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Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 8
Datum: 02.08.1905
Umfang: 8
Partei, in welchem es unter anderm heißt: „Die Bereinigung der siebennudsechziger Elemente soll zum Schutze des Ausgleichs erfolgen, das Projekt des Baron Banffy aber würde nichts weniger als diesen Schutz bedeuten, da es eine solche praktische Auslegung des Grundgesetzes bezweckt, die das ganze Ausgleichswerk gefährden uud dem Streben nach der Personalunion neue Stützen bieten würde. Dazu aber kann sich die liberale Partei nicht her geben. Graf Tisza hat ihr wohl freie Hand gegeben. Er konnte

dies anch mit Beruhigung tun, denu er ist überzeugt, daß seine Gesinnungsgenossen von dem durch die Bedingungen der Erhaltung und Sicherung des Ausgleichs vorgezeichueten Wege nicht abweichen werden. Die liberale Partei wird gern die Hand bieten zu jeder Entwirrung, die dieses vor Augen hält, sie kann sich aber keiner, wenn auch staats rechtlich gleichgesinuteu Partei anschließen, die durch ein unbestimmtes Gelübde an jene Koalition gebunden ist. die eigentlich doch nur eine radikale Änderung

der gegenwärtigen staatsrechtlichen Basis anstrebt.' Das „Neue Pester Journal' schreibt: „Worum es sich auch nach der Neugruppierung der Parteien handeln würde, das wäre die Durchführung eines Kompromisses bezüglich der Programmpunkte. Warum aber dieses Kompromiß nur dann möglich sein soll, wenn die Mitglieder der derzeitigen liberale» Partei ins Lager der Koalition übergehen und sich dort den Dissidenten oder den Bauffyauern anschließen, ist uns nicht recht ersichtlich. Ja, im Gegenteile

gegen die durch die liberale Partei verstärkte Koalition schwinden würde, ist fraglich, daß sie aber bei einer reinlichen Scheidung zwischen Unabhängigkeitspartei und l367er Parteien jede Basis verlieren wüßte ist gewiß. Wir meinen deshalb, daß über die Frage ob die Ralliierung der 1867er Parteien innerhalb oder außerhalb der Koalition erfolgen soll, nicht so leichthin entschieden werden darf. Da der Zweck der. selben nicht nur die spätere Verteidigung der 1367er Basis, sondern auch die Beilegung der jetzigen Krise

durch die selbstloseste Entsagung zu unterstützen bereit sei. „Budapesti Hirlap' nimmt mit Befriedigung von der Aufwallung Kenntnis, welche sich der Gemüter der liberalen Partei bemächtigt hat und erklärt, eine Auferstehung der liberalen Partei sei unmöglich, an eine solche glaubt selbst Graf Stephan Tisza nicht mehr. DaS Organ des Baron Banssy, „Pesti Hirlap', I behauptet, daß die liberale Partei selbst der Krone nnr einen Dienst erweisen würde, wenn sie sich je eher auslösen und das Zustandekommen

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Seite 5 von 20
Datum: 04.03.1897
Umfang: 20
Prax- marer, in der IV. Kurie Ludwig Kögl, Hauserwirth und Johann Kostenzer, Gemeindevorsteher gewählt. St. Johann. 28 Febr. Von 305 Wählern er schienen 246, von diesen 246 erhielten die Konservativen 175, die Gemischtpartei 71. Die Wahl gieng ohne den geringsten Zwischenfall am 27, sowie am 26. Februar vor sich. Unter der gemischten Partei waren, Liberale. Deutschnationale und Sozialdemokraten. In Lienz sind nach einem gestern eingelangten Telegramm die Sozialdemokraten mit 48 Stimmen

in der Minorität geblieben, besonders Dank der energischen Arbeit des Schustermeisters Straganz. Feldkirch, 27. Februar. Heute hat die konserva tive Partei die alte liberale Hochburg Feldkirch bei der Wahl der V. Kurie erstürmt. Gewählt wurden mit 149 St. 8 konservative Wahlmänner gegen 132 liberale und 15 sozialistische Stimmen. Es herrscht großer Jubel. Dornbirn, 21 . Februar. (Nachtrag zur Wahl.) Erst gestern Abends konnte man das genaue. Stimmenverhältniß erfahren, das ich nun berichte. Markt: Konservative

Konservative, 164 Liberale, 91 Sozialdemokraten. I!. Sektion (Hatlerdors) 183 Kon servative, 34 Liberale, 34 Sozialdemokraten. 111 Sektion (Oberdorf) 204 Konservative, 74 Liberale, 29 Sozial demokraten. I V. (Haselstauden 103 Konservative, 16 Libe rale, Sozialdemokraten keine. Gesammtresultat von Dornbirn 754 Konservative, 286 Liberale und 154 Sozialdemokraten. Es herrscht großer Jubel! Die Stichwahlen in Wilten sind zu Gunsten der Sozialdemokraten ausgefallen, welchen, wie es scheint, Liberale

werden für die vorgeschlagenen Kandidaten Förg und Mahr stimmen ; aber auch erwarten, daß dieselben zur Bildung einer kathol. Partei von Unseligen sich herbeilassen. Kramsach, 27. Febr. V. Kurie: Johann Georg Stöger, 117, Franz Wolf. 117. Alois Kurz 113 Stimmen von 150 Stimmenden. IV. Kurie: Nikolaus Stöger, Vorsteher, 48, Joh. Nußbaumer, 1. Rath, 43, Peter Arzberger, II. Rath, 48, Josef Trag seil, Pfarrer, 41 Stimmen, von 55 Wählern. Münster, 27. Febr. Wahlergebniß am 26. Febr. In der V. Kurie erscheint Altvorsteher Johann

266, Liberale 164, Sozi 95. Hatlerdors: Konservative 183, Liberale 35. Sozi 34. Oberdorf: Konservative 204, Liberale 72, Sozi 28 Haselstauden: Konservative 103. Liberale 17, Soz. keine. — Alle Ehre den Herren Fabrikanten, welche ihren Arbeitern volle Freiheit ließen. Welcher Kontrast gegen Bludenz, wo man die Arveiter entläßt, wenn sie nicht liberal wählen. Zellberg IV. Kurie: Balthasar Ha as, Vor steher. Für die V. Kurie wurde zum Staunen der Leute

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 25.05.1907
Umfang: 8
haben. Beide Maßnahmen scheinen aber die ungarischen Chauvinisten nicht befriedigt zu haben, denn „Budapests Hirlap' bespricht in einem längeren Artikel die Verfügung des General stabschefs Konrad v. Hohendorf, nach welcher jährlich nur 5 Honvedosfizsere in die Kriegsschule sollen aufgenommen werden. Durch diese Ver fügung würden die Honvedosfiziere allmählich ganz von der Kriegsschule ferngehalten. Rumänien. Sas Programm öer rumänischen kegierung. Am 18. Mai hielt die liberale Partei in „Brixener Chronik

