42 Karl Domanig. Was mich bestimmt, diese Darstellung dem Peter Flötner zuzuweisen, sind folgende Umstände: die ganz eigenartige Terrainbildung, welche namentlich auf der »für Flötner ausserordentlich charak teristischen« Berliner Federzeichnung (Reimers S. 19, Fig. 16) wiederkehrt; das im Winde flatternde Gewandstück, welches ebenda und auf der Kreuzigungsmedaille (Schamtuch des Herrn) zu beobachten ist. Der Faltenwurf zeigt Aehnlichkeit mit dem der Charitas auf dem grossen Bronzemedaillon
Friedrich-Medaille sind die beiden folgenden: li. Karl V., 1530. 38Va Millimeter, Silber, alte Vergoldung, 25-50 Gramm. Oben gelocht. Guter ciselirter Guss. Vs. Brustbild des Kaisers von rechts. Er trägt ein Barett und um den Hals das goldene Vliess. Umschrift : • ■ - (IM)P • CAES • CAROLVS ■ V — P - F • AVGVST * AN ■ AET ■ XXX ■ (wie Taf. III, n. S a ). Rs. In einem breiten Lorbeerkranze drei Zeilen Schrift: FVNDATORI j QVIETIS [ M • D • XXX (Ab bildung Fig. 45). Karl V., geboren zu Gent am 24. Februar
Hessus, damals Lehrer am neugegründeten Aegydiengymnasium in Nürnberg, veröffent lichte aus diesem Anlasse eine »Imp. Caes. Carolo V. Germaniam ingredienti urbis Norimbergae gra tulatoria acclamatio« (Nürnberg 1530), in welcher er den Monarchen apostrophirt: »Rene die Welt, die ermattet im Streit zwieträchtiger Meinung! Deinen Zeiten, o Karl, bringe den Frieden zurück!« 3 In gleicher Weise scheint der gleichgesinnte Nürnberger Bildhauer die Gelegenheit ergriffen zu haben, um seinen (freilich gerade