¬Der¬ Streit der beiden letzten Starkenberger mit Herzog Friedrich von Oesterreich
Ausser den bereits genannten Erben des Haus Aeuster von Imst hatten auch Hans der Ebner und dessen Gemahlin Margaretha, sowie Hans „vber rein * , gesessen zu Octz, und dessen Gattin Elsbeth Theilo seiner Güter er halten, welche nun Hans von Starkenberg zu erlangen trachtete. So erwarb er am 29. September 1375 um 80 Mark Berner und 1 Fass Wein von Hans dem Ebner zu Imst das mit Ringmauern umgebene Haus daselbst oberhalb des Widdums mit dem dazu gehörigen Thurm, welches dessen Gemahlin Margaretha
von ihrem Grossvater, dem Aeuster seligen, ge erbt hatte. Am 2. Februar des folgenden Jahres erkaufte er dann von den selben Eheleuten um 21 Pfund Berner einen zu diesem Anwesen gehörigen Garten. *) Am 16. November 1377 erwarb er dann von Hans dem Aeuster um 20 Mark den Bauhof, den derselbe zu Imst besass. 2 A Am 22. April 1378 endlich erlangte er durch Tausch von Hans über rein“ und dessen Frau das .halbe Haus zu Imst unter dem Thurm, das ebenfalls dem Aeuster gehört batte. 3 ) So hatte er den grössten Theil
dieser Erbschaft mit seinen Besitzungen vereint. Auf gleiche Weise verschaffte er sieh einen grossen Theil-der Güter, die eine gewisse Käuferin zu Tarrenz hinterlassen hatte, 4 ) Durch alle diese Käufe hatte der ursprüngliche Starambesitz eine ge waltige Ausdehnung erlangt. Von der oberen Etsch bis tief in das Lech- thal einerseits, Oetzthal und Pitzthal andererseits, hinab bis Si Petersberg hausten Starkcnbergische Eigenlcute und Lohonsbauern. 5 * So weit war es bereits gekommen, dass Hans selbst eingestehen
musste, er kenne nicht mehr alle seine Eigenleute. ß ) Es darf uus daher nicht wundern, dass Herzog Leopold gewissermassen die Theilung dieses Besitzes, den er selbst durch die Belehnung des Hans von Starkenberg mit dem Thurme zu Ried vergrössert hatte, 7 ) in zwei Herr schaften genehmigte. Am 18. Juli 1380 theilte er nämlich allen seinen Unterthanen von Meran aus mit, dass er seinem getreuen Hans von Starken- *) P. J. Ladurner Regesten aus dom k. k. Statth.-Arch,, Nr. 2134; k. k. Statth.-Arch., Sehatzarch
, Nr. 3034. *’) K. k. Statth.-Arch., Sehatzarch- Nr. 3988 3 ) Ibidem Nr, 3945. 4 ) Ibidem Nr. 3950, 3953, 5 J Ibidem, Urbarbneh des Hans von Starkenberg, angeblich vom Jahre 13 88, Das frag lich© Urbar war ursprünglich mit einer Datierung verschon, die aber ausradiert wurde. Jedenfalls entstand dasselbe nach dem 9. August des Jahres 1381, da es das Wappen Kronburgs, das an diesem Tage Herzog Leopold dem Hans von Starkenberg verlieh, in roher Federzeichnung enthält. Pa nun Haus von Starkenberg bereits