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Seite 2 von 8
Datum: 15.06.1938
Umfang: 8
in der Tschechoslowakei die ihnen zustehenden Rechte ohne jede Einschränkung und mit sofortiger Wirkung gegeben werden. Es ist nicht unbekannt, daß seit geraumer Zeit Verhandlun gen in dieser Richtung im Gange sind. Wie aus verschiedenen Unterredungen zu entnehmen ist, die der tschechische Minister präsident ausländischen Berichterstattern in letzter Zeit in auf- fällig großer Zahl gegeben hat, ist Dr. Hob za gegenüber dem Stand der Verhandlungen sogar sehr optimistisch gestimmt. Würde mit einem von Optimisten

erwarteten Ueber- einkommen oder wie man es nennen will, doch auch wirklich schon etwas im Interesse einer wirklichen nationalen Befriedi gung erreicht sein? Hier gibt es jedoch noch eine andere Frage: was würde z. B. das tschechische Volk etwa zu einem Uebereinkommen zwischen Regierung und Sudetendeutschtum sagen, das, wenn man es schon erreichen will, ja schließlich aus den acht Punkten der Karlsbader Forderungen Konrad Heul ei ns aufgebaut fein müßte. Wir haben eingangs schon darauf hingewiesen

. Man kann dabei die eine grundlegende Feststellung machen, das tschechische Volk ist von seiner Regierung und durch die ^ als . Sprachrohr der amtlichen Stellen dienende Presse zwanzig Jahre lang bewußt falsch unterrichtet und über die wirklichen politischen Verlagerungen in der Welt gerade in den letzten fünf Jahren im Unklaren gelassen wor den. Tschechische Regierung und tschechische Presse haben vor zwanzig Jahren genau so wie heute dem Volk vorgesagt, wie mächtig die Tschechoslowakei ist, welche starken

und kampf- bewährten Verbündeten sie hat, und daß sie deshalb nieman den zu fürchten braucht. Muß dieses Volk sich nicht infolge dieser bewußtest Irreleitung langsam, aber stetig von einer gesstnden' nnd ■ begrüßenswerten Selbstsicherheit zum Größen wähnsinn hin bewegen? Aus diesem Grunde allein glauben wir nicht, Last das tschechische Volk von heute auf morgen ein etwaiges, aber bisher absolut noch nicht sichtbares Ueberein kommen zwischen Regierung und Sudetendeutschtum begrüßen

wird. Es hat den Anschein, als ob einige tschechische Politiker lang sam erkannt haben, welche Fehler in den 20 Jahren auch am eigenen tschechischen Volk begangen worden sind. Vielleicht haben auch gerade die letzten Tage gelehrt, daß trotz aller Stärke und aller Verbündeten die Lage nicht mehr so rosig ist, wie man vorgibt, sie zu sehen. Sicher ist auch, daß das einer der Gründe für die im Augenblick gerade von tschechischer Seite so erwünschten Verhandlungen mit der Sudetendeutschen Partei, durch die die Prager

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 7 von 16
Datum: 26.07.1930
Umfang: 16
wie die Bayern, Tiroler, Sachsen, Preußen usw. Ihre Sprache ist die deutsche. Es gibt einen deutschböhmi schen Dialekt, oder vielmehr mehrere solche — um Eger, um Reichenberg, um Neutitschein usw. — aber es gibt keine »böhmische" Sprache, sondern eine tschechische. Wenn man die Bewohner der Sudeten usw. .„Deutschböhm" nennt, so sei dies eine höchst überflüssige Doppelbezeichnung, ein Pleo nasmus. Und wenn man zu Tschechen — wie dies in Oesterreich sehr gebräuchlich ist — „Böhm" sagt

„müs sen". In Frauenberg (Hluboka) bei Budweis, wo sich ein be rühmtes Schloß des greisen Fürsten Schwarzenberg befindet, merkt man gleich: Hier gibt's tschechische Hetzer! Man muß aber diese Tschechen, die absolut nicht Deutsch verstehen wollen und über Oesterreich, wie auch über Deutschland schimpfen, menschlich zu verstehen, zu begreifen suchen. Es sind ehemalige k. u. k. Soldaten, die dem „Vaterland" Oesterreich dienen mußten — und als „Sauböhm", „tschechische Schweine" usw. unglaublich

ist keine deutsche und tschechische Stadt mehr, sondern die tschechische Hauptstadt, die Metropole des Tschechentums! Daran änderten und andern die verzwei felten Anstrengungen aller Deutschen nichts. Brünn, so nahe am alten deutschen Wien gelegen, ist „Praha" ziemlich gefolgt und ein „Brno" geworden. Mau -findet zwar deutsche Aufschriften — aber Tschechisch ist doch die Hauptsprache, die man überall und immer hört. In , Prerau und Olmütz ist die deutsche Sprache fast selten .ge worden. Man freut

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 05.01.1922
Umfang: 8
können. DerSkaatsvoranschlag der Tschechoslowakei und die Deutschen. Lin Massengrab für deutsche Anträge. — Das wahre Defizit. — Die neuen Steuern. — Die Benachteiligung, der Deutschen. Der tschechische Militarismus. — Das Eigenlob. Von unserem ständigen Mitarbeiter Dr. Asch. Im November wurde, wie vorauszusehen war, von den Köalitionsparteien der Staatsvoranschlag für 1922 mit Haut und Haaren angenommen. Ebenso selbstverständlich war es, daß alle deutschen Abänderungsanträge, etwa 200 an der Zahl, von den Petka-Parteten

tritt am deutlichsten im Budget des Unterrichts ministeriums zutage. Man h« den Deutschs» 187 Schulen und 1512 Schulklassen, ferner 22 Mittelschulen geschlossen. 3527 deutsche Kinder wurden in tschechische Schulen gepreßt, 521 tschechische Minderheitsschulen errichtet, so daß ihre Gesamtzahl 569 beträgt. Die Tschechen gehen mit der Behauptung krebsen, daß die Deutschen noch immer im Volksschulwesen bevorzugt I eien. So schon es wäre, so ist es nicht währ. Ziffern bewer- en: 25.8 Prozent deutscher

