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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 5 von 20
Datum: 30.11.1901
Umfang: 20
und beliebt. Für das übrige Südtirol empfiehlt die christlich sociale Partei in Tirol folgende Herren als Candidaten: WMliezirk Wrücen—Sterzing: Dr. Otto v. Gnggenberg, Arzt in Brixen. Johann Mayr, Pfarrer'in Ridnaun. Wahlbezirk Aruneck—Ampezzo: Dr. Aemilian Schöpfer, TheologieprofessorinBrixen> Reichsraths- ab geordneter. I. Jungmann, Gemeindevorsteher in Sand in Taufers. Wahlbezirk Lienz: Josef Schraffl, Bürgermeister in Sillian, Reichsraths abgeordneter. I. Rainer, g ew. Landtags ab geordneter

Abgeordneten, dem hochw. Herrn Johann Steck, Pfarrer von Margreid, abzugehen. Herr Pfarrer Steck ist ein ruhiger, bescheidener und doch ein energischer Mann, ein klarer Kopf und hat feine Abgeordneten-Pflichten getreulich erfüllt. Er hat die Interessen seiner Wähler eifrig und gewissenhast vertreten; er ist vor seinen Wählern erschienen und hat über sein Verhalten in der ab gelaufenen Landtagsperiode vor uns Rechenschaft abgelegt. Herr Pfarrer Steck ist ein Mattn des Friedens. Als auf der letzten

Friedensconferenz zu Brixen alle Anträge der Christlichsocialen nacheinander von den Altconservativen abgelehnt wurden, hat Herr Pfarrer Steck noch eigens beantragt, man möchte wenigstens im Bozener Bezirke, um dem Wahlkampfe auszu weichen, wie bisher einen Candidaten der christlich socialen und den andern der altconservativen Partei überlassen. Allein auch dieser den Frieden in unserem Bezirke bezweckende Antrag wurde von den Alt conservativen abgelehnt. Der einzige Grund, Herrn Psarrer Steck fallen zn lassen

, könnte also nur der sein, dass er der christlichsocialen Partei angehört. Indes diese Parter ist ja von der höchsten kirchlichen Autorität, vom Papste, als katholische^ von den besten Absichten geleitete Par t e i anerkannt. Wir können also mit gutem Gewissen mit dieser Partei halten und die Candidaten derselben wählen. Auch der hochwürdigste Fürstbischof von Brixen hat jüngst erklärt: „Meinetwegen können die Leute wählen, wie sie wollen: christlichsocial oder altconseroativ; wenn sie nur katholisch wählen.' Somit

haben wir keinen Grund, von unserem bisherigen Abgeordneten, Psarrer Steck von Mar greid, abzugehen. Wir haben andererseits aber auch keinen Grund, den hochw. Herrn Pfarrer Pirhofer zu wählen. Bis vor wenigen Monaten war er selber noch Anhänger der christlichsocialen Partei und hat ge legentlich der letzten Parlamentswahlen beidemale für die christlichsocialen Candidaten gestimmt. Seit dem ist nichts vorgefallen, was seinen jetzigen Partei wechsel rechtfertigen könnte. Die christlichsociale Partei ist seitdem

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 6 von 10
Datum: 30.11.1901
Umfang: 10
) und deshalb resultatlos verlaufen ist. Die Kandidatur der konservativen Partei für den Land- gemeinden-Bezirk Brixen-Sterzing fand nicht geringe Opposition. Da nun schon ohne Zuthun der eigent lich Beteiligten dieser Bericht veröffentlicht wurde, so soll hier eine Ergänzung und Berichtigung des selben folgen: 1. Es war nicht eine Vertrauens männer-Versammlung, sondern die Einladung ist nur an Gemeinde-Vorstehungen des Bezirkes Brixen und nicht an die konservativen Gesinnungsgenossen ergangen. Der Besuch

war ein ganz zufriedenstellender, da Manche sich wegen dringender Geschäfte entschuldig ten, unter Beistimmung zu den Bestrebungen der konservativen Partei. 2. Was die Ansprüchen der beiden Kandidaten betrifft, so entwickelte Herr Josef v. Pretz das katholisch-konservative Programm, be sonders den wirthschäftlichen Theil desselben, erklärte die Aufstellung von Kandidaten seitens beider katho lischen Parteien mit dem Beifügen, daß er, Herr v. Pretz. und auch Herr I. Lanz, die Kandidatur nicht gesucht

