28.423 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Zeitungen & Zeitschriften
Neue Inn-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/INNZEI/1890/14_12_1890/INNZEI_1890_12_14_1_object_8307702.png
Seite 1 von 10
Datum: 14.12.1890
Umfang: 10
Artikel Donnerstag Abends. Sämmtliche Anschriften, Beiträge und Sezngvgelder lind an die Verwaltung der ..Venen Inn-Aeitung", Innsbruck. Adamgasse Nr. 5, zu richten. Versandtstelle und Inseraten-Annahmestelle von auswärts dortselbst. M 11 . Jnnsbr Ntk, Sonntag den 14. Dezember 1890. Zu den Handelskammerwahlen. Am 19. d. M. finden die Ergänzungswahlen für die Handels- und Gewerbekammer in Innsbruck statt, ans der mit Schluß dieses Jahres 13 Mitglieder ausscheiden. Obwohl nun die deutschnationale Partei

„für die dringende Nothwendigkeit einer gerechten Vertheilung der sehr ungleich drückenden öffentlichen Lasten" eingetreten. Gerade die Börsenleibblätter der Partei haben jede hierzu von dentschnationaler Seite ausgehende An regung bekämpft; die Börsensteuervorlage aber wird als eine dem liberalen Principe und seinem Schoß kinde, dem Judenthume, unangenehme Sache von dieser Partei noch tiefer in den Staub des Reichs- rathsarchives hineingedrückt und die Wünsche der Nationalen, den besonders Handel und Gewerbe

schädi- genden Hausierhandel und die freien Wanderlager einzuschränken, die Schundindustrie durch gesetzliche Nüttel einzudämmen, haben mir Spott und Lachen gefunden. Uebrigens hat sich ja auch der „liberale" Mann, Herr Dannhauser mit Händen und Füßen gegen die Einschränkung des Hausierhandels mit der Mehrheit seiner liberalen Freunde gewehrt und es waren nur die wirklich national denkenden liberalen Kammerräthe, die dem Beschlüsse zum Siege verhalfen. Die Aitträge wegen der Armeclieferungen halten

wir für einen geradezu gegen das liberale- wirthtzhast liche Princip in seinem heutigen ■ Börsenansdrucke Die heutige Rümmer besteht'aus 10 Seiten.

3
Zeitungen & Zeitschriften
Neue Inn-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/INNZEI/1890/07_12_1890/INNZEI_1890_12_07_11_object_8307700.png
Seite 11 von 12
Datum: 07.12.1890
Umfang: 12
deut liberalen Principe und seinem Schoß kinde, beut Jndenkhnme, unangenehme Sache von dieser Partei noch tiefer in den Staub des Reichs- rathsarchives hineingedrückt und' die Wünsche der Nationalen, beit besonders Handel und Gewerbe schädi- geitden Hausierhandel und die freien Wattderlager einzuschränken, die Schundindustric durch gesetzliche Mittel einzudämmen, haben nur Spott und Lachen gefunden. Uebrigens hat sich ja auch der „liberale" -Manu, Herr Dannhanser mit Händen und Füßen

weiter den Säckel des armen geradezu wie ein Hohn, wenn die Libc- . die „erprobten Freunde des Gewerbes ie seine wahren Bedürfnisse kennen". Ein zum Bestenhalten des Steuerzahlers ist es, zn schreiben, sie wären im Reichstage „für die dringende Nothwendigkeit einer gerechten Vertheitung der sehr ungleich drückenden öffentlichen Lasten" eingetreten. Gerade die Börsenleibblütter der Partei haben jede hierzu von deutschnationaler Seite ausgehende Alt regung bekämpft; die Börsensteuervorlage aber wird als eilte

gegen die Einschränkung des Hausierhandels mit der Mehrheit seiner liberalen Freunde gewehrt mtb es waren nur die wirklich natiottat denkenden liberalen Kantmerräthe, die dein Beschlüsse zum Siege verhalfen. Die ''-Anträge wegen der Armeelieferungen halten wir für einen geradezu gegen das liberale- wirthschafl liche Princip in seinem heutigen • Börsenausdrucke Die heutige Nummer besteht aus 10 Seiten.

4
Zeitungen & Zeitschriften
Neue Inn-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/INNZEI/1891/15_03_1891/INNZEI_1891_03_15_3_object_8307828.png
Seite 3 von 8
Datum: 15.03.1891
Umfang: 8
und Heiterkeit.) An der Hand des liberalen Programwes weist Redner nach, daß die liberale Partei ihre politische Ehrlichkeit nicht be wahrt hat. Er hebt die Verdienste des tvahren früheren Liberalismus hervor, geißelt in scharfen Worten den jetzigen verfälschten unwahren Manchester-Libera lismus und weist die Gemeinschaft mit Antiliberalen wie z. B. mit Dr. Lueger und anderen zurück. (Beifall.) C. H. Wolf bespricht dann mit großer Begeisterung die Heldenthaten eines Andreas Hofer, eines Speck bacher

und Beifall, der sich erst dann legt, als Schönerer wiederholt mit den Händen zur Ruhe ermahnt.) Redner schließt dann mit folgenden Worten: „Unsere Partei ist eine Partei der politischen Ehrlichkeit, eine Partei der reinen Hände und nur einer solchen dürfen Sie unbedingt trauen. Wir kamen nicht mit Phrasen und Versprechungen, sondern um die intelligente und geistig hochstehende Wählerschaft einzugliedern in die Phalanx der dentschnationalen Partei, welche kämpft für die Freiheit und Wohlfahrt unseres

die Regiernngstruppen von den Truppen der Kongreßpartei geschlagen. Die ganze Provinz Tarapaca steht unter der Verwaltung der Kongreßpartei. Mio Janeiro, 8. Mürz. In Brasilien nimmt das gelbe Fieber bedenklich zu. Zu den Ueichsralhswahteri. Wahlergebnisse in nordtirolischen Städten und Orten: Es erhielten im I. Wahlbezirke Professor Dr. v. Wild au er 1356, Dr. W ackern el l 1098, I. Holzhammer 39, E. Türk 68 Stimmen. Es erscheint sonach als gewühlt der deutsch-liberale Kan didat Professor Dr. v. Wild

