¬Der¬ Kulturkampf in Tirol.- (Schriftenreihe des Südtiroler Kulturinstitutes ; 6)
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Autore:
Fontana, Josef / Josef Fontana
Luogo:
Bozen
Editore:
Verl.-Anst. Athesia
Descrizione fisica:
528 S. : Ill.
Lingua:
Deutsch
Commenti:
Literaturverz. S. 512 - 521
Soggetto:
g.Tirol ; s.Kulturkampf ; z.Geschichte 1861-1892
Segnatura:
II 221.595
ID interno:
378096
Vereitelung der Inspektion ungeschoren davongekommen waren, nahmen sie die Sache nicht ernst. Die meisten gaben sich nicht einmal die Mühe, gegen die Strafe Rekurs einzulegen. Der Haupt agitator, Kooperator Stanislaus Schmid, der mit einer Strafe von 30 Gulden behängt worden war, focht zwar die Entscheidung des Bezirkshauptmanns an, kümmerte sich aber nicht mehr um den Erfolg seiner Eingabe. Eine Mahnung des Bezirkshauptmanns, das Strafgeld zu erlegen, ließ er unbeantwortet. Erst
als ihm Ströbele drohte, daß er die Strafe nötigenfalls zwangsweise ein treiben werde, erschien er in Bozen und bat um Aufschub, weil er schlecht bei Kasse sei. Ströbele gewährte ihm eine neue Frist. Als der Termin abgelaufen war, mahnte er Schmid unter An drohung des Arrestes, das Strafgeld endlich zu zahlen. Der Ko operator ließ nichts hören. Daraufhin gab ihm Ströbele den Tag bekannt, an dem er den Arrest in Bozen anzutreten habe. Schmid bat jetzt, die Strafe im Gefängnis von Sarnthein absitzen zu dürfen
, da ihm die Hitze in Bozen — es war mittlerweile August geworden — schlecht bekomme. Ströbele gewährte auch das. Wenige Tage später erhielt er aber vom Bezirksrichter die Mit teilung, daß das Gefängnis in Sarnthein überfüllt und zudem für die Aufnahme eines Geistlichen zu schmutzig sei. Jetzt wäre Ströbele nichts anderes mehr übrig geblieben, als Schmid ver haften und nach Bozen überführen zu lassen. Der Kooperator zog es vor, die 30 Gulden zu zahlen 875 ). Schwer zu biegen war auch der Gemeindevorsteher