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743 bereitwillig unterschrieben und abgeschickt; auch an das baier. Haupt quartier und an den Vicekönig. In ersteres schickte Hofer vorläufig 2 Couriere, darunter den obgenannten Thurnwalder; er wollte dann persönlich dort seine Unterwerfung erklären und dem Obersten von Spaur bei dieser Gelegenheit Pferde und Wagen überbringen. In dem Schreiben an die Commandanten wurde diesen ausgetragen, die Feindseligkeiten einzustellen, aber die Posten nötigenfalles auch mit Gewalt zu behaupten

; von dem baier. Hauptquartier verlangte Hofer eine 14tägige Waffenruhe, um mit Deputaten aus dem ganzen Lande sich besprechen zu können, und zu deren Herbeirufung schickte er Joh. Holzknecht sofort nach Südtirol. Nach glücklicher Vollendung seines Auftrags übergab v. Roschmann an Hofer seine Barschaft, 3000 Duc. und 20.000 fl. Bankn., damit er geleistete Dienste belohne, und reiste dann mit seinem Secretär Ant. Petter über Sterzing und Bintschgau in die Schweiz ab, nicht ohne Besorgnis;, ob er wol durchkomme

. In der That rettete ihn in Bintschgau nur ein Vorsprung mehrerer Stunden vor Gefangennahme seitens der Bauern. Er kam endlich auf weiten Umwegen über Ulm, Nürnberg und Prag gegen die Mitte December nach Wien. Nach Roschmann's Abreise kehrten auch Lich- tenthurn und Giovanelli heim. Bon den besonnenen Männern ver lassen, gerieth Hofer sogleich in die Hände der Fanatiker. Haspinger stürmte vom Berg-Jsel daher, erklärte die Nachricht vom Wafsen- stillstaud für Lug und Trug und Lichtenthurn's Anfall

für eine augen scheinliche Strafe Gottes, überschüttete alle Anwesenden mit Schelt worten, Verwünschungen und Drohungen, versicherte des Erzherzogs baldige Ankunft und zwang Hofer in dem schon zur Abfahrt nach Hall bespannten Wagen nach Matrei zurückzufahren. Bald fanden sich noch andere Commandanten desselben Sinnes bei Hofer ein, in der Nacht vom 29. auf den 30. der halbverrückte v. Kolb und der Jnsurrectionschef Türk. Da wurde viel von republicanischer Freiheit gesprochen und unter andern; erzählt

, daß nach der Prophezeiung eines vor kurzem in Hall verstorbenen Priesters die Feinde am Aller heiligentage gänzlich aufgerieben und das Vaterland gänzlich frei wer den würde. Wirklich wurde auf diesen Tag der Angriff anberaumt. Umsonst bemühte sich Herr v. Stolz am 30. und v. Wörndle am 31. den Hofer hievon abzubringen: v. Stolz fand Hofer betrunken (seine fanatischen Freunde hatten ihn absichtlich ?in diesen Zustand versetzt) und erhielt auf seine Vorstellung von der Unglaublichkeit der Ankunft

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zu, ob Hofer auf feine Aufforderung nicht freiwillig sich stelle. Als jedoch dies nicht geschah, setzte er für die Anzeige seines Versteckes eine Prämie von 1500 ff. aus und Gen. Huard, der nach seiner Abreise das Commando von. Meran übernommen, sandte wiederholt Patrouillen ins Passeier, um Hofer oder Hoser's Familie zu entdecken und arretiren. Bei Gen. Baragueh d' Hiüiers gaben schließlich nebst der Ueberzeugung, daß - vollkommene Ruhe nicht zu hoffen, so lange Hofer im Lande lebe, directe Befehle

seitens des Bicekönigs den Ausschlag. Huard's Be mühungen blieben jedoch längere Zeit ohne Erfolg. Hofer befand sich noch immer in der Pfandler Mahderhütte, wo bei seiner Ankunft viel Schnee lag. Die Hütte bot nur notdürftigen Schutz gegen das Ungemach der Witterung, etwas Heu und Stroh zum Lager und einen Viehtrog als Speise- und Schreibtisch; auch fanden sich darin 5 scharfgeladene nebst 7 ungeladenen Gewehren zur Vertheidigung, bei deren Anblick Hofer und seine Gefährten anfangs sehr erschraken

. Lebensmittel sowie Nachrichten über die Vorgänge im Lande brachten einige Vertraute, die von Zeit zu Zeit giengen und kamen, als : Hoser's Schwager Gufler, die Gebrüder Aut. und Joh. Wild, Jos. Absalter und And. Ilm er. An Flucht dachte Hofer die erste Zeit offenbar nicht, theils weil er sich nicht von dem Vaterlande und den Seinen trennen konnte, theils weil er noch immer auf einen Um schwung hoffte. Da kam, nach beinahe vierwöchentlichem Aufenthalte, seine Gemahlin mit dem Sohne Johann

. Sie war vor den Fran zosen geflüchtet, denn diese hatten sie schon in ihrem Verstecke auf suchen wollen und nur dasselbe wegen der herabrollenden Schnee massen nicht erreichen können. Daraus erkannte A. Hofer die Größe der ihm drohenden Gefahr und schenkte den Mahnungen seiner Freunde zur Flucht um so leichter Gehör, als er urn diese Zeit einen sehr verdächtigen Besuch bekam. Dieser war ein gewisser Franz Raffl Ws Schenna, Besitzer eines Viertelhofes in Prantach, der bei der