Kinder müssen tschechische Schulen «suchen, werk es in ihrem Bezirke keine oeutscheni Schulen gibt, während bei den Tschechen das Verhältnis viel günstiger lautet: hier müssen nur 3.1 Prozent deutsche Schulen besuchen. Nach dem Bevölkerungsschlüssel müßte, solange nicht wenigstens die kulturelle Autonomie eingeraumt wurde, das Verhältnis für alle kulturellen Ausgaben 2.7 : 1 sein. Wie sieht es nun in Wirklichkeit aus? Für tschechische Mittelschulen sieht der tscheäü sche Voranschlag 15,750.000

Kr. vor, für deutsche 450.000 Kr. Verhältnis 55 : 1), für tschechische Hochschulen 51,677.00 Kr., für deutsche 8,461.000 Kr. (6:1), für Investitionen an tschechischen Hochschulen 69,725.000 Kr., an den deutschen 2,125.000 Kr. (30 :1), für tschechische Schulbauten 134,975.000 Kr., für deutsch-' 3,025.000 Kr. (49 : 1), für tschechische Theaters 13.585.000 Kr., für alle nicht tschechischen 300.000 Kr. Der tschechische Mil!- torismus mit einem Heer von 200.800 Mann, wobei auf 12 Mann bereits ein Offizier kommt

, verschlingt 3 Milliarden 180 Millionen, das ist ein Prozentsatz an den Gesamtausgaben von 18.4-Prozent. Die Staatspolizei kostet 114 Millionen, die Gen darmerie 240 Millionen und werden Im Budget des Mini steriums des Innern geführt. Dazu kommen noch 30 Millionen für Polizei und Gendarmerie in Karpathonißland. Die fran zösische Militärmission allein kostet dem tschechischen Staate 13 Millionen. Der tschechische Staat gibt für das Heerwesen um 2.5 Milliarden mehr aus als für das Schulwesen. Die tschechi

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 03.01.1922
Umfang: 6
Oesterreichs einleitets, die tschechischen Trugen massenweise zum Feinde übergingen und das tschechische Volk in der Heimat allen österreichischen Bestrebungen passiven Widerstand entgegensetzte, begann man in Wien zu begreifen, Laß man einer großen, wohlorganisierten Bewegung gegenüber stehe, die sich nicht gegen eine Regierung, sondern gegen Len Bestand des Staates richtete. Zu spät und «mit unzulänglichen Mitteln setzte die österreichische Abwehr ein. Professor Mafaryk, der Führer der tschechischen

unter den Dokumenten von Ver sailles und Saint-Germain, die dem tschechischen Bolke das ver« orieften, worauf es so stolz ist: den selbständigen tschechischen Staat. Die Tschechen haben zum Lohn für ihre der Entente leisteten Dienste so ziemlich alles erhalten, was sie beanspruch- ge- ten — und damit ein Bölkergemisch, einen Nationalitätenstaat, ebenso wie das alte Oesterreich es war. Den 5'A Millionen Tschechen stehen dort 8A Millionen Slowaken, Deutsche, Rn- thenen und Polen gegenüber, die die tschechische

. Auch für das lerbältnis der Tschechen zu Ihren Nachbarn waren der Prager Regierung ausschließlich die Wünsche und Godankengange der Nationalisten maßgebend. Vor drei Jahren, als die tschechische Republik geschaffen .wurde, war Dr. Benesch dank des natür lichen Reichtums des eigenen Landes und der Schwäche der Nachbarn in der glücklichen Lage, den jungen Staat ohne be sondere Anstrengungen einer gesicherten und guten Zukunft entgegenzusuhren. Die Prager Politik aber wollte nicht sehen, daß Mitteleuropa, tmrd

) unhaltbare Verträge unnatürlich zer rissen, Loch ein wirtschaftliches Ganzes bleiben müsse und Ins besondere dte aus dem alten Oesterreich heworgegangenen Staaten auf einander angewiesen sind und bleiben. Wohl sprach der Leiter der tschechischen Politik Immer wieder von seinen Bemühungen für die Konsolidierung Mitteleuropas, für die Herbeiführung und Erhaltung des allgemeinen Friedens — aber was er tat, bezweckte und erreichte stets das Gegenteil. Seit mehr als drei Jahren hat die tschechische Politik

, „korrekte^ Beziehun gen zwischen beiden Ländern herzustellen. Der tschechische Außenminister war taktlos genug, von dem Verhältnis zwischen Tschechien und Deutschland nie ohne Anspielung auf Versailles m sprechen und das alle Wort vom freundnachbarlichen Zu- 'ammenleben in den neuen Begriff der „anständigen Nachbar. Hast' umzuprägen. 'Unter Führung der Regierungsblätter hat tschechische Presse keine Gelegenheit versäumt, ihrem Haß >te gegen Deutschland Ausdruck zu geben, und di« Früchte

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 24.02.1922
Umfang: 6
wird am 25. oder spätestens am 27. d. M. aus Rom in Laibach Der Kampf um die Bretter, die die Welt bedenken. Von -unserem ständigen Mitarbeiter iht der Tschechoslowakei. Eines muß man den Tschechen lassen, sie' sind großzügig. Sie begnügen sich nicht etwa damit, die Deutschen politisch zu ent rechten, d-er deutschen Sprache im Amtsverkehr eine Aschen brödelrolle zuzuweisen, und im deutschen Landesschulrat die tschechische Amtssprache otnzuiühren, durch die Bodenreform den deutschen -Besitz tschechischen Legionären

der Tschechen nicht sicher. Der Tscheche will den Deutschen auch -in seinem Kultur besitze treffen. Nicht nur die deutschen Politiker könnten dem tschechischen Staate gefährlich werden, auch die deutsche Dicht kunst — und mögen auch die Dichter längst -verstorben -sein, ehe der tschechische Staat geboren wurde — wird diesem Staate gefährlich. Froiheätssänger, wie Schiller mit seinem Wahlspruche „in tyrannos' und seinem „Teil', Kleist, Hebbel, Körner, Wlldenbruch, ja selbst Grillparzers „König Ottok

