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Der Bote für Tirol
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Seite 10 von 10
Datum: 15.04.1854
Umfang: 10
sich selbst überließe, oder sie besondere Republiken bilden ließe. . , ^ k- Der Kaiser hat angekündigt: lieber, als daß er die Lösung der Frage durch eine der hier erwähnten Melho- den gestatten möchte, würde er sich auf jede Gefahr hin zum Krieg entschließe»; nnd wie sehr auch Ihrer britan nischen Mai. Regierung geneigt sein mag, der Richtig keit der Ansichten Sr. Kaiser!. Majestät beizustimmen, glaubt sie denuoch, daß die bloße VoranSbestimmung dessen, »waS nicht geduldet werden soll«, wenig beiträgt zur Hebung

werde» müßte; aber Ihrer Maj. Regierung glaubt auch, daß kein Arran gement die Ereignisse controlire», und daß kein EinVer ständniß geheim gehalten werden könnte. Ein solches EinVerständniß würde »ach der Ansicht der britischen Re gierung daS Signal sein zur Zettelung von Intrigue» aller Art und zu Empörungen unter den christlichen Un terthanen der Pforte. Jede Macht und jede Partei würbe nach Sicherung ihrer künftige» Interessen trachten, und der Auflösung des türkischen Reiches würde ein Zustand

, die verschiedenen Ämbitioneii und Interessen zu versöhnen, die dabei ins Spiel käme», und an die Gewißheit, daß die Verträge von löI5 dann der Revi sion geöffnet werden müßte», wo sofort Frankreich bereit sein dürfte, die Chancen eines europäischen Krieges zu wagen, um der Verbindlichkeit los zu werde», die eS als nachtheilig für seine Nationalehre betrachtet, und welche, von siegreiche» Feinden aufgelegt, für dasselbe eine be ständige Quelle der Erbitterung sind. Der Hauptzweck der britischen Regierung

. Aber ein solcher Krieg würde daS Resultat der Auflösung und Zerstückelung des tür kischen Reiches sein, und daher das ängstliche Verlangen der Regierung Ihrer Maj., die Katastrophe abznwendc». Auch kau» dieselbe nicht zugeben, daß die Symplome tür kischen Verfalles jetzt angensälliger sind, ober rascher um sich greise», als in den letzten Jahre». Noch gibt es große Energie und große» Reichthum in der Türkei; es fehlt nicht an Neigung, da« RegierungS-System zu ver bessern; die Corruption, wiewohl unglücklicher Weise

groß, ist doch nicht von einer Art, noch von einer Ausdehnung, welche die Existenz des Staates bedroht; die Behandlung der Christen ist nicht hart (not Iiarsli), und die von der Psorte gegen diese» Theil ihrer Unterthanen bezeigte To leranz könnte wohl gewissen Regierungen, die auf die Türkei als eine barbarische Macht mit Verachtung herabsehen, als Muster die- Regierung glaubt, daß die Türkei ^ von Seiten ihrer Alliirten bedarf, um den und ''Wüche nicht auf eine für die Würde Unabhängigkeit

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Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 6
Datum: 14.04.1854
Umfang: 6
Gxtva - Beilage zum Tirolet Die geheime Correspondeu) zwischen Cnglliud und Nuftland. Mittheilungen dcö Kaisers von Rußland an die eng lische Regierung in Bezug auf die Türkei und Slnt- Worten aus diese Mittheilungen. (Januar bis April lS5Z.) (Fortsetzung.) 'Also »vürde der europäische Krieg gerade ans dem Mittel eiilspringt», »vomit i»a» ih» zu verhüte» gesucht hätte; denn weder England noch Frankreich, und wahrscheinlich auch Oesterreich nicht, würde damit zufrieden sein, Kon- stanlmopel

aus die Dauer in den Händen N»ßla»dS zu sehen. WaS Großbritannien betrifft, so erklärt I. Maj. Regierung ein für alle Mal, daß sie aus jede Absicht oder jeden Wunsch, Konstantinopel zu besitze», verzichtet. Se. Kais. Maj. darf über diese» Punct ganz sicher sein. Wir sind gleicher Weise bereit, die Versicherung zu gebe», daß wir auf keine Uebereinkunft eingehen »vollen, für die Eventualität deS stalle« der Türkei vorzusehen, ohne vor herige Commuiiicalioi, darüber mit dem Kaiser von Nuß land. 2>n Ganzen

also ist Ihrer Maj. Regierung über zeugt, daß keine weisere, uneigennützigere, für Europa wohlthätigere Politik adoptirt werden kann, als die, welche Se. Kais. Maj. so lange befolgt hat, uud welche seine» Namen glänzender machen wird, als den der berühmtesten Fürsten, die durch niiVtranlaßten Eroberungskrieg und ephemere Glorie die Unsterblichkeit gesucht habe». Zum Erfolg dieser Politik ist es »vünschenöwerth, daß die äu ßerste Nachsicht gegen die Türkei geübt werde; daß irgend welche Forderungen

. Diesen Vorsichtsmaß regeln wünscht Ihrer Maj. Regierung hinzuzufügen, daß eS nach ihrer Ansicht wesentlich ist, dem Sultan anzu- rathe», daß er seine christlichen Unterthanen im Einklang mit den Grundsätzen der Rechtsgleichheit und Glaubens freiheit behandle, die im 'Allgemeinen unter den aufge klärten Nationen Europas gelte». Je mehr die türkische Negierung die Regeln »nparleiischen Gesetzes uud gleich, heitlicher Verwaltung annimmt, desto weniger wird eö der Kaiser von Rußland nöthig finden, jenen exceptio

. wissen bereits, daß der Inhalt der Antwort sehr genau daS ist, waS ich Eiv. Maj. erwar ten ließ.' „Das habe ich mit Bedauern vernommen; Ihre Regierung, scheint mir's, hat meine» Gedanken nicht richtig aufgefaßt. ES ist mir nicht sowohl darum zu thu», waS geschehen soll, we»» der Kranke stirbt, als ich wünsche, mit England zu bestimme», was i» jenem Falle nicht geschehen soll.« „Aber, Sire!« antwortete ich, »erlaube» Sie mir, zu bemerken, wir habe» keinen Grund, aiizunthmeii, daß der Kranke Mann

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Tiroler Zeitung - Wochenblatt für Katholiken
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Seite 4 von 4
Datum: 13.04.1852
Umfang: 4
Reisenden die Unzufriedenheit über die Ausübung des Asylrechts auszulasten, welche den Gesetzen, Gewohnheiten und Gesinnungen des englischen Volkes angemessen ist und welche in der letzten Zeit Personen von verschiedenen Nationen ohne Unterschied der politischen Meinungen Schutz und Sicherheit gewährt hat.' Er erklärt, er habe bei diesem Antrage die Absicht, erstens den englischen Reisenden Schutz zu sichern, zweitens die Regierung gegen das Vorurtheil zu schützen, welches man gegen sie hegen könne

, wenn man annehme, daß ihr Fürst Schwarzenbergs letzte Note angenehm sei, worin die Hoff nung auf eine Aenderung der auswärtigen Politik Englands aus gesprochen sei. Lord Dudley Stuart, KossuthS Freund, unterstützt den Antrag. Walpole, Staatssecretär des Innern: Er wisse nicht, ob die Motion die vorige oder die jetzige Regierung tadeln solle. Aus den vorgelegten Papieren gehe hervor: 1) daß die vorige und die jetzige Regierung die Würde Englands geschützt, 2) daß die fremden Höfe unsere Gesetze in Betreff

der Flüchtlinge, die von den ihrigen so sehr verschieden seien, sehr erklärlicher Weise mißverstanden hätten, und 3) daß es, da dieses Mißverständniß durch die vorige Regierung mehr oder weniger gehoben, da eine versöhnlichere Sprache angenommen sei und jetzt freundlichere Be ziehungen beständen, nicht angemessen sei, durch eine abstracte Re solution die jetzt gehobene Mißstimmung wieder anzufachen. Die jetzige Regierung sei übrigens so gut, wie irgend eine frühere, ent schlossen, unglücklichen Fremden

