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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 12.09.1893
Umfang: 8
der katholischen Kirche und des katholischen Volkes zu schützen, als in der gegenwärtigen abhängigen und unwürdigen Stellung des Hohenwartclubs. — Ist diese An schauung richtig? Wir verweisen gerade auf einige Aussprüche des Abgeordneten Dr. Ebenhoch in der letzten Rede. Es sind drei Punkte darin fest genagelt, und wenn diese richtig sind, dann wird man obige Auffassung nicht abweisen können: Dr. Ebenhoch sagte: 1. „Die Regierung müsste blind sein, wenn sie noch glauben sollte, die alte liberale Partei

, selbst in jüngster Schichte, habe im Volke noch einen Boden.' 2. Trotz alledem ist die „Vereinigte deutsche Linke' heute die erste Regierungs partei im Hause.' 3. „GrafTaasfehat bis heute stets die eine Partei gegen die andere ausgespielt' (also auch die liberale gegen die katholisch-conservative Partei). «Nicht würdig ist dieses Spiel mit Volksvertretern und mit Volksinteressen, und schäd lich ist es für das Vaterland.' Aber wenn dieses Ziel für jede Partei unwürdig ist, so ist es dies für die katholische

Partei vielmals mehr als sür die anderen, weil sie noch einen Boden im Volke hat, die liberale (nach den Worten Ebenhochs) aber keinen; „weil die katho lischen Abgeordneten nichts anderes ins Parlament geschickt hat, als das ehrenvolle Vertrauen des Volkes, das zu rechtfertigen sie (wie Dr. Ebenhoch sagt) jederzeit nach bestem Wissen und Gewissen bestrebt sind', während die liberale Partei eine kleine Jnteressentengruppe vertritt und dem Gelde oder dergleichen ihren Bestand verdankt; weil endlich

und von einem unwürdigen Spiel mit Volksvertretern und Volksinteressen zu reden. Wenn serners die liberale Partei wirklich allen Boden im Volke verloren hat und sie nur durch die Künste der Regierung festgehalten und gebraucht wird, damit die conservative Partei nicht zu mächtig werde, dann scheint es doch sehr gewagt zu sagen, dass der Hohenwartclub dazu nothwendig sei und ausgewendet werden müsse, um in einem Abhängigkeitsverhältnis von der oder schlecht. Erst seit der Occupation sind einige Kirchen gebaut worden

. Ich konnte mir nicht erklären, was das zu be deuten hatte. Im Hotel wurde ich aufgeklärt. Ein Kellner sagte mir, dass Mekkapilger mittags „Bnnenrr Chronik.' Regierung der liberalen Partei das Gleichgewicht zu halten. Dr. Ebenhoch sagt: „Einzig und allein die Regierung hat es in der Hand, die Dinge wieder ins rechte Geleise zu bringen. Sie lasse die liberale Partei einmal endgiltig fallen.' Eitle Hoffnung, dass die Regierung das aus eigener Initiative thun wird. Sie will die Abhängigkeit des Hohenwartclub

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Brixener Chronik
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Seite 3 von 5
Datum: 29.10.1910
Umfang: 5
Seite 4. Nr. 129. Samstag, Liberale PrOiMtu. Wien, 26. Oktober Die ganze Skrupellosikeit der liberalen Presse im Kampfe mit ihren Gegnern ist in der letzten Zeit durch eine Reihe krasser Fälle be leuchtet worden. Rücksichtslos schreitet der Preß liberalismus über Leichen und Trümmerhaufen, wenn es seine Parteigeschäfte und seine materiellen Vorteile so erheischen In Kärnten hat man ohne die geringsten Bedenken Hunderte von Existenzen dem Ruin preisgeben wollen, nur um dem partei politischen

und Würden sind dort in judenliberalen Händen, wie kann sich also eine christlich soziale Korruption dort entwickeln? So fragte man sich verwundert. Die liberale Presse hatte einfach eine erlogene Meldung über an gebliche Unregelmäßigkeiten im Verbände der rumänischen Raiffeisenkassen mit der verleumde rischen Überschrift „Ein christlichsoziales Panama' versehen. Ja, seit wann ist die christlichsoziale Partei eine rumänische? Was hat die christlich soziale Partei damit zu schaffen, was einzelne rumänische Politiker oder Privatleute

in der Bukowina für Geschäfte machen? Mit demselben Rechte könnte man die Wiener Judenliberalen für die Mordtaten der portugiesischen Revolutionäre hängen lassen. Mit Mel. größerem Rechte könnte man die Mittler „Brixener Chrornt.' und Genossen für die beispiellosen Korruptions geschichten ihrer Czernowitzer Gesinnungs- und Stammesgenossen einsperren lassen. Der Fall zeigt, wie skrupellos die liberale Presse den Kampf gegen die christlichsoziale Partei führt. — Aber das Schönste kommt noch. Wenige Stunden