-ar' -sind Dinge, die der tschechische Staat nicht verttägt. Andererseits erkennt der Tscheche die Bedeutung der Bretter, die die Welt bedeuten als verschafft seinem Wolke auf die -einfachste -Art und Weise neue Musentempel. Er nimmt sie einfach den Deutschen weg. So geschehen zu Präg, Osttau, Brünn, Olmütz, Preßburg. In anderen Städten, mit ausgesprochen deutschem -Charakter geht seine dramatische Kunst zu den Deutschen in Aftermiete. Du Arten dieser Enteignung sind verschieden. In Prag g. B. trat die Gasse

in Aktion-, geführt von den Solisten des tschechischen Theaters, -wurden die Deutschen, ttotz bestehender Verträge, einfach -aus dem Landestheater herausgewovfen. Die Deutschen, der Direktor und die -Erblogenbesitzer, klagten wegen Besitz störung, doch tschechische Richter setzten sich kühn über die aus dem -alten Oesterreich übernommenen Paragraphen hinweg und anerkannten die Gasse als rechtsbildenden Faktor. Schon beim Tepl-itzer Denkmalsturz erlebten wir ein ähnliches Schauspiel. Wozu

man auf dem Wege lder Gesetzgebung doch noch zu feige ist Und wo man das Dekorum wogen der Außenwelt wahren will, da läßt man die Gasse von der Kovpel. Diese „höhere Ge walt' schafft dann die für alle Tschechen gewünschte tatsäch liche Lage. Und man denkt sich, „sei im Besitze und du wohnst im Recht und -heilig- wttds die -tschechische Menge dir bewahren''. Anders ging man in Osttau vor. Hier schloß man mit den Deutschen einen Vertrag, laut welchem die Tschechen vier Sie bentel, die Deutschen drei Siebentel

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Schwazer Bezirksanzeiger
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Seite 4 von 8
Datum: 02.11.1918
Umfang: 8
von einem Hof auto überraschenderweise erwartet, das ihn, der vollkommen unvorbereitet war, sofort vom Bahnhof nach Meidling fuhr, wo ein Sonderzug auf ihn wartete. — Der Schlußsatz ist beschlag nahmt. Die slawischen Minderheiten. Tschechische Blätter bringen Zusammenstellungen von slawischen Minderheiten und fordern die Si cherung ihrer Freiheit für die Zukunft. Die Slowenen in Kärnten mit 82.212 Köpfen, die tschechischen Minderheiten in Niederösterreich mit 122.329, d^e Slowenen in Steiermark in der Zahl

von 409.684. die Tschechen in Schle sien mit 180.348 Köpfen. Und die deutschen Minderheiten sollen untergehen? Diese Aech. nung wird ohne den Wirt gemacht! — M auf die Bedeutung Wiens als Durchgangs- , und Verkehrsstadt für den südslawischen Staat machen tschechische Blätter aufmerksam Sie^verlangen darum auch die Regelung bet Interessen der tschechischen Minderheiten {* Wien durch die Friedenskonferenz. Persönliches von den neuen tschechischen Ministern k Ausland. „Cesko Slovo", das Blatt

der tschechische Nationalsozialisten, bringt persönliche Erinnerungen <ti die neuen tschechischen Minister rm Ausland: Dr. nesch, der Schwiegersohn Masarys, ist Professor an der Prager tschechischen Handelsakademie. Dr. MiroslW Rostislaw Ctefanik, der Kriegsminister, ist ein Mi. tiger Slowak. Er studierte am Gymnasium in PrH bürg und dann an den Universitäten in Paris und Zü rich. In Prag zum Doktor der Philosophie promoviert, wurde er 1917 Direktor der Sternwarte auf dem Mon! Blanc. Er hat auf astronomischen

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Volksrecht
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Seite 3 von 6
Datum: 01.05.1920
Umfang: 6
, der die kühnsten Erwartungen übertrifft. Ln den deutschen wie in den tschechischen Bezirken, im hochindustriellen Böhmen wie in der kleinbäuerlichen Slowakei hat die Sozialdemokratie einen Erfolg errungen. Die Abgeordnetenkammer wird sich wie folgt zusammen- seyen - Tschechische Sozialdemokraten 77, deutsche Sozialdemo kraten 32, magyarische Sozialdemokraten 10, tschechische National sozialisten 22, zusammen 141 sozialistische Mandate. Auf die bürgerlichen Parteien entfallen- Agrarier und Partei Schröders

in der Slowakei 41, Nationaldemokraten 17, Kleri kale 33, Sewerbepartei 4, die öetltschen Parteien 40, zusamineu 137 bürgerliche Mandate.. Die Stimmen der deutschen Wähler in Böhmen, Mähren und Schlesien stellten sich wie folgt (in Tausenden angegeben).- Sozialdemokraten 687, Äahlgemeinschaft 329, Bund der Landwirte 239, Ehristlichsoziale Partei 213, Deutsch- demokratische Freiheitspartei 103. Auf die tschechischen Parteien entfallen- Tschechische Sozialdemokraten 1068, Agrarier 601, Nationalsozialisten 472

