¬Der¬ Bau der Arlberg-Bahn : besprochen in der Wochen-Versammlung des Oesterreichischen Ingenieur- und Architekten-Vereines am 14. Februar 1880
der Mont-Cenis- und Gotthardbahn bisher geschöpften reichen Wahrnehmungen erfahren hat. Die gemeinhin unter dem Namen Arlbergbahn bezeichnete, im Ganzen 135*8 Km. lange Linie zerfällt in Bezug auf den hau- und betriebstechnischen Charakter ihrer Theilstrecken in die Thalbahn Innsbruck-Landeck, lang 71*3 Km., und in die Gebirgsbahn Landeek-Bludenz, lang 64*5 Km. Bei der ersteren Strecke, der Thalbahn von Innsbruck nach Landeck, werden wir uns weniger aufzuhalten haben, weil die Führung der Trasse
durch die allgemeine Richtung des Thaies ge geben ist, und die dort bestehenden TerrainverhUltnisse keine Ver anlassung zur Lösung besonders schwieriger bautechnischer Leistun gen bieten. Nichtsdestoweniger glaube ich, der Vollständigkeit wegen, Sie wenigstens mit den allgemeinen Verhältnissen dieser Theilstrecke bekanntmacheu zu sollen. Die 71*3 Km. lange Strecke Innsbruck-Landeck mündet am südlichen Ende der bestehenden Station Innsbruck aus dieser aus und enthält, durchwegs im Inuthale und zwar am rechten
Innfluss- Ufer weitergefiilirt, die Stationen Völs, Kematen, Inzing (Ziri), Pfaffenhofen (Telfs), Silz, Riedern, Imst, Schönwies und Landeck, die sich in einer durchschnittlichen Entfernung von 8 Km. von ein ander befinden. Das Steigun gsverbaltuiss der ganzen Theilstrecke bewegt sich, mit Ausnahme von zwei kurzen 3500 und 2200 M. langen Strecken bei Riedern und Schönwies — welche, um kostspielige Inn-Uferbauten zu vermeiden, Steigungen von 8%o un ^ 9%o ent- halten
— zwischen 2 und 5°/ 00 . Der kleinste Krümmungs-Halbmesser beträgt 300 M. In Bezug auf die Niveau- und Richtungsverhältnisse entspricht daher die Strecke Innshruck-Landeck allen Anforderungen, die von Seite des Zugförderungsdienstes behufs Durchführung eines ökono mischen Betriebes an diese gestellt werden können.