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). F- I. A. Schnei- dawind, Der Krieg Oesterreichs gegen Frankreich im Jahre 1809. 4 Bde. Schasshausen 1842. 43. (Bloße Compilation). 3e ) Der Feldzug des Jahres 1809 in Süddeutfchland. (Strefsieur, Oesterr. militar. Zeitschr. 1862.63 u. Beil, zu 1864. ®7) Leben des SandwirthS And. Hofer. Leipzig 1839. Gallerie der Helden 3. Bd. 2. Abth. (Bon I. Förster). ® 8 ) Andreis Girol., Andrea Hofer o la solevazione del Titolo 1809. Milano 1856. ® 9 ) Memoirs of the life of Andrew Hofer. By Charles Henry Hall. Esq. London

1820. 40 ) The Tyrolese Patriots of 1809. By the author of „Du Cuesclin, The Hero and Chivalry“ etc. London. 41 ) Andreas Hofer und seine Kampfgenossen, oder die Geschichte Tirols im I. 1809. Für die reifere Jugend bearbeitet von Carl Weidinger. 2. Aust. Leipz. 1858. 4 2) C. Stampfer, Sandwirth Andreas Hofer. Freib. i. Br. 1874. 4S ) Andreas Hofer u. der Freiheitskampf in Tyrol 1609. Bon *r. Leipz. 1841. 3 Bdchen. Populär, aber^ziemlich gründlich u. objektiv. ^An dreas Hofer und die Tiroler

gut unterrichtet. 47 ) Freie Ansichten beachtenswerther Dinge. Von einem könig lich baierischen Offizier. Nürnberg 1813. (Anhang, lieber Tiroler und eine Ver- theidigung ihres Landes, interessante Betrachtungen.) 48 ) Leben u. Thaien des SandwirtHs Hofer, Anführer der Insurgenten in Tirol. Sehr kurz. Libi. tiro!. D. n. 176, II. 40 j Bemerkungen über einen die neuern Begebenheiten in Tirol betreffenden Aufsatz im 4. Hefte der Zeitschrift: Beobachtungen und historische Sammlung wichtigerer

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I 789 — Thalfahrt von feiner eine halbe Stunde höher liegenden Alpenhütte durch den Rauch aus der Pfandler Hütte angelockt wurde. Hofer kannte seine mißlichen Vermögensverhältnisse und seinen leichtfertigen Lebenswandel. Darum suchte er sich dessen Verschwiegenheit durch Geld zu erkaufen. Rafft nahm jedoch nichts und gelobte dem Ober- commandanten mit Handschlag Stillschweigen. Trotzdem blieb Hofer unruhig und traf Vorkehrungen zur Flucht. Er schickte zuerst Johann Wild, dann, am 26. Jan

., dessen Bruder Anton mit rührenden Briefen an den Kaiser ab und dachte nun ernstlich daran, diese ge fährdete Zufluchtsstätte mit einer ficherern zu vertauschen, bis der Weg über die Gebirge offen wäre. Aber es war schon zu spät. Raffl verrieth alsbald (am 5. Jan.) Hofer's Aufenthalt dem Orts vorsteher und Cordonist Peter Jlmer in St. Martin und lud ihn ein, gemeinsam mit ihm die Prämie zu verdienen. Jlmer erschrak hierüber und sagte nichts. Doch da er alle Tage über Hofer und Güster seinen Bericht

Huard schickte"'noch an dem nämlichen Tag ein ita lienisches Freicorps von etwa 600 M. unter Capitän Menouard mit dem Wegweiser Raffl ins Passeier ab. Es war Sonntag, und darum Hofer und sein Weib, Sweth und Hofer's Sohn allein in der Pfandler Hütte. Gegen 4 Uhr früh nahten sich die Feinde der selben, Raffl mit einem Sergeanten an der Spitze. Sweth bemerkte sie zuerst, weckte den nebenan schlafenden Sohn Hofer's und beide kletterten dann ohne Fußbekleidung vom Heuboden in den Schnee hinab, Sweth

wurde sogleich unter Stößen und Schlägen geknebelt. Inzwischen war auch Hofer, der mit seinem Weibe im Stalle schlief, erwacht, trat nun unerschrocken vor die Hüttenthüre und fragte, ob einer von den Herren deutsch verstehe. Da trat ein Osstcier (Ad jutant Baragueh d'Hilliers'?) vor. Hofer sprach hierauf mit Fassung und Würde: „Sie sind gekommen, mich gefangen zu nehmen; mit

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— 758 - Hofer mit folgenden Worten den Auftrag, das Volk zur Heimkehr Lufzufordern: „Jtz macht mir nit lang Vorwurf, ih hau nit anderst könnt. Ih war selbst froh, wenn die G'schicht a mal ain End hätt, itz geht nu, macht daß s' Volk hu am ziecht, ih wuaß mir nit z' helfen, thiet meintweg^n, wos ös wollt, unser lieber Herr Gott und die Mutter Gottes werd'n wohl Es recht mach'n." Run dictirte Danej drei Gerichtsschreibsrn und Hofer'« Secretären Purtscher und Sweth ein Proclam an seine „lieben

Brüder"! Darin versicherte Hofer seine Landsleute des wirklichen Friedensabschlusses und erzählte ihnen die Zusammenberufung der Deputaten in Steinach, die Absendung der Abgeordneten an den Bicekönig und deren Rückkehr mit dem in das Proclam ausgenommenen Handschreiben des Vicekönigs. Dann stellte er ihnen die Unmöglichkeit weitern Widerstandes vor und er- Wahnte sie, sich durch Ergebung in den göttlichen Willen des ferner« Schutzes des Himmels, und durch brüderliche Liebe und Unterwerfung