, sondern nur aus Gehorsam gegen unsere Partei angenommen haben, nach bestem Können wirken werden, aber keine gewissen Versprechungen machen können, da deren Erfüllung nicht von Ein zelnen, sondern von der Gesammtheit des Landtages abhängt. Schließlich wurden die Anwesenden aufge fordert, im Falle ihres Einverständnisses für die konservativen Kandidaten, im Falle des Gegentheiles für die Christlich-Sozialen bei der Wahl zu stimmen. Somit wurde volle Freiheit gelassen und ein Resultat weder angestrebt

zwischen beide« Bruderparteien das Wort geredet habe. Nur ein christlichsozialer Vertreter drückte den Wunsch aus, es möchte auch in Mühlbach einmal eine Versammlung der katholisch konservativen Partei stattfinden, wie solche von der christlichsozialen Partei abgehalten wurden, was ihm gerne zugesagt wurde. Man schied in freundschaftlicher Weise mit den Worten: Auf Wiedersehen in Mühlbach. Dieser Bericht wird mit dem aufrichtigen Wunsche für das allgemeine Wohlergehen und den Frieden im Lande hiemit

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 6 von 20
Datum: 30.11.1901
Umfang: 20
. Hat dann irgend welche Gegend des Bezirkes besondere Wünsche und Anliegen, so sind gerade wieder, wie die Erfahrung bestätigt, die Ab geordneten der christlichsocialen Partei diejenigen, welche überall hinkommen, um die Wünsche und Anliegen ihrer Wähler zu hören und dieselben energisch zu vertreten. Es wäre noch zu fragen, ob Kienzloder Trafojer? Da ist jedoch die Wahl noch weniger schwer. Ein Abgeordneter, welcher vor seinen Wählern, da er ihnen Rede stehen soll, die Flucht ergreift, wie es Herr Trafojer

fast immer noch ge than, kann unser Mann nicht sein. Schreiben wir also am 2. December auf unseren Wahlzettel: Johann Steck, Pfarrer in Margreid. Josef Aienzl, Vorsteher in Sarnthal. Gine Aartei der Wateu. Wie man den Baum an seinen Früchten, so er kennt man eine Partei an den Thaten, die sie aus geführt. Hat eine Partei viel Gutes geleistet, hat sie das viele Gute in kurzer Zeit geleistet und viel leicht gar noch trotz heftiger Gegenagitation und großer und vieler Hindernisse

, so muss ein vernünftig denkender Mensch, der sich nicht von Leidenschaften beeinflußen lässt, der Partei das Zeugnis geben> dass sie eine gute Partei ist, eine Partei, die das Ver^ trauen und die Liebe des Volkes verdient. . Wir kennen eine solche Partei und deren Thaten. Es ist dies die christlichsociale Partei; es ist Die Aeueröestattttng in Oesterreich. Unter diesem Titel brachten die „Bozner Nach richten' in Nr. 272 vom 26. November einen Artikel, unterzeichnet von I. v. D. Da der Artikel in sehr verfänglicher

derselben. Was mit der Feuerbestattung angestrebt wird, das soll uns ein Freimaurer sagen. Es war im Juli 1886. Da kleidete der Secretär der römischen Loge, namens Castellazzo, das- Programm der Loge in folgende kurze, aber sehr be zeichnenden Worte: „Die Civilehe entzieht der Kirche die Familie; die confessionslose Schule wird ihr in kurzer Zeit die heranwachsende Gene ration entzogen haben und das Civilbegräbnis, d. h. die Feuerbestattung, welche von der Kirche jene Partei, die seit ihrem Aussieben und ganz be sonders, seitdem