an er. 3 Stimmen waren zersplittert, 22 ungültig. Im II. Wahlbezirk Bozen-Meran-Glurns: Baron Widmann 746 Stimmen, Kaufmann Toldt 380 Stimmen. Es erscheint sonach als gewühlt der deutsch-liberale Kandidat Baron Widmann. Im III. Wahlbezirk I. Baron Dipauli 679 Stimmen, sein Gegenkandidat 327 Stimmen. Im 1V. Wahlbezirk Trient siegte Baron C i a n i gegen Dr. Conci und im V. Wahlbezirke Baron M a l f a t t i (nationnlckiberal) gegen Professor Lange. In Vorarlberg siegte Dr. Waibel mit 959 Stimmen

sein durch 10 Konservative, darunter 3 Italiener, und 8 Liberale, darunter 2 Deutschtiroler,J 1 Mährer, 4 Italiener und Gras Terlago. Im ersten Wahlkörper des adeligen Groß grundbesitzes wurde als Reichsrathsabgeordneter gewählt Se. Hochw. u. Gnaden Leo Treu ins els, Äbt des Benediktinerstiftes Marienberg. Am 11. d. gaben die Handels- und Ge- werbekammern in Tirol und Vorarlberg ihre Stimmen für die Reichsrathswahlen ab. Die hiesige Handels- und Gewerbekammer gab 14 Stimmen für Dr. Wildau er und 7 für Dr. Wackernell

5
Zeitungen & Zeitschriften
Neue Inn-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/INNZEI/1891/15_03_1891/INNZEI_1891_03_15_2_object_8307827.png
Seite 2 von 8
Datum: 15.03.1891
Umfang: 8
habe thatsächlich unter der Wirksamkeit der deutsch liberalen Partei seine ärgsten Orgien gefeiert. (Leb hafte Zustimmung unb Beifall.) Redner erwähnt nun den Prozeß Offenheim, der auf manche deutschliberale Größe einen sehr verdüch-, tigen und bedenklichen Schein geworfen habe und fragt dann, was denn eigentlich die nationalen Erfolge des Liberalismus seien. Die liberale Partei Hütte sich immer für die pateutirten Vertreter der deutschen Nationalität in Oesterreich ansgegeben und den deutschnationalen Gedanken

mit den liberalen Ideen verquickt und dadurch sei eine bedeutende Schwächung desselben und des deutschen Volksthums in Oesterreich eingetreten. Liberal und nicht judenfreundlich zu sein, führt Redner fort, das gilt ja hellte sozusagen als ein Absurdum, als ein ganz und gar unmögliches Ding, weil eben die liberale Partei auch mit dem Juden- thum sich indentifizirt hat (lebhafter Beifall). Weil sic sich so zlim Schützer und Vertheidiger des Juden thums aufgeworfen hat, daß, wenn jemand ein wahres Wort

zu Jahr vermehren sich die zwangsweisen Veräußerungen, hunderte und tausende, ja gegenwärtig sind schon über 17,000 Bauern exequiert und von Haus und Hof wegge trieben worden. Daß es mit dem Kleingewerbe ebenso schlimm steht, habe ich schon erwähnt. — Da stellt nun auf einmal die liberale Partei den Prögrammpunkt auf: Schutz dem wirthschaftlich Schwachen gegenüber den wirthschaftlich Starken! Ja, wer ist denn die Ueber- macht des wirthschaftlich Starken? Ist es nicht das Großkapital

und seine Erkenntniß und darum hat man den wichtigsten Punkt unseres Pro grammes ausgenommen! Uns aber hat man bekämpft und bekämpft uns noch heute! Redner schildert nun die Vorgänge bei der heurigen Reichsraths-Wahl in seiner Heimat. Ter unersätt liche Haß der Liberalen habe ihn gestürzt, diese gaben lieber den Tschechen und Klerikalen ihre Stimmen, als ihm, dem deutschen Manne. — Nun habe die liberale Partei, führt Redner fort, die Börsensteuer und die progressive Einkommensteuer in ihr Programm ausgenommen

richtet durch die liberale wirthschaftliche Doctrin. Diese habe freie Konkurrenz auf allen wirthschaft- lichen Gebieten und Gewerbefreiheit eingeführt, aber dadurch sei die Schmutz-Konkurrenz entstanden, die Ausbeutung, die Spekulativ n. Man möge sich nur an die Kleider-Konfektionäre mit den zahl losen Filialen in Wien und in den Provinzstädten, an die Mödlinger Schuhfabrik erinnern, durch welche -die Existenz zahlreicher Familien, zahlreicher Hand werker zugrunde gerichtet worden sei

7
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Sonntagsbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRSO/1889/09_06_1889/TIRSO_1889_06_09_1_object_7911791.png
Seite 1 von 8
Datum: 09.06.1889
Umfang: 8
, indem der Fürfterzbischof von Salzburg, die Bischöfe von Trient und Brixen sowie der Rektor der Universität Innsbruck Birilftimmen und lveiter auch die Stifte und Probsteien 4 Mitglieder in den Landtag zu entsenden haben, so daß also noch 60 Abgeordnete zu wählen sind. Bisher saßen im Tiroler Landtag 50 deutsche Abgeordnete, und zwar 33 konservative und 17 liberale; die anderen 18 Abgeordneten gehörten der italienischen Nationalität an und hievon zählten 7 zur konservativen und 11 zur liberalen Partei

