Geschichte Herzog Leopolds III. von Österreich
seinem Thätigkeitstrieb ein neues Feld Zu erobern bestrebt war. Nie mand kann ' seiner Natur ganz Meister werden, mag er auch von noch so idealen Anschauungen getragen werden. Sicherlich war es aber nicht bloß, ja nicht einmal vorzüglich Ehrgeiz und Herrschsucht, welche Leopold zu immer neuen Forderungen trieben, es war viel mehr der angeborne Drang, überall selbst Hand ans Werk zu legen und seine geistigen und körperlichen Kräfte zu bethätigen, der Wunsch, Großes zu vollführen, der Ahnen
würdige Thaten zu vollbringen, die Macht, ìen Glanz und den Ruhm derselben nicht bloß zu be haupten, sondern wo möglich zu mehren und Habsburg eine der ersten Stellen unter den Fürstenhäusern Europas zu erringen; es war die Begeisterung für die Größe und Hoheit seines Geschlechtes. — So viel man aber aus den vorhandenen Urkunden schließen kann, scheint mir anderseits Albrecht nicht ganz ohne Schuld und von jedem Tadel frei zu sein. Unter östern suchte er seinen Bruder in den einmal zugewiesenen