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Libri
Categoria:
Geografia, guide
Anno:
1928
Südtirol : ein Kampf um deutsche Volkheit. - (Deutsche Volkheit ; [62])
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Pagina 41 di 90
Autore: Mannhardt, Johann Wilhelm / dargest. von Joh. Wilhelm Mannhardt
Luogo: Jena
Editore: Diederichs
Descrizione fisica: 79 S. : Ill.. - 1. bis 10. Tsd.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Soggetto: g.Südtirol
Segnatura: 2.849
ID interno: 189716
heiten konnte sich der FreiheitsWille eines in starkem Austriebe befind lichen Volkes nicht zumuten, das auch nicht vor der Beseitigung des Patrimonium Petri zurückgeschreckt war. Entscheidend sollte für die Grenzziehung die Sprache sein. In Welschtirol und anderswo wurde italienisch gesprochen. Also, folgerte man, gehären diese Gebiete zu Italien. Man unterstellte, daß ihre Einwohner von demselben Gefühl, von dem gleichen Hreiheitswillen beseelt wären, aber an der Geltend machung

, ohne daß sich durch die Schließung des Drei bundes darin irgend etwas geändert hätte. Viele geistige und wirt schaftliche Werte sind opferwillig daran gewendet worden, das ge steckte Ziel zu erreichen. Die Lage an der deutschen Südgrenze hatte sich also gänzlich ver schoben. Jenseits der Berner Klause machte sich eine Macht geltend, die Osterreich zweimal hintereinander besiegt hatte. Italien heischte Welsch tirol mit dem Anspruch, daß die Welschtiroler Italiener seien. Dazu mußten die Welschtiroler Stellung nehmen

. Wieder wie einst in der Renaissance hatte sich der Austrieb von Süden auch ihnen mitgeteilt. Inzwischen war aber die sprachliche Einheit mit Italien hergestellt. Der Zuzug aus der Lombardei und Venetien hatte sich wieder verstärkt. Gewiß begann sich das Eingehen eines Teils der Bevölkerung in das italienische Volk fortzusetzen. Aber die italienische Behauptung war trotzdem nicht richtig. Sie verkannte die volkheitlichen Grundlagen und unterschätzte die Wirkung einer tausendjährigen Geschichte, die das Land

nicht mit Italien, sondern mit Deutschland geteilt hatte. Kur ein Teil des Bürgertums, allerdings der aktivere, schloß sich der irre- dentistischen Bewegung an. Im Bauern kämpfte die Erkenntnis, daß die Ordnung in ihrem Lande viel größer sei als südlich davon und die Tradition, die jedem Jungmannen wahrend der Dienstzeit bei den AatserMgern und anderen Regimentern wieder lebendig wurde, mit dem Einfluß der Priester, die im Seminar in Trient in engster An lehnung an die Irredenta erzogen waren. Herrschte

doch dort und in Rovereto ein außerordentlich reges geistiges und politisches Leben, das gelblich und intellektuell von Italien bestritten wurde. Immerhin Wur den in der Annäherung an die Ziele langsam gewisse Fortschritte ge macht. 5' 35

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Geografia, guide
Anno:
1928
Südtirol : ein Kampf um deutsche Volkheit. - (Deutsche Volkheit ; [62])
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Pagina 62 di 90
Autore: Mannhardt, Johann Wilhelm / dargest. von Joh. Wilhelm Mannhardt
Luogo: Jena
Editore: Diederichs
Descrizione fisica: 79 S. : Ill.. - 1. bis 10. Tsd.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Soggetto: g.Südtirol
Segnatura: 2.849
ID interno: 189716
gefordert worden. Dagegen hatte die Entente Italien Vor seinem Eintritt in den Krieg die Grenze am Brenner versprochen, die Rom unter Einfluß Tolomeis verlangt hatte. So hing das Schicksal Tirols davon ab, ob Wilson sich durchsetzte. Er hat es hier nicht, wie nirgends in wichtigen Fragen, gekonnt. In Tirol und «Österreich tat man alles, um durch Denkschriften, Broschüren, Kundgebungen die wirkliche Sachlage bekanntzugeben. Gegenüber der stattlichen Fahl von Bänden der Tolomeiischen Zeitschrift samt

