¬Die¬ kirchliche Wandmalerei Bozens um 1400 : eine Untersuchung ihrer Grundlagen und ihres Entwickelungsganges
von Riehl 1 ) als widerlegt angesehen werden. Gleichen Stiles sind die bisher unbeachteten Fresken in der Kapelle des Schlosses Karneid bei Bozen. Man erkennt noch eine Raderung und Enthauptung der hl. Katharina, St. Georg zu Pferde mit dem Drachen, einen hl 1 . König von einer Anbetung, Johannes von einer Kreuzigung, ferner Pestreiter und einzelne Heilige, sowie am Triumphbogen das Opfer Kains und Abels. Sie stimmen aufs Genaueste mit den Brixener Bil dern überein: dieselben mächtigen, weitausholenden
von großer Schön heit gewesen sein und berührt heute noch stark durch die Wucht und das lyrische Pathos der Darstellung 2 ). Alle diese Fresken zeigen deutlich, daß ein italienischer Einfluß auf die Tiroler Malerei — sei es giottesker oder nicht- J ) s. Riehl a. a. 0. S. 147. 2 ) Kreuzigung mit Johannes Maria und knieenden Stiftern. R. Yiseher, Studien z, Kunstge&ch., S. 446, setzt sie ins Ende des 13. oder Anfang des 14, Jahrhunderts; gach unserer Meinung gehört sie mit Sicherheit bereits dem 14. Jahrh, an. - '