.' Braila eine Versammlung ab, in welcher Minister präsident Sturdza und Minister des Jnnem Bratiano sprachen'^ Ministerpräsident Sturdza erklärte, daß das Programm, mit welchem die liberale Partei vor die Wähler trete, darin be stehe, zunächst eine gute Finanzverwaltung zu sichern, die dem Lande Budgets geben solle, die sich auf nützliche Ausgaben beschränken und Über schüsse nicht durch Steuern, sondem durch Er sparnisse erzielen. An zweiter Stelle beabsichtige die liberale Partei, dem Laude

zahlreiche gute Schulen zu geben, die insbesondere praktische Ziele verfolgen, ferner eine gute Justizpflege zu sichern. Die wichtigste Lebensaufgabe der liberalen Regierung müsse jedoch die Lösung der Agrarfrage sein. (Andauernder Beifall.) Minister des Innern Bratiano führte aus, daß in der Agrarfrage, zu deren Lösung die liberale Partei berufen sei, die erste Aufgabe der Re gierung darin bestehe, eine gute Rechtspflege und eine gute Verwaltung zu sichern sowie das Ver hältnis zwischen den Bauern

die Aufmerksamkeit auf die abnormalen Witterungs verhältnisse, die momentan herrschen. Die christ lichsoziale Partei bat um Berücksichtigung der landwirtschaftlichen Einwohner des Landes und verwies auf die Wichtigkeit derartiger Erleich terungen. Lx?ellen? ttnger, WSNckent ües Reichs gerichtes — Äer Sutreiber für ctte Sozial demokratie! Ueber die neueste Stellungnahme Dr. Ungers zugunsten der Sozialdemokraten bei den Stichwahlen äußert sich das „Kärntner Tag blatt' wie folgt: „Das Anschwellen der Sozial

demokratie am 14. Mai hat die weitesten Kreise mit Besorgnis erfüllt. 33 Mandate haben die Deutschen beim ersten Wahlgange an die Sozial demokraten abgeben müssen, an eine Partei, die in nationaler und sozialer Beziehung die erbittertste Gegnerin des Deutschtums ist. Bei den Stich wahlen wird ebendieselbe Partei infolge der wahn sinnigen Politik der deutschnationalen und liberalen Ueberbleibsel vielleicht noch zwanzig Mandate erhalten. Während sich nun die Regierung eifrigst bemüht, eine Einigung

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Brixener Chronik
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Seite 9 von 12
Datum: 13.01.1912
Umfang: 12
. Heute gelte aber der Kampf der Liberale» in erster Linie der klerikalen Partei. Eine andere liberale Wortführerin, die „Neue bayerische Landes- zeituug', schrieb unter dem 14. November 1911; „Es ist Zeit, daß der frische Luftzug, der die katho lischen Staaten Frankreich, Spanien, Portugal, Italien und Belgien durchweht, endlich auch Bayerü durchdringe.' Und der echt liberale „Mannheimer Generalanzeiger' schrieb einst den Satz: .DaS Kulturideal ist die Freiheit, nicht die Autorität

österreichischen Verhältnisse nicht ganz ohne Einfluß bleiben wird. Bei den heurigen deutschen Reichslagswahlen handelt es sich um nicht mehr und nicht weniger als um den Austrag des Welt anschauungsstreites zwischen zwei großen Partei gruppen. Auf der einen Seite finden wir Zentrum und Konservative als die Vertreter des positiven Christentums. Diesen gegenüber stehen der L i b e r a l i s - mus und die Sozialdemokratie als die Ver teidiger der materialistischen Auffassung. Unseren Lesern wird eine kurze

, die Jugend- und Arbeitervereine gründeten. Nach dem Siege Preußens über Oesterreich wollten nun die Muralen die katholische Kirche dem Protestantismus unterjochen. Dieser Plan führte zur politischen Einigung der Katholiken im Jahre 1870. Sie schloffen sich zur Zentrumsfraktion zusammen, einer konstitutionellen Partei mit konservativerTendenz. Ihr Programm enthält folgende Punkte: Autonomie der Staaten und Aufrechterhaltung des föderativen Charakters des Reiches. Politik des sozialen Fort schritts

, daß jede liberale Kirchenpolitik die evangelische Kirche schädigt. Während die Konservativen dem Parlamentarismus im all gemeinen nicht besonders günstig gegenüberstehen, sind die Liberalen, deren Wähler fast aus schließlich den bürgerlichen Ständen (meist Ange hörige der freien Berufe) angehören, Anhänger einer Parlamentarischen Regierung. Schon zur Zeit Bis marcks zerfielen sie in zwei Lager; es bildete sich eine gemäßigte Rechte und eine fortschrittliche Linke. Merkwürdig ist, daß gerade

die Fortschrittspartei zum Hort des Doktrinarismus und der aristokrati schen Tendenzen in der liberalen Partei wurde. Die gemäßigte Rechte gab sich im Jahre 1866 unter Bennigsen den Namen nationalliberale Partei. Von den Nationalliberalen löste sich in den achtziger Jahren die freisinnige Bereinigung ab, während sich die früheren Fortschrittlichen in der freisinnigen Volkspartei vereinigten. Die äußerste Anke ist radikalerer Natur und nennt sich süddeutsche Volks- Partei. Diese drei liberalen Fraktionen

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Der Burggräfler
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Seite 1 von 10
Datum: 22.02.1919
Umfang: 10
reichische Nationalversammlung. Bish.r sind folgende Ergebnisse bekannt: In Nordtirol sirch gewählt 5 Tiroler Volks- Partei (Ttroler Voiksverein und Tir. Bauernbund): Sreinegqer, Hofrat Dr. M'ch. Mayr, A. Hiueis, Dr. Stumpf und Uuterkircher, 2 Sozialdemokraten (Stbram und Scheibe!«), 1 Deutschfrelhettlicher (Ör. Straffaer). — Vorarlberg: 3 Christlichsozmle. 1 Sozialdemokrat. Nieder oft er re ich: 27 Christ- lkchjoziale, 47 Sozialdemokraten. 9 Liberale und Nationale, 1 Jude, 1 Tscheche. Oberöst erreich

: 11 Ehrtstlichsoziale, 5 Sozialdemokraten, 6 Liberale und Nationale: Salzburg: 3 Christlichsoziale, 2 Sozialdemokraten, 2 Liberale und Nationale. . Stetermark: 11 Citristlichsoziale, 9 Sozialdemo kraten, 2 Liberrle und Nitivnale, 5 liberale Bauern. Kärnten: 2 Christlichsoziale, 4 Sozialdemokraten. 8 Liberale und Nationale. Zusammen bisher 63 Christlichsoziale (einschließlich Tiroler Bolkspartei), 75 Sozialdemokraten, 23 Liberale und Nationale, 1 Jude, 1. Tscheche. Stimmenzahlen: Nordtirol: Tir. Volks- Verein 32.380

, Tiroler Bauernbund 50.434, zaf. 82.814; Sozialdemokraten 32.547, Liberale und Nationale 26.231 Stimmen. — Im Lienzer Bezirk Tiroler Bolkspartei 13.611, Sozialdemokr. 1823, Liberale und Nationale 871; tn Wien: von 936 746 Stimmen erhielten die Sozialdemokraten 523.047, die Christiichsozialen 210 543, die Frei heitlichen (Nationalen 70.478. Demokraten 48.421- 118.899; Juden 7770; Tschechen 55 067 (?). Oberösterreich: Chrtstttchfoziale 137 680, Sozial demokraten 71 877, Freisinnige 55 261; Steier mark

: Shristiichsoz'ale 68.948, Sozialdemokraten 92 193, Freisinnige (Natiormle 14.857, Demokcat°n 7951) 22.803; liberale Bauern 26.627, National- Soziale 4395. Teilergebnisse: Innsbruck Sozialdemokraten 15.200; Deutschsrehütliche 11.520; Tir. Volks veretn 8100; Ttroler Bauernbund 720; Telfs Sopalist-n 630; Valkspartel (Bolksoerein 525. Bauernbund 217) 742, Drmschfreiheirlich: 175; K tf'tein So zialisten 1544, Deatschfreiheuliche 1081, Bolkspartei (Bolksoerein 853, Bauernbund 89) 942; Hall Bolkspirtei 1518

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 12
Datum: 22.01.1910
Umfang: 12
. Die von den Voll machtträgern bei der ersten Wahl vorgewiesenen und als giltig angenommenen Wahlvollmachten gelten auch für die zweite Wahl, soferne der Vollmacht geber dieS mit seiner Unterschrist, beziehungsweise mit seinem, durch die Unterschrift zweier Zeugen bestätigten Handzeichen auf der Vollmacht selbst er klärt. Liberales Kopfzerbrechen. Es ist interessant, daß die liberale Presse es immer wieder für notwendig findet, der christlichsozialen Partei im Reichsrate Herz und Nieren zu prüfen

