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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 17.04.1877
Umfang: 6
Graf Taaffe hebt hervor, daß auch die Regierung der Ansicht wäre, es gebühre den be treffenden Lehrern das Wahlrecht und zwar aus den Gründen, die vom Herrn Rector Huber und Prof. Wildauer vorgeführt worden sind. Auch die Regierung fei der Ansicht, daß unter dem „Oberlehrer' jedenfalls auch definitiv angestellte Lehrer und Leiter an Volks schulen im Gegensatz zu den Unlerlehrern zu verstehen feien. Gegenüber dem, vom Abg. Baron Dipauli seiner Rede ein geflochtenen Wunsch, die k. k. Behörden möchten

- direktoren-Sitznng gelangte das Resumö über die zwischen der Regierung und der Bankleitung, über das Statut der Hypotheken-Abtheilung, sowie das die Bank als solche betreffende, geführten Verhand lungen zur Vorlage. Während nun die Participation des Staates am Reingewinne, der über sieben Perzent vom Aktienkapital erzielt, genehmigt wurde, machten sich in der Versammlung noch immer die alten Be denken gegen die Ernennung der Vizegouverneure durch die Regierung, gegen deren Honorirung, sowie betreffs

der EScomptirung von Regierungswechseln bemerkbar. Die Nichtigkeit dieser Bedenken wurde längst zu sehr erwiesen, um dieselbe weiter darzulegen und glauben wir, daß die Generalversammlung der Bankaktionäre diese Angelegenheit nicht so engbrüstig aufnehmen wird, wie die Direktion, und daß durch einen diesbezüglichen, der Regierung entgegenkommen den Beschluß auch die letzten Schwierigkeiten in der ganzen Bankfrage behoben werden dürften. Es liegt dies letztere gewiß sehr im Interesse des Staates

, landwirthfchastlichen Unterricht und waS dergleichen in das provinzielle Leben tief eingreifende Dinge mehr sind. Heute liegen nur wenige Berichte ans den Landtagen vor, ein Beweis, daß der Schwerpunkt ihrer Thätigkeit gegen wärtig in den Arbeiten der Ausschüsse liegt. Im oberö sterreichischen Landtage entwickelte sich bei Berathung des Landesschulfonds-Präliminares eine sehr gereizte heftige Debatte. Bischof Rudigier, De chant Lechner, Pfarrer Binder griffen in heftigster Weife die konfessionslose Schule an. Der Statthal ter

Phase vorhanden sei, WaS annehmen läßt, daß eine mi litärische Aktion von russischer Seite noch immer nicht so unmittelbar bevorsteht, wie dieß nach den von allen Selten einlangenden Meldungen angenommen wird. (Es ist kein Grund vorhanden, den guten Willen und das eifrige Bestreben der englischen Regierung in Bezug auf die Erhaltung des Friedens zu bezweifeln, aber an einen Erfolg der darauf ab« zielenden angestrengten Bemühungen ist wohl den neuesten Nachrichten zufolge durchaus nicht mehr

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 2 von 4
Datum: 29.05.1877
Umfang: 4
k. k. Landeshauptschießstande zu Bregenz nicht Jedesmal in's Schwarze trifft. Politische Ueberficht. Innsbruck am 29. Mai. Die Verhandlungen wegen Trennung der Breslauer Diözese, welche seit Jahren zwischen der ö sterreichischen und preu ßischen Regierung geführt werden, sind neuerlich wieder aus genommen worden. Anlaß hiezu gab, wie die Vossische Zeitung meldet, der letzte Hirtenbrief des auf österreichischem Territorium ' seit seiner Absetzung in Preußen residirenden Fürstbischofs von Breslau

zu ergreifen, um Allen und besonders Jenen, welche arbeiten, zu sagen, daß der politische Akt, welchen ich eben vollzogen habe, sie beruhigen und beschwichtigen soll. Er hat keinen andern Zweck, als meiner Regierung die Kraft zu verleihen, deren sie bedarf, um die Stabilität im Innern und den Frieden nach außen zu sichern. Sie können künftig auf diese Wolthaten rechnen. Frankreich wird sich in keine auswärtige Verwicklung mengen. Niemand in Europa zweifelt an meinem Worte. Ich erhalte täglich darüber

Zusicherungen." Im italienischen Parlament kritisirte der ehemalige Ministerpräsident Minghetti am 21. ds. in langer Rede die Finanzwirthschaft der gegenwärtigen Regierung. In dem ersten Theil seiner Rede zog er in großen Zügen eine Parallele zwischen der alten Finanzpolitik der Reckten und der des neuen Mini steriums, und machte namentlich die letzte Finanzübersicht des Hrn. Depretis zum Gegenstand einer sehr einschneidenden Kritik. Gegenüber dem Optimismus des letzter» wies er nach, daß schon im Jahre

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 12.06.1880
Umfang: 8
Drechslerei; in Stcyr für Stahlindustrie; inCor tina d'Ampezzo für Gold- und Silbcr-Filigran arbeit und in Ferlach für Gewehr-Erzeugung, ohne daß jedoch ihre schönen Arbeiten bisher dem großen Publikum in Oesterreich, vor Allem in Wien' bekannt geworden wären. Um nun den Wiener» die Erzeugnisse der genannten alpine» Fachschulen vorzuführen, beabsichtigt die Section „Austria' des Deutschen und O-sterreichischen Alpenvereins Anfang? December 1380 eine Aus stellung der Arbeiten dieser Fachschule» zu ver

hatte, die Verhält« nifse der Balkanhalbinsel und speciell iles EpiruS eingehend zu studiren, und der Oberst des Ge« neralstabeS Freiherr von Nipp, welcher bereits in mehreren DelimitationS-Commissionen als Dele gier der österreichisch-ungarischen Monarchie fungirte. Italien. Wie der „K. Ztg.' von Rom tele- graphiich mitgetheilt wird, Hit der päpstliche NuntiuS in Wi?n Msgr. J.icobini bereits Auf», trag erhallen, der deutschen Regierung mitzutheilen, daß die Kurie bereit sei, neue Verhandlungen mit Deutschland

(ist wohl Preußen gemeint) an zuknüpfen. Frankreich. Aus Paris schreibt man: Vo!» der Kimmer wurde der 14. Juli, als Jahrestag der Bastille-Erstürmung, zum National-Festtag erklärt. — An demselben Tage sollen die Fahnen der Republik an alle Armeekorps vertheilt werden. England. Die Regierung kündigte dem Unter» Hause ,» London an, sie werde die Abschaffung der Prügelstrafe in der Armee und Flotte in der I nächsten Session beantragen. > Rußland. Trotz deS Unwetters und Sturm- Wanderungen in Sndtirol

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 1 von 4
Datum: 10.02.1871
Umfang: 4
, Frankfurt, Berlin, Basel, Zürich, Leipzig, Ham burg. A. Oppelik in Wien, Berlin, Hamburg, Frankfurt, Leipzig, Paris, Florenz, Peters burg. Sachse & Comp, in Leipzig, Stuttgart, München, BreSlau, G. L. Daube in Frankfurt, Stutt gart, München,Hamburg, Brüssel, Rudolf Mosse in Berlin, Wien, München, St. Gallen. M 33 Ireitag 10. Jebruar. (üdmuit.) ( Morgen 11. Febr. i Väter. ) 7- Eine ^wahrhaft österreichische^ Regierung! Die neuen Exzellenzen, welche mitten im Fasching die Zügel der österreichischen

