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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 5 von 12
Datum: 04.05.1907
Umfang: 12
, Pfarrer Chiocchetti in Unlerwn, der Liberale Vanzetta, Lehrer in Trieft, und der Sozial demokrat Dr. Anton Piscel. Die meisten Aus sichten hat der Christlichjoziale Paolazzi. Mit welch verlogenen Miltes« die Gegner kämpfen. Der Obmann der christlichen Gewerkschaften Oesterreichs, Herr Fcanz Spalo.oSki>-Wien, schreibt unö: Im „Tiroler Grenzbolen' w'.rv in der Nr. >!i aus Seite ^ bchaupict, ich hätte in einer Versammlung in Winterberg in Böhmen mich geäußert, „daß die christlichj'oziale Partei

Photograph Müller und Kaufmann Wenzl traten in der Meise ein, daß die christlich'oziale Partei nicht bloß auf schöne Programmreven, sondern daß selbe von den Herren Kandidatm auch ein tatkräftiges Ein treten für das wirkliche Volkswohl erwarten. Einem Kompromißkandidaten könnten die Christ lichsozialm nur unter der Voraussetzung dt« Stimme geben, wenn Herr Kandidat offen und ehrlich verspricht, dm Jnteniionen der Christ- lichsozialen zu folgen und der Majorität sich anzuschließen, was Herr Kandidat

erschienen warm. Außer dem Vorsteher von Oberpersuß, welcher den Vorsitz führte, nahmm auch der dortige Herr Pfarrer und der Gemeindevorsteher von Ranggen an dieser Versammlung teil. Der ReichSratS- kandidat deS Bauernbundes und der christlich sozialen Partei, BuudeSsekcetär Peter Unter kirch er, besprach in mehr als zweistündiger Ausführung die Stellungnahme des Bauern- bundeS gegenüber dem künftigen Volksparla^ ment, die Wahlreform, die geplante Ehereform und beabsichtigte freie Schule

ein mal auf sich beruhen zu lassen. Vielleicht später einmal! Tcient, l. Mai. Habe Ihnen letzthin berichtet, daß auch unser Landvolk endlich politisch aufwacht und einen Eifer entwickelt, der einen freudigeren Blick in die Zukunft gestaltet. Es sind auf dem Lande, leidergott, auch vielfache sozialistische und liberale Ansätze; aber da sie rechtzeitig erkannt und gewürdigt wurdm, wird das gut katholische Volk auch mit ihnen fertig werden. Der gegeu- wärtige Kampf für die kommenden Wahlen bietet

sich selbständig. Die guten Folgen wird man am 14. Mai erfahren. — Am 30. April wurde in Trimt mit der Verteilung der Stimmzettel für den 14. Mai begonnen. Der Gemeinderat hat die Mitglieder für die Wahlkommifsion nominiert. ES wird in drei Sektionen gewählt werden. — Die Liberalen feiern auf dem Lande Pyrrhussiege. In Levico stellte sich am ^8. April der national- liberale Kandidat Tomafelli, Lehrer in Strigno, seinen Wählern vor. Die als liberal angesagte Wähleroersammlung wurde von den in Massen (gegen 1000

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 1 von 16
Datum: 04.05.1907
Umfang: 16
gewählt. Hochw. Herr Pfarrer Heifeler stellte sodann die Wähler dem Herrn Kandidaten als Männer vor, die den Ernst der Sache vollkommen erfassen, er- öffnete die Versammlung und erteilte Herrn Hau eis das Wort. Der Kandidat äußerte sich sehr erfreut, daß die Versammlung im Zeichen des Friedens tage und widerlegte zuerst mit schlagenden Beweisen die seitens des hochw. Herrn Pfarrers Greil gelegentlich der berüchtigten Arzler Versammlung erhobenen Anwürfe, die konservative Partei sei der wucherischen

