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Bozner Nachrichten
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Seite 5 von 10
Datum: 23.05.1915
Umfang: 10
über diese Mitteilung die peinliche Ueberraschung aus, daß die italienische Regierung ihre Entscheidung mit Tatjachen begründet, die aus mehr als neun Monate zurückgehen und die ita lienische Regierung seit diesem Zeitpunkt wiederholt den Wunsch kundgab, die Bande der Allianz zwischen den beiden Ländern anfrechtzn erhalten und noch zu verstärken, ein Wunsch, der iu Oesterreich-Ungarn immer igünstige Aufnahme luld herzlichen Wi derhall fand. Das Borgehen der Monarchie gegen Serbien bezweckte nur den Schu

tz g e g e n d i e u m st ü r z le r isch e n M a ch e nscha f - t c n Serbiens und konnte die Interessen Itali eil s in kei ner W e isebe rühr e n. Es wurde in Rom ausdrücklich erklärt, daß Oesterreich-Ungarn nicht beabsichtigt, idie Gebietsintegrität oder Souveränität Serbiens anzutasten, wenn der Krieg lokalisiert bliebe, krst iufol;ge Eingreifens Rnßla n d s nahm der rein lo- ^5. österreichisch-serbische Streit gegen unseren Wunsch einen euro päischen Charakter an. Die italienische Regierung erklärte damals

die N e u t r a l i t ä t Italiens o h n e geringste A n s p ielnng darauf, daß der von Rußland hervorgerufene, von langer Hand vor bereitete Krieg geeignet sein könnte, dem Dreibundvertrag den Exi- stenzgntnd zn entziehen. Aus den seinerzeitigen Erklärungen San Ginlianos svwie dem Telegramme des italienischen Königs vom 1914 anKaiser FranzIosef, geht hervor, daß die italienische Regierung damals in dem Vorgehen Oesterreich-Un garns nichts sah, was dem Bündnisvertrag entgegen,gewesen Ware. Die .Kabinette von Wien und Berlin

ließen den N e ntr a l i- t a ts beschjuß Italiens, obwohl er m i t d e m W o r t e und 'er ste des Bertraqes kaum vere i n b a r war, dennoch gelten. ^ .. Der damals gepflogene Meinungsaustausch stellte die unver ändert e A n f r e ch t e r h a l t n n g des ,Dre i buird e s fest, mit Berufung ans Artikel 7 des Bundesvertrages legte die anenrsche Regierung Entschädigmtgsausprüche vor für den Hall rrrttorialer oder anderer Vorteile Oesterreich-Ungarns ans der Bal- ^.'^^binsel. Die österreichisch

-ungarische Regierung erklärte sich be- . vie Lage zu prüfen und wies gleichzeitig darauf hin, daß es l «1 wer wäre, K o m p e n s.a tionen fe st z n s e tz e n, solange l<n, den e v entu e l l zufallenden Vor teil n ich t ke n n e, welche 'Usfassung die italienische Regierung teilte, nn ^ italienische Regierung, indem sie auch jetzt noch den unsch nach Aufrechterhaltnug und Befestigung des Bündnisses wie derholte, gewisse Forderungen unter dem Titel „Entschädigung' vor brachte, welche die Abtretung

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 4
Datum: 03.10.1919
Umfang: 4
Seite 2 „Dozner Nachrichten', 3. Oktober 191S. ' Der Landesverband der sozialdemokrati- t schen Partei hat in der zweitägigen Sitzung j zu Nürnberg eingehend die diplomatischen Schwierigkeiten der sozialdemokratischen Partei zur Gesamtregierung besprochen. Die Landeskonferenz sprach den sozialdemokra tischen Vertretern im Ministerium ihr vol les Vertrauen aus; sie empfindet es als be sondere Schwierigkeit der sozialdemokrati schen Partei Bayerns, daß die Regierung, genannt „Hoffmann

', als sozialdemokra tische Regierung gilt, während doch klar ist, daß^die Zusammensetzung pon Regierung und Landtag eine rein sozialdemokratische Politik ausschließt. Deshalb fordert die Landeskonferenz eine gründliche Umbildung des Ministeriums. Sie ermächtigt die Genos- - sen Hoffmann, Segitz und Endres, ihre Mandate in der Regierung niederzulegen, wenn die von der Landeskonferenz für not wendig erachtete Umbildung der Regierung nicht durchgeführt werden Kann. Diese Ent scheidung der sozialdemokratischen Partei

sind 27 Heimkehrer verletzt in Köln angekommen. Wegen dieses unglaublich rohen und unmenschlichen Ver haltens gegen die deutschen Kriegsgefan genen wurde bei der belgischen Regierung energischer Einspruch erhoben. Frankreichs. Frankreich und die Ratifizierung. „Neuyork Sun' meldet aus Paris, daß die Rede Clemenceaus allem Anscheine nach ihr Hauptziel, die Ratifikation des Frie dens, ganz verfehlt habe. Auch konserva tive Kreise äußern sich dahin, daß Clemen- ceau wichtige Antworten schuldig blieb

und auf Barthous Frage, welche Garantien Frankreich hätte, , wenn die Vereinigten Staaten den Frieden wesentlich abändern , oder überhaupt nicht ratifizieren würden, keine Auskunft gegeben habe. In dieser Hinsicht habe Clemenceaus Rede viele seiner Anhänger enttäuscht und die Gefolgschaft Barthous bestärkt, deren Absicht es ist. die Ratifikation des Friedens solange aufzuhal ten, bis die Absichten der Vereinigten Staa ten bekannt geworden seien. Polen. Die polnische Regierung vor dem Sturz. ' Die Krakauer

Blätter sind voll von Meldungen über die schwierige Lage der Warschauer Regierung. Die Sozialdemokra- » ten und Nätionaldemokraten wollen diesen Meldungen zufolge Paderewski stürzen. Unter der Warschauer Arbeiterschaft agitie ren sehr lebhaft die Sozialisten und Kom munisten. Es zirkulieren Gerüchte, daß die Sozialisten die Regierung an sich reißen wollen. Lemberg gegen die Angliederung an Polen Der Lemberger Stadtrat hat eine Reso lution angenommen, worin erklärt wird, daß er die provisorische

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Volksrecht
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Seite 1 von 6
Datum: 14.12.1921
Umfang: 6
a, daß, c-j nach der Annexion in einer italienischen Stadl noch eine Ge meindepolizei flebc^ Er kritisierte weiter die Politik der Regierung in Südtirol. In der - Samstagsitzung erklärte Unter- staatssckretär Bevione dem Abg. Ginnta, daß der Dolizeidienst der Stadt Bozen Gemeindesaclze sei, doch läge daS Oberkommando in dm Händen eines• Kom missärs für öfftmtliche Sicherheit, der die Funktionen eines BiztMestvrs ansübe. Er, erklärt, daß. die Regie rung eben die Lösung dieses Problems studiere. Ob man die Gemeind epolizci

des Prä sidenten und alles energische Geläute ist nicht imstande die flüchtigen Abgeordneten zurückzurufen. Nach, kurzer Zeit schließt der Präsident die Sitzung, da für eine Ab stimmung nicht mehr die gesetzliche Anzahl von Abge ordneten hier sind. Am Freitag , mußte aus demselben .Grunde die Sitzung vorzeitig geschlossen werben. In der Freitagsitzung -des Senates griff der Seiratvr T a m a s s i a die Regierung rmgen ihrer un- zusammenhängenden und kraftlosen Politik in Süd- rirol an. Diese Politik

