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Libri
Categoria:
Narrativa
Anno:
1909-1915
¬Die¬ Verbrecher der Hochstraße und Zwei Märtyrer aus Tirol : eine Erzählung aus Tirols Vergangenheit
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Pagina 40 di 456
Autore: Praxmarer, Josef / von Josef Praxmarer
Luogo: Innsbruck
Editore: Vereinsbuchhandl.
Descrizione fisica: 197, 153, 90 S.. - 3., erw. Aufl.
Lingua: Deutsch
Commenti: Enth.: 1. Die Marter am Judenstein. Das sel. Märtyrlein Andreas von Rinn. 2. Die Räuber am Glockenhofe. Gertraud Angerer, das Heldenmädchen vom Tulferberg. Anhang: Der Glückstraum des Mehrerbauern . - In Fraktur
Soggetto: p.Angerer, Gertraud ; f.Belletristische Darstellung ; <br />p.Andreas von Rinn; f.Belletristische Darstellung
Segnatura: 2.012
ID interno: 167293
N gerade Maria eine Schwiegertochter so nach dem Herzen des Alten gewesen und Toni, so dachte Veit, kann auch nichts dagegen haben. > „Maria ist gerade nach dem Schnitte meiner Greche, — Gott Hab' ste selig. Grethe konnte mich fast nichts in mein Hauswesen bringen und doch ging alles gilt und der Toni war brav, solange sie lebte. Toni muß noch ein ordent licher Hausvater «erden, dann will ich mich gerne zur Grethe ins Grab hinlegen.' So sprach der Bauer Zu sich. Toni schaute anfangs verdutzt

drein, als der Vater ihm den ausgesomenen Heiratsplan mitteilte. Er fand aber bald, daß der Vorschlag zu seinem Glücke sei und ging hin, Maria die Hand anzubieten. Sie schlug aber aus. Der Toni war ja jener Jüngling, der den Simon bei dessen Hochzeit um die Braut beneidet und gesagt hatte, er sei leider selbst Schuld, daß Maria ihn verschmähte. Als Simon starb, nahm der alte Feldegger seinen früheren Plan wieder auf. Sein Sohn war ja noch ledig lind, seit er den Korb erhielt

, hatte er sich in einen ganz anderen Menschen umgewandelt. Maria war wieder frei und noch gleich brav und arbeitsam -und wegen des kleinen Anderle hatte cs nicht so viel aus sich; er konnte ja mit den anzuhoffenden Kindern aus dem neuen Herzensbunde auch aufwachseil, arbeiten, essen und erben. Um leichter an sein Ziel zu gelangen, stellte Veit die junge Witwe so oft in seinem Hause an, als es füglich geschehen konnte. Eines Tages rief er Maria in das Nebmstübchen, um ihr den Lohn auszuzahlen. Maria betrachtete den Alten

fast als ihren Bater, er war ja nut ihr immer so gm. Nach dem er der eifrigen Tagwerkerin das verdiente Geld auf die Hand gelegt hatte, sagte Beit: „Maria, warte noch ein wenig, ich habe dir noch etwas zu sagen und kann nicht ruhig sein, bevor es nicht herausgekommen ist.' „Wie soll ich es nun doch anfangen?' sprach dann der Feldegger ver-

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Libri
Categoria:
Narrativa
Anno:
1909-1915
¬Die¬ Verbrecher der Hochstraße und Zwei Märtyrer aus Tirol : eine Erzählung aus Tirols Vergangenheit
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Pagina 24 di 456
Autore: Praxmarer, Josef / von Josef Praxmarer
Luogo: Innsbruck
Editore: Vereinsbuchhandl.
Descrizione fisica: 197, 153, 90 S.. - 3., erw. Aufl.
Lingua: Deutsch
Commenti: Enth.: 1. Die Marter am Judenstein. Das sel. Märtyrlein Andreas von Rinn. 2. Die Räuber am Glockenhofe. Gertraud Angerer, das Heldenmädchen vom Tulferberg. Anhang: Der Glückstraum des Mehrerbauern . - In Fraktur
Soggetto: p.Angerer, Gertraud ; f.Belletristische Darstellung ; <br />p.Andreas von Rinn; f.Belletristische Darstellung
Segnatura: 2.012
ID interno: 167293
zu verlassen, bis euch beide der Tod scheidet?' Der Bräu tigam gibt diesmal ein kräftiges, aus festentschlossenem Herzen kommendes Jawort. An die Braut richtet der würdige Seelsorger hierauf die Frage: „Maria, ist's Euer freier und ungezwungener Wille, Euch mit diesem gegenwärtigen Simon zu verheiraten, getreulich mit ihm allein zu wohnen, ihm untertänig zu sein wie Eva dein Adam, ihn zìi ehren und zu lieben, wie Sara den Abraham, lind ihn nicht zu verlassen, sondern bei ihm standhaft, ehrlich

und freundlich zu verharren bis in den Tod?' Und Maria erwidert mit einem schüchternen, sanften Der Pfarrer segnet sodann die Eheringe und läßt zuerst den Ring der Braut durch Simon an Marias Hand stecken, hernach übergibt er Maria den Ring des Bräutigams, daß sie an Simon das Gleiche tue und sagt endlich zu beiden: „Legt eure Rechte ineinander!' Die Brautleute fügen freudig bebend ihre Hände zusammen und sprechen dem Geistlichen deutlich die Worte nach : „Ich Simon nehme dich Maria mir Zìi einem ehelichen

Weibe!' und „Ich Maria nehme dich Simon mir Zu einein ehelichen Manne!' Sie vernehmen nun, daß sie ihr Ehegelöbnis durch das Zusammenlegen ihrer Hände vor Gott und der christlichen Gemeinde gleichsam mit einein Eide bekräftigt haben und durch ihre Eheringe stets daran erinnert werden, daß die verheißene Lieb' und Treu' den goldenen Reifen gleich kein Ende haben darf. Der Pfarrer umschlingt die vereinigten Hände der Brautleute mit dem Ende seiner Stola und spricht segnend: „Ich verbinde euch, Simon

und Maria, zur Ehe. Im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes Z Amen.' 'Nach mehreren Gebeten und der Besprengung mit Weih wasser tritt der Priester samt den versammelten Gläubigen in die Kirche und bringt das heilige Meßopfer für das neue Ehepaar dar. Simon und Maria knien gar erbaulich vor

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Libri
Categoria:
Narrativa
Anno:
1909-1915
¬Die¬ Verbrecher der Hochstraße und Zwei Märtyrer aus Tirol : eine Erzählung aus Tirols Vergangenheit
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Pagina 21 di 456
Autore: Praxmarer, Josef / von Josef Praxmarer
Luogo: Innsbruck
Editore: Vereinsbuchhandl.
Descrizione fisica: 197, 153, 90 S.. - 3., erw. Aufl.
Lingua: Deutsch
Commenti: Enth.: 1. Die Marter am Judenstein. Das sel. Märtyrlein Andreas von Rinn. 2. Die Räuber am Glockenhofe. Gertraud Angerer, das Heldenmädchen vom Tulferberg. Anhang: Der Glückstraum des Mehrerbauern . - In Fraktur
Soggetto: p.Angerer, Gertraud ; f.Belletristische Darstellung ; <br />p.Andreas von Rinn; f.Belletristische Darstellung
Segnatura: 2.012
ID interno: 167293
legen, der Herr will es; und darum sei es auch in Gottes Namen! Maria hätte gerne nichts anderes als ihre Sonntags kleider angelegt, aber Käthe sagte, es gezieme sich an dem heutigen Ehrentage, geschmückt dem Bräutigam entgegen zugehen. So sei es ja in der heiligen Schrift selbst oft an gedeutet ! Maria gab nach und nahm die Kleidungsstücke an, welche sie von ihren gutherzigen Dienstgebern zum Braut geschenke erhielt. Noch immer wußte Käthe etwas an ihrer Gefährtin zu richten und zu zupfe