(vom 7.) war an die Geist lichkeit gerichtet und forderte diese auf das Volk zu belehren und von fernerem Widerstande abzuhalten. Ohne Verzug schickte Danej die von Hofer Unterzeichneten Abschriften des Proclames in alle Gerichte und ThAer. An die Stürmer und Schützen am Brenner und an die bmerifche Generalität wollte es Sieberer überbringen, weil hiezu niemand sich herbei lassen wollte, und reiste daruui noch arn 8. bis Gostensaß. Rach Meran begab sich Danej, der noch in der Rächt vom 8, auf den 9. den Jausen

überstieg, um ja dem Ausmarsch des Landsturmes, der zum Angriffe auf den 10. früh nach Bozen bestellt war, zuvorzukommen. Hofer wurde von Danej gewarnt, nach Hause zurückzukshren und von Sieberer eingeladen, mit ihm nach Oesterreich zu flüchten; aber die Sehnsucht nach der Heimat war mächtiger, als die Warnnngen der Freunde. Er wollte vor seiner Flucht sein Weib und seine Kinder nach so langer Trennung noch einmal Wiedersehen und einige Anordnungen bezüglich seine« Hauswesens treffen, und

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— 706 — Major Riedmüüer, der am Tage der Jfelschlacht aus Vorarlberg zu ihm gekommen. Balent. Tschöll blieb Commandant in der Meraner Gegend. Das Commando im Pusterthal behielt Frhr. v. Luxheim eine Zeitlang, anfangs Sept. machte A. Hofer wieder Ant. Sieger zum Commandanten des Pusterthales und des Eisackthales von Ster- zing bis Kollmanu. v. Kolb, der sich auf Grund einer angeblichen Vollmacht des Erzh. Johann zum Obercommandanten neben Hofer > aufwerfen wollte, mußte

sich mit dem Platzcommando in Lienz und der auswärtigen Correfpondeoz begnügen; v. PÜhler aus Neumarkt wurde Sieger an die Seite gegeben. Außerdem wurde noch v. Wörndle als Intendant des ganzen Pusterthales und Wippthales bis zum Brenner bestätigt und der Brunecker Schutzdeputation in der Person des bisherigen Untercommaudanten Battig ein neuer Präses gegeben. Die PlatzeommandoS in Hall, Drixen und Bozen erhielten I. Straub, M. Schenk und Fr. Lang (KM). Ins untere Etschthal und nach WAschtirol hatte Hofer aus Kalch

, wie erwähnt, Jak. Torggler als Commandanten entsendet; aber diesem machte ein gewisser Dalponte die Würde streitig, indem er nach dem Abzug des Feindes als Com mandant Südtirols austrat, Hoser's Kundmachungen und Erlässe pub- ticirte und sogar Anordnungen bezüglich der Civilverw alt urig traf. Doch Dalponte und noch mehr der von ihm in Schutz genommene Seb. Garbini hatten viel Gesindel unter ihren Fahnen, Deserteurs, Räuber und Mörder, und daher gelangten häufige und bittere Klagen zu Hofer

. Die in WAschtirol eingetretene Anarchie bewog Hofer auf feiner Rundreise in Bozen einen höchst merkwürdigen Aufruf an die „Herzliebsten watschen Tiroler" zu erlassen, ein ebenso beredtes ZMgmß für seine tiefe Religiosität, als für sein edles Gemttth. Darin spricht er seinen Abscheu gegen Raub, Plünderungen und andere Ge waltacte aus, ermahnt seine wälschen Waffenbrüder zur Erfüllung der Pflichten gegen Gott, Religion, Vaterland und Mltbrüder, for dert sie zum Kampfe gegen den Feind und nicht gegen die eigenen

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763 den Sandwirt und das Vaterland verrathen. Daher herrschte in Danes's Familie die größte Bestürzung, denn dieselbe durfte nicht wagen unter die gegen sie empörten Leute des Dorfes zu gehen. Die Aufge bote kamen wirklich von Hofer' s Hand. Hofer war bald nach Danej am Sand angelangt und hatte gegen den Rath dessel ben offen in seinem Gasthause den Leuten sich gezeigt. Von seinen besonnenen Rathgebern, zuletzt auch von Puri sch er, verlassen, gerieth der Sandwirt bald ganz in die Gewalt

extremer Elemente, denn nun schaarten sich gerade solche Leute uni ihn, die nichts zu verlieren hatten, sondern in der allgemeinen Verwirrung nur gewinnen konnten oder die von ihrem Fanatismus ganz verblendet waren und den Kamps um seiner selbst willen wünschten. Einer der wütendsten war Pater Haspmger, dann ein Geistlicher aus Vorarlberg, Hofers Schwager Güster, Jlmer, Wild und andere. Hiezu kam, daß der tolle v. Kolb den armen Hofer und seine Umgebung mit den unsin nigsten Nachrichten

von der baldigen Ankunft der Oesterreicher und dem Wiederausbruch des Krieges berückte. Einige Schurken bedrohten Hofer selbst mit dem Tode, wenn er nicht das Aufgebot erließe So entstand der am 12. Nov. vormittags an die Geistlichen und Vorsteher erlassene Ausruf, welcher sofort in die ganze Umgebung entsandt wurde. Sehr bezeichnend erklärt derselbe Glauben, Reli gion, Volk, kurz Alles für gefährdet. Noch am selben Tage erschol len in ganz Pafseier die Sturmglocken. Dem am 10. Nov. mit einem Creditiv

