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Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 1 von 20
Datum: 29.04.1910
Umfang: 20
dem chrtftlichsozialen Kandidaten ihre Stimme geben sollen; in gleich ruhiger Weise behandelt auch die christlich- soziale Presse die Kandidatenfrage. Anders aber verhält es fich bet den konservativen Versammlungen. In nichts weniger als katholischer Weise wird da gegen die volk-freundliche Tätigkeit der christlichsozialen Partei im Reichsrat und Landtag gehetzt, es wird an ihnen kein gutes Haar gelassen, man stellt die Abgeordneten dieser Partei als Katholiken zweiter Güte hin, übt eine geradezu verleumderische

80 h. Nr. 9 Zur Woölöewegung in Meran-(Land)-Vtntsch- gau-Iaffeier. Der Wahlkampf für die Besetzung deS Reichsratsmandates in diesem Wahlbezirke geht bald seinem Ende entgegen, am 6. Mai findet die Wahl statt. Bis dorthin werden von den beiden in Betracht kommenden Parteien, der christlichsozialen und der konser vativen, noch mehrere Versammlungen adgehalten werden. Die rege Versammlungstätigkeit im Wahlbezirke wäre ja gewiß an und für fich zu begrüßen, wenn der Kampf in ruhiger und sachlicher Weise geführt

Kandidat des Wahlkreises, Herr Dr. ChristomannoS, anerkannte selbst die Tüchtigkeit deS Kan didaten Hölzl und bedauerte eS, daß Hölzl nicht der liberalen Partei angehört. == Am 6. Mai haben nun die Wähler des Wahlbezirkes dar letzte Wirt. Sie haben zu entscheiden, welcher der beiden Kandi daten den Wahlbezirk im RrtchSrate vertreten soll. Diejenigen Wähler, welche darauf Wert legen, daß ihr Vertreter im Parla mente für den Wahlbezirk etwas leisten könne, denen eS ferner daran gelegen

ist, daß die einige christliche Reichs partei zur Freude und zum Nutzen der Sozialdemokraten nicht geschwächt werde (oie Wahl des Pater Schönherr würde nur im Interesse der Sozialdemokraten gelegen sein, weil die einige Aern-Zeitung“ erscheint am 13. Mai 1910 . ""3ÜNV

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Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Land-Zeitung
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Seite 1 von 16
Datum: 29.04.1911
Umfang: 16
und Kompromißverhandlungen zwischen christlich sozialen und konservativen Parteiführern statt. Die Bemühungen, ein Wahlkompromiß zustande zu bringen, scheiterten, weil die christlichsozialen Vertreter es hartnäckig ablehnten, den selb ständigen Fortbestand der katholisch-konser vativen Partei anzuerkennen. Sie halten noch immer den Beschluß der chrlstlichsozialen Partei konferenz vom 5. August 1907 in Innsbruck auf recht, wonach ein Kompromiß mit der Tiroler kon servativen Partei abzulehnen sei, da dieselbe in folge der Einigung

des Zentrumsklubs mit der chrlstlichsozialen Partei keine Existenzberechtigung mehr habe. Mit diesem Beschlüsse wurden die Tiroler Konservativen seitens der Chrlstlichsozialen nicht mehr als Partei anerkannt, sondern für Freischärler erklärt und als solche in der Folgezeit behandelt. Die katholisch-konservative Partei hat am 26. Juni 1907 und später wiederholt feierlich kundgegeben, daß sie als Partei weiterhin be stehen bleibe, aber als solche nach wie vor bereit sei, zur Herstellung des Friedens im Lande

mit den Christlichsozialen eine Verständigung von Partei zu Partei einzugehen, unter Wahrung ihrer einzelnen katholischen Grundsätze. Nicht als Freischärler, sondern nur als gleich berechtigte Macht wollten die Katholisch-Konser vativen Tirols über eine Verständigung verhandeln. Die Christlichsozialen hielten sich aber weit erhaben über die Zumutung, mit den Konservativen von Partei zu Partei zu verhandeln, nur den Kampf gegen sie setzten sie fort, um mit brutaler Gewalt sie zu unterwerfen. Diese Versuche

hatten aber das Ergebnis, daß die Katholisch-Konservativen wieder mehr erstarkten und fester sich zusammen schloffen und sich kräftig organisierten. Die Ergän zungswahlen für den Landtag im deulschsüdtirolischen Städtebezirk und im 13. Reichsratswahlbezirk machten den Chriftlichsozialen klar, daß sie mit der katholisch-konservativen Partei im Lande rechnen müßten. Es zeigte sich, daß die konservativen Freischärler so stark waren, daß es fast den Anschein erhielt, als könnten sie einen Sieg datontragen. Da mußte