!ö7. Johann Chrys. V. Kl. Freitag 23. Julian B., Agnes Ersch. Zur LandLagsersatzwahl im Städtebezir! Meran-Kaltern- Tramin-Glurns. In der christlichsozialen Partei ist die durch den ersten Wahlgang ge schaffene Sachlage einer Erörterung unterzogen worden und wurde zunächst der Rücktritt des Kandidaten Hotelier Walser zur Kenntnis genommen. Da sich demnach nur ein konservativer und ein liberaler Kandidat gegenüberstehen, wurde einhellig die UeberZeugung aus gedrückt, dcch die Christlichsozialen

, wie es dieser geht und ob sich nicht Vorzeichen deS politischen Verfalles ein stellen. Nicht selten weiß sie von .Spannungen' zwischen den agrarischen und den Städtever tretern zu melden, dann weiß sie wieder zu melden, daß Jntriguen und Eifersüchteleien in der christlichsozialen Partei sich geltend machen, die darauf hindeuten, einzelne könnten ?S nicht erwarten, bis Dr. Lueger die Führerschaft der größten Partei im Reichsrat? niederlege, dann wieder spricht man davon, daß die Ar beitervertreter in der Partei

frondieren usw. Immer aber hat es sich erwiesen, daß der Wunsch der Judenliberalen, der Deutschnatio nalen und der Sozialdemokraten der Vater dieser in der Presse auftauchenden Gedanken war. Auch in Tirol hat man diese Quertreibereien in die Presse gebracht und hier waren eS nicht nur liberale Zeitungen, die diese Ausstreuungen der judenliberalen Presse verbreiteten. In neuester Zeit glaubt die ^Neue Freie Presse' sich den Kopf darüber zerbrechen zu müssen, was geschehen würde, wenn daZ

durch den Rücktritt des Herrn Dr. Dorfmann frei- giwordene Mandat die Christlichsozialen etwa verlieren— was ihr (der ,N. Fr. Pr.') ziem lich wahrscheinlich erscheint — und sie meint, daß der eventuelle Verlust dieses ReichSrats- Mandates für die christlichsoziale Partei in der Reichspartei eine Neubildung bedeuten, respek tive eine Spaltung in der christlichsozialen Reichspartei nach sich ziehen könnte. Es ist von der „Zt. Fr. Pr.' sehr liebens würdig, daß sie sich mit den Tiroler Verhält nissen so eingehend

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 03.07.1909
Umfang: 8
angehören, wie die Positive Union feststellt. (Vergl. „All gemeine ev.-lnth. Kirchenzeitung', 1909, Nr. 18.) Pastor Dr. Kornrumpf sandte darauf ein Schreiben, worin er mitteilt, daß der Evangelische Bund 200.000 Mark jährlich für Monatsge hälter in Oesterreich ausgebe, und schloß seine Ausführungen mit den Worten: „Wenn unter den fast 100 Vikaren, die der Bund in Oester reich erhält und zum Teil wenigstens erhalten hilft, liberale Leute sind, so sollen uns die Positiven, die ernsten Christen

. Auf jene Leute, welche die .Los von Rom'-Bewegung als eine religiöse betrachten, wird die Veröffentlichung dieser Aktenstücke wie ein kalter Wasserstrahl wirken. Die Mauserung der österreichische« Sozialdemokratie. Würden die Sozialdemokraten, nämlich die Angeführten, nicht die Anführer, sich hie uud da die Mühe nehmen, in der Parteigeschichte etliche Jahre zurückzublättern, und würden sie dann das Bild der Sozialdemokratie, wie sie einst gewesen ist, mit dem vergleichen, was die sozialdemokratische Partei

heute ist, dann würden ihnen darüber die Augen aufgehen, wie meisterlich sie von ihren Führern Schritt für Schritt in eine unentrinnbare Metamorphose hineingeführt wurden. Zu dieser Feststellung regt die Lektüre der Reden an, die am Samstag im Herrenhause von den Exzellenzen Dr. v. Grabmayr und Dr. v. Rauda gehalten worden sind. Beide Redner waren voll des Lobes über die politische Haltung der österreichischen sozialdemokratischen Partei, die sich vorteilhaft von der sozialdemokratischen Partei

anderer Staaten unterscheide. Dr. v. Grabmayr erkannte der Sozial demokratie, so, wie sie sich gegenwärtig präsentiert, die Anwartschaft zu auf die Rolle der festesten und verläßlichsten Stütze der Gesellschaft. Minister a. D. v. Rauda pries den „staatsmännischen' Geist der Partei. DieseKundgebungen, diein sehr bemerkenswerter Weise vom sozialdemokratischen Organ mit freund lichem Danke und liebenswürdigen Redensarten quittiertwurden, sind ungleich markanter,bedeutsamer und sür die politische Zeitgeschichte

wichtiger als das gelegentliche Liebäugeln hoher staatlicher Funktionäre mit den Sozialdemokraten, wie es z. B. vor den letzten Reichsratswahlen durch den Präsidenten Unger und andere liberale Richter geschehen ist. Daß viele liberale Größen, so reaktionär sie auch sonst fühlen, eine gewisse Hinneigung zu den Sozialdemokraten empfinden, ist ja nur natürlich; hat man doch die Sozial demokratie als die natürliche Tochter des Liberalismus bezeichnet. Mit solchen liberalen

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Bozner Nachrichten
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Seite 5 von 8
Datum: 30.05.1922
Umfang: 8
-Friedrich-Gruppe, die nationaldemokratische und liberale Partei, die Unabhängigkeit-, Bauern- und Bürgerpartei unter Karl Rassay, die 48er und Unabhängig- keitspartSi unter dem Grafen Th. Batthyanyi. die 48er Landwirtepartei unter Führung 'des Bauern Alexander Eerczeg, die Landesverteidi- gungspartei unter Führung Ferdinand Urmane- zys, die landwirtschaftliche Partei unter Füh rung Dr. Gustav Gratz, die sozialdemokratische Partei, die Wolfs-Partei, die ungarische Volks partei, die Partei

die Unabhängigkeits-, Bauern- und Bür gerpartei unter Führung Karl Rassays, dann die nationaldemokratische und liberale Partei. Die Achtundvierziger - Unabhängigkeitspartei führt der gewesene Minister Gras Theodor Batthyanyi. Die Achtundvierziger-Landwirte partei ist ein Sprengstück aus der ehemaligen Kleinlandwirtepartei. Die Landesverteidigungspartei vertritt irre-5 dentische Ziele. Die wirtschaftspolitifche Partei Knüpft sich an den Namen Dr. Gratz, der im süd lichen Wahlkreis von Budapest eine starke

der Kriegsinvaliden, die alte Friedrich-Partei, die Partei der freien Königs wähler, die Landespartei der Gewerbetreiben den, die nationalsozialistische Partei, die Partei der Kriegsgedienten, die antisemitische Partei, die 48er agrar-sozialistische Partei, ferner tre ten eine ganze Reihe von Parteilosen, aus. Die nationale Bürgerpartei unterstützt die Regierung außerhalb der Regierungspartei. Die Ernst-Huszar-Gruppe vertritt eine gemä higte, legitimistische Richtung in der Königs frage und hat dieser Haltung

einen Wahlpakt mit der Regierung zu verdanken. Die antise mitische Wolss-Partei hat derzeit die Herrschaft in der Stadtvertretung inne. Die genannten Parteien gehören zu denjenigen, die außer der ^eigentlichen Regierungspartei die Regierung unterstützen, die übrigen Gruppen sind entschie den oppositionell. Die Christlichnationale Ver einigung unter Stephan Haller ist mehr katho lisch und stävker legitimistisch betont als die Ernst-Huszar-Gruppe, mit der sie in der alten Nationalversammlung eine einheitliche

Partei gebildet hatte. Hart an diese Partei schließt sich die Friedrich-Andrassy-Gruppe, die den extrem- legitimistischen Standpunkt verficht. In dieser /Partei nehmen außer Stephan Friedrich Gras Julius Andrassy, Markgras Georg Pallavicini, Graf Anton Sigray, Graf Cziräky, Stephan Rakovszky, Georg Szmreesanyi Platz. Die durchaus legitimistisch gesinnte Hocharistokratie unterstützt diese Gruppe aus dem Gebiete ihrer ausgedehnten Domänen. ^ ! An erster Stelle der liberalen Opposition steht

