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Libri
Categoria:
Storia culturale, folclore, musica, teatro , Letteratura
Anno:
1857
Mythen und Sagen Tirols
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Pagina 352 di 444
Autore: Alpenburg, Johann Nepomuk [Hrsg.] / ges. und hrsg. von Johann Nepomuk Ritter von Alpenburg
Luogo: Zürich
Editore: Meyer und Zeller
Descrizione fisica: XII, 432 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Soggetto: g.Tirol ; s.Sage ; f.Anthologie<br />g.Tirol ; s.Mythologie ; f.Anthologie
Segnatura: II 61.571
ID interno: 112598
stiegt mit ihm in den Mond, und nun friert er dort und hat einen Besen auf dem Kopf. — Einer schon oben mitgetheilten Sage von der kalten Pein (Seite 158, 18) verwandt ist diese: Im Dorfe Rum im Unterinnthal war ein Bauer, der stack bis über die Ohren in Schulden und die Kinder brachen ihm völlig das Herz, denn er konnte sie nicht satt speisen, weil er ganz ohne Verdienst war. Da ging er mit völlig verzweifelnden Gedanken in den Wald hinaus, wo ihm also- bald ein Mann in altfränkischer Tracht

erschien, der ihn fragte, was ihm fehle? Der arme Bauer erzählte ihm sein Elend. Hohol sprach der Andere: da kann Dir ja leicht geholfen werden. Ich will Dir Geld genug geben, und hast nichts anderes zu thun, als wenn Du gestorben bist, für mich die kalte Pein zu leiden. Was bekümmerte den Bauer die kalte Pein; ihm war nur daran gelegen, etwas zu bekommen, und als er jenen ausfratschelte, was die kalte Pein etwa wäre, und der Andere sich lustig stellte und sagte: So geht'S Dir hernach

wie mir, denn nichts geschieht Dir, als immer zu kalt wirst Du halt haben, so lachte auch der Bauer und sprach : Kälten dertrag' i leicht, nur der Hitz' bin i spinn'feind! und schlug ein. Als er heim kam, sprangen ihm die Kinder lustig entgegen, alle Milchschüsscln waren voll Geld. Der Bauer zahlte seine Schulden, blieb jedoch brav und fromm bis zu seinem Tode. Aber bevor er starb, ließ er sich Hose, Joppe, Haube und warme Handschuhe aus dickem Loden machen, und als er ge- stprben war, sahen seine Buben und die Rachbarn

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Libri
Categoria:
Storia culturale, folclore, musica, teatro , Letteratura
Anno:
1857
Mythen und Sagen Tirols
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Pagina 429 di 444
Autore: Alpenburg, Johann Nepomuk [Hrsg.] / ges. und hrsg. von Johann Nepomuk Ritter von Alpenburg
Luogo: Zürich
Editore: Meyer und Zeller
Descrizione fisica: XII, 432 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Soggetto: g.Tirol ; s.Sage ; f.Anthologie<br />g.Tirol ; s.Mythologie ; f.Anthologie
Segnatura: II 61.571
ID interno: 112598
Emen ähnlichen Mantelspruch lehrte auch der „wilde Mann' des Paznaunerthales, der sagte: „Beim schicmen Wöitar nimm Huat und Mcmil mit, Beim andern thua, was du will.' Viele Bauernregeln im Paznaunerthale sollen von diesem wilden Manne herrühren, die ihm ein psisfiger Paznauner heranspreßte. Er haute im Walde Larchbäume um, und als er eben ein Stück des Stammes nicht zu spalten vermochte, kam zufällig der Wilde dazu und lachte ihn aus. Den Bauer verdroß das, ließ jedoch nichts merken

, sondern bat jenen, er solle den Stamm spalten. Der wilde Mann versuchte es und fuhr in die mit der Art geöffnete Ritze (Klusse) mit bloßen Händen hinein; da zog der Bauer rasch die Art heraus und das große Holzstück preßte dem Wilden die Hände derart zusammen, daß er sie nicht mehr herauszuziehm vermochte; denn das Larchholz vermag selbst dem Teufel zu stark zu werden. Freudig rieb sich der Bauer die Hände und sagte: jetzt lach' ich, wer zuletzt lacht, lacht am besten. Nachdem der Bauer den wilden Mann

mit der Kuh.) Als endlich der Bauer den wilden Mann losließ, dann rieb der sich die Hände und sagte: jetzt lach' ich wieder, wer zuletzt lacht, lacht am besten; das Allerbeste wäre in der Schotta (Schotten, Käswaffer), aber das Hab ich Dir nicht gesagt und sag Dir's nicht, und ging weiter. Serie 14, Zeile 17 v. o. Landstörzer, ein in Tirol wenig gekannter Ausdruck, bezeichnet den bewaffneten umherstrei chenden Vagabunden und Landfahrer. - 15, - 24 - - lieg: Muttgebirges statt Mullgebirges.