. Die bevorstehenden Landtagswahlen vollziehen sich bei einer starken Bewegnag. In Dentsch- tirol stehen sich die deutschkonservative und die liberale Partei scharf gegenüber. Inner halb des deutschkonservativen Lagers besteht im besonderen wieder die Richtung der Zal- linger-Partei als schärfere Tonart, mit welchen Erfolgen, bleibt abznwarten. Den schwersten Schlag jedoch wird die liberale Partei durch den Verlust ihrer sämmtlichen bisherigen Mandate aus dem Großgrundbesitz erleiden, indem diese 10 Landtagssitze

wohl glatt und ohne große Veränderungen der Partei-Verhältnisse abspielen. Dasselbe, das Hecht bezüglich der hauptsächlich in Betracht kommenden Parteioerhältmsse, wird auch in Böhmen der Fall sein, doch befehden sich dort die liberalen Jnngtschechen und die kon- seroativ-feudalen Alttschechen ans das heftigste, wobei als Resultat eine Vermehrung der jungtschechischen Abgeordneten im Landtage sicher vorauszusehen ist. Hinsichtlich des Ver hältnisses der Deutschen zu den Tschechen in Böhmen bleibt

zwischen den Deutschklerikalelt und nationalen Trentinern anfgetheilt werden, wornach der deutschlibe ralen Partei nur sieben, möglicher Weise auch gar blos sechs Mandate im Landtag ver bleiben, deren Träger ans den Handelskammern, dann ans den Städtewahlkreiseil Innsbruck und Bozen und des Unterinnthals gewählt werden, wozu noch der Rektor der Universität Innsbruck zu rechiien ist. Im ganzen werden die Tiroler Landtagswahlen, wie die Ver hältnisse stehen, der heutigen Strömung ent sprechend einen weiteren Verlust

9
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Stimmen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TST/1891/07_03_1891/TST_1891_03_07_5_object_6278856.png
Seite 5 von 8
Datum: 07.03.1891
Umfang: 8
Zeit ohne weiters der konservativen Partei zurechnet. Dagegen ist es vollkommen wahr, was wir behauptet haben, daß die liberale Partei in der kurzen Zeit ihrer Herrschaft diese Schulden um 320 Millionen vermehrt hat. DaS liberale Blatt gibt das selber zu. verschweigt jedoch zwei wichtige Umstände, welche zusammenge nommen die liberale Schuldenvcrmehrung von 320 Mil lionen verdoppeln. Das ist erstlich die Zinsen-Reduktion der Staatsrente von 5 Perzent auf 4.20, was einer theilweisen Bankerott

-Erklärung gleichkommt, zweitens die Verschleuderung ausgedehnter sehr kostbarer Staats güter. Das juden liberale Blatt beliebt in Nachäffung der bekannten Bescheidenheit seiner Partei, unS Tirolern auch das Jahr 1866 in Erinnerung zu bringen und versucht, uns weiß zu machen, daß in jenem UnglückS- jahre die deutschliberale Partei so ganz und gar gegen ihren Willen als Staatsretterin berufen wurde. Hat man denn die Geschichte schon ganz vergesten oder rechnet man auf unsere Vergeßlichkeit

Steuerträger vortrefflich sorgten. Dafür wurde den Herrn Magyaren, welche nur 30 Perzent zu den gemein samen Staats-Auslagen beitragen, das politische Ueber- gewicht im Gesammtstaate fast ganz eingeräumt und zwar zu dem Zwecke, in unserer Reichshälfte der liberalen Partei auf künstliche Weise die Herrschaft zu sichren. Wenn jetzt das liberale Blatt meint, die konserva tive Partei hätte in den letzten Jahren diese Todsünde des Liberalismus korrigiren sollen, so ist das mehr als Bauernfängerei. Die Herren

liberale Schwindel zusammen und begrub unter den Klängen der Todtenglocke des Börsengebäudes Tausende von Existenzen. Das Volks vermögen erlitt eine kolossale Einbuße; daS gegenseitige Vertrauen und das Vertrauen des Auslandes auf unsern Kredit wurde auf viele Jahre hinaus gründlich ruinirt. Die liberale Partei errang sich damals den Titel „Krachpartei". In dem Prozesse Ofenheim-BanhanS- Giskra erschien die liberale Geschäfts-Moral mit photo graphischer Treue im Gerichtssaale und die Partei hieß

nun „Trinkgelder-Partei". Heute den Wählern vorsagen, die liberale Partei hätte keine Schuld an jener entsetz lichen wirthschaftlichcn Katastrophe, heißt wirklich frevel hast auf deren Gedächtnißschwäche sündigen. Die Gleichstellung der 106 Millionen an Galizien und der 80 Millionen an nie bekannt gegebene Krach ritter beweist neulich die Unredlichkeit der liberalen Kampfesweise. Für die Abschreibung der 106 Millionen an Galizien spricht ein klares Kaiser Wort, das die liberale Partei in der Minorität

10
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Sonntagsbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRSO/1890/12_10_1890/TIRSO_1890_10_12_2_object_7912192.png
Seite 2 von 8
Datum: 12.10.1890
Umfang: 8
Landtagsw ahlen nunmehr vollkommen abge schlossen. Nachdem dabei die Wahl der 15 Ver treter aus dem Großgrundbesitz liberal ausgefallen ist, so verfügt die liberale Partei trotz dutzendweise an die Antisemiten verlorener Mandate doch noch über eine bedeutende Majorität von etwas über 40 Stimmen gegen ungefähr 30 Stimmen der vereinigten Antiliberalen. Bei den Wahlen kam znm erstenmal eine große Anzahl ganz kleiner Leute, sog. „Fünfguldenmänner" zur direkten Stimmen abgabe und da hat sich's