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Der Burggräfler
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Seite 3 von 16
Datum: 11.07.1903
Umfang: 16
(Bekannt lich hat der Liberalismus durch staatliche Eingriffe in die Religion von Ansang an die Abwehr heraus gefordert!) und jeden, auch den oberbayerischen Bauer, nach seiner Fatzvn selig werden lassen.' Für den Fehler sei, so fährt die Abendztg. fort, weder die ganze liberale Partei noch deren offi zielle Vertretung verantwortlich! Doch sie haben die Hetze stillschweigend geduldet und hätten sich die Hände gerieben, wenn der von den Hetzern - wartete Erfolg eingetreten wäre! „Aber', so meint

.s liberale Blatt weiter, „wenn Teile fehlen, muß ^ch immer mehr oder minder das Ganze büßen.' .Gewisse Vorgänge in München hätten manche .liberale und bauernbündlerische Kreise verstimmt.' Es kommt aber noch besser: „Hierher gehört auch die Stellung zum Jesuitengesetz ... Es ist und bleibt, das Jesuitengesetz doch ein Ausnahmegeses mit dem ganzen Odium eines solchen. War es denn , .. ... . „ . , . für eine liberale Partei schön und klug, die Stellung die Grenzunruhen meldet das Wiener k. k. £o«tt>ci’s

sehr spät, aber es ist ein Symptom des in liberalen Kreisen herrschenden Katzenjammers, daß das liberale Blatt, das 'kräftig mit gegen die Auf hebung des § 2 gehetzt hat, diese Zuschrift ohne Widerspruch abdruckt. — Dem „Bayerischen Vater land' schreibt ein Bauernbündler aus Niederbayern, derRückgang des Bauernbundes um 42.000 Stimmen gebe zu denken. Vielfach hätten gänzlich unfähige Führer das Heft an sich gerissen und gewaltige Böcke geschossen: „die blödsinnige Pfaffenhetze, die Koalition

Vorkehrungen die Unterdrückung des fort dauernden Bandenunwesens sei und daß die Pforte keine kriegerischen Absichten hege. Bekanntlich haben die beiden liberalen Organe in München mit einer Kühnheit, die namentlich den „Neuesten Nachrichten' als Oberkulturpaukerin so wohl anstand, jede Katho likenhetze und alle Kulturkampfgelüste im Münchener Liberali-inus als nichtswürdige Verleumdung ge kennzeichnet. Diesem Schwindel macht die gewiß nicht minder liberale und ' kirchenfeindliche, aber in der Wahl

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Volksblatt
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Seite 1 von 8
Datum: 06.05.1914
Umfang: 8
eine ganze Bevölkerung sich ge- sallen lassen? Mit richten. Es bedarf auch nur mehr eines sesten RvckeS und die Ketten, die die liberale Herrschaft in ihrer väterlichen Fürsorge sür uns geschmiedet hah werden klirrend zu Boden sallen. Unsere Wählerschaft ist mit der Parole in die Schlacht gezogen: sür ein modernes, fortschrittliches Wahlrecht. Bei dieser Parole bleibt eS auch serner- Hin. Wir werden die liberale Rathaus Partei künftig zwischen zwei Feuer nehmen. Aus der einen Seite die Majorität

X lg- -; für die übrigen Länder de» Weltpostvereine» ganzjährig X 16—. Swzelne Sdmnner 1» tu Me ZUnuch«» >« KUrtts», fsw»«- ei»< «»»vrüchttch« KS»>ig«»» >««s»U»e» nicht «rfsl«», gegen «1« AZ»K»»e«»»t<»»rPKicht«»t. Nr. 36 Bozen, Mttwoch, 6. Mai 1914 53. Jahrcmng. DieSticbvsblen. KozenMera». Dr. Pobitzer (kons.) Dr. Huber (lib.) Obermais 288 226 UntermaiS 490 493 Meran 579 1014 Bozen ^ 1857 1507 3214 3240 Somit ist der liberale Kandidat Dr. Huber «it 26 Stimmen Mehrheit gewählt. Diese Mehrheit von 26 Stimmen

, mit der der liberale Kandidat sich diesmal noch retten konnte, kann wohl nur als eine Zufallsmajorität bezeichnet werden. Man wird jedenfalls auch in liberalen Kreisen recht wenig Freude damit haben. Denn dieses Viertelhundert Stimmen ist sür die Zukunft Wohl ein recht schwankendes, schwächliches Ding. ES brauchen nur ein paar aus diesen 26 an der Wahl verhindert zu sein oder in Konkurs zu ge raten, was ja in Bozen sehr leicht denkbar ist und die katholischen Parteien einige Mann mehr zur Wahl bringen

, dann ist der liberale LandiagS besitz Bozen-Meran vernichtet. ES steht also dieser Stuhl wirklich nur mehr aus drei „Haxen' und eines TageS wird eben der Inhaber samt seinem Stuhl feierlich am Boden liegen. Die Stimmung der Bevölkerung wendet sich immer energischer gegen den Liberalismus, weil fich immer deutlicher zeigt, daß diesem System auch nicht ein Fünkchen Freiheitsliebe innewohnt. Zwei Eigenschaften find eS, die diesen Liberalismus kenn zeichnen: seine Protzenhaftigkeit und seine Unduld samkeit

der Bevölkerung, die ein gerechtes Wahlrecht stürmisch verlangt, vnd auf der anderen Seite den Tiroler Landtag, dessen überwiegende Mehrheit sicher und bestimmt jede Gemeindewahl reform von sich weisen wird, die nicht der Ge- rechtigkeit und Billigkeit entspricht. So haben wir die liberalen Potentaten recht schön in der Mitte und können sie in aller Gemütsruhe so lange be arbeiten, bis sie gerne weich werden. Der liberale Vertreter von Bozen aber mag sehen, wie er aus dem Gedränge herauskommt

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 3 von 8
Datum: 28.05.1907
Umfang: 8
der gewählten Antilideralen in Ober österreich und Salzburg, insgesamt 21 Mann, den Beitritt zur christlich sozialen Partei angemeldet hat, wird dieselbe im neuen Hause 89 Mitglieder und einen Hospitanten zählen, sie ist somit nicht nur die größte der deutschen Parteien, sondern nahezu doppelt so groß wie der eventuell ins Auge gefaßte deutsch liberale Block. Uebrigens kann bezüglich dieses letzteren jetzt schon konstatiert werden, daß er kaum zu stände kommen dürfte, da zwischen der frei-alldeutschen

Partei und der deutschfreisinnigen Partei gerade durch die Wahlen die Gegensätze noch bedeutend ver schärst worden sind, weil in mehreren Be zirken Sozialdemokraten durch liberale Stimmen gegen Frei-Alldeutsche gewählt wur den. Durch den Ausgang der Wahlen ist da her die christlichsoziale Partei die Hauptreprä sentantin der bürgerlichen Kreise in Deutsch österreich geworden und sie wird sich auch dieser Aufgabe in nationaler Hinsicht in vollstem Umfange bewußt sein.' ?ie Aelitzer vo» Doppetmaavateu

werden! in die Svzial- demolralen 1L0.647 Rundschau. Inland. Z>ie christlichsoziate Partei die größte Gesterreich. Der großartige Sieg, den die christlich- soziale Partei am 14. Mai erfochten hat, recht fertigt es, daß wir heute noch einmal auf denselben zurückkommen. Vor allem verdient das Stimmenergebnis eine eingehendere Wür digung, geht doch aus demselben mit aller Deutlichkeit hervor, daß die christlichsoziale Partei die stärkste deutsche Partei ist, daß sie auch stärker ist als die sozial demokratische Partei