, daß ihre Zahl zunehme statt abnehme, und daß infolgedessen so unangenehme Erscheinungen wie im Vintschgau noch öfter zu gewärtigen seien. Nun erhob sich in der Presst und von seiten ein zelner Parteimitglieder eine wahre Schatmeien- sanfare ganz stürmischer Friedenssehnsucht und nun wendeten sich die Christlichen an den Führer der Konservativen betreffs Anbahnung von Friedens- Verhandlungen. Herr Dr. v. Wackernell antwortete ihnen im Aufträge der katholisch-konservativen Partei am 23. November 1910

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Tiroler Grenzbote
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Seite 7 von 10
Datum: 20.09.1913
Umfang: 10
in sonniger Lage, womöglich zentral gelegen, wird von ruhiger, kinderloser Partei gesucht. —77 Angebote unter „K. M. 2188" an die Exp. Ein möbliertes Zimmer an einen soliden Herrn ist ab 1. Oktober zu ver mieten Krankenhausgaffe 1/11. 2190 Schöne 2200 ’ 1. Stock-Wohnung, 3 Bimnter und Küche, an ruhige Partei bis 1. November zu vermieten. Mnt. Stadtptatz 9. Usus mit vorzügt. eingerichtetem Oemifcht- mnrengeschüft in einer großen Ortschaft des Unter- inntals um Kr. 42.000 mit geringer Anzahlung zu verkaufen

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Der Arbeiter
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Seite 8 von 8
Datum: 31.01.1919
Umfang: 8
das Wahlprogramm der christlichsozialen Partei Oesterreichs. Der Vortrag wurde von bcn Anwesenden sehr beifällig ausgenommen. Die nächste Versammlung findet am Sonntag, den 2- Februar statt, wozu die Mitglieder wieder recht zahlreich erscheinen und auch Gäste mitbringen wollen. Am 19. Jänner wurden sieben neue Mitglieder ausgenom men, wovon sechs sich zum Bezüge des „Ar beiter" verpflichteten. Maulern. (Abg. Schoiswohl vor seinen Wühlern.) Während in Thewangers Gaifthof die Sozi eine Wählerversammluny

veranstalteten, hielt Herr Staatsrat Michael Schoiswohl eine solche im geräumigen Klemenssaale. Sie war trotzdem zahlreich besucht, namentlich von Frauen und Mädchen, die nach dom Wahlspruche einer Wener Wählerin jetzt „auch mitreden wollen". Der den Mauternern schon seit 22 Jahren bekannte und wegen seiner rastlosen und selbst losen Tätigkeit hochgeschätzte Abgeordnete behandelte die anläßlich der Wahl in die Nationalversammlung aufge worfenen Fragen in ruhiger und sachlicher Weise. Aus gehend

als Führer an der Spitze die Juden aus der Nation der Drückeber ger, Kriegslieferanten und Kriegsgewinner. Am Deut schen Bauernbund anerkannte er das von der christlich- sozialen Partei abgejchriebene Programm, aber wies auch auf zwei Schönheitsfehler bin: die Stiftung der Zwietracht unter dem Bauernstand und die Hinterhältig keit bezüglich der religiösen und kulturellen Fragen, die nicht umgangen werden können, von denen eine, die E h e r e s o r m, setzt schon -n Verhandlung steht. Be züglich

der nationatdemok'-otischen Partei fragte er ein fach, ob sie wohl Vertrauen verdien».. da ihr Gründer, Baron von P a n tz. wenn er auch sonst äußerst tätig für seine Wähler gewesen, bereits bei der fünften Partei angelangt sei. Stach einem kurzen Bericht über seine als Abgeordneter bis jetzt entfaltete Tät'gkeit und über die Unmöglichkeit, während des Krieges öffentlich mehr tun zu können, sprach er über das bisherige segensreiche, alle Stände umfassende Wirken der christttchsozialen Partei