, so wie überhaupt bei den ganzen Wahlvorgängen, gezeigt, daß die ärmeren Volksklassen mit den wirthschaftlich mißlichen Ver hältnissen, für welche sie zum großen Theil die liberale Partei verantwortlich machen, unzufrieden seien und dieser Unzufriedenheit haben sie nun in der ihnen schärfstmöglichen Weise Ausdruck verliehen. In. Deutschland haben neben den Arbeitern Tau- sende und Tausende von Kleinbürgern, Unter beamten u. s. w. Heuer bei den Reichstagswahlen dasselbe gethan, indem sie — sozialdemokratisch

wählten; bei uns gibt es keine wahlfähige sozial demokratische Partei, und so strömen die Massen der Unzufriedenen der — wenn auch einseitig — doch immer antikapitalistischen Partei der Anti semiten in die Arme. Das ist der Grundzug der ganzen Bewegung, alles andere 'ist bloß Beiwerk und Zwischenzeug mehr oder minder nebensächlicher Art. — Zn Laibach sprach sich am Sonntag eine Konferenz von 51 slovenisch-kroatischen Abgeord neten für die Vereinigung von Krain, Görz, Triest, Istrien, Kärnten

der Verschlagenheit gegen überstehen, dann, meint Stanley, werde vermuthlich diejenige Partei gewinnen, der die Zwerge beistehen. Ihre kleine Gestalt, bessere Waidmannskunst und größere Böswilligkeil würden sie zu sehr starken Gegnern machen und das sehen auch die ackerbau treibenden Eingeborenen sehr gut ein. Manchmal müssen sie allerdings die Zwerge zum Teufel wün schen, da die Bevölkerung der nomadischen Gemein den oft zahlreicher ist, als diejenige der Bantu- Niederlassung und letztere für kleinere und oft

1,266.292 Mann. Fügt man hierzu die freiwillig Eintreten den, so besitzt Frankreich im Kriegsfälle (auf dem Papier wenigstens!) eine Vertheidigungsarmee von 4 Millionen Kämpfern. Schweiz. Bei der Volks-Abstimmung betreffs Abänderung der Verfassung für den Kanton Tessin stimmten 11928 Liberale für die Ab änderung und 11835 Konservative dagegen. Die Liberale» siegten also mit einer knappen Mehrheit von 94 Stimmen. Portugal. In Lissabon hat letzthin das Revolu- tionskomitö beschlossen: der König sei

11
Zeitungen & Zeitschriften
Neue Inn-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/INNZEI/1891/18_10_1891/INNZEI_1891_10_18_1_object_8308144.png
Seite 1 von 10
Datum: 18.10.1891
Umfang: 10
des Blattes für größere Artikel Donnerstag Abends. SämmUrche Zuschrifteu, Beiträge und BeMgsgelder strrd au -ie Verwaltung der „Aeirerr Irrn-Ieilung", Innsbruck, Adamgasse Ar. 5, zu richten. M 42 . Innsbruck, Sonntag den 18 . Oktober 1891 . II. Jahrgang. Klerikale und Liberale. Die N. Tiroler Stimmen haben in den Artikeln der vorletzten Woche ihre alte Taktik von neuem be folgt, dort brav loszulügen und zu verdrehen, wo sie mit der wahrhaften Darstellung der Thatsachen nicht zu ihrem Ziele kommen. Früher

unüberbrückbare Kluft besteht, wie zwischen einem Nationalen und einem Klerikalen. Der Grundsatz unserer Partei ist nicht umsonst im Volke immer und immer wieder gepredigt und erklärt worden: Weder liberal, noch klerikal, sondern national. Und national sein, sagt jetzt schon jedes Mitglied des Tiroler Bauern vereins, heißt sein Volk über alles lieben in der Welt, d. h. für dessen Kräftigung und Wohlergehen alles aufbieten, zu finden suchen, was ihm fehlt und ihm zu helfen trachten durch richtige Maßnahmen

Tiroler Bauern erkennen, daß die deutsch nationale Volkssache ihre Sache ist und daß es ja nur gilt, ihnen zu helfen, ihr politisches Selbst bewußtsein und ihre eigene Kraft zu erwecken, damit sie selbst urtheilen und handeln, anstatt sich in blindem Vertrauen einer Partei anszuliefern. Sie sind tüchtig genug, sich selber zu vertreten und der Banernführer Schamberger hat ganz recht gehabt zu sagen, ein unabhängig denkender Bauer hätte nie für Anträge wie die Gebäudesteuer, das Polengeschenk

Millionen einer jüdischen, verkrachten, geschäftlich schlecht beleumundeten Gesellschaft geschenkt haben, die int Verein mit Pofeljuden den Übersee handel Oesterreichs ans den Hund gebracht hat, und daß der Advokat Kathrein, wie er selbst zugestanden, hiebei eifrig mithalf. Uebrigens braucht es keines Beweises, daß Nationale und Liberale einander fremd sind wie Feuer und Wasser. Der Liberalismus von heute hat mit Großkapital und Judenthum gemeinsame Sache gemacht und diese angeschwollenen, die Quelle

unseres deutschen Volksthums verschüttenden Mächte, wurden von unserer Partei von Anfang her mit Nachdruck bekämpft. Aber wir möchten eine andere Frage thun. Haben sich nicht Kathrein und Genossen gar häufig Arm in Arm mit den Liberalen gefunden, wenn es galt, auf Unkosten des Volkes irgend eine Vorlage durch zudrücken? Haben die Herren von den „Tiroler Stimmen" die Abstimmung über die Nordbahn ver gessen? Oder will da Herr Dr. Kathrein auch noch die Nichtverstaatlichung vertheidigen? Heute

12
Zeitungen & Zeitschriften
Neue Inn-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/INNZEI/1891/01_03_1891/INNZEI_1891_03_01_1_object_8307808.png
Seite 1 von 8
Datum: 01.03.1891
Umfang: 8
Bühne zu erhalten. National ist die liberale Partei nie gewesen, sie hat sich stets baar gezeigt jeden Verständnisses für die Erfordernisse einer kräftigen Entwicklung des deutschösterreichischen Volkssllumes, sie hat in dem Streben, ihre politischen Ziele zu erreichen, bei Schöpfung der Dezember-Verfassung darauf vergessen, diese mit den nötigen Cautelen für den ungeschmäler ten Bestand und die berechtigte Vorherrschaft unseres Stammes auszustatten, sie war es, welche im Artikel