sie in Wien und Niederösterreich die herrschende geworden ist, von den Juden und i h r e n K n e ch t e n, von den Judenliberalen, den Deutschradicalen, den Socialdemokraten, überhaupt von den geschworenen und erbittertsten Feinden des Christenthums und des christlichen Volkes glühend gehasst und verfolgt wird. Von den Todfeinden rings umgeben, gieng die christlichsociale Partei stets geraden Weges ihrem Ziele zu. Und das Ziel, das sie erstrebt, ist kein anderes, als das ganze öffentliche Leben

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 10 von 20
Datum: 30.11.1901
Umfang: 20
, gegen einen solchen terroristischen, die von unserem guten Kaiser Franz Josef gegebenen Volksrechte verletzenden Vor gang zu protestieren und Eure Stimmen auf Anton Atz, Güterbesitzer in Unterplanitzing bei Kältern, zu vereinigen. Herr Anton Atz ist ein ruhiger, ernster, viel erfahrener Mann aus dem Volke, kennt unsere Tiroler Gemeindeangelegenheiten vorzüglich, gehört auch seiner Gesinnung nach der christlichsocialen Partei an und wird stets die Interessen seines Wahlkreises mit offenem Mannesmuth und Ehrlichkeit vertreten

seine Thüren geschlossen und wird in ein Ge- schäftslocal für Manufacturen umgewandelt. Mehr als ein halbes Jahrhundert saßen vor dem Caf6 Nones, so lange es die Jahreszeit gestattete, im Freien und dann in den inneren Localitäten die Häupter der italienischen Partei und hielten dort auch ihre Berathuugen ab. Schneidig. Das „Vorarlberger Volksblatt' (christ- lichsocial) vom Donnerstag den 28. November ladet die katholischen Männer von Bregenz und Umgebung zu einer Pro testversammlung ein, in der Stellung

genommen wird gegen die bübischen Angriffe der katho lischen Universitätsjugend. Es heißt dort: „Es ist höchste Zeit, einmal ein entscheidendes Wort zu sprechen. In Klagenfurt wurden seinerzeit bei Tagung des Universitäts vereines katholische Studenten, Priester und Laien miss handelt, in Brünn und Salzburg, neuesteus wieder in Wien und Graz wurden katholische Studenten wegen ihrer Ueberzeugung misshandelt. Und doch wagt .es eine alldeutsche und deutschnationale Partei noch, von Freiheit zu sprechen

gewesen und der Betrag von 1000 X wurde der Witwe sofort ausbezahlt. Karl Ganl hat erst den Betrag von 19 15 14 Ii als Prämie der Anstalt gezahlt. ' An die Wähler des Städte» und Wärkte-Iezirkes von Meran, Kältern, Hramin und Hlurns. Nachdem der Candidat der katholisch-conserva- tiven Partei, Hochwürden Herr Decan Glatz von Meran, eine große Anzahl bäuerlicher und. unab hängiger Landtagswähler von dem Besuche jener Versammlungen ausschloss, in denen er sein Programm entwickeln sollte und über seine politische

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Tiroler Stimmen
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Seite 2 von 6
Datum: 30.11.1901
Umfang: 6
braucht er eine fünfte Curie. Man sieht, ? Das geht völlig über die Hutschnur in dem Blatte, das lichkeitsanträge bilden doch nur ein Hindernis, selbst ans die Herren sind sehr freigebig; bei der Innsbrucker Wahl-Z fast gegen sämmtliche Juristen im Landtage Krieg geführt das Dringendste heranzutreten. Dass ein willenlos ausireform hatten sie etwas mehr zugeknöpfte Taschen. Doch-hat. Bei den R-ichsrathswahlen hat man den Fischer den Wogen der verschiedensten Partei- und Fractions-fist eine Wahlrede