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Categoria:
Storia culturale, folclore, musica, teatro , Letteratura
Anno:
1857
Mythen und Sagen Tirols
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Pagina 24 di 444
Autore: Alpenburg, Johann Nepomuk [Hrsg.] / ges. und hrsg. von Johann Nepomuk Ritter von Alpenburg
Luogo: Zürich
Editore: Meyer und Zeller
Descrizione fisica: XII, 432 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Soggetto: g.Tirol ; s.Sage ; f.Anthologie<br />g.Tirol ; s.Mythologie ; f.Anthologie
Segnatura: II 61.571
ID interno: 112598
wort: Er machte es, wie er wollte. Von der ungeheuerlichen Leibesbeschaffenheit der Ur-Riesen noch einige Züge. Wenn ein Ur-Riese Feuer anmachen wollte, so riß er zwei Harzbäume aus, rieb sie nur zweimal an einander, und die Baume flammten, dann steckte er sie unter die andern Baume ins „Hcerdhölzl' hinein. Einem Ur-Riesm war der Leib steif geworden, so daß er nicht ver mochte, sich zu bücken. Ein Bauer, der ihm als Bote diente, mußte jedes mal, wenn er ihm etwas sagen wollte, ans eine hohe Tanne

klettern, um dem Riesenohre nahe zu kommen, und sich verständlich zu machen. Einst fuhr ein Bauernknrcht von Hall mit seinem Paar OechSlein in den Gnadenwald, um gehacktes Holz heim zu holen. Ueber dem aufladen wurde es Nacht, und unterwegs gelangte der Bauer mit seinem Geschirr an einen Hügel, den er früher nicht bemerkt hatte, und trieb die Ochsen tüchtig an. Auf der Anhöhe zeigten sich zwei Hohlwege; der Bauer schrie: „Hott! Hott!' und lenkte in den rechten ein, bald wurde der Hohlweg zur langen

Höhle, in welcher stachliches Gcstrippe den Weiterweg hemmte. Der Bauer war in das linke Nasenloch des Walder-Riesen eingefahren, dem jetzt das Fuhrwerk kitzelte; er meßte daher mit Vehemenz — und Bauer, Oechslein, Holz und Wagen flogen weit in die Welt hinaus. Im Zillerthale wohnte ein Ur-Riese, welcher die Eigenheit besaß, im Schlafe stark zu schnarchen, das rollte wie ein stetes Gewitter; wenn er emathmete, bogen sich die Bäume bis zum Boden; wenn er ausathmete, schnellten sie mit-Gewalt

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Categoria:
Storia culturale, folclore, musica, teatro , Letteratura
Anno:
1857
Mythen und Sagen Tirols
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Pagina 312 di 444
Autore: Alpenburg, Johann Nepomuk [Hrsg.] / ges. und hrsg. von Johann Nepomuk Ritter von Alpenburg
Luogo: Zürich
Editore: Meyer und Zeller
Descrizione fisica: XII, 432 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Soggetto: g.Tirol ; s.Sage ; f.Anthologie<br />g.Tirol ; s.Mythologie ; f.Anthologie
Segnatura: II 61.571
ID interno: 112598
. So klagte einst eine dasige Wetterherc: Ach, hinter mir die heilige Maria von Sennal, vor mir der heilige Ritter Hippolitus auf Naraun, zur Seite der heilige Blutzeuge Pancrazius! Da soll der Teufel sein Wetter selber machen, wir Vermögens nicht! 15. Die Trude zu Unterholz. Auf einem Hofe zu Unterholz im Psitschthale diente eine brave fleißige Magd bei einem reichen Bauern; sie hatte aber die Gewohnheit, zur Nachtzeit gar zu gern fort zu gehen. Das gefiel dem Bauer nicht und er wollte sie vom Dienst