» und zìi ordne vi ; da wird es auf ein mal vor dem Hause drunten lebendig und die Glocke vom Turme gibt zur Hochzeitsmesse das erste Zeichen. „Also lebe wohl, mein liebes Kämmerlein !' rust Maria nnn schluchzend aus, „lebe wohl nun, Kämmerlein, wo ich so viele fröhliche Stunden zugebracht habe!' — Sie betet ein „Vater unser' und ein „Ave Maria', besprengt und segnet sich mit dein Weihwasser und geht dem Bräutigam entgegen, der eben vor'S Haus kommt und sie mit den Hochzeitsgästen zum Kirchen- gange

abholen will. ^ Doch nicht dem Simon ist es gegönnt, - seine Braut zur Trauung zu geleiten. Jakob, ein munterer Alter, ein Better MariaS, macht den Brautführer. Simon soll Maria erst vor dem Priester die Hand reichen. Jakob hat sich zìi seinem Ehrenamt aufs beste heraus geputzt; er fühlt sich .um viele Zahre jünger vor Freude, daß er seine brave Base zur Hochzeit führen kann. Den Simon haben zwei Zeugen, Bauern aus Rinn, in der Mitte. Hinter Maria trippelt ihre Gespanin nach, mit Kranz und Krünlein

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Categoria:
Narrativa
Anno:
1909-1915
¬Die¬ Verbrecher der Hochstraße und Zwei Märtyrer aus Tirol : eine Erzählung aus Tirols Vergangenheit
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Pagina 16 di 456
Autore: Praxmarer, Josef / von Josef Praxmarer
Luogo: Innsbruck
Editore: Vereinsbuchhandl.
Descrizione fisica: 197, 153, 90 S.. - 3., erw. Aufl.
Lingua: Deutsch
Commenti: Enth.: 1. Die Marter am Judenstein. Das sel. Märtyrlein Andreas von Rinn. 2. Die Räuber am Glockenhofe. Gertraud Angerer, das Heldenmädchen vom Tulferberg. Anhang: Der Glückstraum des Mehrerbauern . - In Fraktur
Soggetto: p.Angerer, Gertraud ; f.Belletristische Darstellung ; <br />p.Andreas von Rinn; f.Belletristische Darstellung
Segnatura: 2.012
ID interno: 167293
II. Kapitel. Pie Kochzeit. Es war ein schöner Sonntagsmorgen im Herbste, da wurde in der Dorfkirche zu Rinn von der Kanzel herab der ehrsame Junggesell Simon Oxner mit seiner Braut Maria verlesen. Die Beiden hatten sich entschlossen, in Lieb' und Treu' mitsammen zu leben bis zum Tode und wollten dies auch vor ihrem Herrn und Gott und dem Pfarrer geloben. Der Himmel sollte den Blind ihrer Seele durch des Priesters Hand segnen. Die Brautleute fanden sich nicht auf dem Tanz boden

, auch nicht in bedenklicher Bekanntschaft. Simon wußte, daß Maria eine der bravsten Jungfrauen im Dorfe und' ihren verstorbenen Eltern stets eine kindlich ergebene Tochter war. Bater und Mutter der Braut hatten sich erst in vor gerückte?! Jahren in den Ehestand begeben und ihr Lebtag in harter Arbeit als Taglöhner ehrlich und redlich sich fort gebracht. Durch Unglücksfälle und Krankheit kam die Familie in Schulden und Not, da erfüllte aber Maria mit allen Kräften die heilige Pflicht der Dankbarkeit. Sie gab gerne

ihr im Taglohn verdientes Geld bis zum letzten Pfennig hin, um den Eltern die größten Sorgen zu erleichtern. Gott der Herr belohnte die Opfer treuer Kindesliebe, indem er Maria in den Gefahren, welche ihrer Tugend drohten, be sonders in seinen mächtigen Schutz nahm. Als die Jungfrau allein in der Welt dastand, segnete er anch ihre Ersparnisse und machte ihr die Herzen aller zugetan, die ihre Dienste in Anspruch nahmen. Wo Maria auf Arbeit weilte, hatte man sie gerne und wenn es zur Auszahlung des Lohnes kam

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Categoria:
Narrativa
Anno:
1909-1915
¬Die¬ Verbrecher der Hochstraße und Zwei Märtyrer aus Tirol : eine Erzählung aus Tirols Vergangenheit
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Pagina 43 di 456
Autore: Praxmarer, Josef / von Josef Praxmarer
Luogo: Innsbruck
Editore: Vereinsbuchhandl.
Descrizione fisica: 197, 153, 90 S.. - 3., erw. Aufl.
Lingua: Deutsch
Commenti: Enth.: 1. Die Marter am Judenstein. Das sel. Märtyrlein Andreas von Rinn. 2. Die Räuber am Glockenhofe. Gertraud Angerer, das Heldenmädchen vom Tulferberg. Anhang: Der Glückstraum des Mehrerbauern . - In Fraktur
Soggetto: p.Angerer, Gertraud ; f.Belletristische Darstellung ; <br />p.Andreas von Rinn; f.Belletristische Darstellung
Segnatura: 2.012
ID interno: 167293
Z4 wenn ich einmal draußen im Gottesacker liege, gewiß auch ein Vater unser beten, weil ich es so gut mit dir und deinen! Anderle und mit Toni meinte. Was wird nun mein Bub sagen? Mein Plan wäre doch so schön gewesen? -— Doch Maria, nichts für ungut einem Bater, der seinen Sohn gut aufheben wollte. Nun in Zukunft kein Wort mehr davon! Ich muß halt um eine andere brave Hausfrau mich um sehen!' Bei diesen Worten erglänzte in seinen Augenwimpern eine Träne, die er sich verstohlen abwischte

. „Ich glaube', sprach Maria jetzt tröstend, „meine Freundin, die Käthe, wäre gerade recht für den Toni. Sie ist fromm, nett, häuslich und eine grundehrliche Seele. Sie hat zwar auch wenig als Brautschatz mitzubringen, aber Veit, nehmt nur die Perle in euer Haus, sie wird meine Stelle besser füllen, als ich es vermöchte. Für mich sind die Rosen der Erde nicht mehr bestimmt; die Trauer will nichr mehr aus meinein Herzen weichen, mein Sinn ist dorthin gerichtet, wo keine Trennung mehr ist. Der Abschied

von Simon war so schwer, daß er mir nie mehr aus der Seele entschwinden wird.' „Ich ehre dein edles Herz', entgegnete Veit. — Nun nichts mehr weiter. Lebe wohl, nichts für ungut!' Er reichte Maria die Hand zum Abschiede. Die Witwe kehrte heiin und drückte dort ihr Anderle viel inniger als sonst an ihr Herz, und das Kind bezeugte seine Freude, als es die Mutter wieder sah, es war gerade so, als hätte es erraten, was sie eben aus Liebe zu ihm getan hatte. Was Knäblein streichelte mit den Zarten Händchen

ihre Wangen, und Maria schien es, als blickte Simon lächelnd und segnend vom Himmel auf sie herab. Bald sah sie ihre JugendgefÄhrtin Käthe als Braut Tonis bei sich. Ihr Rat war von Bater Veit und Toni befolgt worden, die beiden hatten dies nie in ihrem Leben zu bereuen; denn Käthe wurde dein Toni das, was Maria dem Simon gewesen war.