, daß man die Wieder-- giercinigimg mit Nordtux>l anstrebe, doch hätten die Süd-l tiroler mich andererseits wieder Achtung für die Regie rung, stramme Disziplin, sic seieir nronarchisttsch-konscr-- vativ. Die Bevölkerung sei für Propaganda sehr schwer zugänglich, ES. gäbe in Südtirol zwei Mächte, die sich um die Vorherrschaft streiten, die Regierung und der Deutsche Verband. Der Deutsche Verband sei eine Ber einigung.- von politischen Agitatoren. die sehr wohl ein» sehcn, daß sich gegentvärtig nichts machen lasse

,- doch wollen sie einen solchen Geist unter der Bevölkerung erhalten, daß. dieselbe im richtigen Mvmeitte wie ein Mann hinter ihnen steht und ihren Befehlen unver züglich Folge leistet. Im Südtiwl wurde jede Gelegen heit benützt, um der Regierung zu zeigen, wie stramin die Südliroler »organisiert und diszipliniert seien. Man denke nur au die Rekrutierung und Ausbildung der Feuerwehren in Bozen, an die entgegengesetzten Feierlich keiten anläßlich der Ehrung , des unüekairnteu Soldaten, vom Bürgermeister von Bozen und dem anmaßenden

Deutschen Verband überhaupt nicht zu. sprechen. In den deutschen. Zeitungen könne mail Annoncen lesen wie z. B. „Ein Zimmer zu vermieten, aber nur für Deut sche'. Es sin bchd Zeit, daß man solchen herausforde-i rungcn ein bißchen näher rücke- Man solle jenen Leuten klar machen, daß mmr bin friedliches Zusammenleben wolle; die italienisch.' Regierung möge-aber auch dafür sorgen, daß die Sicherheit des Landes garantiert sei. Vitclli verteidigt den GenecklrllommiffLr Credaro. Es scheine ihm ungerecht

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 29.07.1899
Umfang: 4
, da in jedem von uns die Ueberzeugung lebt, daß die zur Wahrung der Verfassung berufene und auf dieselbe ^beeid ete - Regierung die Hand an diese Verfassung, gv» legt hat, um sie — nicht in Wirklichkeit denn dazu besitzt sie nicht den moralischen Muth, sondern in ihrem Geiste — aufzuheben. „Im Namen des Gesetzes 1' ruft heute die Stimme des Volkes dieser Regierung zu. Und was die Regierung nicht vermag: ihre »Gesetze' Lind »VerordnnngW'; in ihrer ^Verfässungs- mäßigkeit zu begründen/dasvetmag das Volk heute bei seinen Verwahrungen

.-'5- Während die Regierung mit dem Aufgebote ihrer Machtmittel gegen die Bewegung, welche ihr verfassungswidriges Vorgehen entfacht hat, ankämpft, kann sich die Bevölkerung mit dem Hinweise auf die Staatsgrundgesetze begnügen.. Geradezu symptomatisch ist es, wie in der deutschen Presse in den letzten Tagen wie auf Verabredung einzig und allein die Staats gründgesetze als Anklage gegen die verantwort liche Regierung erhoben wurden. Immer größer wird die Zahl der Kund gebungen gegen den § 14 und die Erhöhung

der Zuckersteuer, der „papiernen' Protestes, wie die Regierung heute noch höhnisch diese . Ausdrücke des Volkswillens bezeichnet. Aller- dings Hangt sie bereits selbst davor, wie dies Alles noch enden syll, denn daß die Angele-, genheit mit den Protesten diesmal nicht er ledigt ist, leuchtet den Herren Ministern auch ein.—,,/ ? . , . ^ In seiner, gestrigen Sitzung ist auch der B^o/zner, Gemeiz^devath,. in die, Reihe der-Protestirenb^N getreten,.indem er, folgende vom GR...Herrn Heinrich Lun beantragte

-- Vertretung seinem klaren Wortkaute nach auf die Erhebung nemr oder die Erhöhung schon bestehender Steuern unannehmbar ist und die Erhebung der erhöhten Auflage auf Zucker durch die Regierung, auf diesem . Wege als eine Verletzung der Verfassung erscheint.' Es steht zu erwarten, daß sich die deut schen Gemeinden Südtirols dieser Erklärung anschließen werden. Bon Auswärts ist die Zahl der Kundge bungen bereits unübersehbar. Zu der Kund gebung des Reichenberger Stadtrathes gegen die Anwendung

. Eine von der Leitung der socialdemokratischen Partei in.Linz,für Sonntag einberufene Volks versammlung, mit der Tagesordnung.' „Z 14 - und,,di.e. Zuckersteuer' wurde verboten, wird ^ nun aber morgen in Linz stattfinden. — Eine ' vom. Vereine der Fortschrittsfreuode in Wien für Donnerstag einberufene'Versammlung, in welcher , gegen die Anwendung des ß 14 pro- testirt werden sollte, wurde während einer Rede des Abg. Peryelt, in welcher derselbe die Politik der Regierung in scharfen Worten geiselte, aufgelöst

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 20.10.1921
Umfang: 6
, um den Boden für einen Angriff gegen die Oftslowakei vorzubereiten. Man denke daran, 'in der Ostslowakei einen ähnlichen Konflikt hervorzu rufen, wie im Burgenlando. Die Magyaren verfolgen die Ab sicht» die Entente zu bestimmen, daß wenigstens in einem Teile der Ostsiowakei eine Volksabstimmung vorgenommen wird, wie im Falle Oedenburg. Es ist gelungen festzustellen, daß die unga rische Regierung den magyarischen Banden Offiziere gesandt hat, die wegen verschiedener Delikte während des Krieges

einzuheben. Anmeldung von krtegsschädien. Das Ministerium für die befteiten Provinzen teilt mit, daß die Finanzbehörde in spezi ellen Fällen die Anmeldefrist für Kriegsschäden auch über den 31. Oktober l. I. hinaus ausdehnen könne. Das italienische Liquidierungsamt ln Wien teilt uns mit, daß die Zahlung der Kredite, die seinerzeit der österreichisch- ungarischen Monarchie gewährt wurden, von der Verwaltung der österreichischen Republik nicht erlangt werden kann, weil die Regierung der Republik

die Verpflichtung, die Pfänder der alten Regierung einzulösen, nicht anerkennt. Alle Reklamationen. die aus den neuen Provinzen kommen, werden beim italienischen Liquidirrungsamt präsent gehalten werden, um sie den internationalen Organen, die zur Lösung der Streitfrage zwischen den Nachfolgestaaten der Monarchie er- nannt werden müssen, rechtzeitig unterbreiten zu können. Bis zur Ernennung dieser Organe ist jedes Drängen der Parteien nutzlos. Bozen, 20. Oktober 1921. Die Gemeindewahlreform in Bozen

auf, wahlberechtigt zu fein. Sonst wüßten wir wirklich nicht, wie man die Wahlordnung für Bozen demokratischer gestalten könnte Aber nun zur Sache. Bürgermeister Dr. Perathoner enun- zterte die Annahme des Entwurfes in der letzten Gemeinderat- fitzung folgendermaßen: „Die Vorlage wird mit 18 gegen 4 Stimmen angenommen und wird Herr Bürgermeister ermäch tigt, im Vorlagebericht an die Regierung insbesondere zu beto nen, daß der Entwurf nur en bloc angenommen oder verworfen werden könne und daß bei Vornahme

