Erinnerungen aus meinen Feldzügen in Oesterreich, Tyrol, Russland, Sachsen und Frankreich in den Jahren 1809 bis 1815 und Episoden aus meinem Garnisonsleben
. Der Feind floh. Von unserem Bataillon La Roche wurden bei diesem Sturme der Major Peter Palm und Lieutenant Ziwny verwundet. Ersterem wurden zwei Finger von der linken Hand abgeschoffen und Letzterer erhielt einen Schuß in das linke Bein, wodurch er ein steifes Knie er- und behielt, dessen ungeachtet aber noch lange im Bataillon fortdiente.. — Wir eroberten zwei sechspfim- dige Kanonen und machten den größten The.il der Oesterreicher zu Gefangenen. Die treue Ergebenheit eines Bedienten
in diesem Gefechte verdient einiger Erwähnung. Der Bediente des Major Palm, Namens Schmrtt (so viel ich weiß, war derselbe kein, verpflichteter Soldat, sondern nur ein Civil-Diener, unabhängig von militairischer Pflicht und Sitte) folgte aus freiem Antriebe und aus treuer Anhänglichkeit feinem Herrn ins Gefecht, um demselben, für den Fall, daß er verwundet werden sollte, sogleich Beistand rc. leisten zu können. Den Kugelregen und die Gefahr nicht achtend, die ihn reichlich umgab, folgte er beständig dem Major
auf allen seinen Schrit ten nach. Aber in der Uebung so schöner Treupflicht wurde Schmitt verwundet. Als dem Major Palm die zwei Finger abgeschossen wurden, fuhr auch zu gleicher Zeit dem treuen Die ner eine Kugel durch den Leib, worauf er Zusammenstürzte und weggetragen wurde/ Die Verwundung dieses braven Menschen, der nicht «ein ein treuer und sorgfältiger Diener, sondern auch ein vortreffsicher Koch war, schmerzte den Major mehr, als seine eigene, indem er zum Oeftern ausrief: „ Roch einen Finger wollte
