Giambattista Vico : (1668 - 1744) ; nel 250° anniversario della morte.- (Studi italo-tedeschi ; 17 )
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Autore:
Deutsch-Italienisches Kulturinstitut in Südtirol (Meran)
Luogo:
Merano
Descrizione fisica:
XI, 181 S.
Lingua:
Deutsch; Italienisch
Commenti:
Beitr. ital. und dt.
Soggetto:
p.Vico, Giambattista ; f.Kongress ; g.Meran <1995>
Segnatura:
II 143.265
ID interno:
103866
, wenn wir annehmen, daB sich im Erkennen nicht das Subjekt nach dem Objekt richte, sondem umgekehrt das Objekt vom Subjekt bestimmt werde. Zwar dehnt Kant diese kopemi- kanische Wende und These nicht, wie Fichte nach ihm, auf das ge- samte Objekt aus, sondem nimmt ein vorgegebenes ”Ding an sich” und die Affizierung unserer Sinne durch dieses an. Doch interpretiert er alle synthetische Erkenntnis a priori als vom Subjekt erzeugte Syn- thesen, und da absolut nichts erkennbar und denkbar ist (inklusive des Dings
an sich und der Affizierung unserer Sinne) ohne alle von Kant als vom Subjekt produziert gedachten Momente (Raum und Zeit, Zahlen, die zwölf Kategorien inklusive Substanz, Realitât, Negation, Kausalitât, die Verstandesprinzipien usf.), umfaBt die kantische Ver- subjektivierung der Erkenntnis und seine These der Abhàngigkeit des Erkenntnisobjekts vom Subjekt alle Erkenntnis iiberhaupt. Diese These deutet aber das Urphànomen des Erkennens in radika- ler Weise um und widerspricht seiner notwendigen Wesenheit
. Denn einen Sachverhalt erkennen wir in Wirklichkeit nur dann, wenn er sich in seinem Bestehen erschlieBt und wenn wir ihn genau deshalb erken- nen, weil er besteht. Von daher ist es unmöglich, der Behauptung zuzustimmen, daB das Erkennen selbst ein Machen sei. Das vergewal- tigt das Urphànomen des Erkennens, dessen treue Auffassung den Höhepunkt der Philosophie nicht nur nach den Phànomenologen, son- dem auch nach Goethe darstellt. Und wenn man Vicos verum-factum- Prinzip in dem Sinne versteht, daB Erkennen