Italienisches Seebuch : Naturansichten und Lebensbilder von den Alpenseen und Meeresküsten Italiens
von dem manche Oase in der rothen Wüste steht, weiden. Sie trinken auch aus den kleinen Bächen die, roth wie das Eisen, durch den morschen Boden rasch hinabrinnen. Zu dieser Scenerie gehört der Himmel und die grelle Sonne und der Schatten unserer eigenen Gestalt, der als schwarzer Begleiter langsam, scharf ausgeschnitten, über die blendenden Hänge hingeht. • Auch ein paar elende Häuser erscheinen in dieser Umgebung roth wie alles Uebrige — Unterkunft von Zimmerleuten und anderen Hantiereru
von röthlichm Eisenwellen umspült, und wo die Grenze zwischen den rothen und den blauen Wassern ist, dort liegen die Schiffe und harren der Ladung, die von der -Insel abgehoben und auf sie hinüber geschleppt wird. Oben aber sind andere stehende Wasser auf dem Eisenberge — große Becken, in welchen sich die Rinnsale ansammeln. Manche derselben sind mit Schilf bewachsen und von Fröschen bewohnt, deren Stimmen in den rothen Schluchten ihren Wider hall finden, laue, übelriechende, unter der heißen Sonne qual
mende Tümpel. Und in der Höhe sieht man den einen und andern Raub vogel, der, von den hohen Bergen herabgeflogen, über den einsamen rothen Gängen kreist. Zur Sommerszeit muß es ein Höllenleben sein, aus dem rothen Eisen, ohne Schatten, ohne frischen Trunk, unter der Sonne, welche. Apfelsinen reift.