. Es erhielten am 14. Mai Stimmen die Christlich sozialen in Niederösterreich . . 33v.4L3 (einschl. Wien) in Oberösterreich . . 9.484 22.000 in Steiermark . . . 26.235 47.000 in Salzburg .... 5521 7.500 in Tirol 54.500 10.000 in Vorarlberg . . . 19.002 2.! >00 in Kram 1.085 — in Kärnten .... 21.850 11.800 in Böhmen .... 37.411 167.000 in Mähren .... 23.883 42.300 in Schlesien .... 12.983 21000 in der Bukowina . 1.530 3 600 547.997 515.107 Mit dieser riesigen Stimmenanzahl steht die christlich soziale Partei

an der Spitze aller Parteien, sie har selbst die großmäulige Sozial demokratie um 30.000 Stimmen überflügelt. Die christlichsoziale Partei hat wahrhaftig alles Recht, sich des Ergebnisses des 14. Mai zu freuen, sie kann und darf auf dasselbe stolz z sein. Der 14. Mai lehrt und beweist unS, daß die christlichsoziale Bewegung eine auf steigende ist und n o ch lange nicht den Höhe punkt erreicht hat. Die chri'MHsoziale Partei. Hosrat Dr. Geßmann äußert sich fol gendermaßen: „Nachdem Dr. Eben hoch na mens

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 4 von 8
Datum: 07.12.1909
Umfang: 8
hereinzunehmen. Auch in den Ausschuß werden letztere hineinkommen. Be zeichnend ist die geringe, beschämende Zahl von Wählern, welche ihre Stimm? abgegeben haben: im dritten Wahlkörper zirka 39 Prozent, im zweiten 13 Prozent! Allgemein gibt man zu, daß, hauptsächlich infolge der Kampagne des „Trentino' für die Einführung dtS Propor- LionalwahlrechteS, die christlichsoziale Partei alz solche die liberale im zweiten Wahlkörper hätte schlagen tonnen. Aber die Partei als solche will sich einstweilen

nicht beteiligen, sie will die Verantwortlichkeit nicht teilen. Nan aber hat sich im Laufe des heutigen Tages eine neue Situation herausentwickelt. Sie dürste das Zeichen des Bankerotts der radikalen Partei sein. Da die politische „Associazione Nationale Liberale', welche die Kandidatenliste für den dritten und zweiten Wahlkörper proklamiert hat, sich dieSmil zum Unterschiede von den anderen Wahlen herausgenommen hat, auch ein: Liste für den ersten Wahlkvcper aufzustellen, erklärte die Majorität der Wähler

des ersten WahZkörpers, daß sie keine Partei im ersten Wahlkörper aneiksnnen wolle und überhaupt wünsche, daß Leute gewählt werden, welche sine strenge Kontrolle der Stadtverwaltung auszuüben vermöchten. Deshalb wandten sie sich an die Führer der christlichsozialen Partei mit der Bitte, sich als Vertreter des ersten WahlkörperK wählen zu lassen. Ihrerseits ver- langten die christlichsozialen Führer, daß von diesen liberalen Vertretern der Majorität deS ersten WahlkörperS die schriftliche Erklärung

abgegeben werde, wonach si? daS Prinzip deS Proportionalwahlrechtes anerkennen. Es ist dies eine Blamage für die Herren des „Alto Adige'. Die Minorität der Wähler de- ersten Wahlkörper? wird wahrscheinlich die Liste der Kandidaten der „Afsociazione Liberale' fallen lassen, um eine doppelte Blamage zu verhüten. So wird morgen die Liste aus drei G:mäßigten und drei Christlichsozialen zusammengesetzt sein. Die Christlichsozialen treten hauptsächlich des halb ein, um die Einführung der Proportional

wahlreform möglich zu machen. ES werden kandidieren (nicht als offizielle Vertreter der Partei) Abgeordneter Advokat Dr. Ritter Cap- pelletti, Dr. A. Degafperi, Chefredakteur des „Trentino', und Abgeordneter B. Paolazzi. Ihre Wahl ist sicher. Unter»»», 4. Dezember. (Zur Aus klärung.) In einem Bozner Blatte stand dieser Tage zu lesen, daß man in Unterinn merkwürdigerweise vom Bischossjubiläum deS Papstes nichts höre. Der Vorwurf gilt offen- ! s-l 7 Uhr 5 S-iutl Mr -u:d ix» l-MU. M, 8 Li, Hz ' Fei'ltij

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Meraner Zeitung
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Seite 13 von 15
Datum: 04.11.1904
Umfang: 15
im Leipaer Bezirke beweist, daß un sere Partei lebt und ihr Dasein, kräftig und fühlbar betätigt. — Der Ministerwechsel und die liberale Presse. .Der teilweise. Ministerwechsel hat große Auf regung hervorgerufen, Der Mann mit der „leiden schaftslosen' Beharrlichkeit hat die Geister.aufgerüt telt, indem er überraschte. Nur wenige Blätter waren in das Geheimnis eingeweiht. In Wien nur die „Neue Freie Presse', das „Neue Wiener Tag blatt', das „Deutsche Volksblatt' und das „Frem denblatt'. Die anderen wußten

zu beweisen. Sie werden es nicht tun, das eine nicht und das andere nicht, denn bei jedem Hervortreten in die Wählerschaft würde sich die klägliche Gestalt der Partei zeigen. Zur Ohnmacht sind unsere Gegner im Schöne rianischen Lager verurteilt, kräftig aber greift unsere Partei aus. Unsere Abgeordneten — alle insgesamt — wissen sich im Besitze des Vertrauens ihrer.Wäh- ler, mit denen sie in steter, innigster Fühlung ge blieben sind, unsere Partei aber denkt nicht daran, sich bloß an den errungenen

sich als die eigent liche Partei der Mandatkleber. Kein Mißtrauens votum konnte einen Schönerianischen Abgeordneten in der Absicht, das Mandat, das doch nur auf dem Vertrauen der Wähler zu bestehen hat, zu behalten, wankend machen. Daß. es kein Rechtsmittel gibt gegen unlauteren Mandatsbesitz, das ist die einzige Deckung der Schönerianer. Der völlige Zusammen bruch der Partei Schönerers war nach dem Aus gange der Prozesse da, er trat aber nicht so scharf in die Erscheinung, wegen des edlen , neuesten, ..Grund

programmes', daß Mandate unter allen Umständen zu halten sind. Für unsere Partei begann aber die Zeit neuer Arbeit in der Wählerschaft und damit die Zeit neuer Erfolge. In einer ganzen Reihe deutsch- böhmischerStädte wurden beiGemeindewahlen glän zende Siege errungen, obwohl es fast überall Gegner in geschlossenen Reihen zu bekämpfen galt. Bei den Landtagswahlen in Mähren gewann unsere Partei vier bäuerliche Mandate, bei den Ersatzwahlen in Böhmen wurden zwei Mandate anderen Parteien abgenommen

, und zahlreiche Versammlungen in allen Provinzen Deutschösterreichs bewiesen, daß unserer Partei die alte Werbekraft noch innewohnt, daß es mit dem Hinlegen und Sterben noch seine guten Wege hat und daß unsere Partei auch, nicht daran zu denken braucht, sich durch Verschmelzung mit einer anderen Partei vor einen« langsamen Tode zu bewahren. ^ Peter Krützners Wahl in einem bisher von der Deutschen Volkspartei besessenen Bezirke zeigt das Aufstreben unserer Partei im besten Lichte. Der glän zende Wahlsieg

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 3 von 8
Datum: 16.05.1907
Umfang: 8
aus allen Orten — auch oen kleinsten — erhalten. Wir brauchen nicht zu sagen, daß heute vor aller Welt der Beweis erbcach' ist, daß die christlichsoziale Idee heute ganz Tirol er griffen hat. Ja Stadt und Land h^r sich unsere Partei viele Freunds während der letzten sechs Jahre erworben. Schon die Freudenfeuer, die die Bauern Tirols anläßlich der San'rioniecang des allgemeinen, gleichen and direkten Wahl rechtes abbrannten, gaben uns sco^o Aa-sich l aus die bevorstehenden Rsichscatswahlen, und die folgende

