Mailand. 851 Mailand (Mediolanum) ist die Hauptstadt des louibardischen König reichs, Nach dei- angenommenen Meinung. ' wurde die Stadt 590 v. Cltr, von dem galli schen Heerführer Bellovese erbaut und dann die Hauptstadt der Insubrer. Im 4. und 5. Jahrhundert residirten hier die Kaiser ge wöhnlich , bis dass 402 Attila die Stadt ein nahm. Jetzt gehörte sie abwechselnd den Gothen, den Kaisern des Orients und den Longobarde^. Ini Jahre 945 wurde Otto d. Gr. in der Basilica des Ii. Ambrosius

zu Mailand gekrönt. Von nun an erlebte Mai land die heftigsten Drangsale in ununter brochener Reihe, Im Jahr 1162 lies« Kaiser Friedrich Barbarossa Mailand verwüsten. Dies geschah, um eine Beleidigung /•' rächen. Die Kaiserin , welche nach Mailand gekom men war, wurde, verkehrt auf eineui Esel, durch die Stadt geführt. Wer nun von den Einwohnern. nach der Einnahme der Stadt, sein Leben retten wollte, musate eine Feige, die unter den Schwanz eines Esels gesteckt ward, mit den Zählten herausnehmen

. Eine lange Reihe von Begebenheiten übergehend, kommen wir zu der Regierung der Visconti und Sforza, die über Mailand herrschten. Hierauf gerieth die Stadt unter die Herr schaft Spaniens, bis sie 1706 au Oestreich abgetreten wurde. Im Jahr 1796 nahmen die Franzosen unter Napoleon Mailand und ea wurde Hauptstadt der cisalpinischen Re publik. Im Jahr 1802 wurde es die Haupt stadt der italienischen Republik und 1805 die des Königreichs Italien. Den 26. Mai des selben Jahres Hess sich Napoleon im Dom

als König krönen; tSl4 nahmen es die Qesl- reiclier wieder in Besitz umi Mailand wurde nun die Hauptstadt des lombardisclieti Theils des loinbardiseh • venetianischen Königreichs. Die häufigen Zerstörungen der Stadt sind die Ursache, dass sich hier so wenig Alter-' tbi'imer vorfinden. , Mailand liegt in einer «alle fruchtbaren Ebene. die 135 Meter über dem Meere erha ben ist und gegen Norden von der Kette der höchsten Alpen begränzt wird. Schade, dass der schönen Stadt Wasser fehlt, denn sowohl

Achtzehntes Kapitel, Von Genua nach Mailand Meise. — Kosten, — Tortona. — Voghera. — Pavia fGeschichtliches. Paläste. Kirchen. Universität). — Weiterreise fSchloss Bhmsco). — MAILAND (Geschicht liches. Time. Bunnrt. Das Cauteli. Der Domplatz und die andern Plätze. Paläste. Die Brera, Die Ambrosiana. Kirchett. Der Dom. S. Ambrogio n. &, w . Theater. Die Arena. Bus grosse Hospital. Das Lautreih■ Gasthäuser. Art zw leben). — Umgebungen von Mailand CGarignana. Monza. La Certosa). Reis

e. KB. Man kann sich eines Eilwageits bedienen, der bis zur sardiiiischen Griiiue Privatentreprise ist und bis Genua Francs 28/4 kostet. Von Mailand bis Pavia sassen wir unbequem, dann aber bestiegen wir den sardinischp.n Postwagen, der nichts zu wün schen übrig Hess, als dass die Bespannung sehr schlecht war und wir in Je» lehmigen Boden der Poniedernngen bei jedem Sehritte stecken blieben. Wir fuhren un» 4 Uhr Morgens von Mailand weg und kamen am andern Vormittage zwischen 10 .und 11 Uhr nach Genua. Von Genua nach Uovi

572 Ausflüge von Mailand. Der Moüfe delle tre Croci, dei' von der Madonna del Monte nor durch ein kleines anmuthiges Thal getrennt ist, bietet eine noch schönere und weitere Aussicht als diese. Von Varese nach Lugano *) führt nodi *) Der Luganersee ist 10 Sf. lang und 1 St. breit und liegt im Canton Tessiti an der lombardischen Gränze, 882 F. über dem Der Comersee. Tour. Von Mailand nach Barlassina Nach Como . ' l'/4 Post. i'A' Kosten. Für 2 Pferde Trinkgeld Dem Stalliero L.A

. C. 18. 96. 10. 34. 57. Fr. 16. 9. C. 50. 50. 29. 87. = 26. Beim Hinausfahren von Mailand trifft man zuerst das Dorf Äff ori, wo die Vis conti - Àrntgona ein Lustsehloss besitzen. Dann kommt Cassina Amata und der Palast ciambella anf einer Höhe, wo Napoleon als Obergeneral einige Zeit wohnte. Nnn kommen wir nach Boms'm, Cesano, oder Mnderno mit schönen Landhäusern von Mailändern , Severn und endlich nach Rar las s ina , einem bedeutenden Flecken, wo man auf der Post einkehren kann. Man lässt die Ortschaften lìirago, Len- taio , Copreno, Mattsolare., Asnago

und von diesem Meister sieht. Nach Andern soll aber der Architekt Pietro de Martino von Mailand den Triumphbogen .gebaut haben. — Die' Tiniren aus Erz . deren Basreliefs sich auf die That eri des Königs Ferdinand I. von Aragonien beziehen , sind von dem Mönche' Wilhelm, einem neapolitanischen Bildhauer ' und Erzgiesser, Hierauf sieht man den Waffenplatz mit der im gothischen Styl er- bauten Kirche der h. Barbara. Hier ist eine Gruppe, die Jungfrau mit dem Kinde, von Jul. v. Majano, eine Anbe tung der h. drei Könige

oiler das Grab des h. Petrus, des Fürsten der Apostel, beschirmt. Man wurde diese riesigen V erhältnisse nicht begreifen, wenn man nicht in der Mitte des Fassbodens die Länge der grössten Tempel der Welt verzeichnet fände. Hier sind sie. Palmen Die Sophienmoschee in Con&tan- tinopel 492. Die St. l'aulskirchc in Rom . . 572. St. Petronio in Bologna . . , 595. Der Dom in Mailand . . . . 606. Der Dora in Florenz .... 669. St. Paul in London . . . . 110. Die Peterskirche von der Tiiiire bis I zur Kanzel

K 1 R C H E IC. Der Dom, Wer trüge nicht das Bild des Mailänder Doms schon So sich , wenn er in Mailands Thot e einzieht. Wer hätte nicht den Dom gesehen in den Abbildungen, die wir so häufig von ihm besitzen, wer hätte nicht gehört von dem magischen Effekt, den diese ungeheure weisse Marmormasse. in hundert Spitzen, Pyramiden und Thürmen auslaufend , im Mondscheine machen soll ? Endlieh sahen wir Mailand vor uns, und aus der Mitte seiner Kuppeln strahlte dieses Wundergebäude empor und erregte