dem Schwerte des Siegers schnellte die Vagschale Tirols federleicht empor. Ganz Süds tiro! wurde Italien zugesprochen unter der Bedingung, daß es die hinsichtlich des kulturellen Eigenlebens der Deutschen gemachten feiers lichen Versprechungen halte. Das zu tun, hat sich der auf den Militärs Gouverneur folgende zivile Generalksmmissar einige Mühe gegeben. Wieder setzte die Gegenwirkung Tolomeis ein, indem er sich zugleich mit den ehemaligen Trimtiner Irredentisten verband. Diese haßten, hemmungslos

hervorge gangen, deren Ausgang die erwachte Sehnsucht nach Vollendung der italienischen Dottheit, deren Ziel diese Vollendung selbst ist. Italien wuchs mit seinem Selbstvertrauen. Wie sollte sich nun das faschistische Italien zur deutschen Volkheit in Südtirol stellen? Wenn es seinen S4

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Geografia, guide
Anno:
1928
Südtirol : ein Kampf um deutsche Volkheit. - (Deutsche Volkheit ; [62])
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Pagina 40 di 90
Autore: Mannhardt, Johann Wilhelm / dargest. von Joh. Wilhelm Mannhardt
Luogo: Jena
Editore: Diederichs
Descrizione fisica: 79 S. : Ill.. - 1. bis 10. Tsd.
Lingua: Deutsch
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Soggetto: g.Südtirol
Segnatura: 2.849
ID interno: 189716
anz anders entwickelten sich die Verhältnisse im Süden. Wäh rend über Tirol eine gelassene, aber nicht starre Ruhe lag, fuhr über Italien das Brausen neuen völkischen Lebens. Napoleon, der Korse, hatte nach Jahrhunderten wieder ein Königreich Italien ge schaffen, das in der kurzen Zeit seines Bestehens den Willen zur Ge staltung aus eigener Kraft entzündet hatte. Als die Großmächte sich beim Wiener Kongreß vornehmlich auf Rosten Italiens geeinigt hat ten und das Tand zum großen Teil zerstückelt

unter geschickter diplomatischer Ausnutzung der politischen Konjunktur auch dann vermag, wenn das reine Fahlen- Verhältnis zum Kleinmut führen kann. Die Erfolge gingen weiter, allerdings nie allein aus eigener Macht errungen, sondern immer unter Anlehnung an andere Mächte. Italien wurde Königreich, gewann auch Venetien von Österreich und machte endlich Rom zur Hauptstadt des nunmehr hergestellten Einheitsstaates. Die österreichischen Orblande blieben ungeschmälert erhalten, die Grenze an der Berner Klause

un angetastet. Manche Kreise in Italien haben auch jetzt noch weniger an das Große gedacht, das man erreicht hatte, als an das Geringe, das man meinte mit Recht erreichen zu dürfen. Berücksichtigung historischer Gegebcn- Z4

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1928
Südtirol : ein Kampf um deutsche Volkheit. - (Deutsche Volkheit ; [62])
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Pagina 60 di 90
Autore: Mannhardt, Johann Wilhelm / dargest. von Joh. Wilhelm Mannhardt
Luogo: Jena
Editore: Diederichs
Descrizione fisica: 79 S. : Ill.. - 1. bis 10. Tsd.
Lingua: Deutsch
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Soggetto: g.Südtirol
Segnatura: 2.849
ID interno: 189716
4. Das Martyrium SudtìrslS die Dichter der Renaissance hatten von einem zukünftigen gesungen, das von den Alpen bis Sizilien reichen sollte. Inzwischen hatte die Geographie etliche Fortschritte gemacht und diese auch den Politikern übermittelt. Zugleich hatte man in Rars ten zu denken gelernt. Als dann in der ersten Hälfte des zg. Jahrhun derts in Italien der Wille zum eigenen Staat Wieder mächtig wurde, erhob sich naturgemäß auch die Frage nach den Grenzen, die er haben sollte. Die Schweiz