Wahlagitation, die mit opfsr- mutigem Feuereifer in Scadt und Land auf genommen wurde, ließ uns hoffen, daß unsere Landsleute viele wackere Mäin:r ins Abge- ordnetenhauS senden werden, zur Verstärkung der christlichsozialen Reichspartei.! Das Land Tirol sendet tüchtige Männer der christlichsozialen Reichspartei zu. Männer werden von Tirol aus ins Abgeordnetenhaus gesendet, die m der Reichspartei als eine er freulich: Verstärkung der christlichsozialen Partei begrüßt werden, aber auch im Plenum des Hauses

in die Stichwahl, dmn in diesem Wahl kreise kommt ein Christlichsozialer (Deutschmann) mit einem Sozialisten in die engere Wahl. In Bozen — Meran konnte Dc. Psra- thoner trotz einer fieberhaften, lauge osrbe- leiteten Agitation das Mandat nicht im ersten Wahlgange behaupten und wenn man bedenkt, daß bei den 1544 Stimmen, die für Dr. Pera- thoner abgegeben wurden, sein Gegenkandidat, der Vizebürgermeister Huber von Meran, nur um 133 Stimmen zurückblieb, so zeigt dies, daß die liberale Presse, die über Huber

Beorderten wurden wieder abkommandiert und im General- quartier der Liberalen gab es ledhafte De batten, wie so es möglich sei, daß li>6U anti liberale Stimmen gegen 1544 liberale Stimmen erstehen konnten. Doch auch in andern Wahlkreisen konnten die Liberalen nicht siegen. Selbst in Welsch tirol eroberte der Liberalismus kein Mandat im ersten Wahlkampfe. Nur auf Rovereto setzen die Liberalen noch die Hoffiung, daß Malfatti gegen Zanoni siegen werde. Während also die Liberalen, die so selbstbewußt

noch am Vortage der Wahl von bombensicheren Erfolgen zu schreiben und zu reden wußten, keinen einzigen im ersten Wahlgange durch brachen, brachten die Ehristlichsozialen sieben ihrer Kandidaten nur überraschenden Majoritären als Sieger aus der Wahlurne. Es find dies die Herren Karl NieSri st. Johann G r a tz, Peter Untorkirch er, Josef Siegele, Johann Frick, Dr. Asmilian Schöpfer und Josef Schraffl. Doch nicht genug mit dem ! Auch dort, wo die Chrlstlich'ozialen mir der konservativen Partei gemeinsam

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Der Burggräfler
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Seite 3 von 18
Datum: 05.04.1911
Umfang: 18
3 Programm ein Rahmenprogramm |tln Joll, worin nur die allgemeinen Grundlätze und Ziele der Partei zum Ausdrucke kommen sollen. Dabet soll e» nach allseltiger Urbereinslimmung den einzelnen christlichsozialen Landesparteien unverwehrt sein, lm Rohmen de« Rrichrprogramm» mehr oder weniger detaillierte Landesprogramme aufzustellen, wie es unlängst die Christlichsozialen Vorarlberg» getan haben. E» ist auch selbstverständlich, dah den christlichsozialen Reichsratsabgeordneten der verschiedenen

Grönländer da» Recht zusteht, die in ihrem Landesprogramm aufgestellten Grund sätze auch als Reichsratsabgeordnele im Parla ment zu betätigen. Es ist darum auch ganz un berechtigt, wenn die Tiroler konservatiae Partei leitung darin, daß in unserem Reichsprogramm die in Rede stehenden Grundsätz: de» Tiroler Landesprogramms nicht stehen, ein Hindernis de» Beitrittes zu unserer Partei und de» friedlichen Einvernehmen» mit den Tiroler Christlichsozialen findet. Wir geben darum angesichts des immer drohender

. Dr. Viktor Frhr. v. Fuchs. Dr. Josef Nrumagrr. H. Schmid. Leopold Steiner. Bielohlawek. Auch diese Kundgebung findet es „nicht für rötlich', dem Wunsche der Tiroler Konservativen Rechnung zu trogen, daraus folgt, daß auf die Mitwirkung der ganzen christlichsozialen Partei nicht zu rechnen ist. wenn im Reichsrate kirchenpolitische Fragen, z. B. Schule usw. aufgeworfen werden. Die „so dringend gebotene Einigkeit in Tirol' wird schwerlich gefördert durch Abweisung jeden Entgegenkommens, ebenso

für die Haltung der Partei in kirchenpolltlschen Fragen, die im Reichsrate unausbleiblich ausgerollt werden. Will der „Anzeiger' in Abrede stellen, datz katholische Grundsätze im katholischen Oesterreich die festeste Gewähr für patriotische und staatskonseroatioe Ge sinnung bilden? Und wo sind in Oesterreich die Wahlkreise, die ihrer Wählerschaft nach berufen wären, „gut gläubige Protestanten' als Abgeordnete für die Reichspartei zu stellen? Die Leicheuverbrenuungs-Borlage hat in der Budgelkommission

, sondern auch al« Ehrenmänner vollzogen hätten. Liberale wie Konseroaiioe, vier Fünftel der ganzen Cortez, die Tribünen spendeten diesen Worten de» liberalen Justizminister» überaus starken Beifall, der natürlich auch verschwiegen wird. Mit der Rede de» Justizminister» war der ganze Ferrer- Rummel gerichtet. Während dann die Tele graphen wieder ausführlich die Angriffe des Re publikaners Alvarez berichten, verschweigen sie ge- flifsentlich, datz ihn der liberale Kriegsminister Aznar wiederholt unterbrach und ihm zurief

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Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
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Seite 1 von 12
Datum: 07.05.1914
Umfang: 12
und katholischerseits die sozialdemokratischen Stimmen abziehen, dann steht der liberale Kandidat noch erbärmlicher nnd dürf tiger da. So können wir hier in Bozen mit dem Resultat vollkommen zufrieden sein. Die Mehrheit der Be völkerung Bozens hat katholisch gewählt.' Und der „Burggräfler' meldet, daß der Frei sinn nur durch politischen Schacher das Mandat mit einer jämmerlichen Mehrheit „erobern' konnte. Die Meraner Freiheitlichen haben — obwohl sie schon vor einiger Zeit mit der konservativen Partei

in der Allge- aemen Kurie ausgekämpft, während am 6. Mai jene der Zensuskurie zur Austragung gelangen. Während in Innsbruck der Sieg des Bürgermeisters Greil von Wncherein sicher war, stand der Fall in Bozen- Meran sehr kritisch. Das Resultat ist folgendes: vozenMeran. ^ Dr. Pobitzer (kons.) Dr. Huber (lib.) Obermais 288 226 Untermais 490 493 Meran 579 1014 Bozen 1857 1507 3214 3240 Somit ist der liberale Kandidat Dr. Hub er vnt S6 Htimmen Mehrheit gewählt. H»zu schreibt das »Tiroler Volksblatt': .DHe

zu bringen, dann ist der liberale Landtagssitz Bozen-Meran vernichtet. Es steht also dieser Stuhl wirklich nur mehr auf drei ,Haxen' und eines Tages wird eben der Inhaber samt seinem Stuhl feierlich am Boden liegen. Dr. Hub er verdankt auch diesmal seine Wahlnur den Sozialdemokraten. Dieselben hatten Wahlfreiheit proklamiert. Diesen Umstand be nützten die Liberalen und agitierten schon in den Morgenstunden mit allem Eifer und natürlich auch mit Erfolg. Denn gegen die „Schwarzen' sind die „Roten' immer

nur zu leicht mobil zu machen. In Obermais haben die Sozialdemokraten geschlossen für den Liberalen gestimmt, ebenso zum größten Teil m Untermais. Nicht gut hat sich die Stadt Meran gehalten. Dort ist der liberale Kandidat mit 465 Stimmen im Vorsprung, die ebenfalls wohl zum großen Teile den sozialdemokratischen Reserven ent nommen wurden. Jedenfalls spielten hier auch jene nicht bodenständigen Elemente, die sich geschäftehalber in der Kurstadt niedergelassen haben, eine bedeutsame Rolle. Auf diese Leute