, ein ungeheuerlicher Bestechungs- skandal ans Licht gekommen ist, der die Be völkerung dieser Stadt seit Wochen in Spannung hält und in großen Versammlungen veranlaßt hat, sämtliche Gemeinderäte zur Niederlegung ihrer befleckten Mandate aufzufordern, war die liberale Presse in höchster Verzweiflung, was sie nun mit dem seit Monaten in ihren Spalten herumgezerrten „Gott Nimm' anfangen solle. Da hatte man die längste Zeit die Wiener Christlichsozialen zu verdächtigen gesucht, daß sie Wien nicht in einwandfreier

Weife verwalten; man hatte die Wiener christlichsozialen Mandatare durch allerlei dunkle Andeutungen in den Augen der Bevölkerung herabzusetzen und dieser ein zureden versucht, daß das Heil Wiens lediglich in der Rückkehr zur alten liberalen Partei der Noske, Mittler und Wrabetz liege. Und nun wird es bekannt, daß die Partei genossen derselben in Czernowitz all das tatsäch lich begangen haben, wessen die Wiener Christ lichsozialen von der liberalen Presse fälschlich beschuldigt wurden

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Brixener Chronik
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Seite 3 von 8
Datum: 12.12.1901
Umfang: 8
selbst liberale und radikale Blätter gestanden: so sei im conservativen Blatte mcht einmal gegen Kirchenfeinde gekämpft worden: Ha fand kein Altconservatwer den ehrlichen Muth, diese Kampfesweise „beleidigend und lieblos' zu nennen. — Im „Tiroler Volksblatt' vom 7. De cember ist in einer Correspondenz aus Klausen vom 4. December folgender Satz enthalten: „Da er (Bürgermeister Gschwenter) auch ein guter 'Redner ist, so kann nur jener blinde Partei hass, der von der Profefforenclique in Brixen geschürt

wird, einen solchen Mann abweisen und dafür einen Beamten als Vertreter der Bürger erwählen. Wir wollen hoffen, dass der von der Professorenclique in Brixen angefachte Partei hass den Bürgern den Verstand nicht geraubt hat!' — Ist das ehrend und liebevoll? Wenn aber mitunter in der Hitze des Kampfes auch von christlichsoeialer Seite ein scharfer Ausdruck fällt, so sind die Herren Alt conservativen sofort „höchst beleidigt'. Warum so empfindsam und so ungleich, ja ungerecht im Maße? — Wenn den Führern der alteonserva

tive« Partei in Brixen das von ihnen durch «gesperrten Druck hervorgehobene Wort so im Wege ist, so machen wir sie auf ihre eigene Partei- Presse aufmerksam. Wir richten an sie die Bitte, ihrer Presse etwas die Zügel anhängen zu wollen; dann wird ganz von selbst vieles besser werden. Es wäre überhaupt nie so weit gekommen, wenn nicht der altconservativen Presse alles erlaubt wäre. -t- « Die Parteiverhältnisse des neuen Landtages stellen sich, soweit die deutschen Ver treter in Betracht kommen

, folgendermaßen: 22 Konservative, 10 Christlichsociale und 11 Liberale. Wälschtirol zählt, wenn der hochwst. Herr Propst Chini eingerechnet wird, 11 „National- clerieale' und 9 „Nationalliberale'. Liberale Blätter scheiden die Abgeordneten ohne Rücksicht ans Nationalität in „Clericale' und „Liberale' und zählen so 44 „Clericale' nvd 20 „Liberale'. Im Wahlbezirke Levieo-Borgo-Pergine wurden beim zweiten Wahlgang am Samstag 402 giltige Stimmen abgegeben, von denen auf Dr. Karl v. Bellat, Gemeindearzt in Bsrgo

, 272, auf Roman Joris 130 Stimmen entfielen. Dr. v. Bellat ist somit gewählt. Meran, 3. December. Der Wahltag vom 2. December ist hier ruhig verlaufen. Bon unserer Partei wurde gar keine Agitation insceniert. Es musste jeder mann einsehen, dass mit der Dummheit die Götter vergebens kämpfen. Die Altconservativen rückten mit allen alten Schlagern heraus, um die christlich- sociale Sache in möglichst schiefes Licht zu stellen. Monsignore Glatz hielt schon am Vortage der Wahl und am Wahltage

