Österreichische Reichsgeschichte : Geschichte der Staatsbildung und des öffentlichen Rechts
folge im Reiche eine Verfügung treffen wollte, so konnte dies nicht ohne Beistimmung der Stände geschehen. Aber es charakterisiert die damalige Auffassung, dass Sigismund im September 1402, wenn er ohne männ liche Erben mit Tod abgienge, Ungarn „mit Wissen, Zustimmung, Bath und Willen aller Prälaten, Barone, Edeln und Städte' dem Herzoge Al brecht IV. von Österreich „schenkte', und dass die Stände, indem sie zu dieser „Schenkung 11 mit Brief und Siegeln ihre Zustimmung gaben, er klärten
, im erwähnten Falle den Herzog als ihren König „anzunehmen und zu krönen'. 1 ) Als Siegmund endlich 1409 eine Tochter Elisabeth erhielt, vermählte er diese 1421 mit Albrechts IV, Sohn Albrecht V. von Österreich und setzte sie und ihren Gatten zu Erben von Böhmen und Ungarn'ein, während, wenn er noch eine Tochter erhielte, Elisabeth zwischen beiden Königreichen sollte wählen dürfen. 2 ) Nach Sigismunds Tode (9. December 1437) erkannten auch die ungarischen Stände a,n, dass seine Tochter Elisabeth
ihre „natürliche Herrin' sei, „der in erster Linie dieses Reich verniöge des Rechtes der Geburt' gehöre, nahmen aber auch ihren Gemahl Albrecht als König an. Zugleich gaben die Großen ihre Zustimmung, dass Albrecht seiner Gemahlin eine Urkunde ausstellte, nach der, wenn er vor ihr mit Tod abgierige, sie und ihre Erben von den Ungarn als Herren anerkannt werden sollten. 3 in Als aber Albrecht am 27, October 1439 starb, erkannte die Mehr heit der Ungarn weder die schon gekrönte Königin Elisabeth, noch deren
, noch unvermählt, aus dem Leben schied, nahmen die Ungarn auf die wiederholten Zusagen, die Nachkommen der Königin Elisabeth als Erben anzuerkennen, keine Rücksicht, Die Ansprüche der beiden Schwestern Ladislaus', von denen Anna mit dem Herzoge Wilhelm von Sachsen, Elisabeth mit dem Könige Kasimir von Polen vermählt war, wurden ignoriert und am 24. Jänner 1458 Mathias, Sohn Johann Hunyadys, zum Könige gewählt. Da ') Die Urkunde Siegmunds vom 14., die der Staude vom 21. September 1402 bei Kurz, Österreich