entlassen. Und die Dirn bekannte ihm, daß sie das Unglück habe, eine Tru d zu sein; sie verabscheue aber diese dämonische Gewalt, daher gehe sie Nachts in den Wald und drücke die Bäume. Dà erkundigte sich der Bauer, weil er Mitleid fühlte, bei einem Vieh- doctor im Maruiterthale, der als Hexenmeister bekannt war, und bei einem Knappen auf dem Schneeberg, der mancherlei Bann verstand, und beide riethen ihm, er solle der Dirn seine beste Kuh opfern, d. h. ihr erlauben, daß sie in der Nacht dieselbe tod

drücken dürfe, jedoch dürfe er nicht daö geringste Leid darum verspüren. Der Bauer, um die Seele der braven Magd zu retten, erlaubte es, und als die Trude hie Kuh um die Mitte nahm und so heftig und so lange zusammendrückie, bis dieselbe tod niederfiel, war sie für immer geheilt. 16. .Harrst und Frarrzl. Wie der Franz Salzburger (s. oben die Pfuipfui-Nanni, S. 289), der jetzt ein Wirthshauspächter ist, erst 10 Jahre alt war, diente er im Radlhof im Dorfe Ried bei Sterzing, und schlief mit dem ledigen

Radl- bauer in einer Stube. Und sein Herr erzählte dem Buben oft, daß ihn eine Trud drücke. Er sehe sie als junges starkes Weibsbild mit starrem kaltem Blick in die Stube treten, sie springe auf ihn los, und drücke ihn so auf die Brust, daß er sich nicht regen und auch nicht schreien, mur „gihna' (stöhnen) könne. Dann bat er auch, wenn er rufe: Jetzt kommt sie! so solle der Franzl rufen: Hansel! denn der Bauer hieß !

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Libri
Categoria:
Storia culturale, folclore, musica, teatro , Letteratura
Anno:
1857
Mythen und Sagen Tirols
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Pagina 177 di 444
Autore: Alpenburg, Johann Nepomuk [Hrsg.] / ges. und hrsg. von Johann Nepomuk Ritter von Alpenburg
Luogo: Zürich
Editore: Meyer und Zeller
Descrizione fisica: XII, 432 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Soggetto: g.Tirol ; s.Sage ; f.Anthologie<br />g.Tirol ; s.Mythologie ; f.Anthologie
Segnatura: II 61.571
ID interno: 112598
„Die Nachbarn » die Knechte um ihn her, Vernehmens und schweigen still — Und keiner die Kuh gewinnen will' — denn das Kasermanndl droben ist kern guts, und hat schon manchen mit geschwollenem Kopf heim geschickt. Doch die arme Hausdirn faßt sich einen Muth und denkt: I woags in Gottes Namen! Damit hilf t meiner kranken Muatt'r, i thu's not auS Fürwitz. Und schlägt ein mit dem Zvtta-Bauer („zur Zotta' hieß da- am Wattenser Berge gelegene Gehöft) und fahrt auf die Alm hinauf, zwei Stunden Weges

ein Krizl Krazl über d'Speis. Jetzt schlug die Dirn das heil. Kreuzeszeichen über die Pfanne, und siehe, da lagen die schönsten Krapfen und Senmmh,ècken in dem Gefäß, und sie aßen mm beide um die Wette drauf los, das Kasermanndl und des Zotta- Bauers arme Hausdirn. Da fing das Manndl an zu reden: I woaß schon Dein Anlieg'n, Du sollst den Kübclluck und den Wärmer hinunter schaffen. I, will Dir'S gleich geb'n, Du bist a brav'S Dirndl. Und wenn Tst h'nunti, <• i - kchmmst, so verlangst Du vom Bauer dìe

beste tragete Kuh mitzffammst dem Kalb, zur Straf, daß er Dich auf Haut bei solcher Kalt, Wind und Rebel auffi g'schickt hot. Der Zotta-Bauer wollte gerade in die Christmetten gehen, als die Magd wieder von der Alm mit ihrem Wahrzeichen herunter kam, und nun die tragete Kuh begehrte. Er schalt sie aber, eine talkete Noarrin, daß sie so crzdumm gewesen, und auf die Alm gegangen sei, und seinen Spaß für baare Münz ausgenommen, und gab ihr nicht eines Pfifferlings Werth, geschweige die Kuh