Negierung ergriffen haben, bilden sich vielleicht etwas darauf ein, sich im amtlichen Thcil der amtlichen Wiener Zeitung einem hochverehrten Publikum als „wahrhaft öfterreichsche Regierung" vorgestellt zu haben. Es ist das Geschmackssache. Vielleicht rührt es daher, weil sie sonst nichts aufzuwcisen haben, worauf sie mit Grund stolz sein können, als eben ihre „wahr haft österreichische" Gesinnung. Die Gesinnung, der Wille, reicht aber wie tausend Erfahrungen lehren keincsweg aus, um aus einem Staate

sterreichischen Hintergedanken geleitet gewesen. Den Vorwurf darf die deutsche Perfassungspa!tei Oesterreichs nicht stillschweigend hinnehmen. Ihre Vertreter haben die heckige Pflicht, in dem hoffentlich bald wieder zur Thatigkeit gelangenden Reichsrathe vor die Habietinek-Jirccek'sche Ministerbank hinzutreten energisch u. zu fragen, woher das Sensations-Ministerium die Berechtigung schöpfe, sich eine „wahrhaft österreichische Regie;ring" zn nennen im selbstver ständlichen Gegensätze zu nicht „wahrhaft

Regierung" gegenüber. Man schreibt uns aus Graz*), 1. Febr. Gestern hielt der dcuischnationalc Verein in Graz eine öffentliche Vercinsversammlung ab. In der zahl reich besuchten Versammlung sprach zuerst Dr. Zwiedinek über die Geschichte der deutschen Verfassung von 1815—1870. Als Einleitung führte er an, wie schon einmal vor 1870 die deutschen Stämme zu einem einheitlichen Staate geeint worden waren, und zwar eurch den fränkischen Stamm, zum Schutze gegen unruhige Nachbarn, vorzüglich gegen die Ungarn

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Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 12
Datum: 15.04.1880
Umfang: 12
Vxtra-ASeilage znn» „Bote» für T Aichtamtlicher Theil. Rede Sr. Exzellenz des Herrn Tin«nz- «ninifterS von «riegs-Au in der Budget- debatte vom 1ZS. April. (Schluß) Der Fehler der Regierung? Der Budget-Aus schuß tadelt es, daß die Regierung es unternommen habe, den Verkehr und Erwerb in unsystematischer Weise durch Steuern zu belasten. Dem gegenüber möchte ich denn doch die Frage ausstellen, ob es die früheren Regierungen je an Systematik haben fehlen lassen? Programme, Vorlagen und Adressen

, alle waren des Ernstesten bemüht, den Weg zu finden und die Mittel zu schaffen, um das große Ziel zu erreichen. Wurde es erreicht? Nein! Es ist nicht meine Sache, zu untersuchen, warum es nicht erreicht wurde. Einer der Gründe hievon war aber gewiß der. daß man das Ganze mit dem Theile, den Theil mit dem Ganzen in so rege Verbindung brachte, daß das Geschick des Ganzen durch das Geschick der Theile entschieden würde. Also worin bestand der Fehler der Negierung? Ja, sagt man von der einen Seite, die Regierung hätte

überhaupt nichts zu thun gehabt, als die Personal-Einkommensteuer wieder vor zunehmen und den Faden da anzuknüpfen, wo er im Jahre 1373 abgerissen ist. Diejenigen, welche diese Ansicht hegen, vergessen.--daß eine neue Regierung einem neuen Hause gegenüberstand, aber noch viel wichtiger und für die Regierung geradezu entschei dend mußte es sein, daß ja gerade das Parlament es gewesen ist, welches die Vorlage im Stiche ge lassen hat. Also worin liegt der Fehler der Regierung? War ihr Programm total

unausführbar? Der Beweis hiefür ist nicht geliefert worden. Wal es schwer aus führbar? Allerdings, das gebe-ich zu, leicht aus führbar war es uicht. Aber ich fürchte, wenn wir daraus warten, bis Programme kommen werden, welche leicht ausführbar sind, dann wird es sehr lange dauern, bis wi> das Gleichgewicht im Staatshaushalte herzu stellen im Stande sein werden. (Rufe rechts: Sehr richtig!) Der Budget-Ausschuß erklärt es als eine Staatsnothwendigkeit, das Gleichgewicht herzustellen; auch die Regierung

und Gesetze Großes nicht mehr zu erwarten ist. Ich halte mich sür enthoben der Verpflichtung, noch weitere Beweise hiefür zn liefern; die Regierung wird jedoch ihre Bemühungen fortsetzen, um zu sparen, wo und wie es möglich ist und sich die Richtung vor Augen halten, welche der Budget-Ausschuß dies- falls vorgezeichnet hat. Die Reform der direkten Steuern hat einen großen Fortschritt gemacht, dadurch, daß die Grundstenernovelle bereits Gesetzeskraft er halten hat. Hiedprch sind die Hindernisse entfernt

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 30.10.1876
Umfang: 6
Seite des Hauses unterstützt und erscheint als abgelehnt. Es wird der Verlust des Mandates der Unterzeichner des obigen Dokumentes ausgesprochen. Sodann.verlangt Ministerpräsident Fürst AuerS- ?erg das Wort. „In der Sitzung des h. Abgeord- jauseS vom 11. l. M.', sagt Redner, „haben die Herren Abgeordneten Frhr. v. Eichhoff, Dr/Herbst, Dr^ Hoffer und Genossen eine Interpellation mit olgcnden Fragepunkten an die k. k. Regierung ge richtet: 1. Hat die kaiserliche Regierung pflichtgemäßen Ein- fluß

auf die Führung >er auswärtigen Angelegen heiten in der Orientfrage genominen; in welcher Rich tung ist dies geschehen und ist die Regierung bereit, die Verantwortung für die Politik zu übernehmen, welche seitens der österr.« ungar. Monarchie in dieser. Frage befolgt wird? tz.2. Hat die kaiserliche Regierung diesen Einfluß dahin ausgeübt, daß auch bei einem anläßlich der orientalischen Wirren etwa ausbrechenden Kriege der Friede für Oesterreich-Ungarn gewahrt und insbe sondere jedes Streben riäch Erwerbung

fremder Ge biete hintangehalten werde? > 3. Gedenkt'die kaiserliche Regierung serxerhin in ^ diesem' MM«' ihren Einfluß geltend zu machen? - ü'.' «Hierauf habe ich die Ehre/'Und zwar zunächst in Ansehung des ersten Fragepunktes zu erwidern: Ob- ... Wohl unsere B'etsassungSgesetze keitie formelle Bestim- '°.'mnng über t>ie Einflußnahme der k. k. Regierung auf .. die Leitung der auswärtige,^ Angelegenheiten enthal ten, so ist doch eine solche Einflußnahme in der Natur der Sache , gelegen

und durch die Rückwirkung der auswärtigen Politik auf die inneren Zustande be gründet.' „Die k. k. Regierung ist denn auch ihrer Ver pflichtung in , dieser Beziehung stets nachgekommen und hat von dem Herrn Minister des Aeußern in jeder Phase der politischen Aktion die bereitwilligst gegebenen Aufschlüsse erhalten. Zu einer Positiveren Beeinflussung hat die k. k. Regierung keinen Anlaß gefunden, weil das Programm des Ministers des Aeußern. welches von Beginn an ihre Zustimmung besaß und von den Delegationen wiederholt

gutge heißen worden war, konsequent eingehalten wurde. Die Regierung für die im ReichSrathe vertretenen Königreiche und.Länder kann denn, auch im gegen wärtigen Stadium der Orientfrage konstatiren, daß die Leitung unserer auswärtigen Angelegenheiten durch ihre beharrlich friedliche Richtung sich um den Frieden der Monarchie, sowie um den europäischen Frieden überhaupt wesentliche Verdienste erworben hat.' „Die Verantwortung für die Leitung der auswär tigen Angelegenheiten kommt dem Gesetze