, gegen 97 bürgerliche Tschechen und 22 „tschechische Sozialisten', wie sich jetzt die Nationalsozialen, die Klofac-Partei, nennen. Und dieser Wahlsieg verdient auch ausserhalb der Tschecho-Slowakei alle Beachtung. Die tschechische Sozialdemokratie hat seit der Revolution an einem Koalitionsreginte teilgenommen und sie hatte seit dem Sturze der Regierung Kramarsch' die Führung in der Koalitionsregierung. Sie war also belastet mit allen Schwierigkeiten und Verantwortlichkeiten des Regierens

in dein durch die Kriegsfolgen wirtschaftlich schwer zerrütteten Lande. Darauf hat die Bourgeosie gehofft. Sie vermeinte, die Wähler- ' 'affen würden sich von der Partei, die mit den Schwierig- Neu des wirtschaftlichen Wiederaufbaues nach dem Kriege so pchtbar schwer zu kämpfen hatte, abwenden, sie, weil sie nach in Kriege zur Macht gekommen, für die wirtschaftlichen folgen des Krieges verantwortlich machen. Aber die tschechische Bourgeoisie hat sich bitter getäuscht. Als die weitaus stärkste unter allen tschechischen

Parteien zieht die tschechische Sozial- öemokratie in das Parlament ein. Die arbeitenden Volksmaffen sind — nicht nur in der Tschecho-Slowakei I — längst nicht inehr so urteilslos» wie die Bourgeoisie sie gern haben möchte. Die grösste Ueberraschung aber ist das Wahlresullat in der Slowakei. Denn daS wichtigste Ergebnis dieser ersten allgemeinen Wahl in der Slowakei ist das, dass beinahe die Lälfte der Mandat« des industriearmen Landes der Sozial demokratie zufällt. Darin aber drückt

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Volksblatt
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Seite 1 von 8
Datum: 10.04.1918
Umfang: 8
57. Jahrgang Sine kath -tschechische Stimme zur Keöe des Grafen Czernin. In einer Vorstandsfitzung habe» die tschechisch katholischen und tschechisch-christlichsozialen Vertrau ensmänner für ihre Partei die Beschuldigung des Hochverrates aufs Entschiedenste zurückgewiesen und ihre Treue zum Reiche und zur Habsburgischen Monarchie aufs neue bekräftigt. Es ist uuu v»n Interesse zu hören, was das katholisch-tschechische Blatt ,HlaS', ein Organ dieser Partei den die tschechischen Hochverrätter betreffenden

Ausführungen des Grafen Czerniu anfügt. Es schreibt: „Das was Traf Czernin sagt, sind Worte und Herausforderungen die wir »o» ihm kaum erwartet Hütten. Eine allzugroße Ueberfchätzung der Stärke, Tapferkeit «ud Treue der Magyaren, ew großes Mttgefühlmit den deutsche« und magyarischen Müttern -Ich kenne gut das tschechische Volk. Ich weiß zu unterscheiden zwischen dem tschechischen Volke und gewissen Führern, daS tschechische Bolk, die tschechi- scheu Mütter denke» nicht so wie diese Männer. Aber die Tendenz

bleibt doch und sie »erlebt. Es war «icht daS tschechische Volk, welche Männer, a»l die Graf Czernin anspielte groß gemacht hat und eS war «icht daS tschechische Volk, das fie mit deW Verkehre mit dem Auslände betraute. Schließ lich wußte es gar nicht, was diese Leute trieben. Wohl aber habe» es die Regierungen und Vor gänger des Grafen Cerni» nicht um gewußt, son der» sogar die Tätigkeit dieser Männer im Aus lände unterstützt und erleichtert. Wozu die Deutscheu u»b Magyaren zum Kampfe gegeu

die Hochverräter auffordern? Gibt eS schließlich nicht unter diesen Völkern anch solche Leute? Gewiß, Graf Czernin weiß eS doch. Und wenn diese Männer ächM Kriegsverlängerung Schuld trage», dann find ihre früheren Protektoren und Arbeitsgeber mitschuldig'. DaS tschechische Volk hat nicht die geringste Ur sache deshalb sein Gewissen zu erforsches und über läßt die Verantwortnng den Richtigen. Die Auf forderung an die Deutschen und Magyaren zum Kampf gegen den Hochverrat läßt uns kalt. DaS tschechische Volk

ist nicht Hochverrätetisch. Wer Hochverräter ist, weiß Graf Czerniu, wie er be hauptet, er hätte daher das tschechische Volk in sein FriedenSkredo nicht aufnehmen sollen, wie den Pilatus. Die scharfen Entgegnungen des „HlaS' er scheinen mit Rücksicht auf gewisse Borkommnisse be greiflich. DaS kaisertreue katholische Bolk Böhmens und Mährens haben die Regierungen seit jeher gegenüber den radikalen, liberalen tschechisches Ele menten in des Hintergrund gedrückt. Man bevor- zugte immer radikale Elemente ^ld.die

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Meraner Zeitung
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Seite 17 von 32
Datum: 26.01.1913
Umfang: 32
Sonntag) 26. Januar 1913 »Merauer ZeNung' Nr, 12. Seite 17. ver tlcdecmcbe Lehrling in Alen. Unter dem Titel „Der tschechische Lehr lina in Wien oder die Ueberraschung des „faulen Wiener Michl'' bringt „der getreue Eckart', Monatsschrift für deutsche Schutz arbeit des Deutschen Schulvlereins (Wien, VI. Linke Wienzeile 4) folgenden interessanten Ar tikel : , Die vorliegenden amtlichen Ausireie über die Zahl der tschechischen Schüler an den un terschiedlichen Schulen in Wien sind Gegen stand

weit. Es handelt sich um nichts weniger als um die nationale Organisierung der aus den tschechischen Gebenden Böhmens und Mährens »ach Wien kommenden Lehrlinge, um sie, die künftigen Repräsentanten des Mittelstandes, für die nationale Arbeit zu gewinnen und zu erhalten. Tie im September stattgefundene tschechische Lehrlingsausstellung in der Trutz burg Narodni Dum des XV. Bezirkes war ein Dokument tschechischen Bewußtseins und der Hoffnung auf die Zukunft, der Emanzipie rung! vom „fremden