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 12
Datum: 02.12.1892
Umfang: 12
Seite Brixen, Freitag, „Vriseener Chronik.' 2. Politische Kundschau. Gesterreich-Uttgartt» Es gibt kaum einen ekelhafteren Stolz als den, welchen die liberale Partei im Parlamente gegenwärtig zur Schau trägt. Die ganze Geschichte Oesterreichs soll sich um dies eine Ereignis, dass Graf Taaffe die Liberalen beleidigt hat, drehen; alle anderen Fragen sollen zurücktreten, das Parlament ein halten mit seinen Berathungen, damit der Herr Ministerpräsident und die Liberalen Zeit finden könnten

', wie Dr. Lneger nach der berühmten Rede zu dem Grafen Taaffe gesagt haben soll. ,,Wer er soll's nur nicht zu laut sagen', soll darauf Taaffe gesagt haben, und da hat er Recht. DerHilsernf an die Jungczechen. Ach, dass sie doch Raison annehmen möchten — die Jungczechen, so klingt's zwischen den Zeilen einer katholischen Zeitung durch — dann wäre die Majorität ohne die Liberalen vorhanden. Ja, ganz gewiss, dann wäre die Frage gelöst, die liberale Partei trocken gesetzt

nur versucht), Graf Taaffe habe das Ma növer angestellt, um denHohenwarthclub zusammen zuflicken, auf dessen Zusammenbrechen ja die liberale Partei so große Hoffnungen gesetzt hatte. Und das habe Gras Taaffe nicht gethan aus purer Liebe zu den christlichen Gesinnungen seiner Ge treuen, sondern einzig, weil der Herr v. Plener den Kamm zu hoch trug und etwas stark an Ministerstühlen rüttelte und die Herren meinten, es gienge so leicht, den Herrn zu spielen gegen über dem Chef. Jedoch wir wollen zuwarten

, sich zu versöhnen. Ach, es wäre ja so ein heilloses unbegreifliches Unglück, wenn nicht alle Wünsche der Liberalen erfüllt würden und Graf Taaffe sich nicht hinneigen würde mit der ganzen Breitseite seiner Gunst! — Die neuesten Stufen in der Entwickelung des parlamentarischen Streites sind folgende: Schon wieder soll sich — es berichten das liberale Blätter — Graf Taaffe etwas bemüht haben, die Liberalen zu gewinnen und wirklich eine Majorität zu gründen, aber mit den Liberalen, den Polen, dem Coronini- club

in einer der schwierigsten (!), von lausend Zu fälligkeiten bedrohten (so!) finan- ciellenOperation, dem Wechsel der Währung und der Herstellung der Metalleirculation, stehe, von deren Gelingen auf Jahrzehnte hinaus das wirtschaftliche Wohl ab hängig i st'. (Das meinten wir auch immer, aber Dr< Steinbach bringt dies ja im Hand umdrehen fertig, und ohne dass das Volk was davon g'spürt!) In solcher Zeit, meint die „Neue Fr. Pr.', sei es doppelt, ja zehnfach zu beklagen, dass die „deutschliberale Partei in einen Ver

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Seite 5 von 20
Datum: 04.03.1897
Umfang: 20
Prax- marer, in der IV. Kurie Ludwig Kögl, Hauserwirth und Johann Kostenzer, Gemeindevorsteher gewählt. St. Johann. 28 Febr. Von 305 Wählern er schienen 246, von diesen 246 erhielten die Konservativen 175, die Gemischtpartei 71. Die Wahl gieng ohne den geringsten Zwischenfall am 27, sowie am 26. Februar vor sich. Unter der gemischten Partei waren, Liberale. Deutschnationale und Sozialdemokraten. In Lienz sind nach einem gestern eingelangten Telegramm die Sozialdemokraten mit 48 Stimmen

in der Minorität geblieben, besonders Dank der energischen Arbeit des Schustermeisters Straganz. Feldkirch, 27. Februar. Heute hat die konserva tive Partei die alte liberale Hochburg Feldkirch bei der Wahl der V. Kurie erstürmt. Gewählt wurden mit 149 St. 8 konservative Wahlmänner gegen 132 liberale und 15 sozialistische Stimmen. Es herrscht großer Jubel. Dornbirn, 21 . Februar. (Nachtrag zur Wahl.) Erst gestern Abends konnte man das genaue. Stimmenverhältniß erfahren, das ich nun berichte. Markt: Konservative