, wo seine Anwesenheit Un ruhe veranlassen konnte, wurde von englischen Agenten unterstützt. In Rom gaben der englische, der französische und noch ein anderer Consul fast 2000 Personen Pässe; der englische Consul that es auf eigene Verantwortung, aber auf den Wunsch der damaligen römischen Behörden. Ich glaube, es war ganz recht gethan, und ich hielt eS für meine Pflicht, es zu billigen. Jedoch ist es wahr, daß die österreichische Regierung z. B. denken könnte, solche Pässe könnten in andere Hände kommen

, oder die Personen, denen sie ausgestellt sind, könnten damit zurückzukehren suchen. Ich nehme es daher der österreichischen Regierung nicht sehr übel, wenn sie die allgemeine Regel aufstellt, daß Fremde, welche das österreichische Gebiet betreten wollen, Pässe haben sollen, die von ihren eigenen Behörden ausgestellt und von einem Vertreter der österreichischen Regierung visirt sind. Ich glaube, jede Regierung darf in Betreff der Zulassung von Fremden die Anordnungen treffen, die sie für ihre Sicherheit

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 4
Datum: 27.04.1852
Umfang: 4
» alS dem Ärgebnisse der Verhandlung gen entsprechend anerkannt hatten, INI Namen und i» Vollmacht ibrer höchste» „,,d hohen Regierungen folgende Erklärungen abgegeben haben: Erstens. Die kaiserlich österreichischen Bevoll mächtigten erklären unter Vorbehalt der Allerhöchsten Ratifikation Sr. Majestät des Kaifers: Die kaiserlich österreichische Regierung ist beriit, mit Preuße» und de» ander» gegenwärtig zum Zoll verein gehörende» und von, Jahre 1854 an in den selben eintretenden Staate» einen Handels» u. Zoll

» vertrag und einen Zoileittigungövcrtrag in Ucbcrein- siii»mung mit den erwähnten Entwürfen uiiter Vor behalt der definitive» Feststelln»., der Tarife abzu schließen, im Falle aber die unveränderte Annahme derselben andererseits nicht erfolge» sollte, unter Z»- grundelegnng di«fer Entwürfe über eine» Handels- lind Zoll- »ud einen Zolleinigmigsvertrag mit den gedachten Staaten zu verhandeln, nnd das Zustande kommen dieser Verträge angrlcgcntli>!> zu fördern. Die kaiserliche Regierung betrachtet sich dnr

,l» diese Erklärung, die sie Preuße» nnd den übrigen hier nicht vertretenen belheisigien Staaten mittheilen wird, so kange als gebunden, als nicht die Verträge über die Erneuerung oder Neugestaltung des Zollvereins abgeschlossen slub. 3 w c i t e » s. Die Bevollmächtigten von Bayern, Sachse», Württemberg, Baden, Kurhessen, Groß- her;ogthuni Hesse», Nassau und Hessen-Homburg nehmen diese Erklärung der kaiserl. Regierung an u. erkläre» ihrer Seits »uitrr Vorbehalt der Ratifikation ihrer höchste» nnd hohen

zwischen allen BnndeSstaaten er- leichtert werden dürfte unv daß sie in ihrer in der Bnndesversamniliing erklärte» Bereitwilligkeit zum Abschluß derselben beharre». Viertens. Der herzoglich brannschweüiifche Be vollmächtigte übergibt die nachstehende Erkläriiiici sei ner hohen Regierung mir dem Bemerke», daß er das gegenwärtige Protokoll mit Beziehung auf diese Er klärung iinterzelchne. Die herzogliche Regierung hat gleich ans die Ein ladung deS k. k. KabinetS zn de» Wiener handels- polilischcn Konferenzen

, bei den in Berlin bevorstehenden Konfercnzc» den von der Wie ner Konferenz misgearbeiirlen Entwürfen, wie den . darauf z» gründenden Vorschlägen deS kaiserlkche» I Hofes die verdiente Rücksicht »>.! Theil w??den Zt! lassen, vollständig erfüllt ist. Dagegen befindet sich dle herzogliche Regierung zu ihrem lebhafte» Bedauern i» dem gegenwärtigen Au genblicke noch nicht in der tage, sich über die Ein- ) zeliiheitc» der von der Konferenz ausgearbeitet«» Entwürfe erkläre» zu können, und zwar ans zwei Gründen

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 8
Datum: 05.04.1859
Umfang: 8
meinen Dank darbringe. Ich bin vollkommen bereit, so viele Auskunft zu ertheilen, als ich eben geben kann, ohn« auf jene Fragen einzugehen, die vielleicht besser ganz unterbleiben oder deren Berührung noch nicht an der Zeit sein dürfte. Eu. Herrlichkeiten erinnern sich, daß Lord Cowley am Ende des vorigen Monats nach Wien ging. Ehe er Paris verließ, erhielt er die vollständige Zustimmung und Billigung der französischen Regierung zu seiner Misston, und er verließ Paris in vollkommener Kennt niß

' der Ansichten der französischen Regierung über daS, was die italienische Frage genannt wird und über deren verschiedene Komplikationen. Er kam nach London, er hielt aber keine wie immer beschaffene Weisungen und reiste von England nach Wien in völliger Ungebun- denheit (uakelterell). Er empfing keine Weisungen von offiziellem Charakter. Er sollte sich nur bei der öster reichischen Regierung vergewissern, welche Punkte sie in gleichem Lichte mit der französischen Regierung erblickle, und aus welchem Wege

er mittelst der guten Dienste unseres Landes zwischen Frankreich und Oesterreich zur Wiederherstellung jener Beziehungen beitragen könnte, die sich unglücklicher Weise in einer so kritischen Posi tion befinden. Er bekundete in Wien allen jenen Scharf sinn, Takt und jene Urtheilskraft, die ihm mein edler Freund mit so viel Recht beigelegt hat und von denen er bei jedem öffentlichen Dienste, zu dem er verwendet ' worden ist, jederzeit Beweise abgelegt hat. (Hört, hört!) Won der österreichischen Regierung

ist er mit der höch sten Offenheit und Herzlichkeit empfangen worden. Diese Offenheit und Herzlichkeit hat sich in jeder seiner Be sprechungen mit dem Grasen Buol geltend gemacht. Er vergewisserte sich, daß eS Punkte gäbe, bezüglich welcher die französische und österreichische Regierung unter der Mitwirkung Englands zu einer Unterhandlung gebracht werden könnten, und daß noch andere Punkte vorlägen, bezüglich welcher Graf Buol bereit sei, mit England und Frankreich in der Absicht zu verkehren, die Europa

bedrohende Gefahr zu beseitigen und den Frieden wieder herzustellen. Nachdem Lord Cowlky dergestalt daS vollbracht hatte, was ich alS eine sehr erfolgreiche und versprechende Mission bezeichnen muß, kehrte er nach Paris zurück. Bei feiner Ankunft in Paris am 16. März fand er, daß während seiner Abwesenheit die französische und die russische Regierung in Kommunikation mit einander ge treten waren und daß unter Zustimmung und Billigung Frankreichs Rußland beabsichtigte, den fünf Großmäch ten anzuempfehlen