. Am andern Morgen gab es eine sehr traurige Christbescheerung auf dem Zotta-Hofe. Die „Robblerin', eine der schönsten Kühe, lag tob im Stalle. Der Bauer wollte sich schier alle Haare ausraufen; diese Kuh war sein Liebling, sie war beim Kuhgefechte stets Siegerin geblieben, daher hieß sie die Robblerin. Hattest Du sie mir gegeben, wäre sie Dir nicht gefallen. Willst Du Drin'n Handschlag mir nicht halten? fragte die Dirn ihren Herrn, der aber fuhr sie wild und patzig an. Am nächsten Morgen fand sich die Maierin

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Libri
Categoria:
Storia culturale, folclore, musica, teatro , Letteratura
Anno:
1857
Mythen und Sagen Tirols
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Pagina 225 di 444
Autore: Alpenburg, Johann Nepomuk [Hrsg.] / ges. und hrsg. von Johann Nepomuk Ritter von Alpenburg
Luogo: Zürich
Editore: Meyer und Zeller
Descrizione fisica: XII, 432 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Soggetto: g.Tirol ; s.Sage ; f.Anthologie<br />g.Tirol ; s.Mythologie ; f.Anthologie
Segnatura: II 61.571
ID interno: 112598
ein „Teufelsgespenst'. Viele haben es gesehen. Eines reichen Bauern, Klausen Sinnis von Rätters, Bruder — fuhr einmal nach der „Götzens-Lusens' (ein Wiesenthal) mit einem Heuwagen hinauf als es bereits dunkelte; da schoß dag feurige Wildschwein an den Pferden vorbei, daß diese sich bäumten und keinen Schritt weiter zu bringen waren, so daß der Bauer mit dem leeren Wagen wieder heimfahren mußte. Mn Götzner Hirte trieb Kühe von Mutters her nach Hause, in der Nähe des Stadels lauft das Schwein immer im Kreise herum

sie selten. Aber dem Peter beim Simeler Bauer zu Gries sind sie begegnet. Der genannte Bauer war ein guter Haushalter, litt nicht, daß Abends nach dem Rosenkranzbeten sein Gesinde sich noch aus Hoamgart schlich, und war dem Fensterln grausam gram. Der Peter aber war im Jahre 1848 frei williger Schütz geworden, und gedachte, als solcher dürfe er schon sich etwas herausnehmeu und zu seinem Madl eilen. Aber just wie Peter diesen Vorsatz auszuführen im Sinne hatte, sagte der Bauer, der zugleich Gemeinde

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Libri
Categoria:
Storia culturale, folclore, musica, teatro , Letteratura
Anno:
1857
Mythen und Sagen Tirols
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Pagina 389 di 444
Autore: Alpenburg, Johann Nepomuk [Hrsg.] / ges. und hrsg. von Johann Nepomuk Ritter von Alpenburg
Luogo: Zürich
Editore: Meyer und Zeller
Descrizione fisica: XII, 432 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Soggetto: g.Tirol ; s.Sage ; f.Anthologie<br />g.Tirol ; s.Mythologie ; f.Anthologie
Segnatura: II 61.571
ID interno: 112598
und allbekannteste, kein Thal macht eine Ausnahme; doch ist eine .Benennung desselben vonhöchst einfachen alten Bauern auffallenv, welchen ihn „Wurm der Erkenntnis' benannten. Dieser Wurm wohnt nach der abergläubischen Annahme in der Nähe oder unter den Wurzeln von Haselstandcn in einem großen Loch. Seine Anwesenheit zeigt sich, wenn auf der Haselstaude eine „Mistel' (Viscum) wächst. Durch ein solches Zeichen angelockt, hatte vor vielen Jahren- ein Bauer im Alpbachthale, nahe beim „Lechenhof

', einen Haselwurm ausge spürt, hatte tagelang gepaßt und konnte ihn nie bekommen. Einmal w'ar's ihm bald geglückt, aber er ist ihm dennoch „hineindcrschloffen' und kein Mensch sah ihn seitdem wieder. Da war hingegen im Zillerthal ein Udernserbauer glücklicher, der paßte durch acht Tage — Tag und Rächt. Einmal schlof der Wurm heraus; der Bauer sprang aufs Loch, setzte sich darauf und sing ihn mit einer Decke, die er auf ihn warf, und schlug ihn damisch (Halbtod). Zu Hause sott er ihn, aß davon gute Trümmer