. Als die For derung sich nicht durchsetzen konnte und sie auch allzusehr den gegebe nen Verhältnissen zu widersprechen schien, geriet sie in Vergessenheit. An ihrer Stelle setzte sich die Forderung nach der Italia Irrsàkià durch, die mit ihr im Widerspruche stand. Venn ein aggressiver 'Wille kann immer nur eine Grenze verlangen, etwa entweder die Sprach grenze oder eine mechanische Grenze. Das unerlöste Italien konnte also nicht weiter als bis zur Salurmr Klausel reichen. ie stark unter günstigen

Verhältnissen der Wille eines Einzel nen in das Weben der Volkstümer an der Grenze eingreifen kann, zeigt die jüngste Entwicklung von Südtirol. In einem Weiler oberhalb von Neumarlt an der Msch hatte sich etwa zu Beginn un seres Jahrhunderts ein Mann festgesetzt, der in Welfchtirol geboren und aufgezogen war, aber dessen Familie aus Italien stammte. Sein Name ist Store Tolomei. à kannte Südtirol wie kaum ein Deut scher und ebenso die Geschichte Italiens im !g. Jahrhundert. Vor Mem standen ihm alle geistigen

Werkzeuge des politischen Liberalis mus und ein treffsicheres Urteil über die beim Kampf um Südtirol beteiligten Volker und Staaten zu Gebote. Mit dieser Ausrüstung' verfolgte er nur ein Ziel: die Gewinnung der Brennergrenze für Italien. Für diesen Zweck mußte jedes Mittel heilig sein. Mut und Beharrlichkeit warm ihm eigen. Im Anfange unseres Jahrhunderts gründete er eine Zeitschrift, die in wissenschaftlicher Aufmachung diese These aufstellte. Das Hochetsch — er merzte das Wort Tirol aus und ersetzte

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Anno:
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Südtirol : ein Kampf um deutsche Volkheit. - (Deutsche Volkheit ; [62])
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Pagina 63 di 90
Autore: Mannhardt, Johann Wilhelm / dargest. von Joh. Wilhelm Mannhardt
Luogo: Jena
Editore: Diederichs
Descrizione fisica: 79 S. : Ill.. - 1. bis 10. Tsd.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Soggetto: g.Südtirol
Segnatura: 2.849
ID interno: 189716
Grundkräften treu bleiben wollte, konnte die Lösung nur eindeutig sein. Sollte das neue Italien aus dem nationalen Geiste des europäischen Staatenssstems heraus ein Nationalstaat Werden, so mußte es Deutsch- Südtirol abstoßen; sollte es aus universalem Geiste heraus ein Völkers staat oder ein Hegemonialstaat werden, dann mußte es sich das Gebiet lose angliedern und mit der Macht seiner Volkheit um die deutsche Volk- heit in Südtirol werben. Der faschistische Staat ist hier in Südtirol

wollen. Aber Tolomei und die Trien tmer hatten sich hinter seine praetorianergarde gesteckt, auf die er in der ersten Zeit Rücksicht nehmen mußte. So sind die Grenzsteine des faschistischen Italien auf dem Brenner verblieben. Dieses gab nur rein militärischen Gedanken nach und wollte im Grenzgebiet gegen Deutschs land keine Deutsche haben; es wollte nicht die schonsame Behandlung der Welschtiroler durch Österreich wiederholen. Unter analoger An wendung des Satzes aus einer immer noch für grausam gehaltenen Zeit

der Volkheit zz). Zweifellos haben sie dadurch manche Männer des liberalen Italien gekränkt und sich zu Feinden gemacht. Tolomei, Trient und die Fa schisten hätten sich aber auch durch eine andere Haltung nicht bestim men lassen. Tirol, das vergewaltigte, hatte gar nicht anders gekonnt

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