. Wenn, wie es nach Recht, Gesetz und dem sittlichen Empfinden auch sein soll, bei solchen Besetzungen nur die Befähigung und die durch langjährige, makellose Dienstzeit erworbene Anwartschaft aus schlaggebend wäre, dann hätte der Landesschulrat aus den Offerten der tüchtigen Lehrkräfte den Be sten heraussuchen und dem Unterrichtsministerium in Vorschlag bringen müssen. Aber die christlich soziale Partei, die ja den Tiroler Landesschulrat gänzlich beherrscht, pflegt sich mit derlei Skrupel nicht sonderlich
zu beschweren. Der Direktor einer Anstalt, in welcher Lehrer der Jugend des Landes herangebildet werden, ist für die Partei ein hoch wichtiger Posten, dessen Besitz in der Zukunft mehr politische Früchte einträgt, als alle klerikalen Jüng lingsvereine, die man mit großen finanziellen Auf wendungen erhält. Unter jenen Bewerbern, die durch Dienstzeit und Qualifikation mit Recht aus diesen Posten Anspruch erheben konnten, glänzte aber kein hervorragender Parteiagitator. Eine Partei, die sich noch einen Rest
", dann übergeht man sie einfach und stellt eine Kraft auf diesen Posten, die zwar noch wenige Dienstjahre, vielleicht auch nicht erstklassige pädagogische Erfah rungen, dafür aber die von der Partei aeforderten Qualifikationen in reichlichem Maße besitzt. Der Landesschulrat, der, wie schon gesagt, ganz von der christlichsozialen Partei beherrscht wird, hat von allen Bewerbern den an Dienst- und Altersjahren Jüngsten und damit in pädagogischen Erfahrungen nicht Hervorragendsten, den Professor Engelbert
einträglicher Stellen so warmher zig auf ihre Apostel denken. Daß eine solche Pro tektionswirtschaft zur Korrumpierung des Lehrer standes führen muß, bedauere. die Christlichsozialen nicht; erstens sind- ihnen ttM' ethischen Momente völlig fremd und zum zweiten bringt diese Korrum pierung der Partei ja nur Vorteile, weil jeder, der es im öffentlichen Leben zu etwas bringen, will, gleich sieht, welche Gesinnung er rechtzeitig ent decken und mit Eifer verfechten mui Zudem können die Christlichsozialen
, sondern eine Klassensrage! In jenem Geiste, der aus dem künftigen Arbeiter den gefügigsten Lohnsklaven macht, soll das Kind des Arbeiters erzogen werden. Daraus erklärt sich die zunehmende Verklerikalisie- rung der Volksschule in Tirol. Fast kein einziger Lehrer ist noch im Lande, der es wagen würde, öffentlich und frei sich zu einer freiheitlichen Partei zu bekennen und für diese zu werben. Er hat ja keinen Rückhalt, keine Verteidiger, die ihn schützen. Niemand ist, der an entscheidender Stelle seine Stimme erheben