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 8
Datum: 01.06.1880
Umfang: 8
und der römischen Kirche haben zu keinem Resultate geführt. Die „Nordd. Allg. Ztg.' konstatirt, daß seit den Berichten des mit den Verhandlungen mit dem päpstlichen Nuntius betrauten deutschen Bot schafters Prinzen Reuß in Wien und der Depesche des Kardinals Nina vom 23. März das Vertrauen auf ein Ergebniß der Verhandlungen mit Rom er schüttert war, und daß die Regierung infolge dessen zu dem Entschlüsse kam, den katholischen Staats angehörigen Konzessionen, welche ohne Schädigung des Staates möglich wären

, gratis und ohne Rück sicht auf römische Gegenleistungen zu machen und die bekannten gesetzlichen Vollmachten bei dem Land tage nachzusuchen. Wie weit die Regierung von den erstrebten Ermächtigungen Gebrauch machen werde, werde von dem Maße des Entgegenkommens der Kurie abhängen. Dasselbe Blatt publizirt ferner einen Erlaß des Fürsten Hohenlohe an den Prinzen Reuß vom 5. Mai, in welchem der niederschlagende Eindruck der Unfruchtbarkeit der Verhandlungen mit der Kurie, wie solche sich aus dem Verhalten

der Zen trumspartei ergebe, konstatirt wird. Die „Nordd. Allg. Ztg.' publizirt ferner zwei Erlässe des Fürsten Bismarck vom 14. und 21. Mai, welche betonen, daß der Widerstand gegen die Kirchengesetze aus den Kreisen des Klerus in den Vertretungskörper ver pflanzt worden sei. Die Regierung werde ungeachtet dieser Schwierigkeiten in ihrer Theilnahme für die verwaisten Gemeinden verharren und aus eigener Initiative den gesetzgebenden Faktoren die bekannten Maßregeln vorschlagen. Es sei zu beklagen

, daß der Papst seine Ziele zu hoch spanne oder die Situation mißverstehe. Man könne nicht noch ein weiteres Entgegenkommen üben. Am 28. v Mts. hat denn im preußischen Landtage die Debatte bezüglich der Vorlage der Regierung in Sachen der Handhabung der kirchenpolitischen Gesetze begonnen. Der Kul tusminister betonte in derselben, daß der Aus gleich mit der Kirche nur allmählig apf dem Boden der preußischen Landesgesetzgebnng zu erzielen sei. Die Wiener Besprechungen bekundeten, daß der ge ineinsame

sich, daß Rom das selbe anders auffaßte als die Regierung, insofern es sich die letzte Entscheidung vorbehalten wollte. Die Regierung wollte, gemäß ihrer patriotisch-moralischen Verantwortlichkeit, die kirchlichen Nothstände, für welche nnr die Kurie verautwortlich ist, mildern. Daß die Kurie dem Vorgehen der Regierung nicht zustimmen würde, wußte die Regierung; sie ließ sich aber dadurch nicht irre machen. Der Minister be spricht nun die einzelnen Paragraph?, bezeichnet den Artikel 4 (Rückbcrnsnng

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 8
Datum: 28.05.1880
Umfang: 8
Gtztra-ÄSeilage z««» „Boten für ^jxol und Vorarlberg' Nr. AIS. Nichtamtlicher Theil. Rede des Herrn Minister-Präsidenten und Leiters des Ministeriums des Innern, Grafen Taaffe, in der Sitzung des Herrenhauses vom 2ö. Mai. Hohes Herrenhaus! Die Regierung Sr. Majestät hat in ihrem in der Allerhöchsten Thronrede nieder gelegten Programme sich eine schwierige Aufgabe gestellt, sie hat angestrebt, die Verfassung des Reiches zu kräftigen, zu stärken, und dadurch für alle Zu kunft zu sichern

werden, wenn keine der unter dem Szepter Oesterreichs stehenden Nationali täten sich mit Recht bedrückt fühlt. Die Regierung, welche keinerlei einseitige Partei rücksichten verfolgen darf, kann und will, sieht sich als die Hüterin deren berechtigter Ansprüche an; sie muß sich daher dagegen verwahren, daß sie derlei berechtigte Ansprüche ignorirt oder daß sie dahin strebt, die Nationalitäten in ihren Rechten zu schä digen, und speziell muß sich die Regierung dagegen verwahren, daß sie der deutschen Nationalität, welche ja, wie überall

so auch in Oesterreich, auf einer so .hohen Kulturstufe steht, in irgend einer Weife und insbesondere in unberechtigter Weise entgegentritt. Die Regierung hat sich - auch in finanzieller Be ziehung die schwierige Ausgabe gestellt, die Ordnung im Staatshaushalte herzustellen, und sie ist in dieser Richtung von dem geehrten Herrn Vorredner, Sr. Exzellenz Edlen v- Plener, obgleich er bemerkt hat, daß er der gegenwärtigen Regierung keinen Vor wurf machen wolle, mit Vorwürfen aller Art über schüttet worden

. Ich habe mir schon im Abgeord netenhause erlaubt, die Gründe darzulegen, warum meines Erachtens es der Regierung nicht nur uicht gelang, sondern dermalen auch nicht gelingen konnte, diejenigen Vorlagen durchzubringen, die sie ein gebracht hat, um das Defizit zu vermindern oder, wenn möglich, zu beseitigen. Es ist von verschiedenen Seiten die Bemerkung gemacht worden, daß die gegenwärtige Regierung zwei kleine KöNzessiönchen mache, die den Appetit nur reizen, aber die betreffenden nicht befriedigen. Ich muß

mir da erlauben, die Bemerkung zn ma chen, daß die gegenwärtige Regierung überhaupt nicht auf dem Standpunkte steht, daß Konzessionen zu machen sind, sondern die gegenwärtige Regierung zieht in reisliche Erwägung, ob es ihr entsprechend erscheint, in irgend einer Richtnng eine Vorlage zu mächen oder eine Verfügung zn treffen. Dies kann aber keineswegs betrachtet werden als irgend eine Konzession, die man macht, um irgend eine Partei oder irgend eine Persönlichkeit für die Regierung freundlich zu stimmen