, denen die Politik eben nichts anderes als Geschäft ist, stützt sich der liberale Sieg. Niemand wird zu behaupten wagen, daß das felsige Fundamente sind. Glänzend — und das vermelden wir mit Stolz — hat sich Bozen gehalten. Hier verfügt der konser vative Kandidat Dr. Pobitzer über eine Mehr heit von 350 Stimmen. — Gewiß sind auch sozialdemokratische Stimmen darunter. Aber man kann mit gutem Gewissen dem entgegenhalten, daß die Liberalen sicher und bestimmt mehr sozial demokratische Stimmen erhalten

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Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
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Seite 2 von 12
Datum: 22.01.1910
Umfang: 12
wohl besser unterblieben wäre, und daß die selbe nur den Liberalen Nutzen gebracht. Hätten die Christlich-Sozialen keine Sonderkandidaten auf gestellt und hätten dieselben dafür Wahlenthaltung geübt, so wäre heute Dissertori schon gewählt, indem seine Stimmen gegen 803 liberale und 59 sozial demokratische Stimmen die absolute Mehrheit Wären. Es wäre für die christlich-soziale Partei das Schönste und Ehrenvollste, wenn sie jetzt die aussichtslose Kandidatur Walser zurückziehen

649 Stimmen und Heuer erzielte derselbe Kandidat 672 liberale Stimmen, hat sich also in Meran seit 1908 nicht merklich verschoben, wohl aber wurden in Meran Heuer 59 sozialistische Stimmen abgegeben. Ein Zuwachs liberaler Stimmen war bloß in Kaltern zu verzeichnen, wo Herr Dr. Huber 1908 bloß 50 Stimmen erzielte, Heuer aber 81. Jn Glurns und Tramin sind die liberalen Stimmen seit 1908 sogar etwas zurückgegangen und in Meran selber war gegen 1908 ein Zuwachs von 23 liberalen Stimmen zu verzeichnen

. Sehr bedeutend ist der christlich-soziale Wahlerfolg hinter den Erwartungen zurückgeblieben. In den drei Wahlorten GlurnS, Tramin und Kaltern erhielt Herr Hotelier Walser die verschwindend kleine Stimmenzahl von zusammen 16. Der Mißerfolg ist umso größer, da in Glurns und Kaltern durch den christlich-sozialen Kandidaten waren Wählerver- sammlungen gehalten worden und der Obmann der christlich sozialen Partei in Tirol, Dr. Schöpfer, sich persönlich für den Kandidaten angelegentlichst verwendet

und ihre Gesinnungsgenossen auffordern würde, bei der zweiten Wahl am 24. Januar geschlossen für Herrn Vizebürgermeister Dissertori zu stimmen. So hat eS in einem ähnlichen Falle die katholisch-konservative Partei gemacht, als bei den Landtagswahlen im Jahre 1901 sich im Städtewahlkreis Sterzing— Bruneck—Jnnichen—Lienz—Brixen—Klausen Herr Dr. Schorn und der Bürgermeister Gschwenter von Sterzing gegenüberstanden. Herr Gschwenter errang damals in Sterzing und Brixen eine be deutende Mehrheit der Stimmen, aber aus Pustertal

bekam er ähnlich wenig Stimmen wie Herr Walser aus Glurns, Kaltern und Tramin. Die konservative Partei zog damals die nicht ganz aussichtslose Kandidatur Gschwenter zugunsten des Herrn Doktor Schorn zurück und trieb die Dinge nicht bis zu einer dritten Wahl. An dieses Beispiel sei hier erinnert, um der christlich-sozialen Parteileitung einen ähn lichen Schritt nahezulegen. Nach Preßäußerungen zu schließen, war es den hatte große Angst bei dem Gedanken, sie möchten kommen, um mich zu töten

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Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
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Seite 4 von 12
Datum: 18.01.1913
Umfang: 12
nach der Hin richtung Francisco Ferrers inszeniert wurde, seine Demission einreichte, obgleich er in den Cortes über eine kompakte Mehrheit verfügte. Die Demission Mauras wurde vom König angenommen und dem Kabinett Manra solgte eine liberale Regierung unter Moret. Die liberale Partei in Spanien ist aber durch fortwährende innere Kämpfe derart geschwächt, daß sie schon damals, als Moret durch Caualejas beiseite geschoben wurde, durch ihr Verhalten deutlich bewies, daß sie nicht fähig ist, die Situation

Seite 4. — Nr. 7. Samstag, politische Mundschau. keich5ratsei'ist?Mv! im Ashlkreile üer Vonauüackte. Am 11. Jänner fand eine christlichsoziale Ver- tranensmännerversammlnng aus dem Reichsratswahl kreise Klosterneuburg - Kremsstein - Stockem« - Korneu burg statt, in welcher mit 24 von 38 abgegebenen Stimmen Herr Hans Margiol, Realitätenbesitzer in Korneuburg, als osfiziellerKandidat der christlichsozialen Partei für das durch den Tod des sozialdemokra tischen R.-Abg. Schlinger erledigte

wird der volkswirtschaft liche Ausschuß den Bericht des Abg. Dr. Krek über die Genossenschastszentralkasse entgegennehmen.' Unser eifriger Abg. Professor Schoepfer und sein Klub genosse Abg. Laug haben sich also der Sache an genommen. Ihren zielsicheren Bemühungen wird es zweifelsohne gelingen, schon in absehbarer Zeit einen Erfolg in der Bekämpfung der Landflucht zu erzielen. Die Verfolgung dieser Angelegenheit zeigt übrigens von neuem, daß gerade die Abgeordnete» der christlichsozialen Partei es sin5, die ein volles

Aus suhr aber Jndustrieprodukte. dann liegt die volks wirtschaftliche Bedeutung unseres Balkanhandels klar vor Augen. Dann versteht sich anch von selbst die Forderung nach einer konsequenten, klug die Interessen unserer ganzen Volkswirtschaft, nicht einzelner Teile, die gerade die politische Macht — nicht immer auch die nötige Einsicht — besitzen, berücksichtigenden und pflegenden Handelspolitik mit den Balkanstaaten. Die schwierige Lage w Spanien. Anton Maura uvö seine Partei. Die schwierige

zu überblicken, geschweige sie zn beherrschen. Bei der bestehenden Gewohnheit hätte die konservative Partei mit Maura an der Spitze in Anbetracht der Unfähigkeit der Liberalen neuerdings zur Oberherrschaft gelangen können. Der Führer der Sozialdemokraten, Jglesias, hatte damals den Führer der Konservativen mit allerlei dunklen Drohungen eingeschüchtert und die sreisinnig-sozialistische Presse drohte, die Bildung eines neuerlichen Kabinetts Mauras mit der offenen Revolution zu beantworten. Man legte

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Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
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Seite 2 von 12
Datum: 20.06.1903
Umfang: 12
der Metropolit noch nicht zu kennen und wenn Königsmord Pflichterfüllung des Heeres ist — dann mag sich Peter I. — vorsehen! Die deutschen Reichstagswahlen. Der heiße Wahlkamps im Deutschen Reiche fand am Dienstag, wo die Hauptwahl stattfand, feinen vorläufigen Abschluß; die notwendigen Stich wahlen finden am 25. Juni statt. Der Ausfall der Hauptwahlen brachte verschiedene Überraschungen. Fürs erste das enorme Anwachsen derSozial- demokraten und die gründliche Niederlage der libe ralen Partei

und es ergaben sich überraschende Ge- sammtresultate. In München I entfielen: Aus die Sozialisten 10.076, Liberalen 5962, Zentrum 5234, Christlich-Sozialen 1082, Demokraten 707 Stimmen. In München H: Auf die Sozialisten 36.728, Zentrum 11.578, Liberale 9193, Christlich-Soziale 1454, Demokraten 778 Stimmen. Hier fehlen noch die Landbezirke. Vollmär foll in München II über 41.000 gegen 23.000 Stimmen bei der letzten Wahl erhalten haben. In Sachsen eroberten die Sozialdemokraten gleich 18 Mandate

und in den übrigen fünf Wahl kreisen kommen sie in die Stichwahl. Alle drei ausgesprochen liberalen Fraktionen: die Süddeutsche Volkspartei, die Freisinnige Ver einigung und die Freisinnige Volkspartei haben bis jetzt fast kein einziges ihrer Mandate gerettet und wenn die hauptstädtische liberale Presse sich mit dem Gedanken tröstet, daß „eine Reform an Haupt und Gliedern' alles wieder zum Bessern wenden werde, so muß man daran erinnern, daß dieses Rezept schon seit zehn Jahren erfolglos empfohlen und ange