noch lange kein Gesetz. so. Klerant in's Feuer geschickt, damit er fordere, der tendenzen umhcrsteuerndes Parlament, dem der sicheres fCandidat dürfe nicht zu viel Jurist sein. Die „Chr." Boden positiver Thätigkeit fehlt, in Gefahr ist, jederzeit; Zur Landtagswahl. Landeck. 29. No». Also, j war glücklich über diese Forderung. Jetzt auf einmal zu stranden und in einem Zusammenstoß der Leiden-! nun wissen wir es! Die christlich-sociale Partei in unserem f soffen bie ßeute das Gegentheil glauben. Damals

dieser Mahnung unge achtet. steht das Haus wieder in dem Schutte der Dring lichkits antrüge Es entzieht sich damit der leitenden Hand der Regierung und folgt den regellosen Impulsen der verschiedenen Fractionen, die mehr auf die Hervorkeh rung der eigenen Tendenzen, als auf die Beachtung legis lativer Bedürfnisse bedacht find. Indem der Minister präsident dabei noch hervorgehoben hat, dass keine Partei die Anwendung anderer gewaltsamer Maßregeln oder auch nur einen neuen Appell an die Wähler zur Befreiung

als einen der Candidaten den hochw. Herrn|qat es sich um Baron Di Pauli gehandelt, der von der Franz Habicher, Kaplan in Pedross, auf, für den zweiten, i „Politik des Hasses" verfolgt wurde, heute handelt es heiße er nun Geiger oder Haueis, wolle dann auch sie' sich um den Statthaltereirath Schor n, den die Wähler einmüthig die Stimme geben! „Aus diese Weise könntet wegen sein:s Abfalles von der Partei, welche ihn gewählt, in unserm Wahlkreise wreoer eine einstimmige Wahl erzielt werden — ein Beispiel des Friedens

vorstellen, dass es erst nach „langen Verhandlungen gelungen ist, denselben zur Annahme des Mandates zubewegen." Aber — ich bitte nur um Aufrichtigkeit — erfolgte diese Pression auf Herrn Habicher um des Friedens willen?! Hat denn die katholisch-conservative Partei, die seit den Zeiten der bei uns bestehenden Verfassung im Bezirk Landeck ruhig und ehrenreich in possessione mar, den Frieden gebrochen? Ist dies wahr? Oder nicht vielmehr, dass seit neuester Zeit, seit dem Auftreten eines neuen Seelsorgers

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Brixener Chronik
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Seite 19 von 24
Datum: 30.11.1901
Umfang: 24
erlauben, dass es mit der Arbeitsfreudigkeit der eonservativen Partei bis in die letzten Monate recht windig ausgesehen hat. Der „Katholisch-politische Bolks- verein für Deutschtirol', bis in die neueste Zeit die einzige politische Organisation der eonservativen Partei, hat z. B. über drei Jahre keine Generalversammlung gehalten. Heißt man das bei den Eonservativen Lebens und Arbeitsfreudigkeit? Baron Di Pauli hat in dreieinhalb Jahren kaum je eine Wähler versammlung gehalten, Graf Brandts

Partei in solcher Weise „allen Anforderungen gewachsen, welche die heutige Zeit an eine ernste politische Pa'.tei stellt' ? Gegen wen am die Tiroler Csnfev- vatwtn avbeitsfreudig? Allerdings, wir müssen der Wahrheit Zeugnis geben: Die eonservative Partei ist in den letzten Monaten ganz auffallend lebens- und arbeitsfreudig gewor- d e n, nämlich im Kampfe gegen die Christlich socialen. Die gleiche eonservative Partei, welche einen Wolf und Seitz, einen Lecher und Eisen- kolb ruhig gewähren ließ

und in aller Gemüths ruhe zuschaute, wie Hunderte und taufende katholisch getaufter Tiroler diesen Abfallsaposteln zujubelten, diese nämliche eonservative Partei sendet heute Gärtner und Ladeneommis aus der Stadt in die Bergdörfer, und diese armen Kerle müssen dort von Haus zu Haus laufen und das wohleingelernte Sprüchlein aussagen: „Liebe Bauersleute! Wählet ja nicht euren christlich socialen Pfarrer zum Wahlmann, denn die heilige katholische Religion verbietet das.' Die gleiche eonservative Partei