Ausbeutung durch das Judentum nicht entgegen getreten. Redner führte aus, daß zur Zeit der jüdisch-liberalen Herrschaft die Staatsschulden ins ungemessene stiegen. Erft im Jahre 1879, als die konservative Partei mit der Rechten des Hauses den Liberalismus majo- risierte, wurde mit der alten Judenwirtschaft auf geräumt und die Finanzwirtschaft des Staates auf eine solide Basis zurückgeführt. Eben damals wurde eine Reihe volkswirtschaftlicher Gesetze be schlossen. Während dieser Ausführungen traf hochw

kurz noch hinzufügen, konservativ wählen, sei für uns eine Notwendigkeit mit Rück sicht auf unsere materiellen Interessen. Er verwies auf das Doppelprogcamm der christlich- sozialen Partei in Tirol, und zwar existiert ein solches für Tirol, das recht schön klingt, aber nur zum Wahlfang dient, hingegen auch jenes in Wien, das sich das Programm der christlichsozialen Reichs partei nennt und ganz anders ausschaut, das auch im künftigen Reichsrate der Partei zur Richtschnur zu dienen

habe. Bei dem Bestreben der Wiener, für billige Lebensverhältnisse in der Millionenstadt zu sorgen, sei große Gefahr für die Viehzucht treibenden der Alpenländer vorhanden, daß endlich die Regierung, von dem Drucke einer auf künstliche Weise erstarkten Partei zur Nachgiebigkeit ge zwungen, die Grenzen gegen Rußland nnd Rumänien öffnet und unsere Viehzucht auf Jahre hinaus ruiniert, wodurch die Bearbeitung des ohnehin wenig erträglichen Bodens geradezu unrentabel wird und Unzählige in ihrer Existenz bedroht wären

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 04.05.1907
Umfang: 8
SS st. vierteljährig K 2M, halbjährig K 5.—, ganzjährig K 10.—. Einzelnummer Innsbruck 9 st, Auswärts 1« st. Deutschland vierteljährig K 2.70, Schweiz vierteljährig K 8.20 Nr. 36 Innsbruck, Samstag, 4 Mai 1607 15. Jahrg. Leisten die Sozialdemokraten praktische Arbeit? Die Gegner aus allen Parteilagern iverfen d^r sozialdemokratischen Partei vor, sie leiste keine praktische Arbeit und arbeite nur ans den Umsturz alles Bestehenden hin, sie wolle nur zerstören, aber nicht aufbauen. Die so reden, kennen entweder

haben nur innerhalb -er letzten sechs Jahre an Unterstützungen (Reise-, Arbeitslosen-, Notfall-, Witwen-, Waisen-, Kranken- und Jn- validenunterstützung, Begräbniskosten) nicht we niger als 7 Millionen 261.108 Kronen 34 Heller an ihre Mitglieder ausgezahlt. Keine einzige Partei kann auf ähnliche Erfolge prak tischer Arbeit Hinweisen! Keine einzige Partei hat aus eigener Kraft soviel für die Linderung von Not und Elend, für Bildung und Aufklärung Wie LMtiim gebaut wcrkn. In den Berichten über das Schiffsunglück

. In Erkenntnis dieser Sachlage hat die sozialdemo kratische Partei nie aufgehört, in erster Linie mit aller Kraft für den Ausbau des Schulwesens zu kämpfen und sie ist -es allein von allen Par teien, die nach ihren Prinzipien mit heiligsten^ Ernste jeder Bestrebung entgegengetreten ist, das Schulwesen zu verschlechtern und dadurch die un bemittelten Volksschichten widerstandsfähiger zu machen. Ist das vielleicht keine praktische Arbeit? Man .sehe nur den Unterschied des Kulturzu standes und der materiellen

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Innsbrucker Nachrichten
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Seite 45 von 48
Datum: 04.05.1907
Umfang: 48
Lmnstag den 4. Mar 1907. Innsbrucker Nachrichten Nr. 102. Smk 45. Parterre-Wohnung bestehend aus drei Zimmern mit Zubehör und GlasbaKon, auf 1. August zu vermieten. Näheres in der Expedition unter Nr. 7683. 3s1 2 schöne Hochparterre-Wohnungen mit 3 und 4 Zimmern in guter Lage sind aus Augustrermin an stabile, kinderlose, ruhige Partei zu vermieten. Nähere Auskunft Neuhauserstraße Nr. 2, Parterre rechts, von 10 bis 12 Uhr

mit 2 oder 3 separierten Zimmern. Näheres Fischergasse 23 im Laden. 7416— 2s1 Sonnige Hochparterrewohnung bestehend aus 3 Zimmern und Zugehör, mit allem Komfort auSgestattet, an stabile, ruhige Partei auf Maitermin zu vergeben. Näheres Ltafflerstraße 19», ersten Stock. ä590 — 0j58 Villa zirka 1 Stunde außerhalb Innsbrucks, mit bequemer Zufahrt, am Walde gelegen, 5 Minuten von alt- berühmtem Dade entfernt, vollständig eingerichtet, ist auf sofort zu vermieten. Gefällige