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Tiroler Zeitung - Wochenblatt für Katholiken
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Seite 2 von 4
Datum: 31.10.1850
Umfang: 4
setzen und Dekreten, welche wir vor Augen haben, die nothwendi gen Formalitäten nicht erfüllen; allein abgesehen von diesen Män- geln in der Procedur, bleibt noch eine allgemeinere und wichtigere Frage zu lösen übrig, nämlich die, ob eine Regierung für Schaden, den Fremde auf ihrem Gebiete bei Unruhen, Revolutionen oder Bürgerkriegen, deren erstes Opfer diese Regierung selbst ist, erlei den, verantwortlich sein soll. Die nämliche Frage ist schon in Toskana aufgetaucht, wo die englische

Regierung von der Regie rung des Großherzogs Entschädigungen für Verluste forderte, wel che englische Unterthanen an ihrem Eigenthume in Livorno wäh rend der letzten Revolution erlitten haben. Die sehr kategorischen Vorstellungen, welche die Höfe von Rom und St. Petersburg bei diesem Anlaß an die englische Regierung gerichtet haben, sind be kannt, und dieser Punkt ist um so ernsthafter, als im Allgemeinen die englischen Unterthanen selbst, mit oder ohne Theilnahme ihrer Regierung, allen den Unruhen

, von denen Europa heimgesucht worden ist, nicht fremd geblieben sind, so daß sie in vielen Fällen Schadloshaltung für Verluste fordern würden, zu denen sie selbst den Anlaß, gegeben haben.' „Dieß ist gerade der Fall bei der vierten Reclamation, welche Lord Palmerston an die portugiesische Regierung gerichtet hat, näm lich der, welche den englischen Arzt, Dr. Kalley betrifft, der sich vor mehreren Jahren auf der Insel Madera aufgehalten hat.' „Dieser Herr Kalley gehörte nicht blos der Gesellschaft

, den der Ration zu respektiren.' „Im Monat Juni 1843 überreichte das portugiesische Mini sterium dem englischen Gesandten in Lissabon eine Note, worin sich die Regierung über daS Benehmen des Dr. Kalley beschwerte, dessen Haus zum Asyl für Versammlungen diente, in welchen die Staatsreligion angegriffen wurde. Die Regierung zeigte dem eng-' lischen Gesandten freundschaftlich an, daß sich die Behörden, wenn der predigende Doctor fortfahren sollte, die Ruhe der Insel zu ge fährden- genöthigt sehen

zu Lissabon zwischen der por- r tugiesischen Regierung und Lord Howard de Waiden dieUeber- einkunft getroffen, daß er nach Madera zurückkehren könne, unter der ausdrücklichen Bedingung, sich auf die Ausübung seines Ge werbes, als Arzt, zu beschränken und sich nicht mehr mit Propa-' ganda abzugeben. In Folge dieser Uebereinkunft ließ daS portu giesische Ministerium alle weiter» Schritte einstellen. Kaum zu rückgekehrt, sing der Doctor daS alte Treiben wieder an. Er hielt keine Winkelverfammlungen mehr

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 10.12.1859
Umfang: 6
welche insbesondere die abgetretenen LandeSthelle be- tardei geburligen Eivilbeamten zugesichert, welche die «b- und in den zurückgegebenen oder abgetretenen Länder treffen. ordnungsmäßig abgeschlossen wurden. I sicht kundgeben werden, die Funktionen, die sie im Dienste I theilen kein bei Gelegenheit der letzten Ereignisse auf der Art. X. Die österreichische Regierung soll verpflichtet I Oesterreichs bekleiden, beizubehalten. I Halbinsel kompromittirteS Individuum, welches Standes bleiben

unter dem Titel von Kau- Bezugsberechtigten und eintretenden Falles ihren Witwen j behelligt werden dürfe. — ' ^ , — 'und Kindern gewahrt und sollen in Zukunft von der neuen Regierung der Lombardei ausbezahlt werden. Diese Bestimmung wird auf jene Civil- und Militär- Pensionisten, so wie auch auf deren Witwen und Kinder tionen, Depositen oder Konsignationen erlegt worden sind. Desgleichen sollen den österreichischen Unterthanen, Gemeinden, öffentlichen Anstalten und geistlichen Körper schaft

««, welche unter dem Titel von Kautionen, Depo silk» »eer Konsignationen in die Kassen der Lombardei Be»»»>s eingezahlt haben, dieselben von der neuen Re. gieiung pünktlich wieder «stattet werden. Art. XI. Die neue Regierung der Lombardei aner kennt und bestätigt die von der österreichischen Regierung auf dein abgetretenen Gebiete ertheilten Eisenbahn-Kon zessionen in allen ihren Bestimmungen und auf deren aanze Dauer und namentlich jene Konzessionen, welche aus den am 1^. März 1856. 8. April 1357 und 23. September 1353

-Artikel. Die Regierung Seiner Majestät deS Kaisers der Fran zosen übernimmt, der Regierung Seiner kaiserlich-könig lichen Apostolischen Majestät gegenüber die Verpflichtung, sürRechnung der neuen Regierung der Lombardei, welche Zessionen erwachsen sind. ^>> ^ In Folge dessen wird daS HeimsallSrecht, welches reichlichen Kaiscrstaateö vorfänden, den Kommissaren der der österreichischen Regierung bezüglich jener Eisenbah- j neuen Regierung der Lombardei übergeben^ werden Dagegen sollen

die EigenthumStitel und Dokumente ihr deren Rückerstattung garaiiiiren wird, die Zahlung der Verwaltung und Civiljustiz, welche daS abgetretene I der durch Artikel VII deS gegenwärtigen Traktates, fest- Gebiet betreffen und sich etwa in den Archiven deS öster-j gesetzten vierzig Millionen . Gulden ConventionS-Münze nen zustand, an die neue Regierung der Lombardei übertragen. Die Zahlungen, welche auf die dem Staate von Seite der Konzessionäre kraft deö Kontraktes vom 14. März 1856 als Aeqnivalent der Baukosten

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 6
Datum: 04.04.1860
Umfang: 6
SS? außergewöhnlich großer Bedeutung aber sei sie für Eng land als freies Land und für. daS englisch« Parlament als freies Parlament. Er spreche von der Unabhängigkeit und Neutralität der Schweiz. Einige Tage nach Ein, treffen der Thouvenel'schen Depesche habe die englische Regierung von Seilen der Schweiz eine Beschwerde in Bezug auf daS neutralisirte Gebiet SavoyenS erhalten. Die Unabhängigkeit der Schweiz sei von Bedeutung für ganz Europa, da sie von den Großmächten verbürgt worden sei

. Die Abtretung der neulralisirten Theile SavoyenS an Frankreich berühre aber die Unabhängigkeit der Schweiz in sehr empfindlicher Weise. Aus dem Grunve habe, gleichwie Hr. v.Thouvenel sich im Namen deS Kaisers der Franzosen an die verschiedenen euro päischen Mächte gewandt und nach Aussage der fran zösischen Regierung von mehreren derselben günstige Ant. Worten erhalten habe, so auch ihrerseits die Schweiz sich an die Mächte gewandt, um ihre Neutralität im Interesse ihrer Unabhängigkeit unversehrt

zu erhalten. Diese Frage nun erheische von Seiten Englands nicht blos eine Ant wort aus die Depesche ThouvenelS, sondern mache eS auch nöthig, daß die Regierung in Erfahrung ^u bringen suche, was für Ansichten in Wien, Berlin und St. Peters burg herrschten. Man wisse nun» daß die Höfe von Wien und Berlin, wenn sie sich auch nicht zu einer bestimmten Handlungsweise entschlossen hätten, doch der Neutralität ver Schweiz die größte Wichtigkeit beimäßen; und a»S den Zeitungen vom heutigen Tage gehe hervor