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Categoria:
Narrativa
Anno:
1909-1915
¬Die¬ Verbrecher der Hochstraße und Zwei Märtyrer aus Tirol : eine Erzählung aus Tirols Vergangenheit
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Pagina 31 di 456
Autore: Praxmarer, Josef / von Josef Praxmarer
Luogo: Innsbruck
Editore: Vereinsbuchhandl.
Descrizione fisica: 197, 153, 90 S.. - 3., erw. Aufl.
Lingua: Deutsch
Commenti: Enth.: 1. Die Marter am Judenstein. Das sel. Märtyrlein Andreas von Rinn. 2. Die Räuber am Glockenhofe. Gertraud Angerer, das Heldenmädchen vom Tulferberg. Anhang: Der Glückstraum des Mehrerbauern . - In Fraktur
Soggetto: p.Angerer, Gertraud ; f.Belletristische Darstellung ; <br />p.Andreas von Rinn; f.Belletristische Darstellung
Segnatura: 2.012
ID interno: 167293
ZI leMn. Morgen, hoffe ich, Wird es mit mir schon wieder besser stehen'!' Simon legte sich, nachdem er dies gesagt hatte, nicht ohne vernehmbares Ächzen zu Bette. Maria ging sofort daran, ihm durch allerlei Hausmittel eine Linderung seiner Schmerzen zu bereiten und wiederholte ' mit emsiger Sorge ihr Bemühen, so oft der Kranke auch nur den leisesten Wunsch darnach Äußerte. Es rückte die Nacht heran. Wäh rend derselben wurde das Stechen ärger. Am Morgen min derte es sich etwas. Zur Mittagszeit

war der Kranke am ruhigsten und konnte mit einigen Unterbrechungeil ein paar Stunden schlafen. Es kam zum zweitenmale der Abend und die Nacht und brach endlich der dritte Morgen an und da mit im Gefolge wieder eine Zunahme der Schmerzen, wo gegen kein Mittel mehr wirkte. Tiesbeklommen sah Maria die schlimme Wendling bei ihrem Manne. Als Simon gar. anfing von Zeit zu Zeit irre zu reden > und sein Weib starren Auges anzuschauen, als ob es ihm ganz fremd wäre, da rang Maria weinend und schluchzend die Hände

in seinem Stalle. Die Bäuerin und die Dienstboten besaßen kein Mitgefühl für fremdes Weh. Maria hatte schon am zweiten Krankheits abend die Hausleute ersucht, sie möchten für ihren lieben Simon eitlen Bader aus Hall rufe» und den Pfarrer von Ampaß um die Spendung geistlichen Trostes bitten. Da wurde ihr aber die inürrische Antwort zuteil: „Man muh nicht gleich wegen einer kleinen Hitze im Leib zu in Bader

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Categoria:
Narrativa
Anno:
1909-1915
¬Die¬ Verbrecher der Hochstraße und Zwei Märtyrer aus Tirol : eine Erzählung aus Tirols Vergangenheit
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Pagina 93 di 456
Autore: Praxmarer, Josef / von Josef Praxmarer
Luogo: Innsbruck
Editore: Vereinsbuchhandl.
Descrizione fisica: 197, 153, 90 S.. - 3., erw. Aufl.
Lingua: Deutsch
Commenti: Enth.: 1. Die Marter am Judenstein. Das sel. Märtyrlein Andreas von Rinn. 2. Die Räuber am Glockenhofe. Gertraud Angerer, das Heldenmädchen vom Tulferberg. Anhang: Der Glückstraum des Mehrerbauern . - In Fraktur
Soggetto: p.Angerer, Gertraud ; f.Belletristische Darstellung ; <br />p.Andreas von Rinn; f.Belletristische Darstellung
Segnatura: 2.012
ID interno: 167293
Die Sicheln arbeiteten wieder weiter. Nach kurzer Zeit lag neuerdings ein frischer Blutstropfen auf der Hand der Witwe. Maria hatte ganz deutlich gesehen, wie er auffiel. Angstvoll rief sie die Leute herbei. „O, Gott, das ist ein Unglückszeichen!' sprach 'sie laut aufseufzend. „Ihr mögt sagen, was ihr wollt, ich glaube es einmal nicht anders!' Wiederum drängten sich die Schnitter um das zitternde Weib. Za, fürwahr, die Sache kam ihnen nicht mehr ge heuer vor. Sie suchten aber ihre Genossin

nochmals zu be ruhigen, jedoch vergebens; denn wenige Augenblicke später fiel ein dritter Blutstropfen und diesmal so heiß, daß Maria ihn fast brennen fühlte. Auf dem Marterstein ini Birken walde droben blutete das Anderle soeben unter den ersten Messerstichen des Rotbarts. Die Ahnung der armen Mutter hatte also eine schaurige Bestätigung gefunden. „O, ich Unglückliche! O mein liebes Anderle, gewiß ist dir ein großes Leid geschehen und Gottes wunderbare Zeichen rufen mich, damit ich dir zu Hilfe komme

. O meine guten Leute betet, betet für mich und mein Kind!' So jammerte Maria nun wahrhaft herzzerreißend und wies ihrer Umgebung die bluttriefende Hand vor. Jetzt gab es für die Wittib kein Bleiben mehr. So schnell ihre Füße sie nur tragen konnten, eilte Maria heimwärts. Tieferschüttert schaute das Schnittervolk der schwerge prüften Dulderin nach und empfahl sie mit dem Knäblein Andreas inbrünstig dein gütigen und mächtigen Walten der göttlichen Vorsehung. Mein lieber Leser, wenn du heutigentags vom Fuße