unter E Ruhige Partei 5" an die Expedition zu richten. .,7384— 33 Auf Augusttermin sind wegen verschiedenen Aenderungen und in neu¬ gebauten Häusern mehrere Wohnungen mit 6, 5, 4, 3 und 2 Zimmern und Zugehör, ferner ein Ver¬ kaufs- und Geschäftslokal, sowie 2 große Magazine, zu vermieten. Näh. bei S. Tommasi, Baumeister Graßmayergasse 2. 7665-3^2 Wohnung mit 3 Zimmern, Küche, Mägdezimmer, mit allem Komfort der Neuzeit ausgejtattet, ist aus August, termin

an eine ruhige, kinderlose Partei zu ver¬ mieten. Anfragen: Ädamgasse t7, 3. Stock l.. von 8—2 Uhr. 7627-H2 Herrschasiswohmrngen für August am Saggen, Südfront, bestehend aus 5, 4 und 3 Zimmern, schönen Magdzimmern, Bäder, WirLschafLZ- und GLasbalkon, Speis, sowie mit allem sonstigen modernen Komfort sehr solid ausgeftattet, an stabile Partei zu ver¬ mieten. Näheres bei V. Niggenmann, Biener- straße 15, zweiten Stock. 7679—3' Gin Hübsch möbliertes Zimmer

ist für 1 oder 2 Herren auf 1. Mai zu Ver¬ mietern MH. Mrrra 6. 1. Stock. 7033— 3s Sonnige Wohnung gesucht auf Augusttermin mit einem Zimmer und Heller Küche von kinderloser Partei. Briefe erbeten unter „R. M. Nr. 19" an die Exped. 7824— 2s1 Wohnung im 1. Stock — bestehend aus 3 Zimmern und sonstigem Zu¬ gehör, Gas- und Wasserleitung, freundlich ge¬ legen, auf Augusttermin zu vergeben. Näheres in der Expedition unter Nr. 7834. 2s1 Sonnige Wohnung bestehend

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 2 von 16
Datum: 04.05.1907
Umfang: 16
— ging er auf einige Vorwürfe ein, die seiner Partei von gegnerischer Seite immer wieder gemacht würden. Er zeigte, wie das begrabene alte Wahl recht entstanden sei und wies aus die Mängel desselben hin. Auch seine Partei sei mit dem selben nicht einverstanden gewesen und habe das allgemeine, direkte und geheime Wahlrecht ver langt. Niemand habe eine Sehnsucht gehabt, das alte Privilegien-Wahlrecht aufrecht zu erhalten, nur hätten die Konservativen das Pluralwah l- recht gewünscht, wodurch

aus Innsbruck, der nach seiner Aussprache zu urteilen, kaum eine tirolische Mutter gehabt haben dürste, zum Worte, rtm das Lob Schraffls und seiner Partei, welche erst die Tiroler aufgeweckt und denselben wie noch niemand geholfen hätten, zu singen. Die beste Organisation für die Tiroler sei der Bauern bund. Das alte Parlament sei ein Privilegien parlament gewesen und darum höre auch die Ein kommensteuer bei einem Einkommen von 50.000 Kr. aus, noch weiter progressiv zu steigen. Jeder richtige Abgeordnete

soll streben, möglichst viel herauszuschlagen, das sei nur möglich, wenn man sich der größten Partei anschließe. Haueis, Tol- linger und Kathrein hätten für die Tiroler nichts getan. Diese verworrenen Ausführungen endigten mit der Aufforderung, chriftlichsvzial zu wählen! Dr. Pusch erwiderte kurz und entschieden, indem er aus einzelnes des von Tfchellnig Vorgebrachten einging. Er sagte schließlich, was die Vorwürfe ? gegen die alten Tiroler Abgeordneten betrifft, so j seien dieselben ebenso unwahr