, und — gewann jene übernatürlichen Kräfte, die der Genuß des Haselwurms mit sich bringt. Er wurde so reich, daß es nicht zu sagen ist, und am meisten unterhielten ihn die Gespräche der Vögel und Thiere. Dem Wunderdoctor zu Alpbach brachte, wie oben (S. 302) erzählt wurde, ein Bauer einen Haselwurm, der war so groß, wie ein Windelkind und schimmerte so schön, wie der schönste Regenbogen. In der Nähe der romantischen Burg Itter, am Eingänge in das Brirmthal, liegt rin mit Haselstauden bewachsener Hügel

, an dem man noch eine Vertiefung sieht, die durch fruchtloses Graben nach einem Schatze ent stand. Nahe dabei ist ein anderes Loch, darin man einen Haselwurm ge sehen haben wollte. Ein Bauer grub nach dem Wurm, doch vergebens. Hätte er den Wurm gehabt, so war alles zu Tag gekommen, denn wer davon ißt, der sicht auch alle Schätze in der tiefsten Tiefe. Wo ein Haselwurm vorhanden ist, zeigt sichs nicht nur an der Mistel an, sondern auch dadurch, daß an den frischen Haselblattern mitten durch eine runde Oessnung ist; dieses Loch

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Libri
Categoria:
Storia culturale, folclore, musica, teatro , Letteratura
Anno:
1857
Mythen und Sagen Tirols
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Pagina 133 di 444
Autore: Alpenburg, Johann Nepomuk [Hrsg.] / ges. und hrsg. von Johann Nepomuk Ritter von Alpenburg
Luogo: Zürich
Editore: Meyer und Zeller
Descrizione fisica: XII, 432 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Soggetto: g.Tirol ; s.Sage ; f.Anthologie<br />g.Tirol ; s.Mythologie ; f.Anthologie
Segnatura: II 61.571
ID interno: 112598
, und es schaute gar wild und unwirsch drein, so daß man ihm nicht gern mehr begegnete. Die Knappschaft aber trieb es immer schlimmer, sie rieb den Schmutz von Tischen und Bänken mit Brotkrumen ab, und wenn die kleinen Kinder sich verunreinigt hatten, nahmen die Weiber statt der Waschschwämme frische Semmelkrumen zum abputzen. Einst stand der Larchabauer vor der Thüre seines Hauses, um Luft zu schöpfen; es war sehr düster und gewitterschwül, und der Bauer hatte mit seinen Leuten im Keller gearbeitet

, in welchem man das Hämmern und Pochen der Knappschaft im Zlln-Stollen hören konnte, und auch ihr lustiges Jauchzen. Auf einmal fuhr der Schachtgeist an der Larcha vorbei, und schrie den Bauer mit einer schrecklichen Stimme an: Thuats zua die Thür! 'S geht.'s Unglück für, Mucch auf zu da Jlln, Die Knappschaft still'n! Der Larchabauer kreuzte und segnete sich vor Schrecken, während der Wilde wie der Sturmwind in den Jllnstollcn hinein brauste, schloß seine Thür, und ging wieder an seine Arbeit. Es währte gar nicht lange

, so hörten die Arbeiter und der Larcha bauer ein entsetzliches Gewinsel, und dann ein donnerähnltches Gekrach und Gepolter, daß der Keller schulterte und die Erde bebte, daher alle in möglichster Eile den Keller verließen, hinauf in die Stube gingen und den Rosenkranz beteten, worauf sie zur Ruhe gingen. Am andern Morgen durchlief eine Schrcckcnskunde Höhen und Thälcr. Der Jllnstollen war durch einen Erdbruch verschütte^. Entsetzlich war das Zetergeschrei der Weiber jener Bapven, ergnkund mr-fie