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Categoria:
Narrativa
Anno:
1909-1915
¬Die¬ Verbrecher der Hochstraße und Zwei Märtyrer aus Tirol : eine Erzählung aus Tirols Vergangenheit
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Pagina 38 di 456
Autore: Praxmarer, Josef / von Josef Praxmarer
Luogo: Innsbruck
Editore: Vereinsbuchhandl.
Descrizione fisica: 197, 153, 90 S.. - 3., erw. Aufl.
Lingua: Deutsch
Commenti: Enth.: 1. Die Marter am Judenstein. Das sel. Märtyrlein Andreas von Rinn. 2. Die Räuber am Glockenhofe. Gertraud Angerer, das Heldenmädchen vom Tulferberg. Anhang: Der Glückstraum des Mehrerbauern . - In Fraktur
Soggetto: p.Angerer, Gertraud ; f.Belletristische Darstellung ; <br />p.Andreas von Rinn; f.Belletristische Darstellung
Segnatura: 2.012
ID interno: 167293
Augehäusm mit einigen Worten des Trostes zu erfreuen, war niemand im obern Stübchen auf dem Weißenhvfe ein erwünschter Gast. Maria achtete streng auf die Ehre einer unverletzten, keuschen Witwenschaft, nicht der geringste Schatten durfte darauf fallen; darum lebte sie in fast ängstlicher Zurückge zogenheit. Es waren beinahe anderthalb Jahre nach ibreS Gatten Tod verflossen, da befanden sich Mutter und Kind an einein Samötag nachmittags nach dein Feierabendläuten in ihrem stillen Heim. Maria lehrte

ihr Knäblein die zarten Händchen zum Gebete falten, während sie selbst die Rosen- kraiizperlen andächtig durch ihre Finger gleiten ließ. Da meldete sich unversehens an der Tür des Stübchens ein Knecht des Feldeggerbauern, ivo Maria häufig im Tagwerk zu arbeilen pflegte. Der Bursche kündigte ihr an, daß sie am Montag zu seinem Dienstgeber kommen möge, wenn sie nicht schon anderswohin bestellt sei. Er erhielt die Zusage. Deni Knechte war aber nicht um diese Antwort allein zu tun ' er sehte sich auf die Bank

und wollte mit der verein samten Jngehäusin ein Gespräch anfangen, indes er den kleinen Andreas liebkoste. Maria almie nichts Arges, jedoch glaubte sie, dap der Mann ihr nichts Wichtiges mehr zu berichten habe und wollte mm wieder mit ihrem Büblcin ungestört sein, daher sagte sie, jede Rede kurz abschneidend ' „Run gut, wir haben die

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Categoria:
Narrativa
Anno:
1909-1915
¬Die¬ Verbrecher der Hochstraße und Zwei Märtyrer aus Tirol : eine Erzählung aus Tirols Vergangenheit
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Pagina 22 di 456
Autore: Praxmarer, Josef / von Josef Praxmarer
Luogo: Innsbruck
Editore: Vereinsbuchhandl.
Descrizione fisica: 197, 153, 90 S.. - 3., erw. Aufl.
Lingua: Deutsch
Commenti: Enth.: 1. Die Marter am Judenstein. Das sel. Märtyrlein Andreas von Rinn. 2. Die Räuber am Glockenhofe. Gertraud Angerer, das Heldenmädchen vom Tulferberg. Anhang: Der Glückstraum des Mehrerbauern . - In Fraktur
Soggetto: p.Angerer, Gertraud ; f.Belletristische Darstellung ; <br />p.Andreas von Rinn; f.Belletristische Darstellung
Segnatura: 2.012
ID interno: 167293
Als der kleine Hochzeitszug sich der Kirche von Rinn näherte, wurde er von allen Neugierigen des Dorfes begrüßt und gemustert. Man hörte manches Mädchen sagen: „Maria wird mit dem Simon glücklich sein; er ist ein gar braver Bursche!' Ein begüterter Bauernsohn, der vor Zeiten auf Maria ein Auge geworfen hatte, sagte wehmütig zu sich selbst: „Möchte doch wissen, welche Kunst Simon besessen hat, daß er mir Maria wegfischen konnte. Es war ja doch sonst nicht seine Sache, sich bei den Weibsleuten

auch nicht. Mich ver droß das Ding gewaltig; denn ich war sicher, das reichste Mädl im Dorfe hätte mir gewiß keinen Korb gegeben. Doch sie tat das Ding so, daß ich am Ende ganz mir selber die Schuld geben mußte. Und seitdem bin ich auch besser ge worden. Gott vergclt' es ihr, obgleich ich sie verliere! Gott schenke ihr seinen Segen ! Sie war für mich nicht bestimmt.' Mir wird er wohl auch noch die rechte zuschicken. Maria und Simon hörten diese Reden nicht, ihre Gedanken waren beim heiligen Sakramente

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Categoria:
Narrativa
Anno:
1909-1915
¬Die¬ Verbrecher der Hochstraße und Zwei Märtyrer aus Tirol : eine Erzählung aus Tirols Vergangenheit
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Pagina 39 di 456
Autore: Praxmarer, Josef / von Josef Praxmarer
Luogo: Innsbruck
Editore: Vereinsbuchhandl.
Descrizione fisica: 197, 153, 90 S.. - 3., erw. Aufl.
Lingua: Deutsch
Commenti: Enth.: 1. Die Marter am Judenstein. Das sel. Märtyrlein Andreas von Rinn. 2. Die Räuber am Glockenhofe. Gertraud Angerer, das Heldenmädchen vom Tulferberg. Anhang: Der Glückstraum des Mehrerbauern . - In Fraktur
Soggetto: p.Angerer, Gertraud ; f.Belletristische Darstellung ; <br />p.Andreas von Rinn; f.Belletristische Darstellung
Segnatura: 2.012
ID interno: 167293
Sache schon in Richtigkeit, ber Bauer kann sich suf mich «rlasfen!'' „Aber, Maria!' Wàf der Knecht ein, „warum bist du Denn gar so kopfhängerisch. Du bist ja noch jung, laß Ne Toten tot fein, Vergönne dir doch auch einmal eine kleine Unterhaltung, einen Heimgarten; daran ist doch nichts Un rechtes, tun es ja andere Frauen und Mädchen im Dorfe Mich, die doch ganz ordentlich sind. Erlaube mir, öfters zu dir zu kommen. Wie länge müssen dir die Abende werden? Du bist in der Blüte der Jahre

und wirst doch nicht ein Herz von Stein haben?' Bei diesen Worten suchte der Knecht Maria bei der Hand zu erfassen und sie neben sich auf die Bank zu ziehen. Hätte man Feuer in das Antlitz der Witwe geschleudert, so wäre ihr Entsetzen darüber nicht größer gewesen, als über die frechen Zumutungen des Burschen. Maria entriß dem Knechte ihre Hand Und fuhr ihn im heiligen Zorne -an: „So etwas wagst du einer ehrlichen Witwe anzutun? Das hätte ich von dir nicht gedacht ! Entferne dich augen blicklich und setze nie mehr einen Fuß

dort, hatte aus Maria schon sein Augenmerk gerichtet, bevor sie mit Simon sich verehe lichte. , Sein einziger Sohn Toni bereitete ihm damals großen Kummer, weil er sich mit gar leichtsinnigen àmeràn her umtrieb. Der Vater meinte, es werde eine gute, brave Hausfrau den Toni schon noch znrechOringcn/und da wäre