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 12
Datum: 04.05.1907
Umfang: 12
Seite 4, Nr. 54/65, Samstag, „Brixener Chronik.' 4. Mai 1907. XX. Jahrg. Politische Rundschau. Oesterreich. ein aeutlch.ttchechjsch.polnilcher Mo« in «us- Acht. Letzte Woche erschien im „Linzer Volks blatt' ein Artikel, in welchem auf Grund ver schiedener Vorgänge die Vermutung ausgesprochen war, daß eine liberale Mehrheit im nächsten Abgeordnetenhause zwischen liberalen Deutschen, Tschechen und Polen bereits gebildet und ein Kabinett Derschatta im Anzüge sei. Die deutsch nationale Presse

seÄes Amtes in Galizien vorgestellt und den Polen die tiefsten Komplimente und glänzendsten Versprechungen gemacht. Wie man die Tschechen gewinnen will, sieht man nur zu deutlich an den PrAger Kaisertagen. Und wie seinerzeit der einstige konservative eiseme Ring gegen den Juden- > liberalismus gegründet war, würde die liberale deutsch-tschechisch-polnische Majorität die Wieoer- aufrichtung des Judenliberalismus bedeuten. Daß das Deutschtum dabei beträchtlichen Schaden nehmen würde, liegt

für die Aufmerksamkeiten aus, deren Gegenstand er war. Der König trank auf das Gedeihen der französischen Nation. Montenegro. Sie Revolution im canäe äer „schwarzen Verge'. Im Lande der Hammeldiebe, das noch nicht lange eine Verfassung hat, geht alles drunter und drüber. Eine radikale Partei stachelte fort während zur Revolution auf. Das neue Kabinett Tomanowitsch ließ nun, nachdem es die Druckerei des Organes der radikalen Nationalisten „Naradno Mifao' in Niksitsch durch Militär hatte zerstören lassen

, auch die zweite in Podgoritza befindliche Druckerei dieser Partei durch ein verstärktes Bataillon nehmen und zerstören. Das Druckerei personal verteidigte sich, so daß mehrere Tote und Verwundete am Platze blieben. In ganz Montenegro herrscht ungeheure Aufregung. Die drei größten Stämme Wassojewici, Bjelopawlici und Kutschi empörten sich. Die Wassojewici und die Kutschi hielten in Andrjewitza eine bewaffnete Versammlung ab und beschlossen einen Marsch nach Eettinje. Fürst Nikolaus ließ das Stand recht

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 04.05.1907
Umfang: 8
!) Sodann entwickelte der Redner sein Programm und erntete mit seinen Ausführungen allseitig großen Beifall. So die Situation in Wien. Man merkt deut lich, wie die bisherigen festesten Stützen der christlichsozialen Partei, die Kleingewerbetreiben den, zu wanken beginnen. Daß in Niederöster reich die Kleingewerbetreibenden den Schwindel der Christlichsozialen durchschaut haben, hindert aber zum Beispiel in Innsbruck den Deutsch mann nicht, den hiesigen Kleinmeistern das Blaue vom Himmel zu versprechen

. — Es er weckt wirklich unser Mitleid, daß das fromme Zentralorgan der Tiroler Konservativen um ir dischen Wahlschwindels willen so tut, als kenne es die eigene Literatur nicht und deren Bestreb ungen den Sozialdemokraten anzuhängen sucht. Es muß eine schlimme Kasteiung sein, zur höheren Ehre der konservativen Partei sich noch unwissen der zu stellen, als man so schon ist. —O— Mt ii äff 111 voran! Ein Gradmesser der sozialen Verhältnisse in verschiedenen Ländern ist vor allem die Säug lingssterblichkeit

ihren Berus etwas genauer zu befolgen, als fort während die Nase in Sachen stecken, die sie nichts kümmern. Endlich darf man besonders von dem Postmeister erwarten, daß er als k. k. Beamter, sich ein bischen der Objektivität befleißen soll. Wenn wir noch mehr Stückchen von ihm erfahren, die er als Postmeister nicht leisten darf, auch dann nicht, wenn es der christlichsozialen Partei dient, müssen wir ihn rücksichtslos an den Pranger stellen und er mag dann zusehen, wie er abkommt. Auch der Herr Pfarrer

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Volksblatt
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Seite 2 von 10
Datum: 04.05.1907
Umfang: 10
«ms der christlich-sozialen Partei. (Fortsetzung.) 3. Um die religiös-politische Dürftigkeit des Reichsprogrammes zu entschuldigen, verweist der Verfasser des Leitartikels der „Brixener Chronik' auf die „noch bedeutenden christlich-sozialen Wähler massen mit gutem Willen, die aber in der Atmosphäre des religiösen Jndifferentismus aufgewachsen sind, und für das volle Verständnis sür die kirchenpoliti schen Ziele erst erzogen werden müssen'. Der Ver fasser frägt: „Warum follten diese durch scharfe Betonung