an den Erzherzog Johann abgegangenen Jos. Mar- berger gab Hofer den Auftrag, die Leute vom obern Innthal nach Mals zu führen und Bernhard Baldauf in Graun ernannte er zum Bataillonscommandanten der dortigen Compagnien, am folgenden Tage bestellte er die Gebrüder Peter und Georg Thalguter und noch zwei zu Borpostencommandanten und ertheilte den Befehl zur Ver haftung Danej's, den Peter Thalguter wirklich an 14. früh morgens in seinem Haus in Plars arretirte. Hofers Aufrufe brachten bald ganz Passeier

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— 696 — Hofer und die Administration um so mehr die Zuflucht zu den In der ecten Steuern zu nehmen. Ja die Wiederholung des v. Hor- mayr' scheu Patentes dom 14. Juli bezüglich des Wein-, Branntwein- und Esstgaufschlages war eine der ersten Verordnungen Hofer'- (vom 21. Aug.) und schon am Tage vorher hatte er dem Schützenhaupt mann Ram von Thaur den Auftrag gegeben, in Brixlegg und Achen rain alles Silber und Zupfer, in Haidach, Kiefer, Pillersee und Jenbach alles Eisen aufzunehmen

und alles vorhandene Baargeld abzufordern. Doch die Zoll-, Mautaufschlags- und Weggeldamter waren wegen der Kriegsunruhen wenig einträglich und von den Berg werken nur die Saline zu Hall noch ergiebig. Die Haller Saline suchte darum auch Hofer'- Regierung mit Natnrallieferungen an Por tionen möglichst zu verschonen und nur selten erfüllte er die Bitten um Gratiösalz , wie die der Gemeinden Ziel, Bomy und Schwaz, der Gerichte Landeck und Petersberg. Die Administration erhöhte den Centner Salz

nicht auszusetzen, wiederholte Hofer Hormahr's Verordnung, betreffend die Befreiung der Berg- und Hüttenarbeiter von der Theil- nahme an der LandeSdefension. Ebenso ließ er die bereits von der Jntendantschsst begonnene Ausprägung von Silber- und Kupfer münzen fortsetzen. So entstanden die nachher so berühmt gewordenen Sandwirtszwanziger, die ans der Vorderseite den Tiroler Adler mit der Umschrift: „Tiroler Landmünze", auf der Rückseite das Bild der unbefleckten Jungfrau mit der Unterschrift'. „Für Gott

und Vater land" tragen. Einigen Ertrag warf auch der vormalige Weinzehent des Kelleramte- von Meran ab, den Hofer äblösrn ließ. Die eben angeführten Geldquellen deckten aber den Bedarf des Landes um so weniger, als manche Untercommandanten Steuern oder Aerarialgut an sich rissen und eigenmächtig verwendeten oder gar zu eigener Berei cherung benützten. Dagegen schritt man nun wol mit der Verord nung vom 25. Sepr. ein, aber das Vertrauen in die Zulänglichkeit

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Pagina 615 di 966

. — WS ^ ^ Msack- und Pasieierthal, das Burggrafenamt und Bintfchgau in Allarm versetzt; ani irine Mittheilung erließ Commandant Sat. Tscholl on feine lieben Waffenbrüder einen kraftvollen Aufruf. Doch nicht v. Hormayr, sondern Hofer war es, der die eingetreteue Be wegung zu sicherem Ziele lenkte. Hofer stand damals noch im Bai- svgan und hatte eben, im Einverständnis; mit dem Grafen Leiningen Abgeordnete au den Erzherzog Johann geschickt. Er bat für sich um die Vollmacht zu freierer Operation

der erwähnten Ordre von deren Inhalt in Ätnntnlf gekommen, ließ sich jedoch weder durch Bitten, noch durch Drohungen am Abzüge hindern und folgte nach Beyder'S und Teimer's 'Ankunft unverzüglich dem nach Dterzmg zurückgekehrten Hofer. Hier besprachen sich die drei über die Sach lage und dann eilte Hofer auf den Jausen, Buoi, Beyder und Teimer aber nach Mühlbach. Vom Jaufenwirtshause entbot Hofer noch in später Rächt die ganze Mannschaft Passeiers und der Nachbargerichte nach Gterzmg und begab

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Pagina 797 di 966

. Jlnier abreiste. Trotz dieser freundschaftlichen Gesinnung Danej's gegen Hofer kam er wegen seines öftern Verkehres mit Baragueh d' Hilliers in Verdacht, den Obercommandanten Tirols verrathen zu haben. Den wirklichen Verräther kannten eben zu wenige, doch in Paffeier wurde Raffl so verhaßt, daß er nach Baiern auswanderte, wo er im Mautamte zu München die Dienstesstelle eines Wagknechtes erhielt 3 ). Hofer und Sweth kamen am 5. Febr. in Mantua an und wurden im Kerker bei Porta Molina eingesperrt