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Categoria:
Narrativa
Anno:
1909-1915
¬Die¬ Verbrecher der Hochstraße und Zwei Märtyrer aus Tirol : eine Erzählung aus Tirols Vergangenheit
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Pagina 108 di 456
Autore: Praxmarer, Josef / von Josef Praxmarer
Luogo: Innsbruck
Editore: Vereinsbuchhandl.
Descrizione fisica: 197, 153, 90 S.. - 3., erw. Aufl.
Lingua: Deutsch
Commenti: Enth.: 1. Die Marter am Judenstein. Das sel. Märtyrlein Andreas von Rinn. 2. Die Räuber am Glockenhofe. Gertraud Angerer, das Heldenmädchen vom Tulferberg. Anhang: Der Glückstraum des Mehrerbauern . - In Fraktur
Soggetto: p.Angerer, Gertraud ; f.Belletristische Darstellung ; <br />p.Andreas von Rinn; f.Belletristische Darstellung
Segnatura: 2.012
ID interno: 167293
Blut bespritzt. Der zu Tode erschrockeneu Witwe drohen die Sinne,zu schwinden. O, von welch' harter Seelenqual wird jetzt die geängstigte Mutter gefoltert! „Jesus, Maria! ' ruft die Unglückliche mit weithin ^ gel lender Stimine aus. „Da hängt mein Änderte. O du liebes Kind, nackt und bloß, voll von Wunden und Blut! Einen Strick um den Hals wie ein Mordbrenner und Wegelagerer.! Mit krampfhafter Anstrengung der Lebenskräfte sucht ^stch Maria aufrecht zu halten, - aber vergebens — sie sinkt

in die Knie. Ach, ein so gräßliches Wiederfinden des geraubten Knäbleius hatten ihr nicht einmal die schaurigsten Ahnungen vorgemalt! Auf das Jammergeschrei der Jngehäusin stürzen die Ablerischen und die Weißenbäuerin herbei, die Maria in einiger Entfernung nachgegangen waren, um auch nach dem Änderte zu forschen. Wie zu Stein verwandelt standen die Leute festgebannt, als sie das tote Märtyrlein so furchtbar zugerichtet und nackt an der Birke aufgeknüpft sahen. Das Weib des Hannes ein holt sich zuerst

vom lähmenden Schrecken, aber nur, um im nächsten Augenblicke von noch größerem 'Entsetzen erfaßt zu werden. Die Bäuerin wirft sich der wehklagenden Jngehäusin zitternd zu Füßen und fleht wie ein zum Tode Verurteilte: -armer Sünder um Verzeihung und Erbarmen. „O vergib mir, Maria!' so bittet sie unter einem Strom von Tränen. ,,D, welch verruchte Tat hat mein Mann auf sein Gewissen geladen! Ach, wäre ich doch -zu Hause geblieben; das himmelschreiende Verbrechen hätte ich gewiß verhindern

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Categoria:
Narrativa
Anno:
1909-1915
¬Die¬ Verbrecher der Hochstraße und Zwei Märtyrer aus Tirol : eine Erzählung aus Tirols Vergangenheit
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Pagina 19 di 456
Autore: Praxmarer, Josef / von Josef Praxmarer
Luogo: Innsbruck
Editore: Vereinsbuchhandl.
Descrizione fisica: 197, 153, 90 S.. - 3., erw. Aufl.
Lingua: Deutsch
Commenti: Enth.: 1. Die Marter am Judenstein. Das sel. Märtyrlein Andreas von Rinn. 2. Die Räuber am Glockenhofe. Gertraud Angerer, das Heldenmädchen vom Tulferberg. Anhang: Der Glückstraum des Mehrerbauern . - In Fraktur
Soggetto: p.Angerer, Gertraud ; f.Belletristische Darstellung ; <br />p.Andreas von Rinn; f.Belletristische Darstellung
Segnatura: 2.012
ID interno: 167293
io Es ist gerade Samstag. Eben läutet es Feierabend, bald sehen wir die bei-den Brautleute in einiger Entfernung von einander den Weg nach Amp aß einschlagen. Sie haben ein wichtiges Geschäft vor. Am Montag sollen sie getraut werden. Bor Beginn ihres neuen Lebensabschnittes wollen sie eine Beichte über ihr ganzes vergangenes Leben ablegen ' und dann mit ihrem Herrn und Erlöser in reinem Herzen das neue Leben anfangen. Als Maria aus dem Beichtstuhl herauskam, da glänzte heilige Freude

eS ihr plötzlich, als sprächen Vater und Mutter aus dem Jenseits herüber die Worte: „Tochter, wir segnen dich, wir geben zu deinem Schritte voll Freude unsere Einwilligung! Gehe hin im Frieden! Gott sei mit dir!' Und Maria ging hin in, Frieden und ihr heiliger Schutzengel begleitete sie. Rur Gott weiß es, wie inbrünstig sie am andern Tage die heilige Kommu nion empfing und für sich und ihren Bräutigam flehte: .,O Herr, bleib' bei uns in Zeit und Ewigkeit! Amen.' Gott allein weiß es, wie viel Bitten

sie um ihr und Simons künftiges Glück an Leib lind Seele noch am letzten Tage ihres ledigen Standes zum Himmel emporsandte. WaS Maria tat, geschah auch von ihrem frommen Bräutigam. » ch - O Der Tag der Hochzeit war endlich angebrochen. Der erste Morgenstrahl traf Maria bereits in Andacht versunken an. Sie betete:

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Libri
Categoria:
Narrativa
Anno:
1909-1915
¬Die¬ Verbrecher der Hochstraße und Zwei Märtyrer aus Tirol : eine Erzählung aus Tirols Vergangenheit
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Pagina 35 di 456
Autore: Praxmarer, Josef / von Josef Praxmarer
Luogo: Innsbruck
Editore: Vereinsbuchhandl.
Descrizione fisica: 197, 153, 90 S.. - 3., erw. Aufl.
Lingua: Deutsch
Commenti: Enth.: 1. Die Marter am Judenstein. Das sel. Märtyrlein Andreas von Rinn. 2. Die Räuber am Glockenhofe. Gertraud Angerer, das Heldenmädchen vom Tulferberg. Anhang: Der Glückstraum des Mehrerbauern . - In Fraktur
Soggetto: p.Angerer, Gertraud ; f.Belletristische Darstellung ; <br />p.Andreas von Rinn; f.Belletristische Darstellung
Segnatura: 2.012
ID interno: 167293
M auch, alle Haben Palmen in den Händen, unser Anderle auch; sie kommen, um uns zu besuchen und bald in den Himmel abzuholen. Maria — laß mich ziehen ! — 's Anderle folgt mir ; Maria, mußt halt auch bald nachkommen in den schönen Himmel!' Nun wurde der Sterbende ruhig, er schien auf die Worte des Pfarrers zuhorchen. „Jesus, Maria und Josef!' lispelte er ihm nach, wars noch einen seelenvollen Blick auf sein an der Bettstatt knieendeS Weib und auf den gekreuzigten Heiland in seinen Händen

sein, weil uns Gott nicht für immer auf der Erde haben will, er will uns einstens ewig bei sich im Himmel haben. Maria wachte, betete und weinte allein bei der Leiche ihres Simon, sie wollte niemand um sich haben. Sie redete zu Simon, als ob er noch lebte. DaS Kmdlein aber schlummerte sanft