, rvaS auch durch Depeschen, welche die Regierung er halten habe, bestätigt werte, daß an die europäischen Mächte eine Aufforderung ergehen werde, sich darüber auSzusprechen, ob die Lage der Schweiz in Folge deS sardinisch-französischen Vertrages eine sichere sei. Nun glaube er nicht, daß derartige Unterhandlungen von die sem Hause als Körperschaft geführt werden können. Bis jetzt habe daS HauS dem Ministerium sein Vertrauen noch nicht entzogen, und solange noch kein Mißtrauens» Votum abgegeben sei

, halte die Regierung sich befugt, diese Unterhandlungen fortzuführen, und wenn sie zu Ende gediehen seien, ihr Ergebniß dem Parlamente mit, zutheilen. Das sei der Grund, weshalb er bisher mit Vorlegung seiner Antwort auf die Depesche ThouvenelS gezögert habe. „Ich will dem Vorredner,' so schließt Loro John Russell, „nicht in seinen herabsehenden Be merkungen über den Charakter deS Kaisers der Fran zosen folgen; aber daS von der französischen Regierung befolgte Verfahren

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Der Bote für Tirol
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Seite 6 von 10
Datum: 20.04.1854
Umfang: 10
zum sogenannten NItimatissimum und der Kriegserklärung aufge fordert hat. Die englische Regierung folgte, wie bekannt, diesem Rathe »nid modifizirtc da« Ultimatisstmum in Ueber einstimmung mit Paris dahin, daß die Frist der Räumung bis zum ZV. April verlängert werden soll. Am selben Tage, an dem dieses Ultimatissimmn in London ausgestellt wurde (27. Febr.), schickte Lord Clarendon eine Abschrift davon an Lord Blvomfield nach Berlin, daß er sie sofort an Herrn v. Manteuffel übergebe, mit der vertramiiigsrollen

hat sich in Verbind»»., mit ihren Alliirten eifrig bemüht, eine Aussöhnung der zwischen Ruß land nnd der Pforte obschwebenden Differenzen zn bewirken und . mit dem tiefsten Bedaiiern ist die britische Reglerlina endlich zu dem Schluile gekommen, daß nm- noch eine legte Hoffnung vorhanden ist, den Krieg, der Europa bet, obt ab- inwenden. ' Es ist der Regierung Nnßlands aiiheimgestellt zn beschlie- V«n, ob diese Hoffnung verwirklicht oder ob sie erlöschen soll ; renn d,c britische Negierung, nachdem sie alle Mittel

die britische Regie rung genölhigr sehen, die Verweigerung oder das «tillichwe,- gen des Kabinetes von St. Petersburg als gleichbedeutend mit einer Kriegserklärung Zu betrachten. Der Courier, welcher Ew. Ercellenz diesen Brief über bringt, ist beauftragt, Ihre Antwort nicht länger als fechs Tage in St. Petersburg ab.uwarteu. und ich hoffe. er wird mir von Seiten der russischen Regierung die Mittheilung bringe», daß die Donansürsteiithiilner am nächsten >A>. April aufhören werden. von den russischen

zösische Regierung habe in der Nacht aus Berlin die Nach richt erhalten, die preußische Regierung sei bereit, die Auf forderung in derselbe» Weise wie Oesterreich zu uutei stutzen, lehne es jedoch ab, mit zu nnterzeichnen. Mid am selben Tage schreibt Lord Blvomfield. er habe die AiiNorderung an Rußland nnd Lord Clarendons Depesche (obige vom 27.) dem preußischen Minister des Auswärtigen vorgelesen, und dieser scheine die Grunde vollkommen zu billige», welche die britische Regierung zu diesem Schritte

ich am Abend teil Kabinetscourier seine Reise nach Wien fortsetzen. Rochow. in Lein von dei- britischen Regierung gewmischten ^iiuie. zu richten. Diese Instruktion ging, wie er sagte, in voriger Nacht mit der Post »ach Petersburg ab. uud war in sehr drängenden Ausdrücken abgefaßt. Sie hielt der russi schen Regierung die Gefahren für den Weltfrieden vor Auge» inid erklärte, daß die Verautivortlichleit des Krieges, der aus einer Weigerung entstehe» dürfte, dem Kaiser zur Last falle» würde. Der König halte

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 8
Datum: 09.10.1858
Umfang: 8
, so gehe daraus unzweifelhaft hervor, „daß diese Wahl ein Akt der Opposition gegen die Ne gierung war und sein sollte.' Jeder Zweifel in dieser Hinsicht verschwinde, wenn man erwäge, daß gerade diejenigen Mitglieder der Kammer für die Wahl deS Weis besonders thätig gewesen, welche, seit Jahren in entschiedener Opposition zur Regierung stehen und daß mehrere von ihnen mit aller Offenheit und Bestimmt heit eö geradezu auSsprachen, die Kammer müsse dem Abgeordneten Weis eine Satisfaktion geben

und der Regierung eine Lektion, weil das, was die Regierung gethan habe, unrecht und unklug gewesen sei. Der erste bedeutende Akt der Kammer sei also ein Akt ent schiedener, absichtlicher und überlegter Opposition gegen die Regierung, ein Angriff, den die Regierung nicht habe ignoriren können, sollte die Autorität und Würde der Regierung nicht unzweifelhast Schaden leiden. Die halbamtliche Slimme legt nun die Geschichte der GesktzgebungSauSschüsse näher dar, begründet daS Recht der Regierung, diese aufzulösen

und erklärt eS als eine Pflicht der Krone, daß der Dr. Weis vom Lehrstuhle entfernt wurde, denn „die Regierung müsse so viel an ihr ist, verhüten, daß die zum Staatsdienst heranzubil dende Jugend in nachlheilige Richtungen geführt werde.' Von diesen Gesichtspunkten auS erhalte die Wahl deS WelS zum Kammerpräsidenten eine von seiner Person, lichkeit ganz unabhängige weiltragende politische Be deutung und erscheine wie ein Fehdehandschuh, den die Regierung habe aufheben müssen

in Frankreich war lediglich der, daß in dem ewigen Kampf der Parteien um die Staatsgewalt das König thum selbst zu Grunde ging. Man hatte in Frank reich daS System auf den AuSdruck gebracht, daß der König zwar herrsche, aber nicht regiere, und eS endigte damit, daß er weder regierte noch herrschte, sondern in jäher Flucht daS Land der Anarchie überlassen mußte. Auch in Belgien bat man im vorigen Jahre gesehen, daß eine von der Majorität beider Kammern unter stützte Regierung durch eine Slraßenemente

zurück.' Nur in Bayern, bemerkt die halbamtliche Stimme, scheine die Majorität der Abgeordnetenkammer trotz aller Lehren der Geschichte an ihrem Streben nach der parlamentarischen Regierung festzuhalten und als ein AuSdruck hievon erscheine dem tiefer Blickenden die Wahl deS Dr. Weis zum Präsi denten der Abgeordneten-Kammer. „Eben darum war eS aber auch Pflicht der Regierung, diesem Streben, welches Jahre hindurch mit der größten Geduld und Schonung in der Hoffnung friedlicher Lösung behandelt worden