Stadt Bozen wurde durch die bekannte Ver ordnung der Regierung betreffend die administrativen Wablen gewissermaßen eingeladen, eine vom italienischen Schema allen falls abweichende Wahlordnung zu beschließen. Mt anderen Wort-n, nickt die Regierung gibt der autonomen Stadt Bozen ihre Wahlordnung, sondern diese selbst. Es hieße den Begriff der Gemeindeautonomie, in welcher das Recht einer eigenen Wahlordnung sozusagen an erster Stelle steht, vollkommen ver- Ä n, wenn sich die Stadt Bozen seitens

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 04.10.1922
Umfang: 6
de» gewesenen Bürgermeister« Dr. Perathoner an feen Gemeinfeerak verliefe^, welche nachstehend wiefeergegeben ist. „Geehrter Gemeinfeeratl M» mich feer geehrte Gemeinfeerat am 27. Jänner fe. I. zum zehnten Male zum Bür- gerinetster meiner Bctterstafet wählte, wurden von mancher Seite Zweifel- geäußert, ob feie kgl. Regierung angesichts fees Eifers, mit welchem ich die nationalen und kulturellen Interessen feer deutschen Bevölkerung von Bozen zu wahren und zu verteidigen bestrebt war, feie kgk. Bestäti

- 9 meiner Wahl zu erwirken bereit sein e. Die Regierung fand aver in meiner politischen Haltung und Gesinnung kein Hinder nis, feem König anfangs Juni fe. I. das Bestäti» guiigsldekret zur Unterzeichnung vorzulegen. Am 14. Juni fe. I. erschien das DesMgungs- oekret in feer „Gazzetta Uffioiale' und trat am gleichen Tage in Wirksamkeit, wie im Dekrete vuM-muMch betont wurde. Ich war ,also von itift fees Gemeinfee erwählter und Stadt. telegraphische' Mitteilung' *ibe»* ^enerStow nüssariates überrascht, bäh feer

'sah. meine Person auf einem nutzt ganz lichenl Wege zu opfern. Diese höhere Rücksicht mag feer Wunsch und die Hoffnung wesen fein, unsere Stadt vor gewalttätigen $ griffen feer »Faschisten, feie eiitm Staat im Staate Italien bitfeen und feeren Machtmittel nach feen Erfahrungen fees letzten Jahres größer zu sein 'cheinen -als feie feer kgk. Regierung, durch E» üllung eines ihrer Lstbl-in'gswünsche zu be wahren. Daß idles-e Hoffnung auf Seite feer Re gierung vorhanden -war, wird durch feie Ereig

, am 2. Oktober 1922. Dr. Julius Perathoner. Dank der Bevölkerung an de« langjährigen Bürgermeister Dr. Verathoner. Einsti-mmig beschlossen feie versammelten Ge meinfeeräte, nachstehende Entschließung anzu- nehmen: Seit 28 Jahren hat in Freud- unfe. Leid an der Spitze feer Gemeinde Dozon beispielgebenfe- durch Ebarakterstärke, Mannesmut und Arbeitsfreude Bürgermeister Dr. Julius Perathoner die andern auch feer Regierung auf -n Interessen, -aus unsere Auto feen Gebrauch feer deutschen cke unserer Baterstafet

in segensreicher le geleitet. Was Bozen unter Dr. Perathoner geworden, -was ihm feie Bürger Bozens zu danken haben, -ras wind -wohl erst einer späteren gerechteren Z-eit voll zum Bewußtsein kommen. Sein Name, sein Wirken werden stets ein Ruhmesblatt in der Geschichte -Bozens füllen. ~le -Italienische Regierung- hat es für notwen erachtet, unseren verdienten Bürgermeister seinem Anne <yu entfernen. Wir sind voll überzeugt, daß nicht nur unsere Bürgerschaft, ondern feie Regierung! selbst es noch empfinden

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Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 8
Datum: 12.11.1897
Umfang: 8
seinen Standpunkt präcisieren. Dabei möchte er die Herren bitten, sich nicht durch ungarische Zeitungs stimmen beirren zu lassen; dass die ungarischen ZeitmigSstinlmen über diesen Gegenstand schreiben und dabei den Finanzminister angreife», sei doch für die Sache ziemlich gleichgiltig. Wen« einzelne Blätter die ungarischen Zeitungöstiinnicn auf dir ungarische Re gierung zurückführen, so sei eine solche Annahme ge wiss nicht zulässig. Denn die ungarische Regierung werde solche Dinge gewiss nicht zum Gegenstände

gebraucht wird, wen» er nur richtig ver standen wird, zumal ja der Z 14 thatsächlich einen Bestandtheil unserer Verfassung bilde. Der Herr Minister betonte ferner gegenüber dem Abg. Dr. Baernrcither(S. n.), er habe absolut nicht gesagt, die Regierung werde dieses hier vorliegende Provi sorium eventuell nach H 14 machen. Vielmehr habe er ausdrücklich gesagt, dass man für die Regelung der Quote einen anderen Weg als den nach Z 14 ins Auge fassen müsste. Er habe daher nur jene An ordnungen gemeint

erklärt, der Vorgang der Regierung, du^ch welchen die verfassungsmäßigen Rechte der Staatsbürger für gewisse BeAxdn'unghzvegx einge>chtänkt'würden, sei ganz versässüngSiiläßig und eorrect gewesen. Was^die'drei weiteren im Z 14 aufgestellten Vor- Vorarlberg' Sir» POV. aussetznngen betrifft — keine dauernde Belastung, keine Veräußerung von unbeweglichem StaatSeigenthum, keine Abänderung des StaatSgrundgesetzeS — so hege in dieser Beziehung, wie der Minister den bisherigen Aeußerungen- entnehme, niemand

Bedenken, und auch der. Mg. D.x. Bpernre^ther habe keins Bedenke^ vor» gebracht.' Es handle sich somit lediglich um die Worte: „Mimsich die NMw«udigkeit zu einer Zeit heran», stellt, wo des Rfichßr^th nicht versammelt ist.' Der AbA Dr. Baernrelther habe diesbezüglich eine wissen schaftliche Stimme, nämlich die UlbrichS citiert, wo nach die Regierung nicht eigens den Reichsrath ver- tstgen dürfe, um nach § 14 vorzugehen. Hiemit habe nun Profcssos Ulhrich vollkommen recht, aber das sei

ja auch nicht .entfernt die Ahsicht der Regierung. Die Äegicrung hat sich im vorliegenden Falle vollkommen an Z 36 des Grundgesetzes über die gemeinsamen Mngclegcnheiten gehalten. Sie hat gemeinschastlich mit der ungarischen Regierung dem Parlamente einen Ge setzentwurf vorgelegt und wünscht ttun dringcndst die Be rathung des Gesetzentwurfes. Sie geht absolut nicht darauf aus, das Haus zu vertagen und dann die Regelung nach Z 14 vorzunehmen. Die Regierung wünscht dringend, dass dieser Gesetzentwurf Gesetz