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Libri
Categoria:
Narrativa
Anno:
1909-1915
¬Die¬ Verbrecher der Hochstraße und Zwei Märtyrer aus Tirol : eine Erzählung aus Tirols Vergangenheit
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Pagina 30 di 456
Autore: Praxmarer, Josef / von Josef Praxmarer
Luogo: Innsbruck
Editore: Vereinsbuchhandl.
Descrizione fisica: 197, 153, 90 S.. - 3., erw. Aufl.
Lingua: Deutsch
Commenti: Enth.: 1. Die Marter am Judenstein. Das sel. Märtyrlein Andreas von Rinn. 2. Die Räuber am Glockenhofe. Gertraud Angerer, das Heldenmädchen vom Tulferberg. Anhang: Der Glückstraum des Mehrerbauern . - In Fraktur
Soggetto: p.Angerer, Gertraud ; f.Belletristische Darstellung ; <br />p.Andreas von Rinn; f.Belletristische Darstellung
Segnatura: 2.012
ID interno: 167293
Dankend zog der Bettler weiter und sagte: „Militer ! Euer Kind wird Gott gewiß segnen, weil ihr die Armen so liebt. O hätte ich es doch auch getan, als ich noch im Wohlstände war? Ich wußte damals nicht, wie wehe der Hunger den Armen tut, ich fuhr sie oft mit rauhen Worten an und jagte sie von meinein Hause weg, und jetzt fällt der Stein, den ich einst aus andere geworfen habe, schwer aus mein greises Haupt.' Maria schallte dein Alten mitleidig nach, gern hätte sie ihn sür immer

bei sich behalten und verpflegt, aber sie war ja selbst arm. Nie mehr vergaß sie den Mann; er hatte den ersten Wermutstropfen in den Kelch ihres Lebensgluckes hineingeträufelt. — Doch das war nur ein Tropfen, einen ganzen Kelch voll tiefster Seclenbitterkeit sollte Maria bald verkosten. Simon war eines Morgens gar früh in den Wald gegangen, um mit den Knechten des Weißenbauers Holz Zu fällen. Erst abends, sagte er, werde ich heimkehren. — Eben kleidete Maria oben in der Kammer den kleinen Andreas an, da hörte

? Warum kommst du schon heim, ist dir nicht wohl?' fragte Maria ihren Gatten mit zit ternder, angstvoller Stimme. Er antwortete: „Ich bekam auf einmal im Walde draußen heftiges Stechen in der Brust, und mußte deshalb aufhören zu arbeiten. Doch liebes Weib, rege dich nicht aus! Ich werde mich jetzt gleich zu Bette

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Libri
Categoria:
Narrativa
Anno:
1909-1915
¬Die¬ Verbrecher der Hochstraße und Zwei Märtyrer aus Tirol : eine Erzählung aus Tirols Vergangenheit
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Pagina 18 di 456
Autore: Praxmarer, Josef / von Josef Praxmarer
Luogo: Innsbruck
Editore: Vereinsbuchhandl.
Descrizione fisica: 197, 153, 90 S.. - 3., erw. Aufl.
Lingua: Deutsch
Commenti: Enth.: 1. Die Marter am Judenstein. Das sel. Märtyrlein Andreas von Rinn. 2. Die Räuber am Glockenhofe. Gertraud Angerer, das Heldenmädchen vom Tulferberg. Anhang: Der Glückstraum des Mehrerbauern . - In Fraktur
Soggetto: p.Angerer, Gertraud ; f.Belletristische Darstellung ; <br />p.Andreas von Rinn; f.Belletristische Darstellung
Segnatura: 2.012
ID interno: 167293
„Ich habe bereits mit Gott und dem Herrn Pfarrer über legt. Tue es nur auch!' entgegnete Simon, „ich werde dann, wenn es zur wirklichen Entscheidung zwischen uns zweien kommt, viel ruhiger sein. Leb' unterdessen recht wohl!' Das war Simons kurze Werbung. Er kam nach acht Tagen wieder. Maria sagte „ja', sie gaben sich die Hände zum Unterpfando ihres Versprechens und nun war ihr ge rader Weg zum Pfarrer, der sich herzlich freute, daß sich zwei so brave Seelsorgskinder glücklich zusammengefunden

hatten. Er redete nun gar ernste Worte zu ihrem Herzen und sagte ihnen, daß die Ehe ein großes Sakrament, ein heiliges Band sei, das Gott selbst knüpfe. Der Schritt m den Ehestand sei ein gar wichtiger und von großer Bedeutung für das Leben hier auf Erden und im Jenseits; daher sollten sie sich darauf recht gut vorbereiten. Maria schluchzte, Simon wischte sich heimlich eine Träne vom Auge, doch schließlich sagten sie: „Wir hoffen es, daß wir nach Gottes Willen für einander bestimmt find und sind bereit

, einander in den Himmel zìi helfen!' Die beiden waren also nun verlobt und wurden an den nächsten drei Sonntagen von der Kanzel aus als Brautleute verkündet. A A Bis zum Hochzeitsmvrgen dauerte eS nicht mehr volle zwei Tage. Simon und Maria hatten sich schon die nötige Wirtsckiastseinrichtung für ihr zukünftiges kleines Hauswesen eingestellt und zwar bei Hannes Mayr im Weißenhose, wo sie ein Oberstübchen in Miete nahmen. Der Weißenhof war erst vor ungefähr dreißig Zähren erbaut worden und stand

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Libri
Categoria:
Narrativa
Anno:
1909-1915
¬Die¬ Verbrecher der Hochstraße und Zwei Märtyrer aus Tirol : eine Erzählung aus Tirols Vergangenheit
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Pagina 70 di 456
Autore: Praxmarer, Josef / von Josef Praxmarer
Luogo: Innsbruck
Editore: Vereinsbuchhandl.
Descrizione fisica: 197, 153, 90 S.. - 3., erw. Aufl.
Lingua: Deutsch
Commenti: Enth.: 1. Die Marter am Judenstein. Das sel. Märtyrlein Andreas von Rinn. 2. Die Räuber am Glockenhofe. Gertraud Angerer, das Heldenmädchen vom Tulferberg. Anhang: Der Glückstraum des Mehrerbauern . - In Fraktur
Soggetto: p.Angerer, Gertraud ; f.Belletristische Darstellung ; <br />p.Andreas von Rinn; f.Belletristische Darstellung
Segnatura: 2.012
ID interno: 167293
„aber es gibt halt doch auch manchmal Ahnungen eines- Unglückes. Das laß ich mir nicht nehmen! Das abscheuliche Angesicht jenes Mannes, der neulich meinem Kinde nach stellte, schwebt noch Zu lebhaft vor meinen Augen. Ein Schreckbild hat meinen Sinnen einst, als Simon noch lebte, auch gar wilde Gestalten vorgezaubert. Mit gezückten Messern stürzten sie auf das Anderle los, ich habe es nicht vergessen. Glaubt nur, Bäuerin, es sind nicht alles leere Einbildungen?' Des Hannes Weib wollte mit Maria

nicht rechten und das Gemüt der besorgten Witwe nicht noch mehr aufregen. Die Bäuerin wußte freilich nichts von den schwarzen Plänen ihres Mannes, darum sagte sie nur noch zu Maria: „ Geh' ruhig nach Amras, abends kannst das Ändert heil und un versehrt in deine Arnie nehmen!' Die Jngehäusin ließ sich endlich beschwichtigen und stieg mit den Gefährtinnen ins Tal hinab. Sie betete auf dein Wege für ihr Knablein manch Vaterunser und es wurde ihr leichter zumute. Hannes, der Verräter, war indessen

auch aus feinem kurzen Schlafe erwacht. Er hatte sich gestern, am heiligen Tag des Herrn, vom Glockenhofe wieder einen Rausch geholt und die Bestärkung in dem verruchten Entschlüsse, sein Paten kind den Juden auszuliefern. In seinen Träumen quälten ihn wieder die Gewissensstacheln gar heftig, so daß er plötz lich aufschreckte. Er hörte gerade, wie Maria mit seinem Weibe über ihre bangen Ahnungen sprach. Fast wäre er da weichherzig geworden, aber er dachte gleich an die Rache, welche die Juden