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 31.07.1852
Umfang: 6
. — Rom. Gränz- regulirungSvcrhandlunge» mtt Neapel. — Livorno u. Ferrara, Verhaftungen. Feuilleton. Die brittische und die sraiizvstsche Marine. LandwirthschaftlicheS. Evkltiruttg der Dnrmstädter Coalirten in d«-l« Zottfrnne. Die nntcrzeichiictcn Bevollmächtigte» haben nicht ermangelt, dir/enige Erwiederung, welche die königl. preußische Regierung in der Konferenz-Sitzung vom 7. Juni auf ihre» Antrag vom Sä. Mai d. I. ge geben bat, ibrni hoben Ztegicrnngen vorzuleg'u. Diese bal-en bierauS mit Vedancr

» en>iiommcu. daß die königl. preußische Regierung jede Theilnahme an Unterhandlungen über einen Zoll-EinigiingS-Vertr.ig mit Oesterreich wiederholt ablehne» zu müsse» glaubt. Schon bei der Gründung des Zollvereins und in allen später abgeschlossenen Verträgen ist stets von säinnitllUien Eontreihenten der Gesichlcpunlt festge halten worden, daß der Zollverein eine Zolleinigiing aller deutsche» Staaten anzubahnen bestimmt sei. ES ist dieser Grundsatz in den Vertrag vom 7. Sep, tember v. I. übergegangen

und in dir Einladung zur gegenwärtigen Konferenz wiederholt ausgedrückt. Die königl. preußische Regierung hat eS ferner in der nunniehr mitgetheilten neuesten Erwiederung aij die k. k. österreichische Regierung anerkanit: daß in einer für alle betbeiligteu Staaten gleich zufrieden stellenden, von der StaatSkliigdeit in gleichem Maße wie von den materiellen Interessen LcntschlandS ge botenen Regulirung der Handels- nnd VerkehrSbe- ziehnngen zwischen dem Zollverein und Oesterreich das wirksamste Mittel

»ur Erreichung jeues großen ZiekrS zu finden sei. Sie bat schon früher als lei. tendcn Gesichteplinkt sür die mit Oesterreich über eine kommerzielle Annäherung zu pflegenden Verhand lungen bezeichnet: daß für deren Richtung die künf tige Herbeifübrnng einer Zollciiiiguiig vorschweb-u müsse. Die von den Unterzeichnete» vertretenen Negierun- gen könne» daher der von der königl. preußische» Regierung abgegebenen Erklärung, daß sie die Theil nahme an Unterhandlungen über einen ZolleinigiingS- v^rtrag

von dem Bestreben sie zu lösen sich nicht abschrecken zu lasse», ii»d eS nur zn beklagen Ursache gehabt hierbei der einsichtsvollen Mitwirkung der königl. preußischen Regierung entbehren zn müssen. WaS die einzelnen in der Erklärung von« 7. v. M. hervorgehobenen Punkte betrifft, so haben die durch die unterzeichnet,,» Bevollmächtigten vertrete nen Regierungen darin iinübersteigliche Hindernisse einer künftigen Zollekukgiiug mit Oesterreich nicht zu finden vermocht. Sie sind ebenso bereit im Laufe

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 05.10.1852
Umfang: 6
zugekommene geehrte Schreiben vom SS. d. M. ist ihnen hierauf von bei» genannten Hrn. Vorsitzenden die Eröffnung gemacht worden, daß er sich mit Rücksicht auf den Inhalt der abschriftlich mitgetheilten Depesche vom 27. d. MlS. außer Stand sehe, die gewünschte Konferruz- sitzung zu veranlassen. AnS dem Inhalt der er wähnten Depesche haben die Unterzeichneten ent nommen, daß die königlich preußische Regierung, nachdem bis zum lS. des sausenden Monats die in der Erklärung vom 3V. v. M. augesonueiie zustim

, LS., Sept. l852. Unterzeichnet von: Meißner, v. Schimpff. Siegel, v. Meyer, v. Blegeleben. Vollpracht. Erklärung: Indem die königl. preuß. Regierung in der Sitzung vom 3V. Angnst 1852 nnter Ziistim- mniig der Regierungen von Hannover, den thüringi schen Staaten, Brannschweig und Oldenburg die von den Unterzeichneten im Auftrag i!>rer Regierungen bezüglich der bandelspolitischen Verbältnisse zn Oester reich gestellte Frage durch sofortiges Eingehen auf den materiellen Inhalt des vorgclc.,ten Entwurfs

Wünsche und Bestrebungen ist. Je melir indeß bierin die von den Unterzeichneten vertretenen Regicrnngc» den Absichten der k. prenß. Regierung zn begegnen glauben, »in so weniger dürfen sie mit Stillschweigen übergeben, daß die von der k preuß. Regierung ge wonnene Auffassung der diesseitigen Erklärung mit deren Inhalt nicht ganz übereinstimmt. In dieser Beziebniiü erlauben stch die Unt.rzeichncleii >,n den Inhalt ibrer nnterin 21. v. MlS. abgegeb.ne:, Er» klärnng zn erinnern, welcher dabin lautete

werde. Damit aber dieses Einverständniß, welches die ge dachten Regierungen als eben jene Bereitwilligkeit sonach bedingend betrachteten, baldigst erzielt und ihnen dadurch die Möglichkeit geboten werde, die Annahme deS September-Vertrags nnd den Abschluß der neuen Zollverlräge definitiv auszufprechen, rich teten sie an die k. preuß. Regierung die Frage: in wie weit sie die mit der Collectiv -> Erklärung vom 25. Mai d. I. vorgelegien Entwürfe nnd ii>sbeson» dere den Entwurf eineS Zoll- nnd Handelsvertrags als Grundlagen

zn können, und zwar in Betracht der gleichzeitig erfolgten Erklärung, daß die k. prenß. Regierung die künfiige Hcrl'eisnh- rnng einer allgemeinen Zolleinignng als leitenden , Gesichtspunkt, sür^ denVa^juschlieIeliden Zoll» und Handelsvertrag anerkennt. . Sind aber dir genannten Regierungen hiernach bereit, >sich der k. preußischen Ansicht insoweit anzuschließen^ daß zu dein Zweck dir Herbeifnkrnng einer späteren allgemeinen Zoll- etttigung für jetzt iinr ein Zoll» und Handelsvertrag abgeschlossen werde, so wird, die k. preuß

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 05.03.1859
Umfang: 6
und in den Eventualitäten der Zukunft auszusprechen. Die bezeichnete Kundgebung, als deren Vertreter auf der Tribüne man Heinrich v. Armin nennt, dürfte die Veranlassung dazu bie- ten. — Lord Cowley. der gegen den 7. März in Paris er wartet wird, berührt wahrscheinlich aus der Rückreise Berlin, vorausgesetzt, daß es seine Zeit gestaltet. — Bei dem Antrage wegen der Bundessestungen, den eine süddeutsche Regierung den Blättern zufolge stellen will, scheint eS sich in erster Linie um Rastatt zn kiandeln, dessen Armirung

deS Festlandes zu machen unv zu fragen. ob die Regierung irgend eine Frieden verheißende Nachricht mitzutheilen hat? Ich kann, — sagt der edle Lord u. A. die ehren werthen Herren gegenüber versichern, daß ich diesen Schritt in keinem FaktionS- oder Parteigeist ergreife (Eheers), sondern nur eine Pflicht zu erfüllen wünsche. Vor drei Wochen erklärte der ^chatzkanzler, daß eS mit der Sache deS Friedens nicht geradezu hoffnungslos stehe, und eS ist daher wichtig zu wissen, ob Ihrer Majestät Regierung noch immer

die Dinge mit solchen Augen ansieht, oder ob seitdem irgend ein Ereigniß sich zugetragen bat, daS dem Horizont eine etwas hellere und freundlichere Farbe verleiht. ES fällt mir nicht ein, die bisherige Schweigsamkeit der Regierung zu tadeln, da eS weder Sitte noch Schuldigkeit der Mini ster ist, Mittheilungen zu machen, außer wenn ein Er eigniß von hinlänglicher Wichtigkeit dieS zu rechtfertigen cheint. Aber ich denke, daß eS in Zeiten großer Un gewißheit Pflicht der Mitglieder ist, der Regierung

sein, daß die Verträge von 13!5 nicht ganz nach dem Wunsch der französischen Nation ausfielen — obgleich man sagen muß, daß sie Fraukreich als^eine der größ ten Land- und Seemächte deS Kontinents ungeschwächt fortbestehen ließen — also wie auch daS französische Volk von jeNen Verträgen denken mochte, so hat doch jede französische Regierung von t3!5 bis heute, gleich viel, ob sie monarchisch, republikanisch oder kaiserlich war, jene Verträge mit ungemciner Treue beobachtet. Und ich hab« noch nicht gesehen

