Italienisches Seebuch : Naturansichten und Lebensbilder von den Alpenseen und Meeresküsten Italiens
drüben im Eichengestrüpp Blätter holen, als Streu für die Ziegen ihres Vaters. Oder er sah sie ihm Zulächeln, sie, die schönste aller Jungfrauen, welche in der Flur eines Hauses in Her-stnächten saßen und die Maiskörner aus den Hülsen nahmen, von Ampeln erhellt und Lieder sangen, aus welchen ihre Stimme als die süßeste hervorquoll. Dort war jetzt der alte Mion und nicht hier in dieser schmutzigen Stube vor dem erlöschenden Feuer. Auch sah er ganz anders aus. Schwarze Locken sielen auf die weiße
Stirne./ Schlank stand er da wie eine Cypresse, die Augen unverwandt nach jenen andern schönen Augen gerichtet. — Hilf Du mir, hauchten seine Lippen, daß unser Kind glücklich werdet — Die Mahlzeit ist bereitet, sagte endlich Luigia, die Augen noch immer Zu Boden schlagend. Das Feuer will erlöschen, soll ich die Ampel anzündend — Es wird nicht mehr lange dauern, erwiederte Mi ori und der Mond kommt hinter dem Hügel der Kirche zum Vorschein. Laß mich jetzt allein und gehe hinab in deine Kammer. Luigia