19 des Staatsgrundgesetzes über die allgemeinen Rechte der Staatsbürger den Slaven in diesem Staate den Weg zur Bedrüngnng des deutschen Volksthums geebnet hat, sie endlich hat durch ihre Verquickung mit dem Judeuthume und durch Außerachtlassung der wirthschaftlichen Bedürfnisse unseres Volkes sich schwer au dessen Reinheit, Wohlfahrt und Wider standskraft versündigt und ihm unberechenbaren Schaden zugefügt. Gerade aber weil die liberale Partei auf diese Weise selbst den eigenen Untergang herbeiführen

, als an dem damaligen Abgeordneten G. N. v. Schönerer von Innsbrucker Bürgern die Einladung erging, hierher zu kommen und sein politisches und wirth sch östliches Programm zu entwickeln. In dem auch voll mehreren Gemeinderüthen ge fertigten Einladungsschreiben war das sieche Partei leben Innsbrucks geschildert, das hierorts übliche Leisctreten in nationalen Fragen itnb Angelegen heiten getadelt, der Wunsch nach Besserung dieser Verhältnisse ausgesprochen und solche durch die Ent wicklung des Schönerer'scheu

wir ja doch, daß in letztgenanntem Kreise ein guter Kern liegt, der weder liberal noch klerikal sich mit den Vorgängen dieser beiden Parteien nicht einverstanden erklärt, dem hellte die Entwicklung des nationalen Programms sehr erwünscht ist und aus dem sich sicher ein guter Theil der nationalen Partei anschließcn wird. In der gesammten tirolischen liberalen oder klerikalen Presse wurde Schönerer bis jetzt entweder verschwiegen oder nur dasjenige gegen ihn gebracht, was in den Judenblättern stand. Der 8. Mürz

des Rückgangs der alten verrosteten und judensreundlichen liberalen Partei abermals feststellen können. Die deutschnatiouale Partei wird das Erbe der liberalen antreten, welche aus einer Partei der Bil dung, die sie ursprünglich war, zu einer Partei des bloßen Bildungsdünkels, aus einer Partei mit un leugbaren Verdiensten um die politische Freiheit zu einer Vertreterin rückschrittlicher Maßregeln entartet ist, Letzteres in dem Wahne, durch solche ihren siechen Leib noch eine Spanne Zeit auf der politischen

13
Zeitungen & Zeitschriften
Neue Inn-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/INNZEI/1891/15_03_1891/INNZEI_1891_03_15_1_object_8307826.png
Seite 1 von 8
Datum: 15.03.1891
Umfang: 8
nicht inehr nothwendig ist, daß es genügt, wenn die deutschliberale Partei ein Bestandtheil der Regier ungs-Majorität ist. Diese Wandlung in den An schauungen des Volkes wird die liberale Presse um so leichter bewerkstelligen können, weil durch sie leider der größte Theil unseres Volkes sich selbst ständig zu denken und zu urtheilen abgewöhnt hat, weil die öffentliche Meinung heute nicht mehr in den Köpfen der Volksgenossen erzeugt wird, sondern in den Preßfabriken, welche mit dem Gelde Roth- schild's

, mit dem Gelde verschiedener Banqniers und Aktien-Gesellschaften und Großkapitalisten tagtäglich in Betrieb gesetzt und erhalten wird! Redner weist sodann nach, daß die liberale Partei, obwohl sie früher schädliche Einrichtungen ausgerottet habe, jetzt nicht mehr für wahre Freiheit und Befreiung des Volkes kämpfe. Sie habe in ihr Programm nicht die Wahlreform ausgenommen, weil die jetzige Wahlordnung für. sie günstiger sei. Die Freiheit, mit der die Liberalen prahlen, sei nur die falsche Flagge, der Köder

ich vor Allem aus das jüngste und wichtigste politische Ereigniß hin, auf das vollständige Scheitern des sogenannten deutsch-böhmischen Ausgleiches. Dieser Ausgleich, von der Negierung des Grafen Taaffe und dem ge- sammten Ministerium mit den Führern der deutsch- liberalen und Altsichechen-Partei vereinbart, dieser ist vollständig gescheitert. Zuerst haben die Jungtschechen dagegen Stellung genommen, dann haben auch die Alttschechen, obwohl sie ihre Unterschriften unter den Vergleich gesetzt hatten, denselben im Stiche

gelassen, indem sie sagten, die weitern AusFeichs-Verhandlungen erst dann in Berathung zu ziehen, wenn gleichzeitig eine Aende- rnng der böhm. Landeswahlordnnng damit vergesell schaftet oder vergnickt würde und das ist gleichbe deutend mit der Stellungnahme gegen den Ausgleich. Die nächste Folge dieses Scheiterns des Ans- gleichswerkes war die Auflösung der Alttschechen- Partei, dieser Kerntruppe der bisherigen Regierungs- Majorität. Rach all' dem sollte man meinen, daß eine Re gierung Taaffe abtreten

werden kann. Nun, auch da kann man sagen, der Kork schwimmt oben! Denn es ist so gut als ansgemacht, daß im künftigen Abgeord^- netenhanse die Majorität der gegenwärtigen Negierung aus einem Theile oder vielleicht aus der Gesammt- heit der deutschliberalen Partei mit dem Polen-Club, dem Coronini-Club und verschiedenen anderen schwan kenden, labilen Elementen des Abgeordneten-Hauses zusammengesetzt werden wird. Durch mehr als 10 Jahre hat die deutschliberale Partei dem Regierungs- System, welches gegenwärtig