. Sie hatten sich sowol auf der Reise, als in Mantua des Wolwollens des Pub- licums zu erfreuen und darum fehlte es ihnen an Speise und Trank nicht, ja die Bewohner von Mantua sollen sich sogar erboten haben, 5000 Scudi und noch mehr für ihre Befreiung ^bezahlen. Festungs- commandant war damals jener Gen. Bissen, der am 13. April in Witten hatte die Waffen strecken müssen. Derselbe besuchte Hofer mehrmals und suchte ihn zum Uebertritt in sranz. Dienste zu be wegen; aber Hofer entgegnete feierlich

: „Ich war, bin und bleibe meinem Haus Oesterreich und Kaiser Franz I. treu." Der Sand wirt blieb während seiner Haft in Mantua sehr ruhig; er suchte mit seinem Gefährten Drost und Stärkung im Gebete und dabei sowie im traulichen Gespräche entflogen ihnen die Stunden rasch, Hofer hoffte übrigens immer die Wiedererlangung seiner Freiheit wol bauend auf die Gunst des Kaiserhauses; erst nach zweimaligem Verhör äußerte er zu Sweth: „Cajetan, ich sehe, daß ich sehr bald werde sterben müssen." Es war am 19. Febr. abends

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Pagina 696 di 966

— 690 — Gemral.LüàS.Mmimsnsv'on. Hofer'S Rkgierungêsystrm. Die Betreibung der directen und indirect en Abgaben. Außerordentliche Steuer. Die Behandlung der Religions, und Studiensachen. Die Civil- und Criminaliustiz unter Hofer. Hofer'S Hoffnung auf Oester- reich. Die m'S Land gelangenden Gerüchte und Berichte über Oesterreichs Absichten und Pläne. Hofer'S Aufruf zur Dertheidigung des Lande- und weitere DefensionSinaßregeln. Aufstellung von Uvkercommandanten. Borrückung in das Galzburgifche

. Vorbereitung zum Angriffe auf den Feind. Gerechte vom 25. Sept, bei Luftenstein, Lofer, Unken und Melleck. Filler und Speckbscher bei Melleck, Wallner bei Berchtesgaden und Wmtersteller bei Köffen. Hofer'- Der träge mit den ZMerthalem und dm Bewohnern des salzdurgischen GkbîrgsiandcS. Vorübergehende Neigung zu friedlichen Unterhandlungen. Gieberer'L und Eisessteckens Ankunft. Hofei's Freude über de- Kaisers Geschenke und die Feier vom 4. Oc». 1809. Andreas Hofer war am 22. Nov. 1767 geboren und das jüngste

von vier Kindern und einziger Sohn des Josef Hofer, Wirtes am Sand in Passàr, eine Viertelstunde von dem Hauptorte des Thales St. Leonhard. Früh seiner beiden Eltern beraubt, trat er schon mit 22 Jahren die Wirtschaft am Sand an und vermählte sich am 21 . Juli 1789 mit Anna Ladurner, einer Tochter des Peter Ladurner von Algund. Da schon von seinen Eltern und noch mehr wahrend seiner Minderjährigkeit schlecht gewirtschastet worden, so mußte Hofer den Sandhof um hohen Preis übernehmen und dies sowie

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Pagina 622 di 966

616 t§«ppii, mit aller Wärme den Angriff, indem er Machte, daß nur durch einen entscheidenden Schlag der Anschluß der TuMhäl« bewirkt werde. Er drang durch; man blieb bei dem be schlossenen Angriff. Bon allen Männern, die in diesen Tagen Hofer umgaben, war keiner einflußreicher und eifriger, als Eisenstecken. Sein VsNeust ist es auch, die schließliche Mitwirkung des Militärs erzielt »den 8 ). Ohne Nachricht über den Abzug des Marquis v. Chasteler, , PkLMe sich Gen. Duol darauf, die Stellung

' nur mit Widerwillen. Darum wies ’ if alle Tommsadanten und Abgeordneten des Landvolkes, die an ihn .'pf »Untzten, an 1. Hofer, mit dem Bedeuten: dieser, nicht er fei Hr OdKeommandant. Solche Zurückhaltung und Unthätigkeit ärgerte Hofer und feine Hauptlwte und der General bekam deshalb manche ' berte Wahrheit zu hören. Ja es wäre vielleicht zu ernstlichen Er- NArungm gekommen, wenn nicht Eiseustecken einen Theil der Osflciere bell BuM'fchen Corps bewogen hätte, sich in'- Mittel zu legen. Diese aivt

» sich freiwillig, auf eigene Verantwortung den Zug gegen die Bmern witzumachen. Run beorderte Gen. Buoi die beiden Oberst- Neuteoantt Urtel und NeisenfelS mit 1OOO Mann Infante»'», 120 HI§fm, M NeilttU und 2 Eechspfündern und 4 Dreipfündern zum Mmarsch MM Innsbruck, doch allein mit der Bestimmung, den NndeSschützen beobachtend zu folgen und im Falle des Rückzuges dieselben ausznnehmen !) ). Aw 26. früh rückte Hofer mit Laudesvertheidigern und Militär WM Vrermer nach Innsbruck vor, voll Vertrauen