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 08.02.1893
Umfang: 6
wahrt und jede« Uebergreifen verhindert wird. Die Regierung 'anerkennt, das« die gesetzliche Regelung deL Gebrauches der Sprache in Hmt, Schule und öffent lichem Leben — unter voller Berücksichtigung der deut- scheu Sprache als allgemeinem Verständigungsmittel auch für die Zwecke der Verwaltung zukommenden Be deutung — geeignet ist, die Herstellung deS nationalen Friedens zu fördern. . Die Regierung wird daher ein Einvernehmen zwischen den betheiligten Parteien hin sichtlich dieser Frage

wird die Regierung, welche durch die geltenden Gesetze und Verordnungen gebunden ist, an der bestehenden langjährigen Uebung möglichst festhalten. Unser staatliches Leben erheischt jedoch nicht bloß, die thunlichste Vermeidung nationaler Streitpunkte, son dern auch ein friedliches Verhältnis der einzelnen Kon fessionen, Gesellschaftsklassen und Staatsbürger unler- einander. Die Regierung wird daher religiöse Ueber zeugungen stets achten und schützen und Verhetzungen jeder Art mit Entschiedenheit entgegenzutreten

wissen. Die Regierung hält die Zurückstellung kirchenpolitischer Fragen und der legislativen Behandlung von grund sätzlichen Aenderungen des Reichs Volksschulgesetzes im Interesse des ruhigen Zusammenwirkens der beiheilig- ten Parteien für erforderlich. Die Regierung wird jedoch bei der Anwendung des ReichS-VolksschulgesetzeS den religiösen Gefühlen der Bevölkerung innerhalb der bestehenden Gesetze Rechnung tragen. In Fragen der religiösen Gefühle anerkennt die Regierung lediglich das Gutachten

Fortbildung des Civil- und Strafrechtes den Gegenstand großer legislativer Arbeiten. Nach den eben entwickelten Grundsätzen wird die Regierung vorgehen. Hiezu bedarf sie einer festen parlamentarischen Unterstützung. Sie erwartet bei dem Umstände, als keine der vorhandenen Parteien sür sich allein diese Unterstützung gewähren kann, dass die staatserhaltenden gemäßigten Parteien und Abgeord neten gleicher Gesinnung in eine den Anschauungen der Regierung beipflichtende Coalition trete

« werden. Soll diese Coalition thatsächlich feste Majoritätsverhältnisse im Slbgeordnetenhause schaffen, so benvthigt sie eine« Organe« äu« ihrer Mitte, dem dlt Aufgabe zufiele, die Verbindung mit der Regierung ständig aufrecht zu erhalten und die gemeinsamen parlamentarischen und politischen Angelegenheiten zu ordnen^ Anstand. Im preußischen Finanzministerium sindCom- missäre sämmtlicher Ministerien zusammengetreten, um über die bessere Besoldung der Beamten zu berathen, worüber, wenn möglich, noch in der ge genwärtigen

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 16.05.1871
Umfang: 6
Ach wichtig macht und Protest einlegt gegen die Kundgebung deut schen Bewußtseins? Wenn die Römlinge kein ande res Mittel mehr haben, den deutschen Geist zu ban nen, als solche Proteste, dann machen sie uns wahr hastig nicht mehr bange. Eine Bischofsadresse. Achtundzwanzig österreichische Erzbischöfe und Bi schöfe haben an Se. Majestät den Kaiser daS nach stehende Bittgesuch gerichtet: „Allergnädigster Herr! Die italienische Regierung benutzte den Abzug der französischen Truppen und die Spannung

am y.iligen Stuhle verübten Frevel öffentlich gekennzeichnet. Doch als die That des 20. September sich voll zog, blieb eine gerechtfertigte Hoffnung unerfüllt. Die Regierung Euerer Majestät hat den Gefühlen, womit Auerhöchstdiefelben und die fiebenundzwanzig Millio neu Ihrer katholischen Untertdanen die gänzliche Un terdrückung des Kirchenstaates betrachten, im entschei denden Augenblicke keinen Ausdruck gegeben. Die treugehorsamst Unterzeichneten beklagen die Schwierig keiten und Gefahren

, mit welchen das Vaterland schon so lange zu kämpfen hat. und verkennen die Rück sichten nicht, welche den Räthen der Krone dadurch auferlegt werden. Allein auch Worte können Thaten sein, selbst dann, wenn sie für deu Augenblick erfolg los bleiben: denn sie reichen in die Zukunft hinüber. Wir bedauern daher daS SchreHen, welches am 13. September 1870 an Euerer Majestät Gesandten zu Florenz gerichtet wurde: denn die Absicht der ita lienischen Regierung, sich Roms zu bemächtigen, lag damals schon offen am Tage

und eine Mißbilligung dieser äußerste» Gewaltthat ist in dem genannten Schriftstücke nicht enthalten. Andererseits wurde je. doch in demselben der Wille ausgesprochen, dem hei ligen Vater feine Unabhängigkeit und persönliche Si cherheit zu wahren. Es scheint also, daß Euerer Majestät Ministerium des Auswärtigen die Verspre chungen der italienischen Regierung höher anschlug, als sie eS verdienten. Allerdings wurde verheißen, daß dem Papste alle Ehren und Rechte der Souve- ränetät gesichert bleiben sollten

sich JSraeliten. Das rönüsche Je- suitell-Collegium ist bereits größtentheils für die Zwecke der Regierung in Beschlag genommen wor den; die Aufhebung von acht der bedeutendsten Klöster ist ausgesprochen und man wird dabei nicht stehen bleiben. Die Beschimpfung der Kirche, ihrer Lehren, ihrer Anstalten und deS Papstes selbst ist freigegeben: die schändlichsten Spottbilder sind zur Schau auegestellt. Die Regierung deS Königs Victor Emanuel befand sich noch zu Turin, als sie schon bei jedem Anlasse behauptete

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Volksbote
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Seite 2 von 12
Datum: 05.10.1922
Umfang: 12
ruhige Haltung eingenommen und sich jeder Unbe sonnenheit und Herausforderung enthalten, um fö ihrerseits ja gewiß keinen Anlaß zu bedauerlichen Zwischenfällen zu geben. i Die Abgeordneten an die Regierung. Unsere Abgeordneten, haben am gleichen Tage folgendes Telegramm an die Regie rung gerichtet: . An Seine Exzellenz den Herrn Minister präsidenten On. Facta. Nachdem die Fafci- stsn derzeit die Stadt Bozen okkupiert ha ben, erwarten wir dringendst die Interven tion eines Regierungsvertreters

um die formation über die Abfichten der Regierung, um zu wißen, in welcher Weise dieselbe die gegenüber dem Abgeordneten Dr. v. Wal ther übernommenen Verpflichtungen einzu lösen gedenkt. Die deutschen Abgeordneten. Die Fascisten sandten ihrerseits folgende Depesche an den Ministerpräsidenten: „Bier Jahre nach der Erlösung konnte erst heute auf Grund der fascistischen Aktion das Bild des Königs als Symbol des Baterlan- des und der Souveränität in das Bozner Rachaus eindringen und die italienischen Fascisten