hält bedeutsame Aussätze über unser Programm, aus der Feder der betten Theoretiker und Praktiker der Partei (Seipel, Kienböck, Schmitz, Mayrhofer, Thrler, Bittner). An der Hand eines solchen Führers läßt sich zielsichere Parteischulurrg und zugleich schneidige Wahl, arbeit leisten. Gemüsebau, ihn pflegen wird auch im heurigen Jahre unsere eifrigste Aufgabe sein müssen. Die erste Arbeit die wir im Gemüsebau zu leisten haben, ist die Aus, saat, das Auspflanzen, bezw. die richtige Wahl der Sorten

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 29.11.1911
Umfang: 8
. Wenn, wie es nach Recht, Gesetz und dem sittlichen Empfinden auch sein soll, bei solchen Besetzungen nur die Befähigung und die durch langjährige, makellose Dienstzeit erworbene Anwartschaft aus schlaggebend wäre, dann hätte der Landesschulrat aus den Offerten der tüchtigen Lehrkräfte den Be sten heraussuchen und dem Unterrichtsministerium in Vorschlag bringen müssen. Aber die christlich soziale Partei, die ja den Tiroler Landesschulrat gänzlich beherrscht, pflegt sich mit derlei Skrupel nicht sonderlich

zu beschweren. Der Direktor einer Anstalt, in welcher Lehrer der Jugend des Landes herangebildet werden, ist für die Partei ein hoch wichtiger Posten, dessen Besitz in der Zukunft mehr politische Früchte einträgt, als alle klerikalen Jüng lingsvereine, die man mit großen finanziellen Auf wendungen erhält. Unter jenen Bewerbern, die durch Dienstzeit und Qualifikation mit Recht aus diesen Posten Anspruch erheben konnten, glänzte aber kein hervorragender Parteiagitator. Eine Partei, die sich noch einen Rest

", dann übergeht man sie einfach und stellt eine Kraft auf diesen Posten, die zwar noch wenige Dienstjahre, vielleicht auch nicht erstklassige pädagogische Erfah rungen, dafür aber die von der Partei aeforderten Qualifikationen in reichlichem Maße besitzt. Der Landesschulrat, der, wie schon gesagt, ganz von der christlichsozialen Partei beherrscht wird, hat von allen Bewerbern den an Dienst- und Altersjahren Jüngsten und damit in pädagogischen Erfahrungen nicht Hervorragendsten, den Professor Engelbert

einträglicher Stellen so warmher zig auf ihre Apostel denken. Daß eine solche Pro tektionswirtschaft zur Korrumpierung des Lehrer standes führen muß, bedauere. die Christlichsozialen nicht; erstens sind- ihnen ttM' ethischen Momente völlig fremd und zum zweiten bringt diese Korrum pierung der Partei ja nur Vorteile, weil jeder, der es im öffentlichen Leben zu etwas bringen, will, gleich sieht, welche Gesinnung er rechtzeitig ent decken und mit Eifer verfechten mui Zudem können die Christlichsozialen

, sondern eine Klassensrage! In jenem Geiste, der aus dem künftigen Arbeiter den gefügigsten Lohnsklaven macht, soll das Kind des Arbeiters erzogen werden. Daraus erklärt sich die zunehmende Verklerikalisie- rung der Volksschule in Tirol. Fast kein einziger Lehrer ist noch im Lande, der es wagen würde, öffentlich und frei sich zu einer freiheitlichen Partei zu bekennen und für diese zu werben. Er hat ja keinen Rückhalt, keine Verteidiger, die ihn schützen. Niemand ist, der an entscheidender Stelle seine Stimme erheben