14
Zeitungen & Zeitschriften
Neue Inn-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/INNZEI/1891/10_05_1891/INNZEI_1891_05_10_1_object_8307902.png
Seite 1 von 12
Datum: 10.05.1891
Umfang: 12
kann, was die Eltern in einem arbeitsvollen Leben vor sich gebracht haben, kommt nicht mehr zur Geltung. Dieser sozialdemokratische Zukunftsstaat sieht allerdings einem großen nationalen Zuchthaus so ähnlich, wie ein Ei km andern. Sieg der Idee. Bereits Anfangs der siebziger Jahre wurden die Ideen, welche gegenwärtig das Programm der deutsch nationalen Partei in Oesterreich bilden, von einzelnen Männern vertreten; aber beide der damaligen Haupt- parteieu, die liberale wie die klerikale, wie auch die internationale

sind. Aber nicht genug an dem, daß sich die alten Parteien mehr oder minder das deutschnationale Programm aneigneten, sogar aus der letzten österreichischen Thronrede hat der wirthschaftliche Theil des Linzer Programmes deutlich genug wiedergeklungen. Ver gleicht man die in wirthschaftlicher Beziehung von der österreichischen Thronrede angestrebten Ideen mit dem Linzer Programme, so sieht man klar, daß die selben durchwegs auf diesem Programme beruhen. Auch daß dje liberale Partei, welche noch vor kurzem vom Deutsch

Presse, welche in Oesterreich stets mit tonangebend war, waren sorgfältig bedacht, diese Ideen todt zu schweigen. Auch als sich Ende der siebziger und Anfangs der achtziger Jahre die Dentschnationalen allmählig zusammenfanden und jene Ideen, welche später auch in der berühmten Thron rede Kaiser Wilhelms 1. vom November 1881 nie dergelegt wurden, in einer geschlossenen Partei unter Führung des damaligen Abgeordneten Georg Ritter von Schönerer vertraten, n :<vktr sie von den alten Parteien

und der Presse, insbesonders ob der wirth- schaftlichen, aber auch wegen ihrer nationalen Richtung einmüthig angefeindet, verfolgt und lächerlich gemacht. Doch unbeirrt um alle Angriffe ging die deutschna tionale Partei ihre Wege und verbreitete immer und immer wieder dieselben Gedanken in Wort und Schrift unter dem Volke. Erfreulicher Weise gewannen denn auch insbe sonders die wirthschaftlichen Reformgedanken, welche man nicht ganz zutreffend „Staatssozialismus" ge nannt hat, immer mehr an Boden

. Ja die alten Parteien konnten sich diesen Ideen nicht mehr ver schließen und eine nach der andern wurde in ver schiedene Parteiprogramme ausgenommen. Wer erinnert sich nicht, mit welcher Heftigkeit die Verstaatlichung des Eisenbahnwesens angegriffen wurde, wer erinnert sich nicht an ,die Anfeindung der Gewerbegesetzgebung, die, wenn auch mangelhaft, doch als Beginn einer nothwendigen Reform zu be trachten ist, an den unversöhnlichen Krieg, der von der Presse und der liberalen Partei gegen die Bör sensteuer

15
Zeitungen & Zeitschriften
Neue Inn-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/INNZEI/1891/28_06_1891/INNZEI_1891_06_28_1_object_8307974.png
Seite 1 von 12
Datum: 28.06.1891
Umfang: 12
, daß der Bezugspreis für dies Jahr schon eingesandt wurde, ersuchen wir, die Anweisung solchen Freunden unseres Blattes zu geben, die ge sonnen sind, dasselbe selbst zu beziehen. Wer hat sich geändert? Ein parlamentarisches Ereigniß ist die Bewilli gung des Dispositionsfondes durch die „Vereinigte Deutsche Linke". Seit 12 Jahren bekämpfte diese Partei dön Dispositionsfond, verweigerte die Be willigung desselben und nun mit einem Male findet sie, daß dieser von ihr als unmoralisch bezeichnete Fond zu gewähren sei

. Ter Tispositionsfond ist jene vom Parlamente dem Kabinete zu bewilligende Summe, über deren Verwendung das letztere keine Rechnung zu legen hat. Die Negierung bestreitet aus diesem Fonde die Kosten ihrer Presse, also jener officiös genannten, Presse, welche wieder die Aufgabe hat, die Regierungs-Anschauungen dem Volke mundgerecht zu machen. Es ist klar, daß einen solchen Fond der Regierung eine Partei nur dann bewilligen kann, wenn sie zu dieser Regierung unbedingtes Vertrauen hat. Die „Ver

entgegensetzt. Dieser Regierung kann der Vortvurf, daß sie liberal sei, nicht gemacht.werden. Trotzdem hat die „liberale" Vereinigte Linke zu ihr auf einmal Vertrauen, ein so starkes Vertrauen, daß sie ihr be dingungslos einen Geheimfond bewilligt, eine Zu stimmung gewährt, die sie bisher selbst als den höchsten Ansdruck ihres Vertrauens bezeichnete. Die Regierung ist nicht liberal geworden, sic hat sich nicht geändert. Wer hat sich also geändert? Ge ändert hat sich die so sehr sich selber als „princi

ihr nichts zu, als daß sie sich nähern darf. Mit jedem Schritt, der näher zur Regierungstafel führt, gibt diese Vereinigte Linke einen Theil ihrer ursprüng lichen Grundsätze auf und nähert sich dem Ideale einer willenlosen, von dem gnädigen Lächeln der Regierungsmächte abhängigen, in der Sonne der Kabinetsgunst ersterbenden Partei. Die Jugend- träume dieser Partei sind längst zerronnen: auf dem Idealismus der Sechziger Jahre setzte sie die „praktischen" Mannesthaten der Siebziger Jahre und errang nicht Freiheit und Volkswohl

, sondern Geld- und Machtstellen, und heute gleicht sie dem Greise, der froh ist, Gnadenbrod genießen ztr dürfen. Diese Partei ist reif zum Verschwinden — sie muß hinweg, wenn dem deutschen Volke in Oesterreich nicht neuer Schaden zugefügt werden soll. Und sie wird verschwinden, wie ihr selbst der Sinn für freie politische Entwicklung, der Sinn für die wirklichen Fortschritte und der Sinn für das dem Volke Noth- wendige entschwunden ist. Dr. S. Rede Schönerer'-, gehalten am 14. d. Mts. auf der Versammlung

