Zwischen Brixen und Bozen : (Walther von der Vogelweide, Oswald von Wolkenstein) ; alpiner Beitrag
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Autore:
Nibler, Franz / von Fr. Nibler
Luogo:
München
Editore:
Wolf
Descrizione fisica:
57 S.
Lingua:
Deutsch
Commenti:
Aus: Sammler ; Jg. 1890, Nr. 51 - 57, 59. - In Fraktur
Soggetto:
g.Eisacktal ; s.Heimatkunde
Segnatura:
II A-3.935
ID interno:
154994
: Der Bauer Leonhard verfiel in Geisteskrankheit, die sich bis Zur Raserei steigerte, so daß er in Ketten gelegt wurde. In seinein Gesängniß war es ihm des öftern, als beauftrage ihn die Gottesmutter, ihr Zur Ehre auf der Anhöhe nahe seinem Anwesen eine Kapelle zu erbauen, . doch achtete er hierauf nicht. In einem Anfall von Tobsucht entkam er und stürzte auf der Flucht in einen tiefen Abgrund, ohne Schaden zu nehmen. Nach neuntägigem Suchen fanden ihn, der die ganze Zeit über weder Speise noch Trank
zu sich genommen hatte und dem öfters Maria tröstend erschienen war, unverletzt und seines Leidens völlig befreit, seine Angehörigen. An dem bezeichneten Ort, woselbst öfters des Nachts ein un gewöhnliches Licht gesehen wurde, ging nun Leonhard rasch an's Werk, es war im Jahre 1553. Bald fand er in geringer Tiefe ein ans weißein Steine niedlich ge arbeitetes Bild, welches die schmerzensreiche Mutter dar stellt. Die Kunde hievon verbreitete sich rasch in der ganzen Umgebung und viele hilfreiche Hände fanden
sich, den Bau der Kapelle, welche noch erhalten ist, zu fördern. Leonhard ward ein frommer Einsiedler und ist in der nahen Kuratie Petersberg begraben. Die Andacht dahier verminderte sich nach Leonhards Tode nicht, die Zahl der Wallfahrer vermehrte sich von Jahr zu Jahr, besonders viele Gemüthskranke fanden ihre Genesung und jetzt, nach 300 Jahren, schmücken den heiligen Berg ein stattliches, geräumiges Servitenkloster 4*
