in der tschechoslowakischen Republik über drei Hochschulen (die Universität in Prag, zwei tech nische Hochschulen in Prag und Brünn), die Tschechen aber über , neun (Karls-Universität in Prag, Masaryk-Universität in Brünn, ] Komensky-Univorsität in Preßburg, Tschechische Technische Hohe Schule (Ceske Bysoke Uceni Technicke) in Prag, Technische Hoch schule in Brünn, Montanistische Hochschule in Pribram, Tierärztliche Hochschule in Brünn, Hochschule für Bodenkultur in Brünn,, Handels hochschule in Prag). Selbständig
ohne Zusammenhang mit den Hoch schulen bestehen noch drei tschechische theologische Fakultäten: Katho lische Zyrill-Methud-Fakultät in Olmütz, eine katholische Fakultät in Preßburg und die evangelische Hus-Fakultät in Prag; doch hatten s diese im Studienjahr 1923/124 nur 19 Professoren und nur 159 Hörer. Als Zeugnis dafür, wie sehr die Deutschen im Tschechenstaate auch : auf dem Gebiete des Hochschulwesens seit dem Bestände des Staa- res benachteiligt wurden, seien einige Tatsachen und Zahlen (teil weise
der Schrift des Dr. O. P. selbst entnommen) augeführt: Gleich nach dem Umstürze wurde die deutsche m o n t a n i st i s ch e ' Hochschule in Pribram in eine tschechische umgewandelt, die ehe mals utorquistische Akademie der bildende Künste in , Prag zu einer rein tschechischen gemacht, in rascher Folge sechs neue tschechische H/o ch s ch u l e n und außerhalb des Universi- ; tätsverbandes noch zwei tschechische theologische Fakultäten, ja so gar für Russen und Ukrainer je eine freie Universität errichtet
: die j deutschen Hochschulwünsche blieben aber selbstverständlich unerfüllt, j so daß sich die Deutschen in vielen Wissenszweigen im Auslande ausbilden müssen. Hingegen wurden mit dem Universitütsgesetz vom ; 19. Februar 1920 der deutschen Universität in Prag die Rechte der ; ältesten deutschen Universität genommen und durch eine jeder Wahr- ! heit ins Gesicht schlagenden Geschichtsfälschung die tschechische Uni versität zur ursprünglich bestandenen gestempelt, in räumlicher Be- j ziehung die deutsche
Universität zur Untermieterin der tschechischen l herabgedrückt. Während die deutschen Hochschulen ein kümmerliches Dasein fri sten, unter dem ärgsten Mangel in jeder Beziehung leiden, wurden j die tschechischen im weitgehendsten Maße ausgebaut: so reicht die tschechische Prager Universität mit der Zahl der Professoren (168) fast an die in Berlin und Leipzig (je 189) heran, die Prager tsche chische Technik wurde zu einer reich ausgestatteten Technischen Uni versität, die ihrer Organisation nach aus sechs