16
Zeitungen & Zeitschriften
Neue Inn-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/INNZEI/1891/08_03_1891/INNZEI_1891_03_08_5_object_8307820.png
Seite 5 von 10
Datum: 08.03.1891
Umfang: 10
der Wahl eines solchen Mannes und erklärte unter Beifall die Unzufriedenheit der Bauernschaft mit dem jetzigen Vertreter Dr. Rapp. Der liberale Altvorsteher von Ebbs, Herr Mayr, sprach im ähnlichen Sinne wie die Vorredner, mahnte zur Einigkeit, schilderte die klerikale Wirth- schaft und warnte vor der Wahl Rapps. Er schlug der Versammlung vor, von nachbenannten Herren einen Kandidaten zn wühlen: Flunkinger (Kirchbichl), Atzwanger (Rattenberg), Wieshoser (St. Johann), Unterer (Fügen). Nachdem Flunkinger

ist gründlich erlogen. Wahlmänner waren ungefähr 15 und was die Kalt stellung der Schönerianer anlangt, so ist dies dahin richtig zu stellen, daß der von Schönerer am Wahl tage über Anfrage der Zillerthaler empfohlene Vor stand des Bauernvereins C. Wimmer schon zwei Wochen vor der Versammlung nach Innsbruck berichtete, er könne wegen privaten Verhältnissen keine Wahl annehmen. Mit teuflischer Freude nimmt das Organ der liberalen Partei in Innsbruck die Bemerkungen des „T. V." ab und belltet die Ver sammlung

bemerkbar gemacht, gewann in drei Jahren rund 400 Mit glieder, das alles jedoch in Folge dentschn atio- n a l e r und nicht liberaler Unterstützung. Die dcntschnationale Partei ist die Macht partei der Zukunft, sie kämpft den schweren Kampf gegen die das Volkswohl schädigende Cor- rnption und Ausbeutung auf wirtschaftlichem Ge biete, sie steht in eng geschlossener Reihe einmüthig im Widerstande gegen deutschfeindliche Tendenzen, sie schützt die ehrliche Arbeit und den redlichen Er werb

aller Bevölkernngsklassen. Die deutschliberale Partei ist im Niedergang begriffen, die ungleich artigen, einander widerstrebenden Richtungen inner halb ihres Verbandes fördern, wie schon erwähnt, ihren Untergang. Würde sich der „Tiroler Bauern- Verein oder der allfüllig gewählte Bauern-Kandidat dieser Richtung anschließen, dann wäre er verloren, schließt er sich der nationalen Partei an, dann ist Aussicht auf Erfolg. Nicht liberal, nicht klerikal — sondern national ist unser Leitspruch. Bei der letzten

Wühlerversammlung des „Tiroler B. V." wurde von liberaler Seite ein Flugblatt verbreitet, das ein Musterexemplar liberaler B a u e r n- fäng erei ist. Hier wurden weiters sehr viele Flug schriften der liberalen und klerikalen Partei ver breitet : das gute davon ist, daß die Bauern dadurch auf die Fehler der bestehenden Hauptparteien auf merksam wurden und sich von ihnen abwenden Kall'. Herr B. Huber, Brauereibesitzer „zum Neuwirth", gedenkt seine Gastwirthschaft im modernen Stile umzugestalten und eine elegante

18
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1882/27_05_1882/SVB_1882_05_27_5_object_2476657.png
Seite 5 von 10
Datum: 27.05.1882
Umfang: 10
noch seinen Wähler» i» Schluckenau erklärte: die liberale Partei könne a» eine Erweiterung des Wahlrechtes nicht denken, well sie dadurch einen Selbstmord begehen würde; das hinderte ihn nicht in dem Augen blicke, wo die konservative Partei energisch die Wahlreform in die Hand »ahm und für ihn die Gewißheit bestand, daß eine Erweiterung des Wahlrechtes durchgeführt werde, auch wenn er noch so heftigen Widerstand leistete, den Versuch zu wagen, die Vorschläge der con servativen Partei zu übertrumpfen. Damals

schien es, als ob die Liberalen in der Erweiterung des Wahlrechtes nicht weit genug gehen könnten, als ob fie am liebsten das allgemeine Wahlrecht einführe» wollten. Heute liegen die Dinge wieder ganz anders. Heute zeigt die liberale Partei ihr wahres Gesicht. Die liberalen Herrenhausmitglieder wollen von einer Erweiterung des Wahlrechtes überhaupt nichts wissen; sie bekämpfen dieselbe mit dem Aufgebot aller Kräfte. Er bärmlicher hätte die liberale Partei i» der ganzen Frage sich nicht benehmen könne

, um dies zu begründe», gar nicht auf andere Umstände hinzuweisen» wo ma» hinblickt, zeigt sich i» de» Reihe», die bisher sich zu der liberalen Partei rechnete», tiefe Gäh- rung, ei» großer Theil der Bevölkerung wendet ihr de« Rücke», well er sie viel zu sehr verjudet findet. Vor einigen Monaten ver kündeten die liberalen Blätter triumphirend, daß für den Antisemitis mus in Oesterreich kein Boden sich vorfindet. Vor einiae» Woche» gab der Großmogul der hiesige» liberale» Presse die Parole auS, jede a»tisemitische