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Libri
Categoria:
Narrativa
Anno:
1909-1915
¬Die¬ Verbrecher der Hochstraße und Zwei Märtyrer aus Tirol : eine Erzählung aus Tirols Vergangenheit
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Pagina 37 di 456
Autore: Praxmarer, Josef / von Josef Praxmarer
Luogo: Innsbruck
Editore: Vereinsbuchhandl.
Descrizione fisica: 197, 153, 90 S.. - 3., erw. Aufl.
Lingua: Deutsch
Commenti: Enth.: 1. Die Marter am Judenstein. Das sel. Märtyrlein Andreas von Rinn. 2. Die Räuber am Glockenhofe. Gertraud Angerer, das Heldenmädchen vom Tulferberg. Anhang: Der Glückstraum des Mehrerbauern . - In Fraktur
Soggetto: p.Angerer, Gertraud ; f.Belletristische Darstellung ; <br />p.Andreas von Rinn; f.Belletristische Darstellung
Segnatura: 2.012
ID interno: 167293
M dir!' ruft es ihm zu. „Und so schnell, so schnell ! — Wird's nur nicht noch schlechter ergehen?' Am zweiten Morgen nach dein Tode Simons schwankt Maria hinter der Leiche ihres Gatten dein Kirchhofe von Rinn zu. O die wehmütigen Glockenklänge hallen so traurig in ihrer Seele wieder. Sie blickt mit einein tiefen Seufzer hinab in die Grube, wo ihr Teuerstes hineingelegt wurde. Als der Gottesdienst für Simon vorüber war, hielt sie lange das hölzerne Kreuzlein umfaßt, unter dem die sterbliche

wieder. Gott der Herr im Himmel ist nun allein unser Bater und Ernährer!' Noch nie hatte sie so von Herzen gebetet: „Vater unser, der du bist in dem Himmel!' O » .» Maria blieb mit ihrem Kinde auf dein Weißenhose und setzte da bis zum Frühjahr ihre fleißige Arbeit mit der Spindel fort, hernach verdingte sie sich bei Hannes und an deren Bauern bis zur Wiederkehr der rauhen Jahreszeit im Taglohn. Ihr Büblein Andreas konnte sie bei ihren HauS- leuten in Obsorge geben, gar oft durfte sie es auch zìi

ihren Dienstgebern mitnehmen; denn man hatte den herzigen Unschuldsengel gerne und verkürzte Maria wegen der Rost und Wartung des lieben Kleinen nichts am ausgemachten Lohne. Das Änderte war ja ein armes Waislein, dessen man sich überall mitleidig erbarmte, wo überhaupt noch das

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Libri
Categoria:
Narrativa
Anno:
1909-1915
¬Die¬ Verbrecher der Hochstraße und Zwei Märtyrer aus Tirol : eine Erzählung aus Tirols Vergangenheit
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Pagina 27 di 456
Autore: Praxmarer, Josef / von Josef Praxmarer
Luogo: Innsbruck
Editore: Vereinsbuchhandl.
Descrizione fisica: 197, 153, 90 S.. - 3., erw. Aufl.
Lingua: Deutsch
Commenti: Enth.: 1. Die Marter am Judenstein. Das sel. Märtyrlein Andreas von Rinn. 2. Die Räuber am Glockenhofe. Gertraud Angerer, das Heldenmädchen vom Tulferberg. Anhang: Der Glückstraum des Mehrerbauern . - In Fraktur
Soggetto: p.Angerer, Gertraud ; f.Belletristische Darstellung ; <br />p.Andreas von Rinn; f.Belletristische Darstellung
Segnatura: 2.012
ID interno: 167293
in ihrem ledigen Stande, wenn es auf dem Felde nichts mehr zu tun gab, als hurtige Spinnerin vielbegehrt und sie blieb es auch fernerhin. Da sie sich aber seit ihrer Ver heiratung nicht mehr gerne in die Bauernhäuser verdingen wollte, so trug man ihr Flachs und Wolle in den Weißenhos. Nun lag wieder viel Zeug zum Verarbeiten bereit und das Drängen der Bäuerinnen nach rascher Ablieferung des Ge spinstes an den Webersmann war so ungestüm, daß Maria für die eigene Hausarbeit die nötige Zeit fast

nicht mehr erübrigte. Kaum hatten Simon und Maria durch rastlose Arbeit. während mehrerer Wochen einen Merklichen Teil der Be stellungen ausgeführt und so sich etwas Ruhe verschafft, da stellte sich ein Ereignis ein, welches beiden Eheleuten wohl große Freude brachte, aber zugleich auch in der nächsteil Zeit viele Mühen und Opfer von ihnen forderte. — Gott der Herr schenkte nämlich dem Ehepaar ein Söhnlein. Das Kindlein blickte so herzig, so verständig aus der Wiege heraus, als wollte es mit den Eltern

sprechen und als wäre es ein Engelein gewesen. So oft der Vater zum Essen auf stand oder Feierabend machte, nah?» er das Knüblein, wenn gleich er müde von der Arbeit war, auf seine Arme und schaukelte es. Die Mutter wachte mit ängstlicher Sorge über den kleinen Liebling. War ja das Söhnlein ein Bild der heiligen Unschuld! Es hieß Andreas, so wurde es nämlich in der heiligen Taufe benannt und zwar zu Ehren des Kirchenpatrons von Rinn, dessen Fest auf den letzten No vembertag fällt. Oft drückte Maria

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Libri
Categoria:
Narrativa
Anno:
1909-1915
¬Die¬ Verbrecher der Hochstraße und Zwei Märtyrer aus Tirol : eine Erzählung aus Tirols Vergangenheit
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Pagina 373 di 456
Autore: Praxmarer, Josef / von Josef Praxmarer
Luogo: Innsbruck
Editore: Vereinsbuchhandl.
Descrizione fisica: 197, 153, 90 S.. - 3., erw. Aufl.
Lingua: Deutsch
Commenti: Enth.: 1. Die Marter am Judenstein. Das sel. Märtyrlein Andreas von Rinn. 2. Die Räuber am Glockenhofe. Gertraud Angerer, das Heldenmädchen vom Tulferberg. Anhang: Der Glückstraum des Mehrerbauern . - In Fraktur
Soggetto: p.Angerer, Gertraud ; f.Belletristische Darstellung ; <br />p.Andreas von Rinn; f.Belletristische Darstellung
Segnatura: 2.012
ID interno: 167293
scheuten oder weil sie das Schamgefühl davon' abhielt oder wohl' auch, weil sie die Rache des wilden Naz fürchteten/' Viele Schauergebeimnisse des' Last'ers wurden später in den Verhörsakten beim Gerichte aufgeschrieben. ' ' , Eines Morgens, es war nicht lange vor den: 23. März - des Jahres 1816, stieg vorn Erterhofe auf dem Tülferberg gar flink ein Mädchen herab, Maria Nvar sNaar) genannt/ Das hurtige Kind trug einen Korb auf dem Kopfe und wollte nach Hall auf den'Grünzeugmarkt gehen