Groschen ver dienen lassen. Und für diese paar Groschen will man die heimischen Gewerbetreibenden zwingen, gegen ihre Ueberzeugung zu wählen! Solche Wahlpraktiken hat die eonservative Partei den Juden verständnisvoll abgelauscht. Denn bei den jüdischen Fabri kanten ist es Brauch — und die eonservative Presse hat diese Thatsache oft genug aebrand- markt und an den Pranger gestellt — dass die Arbeiter so wählen müssen, wie ihr Brotgeber es vorschreibt. Ja, die eonservative Partei, gegen den Radiealismus

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Brixener Chronik
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Seite 18 von 24
Datum: 30.11.1901
Umfang: 24
und entschiedenen Widerstande der Tiroler Christlichsocialen begegnen. Leider lässt sich in dieser Frage die gleiche Entschiedenheit und Einmüthigkeit von den Tiroler Conservativen nicht erwarten. Denn wenn auch ein be deutender Theil der Tiroler Conservativen. wie lobend hervorgehoben werden muss, die Trennungs gelüste der Italiener entschieden zurückweist, so gibt es doch in der conservativen Partei einige sehr einflussreiche Männer, welche leider bereit sind, den Italienern die Landeszerreißung zu bewilligen

, so wähle christlichsocial! Die konservative Flugschrift: „Die eon- servative Partei nicht mehr zeitgemäß?' Unlängst wurde im ganzen Land eine Broschüre verbreitet, welche den Titel trägt: „Die conservative Partei nicht mehr zeitgemäß?' Diese Broschüre wurde von einem Conservativen geschrieben und soll eine Entgegnung sein auf die von christlichsocialer Seite herrührende weitverbreitete Broschüre: „ChristlichsoeialundAltconserv ativ.' Die conservative Broschüre will eigentlich die Christlichsocialen

auf Föderalismus und Centralismus macht er zwar einige Ausstellungen, meint aber, dass in der Praxis die Christlich- socialen und Conservativen schon sich werden zu sammenfinden. Der Verfasser dieser Broschüre liefert also, freilich, ohne es zuwollen, den glänzenden Nachweis, dass die Tiroler Christlichsocialen mindestens ebensogut sind und ebenso verständig in Auffassung politischer Fragen wie die Tiroler Conservativen. Wenn dem aber so ist. dann hat die con servative Partei durch den Verfasser dieser Flug

gesagt. Die „Lebens- und Arbeitsfreudigkeit' der eonservative» Partei in Tirol. Eine Bemerkung der mehrgenannten con servativen Broschüre müssen wir noch etwas' be leuchten. Die Flugschrift enthält auf der letzten Seite folgenden Passus: „Die conservative Partei ist lebens- und arbeitsfreudig, sie fühlt sich allen Anforderungen gewachsen, welche die heutige Zeit an eine ernste politische Partei stellt.' Da müssen wir uns schon die Bemerkung

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Brixener Chronik
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Seite 7 von 24
Datum: 30.11.1901
Umfang: 24
die Fahne der eonservativen Partei schwelle, und dass Hofrathswinke in der eonservativen Partei maßgebend geworden sind. Zahlreiche Alt tiroler bedauerten solche Zustände, sie ver langten von der eonservativen Partei und deren Abgeordneten mehr Schärfe und größere Ent schiedenheit der Regierung gegenüber — es theilten sich die „S charfen' und die „Milden', es entstand die „schärfere Tonart'. Als vollends die Tiroler Eonservativen mit den erz liberalen und hussitisch gefärbten Jungezechen