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l2 ). Vom Erzherzog Johann nach Ratification des Friedensdccn- wentes ohne Verzug nach Tirol entsendet, traf Freih. v. Lichtenthurn in Lienz Phil. v. Wörndle und Hauptmann v. Campi. Indem letzterer nach dem südlichen Tirol mit der Kunde vom Friedensabschluß ab- gieng, setzte er mit Wörndle die Reise durch'- Pusterthal nach Hofer' s Hauptquartier fort; alle drei von exaltirten Landesvertheidigern wegen Verkündigung des Friedens verfolgt und beschossen. Im Wirtshaus zur Post am Schönberg übergab er am 29. morgen

mit dem Betzsatze in Kenntniß, daß der Wunsch Sr. Majestät dahin gehet, daß die Ttzroler sich ruhig verhalten und nicht zwecklos sich aufopfern mögen." Unglück licher Weise bekam aber Lichtenthurn bei der Uebergäbe des Hand- billets einen Anfall von Epilepsie, an der er von jugendaus gelitten. Der unangenehme Zwischenfall bewog Roschmann vom Gasthaus in das des Richters von Stubai, Jos. v. Stolz, sich zu begeben. Hier versammelte er Hofer und alle noch anwesenden Männer von An sehen, als: v. Wörndle

, v. Giovanelli, v. Plawen, Holzknecht von Passeier, Flarer von Tirol u. a., um sich und ermahnte dem erhal tenen Aufträge gemäß zum Niederlegen der Waffen. Gegen feine Enoartnug erklärten sich alle hiezu bereit, in der Erkermtmß, ' daß ein fernerer Widerstand nur verderblich sein würde; auch Hofer stimmte bei, mit der Aeußerung: „Gott, unsere liebe Frau und die «m« Seelen wollten ei nun einmal so." Eiligst wurden nun Mitcheilung-- und Ermahnungs-Schreiben ausgefertigt, von Hofer

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701 Hofer selbst ihn nennt, alle vier Ende August von Speckbacher in Haft genommen, den Pfarrprovisor Sim. Koster von Kundl, den Priester Karl Mahler, den der Obercommandant aus der Kanzlei seines Untercommandanten Firler escortiren ließ, den Exbenediclmer Adelgott Adam, der beschuldigt war, das Volk im Beichtstuhl von der Jnsurrectivn abgemahnt zu haben, Hr. Jndest, dem man vor warf, den Baiern Hofer's Aufenthalt bei Sterzing verrathen zu haben, den Buchhalter des Kaufmannes Tschurtschenthaler

in Bozen, der seinem frühern Herrn Verdroß in Meran den Rath zu geben wagte: er solle die vielgefärbten Harphen (Mönche) ausjagen und anstatt nach St. Josefsberg so viele Kirchengeräthe zu stiften, lieber suchen seineni gesunkenen Credit aufzuhelfen. Gegen solche Individuen konnte sich Hofer recht hitzig und leidenschaftlich zeigen; noch mehr hatten aber seinen Zorn einige Commandanten aus Wälschtirol erregt, die bezichtigt wurden, ihre Stellungen zu allerlei Räubereien und Bedrückungen mißbraucht

bei mier kain Bestand hat 5 ), Während A. Hofer mit der Civilverwaltung also sich nur dann und wann befaßte, betrachtete er die Landesdefeusion als seine erste Ausgabe, als das eigentliche Feld seiner Thätigkeit und hiebei bediente er sich säst nur des Rathes seiner Adjutanten, Commandanten und bäuerlichen Freunde. Hofer hoffte vom Anfänge an, vertrauend auf die feierliche Versicherung des Kaisers, Oesterreich werde nach Ablauf

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Hallein in Besitz nahm. Nun standen alle Corps in unmittelbarer oder naher Verbindung, und fHaspinger verfügte über die Mittel der Saline von Hallein. Um so mehr reizte ihn der Gedanke, das von den Baiern schwachbesetzte Salzburg zu überfallen; aber Speckbacher und Firler giengen darauf nicht ein. Die Ursachen waren, daß sie sich zu schwach fühlten und daß Hofer sie dringend warnte, in die Ebene sich zu weit vorzuwagen. Das Corps Firler's hatte sich in der That sehr vermindert, da Wintersteller

10 Compagnien aus dem Gerichte Kitzbühel von chm wegen angeblicher Gefahr bei Kossen an sich gezogen; den noch verbliebenen Compagnien fehlte säst die Hälfte der Mannschaft und dazu kam noch, daß dieselben sehr schlecht aus gerüstet waren. Auch mit dem Proviant sah es schlimm genug aus und daher mußte Firler den Platzcommandanten Straub um Aushilfe bestürmen. Dieser Uebelftand bewog Hofer den Joh. Zöggeler aus Sarnthal als Commifsär nach St. Johann Zu schicken, der aber seine Stelle entweder nie antrat

, oder bald durch Speckbacher's Adjutanten Breunig ersetzt wurde; zu Rattenberg versah dieselbe Stelle ein ge wisser Berr, zu Wörgl Firler's Adjutant Beham, im Pinzgau Leopold Kramer aus Hall 12 ), An demselben Tage, wo Hoser's Commandanten die glänzenden Erfolge bei Loser und Unken erzielten, schloß Hofer einen Vereini gungsvertrag mit den Zillerthalern. Demgemäß sollte das Zillerthal für immer mit Tirol vereint sein und den entsprechenden An- theil von den allfälligen Geldunterstützungen Oesterreichs

und die wehrhafte Volksmasse von 13—60 Jahren dem jeweiligen tirolischeu Obercommando zur Disposition zu stellen. Der Vertrag wurde am 3. Oct. beiderseits unterzeichnet. Zwei Tage nach Abschluß der genannten Ver träge richtete Hofer auch einen Aufruf an die Bewohner Kärntens, worin er sie auffordert, sich ihrer großen Streitkräfte zu bedienen und den von ihm entsandten Commandanten sich anzuschließen. An