', d. h>. deutschen Milieu, ein Versuch der Selbständigkeit auf Wiener Boden. Der tschechische Lehrling bringt zum Unterschied vom deutschen, der meist in der roten oder schwarzen Internationale unter geht und nur zum geringen Teil deutsch fühlt, sein ihm in der tschechischen Schule einge impftes nationales Empfinden nach Wien, er ist überall zu finden, wo es' sich um eiue natio nale Sache oder ein tschechisches Unternehmen überhaupt handelt! Auf tschechischer Seite be kennt man'vhneweiters, daß nur ein Bruch

teil im deutschen Meer untergeht, die Mehr heit aber besteht die Verjüngende und stählende naiionä'.e F?üerprobe in Wien. Man rümpfe nicht, die Nase, lache nicht -überlegen! Der tschechische Lehrling ist ein national geweckter, Pfiffiger Bursche, der alle deutschen Abwehr bewegungen frech verlacht. Er bückt sich nicht wie der deutsche, sei es in Wien oder Prag, er spottet des Wiener Magistrats, schreit auf den Straßen Wiens in tschechischer Sprache, spricht jeden tschechisch

an und wenn ihrer mehrere beisammen sind, singen sie auf offener Straße tschechische Volks- und deutschfeindliche Hetzlieder. Die tschechischen Lehrlinge ässimi- 8kii MiiMklikl! dkl»! KZ als ulltsrsttiksllckos wttsl dsl vllrsa !a Lsrlsbsck, ll-uieudzü. rraniSWlillö sto. s'öii! ^' dov^rt. Aupt-Oepot til? Alenu» aack Umgebung: 5. Nelr«i»ek-r «,«! äo«. vom. VeräroS. Alerao. September die eingangs erwähnte Lehrlings ausstellung veranstaltet. Sie ist „eine natio nale Hochwarte', welche über die tschechischen Lehrlinge

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 26.11.1894
Umfang: 4
wollen, macht stetige Fortschritte. Tschechische Bereine und Versammlungen, tschechiche Theatervorstellungen und Feste, tschechische Schulanstalten und Eandidaturen, tschechische MaueranschlSge und Wahlaufrufe — all das ist schon dagewesen. Jetzt fangen Wiener deutsche oder besser gesagt: deutschgeschriebene — Zeitun- gen an. tschechische Ankündigungen zu veröffentlichen. So lesen wir heute im „Extrablatt' auf der letzten Seite eine tschechische Beglückwünschung, im Szep»'- scheu „Wiener Tagblatt

' vom 20. d. (Morgenblatt) finde» wir gar folgende Ankündigung: Lesk» sxolevoosd sedäÄ ss vück? v oäroänl kavärve l.eopol(i» Nllllner» I., brieltriedstr»»»« eis 10. Das heißt zu deutsch: „Die tschechische Gesell schaft findet sich immer im National-Eafe de» Leo pold Müllner, 1. Bezirk, Friedrichstraß« Nr. 1l>» zusammen.' ES ist bezeichnend, daß in der Jnnnn Stadt Wien ein tschechisches National Kaffeehau» gibt, noch interessanter aber ist. daß ein Msner Tagblatt die bezügliche Ankündigung iw tschechischer Sprache

veröffentlicht. Wie soll da» enden? — Ueber die slavischen Fortschritte in den früheren rein deutschen, nordböhinische» Kohlenbezirken wird ans Prag berichtet : Die Tschechisirung im nord- Köhmischrn Kohlenviertel macht unaushaltsame Fort schritte. In kurzer Zeit sind dort achtzehn tschechische schulen entstanden (darunter haben viele bereits OeffentlichkeitSiecht!) So in Bodcnbach, Osseg, Tux. Töpiitz. Bilin. Postelberg. Tschausch. Rannayj BrÜx u. s. w. In Saaz hat der tschechische Schulverei» füt

seine neue Schule ein HauK angekauft; e» ist die dritte Realität in Saaz, die in tschechische Hände übergegangen ilt. Glänzendes Elend. Roman von Fr. Erwald. lZZ> «aa>dr»ck «erb«»'.. Oswald sprach nicht. Aber er preßte sie a» sich, die geliebte Gestalt, er bedeckte das bleiche Gesicht mit leidenschaftlichen Küssen, bis die Wange sich wie ? Purpur färbte, er war zur rechten Zeit gekommen — er hatte sie gerettet aus oeu Händen eines er barmungslosen Schurken. Sie saßen beisammen, Hand in Hand, Auge in Auge

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 09.03.1922
Umfang: 6
und des Landes anpreist, wo die Messe stattfindet» ist verständlich, unverständlicher jedoch, daß sich ein hochpoliti scher Aufsatz in ein für die Kaufmannschaft bestimmtes Heft verirrt. Der Geschäftsmann sucht zu kaufen über zu verkaufen, Politik liegt ihm ferne, wenn sie ihm nicht hinderlich ist. Der tschechische Geschäftsmann macht von dieser Regel eine Aus nahme. Selbst in feinen Warenumsatz mengt sich die leidige Politik. Und er kann es nicht unterlassen, statt nur seine Waren, auch feinen ganzen Staat

zu einer politischen Frage gemacht werde'. Demgegenüber seien folgende Tat sachen festgestellt: Im Lande eines Comenius wurden 1600 deutsche Volksschulklassen ausgelassen, 300 deutsche Schulen ge schlossen, 3527 deutsche Kinder in tschechische Schulen gepreßt, tschechische Minderheitsschulen für 6. bis 10 mühsam aufgetrte- bene Kinder, ja in einem Falle für 1, in einem anderen Falle für 2 tschechische Kinder Minderheitsschulen errichtet, dagegen deutsche Schulen mit 100 und mehr Kindern gesperrt. In Wit- kowitz

ereignete es sich, daß ein deutscher Knabe an gebrochenem Herzen starb, weil die tschechische Schultyrannet ihn in die tschechische Schule preßte, obwohl er kein Wort tschechisch ver stand und dem Unterrichte nicht folgen konnte. Für die Tsche chen ist entscheidend der Klang des Namens. Das gilt natürlich nur für die deutschen Familien mit tschechisch klingendem Namen, nicht aber für die tschechischen Familien mit deutschen Namen. Was ist da vom Geiste eine Comenius, den auch wir Deutsche schätzen