konnten ihre Schule erhalten, wel che mit dem Namen der Königin getauft wurde. Die Regierung hat die Pflicht, die Berantwortlichen zu strafen und den Königs und die Ration respektieren zu machen, an dernfalls wird sich von den Alpen bis zum Meer ganz Italien gegen euch erheben.' Die Borgänge des Montags, die immer stärkere Zusammenziehung von Militär, die immer zahlreicher auftretenden Fascisten und die wilden Gerüchte, die die Stadt durch- schwtrrten, haben die Bevölkerung noch mehr in Angst verseht

am 27. Jänner ds. zum zehnten Male zum Bürgermeister meiner Daterstadt wählte, wurden von mancher Seite Zweifel geäußert, ob die königliche Regierung angesichts des Eifers, mit welchem ich die nationalen und kulturellen Interessen der deutschen Bevölkerung von Bozen zu wahren und zu verteidigen bestrebt war, die kgl ' Bestätigung meiner Wahl zu erwirken bereit sein werde.' Die Regierung fand aber in meiner politischen Haltung und Gesinnung kein Hinderiris, dem Könige anfangs Juni dieses Jahres

Gemeinderate ver- ■ abschieden kann,, und bitten nnlß, meine Ab- schivdsworte auf schriftlichem Wege an ihn ».'•?. -w Gechrter Gimeinderat! So sehr ich mein Gewissen erforsche, ob ich in der Zett vom 14. Juni bis 29. September d. I. durch irgend eine Handlung oder Unterlassung mich gegen mefaie beschworenen Pflichten verfehlt oder ein Gesetz verletzt hahe, ich vermag nichts zu finden, was ich mir in dieser Beziehung zum Vorwurf machen könnte. Ich glaube daher, daß.die kgl. Regierung sich nur durch höhere

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 14
Datum: 25.11.1904
Umfang: 14
Kaiser ersucht den Redner, sich zu erklärte, die Regierung müsse gewissenhaft die Jn- mäßigen.) Stein ruft: „Es ist historische Tat-! teressen aller abwägen. Sie sei weit davon ent fache, daß die Habsburger die Tiroler verkauft, i sernt gewesen, feindselig gegen die eine oder an- verraten und verlassen haben.' Stein wird zur - dere Nationalität vorzugehen. Falls die Regie rung sich irrte, gebe es den Ausweg der parla mentarischen Erörterung, bis eine günstige Lösung gefunden fei

Besprechung, welche der Sanierung der Jnnsbrucker Frage galt. Ordnung gerufen. Berger erinnert an die Worte des Trägers der Krone: „Ich bin ein deutscher Fürst.' Schließlich wandte sich Berger an die Parteien der Linken, die er aufforderte, endlich Farbe zu bekennen und das wahre Verhältnis zur Regierung darzulegen. „Will der Viereraus schuß beim Ministerpräsidenten seine Karte mit einem zx r. daraus abgeben, da ihm Körber eine Maulschelle gegeben hat? Es ist Pflicht der Führer der deutschen Parteien

, sofort Farbe zu be kennen. Wenn T<r. v. Körber und der Statthalter von Tirol sich tausendmal die Hände in Unschuld waschen, das Blut wird von ihren Fingern nicht weggehen. Selbst das denkbar schlechteste Mini sterium kann nicht schlechter und korrupter sein, als die derzeitige Regierung.' Der Vizepräsident ruft Berger neuerlich zur Ordnung, der repliziert: „Wenn Sie dieses Ministerium schützen, sind Sie ebenfalls korrupt.' Ministerpräsident Dir. v. Körber betont gegen über Tr. Erlers Behauptung

, daß allerdings ein außerhalb Tirols gelegener Ort in Aussicht genommen werde Und für vorbereitende Maßnahmen für zwei bis drei Semester Forderungen eingestellt werden. Ueber die Ortsfrage werde das Haus sein Urteil abzu geben haben. Der Minister schloß mit der Bitte, man möge der Regierung kein Hindernis in den Weg legen, damit die Frage bald verfassungs mäßig aus der Welt geschafft werde. Bezüglich der slavischen Parallelklassen berief sich der Mini- Die Verhetzung von oben. Meran, 2t. November

. Die Konzessionierung der Nonsberg-Bahn Und die Dotierung des neu herzustellenden Sarca- Werkes der Stadt Trient durch die Zusichernng des Kraftbezuges aus demselben für die Nonsberg Bahn ist ein neuer Faustschlag der Regierung für die wirtschaftliche Entwicklung TieutWirols. Be kanntlich ist die Nousbergbahn mit deren ganz überflüssiger Fortsetzung nach Trient nichts wei teres, als ein wirtschaftlicher und nationaler Vor stoß Trients in die Interessensphäre der deutschen Stadt Bozen und es galt als ein stillschwei

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 26.04.1921
Umfang: 8
oft und eindringlich gewarnt haben, bereits geschehen ist — mit einem Worte: In spät» beginnt die Regierung endlich wenigstens das Gesicht zu wahren und jene Maßnahmen zu treffen, die das faschistische Verbrechen hätten verhindern können, wenn man sie rechtzeitig in Kraft gesetzt hätte. > Der Generalkommissär hat an die Bevölkerung Südtirols eine Proklamation gerichtet .oorin er die Gewalttaten der Faschisten verurteilt und verspricht, daß die Staatsgewalt für iRuhe und Ordnung sorgen werde.X

und die Schmach nicht tilgen wird, die die vollbrachte Untat über uns verhängt hat! OßMr sind überzeugt, daß der Generalkomm. Credaro aus tiefer Ueberzeugung heraus das faschistische Verbrechen verdammt. Seine persönliche Korrektheit und die Lauterkeit Ächtung und Ehren! Aber es muß uns und Ehren! Worte in keiner Weise im- seiner Gefühle in Achtung gestattet sein zu erklären, daß seine stände sind, das Vertrauen zur italienischen Regierung wieder herzustellen. W i r sollen „auf die Ahndung der Vor kommnisse

wieder zu beschwichtigen, bedarf es mehr als einiger gutgemeinter Worte und platonischer Versicherungen. Die Regierung irrt, wenn sie glaubt, von uns, unter Berufung auf schone Worte wie „Gute Ordung und Gerechtigkeit, „er warten' zu dürfen, daß wir nunmehr „ruhig , — als ob nichts vorgefallen wäre — unserer gewohnten Beschäftigung nochgehen. Unsere Deschäsiigung wird von nun an nur die sein, mit allen Mitteln dafür zu sorgen, daß unser Leben und Eigentum in Zukunft wirksam geschützt wird. Erst

wenn wir diese unerläßliche Voraussetzung für jede geordnete Trwerbs- tätigkeit geschaffen haben, werden wir in der Lage sein» unserer »gewohnten Beschäftigung nachzugehen, aus — — der uns die frcvelhafte Missetat der Faschisten gerissen hat. Anderes kann die Regierung von uns nicht erwarten. Wohl ober „erwarten' wir von ihr endlich jene Taten, die allein wieder jenes Ber- trauen schaffen können, das die Regierung heute vorschußweise von uns verlangt. Mit einem Appell an unsere Besonnenheit i. einem Kompliment auf unsere