Christlich-Sozialen ihre schwarzen Farben gehörig zu verbergen. Wir machen den Wiener Christlich-Sozialen gewiß keinen Vorwurf, wir sehen in ihnen sogar das Morgenrot einer besseren Zukunft, wir kennen und würdigen alle Schwierigkeiten, welche diese Partei bei ihren so disparaten Wählermassen zu überwinden hat. Am allerwenigsten getrauen wir uns dieser Partei ein klerikaleS Programm zuzumuten. Ein solches Programm wäre ja der sofortige Untergang dieser Partei, was nicht genug zu bedauern wäre

. Diese Partei soll — nach dem Rate des Verfassers des Leitartikels der „Brixener Chronik' — nur noch recht lange „Milch' trinken. Wir wünschen eS gewiß mit aufrichtigem Herzen. Die Frage lautet nicht: „Sind die Wiener Christlich-Sozialen in richtiger Entwicklung?', son dern die Frage lautet: „Ist es klug und recht, alle deutschen Katholiken Oesterreichs zwingen zu wollen, in die christlich.soziale Partei einzutreten und dort das bisherige religiös-politische Programm zurück zustellen?' Die deutsch

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Volksblatt
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Seite 4 von 10
Datum: 04.05.1907
Umfang: 10
. — Die Sozialdemokraten hielt gestern ihren üblichen Mai umzug durch die Hauptstraßen Innsbrucks ab. Nach 8 Uhr abends kam es in der Museumstraße zu einer Schlägerei, wobei ein Eisenbahner durch einen Sturz zu Boden sich den Fuß brach. Kaltern, I.Mai. (Wählerversammlun g.) Am Sonntag, den 28. April, kam der Wiener Ad vokat Dr. Robert Pattai, einer der begabtesten Führer der christlich-sozialen Partei, nach Kaltern, um in Gemeinschaft mit Schraffl sür die Kandida tur des Vorstehers von Montan in hiesiger Ge meinde

nicht einmal bei den Bündlern gemacht haben. Der „ Stern'- Saal war Sonntag überfüllt, die Galerie dichtge drängt. Leute von verschiedenen Parteirichtungen waren in großer Zahl erschienen. Man wollte offen bar Dr. Pattai sehen und hören und die Erwar tungen wurden nicht getäuscht. Dr. Pattai wählte das nächstliegende Thema, die Empfehlung seiner Partei. Liberalismus und Judentum hatten seit Jahrzehnten gemeinsam im Namen der modernen, von der Verfassung gewährten Freiheiten, befreit von allen Gewissensbedenken

mit denselben zu erhalten) so lag es in der Natur der Sache, daß damit die Bahn von Erfolgen betreten war, auf der das dankbare Volk die christlich-soziale Wiener Partei zu immer größeren Siegen gesührt hat. Dr. Pattai stellt sich bekanntlich nicht auf die Seite der Konservativen; er malte sie seinem Audi torium als allzu ängstlich, als allzu besorgt mit den Großen und Mächtigen und mit der Regierung auf möglichst gutem Fuß zu bleiben. Trotzdem konnte der gerechtigkeitliebende Mann nicht umhin, die hohen Verdienste

der konservativen Partei im Kampfe gegen den volksausbeutenden Liberalismus Rückhaltlos anzuerkennen. Seme diesbezügliche« Dlenßerungen find eine entschiedene Zurück weisung nnd vollkommene Entkräftnng aller der mannigfaltigen von den Tiroler christlich- sozialen Führer» in Wort nnd Flugschrift seit sechs Jahren gegen die Konservativen ver breiteten Verlenmdnngen. Ganz im gleichen Dinn haben ja auch letzthin die Kärntner Christlich- Sozialen den Konservativen ganze und volle Ge rechtigkeit widerfahren lassen

. Daß sich der loyale Dr. Pattai herbeiließ, diesen ihm so wenig ebenbürtigen und wie er neuerdings bewiesen hat, so wenig wahrheitsliebenden Kollegen zu begleiten, dürste wohl als letzter mitleidsvoller Versuch anzusehen sein, den tiefgesunkenen politischen Kredit dieses argen Schwätzers im Interesse der Partei zu heben. Es lohnt sich aber nicht der Mühe, über daS faule und bösartige Gerede Schraffls gegen da? Kunstweingesetz und gegen Pfarrer Schrott auch nur ein Wort zu verlieren. Es war ja aller Welt