Konservative, 164 Liberale, 91 Sozialdemokraten. I!. Sektion (Hatlerdors) 183 Kon servative, 34 Liberale, 34 Sozialdemokraten. 111 Sektion (Oberdorf) 204 Konservative, 74 Liberale, 29 Sozial demokraten. I V. (Haselstauden 103 Konservative, 16 Libe rale, Sozialdemokraten keine. Gesammtresultat von Dornbirn 754 Konservative, 286 Liberale und 154 Sozialdemokraten. Es herrscht großer Jubel! Die Stichwahlen in Wilten sind zu Gunsten der Sozialdemokraten ausgefallen, welchen, wie es scheint, Liberale

werden für die vorgeschlagenen Kandidaten Förg und Mahr stimmen ; aber auch erwarten, daß dieselben zur Bildung einer kathol. Partei von Unseligen sich herbeilassen. Kramsach, 27. Febr. V. Kurie: Johann Georg Stöger, 117, Franz Wolf. 117. Alois Kurz 113 Stimmen von 150 Stimmenden. IV. Kurie: Nikolaus Stöger, Vorsteher, 48, Joh. Nußbaumer, 1. Rath, 43, Peter Arzberger, II. Rath, 48, Josef Trag seil, Pfarrer, 41 Stimmen, von 55 Wählern. Münster, 27. Febr. Wahlergebniß am 26. Febr. In der V. Kurie erscheint Altvorsteher Johann

266, Liberale 164, Sozi 95. Hatlerdors: Konservative 183, Liberale 35. Sozi 34. Oberdorf: Konservative 204, Liberale 72, Sozi 28 Haselstauden: Konservative 103. Liberale 17, Soz. keine. — Alle Ehre den Herren Fabrikanten, welche ihren Arbeitern volle Freiheit ließen. Welcher Kontrast gegen Bludenz, wo man die Arveiter entläßt, wenn sie nicht liberal wählen. Zellberg IV. Kurie: Balthasar Ha as, Vor steher. Für die V. Kurie wurde zum Staunen der Leute

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 25.05.1907
Umfang: 8
haben. Beide Maßnahmen scheinen aber die ungarischen Chauvinisten nicht befriedigt zu haben, denn „Budapests Hirlap' bespricht in einem längeren Artikel die Verfügung des General stabschefs Konrad v. Hohendorf, nach welcher jährlich nur 5 Honvedosfizsere in die Kriegsschule sollen aufgenommen werden. Durch diese Ver fügung würden die Honvedosfiziere allmählich ganz von der Kriegsschule ferngehalten. Rumänien. Sas Programm öer rumänischen kegierung. Am 18. Mai hielt die liberale Partei in „Brixener Chronik

.' Braila eine Versammlung ab, in welcher Minister präsident Sturdza und Minister des Jnnem Bratiano sprachen'^ Ministerpräsident Sturdza erklärte, daß das Programm, mit welchem die liberale Partei vor die Wähler trete, darin be stehe, zunächst eine gute Finanzverwaltung zu sichern, die dem Lande Budgets geben solle, die sich auf nützliche Ausgaben beschränken und Über schüsse nicht durch Steuern, sondem durch Er sparnisse erzielen. An zweiter Stelle beabsichtige die liberale Partei, dem Laude

zahlreiche gute Schulen zu geben, die insbesondere praktische Ziele verfolgen, ferner eine gute Justizpflege zu sichern. Die wichtigste Lebensaufgabe der liberalen Regierung müsse jedoch die Lösung der Agrarfrage sein. (Andauernder Beifall.) Minister des Innern Bratiano führte aus, daß in der Agrarfrage, zu deren Lösung die liberale Partei berufen sei, die erste Aufgabe der Re gierung darin bestehe, eine gute Rechtspflege und eine gute Verwaltung zu sichern sowie das Ver hältnis zwischen den Bauern

die Aufmerksamkeit auf die abnormalen Witterungs verhältnisse, die momentan herrschen. Die christ lichsoziale Partei bat um Berücksichtigung der landwirtschaftlichen Einwohner des Landes und verwies auf die Wichtigkeit derartiger Erleich terungen. Lx?ellen? ttnger, WSNckent ües Reichs gerichtes — Äer Sutreiber für ctte Sozial demokratie! Ueber die neueste Stellungnahme Dr. Ungers zugunsten der Sozialdemokraten bei den Stichwahlen äußert sich das „Kärntner Tag blatt' wie folgt: „Das Anschwellen der Sozial

demokratie am 14. Mai hat die weitesten Kreise mit Besorgnis erfüllt. 33 Mandate haben die Deutschen beim ersten Wahlgange an die Sozial demokraten abgeben müssen, an eine Partei, die in nationaler und sozialer Beziehung die erbittertste Gegnerin des Deutschtums ist. Bei den Stich wahlen wird ebendieselbe Partei infolge der wahn sinnigen Politik der deutschnationalen und liberalen Ueberbleibsel vielleicht noch zwanzig Mandate erhalten. Während sich nun die Regierung eifrigst bemüht, eine Einigung