, daß man Grund hätte, der gegenwärtigen Regierung Frankreich« eine so illovake Absicht zuzutrauen. (CheerS.) . Oder ist Oesterreich im Begriff, diese Verträge »u brechen, — Oesterreich, das auf sie den RechtStitel der Besitzungen gründet, an denen eS noch lmmer und. wie mich bedunken will, unweife festhält? Wer kann alau- ben, daß Oesterreich selbst , ein solches Beispiel aeben wird? Ist eS wahrscheinlich, daß Oesterreich ohne Grund einen Zusammenstoß mit Sardinien herbeiführen will? Die österreichische

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 01.07.1859
Umfang: 6
. — Die Frau Herzogin von Modena wird heute hier eintreffen. — Der Contre-Admiral Baron Bourguignon, wel cher einige Zeit hier weilte, ist nach Venedig abgereist, um dort die Geschäfte deS Marine-Kommando'S zu übernehmen. Deutschland. Aus Sachsen, 24. Juni. Die »ZIllg. Ztg.« theilt dc» Wortlaut de> iintwort der sächsischen Regierung auf die be kannte russische Note mit. Dieselbe ist vom 15. Juni datirt und in einen, sehr ruhigen, aber ivürtigen Tone gehalten. Wie rie russische Note

wirst sie eine» Rückblick auf tie dem Kriege vorhergegangenen Unterhandlungen, unv geht sodann ausführlicher auf die gegenwärtige und zukünftige Stellung Deutschlands ein. Hinsichtlich teS ersten Punktes heißt cS: »Wa« tie erste Frage betrifft, wird Fürst Gortschakoff die Rücksichten, welche uns hier eine gewiss Zurückhaltung auf erlegen , zu würdigen wissen. Er wird e« nicht weniger ent. sibuldbar finden, daß eine leuische Regierung sich erlaubt, das strenge Urtdeil über die Haltung der österreichischen Regie, rung

, w'lche naH den Entwicklungen in der Depesche des Fürsten Gortschakoff allein für die Uebel deS Kriege« verant wortlich wäre, nicht zu theilen. Die Regierung deS König« hat seiner Zeit den Bemühungen des Kabinetes von St. Pe tersburg, dem Kriege durch einen europäischen Kongreß vor- zubeugen, alle Gerechtigkeit widerfahren lassen. Allein wenn wir unS nickt gegen jede Pflicht der Unparteilichkeit einer verbündeten Negierung gegenüber verfehlen wollen, ist es unS unmöglich, unS nur auf die Episode

des Kongresses, welcher nur eine Phase, nicht das Ganze, die Thatsachen, welche dem Kriege vorangegangen find und ihn herbeigefüh^ habe», umfaßt, zu beschränken, anstatt auf den U-fprung der Ver wicklungen, welche denselben schließlich herbeigeführt haben, zurückzugehen. Alsdann aber dürfe» wir nicht vergessen, daß die österreichische Regierung, welche nichts gethan, was bei ihren Nachbarn oder bei irgend einer europäischen Regierung Mißtrauen errege,, konnte, zuerst beunruhigt und sodann in der friedliche

, keine De monstration , durch welche das österreichisch? oder preußische Gebiet bedroht worden wäre, vorhergegangen, während jetzt dieses Einschreiten noch nicht stattgefunden habe, wohl aber daS österreichische Gebiet angegriffen werten sei. Der Schluß tautet vollständig: Die Depesche tes Fürsten Gortschatoff ruft unk in Erinnerung, daß die französische Regierung feierlich erklärt habe, keine feindlichen Absichten gegen Denischland zu hegen. Zugleich theilt sie mit, daß diese Erklärung mit leb hafter Zustimmung

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 17.02.1859
Umfang: 6
von der piemontesischen Regierung erhalten habe, mit einer Legion Freiwilliger (größtentheilS aus ver laufenem Gesindel bestehend) über die Apenninen in die Her zogtümer einzudringen, und dort die Insurrektion zil vrga- msireii. OieS scheint Bestätigung zu erhalten durch die That sache. daß an der Ostgränze Sardiniens in La Spezia und Sarzana eine große Anzahl parmesanischer und motenesischer Emigrirter sich aufhält, welche mit dem Innern jener Staa ten eine sehr aktive Korrespondenz unterhalten. Dies stimmt

auch überein mit der Truppenbewegung, welche in beiden Her. zogthümern gegen die sardinische Gränze staltfand. Die piemontesische Regierung hofft: diese Insurrektion würde Oesterreich nöthigen, eine Intervention zu machen, worauf dann eine Collision zwischen den österreichischen und sardini schen Truppen den Vorwand zuni Krieg und zum Einschreiten Frankreichs geben würde. Korrespondenz. München. 1^. Febr. Die heutige Sitzung der Kammer der Abgeordneten war eine sehr hitzige. Be- rathungSgegenstanv

war ein Jnitiativ-Antrag deS Abg. Dr. Volk, die Abänderung der strafrechtlichen Bestim mungen über Wiversetzung gegen die Obrigkeit. Daß bei uns die strafrechtlichen Bestimmungen über Wider- fetzung viel zu streng sind, ist von Gelehrten und Rich tern, selbst von der Regierung anerkannt, allein die Kam mer gehl von dem Grundsatze aus, daß man der Re gierung im gegenwärtigen Augenblick mit Antrügen auf fragmentarische Gesetzgebung aus dem Gebiele deS ma teriellen StrasrechtS nicht entgegenkommen soll, nachdem

das allgemeine Strafgesetzbuch schon großentheilS fest gesetzt ist. Diese Ansicht vertrat namentlich der Aus schuß, dem der Völk'fche Antrag zur materiellen Prü fung übergeben war, unv der eben deshalb vorschlug, auf den Antrag nicht einzugebe». Wie zu erwarten, war, kam in der Debatte die ganze Differenz zwischen der Regierung unv der Volksvertretung zur Sprache und die Maßregeln der Negierung wurden miiunlcr einer sehr scharfen Kritik unterzogen. Der Ausschuß und noch mehrere Redner bezeichneien ganz offen

als Ursache der Differenz die, daß die Regierung eine übermäßige Aus dehnung der Polizeigewalt wolle und daß eS sich lediglich um die Hauptfrage handle, ob Rcchls- oder ob Polizei- staat. Seil dem Jahre 13-tg habe die Regierung einen Weg eingeschlagen, der jedes fubjekiive Recht vernichten unv das allgemeine an die Stelle fetzen wolle, wobei alle Entscheidungen in die Hände der Verwaltung gelegt werden. Die Justiz habe man der Polizei bereits großentheilS untergeordnet und auf diesem Wege wolle

