¬Der¬ Dorfschulmeister : Erzählung aus dem Tiroler Volksleben
„Er ist's,' bestätigte der Gendarm, „somit werden Sie wissen, wie Sie sich gegen ihn zu benehmen haben.' Friedrich sagte darauf nichts, der Schulinspektor aber gab dem Manne einen Wink, daß er nun.abtreten könne. „Zch weih nicht/' begann nun der Schul- Inspektor gar freundlich, „warum wirEuch gleich- sam wie Schreckgespenster vorkommen- wir meinen es ja mit der Schule und besonders mit den Lehrern gut. Wir kennen die gedrückte Lage der Lehrer, ihr kümmerliches Einkommen, die verächtlichen
Nebenbeschäftigungen, zu denen sie aus Not greifen müssen, ihre Abhän- gigkeit von'der Geistlichkeit- Von diesem Drucke will die Regierung, wollen wir Sie befreien. Vollen Ihnen Hre Würde geben; nicht gemeiner Glöckner, Meßdiener, Sanger hinter den Tokensärgen soll der Lehrer mehr sein, nicht Bauer, sondern Bolksbildner, erhaben über alle. Die Gemeinden werden die Gehalte der Lehrer aufbessern müssen, der Lodenrock, der Spaten geziemt sich nicht für einen Lehrer Neu-Oster- reichs. Das alte Österreich ist 1866 eben