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Pagina 743 di 966

— 7 . 37 " — und gleichzeitig stieg Speckbacher zur Haller-Brücke herab. Die Baiern wichen nach Hall zurück und stellten an genannter Brücke und bei Heiligkreuz starke Piquets auf. Speckbacher hingegen führte seine Leute wieder auf die Höhen und die Paffeirer und ein Theil des Landsturms kehrte auf den Berg-Jsel, der übrige in die Schanzen an der Martinswand zurück. Inzwischen hielt Hofer sich abwechselnd am Schönberg, zu Matrei und Steinach auf. Anfangs hegte er nicht viel Hoffnung

den Erzherzog in einem Schreiben dringendst gebeten, ihm baldigsten Auf schluß über den Gang der Friedensunterhandlungen zu geben, kehrte er schnell wieder zu Hofer zurück, denn er glaubte trotz des erhaltenen allgemeinen Befehls zur Rückkehr, die Tiroler in solcher Lage nicht verlassen zu sollen und wollte eine bestimmtere Weisung und die Mittheilung des Friedensabschluffes abwarten; doch trat er jetzt um so weniger in die Oeffentlichkeit, um den Hof nicht zu compromittiren. Hofer schrieb

nun die von der Meraner Commandantschaft verlangten Compagnien wieder ab und trug dem Commandanten Firler aus, die nötigen Anstalten zur Vorrückung nach Volders zu treffen. Auf die Nachricht vom Einzüge der Baiern in Hall befahl er demselben, dem Commandanten Speckbacher 9 oder 10 Compagnien zur Verstärkung zu schicken und bestimmte den 25. zum Angriffe auf die Baiern, indem er zugleich dem Major Aschbacher das Commando des Centrums übergab. So wenig dachte Hofer an Frieden'; dies Wort Egger, Gesch. Tirols IN. Bd. 47

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— 888 — Lebensbilder 2, 451. 3, 410 Sititu. SI. Peternader 1, 99. 3, 207. I. Hochrainer 2. Ghr. K. v. Aretin 22. 27. I. Stettuer Bl. 2. I. Danej 8 f, Ford. Bibi. XVIII. h. Tirol. I: 7, 101 S. 2 f. ib. I. k 23: 3. Ms, Jos. Rapp 59 f. G. M. ». Ditfnrth, Aus beta Leben 72. Ed. Frh. ». Volderudorff 2, 30. Joh. Stettuer 3. Aretin 26. H. Pusch 121. 7. Militàr. Zeitschrift Jahr- gang 1833 S. 231 f. Da» Heer von Junerofterreich S. 253 f. Veyder, Jour nal des 8. Armeecorps 6. Gesch. SI. Hofer 1, 221

ff. Ford. Bibi. XVIII. h, Tirol. 1: 9. 8. Militar. Zeitschrift id. 234 f. Veyder, Journal 9 ff. Gesch. And. Hofer'» 226 ff. Aretin, Beitràge 29 f. Ford. Bibi. XVIII. b. TixoL I: 10 b. d. 9. MilitLrische Zeitschrift ib. 238 ff. Veyder, Journal 13 ff. Vol- derndorff 32. Jntereffanie Beytrage S. 1 f. Anm. Gesch. And. Hofer's 1, 239 s. Ford. Bibi. III. I. 2: a. Danej II. Ford. Bibi. XVIII. k Tirol. I: 10 c. 1, m. IO, Militar. Zeitschr. 241. Veyder, Journal 13 ff. And. Hofer 1, 243 ff. Jntereffanie Beytrage

11 ff. 11. Gesch. SI. Hofer'» 1, 234 ff. M. ». Ditfnrrb. Aus dem Leden 76 ff. Volderudorff 32 f. Veyder, Journal 20. Hochrainer 6 ff. Schutzen-Zritung Jahrg. 1860 n. 59. Ford. Bibi. II. h. 2. 12, M. ». Ditfnrth. Aus dem Leden rc. 79 ff. I. Rapp S. 89 ff. Pusch, Chrcnik M. 123. Stettuer, Tagebuch Bl. 3 f. I. Patsch, Beitràge Bl. 5 ff. I. Lener, G ràdi: che u. unvkrmlschte Darftellung Schutzen-Zeitung 1853 u. 139. A. Ennemoser (d'erd. Bibi. XVIII. b. Tirai. I: 42 Ms,) Rum. (Ferd. Bibi. 11 1. 23. Ms.) Danej

nach Ungarn u. Bohmen 2- 97, 113, 165 ff. Danej M. Ferd. Bill. XVIII. b. Tiro]. I: 79, 82, 112. 21. Mli- tàrische Zeitschrift 236 f. Eiettme, Tagebuch 8 f. Pusch 132 f. Kuen 15 f. «. Eusrmsser 12. Lergetbohrer, Tagebuch 2. Sieberer iA. Hofer 1, 379; libi, tirol. D. u. 1081, HI. S. Punk. G. 4 u. 6. (Bibi, tirol. B. u. 537.)