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 6
Datum: 24.02.1860
Umfang: 6
dernen Zeiten je dem Parlament vorgelegt wurden (14,482,275 Pf. St.) Nachdem er die einzelnen Posten ausgezählt und erläutert hat, erhebt sich Sir Robert Peil zum Protest gegen eine so fabelhafte Geldverschwen dung in FriedenSzeiten. Er vergleicht daS englische Budget mit dem französischen, und findet, daß die Höhe der eng lischen VertheidigungSkoste» nicht erklärt sei, und kaum erklärt werden könne. Aus dem neuesie»! Blmibnche. Die brittische Regierung ist bekanntlich verpflichtet, zeitweise

ihren diplomatischen Schriftwechsel dem Par lamente vorzulegen, waS in s. g. Blaubüchern zu ge schehen pflegt. Da nun die brittische Regierung an allen großen Fragen des TageS betbeiligt ist, so geht ein bedeutender Theil dieser Verlautbarungen ganz Europa an. DaS ist namentlich mit den neuesten Not lagen im Londoner Parlament der Fall, auS welchen wir den nachfolgenden Auszug geben: Unterm l3. Nov. zeigt Lord Cowley an, Oester reich weigere sich, aus Grund der Ernennung Boncom- pagni'S zum Regenten von Mittel

eine nationale Regierung mit nationalen Einrichtungen zu geben. Graf Rechberg antwortete, eS fei keine Verpflichtung dieser Art übernommen worden und der Kaiser würde niemals seine Einwilligung geben zu einem Versprechen, welches ihn gegen irgend eine Macht bezüglich der Regierung eines Theils seiner Mon archie verpflichte. Ich drückte nunmehr mein Erstaunen darüber auS, daß Oesterreich die Zeit, welche seit der Unterzeichnung der Präliminarien von Villasranca ver flossen ist, nicht benutzt

habe, um dem Venezianischen eine Versassung zu geben, welche den italienischen Staa ten zum Muster gedient hätte und welche, indem sie die Venezianer befriedigte, daS sicherste Mittel gewesen wäre, jede Gehässigkeit gegen die österreichische Regierung zu beseitigen. Graf Rechberg antwortete, eS sei dies nicht nöthig. DaS Prinzip der Wahl sei im Venezianischen weiter durchgeführt als in irgend einem andern Theile Italiens und die repräsentative Regierung sei auf breiter Basis in Wirksamkeit gesetzt; eS gibt z. B. -ine

I. Russell: „WaS die Frage der Anwendung von Gewalt zur Wiederherstellung von Dynastien oder zur Wiederher stellung der päpstlichen Herrschaft anbelangt, so glaube ich, Ew. Herrlichkeit die Versicherung ertheilen zu kön nen, daß, obgleich die preußische Regierung keine Ver bindlichkeit genau in dem Sinne, wie Ihrer Majestät Regierung eS wünscht, eingehen will, sie doch gegen wärtig nicht geneigt ist, irgend einen etwa von Oester reich in dieser Hinsicht vorgebrachten Vorschlag zu un terstützen

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Der Bote für Tirol
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Seite 4 von 6
Datum: 09.10.1860
Umfang: 6
'136V. (Aus dem Lateinischen übersetzt.) ,,Ehrwürdige Brüder! Abermals sind Wir mit unglaublichem Schmerze oder vielmehr mit unglaublicher Betrübniß gezwun- gen, über neuerliche und bis auf den heutigen Tag unerhörte, von der Picmontesischen Regierung gegen Uns, gegen diesen apostolischen Siuhl und die ka tholische Kirche verübte Wagnisse (nusus) Klage zu fuhren und sie zu verdammen. Wie Ihr wißt, hat jene Regierung den Sieg, den sie —von den Trup pen einer großen und kriegerischen Nation

und schweren Klagen gegen diese gott- lose Usurpation entsprechend, nicht aufhört, laut aufzuschreien, hat dieselbe Regierung beschlossen, auch die andere in den Marken, Umbri'en und im Patri- inouium Petri gelegenen Provinzen dieses h. Stuhles sich anzueignen. Als sie aber inne wurde, daß die Bevölkerungen jener Provinzen sich völliger Ruhe erfreuten. Uns treu anhingen und durch reichlich ausgestreutes Geld und die Anwendung anderer frevelhafter Fallstricke Unserem und dieses h. Stuhles rechtmäßiger

weltlicher Regierung nicht entfremdet und von derselben nicht abgerissen werden konnten, entsendete sie in dieselben Provinzen zunächst eine Rotte verderbter Leute, die dort Unruhen und Auf stand erregen sollten, und dann ein großes Herr, um dieselben. Provinzen in feindlichem Angriff und durch die Gewalt der Waffen zu unterwersen. - Ehrwürdige Brüder, Ihr kennt sehr wohl das schamlose Schreiben, das die Piemontesische Regie rung zur Beschöyigung ihreS Raubes Unserem Kar dinal-Staatssekretär geschrieben

Erschütterung und äußersten Entrüstung er wehren können, der die lügenhaften Anschuldigungen, verschiedenen Werläumdunge» und Schmähungen erwägt, -mit denen jene Regierung ihre feindliche und gottlose, gegen die weltliche Herrschast der Römischen Kirche gerichtete Aggression zu verdecken und Unsere Regierung anzufallen sich nicht schämte. Wen sollte es auch nicht höchlich Wunder nehmen, zu hören, daß Unsere Regierung geradelt wurde, weil sie Ausländer Unserer Armee einverleibte, da doch Jedermann weiß

, daß keiner rechtmäßigen Re gierung das Recht, Ausländer unter ihre Truppen aufzunehmen. je abgesprochen werden kann. Unserer und der Regierung dieses h. Stuhles steht dieses Recht um so mehr zu, als der Römische Papst, der gemeinsame Bater aller Katholiken, freudigst alle Katholiken aufnehmen kann, die vom religiösen Eifer getrieben, im päpstlichen Heere kämpfen und zur V-rtheibigung der Kirche beitragen wollen. Wir glauben hier darauf hinweisen zu sollen, daß ein solches Herbeiströmen ausländischer Katholiken

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 6
Datum: 27.04.1860
Umfang: 6
. Die in der Volksversammlung vom 13. April beschlossene Adresse in der kurhcssischen Frage wurde gestern Morgen dem Fürsten von Hohen- zollern durch eineDeputalion, bestehend aus den Herren F. Duncker, Dr. Kunheim, Werner, SiemenS und Prof. Virchow, überreicht. Auf eine Ansprache F. DunckerS erklärte der Ministerpräsident, daß er sich im Allgemeinen nur auf die gestern vom Minister der auswärtigen An gelegenheiten in der Kammer gegebenen Erklärungen be ziehen könne, daß die Regierung sich der Folgen, die dem preußischen

Staat aus seiner Haltung in der kurhessi'chen Frage erwachsen könnten, wrhl bewnßt sei, aber daß gleichwohl Preußen undDcmschland sich daraus verlassen können, daß die Regierung mit aller Entschiedenheit ihren Weg verfolgen werde. Nachdem der Fürst sich hieraus noch längere Zeit und in eingehender Weise mit den ein zelnen Mitgliedern der Deputation unterhalten, ent ließ er dieselbe unter der Versicherung seines DankeS. Frankreieb. Paris, 20. April. Napoleon IN., am 20. April i803 geboren, tritt