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 29.05.1880
Umfang: 8
, l. SingerSraje und Srantsnr» a. M.. Rudolf Moffo ia Wien. Berlin und München, Rotte» im» «rmp. i» Wien. l. Riemerzaffe iS. ^ 120. Samstag, den 29. Mai Rede des Minister Präsidentev Grafen Taaffe in der Herrrnhausfitzunz vom 24. Mai. Hohes Herrenhaus! Die Regierung Sr. Majestät hat ia ihrem in der Allerhöchsten Thronrede niederge» legten Programme sich eine ichwierige Aufgabe gestellt, sie hat angestrebt, die Veriasiung des Reiches zu kräf tigen, zu stärken und dadurch für olle Zukunft zu. sichern

werden, wenn keine der unter dem Scepter Oesterreichs stehenden Na- tionalitäten sich mit Recht bedrückt fühlt. Die Regierung, welche keinerlei einseitige Parteirück fichten verfolgen darf, kann und will, sieht sich als die Hüterin deren berechtigter Ansprüche an; sie muß sich daher dagegen verwahren, daß sie derlei berechtigte An» sprüche ignorirt oder daß sie dahin strebt, dje Nationa litäten in ihren Rechten zu schädigen und speciell muß sich die Regierung dagegen verwahren, daß sie der , deutschen Nationalität

, welche ja, wie überall, so auch in Oesterreich, auf einer so hohen Culturstufe steht, in irgend einer Weise und insbesondere in unberechtigter Weise entgegentritt. Die Regierung hat sich auch in finanzieller Bezie hung die schwierige Aufgabe gestellt, die Ordnung im Staatshaushalte herzustellen, und sie ist in dieser Rich« tung von dem geehrten Herrn Borredner Sr. Excellenz Edlen v. Plener, obgleich er bemerkt hat, daß er der gegenwärtigen Regierung keinen Vorwurs machen wolle, mit Vorwürfen aller Art überschüttet

worden. Ich habe mir schon im Abgeordnetenhaus,! erlaubt, die Gründe darzulegen, warum meines ErachtenS eS der Regierung nicht nur nicht gelang, sondern dermalen auch nicht gelingen konnte, diejenigen Vorlagen durchzubringen, die sie eingebracht hat, um das Deficit zu vermindern oder, wenn möglich, zu beseitigen. Es ist von verschiedenen Seiten die Bemerkung ge macht worden, daß die gegenwärtige Regierung zwei kleine Concessiönchen mache, die den Apetit nur reizen, aber die Betreffenden

nicht befriedigen. Ich muß mir da erlauben, die Bemerkung zu machen, daß die gegen- wältige Regierung überhaupt nicht auf dem Stand punkte steht, daß Concessionen zu machen sind, sondern die gegenwärtige Regierung zieht in reifliche Erwägung, ob es ihr entsprechend erscheint, in irgend einer R ich- tung eine Vorlage zu machen oder -ine Verfügung zu treffen. Dies kann aber keineswegs betrachtet werden als irgend eine Concession, die man macht, um irgend eine Partei oder irgend eine Persönlichkeit

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 28.10.1870
Umfang: 8
Maßregel, und bemüht sich dieselbe abzuschwächen; e» wird nicht mehr von einer selbstständigen Regie- nmgSliste, sondern nur noch von einer Vereinbarung mit dem verfassungstreuen Grundbesitz gesprochen, der sieben seiner Candidaten beibehalten und acht von der Regierung annehmen soll, um welche» Preis die Regierung ihn gegen die Feudalen, die den Wahlsieg davontragen müßten, unterstützen will. Der ver fassungstreue Großgrundbesitz zeigt bisher wenig^Lust, zu diesem Compromiß sich herbeizulassen

, dessen Spitze zunächst gegen seinen Führer, den Fürsten Carlos AuerSperg, gerichtet ist, in welchem das Ministerium Potocki seinen Nachfolger in der Regierung erblickt, und den es deßhalb so viel als möglich seine» groß- «ruudbesitzlicheu Anhanges im Reichsrathe zu be rauben sucht. Der Großgrundbesitz stellt sich im Gegentheil ziemlich schroff gegen die Regierung und warnt seine Anhänger, die Vollmachten zu den Wahlen in „unberufene Hände' zu geben, worunter die Statt- halterei verstanden wird, die zwei

ihrer Räthe im Lande herumreisen läßt, um solche Vollmachten zur Verstärkung ihres Anhangs einzusammeln. Wie sich nun die Regierung bei der ablehnenden Haltung des verfassungstreuen Großgrundbesitzes des Weitern ver halten wird, ist unbekannt. Als Thatsache muß nur festgehalten werden, daß der verfassungstreue Groß grundbesitz lauge vor der Einmischung der Regierung olle Aussicht auf den Sieg über die Feudalen hatte, und keine Lust verspürt, jetzt unter Verläugnung seines Führers eine Allianz

mit der Regierung abzu- schließen, die dem Ministerium einen, allerdings nur schwachen, Vortheil verspricht. Darin, daß das Ca binet Potocki sich so fest an diese acht Stimmen klammert, die gegenüber der verfassungstreuen Mehr heit von 24 Stimmen doch nur sehr bedingten Werth haben, zeigt sich das verzweifelnde Bestreben dieses Ministeriums, um jeden Preis am Ruder zu bleibe». Die VerfassungSpartei aber, der es in erster Reihe Am das gründliche Ausräumen mit der heillos ver wirrenden Ausgleichspolitik

ist der am hiesigen Hofe beglaubigte großherzoglich hessische Gesandte, Geh. LegationSrath Hosmann, nach Darmstadt abgereist, um sich von dort mit dem Ministerpräsidenten Frhrn. v. Dalwigk nach Versailles zu begeben und an den daselbst zu pflegenden Verhandlungen über die Rege lung der deutschen Frage theilzunehmen. Die Initia tive zu diesem Schritt ist von der großherzoglichen Regierung ausgegangen, deren Wunsch um Zulassung zu jenen Verhandlungen im Hauptquartier selbstver ständlich ein sehr bereitwilliges

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 04.03.1875
Umfang: 6
«lt»rt «. M. ?IIl> N> -! ! > .. >> vl 51. Innsbruck) Donnerstag 4: Wtnrz I8^S. 61. IahrgaW. Nichtamtlicher Theil. Politische Tages-Chronik. ZZZien» !- März... Im PqlajS des Ministeriums des Innern fand hen^eHtM^Aeressanle Versammlung statt. In Folge einer E «Äl »dung des Ministers Baron Lasser erschienen dort 72 Abgeordnete der Verfassung? Partei. Von Seite der Regierung waren nebst dem Minister. deS Innern der Chef des KabinetS Fürst AuerSperg, ferner die Minister de Prelis, Chlumecky Dr. Stremayr

und Dr. Unger anwesend. Es ent wickelte sich eine ziemlich lebhafte Diskussion, die zu nächst daö Verhältniß der Regierung zur VerfassungS Partei beleuchtete. Der Ministerpräsident eröffnete die Versammlung indem er den Abgeordnelen erklärte, daß die Negie rung die Parteigenossen zu dem Zwecke einberufen habe, um die Fühlung mit der Verfassungspartei zu erneuern. Die Regierung habe sich stets bemüht mit der Partei, aus der sie hei vorgegangen ist, in innigem Kontakt zu bleiben, und sie bedauere

es daß diesem Streben durch de» Beschluß, der den Ministern die Theilnähme an den Klubsitzungen ver wehrt, ein Hinderniß bereitet worden. Die Regie rung gebe sich der Hoffnung hin, daß das Einver nehmen zwischen ihr und der Bersassungspartei nach wie vor ein ungetrübtes ist. Der Präsident des Abgeordnetenhauses Dr. Rech- bauer knüpfte an rie Erklärungen des Ministerprä sidenten an, indem er der Ueberzeugung Ausdruck gab, daß zwischen der Regierung und der Verfassung« Partei das beste Einvernehmen herrsche