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Categoria:
Storia culturale, folclore, musica, teatro , Letteratura
Anno:
1857
Mythen und Sagen Tirols
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Pagina 254 di 444
Autore: Alpenburg, Johann Nepomuk [Hrsg.] / ges. und hrsg. von Johann Nepomuk Ritter von Alpenburg
Luogo: Zürich
Editore: Meyer und Zeller
Descrizione fisica: XII, 432 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Soggetto: g.Tirol ; s.Sage ; f.Anthologie<br />g.Tirol ; s.Mythologie ; f.Anthologie
Segnatura: II 61.571
ID interno: 112598
Thalschlucht trennt von dieser Ocrtlichknt das Dorf Ornella, welches vom November bis Februar jeder Berührung eines Sonnenstrahls entbehrt. Der erwähnte Ferner, der über 11000 Fuß hoch emporstarrt, heißt Vedretta Mar molata, und wo jetzt dessen starre Eisfelder sich ausbreiten, waren einst die schönsten Alpenwiesen und Weiden. Ein Bauer von Sottil hatte einst am Mariahimmelfahrttage von einer dortigen Bergwiese Heu heimgeführt und wollte abermals hinauffahren und noch einen Wagen voll

herunterbringen. Die Nachbarn greinten mit ihm, daß er an solch hohem Frauentage sich und die Thiere schinde. Er aber lachte und spottete: Was wird sich d'Mutter Gottes ums Heu bekümmern? Darauf fuhr er hinauf, und wie er den Wagen auflegen wollte, sab er die Dolomitfelscn und Zacken wunderliche Fratzcngesichter annehmen und sich verzerrt bewegen, dann hüllte finsterer Nebel die Gegend ein, der immer dichter wurde; daun fühlte der Bauer, daß hin und wieder ein Schneekoloß auf ihn sich senkte und so wurde

er sammt feinen Thieren erdrückt. Am andern Tage war alles ein Ferner, und die Bauern sagen, es sei Wagen und Wiese, Vieh und Bauer in jenen Ferner verwandelt worden. 6 . BKrilkenstein. Im Grödcner-Thale bilden 185 Höfe die Gemeinde Wolkenftein oder Santa Maria, lieber dem freundlichen Mariakirchlein ragt am Stabbiakopfe die Trümmer des alten Bergfchlvsses Wolkenftein empor. Sein erster Aufbau soll noch aus Römerzeiten stamme», und ein heidnischer Heerführer dasselbe begründet

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Categoria:
Storia culturale, folclore, musica, teatro , Letteratura
Anno:
1857
Mythen und Sagen Tirols
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Pagina 85 di 444
Autore: Alpenburg, Johann Nepomuk [Hrsg.] / ges. und hrsg. von Johann Nepomuk Ritter von Alpenburg
Luogo: Zürich
Editore: Meyer und Zeller
Descrizione fisica: XII, 432 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Soggetto: g.Tirol ; s.Sage ; f.Anthologie<br />g.Tirol ; s.Mythologie ; f.Anthologie
Segnatura: II 61.571
ID interno: 112598
, welche die Entsetzten vor Schrecken nicht näher betrachten, folglich nicht beschreiben konnten, und schlägt mit seinen Händen auf den Querbalken desselben, daß man die Hände und Finger viele Jahre hindurch sah, fast so, als ob sie hineingebrannt gewesen wären, bis das Holz verfaulte und ein neues Git ter gemacht werden mußte. Dann verschwand der Orco mit furchtbar eklem Gestante. Immer noch steht das rettende Kreuz an der gleichen Stelle. 17 . Win Bauer vom Orco entfuhrt. Durch den langen Plaiswald ging einst

ein junger Bauer von Enne- berg auf dem neu hergerichteten Wege lustig dahin. Da hörte er weit innen jm Walde ein Paar laute Juchezer und vermeinte, es seien Holz fäller. Nach Landessitte wollte er ihnen antworten und jauchzte auch ein paarmal und zwar accurat so, wie er es gehört hatte. Aber da fiel ihm mit Schrecken bei, das könnte der Orco gewesen sein — und tu dem Au genblicke hörte er ihn schon ganz nahe, denn der Orco kommt, wenn man ihm nachspottet, blitzschnell daher. Der Bursche

wollte davvnlaufen, aber er war wie gelähmt; cS wurde ihm schwarz vor dm Augen und er fiel besinnungslos nieder. Am andern Tage wachte er in den Wäldern von Wellschellen zu höchst oben auf dem Berge auf, und es ward ihm klar, daß ihn der Orco hinauf entführt habe, obgleich die Wellschellcn-Wälder drüben lagen über einer furchtbar breiten und tiefen Schlucht, in welche ihn vielleicht der Orco hineingeworscn hätte, wenn der Bauer ein gottvergessener Geselle gewesen

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