- Aber es wäre dann wenigstens möglich, wieder jene n Zusammenwirken zwischen lischen Trachtengebräuche pflegten, wie sie in der Praxis „Gerechtigkeit' übte: Indem sie unsere Mörder beschützteI Auch der Einfältigste erkennt heute, daß die Regierung unser blindes Vertrauen mit schnödem Wortbruche gelohnt hat. Daß alles Heuchelei, Lüge und politische Verstellung war, wo mit man uns ködern und die Welt täuschen wollte. Und wenn diese Regierung heute erklärt, daß sie künftig „Güte und Ge rechtigkeit

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Brixener Chronik
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Seite 6 von 12
Datum: 12.12.1903
Umfang: 12
. — Auf den heftigen Schneefall folgte Sonntag abends Regen; heute hatten wir Frost. Telegramme. Wien, 10. Dezember. (Vinstgaubahn.) Eine Versammlung der Abgeordneten Deutsch und JtalienischtirolS nahm einhellig über Antrag Dr. Ärabmayrs den Beschluß an, wonach unter anderen Forderungen die Tiroler Abge ordneten mit allem Nachdruck von der Regierung verlangen, daß der Ausbau der Vinstgau bahn von Mals nach Landeck und der Anschluß derselben an dieSchweizer Bahnen ohne weiteren Verzug durchgeführt

werde. Eine aus den Herren Dr. Kathrein, Dr. Grabmeyr und Baron Malfatti bestehende Deputation sprach nachmittags beim Minister präsidenten sowie beim Eisenbahnminister vor. Der Ministerpräsident versickerte: die Regierung sei ernstlich bestrebt, den Wünschen Tirols ent gegenzukommen. Der Eisenbahnminister betonte, daß schon im Interesse des Fremdenverkehrs der Schwerpunkt der Bestrebungen zunächst auf die Fortsetzung der Vinstgaubahn von Mals bis Landeck und der Anschluß an die Schweizer Bahnen zu legen sei

. Der Minister gab namens der Regierung die Versicherung, daß im Laus des nächsten Sommers die Ausstellung eines Projekts und der Kostenvoranschläge für die Bahnstrecke Mals-Martinsbruck veranlaßt werden wird. Sobald die Kostenfrage klargestellt und der Regierung die Beschlußfassung hinsichtlich dieser Linie ermöglicht sein wird, werde auch der Zeitpunkt gekommen sein, um für die Klarstellung technischer und finanzieller Vorfragen bezüglich der gewünschten weiteren Fortsetzung der Bahn bis Landeck Sorge

der Debatte erklärte Dzieduszycki: der Polenklub werde gegen alle die parlamentarische Arbeit hemmenden DringlichkeiLSanträge stimmen; er appellierte namens des Polenklubs an die Regierung und das Präsidium des Hauses: sie sollen sofort nach Wiederzusammentritt des Reichs rates, welcher unmittelbar nach Schluß der Session der Delegationen erfolgen möge, den ganzen Einfluß dahin geltend machen, daß der mit überwiegender Majorität zum Ausdruck ge langte Wunsch nach Verhandlung einer Reform

geübten Brauchs, die österreichische Flagge zu hissen, sobald sie in den Haftn von Riva einlaufen, dahin, daß es sich nicht um eine, wie vom Interpellanten er- wähnt worden von der österreichischen Regierung auserlegte Pflicht handle, und versicherte, dak keinerlei Aenderung in den seit langem geübten Gebräuchen erfolgte. Dieser Brauch fei ein Zeichen der Höflichkeit, der von privaten Schiff- sahrtsgesellschaften gewöhnlich beobachtet wird und durch einen Notenwechsel vom Jahre 1889

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Bozner Zeitung
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Seite 5 von 16
Datum: 25.05.1912
Umfang: 16
9 Uihr die Versanun- lung uird begrüßte die Erschienenen, worauf zum Vorsitzenden Herr GR. Peter Mair und zum Schriftführer Herr Anton M n ni e l t e r gewählt wurde. Hierauf erstattete Herr Bürgermeister Dr. Perathoner datz Referat. Er bemerkte ein leitend, daß das, was er über die Haltung der Regierung in dieser Angelegenheit vorbringen Witt», nackte Tatsachen seien, welche die österreichi sche Regicrungskniist und Regierungsfreundlichkeit kennzeichnen. Die Reichsstraße nach Kardaun ist äußerst

noch Heuer in An- ' grA genommen werde- da erklärte die Negierung, '^nß dermalen für den Straßenbau nur llKO Iv zur Verfügung stehen, und nm mit dem Bane der Teilstrecke von NeNtsch bis Bozen im heurigen IHK re noch beginnen zn können, müßte sich die Stadt- »Bozner Zeitung' (SWkrroler Tageblatt. gemeinde Bozen verpflichten, den erforderlichen Betrag zinsenlos und ohne bestimmten Rückzcch- lungstermin vorzustrecken. Wenn man erwägt, daß die Regierung an die welschen oder slawischen! Gemeinden

einzutreten, daß die Strohe ba>ld hergestellt wer de. Die Regierung hat die Steuerzahler genug lauge au der Nase herumgeführt und diese ver lange» setzt energisch, daß die Straße ausgebaut werde. llnterganserhosbesitzer M a i> e r bemerkte, man sei der Stadtvertretung von Bozen Dank schuldig, iveuu sie die Sack«? in die Hand nebmen nnd zur Durchführung bringe, damit endlich e: was gutes geschaffen werde. — Herr Bürger meister bemerkte, die Gemeinde habe alles ge tan, nm die Sache nicht auf den toten

und die Versicherung erhalten, daß im näch steil Jahre ein größerer Betrag im Budget biesür eingestellt lverde. — Herr <ÄR. Peter M a i r schil derte die Unzulänglichkeit der Straßenverhältnisse und wies auf die wiederholt vorgekommenen Un fälle hin. Er mgte: wir zahlen Steuer und kön nen dalier verlangen von der Regierung, wozu sie verpflichtet ist. Herr Heiurich Lnn bemerkte mann könne zn der Haltung der Regierung durch aus nicht schweigen. Die Stadt Bozen hnt mit großen Opfern Biete? geschaffen, die Herreu

von der Regierung find dauu jedoch nur gekommen, um sich das alles anzusehen. Nicht nur Bozen allein sondern ganz Tirol wird von der Regier ung vernachlässigt, weil die Tiroler viel zu loyal sind: da 'müssen sie einmal ans andere Weife bol lern. Es soll eine scharfe Resolution gefaßt wer den. da das Ansinnen der Regierung direkt unmo ralisch nnd uuzulässig ist. (Großer Beifall). — Herr Anton M n m e > ter findet es sonderbar, daß die Bezirksihanptmannschaft in der Versamm lnug nicht vertreten ist. Herr Bürger