Glänze winkt uns die frohe Zukunft!' „Laß mich Weinen,' flüsterte die Maid, „es wird mir leichter um die Seele werden. Ich weiß es nicht zu deuten, warum mich solch trübe Ahnungen beherrschen, ich kenne sie selbst nicht genau, es drückt mich, wie ein schwerer Alp, ein ungewisses Etwas, das ich zu ergründen nicht im stande bin. Mir ist es, als läge ein turmtieser Ab- Reichtag einziehen und auch in Zukunft die aus schlaggebende Partei bleiben. Z entrum i st Trumpf! Das Zentrum allein

hat sich als der beste Gegner der Sozialdemokratie erwiesen, wäh lend im protestantischen Teil von Deutschland die Sozialdemokraten eine gemähte Wiese haben. Das protestantische Volk ist eben der kulturkämpserischen Katholikenhetze überdrüssig und läßt darum Pastoren und Liberale links liegen und geht ins Lager der Sozialdemokraten über, die wenigstens nach außen hin den schlauen Grundsatz verfolgen: „Religion ist Privatsache,' darum fort mit dem Kulturkampf. Über das endgiltige Resultat der Hauptwahl ist heute

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 09.02.1907
Umfang: 8
Bereitschaft, an der Sene Kossnths die Zertrümmerung des Reiches zu vollenden. Aber noch immer lebt die alte Treue des Kroaten volkes und der Geist Jellacie' ist, aller öster reichischen Regierungsweisheit zum Trotze, noch nicht ganz erloschen. Freilich zeigt sich die Oesterreich freundliche Partei des Kroatenvolkes heute in nicht ganz salonfähigen Formen. Es ist die Partei der Starcevi cianer, welche gegenwärtig im kroatischen Landtag die wildeste Obstruktion treibt. Auch da unten in Agram wird ein gutes

spricht die liberale Presse mit bodenloser Heuchelei von den „feierlichen Kundgebungen und Mahnungen der Oberhirten', welche das Zentrum schnöde mißachtet habe. Man kann gegen die Stichwahlparole des bayerischen Zentrums viel Prinzipielles ein wenden und von berufener kirchlicher Seite ist das auch geschehen. Aber die Liberalen haben am wenigsten Ursache, darob fromm und patrio tisch die Augen zu verdrehen. Oder haben nicht die Liberalen die Parole für die Hauptwahlen geprägt: Lieber rot als schwarz

!? Mit dem gleichen Rechte, mit welchem der Liberalis mus schon so oft sich mit der Sozialdemokratie dauernd verbunden hat — wir erinnern an Frankreich — konnte das Zennu.n mit den Sozialdemokraten ein ^übergehendes Stichwahl- bündnis schließen. Besonders bedawrt wild — anch von den liberalen Blättern Tirols daß im Zweiten Münchener Wahlkreis der liberale Rechts anwalt Kohl gegen den Sozialdemokraten Wollmar unterlegen ist und daß Volkmar die kolossale Mehrheit von rund 20.000 Stimmen erzielte. Vollmar vereinigte

denken, Vollmar Zu besiegen. Daß sich aber das Zentrum nicht ent schließen konnte, für den liberalen Kandidaten Rechtsanwalt Kohl zu stimmen, ist mehr als begreiflich. Denn Kohl ist einer der ärgste« Kirchenfeinde. Der „Bayerische Kurier' erinnerte daran, daß der liberale Kandidat für München 11^ Rechtsanwalt Kohl, als Verteidiger in einer Anklagefache wegen Beschimpfung des Altars sakramentes am 21. November !905 vor Gericht erklärte, er sei in der Lage, aus voller innerer Ueberzeugung

Zentrums. Die Wut der Liberalen gegen das Zentrum ist übrigens leicht erklärlich. Mit den besten Hoffnungen, das verhaßte Zentrum zu stürzen, war man ab 13. Dezember in den Wahlkampf gezogen. Und nun hat das Zentrum 105 Sitze gewonnen, also um 6 Sitze zugenommen, und namentlich den Liberalen in der Pfalz zwei alte Stammburgen abgenommen. Es ist begreif lich, daß die Liberalen „nur noch mit Ekel von einer solchen Partei sprechen können'. Das Wahlergebnis vom 4. und 5. Februar stellt sich folgendermaßen

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Brixener Chronik
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Seite 5 von 8
Datum: 24.01.1907
Umfang: 8
die Möglichkeit zu nehmen, an der Seite der grundsätzlich auf Dissonanzen bedachten Sozialdemokratie zum Schaden des Vaterlandes Machtpolitik zu treiben — gegen die verbündeten Regierungen und gegen alle anderen Parteien. Ein Reichstag, dessen Mehrheit in nationalen Fragen nicht versagt, das ist die Forderung des Tages. Das Zentrum war stets eine unberechen bare Partei. Es vertritt aristokratische und demo kratische, reaktionäre und liberale, ultramontane und nationale Forderungen. Die deutsche Politik darf

Wahlrechtes, dafür sie erst jüngst unbedenklich' gestimmt haben, in Heinlichen Widerspruch bringen. Wir müssen deshalb vom autoritätsfreundlichen christlichsozialen Stand punkte gegen jene, die Autorität der hochwst. Landesbischöfe so sehr bedrohlichen Zumutungen der Konservativen entschieden protestieren. Man schätze doch endlich einmal die kirchliche Autorität höher als eine Partei, welche weder alleinselig machend, noch'auch für die Rettung Oesterreichs notwendig ist. Die kirchliche Autorität ist heute

viel zu kostbar, als daß sie zu Experimenten im Dienste politischer Fraktionen mißbraucht werden dürfte. Sehr befremdend war die schroffe Ab lehnung, welche die konservative Presse Herrn v. Zallinger kürzlich widerfahren ließ. Es muß öffentlich dementiert werden, daß Herr v. Zallinger Vater der Spaltung war. Der Vater der Spaltung ist und war der Eigensinn und Starrsinn der Partei, die auch auf dem Sterbelager von ihrem Erbübel sich nicht bekehren will. Herr v. Zallinger besitzt indes das ausgezeichnete

Verdienst, in der Zeit fast allgemeiner Regierungsduselei unbeug samen Nacken bewahrt zu haben. Er war ja doch auch ein Alttiroler und Edelmann in voller Wahrheit. Es ist symptomatisch, daß die kon servative Partei ihren edelsten Vertreter aus ihrem Verbände hinausgeworfen hat. llötUlM, 22. Jänner. (Allerlei.) Letztes Jahr gab es 16 Trauungen, 52 Geburten und 36 Verstorbene. Die Mehrzahl erreichte das Alter von 70 Jahren. Unglücksfälle hatte die Chronik keine zu verzeichnen. — Ende Dezember löste

und zusammenzuhalten, was das Zeug hält, aber es will nicht mehr recht gehen. Der Parteipapst sah sich bereits be müßigt, schärfere Töne anzuschlagen und folgenden, ein grelles Schlaglicht werfenden Ukas zu ver öffentlichen : „In der Unabhängigkeitspartei haben die in neuerer Zeit häufiger vorkommenden Er scheinungen. daß einzelne Mitglieder der Partei fortwährend andere Parteimitglieder angreifen und über die Partei selbst unstatthafte Kritiken veröffentliche?!, große Ressenz hervorgerufen. In der Partei

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