. Es schlug von dem heimatlichen Hofe den Weg über die Gschleinshöfe herab ein und wanderte dann aus der Tulserstraße dahin bis zur Säge am Lavierenbache. Von hier schritt Maria jenseits des Baches den Pfad hinauf, der über den Labberg nach Gafteig führ:, von wo man auf kürzestem Wege'zwischen dem Rock- und Sturmhos hinab zur .haller/Brücke gelangt/ Die Jungfrau war auf dem steilen Labberg schon ein Merkliches emporgestiegen, da trat ihr plötzlich Dngazi, von der Höhe herabkommcnd, entgegen. Der Unhold

griff rasch nach dem Korbe des Mädchens, das auf's höchste erschrocken zur Seite sprang und wie ein gehetztes Edelwild durch den Wald hinabeilre. Auf der Flucht wurde Maria merkwürdiger weise von Bugazi nicht verfolgt, wohl' aber stieß ihr ein Un- - glück zu, wodurch sie monatelang ans Krankenbett gefesselt wurde, bis am August des Jahres'18ZK der Tod ihren schweren Leiden ein Ende bereitete. Beim Springen über den Waldabhang Hinab strauchelte nämlich das Mädchen und zog sich durch den Fall

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Libri
Categoria:
Narrativa
Anno:
1909-1915
¬Die¬ Verbrecher der Hochstraße und Zwei Märtyrer aus Tirol : eine Erzählung aus Tirols Vergangenheit
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Pagina 42 di 456
Autore: Praxmarer, Josef / von Josef Praxmarer
Luogo: Innsbruck
Editore: Vereinsbuchhandl.
Descrizione fisica: 197, 153, 90 S.. - 3., erw. Aufl.
Lingua: Deutsch
Commenti: Enth.: 1. Die Marter am Judenstein. Das sel. Märtyrlein Andreas von Rinn. 2. Die Räuber am Glockenhofe. Gertraud Angerer, das Heldenmädchen vom Tulferberg. Anhang: Der Glückstraum des Mehrerbauern . - In Fraktur
Soggetto: p.Angerer, Gertraud ; f.Belletristische Darstellung ; <br />p.Andreas von Rinn; f.Belletristische Darstellung
Segnatura: 2.012
ID interno: 167293
eltern den Stiefkinder!! wahre Meri! sind und bleiben. Maria konnte es endlich nicht über sich bringen, ihrem Büblein die Mutterliebe auch nur teilweise zu entziehen, ihm hatte sie ja seit des Gatten Tode nächst Gott ihr ganzes Herz geschenkt» Betrübt stand Veit da; denn das lange Zögern mit der Antwort weissagte ihm Schlimmes. „Verzeiht, guter Vater!' sprach die Witwe, „daß ich euer so ehrenvolles Angebot ausschlage. Wäre übrigens wohl Toni auch einverstanden, eine Witwe Zu heiraten

, die ihn einst als Jungfrau verschmäht hat?' „O das', siel gleich der Bauer ein, „hat nichts zur Sache, der Zustimmung Toni's bin ich schon so sicher, wie meiner eigenen. Ist er mir ja schon lang in den Ohren gelegen; schon oft hätte ich dich für ihn fragen sollen ; denn seit deinem Korbe ist er gar geschämig und hat sich nur mehr von der Ferne nach dir zu schielen getraut. Also die Hand her, Maria, werde memo Schwiegertochter ? Nicht wahr, ich kann jetzt den Toni holen. Er wartet in seiner Kammer hart

auf meine Antwort, dann geht ihr heute noch zum Pfarrer; der wird freilich staunen, er weiß von meinem Plane nichts, wird aber gewiß nichts dagegen Haben. Und in drei Wochen — seid ihr ein Paar, seid beide meine Kinder!' „Das kann nicht sein, Vater Veit!' sprach Maria, „mir ist leid, Euch sagen zu müssen, daß ich dem Simon allein angetraut bleibe. Ich kann nicht, ich kann nicht anders. ' Damit waren nun alle Lieblingsgedanken des Feldeggers zunichte gemacht. Beit hatte aber vor dein festen Entschlüsse des armen

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Libri
Categoria:
Narrativa
Anno:
1909-1915
¬Die¬ Verbrecher der Hochstraße und Zwei Märtyrer aus Tirol : eine Erzählung aus Tirols Vergangenheit
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Pagina 95 di 456
Autore: Praxmarer, Josef / von Josef Praxmarer
Luogo: Innsbruck
Editore: Vereinsbuchhandl.
Descrizione fisica: 197, 153, 90 S.. - 3., erw. Aufl.
Lingua: Deutsch
Commenti: Enth.: 1. Die Marter am Judenstein. Das sel. Märtyrlein Andreas von Rinn. 2. Die Räuber am Glockenhofe. Gertraud Angerer, das Heldenmädchen vom Tulferberg. Anhang: Der Glückstraum des Mehrerbauern . - In Fraktur
Soggetto: p.Angerer, Gertraud ; f.Belletristische Darstellung ; <br />p.Andreas von Rinn; f.Belletristische Darstellung
Segnatura: 2.012
ID interno: 167293
' vorderhand noch aus dem Wege und machst dich auf Red' und Gegenrede gut gefaßt!' Der Unhold rannte in das frühere Versteck der Juden, um sich dort seine Antworten auf die Fragen und Vorwürfe der Jngehäusin gut zu überlegen. Er hatte recht gesehen. Maria mar bereits in der Nähe. Wohl die Flügel der Mutterliebe haben sie so schnell vom fernen Amras herauf getragen ! Wie pocht und hämmert das Herz der.armen Wittib! Sie späht besorgt umher und sieht ihr Ander! nirgends. Schon ist sie am Weißenhof

Futterstocke verborgen ist. Der elende Wicht wagt kaum zu atmen und glaubt auf glühenden Kohlen zu liegen, solange sich die Witwe in seiner Nähe befindet. Maria denkt nicht daran, auf das hohe Heulager zu steigen; denn dort vermutet sie ja ihr Knäblein gar nicht. Indessen kehren die Weißenbäuerin und die Ablerin vom Felde zurück, uni für ihr Gesinde das Mittagmahl zu bereiten. Die verzagte Mutter läuft den Ankömmlingen ent gegen und überhäuft sie mit Bitten und Fragen um ihr Kind. Die zwei Weiber

sind sehr erstaunt, die Zngehàsin jetzt so nahe ani Weißenhofe zu sehen, sie meinten, die Wittib sei in Amras drunten gerade bei der eifrigsten Arbeit. „Um Gotteswillen!' so sprach Maria in herzbewegendem Jammer zum Weibe des Hannes, „Dir habe ich heute mein Kind anvertraut. Wo ist es denn jetzt? Ich kann es nirgends

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