durch den tschechischen Pöbel (Ostrau)? Wo bleibt die von Heoera erwähnte kulturelle Auto nomie der Deutschen? Im deutschen Landesschulrat wird durch den Regierungskommissär die tschechische Sprache eingebür gert. Ja selbst der deutsche Privatkulturbesitz (Bibliotheken, Gemäldegalerien) werden enteignet und In staatliche Verwal tung übernommen. Nicht daß die Deutschen eine kulturelle Autonomie bekämen, sondern es wird ihnen noch der letzte Rest, den sie besitzen, verkümmert. Herr Hevera meint, die Wahrheit müsse

siegen. Auch wir Deutsche sind dieser Meinung, wenn wir uns auch bewußt sind, daß es schwierig ist. der Wahrheit durch das Gestrüpp und das Schlingkraut der Lügen, die die tschechische Propaganda, die offizielle und inoffizielle, ja selbst die Messepropaganda, meist aus Steuermitteln, eine Gaffe zu bahnen. > Wiener Musikleben. Ueber Wien ist heuer ein« noch nie dagewesen« Hochflut von Konzerten hereingebrochen. Daß nicht alle, ja nur wenige dieser Veranstaltungen künstlerisch wirklich wertvoll

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 14
Datum: 23.11.1898
Umfang: 14
ent- nehnen wir folgende nach amtlichen Ausweisen wiedergegebenen Zahlen über die Vertheilung des deutschen und des tschechischen Klerus in Böhmen, welch letzterer bekanntlich im Gegensatz zur deutschen Geistlichkeit zu den Haupt trägern der nationalen Bewegung gehört. In der Prager Erzdiözese sind 192 Seelsorgerstationen rein deutsch und 31 gemischtsprachig. In ersteren amtieren 143 deutsche und 149 tschechische Priester, in letzterer 101 tschechische. Das Egerer Vikariat

mit 19 Seelsorgerstationen weist 21 deutsche und 10 tschechische Priester auf. In der Leitmeritzer Diözese bestehen 32 l rein deutsche und 19 ge mischtsprachige Seelsorgerstationen; elftere haben 351 deutsche und 190 tschechische, letztere 2 deutsche und 33 tschechische Priester. Die Königgrätzer Diözese zählt 92 deutsche und 34 tschechische Seel sorgerstationen ; in ersteren sind 49 Priester deutschen und 100«:) tschechischen Stammes, in letzterer Wt eS nur tschechische Priester, und zwar 66. .Die Budweiser Diözese

endlich mit 114. deutschen und 30 gemischtsprachigen Seelsorgerstationen zählt in ersteren 75 deutsche und 123 (!) tschechischem letz teren 21 deutsche und 72 tschechische Priester. ES stehen sich also im ganzen gegenüber 71?- rein deutsche Seelsorgerstationen mit 613 deutschen und 562 tschechischen Priestern, 114 gemischtsprachige mit 23 deutschen und 272 tschechischen Priestern. In ähnlich ungünstiger Weise sind auch die bischöf lichen Konsistorien besetzt. Wäre die Haltung tschechischer Priester

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Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 30.05.1900
Umfang: 6
sind in vorhinein zu be zahlen. Manuskripte wer den nicht zurückge sendet. Mit 52 illusttirten Beilagen, 52 humoristischen Beilagen und 26 Modebeilagen. Mr. 133 Fernsprechstelle Nr. «s. IWtUwch, dM 30. Mlli 19^)0. Schriftleitung: R-rnplag. tzst. Illhxg. Tschechische Komödie. Eines muß gesagt werden: sie wissen gut und vorzüglich Komödie zu spielen, die tsche chischen Abgeordneten, und sie haben ihre Rollen wunderbar vertheilt. Sie eignen sich auch etwas besser zur Politik der Hinterthüren als die Deutschen

die Gegen überstellung einzelner Aeußerungen tschechischer Abgeordneter geben. Zm böhmischen Landtage sagte der radikale Abgeordnete Aaxa laut stenographischem Pro tokoll : „Das tschechische Volk hat fortwährend die vom Monarchen gegenüber Dr. Stransky gesprochenen Worte im Sinne. Wenn sich das allerhöchste Haupt zu solchen Aussprüchen hinreißen läßt, und mit dem Standrecht droht, welches gesetzlich keineswegs begründet ist, so können wir nichts anderes sagen, als daß diese Aeußerung sein alter Haß

gegen das tschechische Volk ist ... . In gleicher Weise hal er sich zu dem Ausspruche hinreißen lassen, daß er für diese Sache keine Amnestie ge währen werde. Wer in den letzten Jahren gesehen hat, für welche Verbrechen und Ver gehen Amnestie gewährt wurde, kann sich die Sache wieder in keiner anderen Weise erklären. Der regierende Kaiser ertheilt keine Amnestie und die tschechische Nation hat einen Fall er lebt, daß der Monarch wenigstens einmal sein Wort gehalten hat.' Der Abg. Praschak sagte: „Wir wissen

wir nicht !' Beim Empfang der Delegationen aber sagte der Delegirte Kaftan zum Kaiser: „Ich WWW wage es hier an Eure Majestät die ergebenste Bitte zu stellen, gnädigst nicht zuzulassen, daß die verbrieften Rechte des tschechischen Volkes, welche in Betreff der Gleichberechtigung der tschechischen Sprache selbst durch den Artikel 19 der Staatsgrundgesetze und durch kaiser liche Patente anerkannt worden sind, verletzt werden. Das tschechische Volk war stets kaisertreu.' — Der Kaiser antwortete: „Es gilt

sie einnehmen, keines wegs leichten Herzens. Trotz unserer jahre langen Haltung wurde uns das uns gebürende Recht widerrechtlich entzogen, und wir müssen dieses Recht unseres Volkes vertheidigen.' Und ferner: „Majestät, wir sind bereit, zu arbeiten, aber wir verlangen auch unser Recht! Wir wenden uns an das Gerechtigkeitsgefühl Eurer Majestät, auf daß uns das entzogene Recht restituirt werde und zur Beruhigung der Gemüther vorläufig die innere tschechische Amtssprache eingeführt wird.' Abg. Stransky endlich