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 04.04.1902
Umfang: 8
auf die Weinhändler verwiesen wurde, welchen der Besuch der Privatknndschaft zu gestatten wäre. Nach dieser Abschweifung fuhr Dr. Perathoner fort: Man konnte damals noch nicht beurtheilen, wo hin sich das Ministerium neigen werde. Nur das wußte man, daß fort und fort verhandelt werde und daß die Tschechen kulturelle und wirtschaftliche Zugeständnisse erreichen würden. Der Staatsvoran- kchlag brachte volle Klarheit. Er brachte die seltene Erscheinung, daß die Regierung einer einzigen Stadt 16 Millionen Kronen

für Herstellungen geben wollte, welche nur ganz allgemein aufgezählt wur den. Es wurde uns zugemuthet, diesen Bettag zu bewilligen, ohne daß wir wußten, wofür. Ich habe mir auch erlaubt, von der Regierung für die Stadt Bozen etwas zu verlangen, keine Millionenspende, sondern nur etwas ganz be icheidenes. Durch die Verstaatlichung der Uebungs schule erstehen uns keine Vortheile, sondern noch materielle Lasten. Und da verlangte ich von der Regierung nur das Holz für die Beheizung der UebungSschulklassen, was etwa

300 Kr. pro Jahr ausmachen würde. Darauf wurde mir der Bescheid, das könne die Regierung nicht thun; wenn wir das Holz nicht in Natura liefern könnten, so bestehe eine Statthaltereiverordnung, welche bestimme, welcher Bettag in Baarem zu entrichten feilt würde. Auch eine Erhöhung der schäbigen Subvention von 2000 Kronen für die höhere Töchterschule konnte ich nicht erreichen. Mir war es von vornherein klar, welche Haltung ich der Regierung gegenüber einnehmen würde. Eine Regierung

Dr. von Körber an mich, als ich ihm meinen Standpunkt klarlegte; er sagte, daß nach ihm ein böhmischer Kavalier kommen würde, ob der dann besser sei. Darauf antwortete ich: „Wenn wir von Ihnen nichts zu erwarten haben, so ist es mir vollkommen gleich- giltig, ob Sie an der Spitze der Regierung stehen, oder ein, böhmischer Kavalier. Weniger als Sie kann auch ein. böhmischer Kavalier für uns nicht thun.' Mit Entsetzen haben wir wohl Alle jene StaatS- streichrede gelesen, welche Dr. v. Körber mit bewun

derungswürdiger Offenheit im Abgeordnetenhause hielt. Er sagte, daß die Geschichte einer Regieiung Recht geben würde, welche an die Versassung greifen und angesichts solcher Zustände den Absolutismus einführen würde. Diese Rede, für welche gar kein dringlicher Grund vorlag, war nur ein Ausfluß der Nervosität der Regierung. Die Ausschüsse arbeiteten mit Fleiß und Ausdauer wie in den besten Zeiten des österreichischen Parlamentarismus, das Haus arbeitete mit regem Eifer, der Budgetausschuß arbeitete

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 5
Datum: 30.04.1921
Umfang: 5
die Rede. Wenn »on uns Deutschen hie Rede war, dann wurde »on uns als von den Barbaren gesprochen. Wenn »ir Barbaren sind, was sind dann diese Leute, die Italien als Vertreter in die schönen Gaue Südtirols entsendet hat? Und nun möchte ich die Haltung der Regierung besprechen. Können Sie sich erinnern an jenen 1Z. Juni, an dem die Regierung ihre Maschinen gewehre und Trabanten vor den Kirchen Bozens aufgepflanzt hat, nm Spaziergänger nach Hause zu treiben, welche nichts anderes beabsichtigt

haben, als sich die Höhenfeuer anzusehen und das in aller Ruhe. Dieselbe Regierung hat ganz genau ge wußt von dem Einsall der Fascisten. Sie war mehrere Tage vorher nicht bloß außeramtlich, sondern auch amtlich verständigt worden, daß Hunderte von Fascisten heraufziehen, um hier womöglich ein Blutbad anzurichten. Und dieselbe Regierung hat keinen Finger gerührt, um die Mörder, die mit Bomben, Pistolen und Tot schlägern bewaffnet waren, in Verona oder Ala oder Trient aufzuhalten. Dieselbe Regierung hat keinen Finger gerührt

und der Karabinieri und charakterisierte auch die Haltung des ersten Staatsanwaltes von Bozen, der auf die Aufforderung, er solle doch diese Mörder ver haften lassen, bloß die Achseln gezuckt und erklärt habe, er könne nichts machen. Dann fuhr Dr. Reut-Nikolussi fort: Wir haben von der Regierung schon allerhand gehört, was ganz anders geklungen hat als die Anklagen, die »ir heute als Menschen, als Deutsche und als Tiroler erheben müssen. Wir haben süßliche Redens arten gehört: von der Thronrede des Königs

der Hinterbliebenen des grausam hinterrücks ermordeten Lehrers Inner hofer, aller Verwundeten'und sonst Geschädigten; 4. Garantien der Regierung, daß sie in Hinkunst alles unternehmen wird, um zu ver hindern, daß noch einmal derartige Expeditionen gewissenloser Ruhestörer ins deutsche Südtirol, sei es per Bahn oder auf anderem Weg, unter nommen werden können. Da die Bevölkerung ohne Unterschied der» Partei zur traurigen Erkenntnis gelange» mußte, daß sie von Seite des Staates keinerlei sichere Gewähr

für ihr Leben und ihr Hab und Gut zu erwarten hat, sieht sie sich gezwungen, ihren 30. «pril IS». gk ^ Schutz selbst in die Hand zu nehmen, und von nun ab gesetzwidrigem Banditentum ? natürliche Notwehr entgegensetze». ' ' Die Bevölkerung Südtirols wird di» - dieser Entschließung enthaltenen Forderun-,.? zur Grundlage ihres weiteren Verhaltens ' über der italienischen Regierung machen und wird dafür Sorge tragen, daß die ganz. erfährt, in welch schmachvoller Weise das drin tivste Recht eines Volkes

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Volksbote
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Seite 2 von 14
Datum: 28.07.1921
Umfang: 14
uud seine Heimat liebt. * * .* Die Regierung uuv der Angriff auf Dr Rertt-Malrrffi. Ueber den Zwischenfall, den Dr. Reut- Nicoluffi mit dem Fascisten - Führer Hauptmann Staraee in krient hatte, hat die Regierung am 24. Juli folgende Mitteilung veröffentlicht: 'Auf Grund des unliebsamen Zwischenfalles, «el- Her dem Abzasrdueten Dr. Renk-Ricolusit unlängst peiffterte. hat der Quästor der Kammer Abg. Renda den deutschen Deputierten namens des Kammer- pröfldenken De Ricota das lebhafteste Bedauern

, mn den Abgpochmeten ««Mt den Ausdruck f nur die Beschlüsse anderer ausgeführt und keirss Verorduunzen celafscn hätte, wenn nicht auf Be fehl der Regierung, der er angehörle. Allerdings hätte er feine Verantwortung wildern können, wenn er znrückgctretca wäre. Er wolle die Hat-, tmlg TdMburgs Übrigens nicht weiter btnrlelle«, Ae Vrtsulmreu. I» der letzten Zeit tagt« in Rom eine Kommission die stch mit der Regelung und Festsetzung der OrtS» «amen in den neuen Provinzen befaßte. Derselbe«» wohnte auch der berüchtigte

«, andere. Diese Kommiffion wird ihre Beratungen i» Trient sortsetzen uüd bis Oktober zu Eud« führe«» Ae Aalieser iu Norm. In Bozen haben stch vor einiger Zeit di« Vev» treter der italienischen Parteien, Vereine und Organi sationen über Veranlassung des Sekretärs d« Fascistengnrppe von Bozen zu einer Besprechung zusammengefundm. Die Versammlung richtete sich gegen die Deutschen mld sollte ein Protest sein, gegen die schwache Politik der Regierung, die bin Deutschen bevorzuge und die Italiener angeblich vernachlässige

