hörte, selbst Zu verwalten, wie dies ihr Vater noch getan hatte. Sondern sie vergaben den Pacht mit voller Wirtschaftsbefugnis einem Bauern, der ihnen als tüchtig und genügend verläßlich bezeichnet wor- den war, und teilten den Ertrag zu gleichen Teilen. Der jüngere, den eine unbeständige und beinahe aben teuerliche Reiselust aus der Heimat fortzog, starb noch jung in der Fremde. Der Hof blieb im Besitze sei- nes Bruders, der ihn seinem Sohne Karl, Berth old s Vater, vermachte. Dieser ließ
das Pachtverhältnis wie es von seinem Vater eingeführt worden xoax, ungeändert. Er kümmerte stch im allgemeinen wenig um den Hof, wie er überhaupt nicht sonderlich Nei- gung für Landwirtschaft empfand und stch lieber, außerhalb seines Amtes, mit Lektüre wissenschaftlicher Werke, vorwiegend geschichtlichen Inhalts abgab. Berthold hingegen, dem wiederum die Wissenschast weniger zusagte, hatte stch schon als Knabe und spä^ ter dann als Mann sehr zur Landwirtschaft hinge- zogen gefühlt. Seine Liebe zur Natur drängte
ihn notwendig dazu, der Beschäftigung derjenigen, die der Natur wenigstens äußerlich am nächsten leben, der Bauern, Beachtung zu schenken. Er war alle die Jahre her ein häufiger Gast am Ebnicherhofe, wo er in freundlicher, nie herrischer Weife dem Pächter begegnete, dessen einfachen Berichte über die Lage und den Stand des Gutswesens , der Ernte mit Aufmerksamkeit entgegennahm, aber auch nicht mit Ratschlagen sparte, wo ihn der freiere, weitere Blick des Gebildeten starres Festhalten an alther