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Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Volksbote
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Seite 3 von 16
Datum: 05.12.1917
Umfang: 16
und bei uns der Statthalterei zu danken; den Tank bekommt sie jetzt; es ist Teufelsdank. Was soll man aber von der Handlungsweise einer Partei.sagen, die die Regierung mit allen Mitteln bekämpft, den Staat nach Möglichkeit zu untergraben sucht und heimlich zu den Ministern desselben Staates um Geld und Unterstützung betteln geht? — D' weiteren kamen wieder einige saubere tschechische Verräterstücklein aus Tageslicht. Am 29. November richteten die Abgeordneten Bodirsky und Genossen

an den Landesverteidigungsminister eine Anfrage be treffend die Agitation unter den tschechischen Soldaten an der Südwestfront. Tarin heißt es: Der Erfolg die'er Agitation zeigt sich darin, daß im Gefecht bei Carzano am 18. September 1917 und bei anderen Gelegenheiten tschechische Re serveoffiziere zum Feinde übergingen, und zwar waren es u. a. die Oberleutnante in der Reserve Pivko und Jrsa, die Leutnante in der Reserve Kohantek und Zeleny. Man fand auch bei ge fallenen italienischen Offizieren die Beweise, daß seit langem tschechische

Soldaten den Italienern militärische Taten auslieferte« und daß die ver räterische Werbearbeit in den tschechischen Regi mentern im Hinterlande stark betrieben wird. Auch nach der letzten glorreichen Offensive der Mittelmächte an der Südwestfront fanden sich in italienischen Kundschaftsaktenstücken Andeu» tungen. daß man über Ort und Zeitpunkt des Begimies des Angriffes genau unterrichtet wak. Auf die vieleiirähnte tschechische Agitation ist der Verlauf der elften Jsonzoschlacht zurückzuführen

, in der bekanntlich tschechische Abteilungen voll ständig versagten. Darauf schreiben sich die Schlappen, die wir dort erlitten, zurück. Tie Fäden gehen wieder bis zu den Verräternesterit nach Prag. Das ist der Tank für die kaiserliche Begnadigung. Hoffentlich kehrt mcm diesmal endlich das rauhe Ende auswärts. Manchmal schlägt auch Untreue den eigenen Herrn. So haben tschechische Offiziere als Ueberläuser den Italienern verraten, daß in'Si'wtirol das bayeri sche Alpenkorps angekommen se5, was die Italie ner

zu der Annahme verleitete, daß von dort aus der erste Stoß der Ossensive kommen werde. Ca- dorna hat dort so viel Truppen als möglich an gehäuft. Andere tschechische Offiziere haben ita lienische Truppen zu einer schwachen Stellung der Oesterrcicher an der Südtiroler Front geführt, die aber unterdessen, ohne daß die Ueberläuser davon gewußt haben, gut verstärkt wordeu war. Wie man auch in sollst gut unterrichteten hohen militärischen Kreisen zu wissen glaubt, sind in beiden Fällen die tschechischen Verräter

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Zeitungen & Zeitschriften
Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 10
Datum: 05.11.1921
Umfang: 10
! Es wird tdem dritten Rom zu Ehre und Vorteil gss- reichen, wenn es diese altrömische Weisheit höher schätzt, als die »eutschechische Gewaltpolitik. Der 26. Oktober und die blutigen Vorfälle von Graslitz. Non unserem ständigen Mitarbeiter in der Tschechoslowakei. Am 28. Oktober dieses Jahres beging die tschechische Re publik ihren dritten Geburtstag. Ein naßkalter unfreundlicher ^-erbgtag. Mürrisch und mißlaunig auch weite Schiften „ci Bevölkerung. Mobilisierung. Wenn sie nicht auch schon Krieg bedeutet

, damit sie nicht von ihren eigenen! Parteigenossen gelyncht würden. Auf dem Markt- S e der kleinen deutschböhmischen Stadt am Fuße des Erz- cges, wo die Musiklnftrumentenindustrie der. ärmlichen Bevölkerung kargen Verdienst bietet, kam es nun zu Zusammen stößen zwischen dieser und den tschechischen Legionären. Mysti- ches Dunkel verhüllt noch die blutigen Ereignisse vom 28. Ok tober. Bezeichnend genug, läßt die tschechische Zensur nur den amtlichen Bericht durch. In diesem Berichte heißt es nun, daß die Deutschen

sich auf das tschechische Militär gestürzt hätten, um ihm die Waffen zu entwinden, daß dieses beschimpft, bespuckt,.mit Steinen be worfen worden sei, daß es aber erst dann von der Waffe Ge brauch gemacht habe, als aus zwei Häusern Schüsse auf das Militär abgegeben worden waren. Selbst aus diesem Bericht geht hervor, daß das tschechische Militär es verabsäumt hatte, zuerst eine Schrecksalve in die Luft, abzugebenl, die meistens genügt, Inn, eine demonstrierende Mienge auseinander zu trei ben. Schließlich

kann man auch den Fall von Graslitz per analogi-m behandeln. Wir haben ja der Fälle wo tschechisches Militär auf die friedliche deutsche Bevölkerung schießt, gerade genug. Angefangen vom blutigen 4. März 1919 über die Schießereien von Pohrlitz, Jglau, Zuckmantel, Asch, Postelberg, Außig bis zu dem Unglückstage von Graslitz. In keinem ein zigen Falle hat das tschechische Militär vorher Warnungssignale gegeben, ja es hat sogar die Aufforderung an die Menge, aus- emanderzugehen, unterlassen. Es kann daher

ohne jede lieber» treibung gesagt werden, daß In jedem dieser Fälle mutwillig deutsches Blut vergossen wurde. Es wird nachgerade ein Feier tagsvergnügen und ein Sonntagssport, auf deutsche Bürger Jagd zu. machen. Die Märchenerzählung von den lammfrom men, tschechischen Legionären und den deutschen als reihenden Wehrwölfen, die sich auf in Waffen starrende tschechische Legio näre mit Berserkerwut werfen, glaubt dem tschechischen Preß- bureau doch kein Mensch. Der amtliche Bericht spricht von 12 Toten