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 1 von 16
Datum: 07.12.1907
Umfang: 16
gestorben. Der Ver- blichene war im Herzen ein treuer Anhänger der konservativen Partei, wenn ihn auch manchmal seine Ansichten nach außen hin mit dieser in Widerspruch gebracht haben. Daß er stets bereit war, Opfer zu bringen, hat er auch anläßlich der letzten Reichsratswahlen zur Genüge bewiesen. Obwohl gänzlich aussichtslos, trat er dem Kandidaten des Bauernbundes, Josef Kienzl, als Gegenkandidat entgegen und besuchte als solcher die Wahlorte, um seine sehr gemäßigt und sachlich gehaltenen

Ausführungen den Wählern vorzutragen. Der7 alte Mann scheute kein Wetter. Im heftigsten Schneegestöber, bei fußhohem Schnee, legte er die unwirtlichen Wege zurück. Diese aufreibende Tätig keit dürfte dem Leiden Herrn v. Zallingers die schlimme Wendung gegeben haben, welche seinen Tod herbeiführte. Franz v. Zallinger studierte das Gymnasium in Bozen und die Universität in Inns bruck. Schon sehr frühzeitig nahm er Anteil am öffentlichen Leben und organisierte als junger Mann in Bozen die konservative Partei

und von edelster Gesinnung. Die Gründung der deutsch - nationalen Partei für Tirol. Am Sonntag fand in Franzensfeste auf Grund der Vorbeschlüsse vom 10. November eine Versammlung statt, von welcher die programmatischen Organisationsgrundlagen ge nehmigt wurden. Die Gesamtheit aller Deutsch freiheitlichen soll unter dem Namen „Deutsch- nationalePartei in Tirol" vereinigt werden. Es ist ein dreifach gegliedertes Programm aus gearbeitet, das in nationaler Hinsicht regste Be tätigung zum Hauptziel macht

. In politischer Be ziehung soll „gegen den Klerikalismus in jeder Form" angekämpft werden, in wirtschaft licher Hinsicht stellt sich die Partei den Sozial demokraten gegenüber, jedoch soll ein sozialpolitischer Fortschritt in den Grenzen der Möglichkeit jederzeit angestrebt werden. Als Obmann wurde der ehe malige Reichsratsabgeordnete Dr. Jos. Tschan ge wählt. Im Abgeordnetenhause, dem „Volksparla ment", von dem man unseren Bauern seinerzeit so viel versprochen und ihnen bezüglich seiner Ar beiten so riesige

unmittelbar bevorzustehen schienen. Nur dem Dazwischentreten einiger ruhiger und ernster Parlamentarier ist es verdanken daß eine Schlägerei vermieden ward. Wenn sich diese Vorgänge wiederholen; wenn die sozialdemokratischen und die anderen radikalen Elemente des neuen Hauses auch in Hinkunft mit Krakehl und Radau antworten, wenn etwas ab gelehnt wird, das ihnen in den Kram paßt, wenn dies« Elemente auch in Hinkunft den Straßenpöbel zu ihrer Unterstützung in das Haus der Gesetz gebung bringen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 24.04.1908
Umfang: 8
Berichtes die Tätigkeit der sozialdemokratischen Partei in Tirol resümieren, so müssen wir sagen, daß die ge machten Fortschritte uns vollauf befriedigen können. Die Entwicklung der Parteibewegung in Tirol war nie eine sprunghafte; ruhiger, zäher und eifriger Werbearbeit bedurfte es, um die Parteiorganisation auf die heutige Stärke zu bringen. Wenn es auch langsam vorwärts geht in unserem Lande, aber das, was die Partei ein mal erobert hat, bleibt ihr Besitzstand und darin liegt die Gewähr für weitere

legt. Dieser Wahlbezirk war wohl auch der heiß- umstrittenste von ganz Tirol. Die Klerikalen und Christlichsozialen wollten unter allen Umständen verhüten, daß ein Sozialdemokrat in Tirol ge wählt und so Bresche in ihren Besitzstand ge schossen werde. Mit einem ungeheuren Geldauf- wände überschwemmte besonders die christlich soziale Partei den zweiten Wahlbezirk mit Agi tatoren, Flugblättern usw., um ihren Kooperator Deutschmann, der persönlich mit nicht gerade wählerischen Mitteln

der Deutschen Volkspartei Dr. Erler in die engere Wahl. Der Vorsprung, den Dr. Erler gegen über unserem Kandidaten hatte, war ein solcher, daß das Resultat der Stichwahl fast feststand, dies um so mehr, da die Christlichsozialen ihre Anhänger aufforderten, für Dr. Erler zu stimmen. Trotzdem war es unserer Partei mög lich, in der Stichwahl einige hundert Stimmen mehr aufzubringen. Nachstehende Tabelle gibt über die Stimmenzahl Aufschluß, welche die verschiedenen Parteien in den einzelnen Wahlbezirken