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auf der Reise zu Buol zu seiner unbeschreiblichen Freude bei ihm ein und nun ward sogleich ein Plan zum Angriff auf die Baiern und deren Versagung entworfen. Leiningen hätte sehr gern das Commando übernommen, aber Buol schlug es ihm ab. Daher wich er auf seiner Rückkehr vom Brenner Hofer sichtlich aus. Doch Hofer setzte dessenungeachtet seine Rüstungen fort. Die Ankunft zweier Abgeordneten aus Unterinnihal, günstige Nach dichten von einem Vorpostengefechte bei Steinach und die Ant- Wort des Erzherzogs

Johann gab ihm neuen Muth. Dieser ge währte in einem eigenhändigen Schreiben vom 10. aus Villach alle feine Bitten und versprach nach Tirol zu kommen, falls es in Oester reich besser gehe. Hofer faßte daher im Einverständniß mit den Unterinnthaler Deputirten noch am 22. den Entschluß zum Angriff vom 25, und setzte hievon die eifrigen Commandantschaften zu Meran und Kaltem in Kenntniß, mit der Bitte an letztere, die Confinen gut zu besetzen. Am 23. um Mittag verlegte er dann sein Haupt quartier

von Lienz, Oberinnlhal, Unterinnthal, Pusterthal und Etschland. Die Jnnthaler Deputirten brachten die erfreuliche Nachricht von Wrede's Abmarsch. Daher hielt Hofer mit den Hauptleuten um Mittag beim svg- „Kerschbamer" in der Gaststube Kriegsrath. Die Meinungen waren sehr getheilt; angreifen oder Verstärkungen abwarten? war die brennende Frage. Die Mehrzahl entschied sich für's Letztere. Da riech Anton v. Gasteiger, der eben angerückte Hauptmann der Billan-

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685 Wesenheit zu überzeugen, ermahnte sie auf ihre Führer zu vertrauen und bat Mar bergen, trotz des Kaltstnnes Vieler, treu auszuharren ls ). Kaum halten die Baiern die Stadt verlassen, so fielen Beute lustige aus der Umgebung und der städtische Jahnhagel über ltager und Casernen her. Bei Tagesanbruch versammelte A. Hofer auf- der Höhe des Berg-Jsels alle Commandanten und kniete unter freiem Hintniel im Angesichte Innsbrucks nieder, um dem Allerhöchsten und der Mutter Gottes, der „guten

es erneuerten sich vielfach wieder die Auftritte vom 12. Apr. Aber inzwischen war es 10 Uhr geworden und A. Hofer in einer Kalesche in die Stadt gefahren. Da schickten die Bürger ansehnliche Gesandte an ihn, und der Guberinalregistrant G. Pusch eilte persönlich zu ihm, um sei nen Schutz für die Burg zu erbitten. Hofer begab sich von Stadler's Haus, wo er abgestiegen war, unverzüglich in die Burg und forderte von der Altane herab die auf dem Rennplätze versammelten Bauern auf, den Feind zu verfolgen

. Dann eilte er durch die Straßen der Stadt unv bat und beschwor, selbst unter Thränen, die Bauern, um sie zum Abzüge zu bewegen. Mit seinem Erscheinen hörten wol die gröbern Excesse auf, namentlich als in seinem Auftrag die noch anwesende wackere Meraner Compagnie unter Hauptmann Aukenthaler die Burgwache übernahm und einzelne Geistliche sie in ihren Bestrebungen zur Her stellung der Ordnung kräftigst unterstützten; doch zu sofortigem Ab züge ließen sich die meisten Bauern weder durch Hofer

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Wolken am schönsten Tage oft die Ankunft künftiger Stürme an deuten , so ließen einzelne Anzeichen gerade am höchsten Ehrentag Hofers dessen künftiges Schicksal ahnen; schlimme Botschaften aus Südtirsl und dem Salzburgischen verkündeten die erste Wendung des Waffenglückes und es ist bezeichnend, daß Hofer gerade an diesem Tage die nähere Bekanntschaft jenes Mannes machte, der ihn noch zu retten vermocht, wenn nicht sein tragisches Verhängniß seinen Un tergang gewollt hätte: des Priesters Josef

Danej aus Schlanders 14 ). Hofers Regierung während des eben behandelten Zeitraumes reizt zu einem Bergleich mit der Administration v. Hormahr's, der m ähnlich« Lage des Landes Geschicke leitete. Der auffallendste Zug,-der beide unterscheidet, ist die viel geringere Selbständigkeit der Hoserschen Regierung. Nicht bloß, daß die letztere in den meisten Fragen sowel der innern als äußern Politik der erstern Schritt für Schritt folgt, Hofer stand auch, viel mehr unter dem Einflüsse seiner - Umgebung

zu sein, oder entbehrten des gemeinsamen Zieles; jedenfalls hatte die Masse des Volkes für die weitern Aufgaben Hofer's weder daß volle Berständniß, noch ras gleiche Interesse und Hofer war nicht der Mann, um die selbe sich mit Gewalt dienstbar zu machen. Aber den Ton der. Bitte und des freundlichen Ersuchens konnte er trotz seiner Gut mütigkeit nicht mehr fortführen; wir haben gesehen, wie er in man chen Erlassen befehlend und selbst drohend auftreten mußte. Dadurch veränderte sich notwendig seine ursprüngliche

Stellung zu seinen LLndSleuten, die in ihm wol den Freund, aber nicht den Herrscher zu sehen gewohnt waren. Bei diesem Berhältmß zur Mehrheit des Dolles und dem Mangel an eigener Einsicht und Selbständigkeit mußte anderseits Hofer in die Abhängigkeit von den wenigen Männern gerathen, die entweder aus Ehrgeiz und Eigennutz, oder aus Begei sterung für die Verwirklichung ihrer politischen und kirchlichen Ideale oder aus wahrer Vaterlandsliebe geschäftig au ihn sich drängten und

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