. In ein zelnen Fragen seien Meinungsdifferenzen zu Tage getreten, dieselben hätten es jedoch nicht vermocht, die Harmonie zu trüben. Es liege wohl eiwaS in der Luft, dieses „Etwas' sei jedoch von einer ge wissen Presse erzeugt, welche den Ausgang des Pro zesses Ofenheim als eine Niederlage der Regierung bezeichnet. Hierauf besprach Dr. Nechbauer die Angelegenheit des Wildauer'sche» Antrages, betreffend daS Schul aufsichtögefetz, welches, wie bereits im gestrigen „Boten' mitgetheilt wurde, vorläufig

von der Tages ordnung abgesetzt worden ist. Abg. Prof. Sueß richtete die Fragen an den Unter richtsminister: I. welche Stellung die Regierung be züglich dieses Gesetzes einnehme; 2. ob, wenn die Berathung jetzt vertagt werde, der UnterrichlLminister sich verpflichte, bei der im Herbst aufzunehmenden Verhandlung dem Gesetze zuzustimmen, und 3. ob der Minister eine diesbezügliche Erklärung im Hause abgeben werde. Der Unterrichtsminister Dr. v. Stremayr erklärte hierauf, daß die Negierung keine prinzipielle

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 22.01.1878
Umfang: 6
der Regierung. Dieselben hätten bis znm November v. I. einen beruhigenden Charakter getragen, er glaube aber, das; durch die Rede Beaeonsfield'S vom s>. No vember die anderen Mächte ans den Gedanken gekom men seien, daß England die bewaffnete Neutralität angenommen habe. Granville tadelte den Passus der Thronrede bezüglich der srühzeitigen Einberufung des Parlamentes und hob die Versicherungen hervor, die Rußland betreffs des Punktes gegeben habe, bis -zu dem es gehen wolle. Wenn diese Versicherungen

ken, daß das Parlament nicht in wenigen Stunden einbernsen werden könne. Die Zeitungen seien nicht maßgebend für die Politik der Regierung. Diese sei nicht schwankend oder schwach gewesen. Solche Be hauptungen sollte man nicht auf anonhme Pnblikatio- ueu basireu. Die Regierung habe von'Anbeginn an nicht gezögert, hinsichtlich der zn befolgenden Politik. Lange vor AuSbrnch deS Krieges, als die Möglichkeit des AnSbrncheS des Kampfes der Regierung die Pflicht nahe legte, zn erwägen, welche Interessen

ge fährdet sein dürsten, beschloß die Regierung einstim mig, die Pflicht Englands sei die stritte Neutralität im Kriege, nnd von dieser Politik sei sie niemals abge wichen. Schon in der. letzten Session des Parlamen tes habe er (Bcaconssield) erklärt, die Neutralität Englands sei dadurch bedingt, daß die Interessen Englands nicht gesälirdet werden. Diese Interessen habe Lord Derby in seiner.Depesche desinirt. Wäh rend der Ferien des Parlamentes habe er (Beaeonssield) nur eine Rede gehalten und darin

erklärt, nichts solle die Regierung bestimmen, von der bedingten Neutrali tät abzuweichen. Er könne daher nicht verstehen, woraus die Anschuldigung einer Schwankung basire. Granville habe die englische Politik als selbstsüchtig bezeichnet, aber Graf Andrassy habe doch anch in einer offiziellen Note erklärt, die österreichische Politik sei die bedingte Neutralität. Es sei Oesterreichs Sache, über Oesterreichs Interessen zn wachen, er (BeaeonS- field) wisse anch nicht, °daß Deutschland Ausdrücke

ge braucht habe, welche freier von Selbstsüchtigkeit seien, als die von der englischen Regierung gebrauchten. Hätte ferner die Regierung das Land in die Lage der Jsolirnng versetzt, so hätte sie dem Lande einen großen Nachtheil zugefügt. Aber der Waffenstillstand für Serbien, das Verschwinden des Berliner Memoran dums,. die Konferenz und die jüngsten Verhandlungen hätten bewiesen, daß dies nicht der Fall sei. Beim Beginne des Jahrhunderts habe England unter den entiinithigtei^.'Ge/!>einschg^n Europa's

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Tiroler Stimmen
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Seite 1 von 4
Datum: 29.11.1876
Umfang: 4
werden nicht zurückgestellt. M 274. Jahrgang XVI. Uatöot fSÄI Mittwoch, 29. November 1878. In der Klemme. Wir haben schon zu wiederholten Malen die Stellung der Regierung gegenüber dem von ihr selbst mit so viel Mühe und so eminent künstlerischen Wahlordnungen" zu Stande gebrachten sog. Reichsraihe gekennzeichnet. Diese Stellung wird jetzt gegen über der Bankfrage geradezu unhaltbar. Das neue Statut wurde bekanntlich in Cis- und Trans- leithanien abgelehnt und von der Direktion der Nationalbank als undiskutirbar

bezeichnet. Die „Verfassungspartei" hat nun das Ministerium vorgeladen, damit es sich über seine Stellung ausspreche. Die Minister sagten ihr Erscheinen zu mit der in ständigen Bitte an ihre Partei, es möchte die parlamentarische Form gewahrt werden und nicht neuerlich die Regierung der Unehrlichkeit und Unsittlichkeit geziehen werden. Es ivurden dem Ministerium folgende Fragen vorgelegt: 1. Ob das veröffentlichte Bankstatut authentisch sei; 2. ob die Regierung dasselbe vertrete; 3. ob ein Konnex

stattfinde zwischen den einzelnen Ausgleichs-Punktationen, derart, daß mit dem Fallen des einen Punktes der ganze Ausgleich verworfen er scheine, und 4. ob die Regierung bei Einleitung neuer Verhand lungen in der Bankfrage auf derselben Basis verharren wolle. Darauf antwortete Finanzminister De Pretis im Namen der Regierung: Was die erste Frage betrifft, so sei der veröffent lichte Text authentisch. Die einzelnen Ausgleichspunktationen unterscheiden sich dadurch wesentlich von einander, daß die Vor lagen

über die anderen Punkte des Ausgleiches schon in voll kommener Textirung dem Hause werden vorgelegt werden, die Abmachungen bezüglich der Bankfrage sich aber vorläufig der Mittheilung entziehen; erst wenn der Bankausschuß an dem Ent würfe Modifikationen vorgenommen habe oder überhaupt einen Beschluß gefaßt haben und dieses Votum der Regierung mitge theilt werden wird, dann wird das Ministerium mit der unga rischen Regierung und dann mit der Nationalbant in Unterhand lungen treten und bemüht sein, die Angelegenheit

in einer allen Interessen entsprechender Weise zu regeln. Ueber das Detail der Verhandlung könne die Regierung einer so großen Versammlung keinen Einblick gewähren, sondern nur Vertrauensmännern Mit theilungen machen, wozu sie auch jederzeit bereit sei. Auch habe di« Regierung sich solidarisch geeinigt, die Konse- Kläffisches für den „treibenden Geist der öffentliche« Gesetzgebung." Motto: „Wir werden nicht bester, indem wir aufgeklärter und gelehrter werden" Dr Lindner In der Buchhandlung für pädagogische Literatur