Partei mit Rücksicht auf das bestehende Schandwahlrecht nicht beteiligen. Die Landesparteivertretung hat in einem im Landesparteiorgan veröffentlichten Aufruf die Genossen aufgefordert, sich zum Kampfe um eine Reform des vorsintflutlichen Tiroler Landtagswahlrechtes zu rüsten. In allen größeren Parteiorten des Landes wurden Volks versammlungen einberufen, in welchen die Gründe, warum sich unsere Partei an dem Wahl kampfe nicht beteiligt, dargelegt und Protest gegen das schmachvolle Wahlrecht erhoben

worden ist. An den Ergänzungswahlen zum Innsbrucker Gemeinderat hat sich die Partei wieder beteiligt. Als Siegerin aus dem Wahlkampf ist natürlich wieder die Innsbrucker Bürgermeisterpartei her vorgegangen, was, wenn man bedenkt, daß das Wahlrecht an einen Zensus von 16 Kronen ge knüpft ist, nicht beweist, daß die im Gemeinderat herrschende Partei in der Bevölkerung selbst einen so großen Anhang hat, um „Siege" zu erfechten. Unsere Partei erzielte wieder einen bedeutenden Stimmenzuwachs

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Der Südtiroler
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Seite 1 von 4
Datum: 01.05.1924
Umfang: 4
. In unserer oberflächlichen und daher unruhi gen Zeit, die so reich an Wahlen, so reich an Aufregung ist, Werden solche Dinge so wenig beachtet, und doch sind die Symptome so wichtig, so wichtig, daß man davor stehen blei ben und endlich einmal denken sollte. Dieser Tage haben politische Wahlen in Italien statt gefunden. Sie sind in ihrer Gesamtheit sehr interessant. Schon das Wahlsystem ist bemerkenswert: es sichert der Regierungs partei bei Erreichung der einfachen Stimmenmehrheit von Vorneherein zwei

haben werde. Es wurde da in ruhiger, sehr oft aber in erregter Form diese Drohung ausgemalt. Es wurden die tollsten Versprechungen gemacht, und als dies nicht half, sollten die niedrigsten Verleumdungen der deutschen Kandidaten, besonders des Baron Sternbach zum Ziele führen. Die Regierung hatte durch die in ihrem Sold stehenden Im Innern des Blattes: Wcrs uns Südtirol'evn weH tut! Hotels, in die Fremde (Deutsche) nicht gehen sollen. Was stch gleich geblieben. * Kleine Wahlbilöer. * Wieder ei« Sieg. Unser Friede

autorität Partei, ja was «och schlimmer ist, die Partei ist Staatsautorität. Daher ist jedes Schwarzhemd vollkommen immun, denn es ist Exekutivorgan der Partei, der Staats autorität. Trotz eifrigen Nachforschens ist es nie gelungen, eine wirkliche Bestrafung eines Faschisten nachzuweisen, der sich gegen Eigentum oder Person eines Deutschen vergangen hat, wohl aber kennt man eine feierliche Amnestie für alle in nationalem Interesse begangenen Verbrechen. Das ist eine vollkommene Verkennung

des Staatsbegriffes überhaupt. Wenn man diesen faschistischen Staatsbegriff bis zu seiner letzten Konsequenz durchdenkt, so ist dieser Begriff verzweifelt ähnlich dem bolschewikischen Staatsbegriff. Hier wie dort ist die Partei und Staatsautorität ein und dasselbe. Die blutigen Wahlen in Südtirol lehren uns aber auch noch so manches andere. Wenn bei politischen Auseinan dersetzungen das letzte Argument der Revolver und der Knüp pel ist, wenn dieses Argument von der Staatsautorität be anspruchenden Partei

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