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 4 von 12
Datum: 04.05.1907
Umfang: 12
v, Luis und zirka '>ü dagegen gestimmt haben. Den Vorsitz führte Herr Gemeindevor steher Pernier. Zus dem Weklöczirk ZLerau—passerer— Hchlauders—Hlurus. Wir machen die Christlichsozialen und Bauernbündler ausmerksam, daß weder die ch r i st I i ch s o z i a l e Partei, noch cer Bauer n b und von der beiderseits endgültig bestätigten Kandidatur des Herrn Dr. Franz Torsmann abgehen wir). Im Gegenteil, beiderseits wird nur die Kandidatur Doktor Dorfmann 5 anerkannt und nur diese Kandi datur

zur W^bl empfohlen. Wir knüpfen an diese Erinnerung die Mahnung, sich durch! nicktö in Verwirrung dringen -u lassen. Die ckiistlichsv.,'.alc Partei und der Bauernbond anerkennt die Kandidatur des Bündlers Pircher von Schönna nichi. Derselbe hat auch keinem Aussicht, gewädlt zu werden, irotzdcm derzeit in verschiedenen Orten Versammlungen abge halten werden. Wir erinnern an der Not wendigkeit der Partei dikzipl in, Inden' nächsten Tagen findet für Dr. Torsmann eine Anzahl von Plauderstuden stall, so am Mai

, und auf den zukünftigen Abge- ! ordneten wurde die Versammlung geschlossen. ! - Die noble Haltung der anderen Partei richtungen Angehörigen bei der Versammlung > muß gelobt werden. Aus dem ^attdgemeiudevwahlbezirö Ari^e«— ^laeftn—5terziag. Ä), Äprit. Gestern mittags fand hier im Gasthofe „Zum Kreuz' eine Versammlung von zirka 260 Wählern statt, denen sich Herr Johann Frick, Rößlwirt in Sterzing, als Reichsrats kandidat für den Landbezirk Brixsn—Klausen —Sterzing vorstellte und sowohl durch seine sympathische

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Innsbrucker Nachrichten
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Seite 8 von 48
Datum: 04.05.1907
Umfang: 48
Schutztruppen - Kommando. Abg. Spahn (Z.) erklärt, das Verhalten seiner Partei zu der Frage des selbständigen Kdlonial- amtes sei dasselbe, wie bei der vorjährigen Abstimmung. Redner verbreitet sich dann über das rasche Wachsen unseres Kolonialbesitzes, dessen Bedeutung überhaupt und weist darauf hin, wie wenig Europäer und zumal Deutsche wir in unseren Kolonien haben und wie gering noch Ein- und Ausfuhr seien, wie unlohnend daher noch Transporte

deren Vertrauen und den Dank dafür ausspre¬ chen, daß er neues Leben in unsere Kolonial¬ verwaltung gebracht hat. Seine Partei werde für das KolomalstaatssekretariaL stimmen. MagaZLnsöran- in Hamburg. Hamburg, 4. Mai. Ein Lagerschup¬ pen der Firma Uachmanu brannte voll¬ ständig nieder. Der Schaden an Baumwolls und Rohrzucker beträgt vier Millionen Mark. GrubeuexpLosion. Franken Hausen (am Kyffhäuscr), 3. Mai- Auf der benachbarten Kaligrube „Heldrungen

8" erfolgte gestern im Schacht eine Pulverex- plosion, wobei Mus Personen durch die ent¬ standenen Pulvergase den Erstickungstod fanden. SchiffstMgLück. Stettin, 4. Mai. Der am 29. Aprii bei Kap Hagun gestrandete Dampfer „Frigga" ist völlig verloren. Die Ladung, bestehend aus Eisenerzen, ist im Meere versunken. Zum 1. Mai. Paris, 4. Mai. Die sozialistische Partei wird in der Kammer die Regierung sofort beim Zusammentritt über die Vorgänge am 1. Mai

interpellieren. Gleichzeitig hat die Partei eine Kommission ernannt rnit dem Austrag, ein Manifest zu verfassen, das gegen das Vorgehen der Regierung protestieren soll. Das neue belgische Kabinett. Brüssel, 4. Mai. Die neuen Minister wer¬ den heute vormittags beeidigt. Die Libera- l e n beschlossen, in der Kammer und im Senate eine Interpellation wegen der Zurückziehung des Gr üben ge setz es einzubringen. Diese Frage war bekanntlich der Anlaß

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