Südtirol im Jahre 1947 : eine Zusammenstellung der ""Südtiroler Monatsberichte"" vom Jänner bis Dezember 1947.- (Unterlagensammlung "; 17)
t j audi Ortsnamen zu absurden neuen italienischen Bezeich nungen um, wenn dies auch eine kleinere Sache ist. 4 In dein Krieg, den wir eben erlebt haben, dachte ich von neuem, daß zumindest ein Unrecht wieder gut ge macht und das österreichische Tirol Oesterreich zurück- gegeben werden würde. Dies klingt nach Gefühlssache — und ist es möglicherweise auch — und vielleicht solle ten Gefühlssachen und' das, was sogar Sentimentalität genannt werden könnte, keinen Platz bei der Betrachtung
solcher Dinge haben. Aber vom britischen Standpunkt und vom Standpunkt der britischen Politik aus bat sich etwas ereignet, das weit über die Grenzen einer Gefühls sache hinausgeht. Ich sah die Wirkung auf die Einstel lung der österreichischen Regierung und des österreichi schen Volkes, als diese verheerende Entscheidung zu stande kam. Als nur nach Oesterreich kamen, war die ses in der Tat ein besiegtes Land. Aber wir kamen dort noch willkommen als Befreier und als Freunde hin. Als Freunde blieben
wurde. Das ist eine phan tastische Antwort. Oder merkt vielleicht irgendwer, der die Südabhänge der Alpen kennt, nicht, daß Wasserkräfte für den Bedarf der Italiener auf Hunderte von Meilen zur Verfügung sféhen? Kann vielleicht nicht jedermann feststellen, daß, für den Fall des Ueberganges dieser Werke auf Oesterreich nichts leichter wäre, als für aus reichende Lieferungen von Elektroenergie an Italien zu sorgen, bis Italien diese Werke durch eigene ersetzt hat? Dieser Grund konnte keinen Beobachter
in Oesterreich selbst üherzeugen. „Nein“, sagte man, „ihr habt dieses Land als Beschwichtigungsmittel und als Objekt eines internationalen Handels Italien gegeben, weil ihr die sem in der Sache Triest Unrecht tun wolltet und wollt. Ihr versucht, es' damit zu trösten.“ Dies ist, dessen bin ich ganz sicher, der Standpunkt, den die Oesterreicher einnehmen, und ich glaube, es ist auch der, den die Ita liener einnehmen. Wenn jemand glaubt, daß die Italiener über das Vorgefallene erfreut sind, irrt er sich schwer
, und es heißt der Natur und der Geschichte ins Gesicht 'schlagen, wenn man versucht, ihren Spruch umzustoßen. Der EARL of PERTH: Die Befürchtungen Lord Schu sters, daß Oesterreich bei den Parlamentsdebatten ver gessen werde, sind deshalb nach meiner Ansicht ganz unbegründet. Andrerseits möchte ich unterstreichen, was er über die üble Wirkung der Tatsache sagte, daß Seiner Majestät Regierung .sich in die Entscheidung der Außen minister über Südtirol fügte. Die Oberhausmitglieder unserer Richtung halten