¬Die¬ Verbrecher der Hochstraße und Zwei Märtyrer aus Tirol : eine Erzählung aus Tirols Vergangenheit
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Autore:
Praxmarer, Josef / von Josef Praxmarer
Luogo:
Innsbruck
Editore:
Vereinsbuchhandl.
Descrizione fisica:
197, 153, 90 S.. - 3., erw. Aufl.
Lingua:
Deutsch
Commenti:
Enth.: 1. Die Marter am Judenstein. Das sel. Märtyrlein Andreas von Rinn. 2. Die Räuber am Glockenhofe. Gertraud Angerer, das Heldenmädchen vom Tulferberg. Anhang: Der Glückstraum des Mehrerbauern . - In Fraktur
Soggetto:
p.Angerer, Gertraud ; f.Belletristische Darstellung ; <br />p.Andreas von Rinn; f.Belletristische Darstellung
Segnatura:
2.012
ID interno:
167293
Z4 wenn ich einmal draußen im Gottesacker liege, gewiß auch ein Vater unser beten, weil ich es so gut mit dir und deinen! Anderle und mit Toni meinte. Was wird nun mein Bub sagen? Mein Plan wäre doch so schön gewesen? -— Doch Maria, nichts für ungut einem Bater, der seinen Sohn gut aufheben wollte. Nun in Zukunft kein Wort mehr davon! Ich muß halt um eine andere brave Hausfrau mich um sehen!' Bei diesen Worten erglänzte in seinen Augenwimpern eine Träne, die er sich verstohlen abwischte
. „Ich glaube', sprach Maria jetzt tröstend, „meine Freundin, die Käthe, wäre gerade recht für den Toni. Sie ist fromm, nett, häuslich und eine grundehrliche Seele. Sie hat zwar auch wenig als Brautschatz mitzubringen, aber Veit, nehmt nur die Perle in euer Haus, sie wird meine Stelle besser füllen, als ich es vermöchte. Für mich sind die Rosen der Erde nicht mehr bestimmt; die Trauer will nichr mehr aus meinein Herzen weichen, mein Sinn ist dorthin gerichtet, wo keine Trennung mehr ist. Der Abschied
von Simon war so schwer, daß er mir nie mehr aus der Seele entschwinden wird.' „Ich ehre dein edles Herz', entgegnete Veit. — Nun nichts mehr weiter. Lebe wohl, nichts für ungut!' Er reichte Maria die Hand zum Abschiede. Die Witwe kehrte heiin und drückte dort ihr Anderle viel inniger als sonst an ihr Herz, und das Kind bezeugte seine Freude, als es die Mutter wieder sah, es war gerade so, als hätte es erraten, was sie eben aus Liebe zu ihm getan hatte. Was Knäblein streichelte mit den Zarten Händchen
ihre Wangen, und Maria schien es, als blickte Simon lächelnd und segnend vom Himmel auf sie herab. Bald sah sie ihre JugendgefÄhrtin Käthe als Braut Tonis bei sich. Ihr Rat war von Bater Veit und Toni befolgt worden, die beiden hatten dies nie in ihrem Leben zu bereuen; denn Käthe wurde dein Toni das, was Maria dem Simon gewesen war.