) auf einige UnterscheidungSpunkte zwischen den beiden Nationen aufmerksam zu machen. Die Regierung Eng lands ist eine konstitutionelle Regierung, die Regierung Frankreichs ein systematischer und abgefeimter Despo tismus. Die Regierung Englands ist eine friedliebende, die französische ist eine Soldatenregi'erung. Wir sind ein HandelSvoik, Frankreich ist ein aggressiver Staat. Der englische Thron ist ein wohl und sestbegründeter, ein legitimer; die französische Herrschast ist eine auf Re volution und Usurpation gestellte. Vor allem lassen

Sie sich-sagen: die Regierung Englands ist stolz daraus, eine hochsiitliche Regierung zu sein und die jetzige Regierung Frankreichs ist, glaub' ich, die unsittlichste Regierung in Europa. (Hört! und Murren) Darum sag' ich, diese jetzige absonderliche Allianz, diese Verbrüderung Eng lands mit Frankreich ist eine sorcirte, eine unnatürliche und bodenlose Allianz. (Oh!) ES ist die Allianz deS Friedens mit dem Krieg, deS ConstitutionaliSuniS mit dem Despotismus, deS HandelSgeistcS mit der Erobe rungssucht

ersten RangeS, der leitende Staat Europa'S waren. Ich frage noch mals: welches Vertrauen kann Deutschland auf daS jetzige England setzen? welche Lichtung vor unS kann eS fühlen, wenn eS sieht, daß wir nichts sind als die ge horsamen Diener, die Schleppträger Frankreichs? Wahr lich, wenn die englische Regierung nicht bereit ist, sich zu einer männlichen und bestimmten englischen Politik zu er heben, so mögen wir unö darauf gefaßt machen zu sehen wie ein Alliirter um den andern unS verläßt und Europa

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 8
Datum: 26.02.1858
Umfang: 8
(allen 'dill)^ ' Diesekb« geb« weder Willkürbefugnisse, noch sei sie bloS gegen Fremde gerichlet, sondern gegen Jeder, mann, der sich der Mordverschwörung schuldig wflch«. Zu «eichte Strafe stehe bis- jetzt auf dem letzteren Ver brechen, das in England bisher nicht.vörgekoipmen. Nachdem eS vorgekommen, habe die Regierung dir Straf« Verschärfung für nothwendig und gerechtfertigt erachtet, Alsdann wendete er sich gegen den im Gibfon'fchen TadclSvotum enthaltenen Vorwurf, daß di'e Regierung

, was wir mündlich bemerkt hatten. (L)!O!) Wir hätten der französischen Regierung mittheilen kön nen, was wir zu thun entschlossen seien; aber dicS schien uns nicht der Würde gemäß. So sagten wir ihr bloS, daß wir uns mit der Sache besassen und daS thun werden, WaS wir als das unsern Interessen und unsern Anschauungen Angemessenste erfinden würden. 'Eher chätle sich die französische Regierung darüber be klagen können, daß wir sie über unsere Absichten ohne Antwort ließen. Meiner Ansicht nach war kein Grund

vorhanden, um eine Depesche zu schreiben. Diese De pesche hätte nur den Streit fortgesetzt, welcher bedauer lich hätte werden können in einem Augenblick, daS französische Volk einer lebhaften Aufregung zur Beute geworden war; oder die' Depesche hätte den Schein einer Unterwersüng unter fremde Forderungen an sich getragen. Ich hoffe daher, daß auch fortan die An- i schauung in diesem Hause. sich geltend machen wird, 'welche lautl den- Nutzeq j Unserer Bill anerkannt hat. .Die Bill bewaffnet die Regierung

aus schließen, obwohl ich persönlich gegen sie bin^ ' Ich will 'nur, daß die Kammer sich über eine darauf Bezug nehmende.Frage (die nicht schriftliche Beantwortung der französischen Depesche) auSspreche. Die Regierung hat erklärt, daß sie auch ohne die französische Depesche die Strafgesetzreform habe einbringen wollen. Warum habe sie dann so feierlich die französische Depesche auf dem Bureau der Kammer niedergelegt. ' Er- ersuche daS HauS, sein Bedauern darüber auözusprcchen> daß die Regierung

, der französischen Regierung.doch nicht gsnügen- der Gesetze und warnt davor, in so kritischen Zeiten neue Angriffe auf die Freiheit der Völker zu begehen. Der Attorney-General erwiedert, er habe'der Regierung die Vorlage der Bill gerathen, .ehe er ein Wort von der WalewSki'schen Depesche gewußt habe. DiSraeli ist namentlich über die Einrückung der Depesche in den „Moniteur' gereizt, auf dieses hin wäre eine bestimmte schriftliche Antwort nothwendig gewesen. Wäre sie er, folgt, so wäre jetzt die Frage ganz

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Seite 3 von 8
Datum: 10.03.1858
Umfang: 8
, der Präsident würde ganz anders verfahren haben, wenn dergleichen von Eorsica oder von der Herrschaft Napoleon'S vor 45 Jahren überJtalien vom Vertheidiger behauptet wor den wäre. PariS> 3. März. Die Correspondence generale gibt folgende Analyse einer Depesche Lord Malmeöbury'S an Lord Cowley: „Die englische Regierung beginnt damit, sich wegen der Verspätung ihrer Antwort zu entschuldigen und sich deßhalb auf die allgemein be kannten Ereignisse zu beziehen.' Sodann drückt sie ihren Abscheu

gegen das Attentat vom 14. Jänner auö; sie begreift vollkommen den Unwillen, die tiefe Indignation, welche daS verabscheuungSwürdige Verbrechen in Frank reich hervorrufen mußte. NichtS desiowenigcr muß sie bedauern, daß die französische Regierung ihren ersten Eindrücken in einer .für den Nationalgeist in England verletzenden Form Luft machte, die sich wenig mit den parlamentarischen Ansprüchen verträgt. Die Regierung der Königin wird alle Anstrengungen machen, um den gerechten Forderungen Sr. kaif. Majestät

eine sehr lange Konferenz mit dem Grafen WalewSki. Man glaubt, die Unterhaltung habe sich um die Paßange- legenheit und um die neu errichtenden Konsulate ge dreht. Die beiden Regierungen sind, wie man sagt, nun in allen Punkten einverstanden. Großbritannien. London. „TimeS' sprechen sich bereits über daS Progamm Lord Derby'S auS. Sie erinnern den jetzi gen Premier daran, daß die frühere Regierung getad-lt und zum Rücktritte gezwungen wurde, nicht wegen ihrer Politik, nicht wegen irgend einer Maßregel

, durch welchen der Abscheu der Theilnehmer an dem Attentate vom 14. Jan. ausgesprochen werden sollte. Der Beschluß wurde einstimmig angenommen. London, 3. März. „Derby bereits in Verlegen heiten' — unter dieser wohlwollenden Ueberschrist theilt der „Advertiser' Folgendes mit: Wie eS scheint, hat die französische Regierung von der sardinischen die Aus lieferung des Engländers HodgeS verlang», der bekannt lich in Genua als Mitschuldiger am Jänner-Attentat, verhaftet worden ist. Graf Eavour hat darauf dem Grasen WalewSki

erwidert , daß Sardinien einen brit- tischen Unterthan ohne Genehmigung Englands nicht ausliefern könne, daß er aber über diesen Gegenstand der englischen Regierung Mittheilungen machen wolle. Die französische Regierung ist über dieses Zögern un willig, und hat sich an die englische Regierung ge wendet, damit diese in die Auslieferung willige. BiS gestern nun ist dies von Seile Lord MalmeSbury'S nicht geschehen, und die Folge davon ist, daß sich Graf Persigny mit großer Erbitterung über die englische

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