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Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 03.11.1938
Umfang: 6
ausersehen und von einer Menge Photoreportern lind Neugierigen umlagert war, bald nach 11.30 Uhr o. Ribbentrop mit seinem Ge folge ein. Die Ankunft jeder Abordnung wurde mit Trommelwirbel von der Schloßwache angekündigt. Zehn Minu ten nachher kam die italienische Delega tion mit Graf Ciano an. Die beiden Minister begaben sich nach einer kurzen Besprechung zum Aufgang, um die un garische Abordnung, die von Außenmini ster von Kanya geführt wurde, und die tschechische Abordnung unter Führung

des Außenministers Choalkovsky mit dem slowakischen Ministerpräsidenten Dr. Tiso und dem ruthenischen Ministerpräsiden ten Möns. Woloschow zu empfangen. Punkt 12 Uhr begannen die Verhand lungen. Als erster ergriff v. Ribbentrop dos Wort, der zuerst die Abordnungen und besonders Graf Ciano begrüßte. Dann wies er darauf hin, daß die unga rische und tschechische Regierung die schiedsgerichtliche Entscheidung Deutsch lands und Italiens für die Grenzziehung angerufen hatten. Diese Entscheidung, zu Wen, sei

Attolico. Die Aussprache dauerte mit samt den Diskussionen über eine und eine halbe Stunde. Zuerst sprach o. Kanya, dem Choalkovsky antwortete, während der slowakische und ruthenische Minister präsident an der Konferenz keinen direk ten Anteil nehmen. Hierauf sprach der ungarische Minister Teleki, dem diesmal der tschechische Staatssekretär Krno Ant wort gab. In die daraus entstehende Debatte griffen Graf Ciano und v. Rib bentrop wiederholt ein. Ungarifcherseits wurde auch die Preßburger Frag

anver traut. 2. Die Räumung der von der Tschecho slowakei abzutretende» Gebiete und ihre Besetzung durch Ungarn beginnt am S. Tkooember 1S3L und wird a» l0. No vember 1SZS zu Ende gefàhrt.Di^à- zelnen Stoppen der Räumung «ad V^et- znyg, wie die damit zusammenhängende» Einzelheiten, sind ohne Verzögerung von eiuer ungarisch-tschechische» Kommission festzulegen. 3. Die tschechoslowakische Regierung hat Sorge zu tragen, daß die abzutreten- den Gebiete in ihrem normales Zustand erhallen bleiben

. 4. Einzelfragen, die au» der Abtretung der Gebiete entstehen, und besonder» jene bezuglich der Staatsbürgerschaft »vd der Option, , find von einer uugarisch-tschechi- sche» Sommission zu regem. 5. Gleicherweise bestimmt eine uns. risch-tschechische Sommissiou die kinzelbe- fiimmuugen zum Schutz der Personen ungarischer Rasse, die auf tschechoslowaki sch«» Gebiet bleiben, und der Personen »ichkvagarischer Rasse, die sich im ichge- tretenea Gebiet befinden. Diese Kommis sion wird im besonderen Sorge tragen

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Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
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Seite 1 von 12
Datum: 10.08.1906
Umfang: 12
Böhmens und selbst in deutschen Städten Mährens erscheinen geschickt gemachte tschechische Zeitungen, die es an Schneidig keit, Deutschenhaß und sonstigem Inhalte mit der „Politik' aufnehmen können. Dennoch hat die' gesamte tschechische Tages presse einen schweren Kampf ums nackte Dasein zu bestehen. Eine Ausnahme macht nur die „Ceska Politika'> die tschechische Ausgabe der Politik.. Der Reinertrag dieses Blättchens, das die Aufgabe hat, die „Politik' „ins Populär tschechische. zu transponieren

', betrug im Jahre 1905 nicht weniger als 418.718 Kronen. Der Advokat Dr. Strohbach, der an beiden Blättern mit 14.000 Kronen beteiligt ist, erhielt im Jahre 1903 eine Dividende von 35.000 Kronen, also mehr als das Doppelte seines Kapitals. Es ist wohl richtig, daß weder die deutch geschriebene „Politik', noch ihre tschechische Volksausgabe antikorruptionistische Blätter sind, und daß sie nach Wiener Muster oder die hiesigen Vorbilder weit überholend, nehmen, wo etwas zu nehmen ist. Dazu kommt

ist, kann von deutscher Seite auf ein deutsches Sprachrohr des Tschechentums um so eher ver zichtet werden, als dieses nur fälsche Töne von sich gibt, die darauf berechnet sind, über die wahre Natur der Dinge zu täuschen. Der selbstbewußte Deutsche in Böhmen und Mähren wird besser daran tun, die Sprache des tschechischen Nachbars zu lernen und die Zeitungen der lebendigen tschechischen Parteien zu lesen. Für die Tschechen selbst wird die „Politik' allerdings noch lange ein? Bedürfnis bleiben. Tschechische Übersetzung

, als in Tabor-Reden. Herr Fresl spricht im Abgeordnetenhause tschechisch, ernste tschechische Politiker bedienen sich dort aus schließlich der deutschen Sprache. Dennoch wider setzen sie sich im Widerspruche mit sich selbst, mit der Wirklichkeit und den Bedürfnissen der wirt schaftlichen Entwicklung des eigenen Volkes einer vernünftigen Sprachenpolitik, die von allen na tionalen Eitelkeiten absehen, dem allgeminen Ver kehr und der Geschäftserleichterung dienen will. Ein Gesetz kann die Gleichberechtigung

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