Joh. Georg Mettenleiter, weiland Stifts-Chorregent an der alten Kapelle in Regensburg : ein Künstlerbild
rung wirkte befruchtend raid erweckend auf alle Mitwirkenden und Versammelten ; es ist über allen Zweifel gewiss, dass das Cäcilien-Concert trotz seiner Anspruchslosigkeit 1 höchst segensreich für das Gedeihen der Mu'sik weitum gewirkt hat, Die zweite Veranlassung war das sogenannte S Umsingen' in den W eihnachts-F eier tagen! Nach uraltem Herkommen musste der Lehrer nach der Vesper am heiligen Stephanus feste von Haus zu Haus gehend den Inwohnern ein Krippenlied singen, wofür er einige Entschä
digung an Eiern, Brod, Mehl etc. erhielt. Bei der grossen Ausdehnung der Pfarrei Thannhausen, deren Filialen mitunter zu 4 Stunde rom Pfarr dorfe entlegen waren, erwuchs dem Lehrer daraus keine geringe Anstrengung. In der Regel dauerte denn auch der „Umsinggang' volle 4 Tage von Frühe 8 bis Abends 6* Uhr, wo dann erst in Eis und Schnee oder Regen und Schmutz, nach Hause gepilgert werden musste. Vater Dominikus wusste aber auch diesem an sich wenig anheimelnden Geschäfte eine poe tische Seite
abzugewinnen. Er suchte stets ein schönes, nach Text und Melodie ansprechendes Lied, arrangirte es für 3 bis 4 Singstimmen und 2 Violinen sammt Bassetchen, und nun konnte es los gehen, Jedes Haus, das er betrat, war mit seinen Inwohnern festlich geschmückt; stete lauschte Alles mit Aug und Ohr und mit kind lich frommem Sinne der süssen Weise, und immer schied man mit gerührtem Herzen von einander, jedoch erst, nachdem der Lehrer sich freundlich über den Fleiss und das Betragen der Kinder