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Tiroler Stimmen
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Seite 5 von 6
Datum: 14.04.1880
Umfang: 6
, ob eS ihm Jemand übelnahm, daß er aus einem Frei händler ein Schutzzöllner wurde. (Bravo! rechts). Ob die Re gierung bei der Aufstellung des Budgets zu sanguinisch oder der Budget-Ausschuß zu ängstlich war, kann nur der Erfolg lehren. So ist beispielsweise der Zollertrag Heuer bereits um zwei Millio nen höher als im Vorjahre. Der Vorwurf, die Regierung habe kein Programm» ist unbegründet. Das Exposäe vom Oktober 1879 enthält ein klares und bestimmtes Finanzprogramm. Hatten aber frühere Regierungen rin

systematisches Steuerprogramm 1 Hat nicht das frühere Haus in den Steuervorlagen die Regie rung im Stiche gelaffen? Die Regierung und der Budget-AuS» schuß sind der Ansicht, daß daS Gleichgewicht des Staatshaus haltes hergestellt werden muß. Die Regierung wird ihre dies- fälligen Bemühungen auf dem vom Budget-Ausschuß obgezeichneten Wege festsetzten. Die Einkommensteuer muß gründlich geändert und die Zuckersteuer reformirt werden. Von mir soll nichts unterlaffen werden, ihr Vertrauen zu gewinnen

Finanzvorlagen mit dem Parlamente gestützt auf die Wünsche und Klagen der Bevölkerung zu vereinbaren. Eine solche Absicht der Regierung kann doch, glaube ich, nicht als leicht sinnig gebrandmarkt und als Unverftorenheit bezeichnet werden. (Bravo! rechts.) Wenn vorhin von Unzukömmlichkeiten bei Hand habung des Vereins und PreßgesetzeS und von Wahlvorschriften gesprochen wurde, so glaube ich lediglich auf den behördlichen Jnstanzenzug hinweisen zu sollen; denn in Oesterreich kann man nicht klagen, daß zu wenig

Rekursmöglichkeit geboten ist. Die Regierung ist in keiner Weise der Wahlsreiheit zu Nahe getreten und ist weder direkt noch indirekt vergewaltigend vorgegangen. Nur Kompromisse wurden geschloffen, um gewiffen Gesetzgebungs- Härten zu begegnen. Dafür, daß die Regierung bei den Wahlen für Ruhe und Ordnung sorgte, und daß sie in einzelnen Fällen den Zutritt der Wahlberechtigten in die Wahllokale ermöglichte, dürfte die Regierung eher Lob verdienen. Bezüglich der angeb lichen Korrespondenzen zwischen Wien und Prag

erkläre ich, daß mir davon nichts bekannt ist. Von einer Beziehung zu einem Artikel in auswärtigen Zeitungen ist der Regierung nichts be kannt; derselbe steht sogar mit meiner politischen Anficht im Widerspruche. Die in der Thronrede gestellte Aufgabe hat die Regierung größtentheils gelöst und erfüllt. DaS Vollparlament hat auf volkSwirthschaftlichem Gebiete Ersprießliches geschaffen; Zolleinigung, Arlbergbahn, Vizinalbahnen re. Mag dasselbe auch auf politischem Gebiete eine Einigung erzielen

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 23.02.1872
Umfang: 6
SU4 könne sich mit der Wahlgesetznovelle fester einbür gern ale der feudalen Partei angenehm sein dürfte »—Die ..Tagespreise- meldet, der Kaiser habe da» Ministerium anläßlich de» Siege« der Regie- rung mit dem Nothwahlgesetze beglückwünscht. — Dasselbe Blatt will wissen, daß die Regierung nicht abgeneigt sei. einigen einschränkenden Modifikationen der Vorlage betreffs zeitweiser Sistirung der Ge« schwornengerichte zuzustimmen. R?ien. 3l. Febr. Da« Ergebniß der gestrigen Verhandlung

und Abstimmung über das sog. Nolh- Wahlgesetz im Abgeordnetenhaus? wird heule von sämmtlichen hiesigen Organen der Verfassungsparlei mit lebhafter Genugthuung und Freude begrüßt. Von den hiesigen föderal!»ischen Organen erkennt das „Vaterland' in dem Ergebnisse der gestrigen Sitzung des Abgeordnetenhauses gleichfalls einen Sieg der Regierung und macht das Geiiandniß, daß nunmehr erwiesen sei, daß der Föderalismus im. Reichs,aihe gegen eine verfassungstreue />tgie- rung machtlos fei. ..In den Landtagen

— schließt daö genannte Blatt — in den Ländern liegen unsere Hebel. Setzen wir dieselben in Bewegung' u. s. f. ^ . Wien. 21. Febr. (S'n Sieg der par- lamentarischen Regierung.) Gestern noch prophezeiten die verfassungSfeindlichen Organe die Niederlage der Regierung und glaubten der Moment sei gekommen, wo die politischen Pläne des Mini- steriumS an dem Nichivorhandensein der für das Nothwablgesetz nothwendigen Zweidrittelmajorität scheitern müssen. Wie immer, so haben sich die VersossungSgegner

auch heute getäuscht, und die Niedeilage. welche sie so sehnlich herbeiwünschten, um mit der Verfassung und allen freiheitlichen Er- ruogenschaften tabula rasa zu machen, gestaltete sich für die Regierung zu einem glänzenden Siege, wel cher von allen VerfafsungSfreunden freudig begrüßt und mit den besten Hoffnungen für die Zukunft und für eine verfassungsmäßige Consolidirung des Rei ches begleitet wird. Auf diese Wendung der Dinge war das „Vaterland' und seine Assiliirten nicht vorbereitet und daruni

die gestern durch den Mini ster des Innern gemachte Ankündigung der baldi- gen Vorlage der Wahlreform eine Bürgschaft für Treue der Regierung zu ihrem Programm und ein Beweis dafür, daß auch die Krone den Werth der Wahlreform erkennt und dem Ministerium jenes volle Maß von Vertrauen entgegenbringt, welches den praktischen Ersolg seiner Maßnahmen sichert. — Die „Tagespreise' ist überzeugt, daß das Mini, sterium Aktion zu machen versteht und bezeichnet das parlamentarische Ereigniß vom 2N. Februar 1872