Bewegung todtzuschweigen und gester» versammelte» sich über ein halbes Tausend der feinsten Bürger WienS, um offe» die Nothwendigkeit der Pflege praktischen Christenthums zu bekennen. Daneben laufen die Bestrebungen eine österr. VolkSpartei zu gründen, welche au» deutsche» Elemente« bestehen und den vo» de» Liberalm hochgehalte»en Nationalitätenhader zum Schweige» bringen will. Der Handwerkerstand hat sich längst überzeugt, daß vo« der liberale» Partei, welche nur die Interessen deS Kapitals

und der Großindustrie vertrete» hat, in einem Maße, daß für sie der Name: „VerwaltungS- rathS'Partei' geschichtlich geworden ist, absolut kein Heil für ihn zu erwarte« steht. Die Bauern haben alle Lockungen der Liberale» nicht zum Uebertritt in ihr Lager vermocht. Die Arbeiter stehen de« BörsenliberaliSmuL geradezu haßerfüllt gegenüber. Dürfen wir da nicht hoffen, daß unter diesen Umstände» die liberale Partei bald i» das Nichts zurücksinkt, wie sie eS »ach ihren Grundsätzen und »ach ihrer Thätigkeit vollauf

19
Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1890/02_09_1890/MEZ_1890_09_02_1_object_600719.png
Seite 1 von 6
Datum: 02.09.1890
Umfang: 6
». N°. 2»t. Jnsertiousvrci» »ach Tarif. Äiniahiiie van Ansertions - Aufträgen in allen Inseraten-Bureau» des In- und Auslande». Dienstag, den S. September 1890 24. JohrMS. Die liberale Partei. Meran, 1. September. Die Landtagswahlen in einer Reihe von Kron ländern haben sich in jüngster Zeit vollzogen; was davon noch aussteht, dürfte keine Ueberaschungen bringen. Nur was Niederösterreich betrifft, steht man auch heute noch, man möchte sagen: nur wenige Tage vor der Wahl, vor dem Unbekannten. Davon abgesehen

, hat die liberale, die deutschfortschrittliche Partei im Großen und Ganzen ihren Besitzstand ge wahrt ; da und dort gab es einenUnfall — hie und da einen Glücksfall. Warum aber macht diese Partei keine Fortschritte, sichtliche, große Fortschritte? Das ein wenig zu erwägen, wäre wohl der Mühe werth. Lange genug hat die liberale, die deutschfort- liche Partei das harte Brod der Opposition gegessen und allenthalben inachen solche Parteien Anstren gungen, aus einer solchen Stellung herauszukommen

auch in mancher Beziehung gestärkt hat, daß es aber mit ihrer „Schwung- und Sprungkraft', um diesen Ausdruck beizubehalten, mit ihrer Angriffs- und Eroberungslust nicht ebenso bestellt ist. In dieser Beziehrng nachzuhelfen, das ist die Aufgabe, welcher sich die liberale, deutsch fortschrittliche Partei für die nächste Zeit eifriger widmen sollte, als dies für die vergangene geschehen ist. Man braucht nur um sich zu blicken und man wird sofort erkennen, woran es die liberale Partei in Oesterreich fehlen ließ. Die Frage

äußerlich nimmt sich die liberale Partei in den Alpenländern nicht so vortheilhast aus, wie in den Sudetenländern. Wo sind die sicheren, ton angebenden, allgemein anerkannten Parteileitungen in den Alpenländern, wie sie in Prag und Brünn be stehen? Dieser Mangel hat sich bei den letzten Wahlen gar sehr bekundet. In Oberösterreich wurde erst fast am Tage vor den Wahlen eine Parteileitung e.ngesetzt, welche ihre eigentliche Arbeit erst bei künf- lij,en Wahlen gellend machen kann und in Nieder österreich

aber auch unausge setzt wirken, nicht von Zeit zu Zeit. Die Clericalen in den Alpenländern haben m der Clerisei eine politische Organisation, welche promvt arbeitet. Dieser etwas Gleichartiges entgegenzustellen, daS ist die Aufgabe. Die Clericalen haben die Kanzel und die Hirtenbriefe und sie überschwemmen das Volk über dies mit billigen Wochen- und Flugschriften. Die liberale Partei hat eine größere, mächtigere Presse für sich, aber dieselbe ist auf das Volk lange nicht von solcher Wirkung wie die Schundpresse

20
Zeitungen & Zeitschriften
Neue Inn-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/INNZEI/1891/26_04_1891/INNZEI_1891_04_26_1_object_8307880.png
Seite 1 von 12
Datum: 26.04.1891
Umfang: 12
, die ihr meinet, der Unglaube sei euer Pri vilegium und V orr echt, und so lange ihr lebet, habe die Sache keine Gefahr! Generalversammlung des Tiroler Bauern-Vereines. Anfangs Mürz brachte das liberale „Tiroler Tagblatt" aus Anlaß der damaligen Reichsraths wahlen einen Artikel, welcher den Lesern darthun sollte, daß Schönerer im Tiroler Bauernverein den Boden verloren habe und sich eine Strömung zu Gunsten der liberalen Partei zeige. Die Generalver sammlung des Tiroler Juuernvereines am vergan genen Sonntag

in Fiebcrbrunn wird vielleicht das „Tiroler Tagblatt", dessen aufrichtige Freundschaft für den Bauernstand dadurch genügend gekennzeichnet ist, daß dieses liberale Blatt sich nicht scheut, An kündigungen des in Bauernkrcisen be—kannten jüdi schen Geldverleiher Markus Wohl, Jnnrain 38, aufzunehmen, auf andere Gedanken bringen. Die Ficberbrunner Bauernversammlung an: 19. April hat klar und deutlich ausgesprochen, daß die deutschen Bauern in Tirol weder mit dem abgcwirth- schafteten Parteiliberalismus

eingetreten seien. „Was helfen uns", ruft Redner aus, solche Vertreter, die, wenn sie auch hie und da Bauern sind, sich der liberalen oder kle rikalen Partei anschließen, in der ent weder gelehrte Doktoren, Professoren oder F ürsten, Grafen und der h ohe Kle- rus das Kommando führen. Diese Her ren können den Bauern nur dann brau chen, wenn die Wahlen ausgeschrieben sind, um ihnen zu ihren Mandaten zu verhelfen, sonst betrachten viele dieser Herren den Bauern nur als Melchkuh." — Redner betont

21