entstand und üppig in die Halme schoss — da glaubten zahlreiche Männer, welche noch alttirolischen Geist im Herzen und alttirolisches Blut in ihren Adern fühlten, nicht länger mehr solchem Treiben zu sehen zu sollen: Sie traten aus der eon servativen Partei Tirols aus und gründeten die Partei der Tiroler Christlich socialen. Die christlichsociale Partei Tirols hat sich's zur Aufgabe gesetzt, die alttirolische Fahne, welche die Eonservativen in die Rumpelkammer hinterlegt, neuerdings zu ent rollen

und mit Gottes Hilfe zum endlichen Siege zu führen. Man hat für das alttirolische Pro gramm einen neuen Namen geschöpft, den Namen Ehristlichfo cial. Ein neuer Name war noth wendig, denn der alte Name katholifch-eonfervativ war in den letzten Jahren durch die Eonser vativen gründlich abgenützt und in Misscredit gebracht worden, so gründlich, dass sich die Eon servativen selber nicht mehr getrauten, im Reichs rathe mit dem alten Namen „Katholische VoM- partei' aufzurücken,sondern sich vomHerrnPrälaten

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Brixener Chronik
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Seite 1 von 24
Datum: 30.11.1901
Umfang: 24
, Samstag, den 30. November XIV. IcrHvg. Die KMagsmhlc« m dm LMgemmdeit. Am Motttag» A. Deremvrr, finden in Tirol die Wahlen der Abgeordneten der Land gemeinden statt. Die Herren Wahlmänner mögen sich rechtzeitig einfinden und ja nicht ver gessen, die Legitimationskarte mitzubringen. In Brixen beginnt die Wahl um 9 Uhr vormittags. Die christlichsociale Partei empfiehlt allen Wahl männern, die zwei Namen folgender Kandidaten des betreffenden Bezirkes in dem Wahlzettel deutlich und genau einzuschreiben

, muss auch die Leute davon reden lassen. Und eine Partei, die Candidaten ausstellt, muss sich nicht minder ge- fallen lassen, dass man ihre V oischlkge prüft beurtheilt und bespricht. Ein Candidatenvorschlag ist eine große Zumuthung an die Wähler, es ist eine Vertrauenssache in der O.sfmtlichkeit. Ein Landtagsabgeordneter ist doch wahrlich nicht etwas, was man unbesehen annimmt. Und nun wollen wir einmal kurz und bündig diseutieren, was uns Wählern die conservativ? Partei mit ihren Candidaten für das E-sack

» und Pusterthal und für das deutsche Südtirol überhaupt zunmthet. Aber noch etwas zuvor. Man hat uns so oft gewarnt, Landtags oder ReichsrathswMen, ja selbst Gemeinderaths- wahlen rein als Parteiangelegenheit anzusehen; man hat so oft andern Parteihetze vorgeworfen und behauptet, dass „man' ohne Rücksicht auf Würdigkeit, nur vom Standpunkte der Partei angehörigkeit, Wahlen mache. Ob mit R^cht oder mit Unrecht, wollen wir hier nicht verhandeln. Aber wir stellen uns mit Entschiedenheit auf den Standpunkt, dass

man wenigstens nicht bloß vom Parteistandpunkt die Wahlen durchführe, sondern dass es Ehrensache jeder Partei sei, den Wählern hervorragend tüchtige und geeignete Candidaten vorzuschlagen. Gut denn. Was wird uns von der conservativen Partei mit ihrer Can- didatenliste zugemuthet? 1. Wird uns zugemuthet, Candidaten zu wählen, die sich noch gar nicht in öffentlicher Wählerversammlung den Wählern vorgestellt haben. Oder wo haben die Candidaten Herr v. Prch und Borsteher Lanz, Sargant in Neustift