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 10
Datum: 03.05.1873
Umfang: 10
, können und dürfen der Oeffentlichkeit nicht ganz vorenthalten werdendes gebe Momente, wo es unumgänglich noth wendig sei, einen Einblick zu gewinnen, welche Stel lung die Regierung in einer gewissen Frage einge- genommen habe. Dies sei erst dann der Fall, wenn in einer speziellen Angelegenheit Differenzen zwischen Regierung und Regierung entstehen; hier haben die Delegationen als berufene Körperschaften das Recht und die Pflicht, über die Stellung und das Vorgehen der Regierung vollkommen informirt

zu sein. ge stehe nun ° zu, daß das vorliegende Rothbuch sehr trocken fei und sehr wenig Interessantes biete; um es jedoch interessanter zu gestalten, wäre die Vorbedingung gewesen, daß zwischen uns und anderen Staaten Differenzen bestehen. Redner aber könne mit Ver gnügen konstatiren, daß Differenzen zwischen uns und einer anderen Regierung in jener Zeit, die seit dem letzten Rothbuche verstrichen ist, nicht aufgetaucht sind. Dr. Rechbauer spricht seine Befriedigung darüber

. Weiter stellt Redner die Frage, wie die Regierung sich bei der in Aussicht stehenden Aapstwahl, bezüglich des dem Küiser von Oesterreich zustehenden ,Veto zu verhalten gedenke. Der Minister des Aeußern Graf Andrassy erinnert: „'bezüglich,'der Anerkennung der neuen Re- gierungSförm in-Spänien wurden Publicationen deß halb ^unterlassen 7 weil die Angelegenheit, bezüglich deren alle Regierungen, mit Ausnahme von Amerika uni> der Schweiz, wenngleich ohne vorhergegangene Vereinbarung, doch ein gleiches Vorgehen

beobachteten, bisher noch' .nicht zum Stadium eines Abschlusses ge- langt ist.! ES sei die Frage aufgetaucht, ob die Sor te», welche die Republik als RegierungSförm pro clamirt haben, unter, der Aegid^ einer andern Ver fassung ^ einberufen,'auch berechtigt würett, die neue Rxgiers'ngöform im Nanien. der Nation zu bestimmen, — eine Frage, in der unsere Regierung eS' vermieden' hat, ihrerseits eine Ansicht auSzusprechen, da sie sich «V8 nicht für berechtigt hielt, diesbezüglich' dem Rechte der Nation

Mächte, auch die französische.Republik, zu derselben bekannten; sie ist auch von der spanischen Regierung' selbst dadurch als richtig erkannt, daß dieselbe die Einberufung einer Constituante, welche bezüglich der RegierungSförm den Willen der Nation aussprechen solle, in Aussicht stellte. Während die Regierung also die Anerkennung der Republik vor deren formeller, legaler und definitiver Proclamirung für ein Vor greifen hätte halten müssen, hat sie doch zum Schutze unserer ReichSangehSrigen

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 11.02.1875
Umfang: 6
und MunizipalauSschLsfe, die Dezentralisation, ferner dle streage persönliche Verantwortlichkeit der Muni» zipalbeamten habe da» Ministerium als Prinzipien der Verwaltungsreform bezeichnet und nach Erledi gung des Budgets Vorlagen versprochen. DieS sei zwar nicht so viel, als Sennhey gesagt hat; aber es werde eine Administrationsreform ermöglichen, welche sicher zu einer guten Verwaltung führt. (Beifall.) Der zweite, der Regierung gemachte Vorwurf ist?der, der Einseitigkeit, nachdem

dieselbe nur wteuer- erhöhung fordere, ohne Mittel zur Hebung der Steuerfähigkeit zu bezeichnen und ohne zu trachten, die Kreditverhällnisfe zu regeln. Diesbezüglich habe die Regierung aber alle Vorb reitungen getroffen und sind die Verlagen fertig. Ueberhaupt fei aber jener Vorwurf der Einseitigkeit völlig unberechtigt. Die Bankangtlegenheit konnte doch nicht mit Aus sicht auf Erfolg verhandelt werden, wenn die Re- gelnng des Staatshaushaltes noch nicht initiirt sei. Nach der Budgeterledigung

könnte die Regierung erst an Verhandlungen denken und habe dieselbe immer das Prinzip vor Augen gehalten, daß gleich zeitig mit der Regelung der Valuta die Banrange, legenheit geregelt werde, und daß gleiche Geldwerthe mit Oesterreich bei unö gelten sollen. Zugleich sei die Regierung bereit gewesen, wenn die Verhand- lungen auf einer Seite resnltatloS geblieben wären, von dem freien VersügungSrechte der Nation in dieser Frage Gebrauch zu machen. Das Verlangen nach Verfügungen, welche die Einnahmsquellen vermehren

und die Steuerfähigkeit erhöhen, sei jedenfalls berechtigt, aber der Vorwurf, daß die Regierung diesbezüglich nichts gethan, un gerechtfertigt und kein genügender Grund, die Bud getvorlage, welche das Land benöthigt, nicht zu voti ren. (Beifall.) Niemand könne leugnen, daß seit sieben Jahren jedenfalls sehr viel zur Hebung der Steuerfähigkeit geschehen sei, und wenn man jetzt eine verhältnißmäßig so geringe Steuererhöhung den noch verweigert, könne dies nur an die traditionelle Politik: »Wir haben keine Steuer

, anhaltender Applaus rechts.) Bei den Kosten der gemeinsamen Armee halte die Regierung große Ersparnisse einfach für unmöglich, und wenn wir darauf bestehen, würde dies nur dahin gedeutet werren, daß wir der Pari tät nicht entsprechen können (Unruhe auf der äußer sten Linken) und dies würde ras Gegentheil von dem hervorrufen, was die äußerste Linke hofft. Die Finanzersparnisse der Regierung konnten jetzt nur dahin gerichtet sein, mögliche Ersparnisse zu er zielen und eine Bedeckung zu finden

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 12
Datum: 01.06.1878
Umfang: 12
verwendet werden soll, kann die Regierung nur im Allgemeinen' Aufschluß geben. Sie ist überzeugt, daß ein. Eingehen in'S Detail nicht von ihr verlangt wird. ES sind dies Vorkehrungen, welche vom Stand puncte der militärischen Verantwortlichkeit nothwendig Der Zweck derselben ist die Verstärkung der k. k. Truppen dort, wo sie auf dem Friedensfuß ^ ihren jetzigen oder eventuellen Aufgaben nicht mehr entspre chen könnten, wie beispielsweise in Dalmatien und Siebenbürgen; ferner die Herstellung

der Bereitschaft einiger Truppenkörper, damit dieselben dort, wo ,eS nothwendig erscheinen sollte, nach Bedarf verwendet werden können; endlich, da Oesterreich-Ungarn an sei nen Gränzen weniger befestigte Puncte besitzt, als irgend ein anderer Staat, die Instandsetzung . einiger Vertheidigungspositionen verbunden mit Maßnahmen, welche für den Fall eines AufmarscheS die Sicherung unserer Commnnicationen erfordert. WaS die politischen Zwecke anbelangt, ^ wesche die Regierung Im Auge hat, so sind sie unverändert

die nämlichen, die sie von Anfang an geleitet haben. In der Ueberzeugung, daß die durch den Krieg entstandenen Fragen nur im Verein mit Europa eine friedliche Lösung erhalten können, hat die Regierung die Initiative zur Einberufung eines CongresseS er griffen. Als die hohe Delegation zuletzt tagte, waren die einzelnen Stipulationen des PräliminarvertrageS von San Stefano noch nicht bekannt. Die spätere Veröffentlichung derselben hat Zwischen- sälle und Verhandlungen zwischen einzelnen Mächten hervorgerufen

vor dem Bekanntwerden des PräliminarsriedenS von San Stefano eingenommen; sie hält daran anch heute fest. Indem die Regierung constatirt, daß die Situation, in der sie den ihr votirten Credit in Anspruch uimmt, genau diejenige ist, in deren Voraussicht die Bewil ligung desselben begehrt hat, ferner, daß ihre Politik in keiner Meise eine Aenderung erfahren hat, bittet sie die hohe Delegation, die Mittheilung, wonach die Regierung den ihr für den Fall- der Nothwendigkeit der Entwicklung der Wehrkraft in der Sitzung