, unter Zugrundelegung der gleichen Wäh rung also um 356% mehr als unter Oesterreich. Im Trentino trifft es heute pro Tausend der Be völkerung 3 Sicherheitsorgane, in Siidtirol für dieselbe Anzahl 4.' ine» lelHMsflen Bedauerns über den Vorfall ausznst:rech«N und versicherte» dost dle Regierung die enerAschessen Matznahmen ergriffen habe, um such cmßsrhrrH des Parlamentes alle Abgeordne ten ohne Anlerschled der Derlei zu schützen. Nachdem die deutschen Abgeordneten dem Kam merpräsidenten ihre Absicht mitleilken

Forderungen der SÜdtiroler aufmerksam zu machen und legte« derselben einen Antrag vor, der besagt: „Die Abgeordnetenkammer, im Vertrauen darauf, daß die Regierung die besonderen Interessen der deutschen Bevölkerung unseres Landes in Betracht ziehen wird, geht zur Tagesordnung über.* Das will sagen, die Abgeordnetenkammer fordert die Regierung auf, die Interessen der deutschen Bevölkerung in Südtirol zn schützen und Maßnahmen zu treffen, die den feierlichen Erklärungen des Königs und der früheren

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 18.04.1893
Umfang: 6
, 30 davon werden vom Volke gewählt und 6 vom Könige ernannt werden. Der Althing besteht aus dem Ober- und Unterhaus?. Das erstere wird aus sechs von dem Könige ernann- ten und sechs von den Mitgliedern des Althing ge wählten Abgeordneten zusainmengesetzt sei». »*, Wie der „P. C.' auö Belgrad gemeldet wird, haben sämmliche Höfe und Regierungen, denen die Uebernahme der Regierung durch den König Ale xander notisiciert murre, bei der Entgegennahme dieser Mittheilung ihren Sympathien für die Person

und hinzuzu fügen, dass Oesterreich-Ungarn dem jungen König eine glückliche Regierung wünsche. Alle serbischen Städte, im ganzen 22,. sowie viele größere Ortschaften be schlossen, Deputationen an den König zu entsenden, um demselben Versicherungen der Loyalität und unver brüchlicher Treue für seine Person und die Dynastie Obrenovics zu übermitteln. Der neue Ministerpräsi dent Dokitsch skizzierte das Programm der neuen Regierung in mündlicher Auseinandersetzung folgender maßen: Die Ursachen des Ereignisses

vom 13. ds. lägen in der durch die ungesetzliche, verfassungswidrige Haltung der Regentschaft und des Ministeriums Ava- kumowitsch hervorgerufenen gefahrvollen Situation. König Alexander habe durch eine energische, rettende That die Gefahr für das Land und die Dynastie be seitigt, die aus der unnöthigen Verletzung der Rechte der Staatsbürger und der Freiheiten des serbischen Volkes hätte resultieren müssen, und habe dadurch un absehbare Conflicte abgewandt. Nachdem Volk und Armee die Uebernahme der Regierung

durch Alexander mit seltener Einmüthigkeit begrüßt hätten, werde die Regierung nunmehr ihre ganze Aufmerksam keit vorzugsweise der inneren Politik, der Herstellung und Sicherung eines streng verfassungsmäßigen, gesetz lichen Zustandes, der Wahrung der persönlichen Besitz- rechte und der politischen Rechte der Staatsbürger zu wenden, entsprechend den Intentionen des Königs, der allen Ernstes ein Hüter der Verfassung und der Ge setze sein wolle. Die Regierung werde demgemäß mit kräftiger Hand Ausschreitungen

jeder Art und Pro venienz hintanhalten und Wiederholungen der bisher üblichen Racheacte zum voraus unmöglich machen. Eine unbeeinflusSte Wahl zur Skupschtina solle den ersten Beweis für die ernsten Absichten der Regierung liefern. Hand in Hand mit der Durchführung dieses Grund satzes gehe die Wiederanfrichtung des finanziellen Cre dits. Die Ernennung WuitfchS zum Finanzminister, die Garantiernxg der persönlichen Desitzerrechte und die Stabilisierung der staatlichen Zustände unter der eige nen Leitung

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 20.06.1921
Umfang: 4
, erklären, daß ich getreu meiner religiösen Ueberzeugung eine Austragung der Angelegenheit mit den Waffen niemals in Erwägung ziehen konnte. Rom, 16. Juni. Friedrich Toggenburg. Politische Übersicht. Die Beschlagnahme deutscher Flugzeuge. Die von französischer Seite bereits angekündigte Note über die Beschlagnahme deutscher Luftfahrzeuge ging der deutschen Regierung nun zu, die aufgefordert wird, wegen Nichtbefol- gnng der Doulogner Beschlüsse alle militärischen und 25 Pro zent der Zivilslugzeuge

m Generalstab. Frankreich ver spricht dagegen aktive militärische Unterstützung im Kriege gegen Deutschland und erhält die Petroleumquellen Ostgaliziens zur Ausbeutung. In Polen soll jedoch der Widerstand gegen diesen Vertrag wachsen, weil ein besseres Einvernehmen mit Deutschland auf rein wirtschaftlicher Grundlage notwendig ist. Die Entenke und die Regierung von Angora. „Petit Parisien' berichtet, Bekir Samt Bey sei von seiner Regierung offiziell beauftragt, bei seiner Reise nach Rom und Paris

für auswärtige Angelegenheiten Jussuf Kemal Bey sich nach Rom begeben. Die Kabinette Frankreichs und Italiens dürsten daher binnen kurzem in der Lage sein, mit einer Reihe führender Persönlich keiten der Regierung von Angora zu verhandeln, die volle Be fugnisse zu verbindlichen Besprechungen besitzen. Das Blatt erwähnt weiters, bei den bevorstehenden Konferenzen Lord Curzons in Paris werde wahrscheinlich von englischer Seite besonderer Wert darauf gelegt werden, die Ansichten der fran zösischen Regierung

ln den kleinasiatischen Fragen noch vor der Ankunft der Delegation von Angora in Paris kennen zu ler nen. Man scheine ln London zu befürchten, daß die neuen Be vollmächtigten der Regierung von Angora sich bemühen wür den, in den Orientfragen Frankreich und Italien von England zu trennen und wünsche daher Klarheit über die Lage zu schaffen, bevor die englische Regierung endgültig Stellung nehmen wird. Russisch-rumänische Arledensverhandlungen. Auf Ersuchen der rumänischen Regierung sollen die Frie- dcnsverhandlungen

mit Sowjetrußland und deren Vertreter Karachan in Warschau stattsinden. Der Vormarsch der Sowjellruppen. Nach Meldungen aus Rotterdam sind die Sowjettruppen schon in Anatollen eingerückt und rücken gemeinsam mit der Türkenarmee nach Smyrna und Konstantinopel vor. —- Nach einer Smyrna-Meldung des „Daily Telegraph' ist die neue griechische Offensive gegen die Kemalisten um einige Wochen verschoben. — Nach einer Meldung aus Konstantinopel teilte die englische Regierung den türkischen Nationalisten

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