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Volksblatt
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Seite 1 von 17
Datum: 30.11.1901
Umfang: 17
in den Landge^ meinden das Glück auf diese, oder jene Seite. Es handelt sich an diesem Tage in genannten Bezirke^ nicht etwa darum, wer etwa von zwei gleichgut katholischen Gegnern als Sieger hervorgehe, —, zu gegeben die Ehrlichkeit der Gegner, — sondern eH handelt sich im Grunde genommen darum, ob in. Tirol, die alte rühm- und verdienstreiche katholische Landespartei weiter vorherrschen soll, oder ob die Geschicke des Landes in Zukunft in die Hände de^ neuentstandenen Partei gelegt werden sollen, dih

bisher mit den Kirchenfeinden die alte Tirolerpartei- heftig bekämpft hat. Es ist das eine schwere An-^ klage, für die christlichsociale Partei in Tirol, die sich sehr rühmt, von der kirchlichen Auctorität alH gleichwertig mit der katholisch-conservativen Partei, angesehen zu werden. Nun ist dieser schwere Vor-^ wurf nur allzu berechtigt. Um ein paar Stimmen, für die Christlichsocialen zu gewinnen, scheuen sich- selbst solche nicht, die das „Salz der Erde' sind,^ welche sogar , zum Stande

insolge dessen mit übergroßer Majorität! Dr. Perathoner lässt aber auch als Bürgermeister die christlich sociale Druckerei in Bozen etwas verdienen! Gegen die Liberalen haben die Christlich socialen also keinen Candidaten aufgestellt! Da gegen wurde die katholisch-conservative Partei im Bunde mit Liberalen, Deutschnationalen und Social demokraten auf der ganzen Linie auf das heftigste bekämpft. Gegen Pfarrer Schrott in Tramin stellten die Christlichsocialen zuerst Herrn Rohracher in Lienz

. Auch da wieder dieselbe christlich-liberale Verbrüderung! In Bozen verschmähten die Christlichlichsocialen bei den Wahlmännerwahlen ein Compromiss mit den Con servativen, als aber die Liberalen mit den Social demokraten in die Stichwahl kamen, da stimmten christlichsociale Parteiführer für die liberalen und radicalen Wahlmänner. Als es in Bozen noch nur eine Partei gab, hatten die Conservativen glänzend gesiegt! In der V. Curie Nordtirols stimmten dieLibe- ralen und Socialdemokraten zu wenig zahlreich für Wechner, so dass

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Brixener Chronik
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Seite 14 von 24
Datum: 30.11.1901
Umfang: 24
Partei. Das katholische Volk hat nicht bloß Pflichten, sondern auch Rechte. Das Volk hat nicht bloß die Pflicht, der weltlichen Obrigkeit zu ge horchen, sondern das Volk hat auch das Recht von den Behörden zu verlangen eine liebevolle Behandlung und eine gerechte Verkeilung der Lasten und Abgaben. Der Stimmzettel in der Kand der Wähler ist die Waffe, womit das arbeitende Volk die Regierung zwingen kann Gerechtigkeit walten zu lassen und Ungerechtia- keiten abzustellen. Durch die Wahl

von Ab geordneten, welche die Lasten und Bedürfnisse des Tiroler Volkes kennen, und welche auch den Willen und die Krast besitzen, die Lasten nach Möglichkeit zu erleichtern und d>n Bedürfnisse^ soweit es nur immer möglich ist, entgegenzu kommen, kann das Volk sich selber helfen und selbst sein Schicksal bestimmen. Da tritt nun au die Wähler und Wahlmänner die wichtige Frage heran: Welche Partei ist die volks freundlichste, wel^e Partei meint es am ehrlichsten und aufrichtigsten mit dem arbeitenden Volk

? Da kann ich dich nun, lieber Wähler und Wahlmann, aus voller Ueberzeugung versichern: Die volksfreundlichste Partei sind die Christlichsocialen. Mo Christlich foeialen treiben Uolks- Politik, die Conservativen «der Regie- r«ng«politik. Die christlichsocialen Abgeordneten suhlen sich als Volksvertreter und' nicht als Uegiermtgs Vertreter. Wie bereits früher erzählt worden ist, hat Dr. Lueger zum Papst Leo XIII. gesagt: „Die Conservativen thun, was die Minister wollen, wir Christlich sociale aber wollen, dass die Minister

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