; anders stehe eS «in die Eonstituirung eines Staates, welcher andere Nationalitäten unterdrücken könne, in sich aber nicht die Bedingnngett eines friedfertigen Bestandes habe. Keine Regierung habe ein Interesse für die Integrität des „status quo' in der Türkei einzutreten; dagegen sei eS im Interesse Oesterreichs und Europa's, daß, was der Türkei bleibt, ihr auch bleibend erhalten werde. Besorgniß errege ferner die Frage des Ueberganges von» Kriege zum Frieden: eine zweijährige Occupation Bulgariens

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 09.11.1877
Umfang: 6
zu constituiren. Handelsminister Ritter v. Chlumecky beantwortet die von den Abgeordneten Dr. Magg und Oberleitner ge stellten Interpellationen bezüglich der Zollverhand- nngen mit Deutschland wie folgt! „Ich beehre mich Namens der Regierung auf diese Frage wie folgt zu antworten: Die im April d.J. begonnenen Verhandlungen über den Abschluß eines Zoll- und Handelsvertrages mit Deutschland haben am 22. Oktober d. I. durch die Erllärung der deutschen Kommissäre, daß ihre Regie rung nicht in der Lage sei

, die Verantwortlichkeit für einen Vertrag zu übernehmen, welcher wesentliche Ver schlechterungen gegen den Vertrag vom Jahre 1868 entlmlte und daß sie demnach die von Seite Oesterreich- Ungarns gemachten Propositionen als geeignete Grund lage zum Abschlüsse eines nenen Vertrages anzuerken nen nicht vermögen, ihr Ende gesunden. Da die deutschen Kommissäre bei diesem'Anlasse auf Grund ihrer Instruktionen nicht in der Lage waren, diejenigen Punkte unserer Anträge zu bezeichnen, die der deutschen Regierung

nicht annehmbar erschienen, oder doch bei den strittigen Tarifpositionen die Grenze anzugeben, innerhalb welcher nach ihrer Auffassung eine Einigung möglich wäre, erschien zu unserem leb haften Bedauern eine Verständigung auf der bisherigen Verhandlungsbasis unerreichbar. Seither ist die deutsche Regierung auf ihren sowohl vor Beginn als im Laufe der Verhandlungen wieder holt ausgesprochenen Wunsch zurückgekommen, den der malen destehenden Zoll- und Handelsvertrag proviso risch aus ein Jahr zu verlängern

. Hierauf konnte jedoch von Seite der österreichisch- ungarischen Regierung mit Rücksicht auf die Nothwen digkeit, die Grundlagen für unsere künftige Handels und Zollpolitik definitiv festzustellen, nicht eingegangen werden. Durch diese Sachlage ist die Nothwendigkeit gegeben, den allgemeinen Zolltarif den gesetzgebenden Körpern vorzulegen, zumal nach Ablauf unserer sämmtlichen Zollverträge mit Ende des Jahres der noch gegenwär tig geltende Zolltarif vom Jahre 1853, sammt den durch das Gesetz

vom 3V. Juni 1865 normirten Mo difikationen desselben, nach allen Seiten in Wirksam keit treten müßte, was zu vermeiden selbstverständlich in der Absicht der Regierung liegen muß. Der Gesetzentwurf über den allgemeinen Zolltarif dcs österreichisch-ungarischen Zollgebietes ist in allen Details mit der königlich ungarischen Regierung bereits vereinbart und wird in den allernächsten Tagen der Reichsvertretung zur Verfassungsmäßigen Behandlung vorgelegt werden. Die Regierung gibt sich der Hoffnung

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 1 von 4
Datum: 14.04.1880
Umfang: 4
einiger Sätze in einer von ihm vor zwanzig Jahren verfaßten Schrift suche man ihn zu beschuldigen, anzuschwärzen und zu verdächtigen. Er habe von seinem erkrankten Vorgänger im Amte das Budget über nommen und werde es schützen, soweit es in seinen Kräften stehe. Man mache dem Budget den Vorwurf, es habe die Einnahmen höher, die Ausgaben niedriger darstellen wollen. Dies sei nicht richtig; die Schlußzissern ergeben sich ganz naturgemäß aus den Detail-Positionen. So habe die Regierung im Oktober-Exposä gesagt

die Reform der indirek ten in Aussicht, gewiß ein umfafiendes Programm. Der Budget-Ausschuß tadle es, daß die Regierung den Verkehr und Erwerb in unsystematischer Weise durch Steuern zu belasten suche. Die Regierung hätte nur die Personal - Einkommensteuer wieder vornehmen und den Faden da anknüpfen sollen, wo er im Jahr 1878 abgerissen ist. Man vergesse aber ganz, daß eine neue Regierung einem neuen Haus gegenüberstand. Der Bud getausschuß erkläre die Herstellung des Gleichgewichts

für eine Staatsnothwendigkeit. Dies erkenne auch die Regierung an. Die Regierung werde sich bemühen, sparsam zu sein. Dadurch, daß die Grundsteuer-Novelle Gesetzeskraft habe, seien die Hinder nisse der Reform der übrigen direkten Steuern entfernt. Das Einkommsteuergesctz vom Jahr 1849 müfie radikal resormirt werden; die Reform der Zuckersteuer sei bereits in Angriff ge nommen und bezüglich der übrigen Konsumtionssteuern werde die Regierung bemüht sein, den Ertrag derselben zu steigern, ohne dm Produktionszweigen zu schaden

hat, der muß es verdienen; ob ich es je verdienen werde, das ist eine Frage der Zukunft. Der Minister-Präsident Gras Taaffe: Man habe der Regierung vorgeworfen, sie habe die Herstellung des Gleichge wichts im Staatshaushalt versprochen und ihr Versprechen nicht gehalten, sie sei nicht zielöewußt, habe kein Programm und laste steh bald nach rechts bald nach links ziehen, der Minister-Präsi dent fei nicht konservativ, aber er und die Regierung dafür leicht sinnig in Behandlung der Finanzfragen. Die Absicht

der Re gierung, im Staatshaushalt Ordnung herzustellen wurde von allen Seiten als eine löbliche Absicht begrüßt und anerkannt. Wenn aber der Regierung bei Verfassung der betreffenden Vor lagen weder die Zusammensetzung des Hauses, noch die daraus gebildete Majorität bekannt war, so könne sie doch gewiß die Nachsicht in Anspruch nehmen, in Monaten dasjenige nicht zu Stande gebracht zu haben, was durch 18 Jahre vergeblich ver sucht wurde. Was in Monaten nicht erreicht werden konnte, das könne vielleicht

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