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Brixener Chronik
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Seite 9 von 12
Datum: 13.01.1912
Umfang: 12
. Heute gelte aber der Kampf der Liberale» in erster Linie der klerikalen Partei. Eine andere liberale Wortführerin, die „Neue bayerische Landes- zeituug', schrieb unter dem 14. November 1911; „Es ist Zeit, daß der frische Luftzug, der die katho lischen Staaten Frankreich, Spanien, Portugal, Italien und Belgien durchweht, endlich auch Bayerü durchdringe.' Und der echt liberale „Mannheimer Generalanzeiger' schrieb einst den Satz: .DaS Kulturideal ist die Freiheit, nicht die Autorität

österreichischen Verhältnisse nicht ganz ohne Einfluß bleiben wird. Bei den heurigen deutschen Reichslagswahlen handelt es sich um nicht mehr und nicht weniger als um den Austrag des Welt anschauungsstreites zwischen zwei großen Partei gruppen. Auf der einen Seite finden wir Zentrum und Konservative als die Vertreter des positiven Christentums. Diesen gegenüber stehen der L i b e r a l i s - mus und die Sozialdemokratie als die Ver teidiger der materialistischen Auffassung. Unseren Lesern wird eine kurze

, die Jugend- und Arbeitervereine gründeten. Nach dem Siege Preußens über Oesterreich wollten nun die Muralen die katholische Kirche dem Protestantismus unterjochen. Dieser Plan führte zur politischen Einigung der Katholiken im Jahre 1870. Sie schloffen sich zur Zentrumsfraktion zusammen, einer konstitutionellen Partei mit konservativerTendenz. Ihr Programm enthält folgende Punkte: Autonomie der Staaten und Aufrechterhaltung des föderativen Charakters des Reiches. Politik des sozialen Fort schritts

, daß jede liberale Kirchenpolitik die evangelische Kirche schädigt. Während die Konservativen dem Parlamentarismus im all gemeinen nicht besonders günstig gegenüberstehen, sind die Liberalen, deren Wähler fast aus schließlich den bürgerlichen Ständen (meist Ange hörige der freien Berufe) angehören, Anhänger einer Parlamentarischen Regierung. Schon zur Zeit Bis marcks zerfielen sie in zwei Lager; es bildete sich eine gemäßigte Rechte und eine fortschrittliche Linke. Merkwürdig ist, daß gerade

die Fortschrittspartei zum Hort des Doktrinarismus und der aristokrati schen Tendenzen in der liberalen Partei wurde. Die gemäßigte Rechte gab sich im Jahre 1866 unter Bennigsen den Namen nationalliberale Partei. Von den Nationalliberalen löste sich in den achtziger Jahren die freisinnige Bereinigung ab, während sich die früheren Fortschrittlichen in der freisinnigen Volkspartei vereinigten. Die äußerste Anke ist radikalerer Natur und nennt sich süddeutsche Volks- Partei. Diese drei liberalen Fraktionen

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Seite 2 von 8
Datum: 19.12.1893
Umfang: 8
erklären sich für die Ausnahms verfügungen, Prinz Schwarzenberg that dies trotz des lärmenden Treibens der Jungczechen mit vornehmer Ruhe. — Als Generalredner der Gegen partei sprach Abgeordneter Lueger und verglich die Begründung - der Ausnahmsverfügungen mit anderen Erscheinungen, vornehmlich mit dem Verhalten der liberalen Partei. Die.„ordnungs liebende' liberale Partei kam dabei übel weg. Lueger erinnerte an Reden von Liberalen über Freiheit und Kaisertreue, verwies auf das Ver höhnen

- der katholischen Religion in Judenblättern, Verherrlichen der Revolution, Nationalitätenhetze, um zu zeigen, wo die ärgsten und wirklichen Auf wiegler sind. Er verglich das Treiben der Ungarn und Jtalienissimi mit dem der Czechen und das Verhalten der Liberalen bei der Verhängung des Ausnahmszustandes über Wien. Lueger konnte mit Recht sagen: „Der Kampf, den ich hier führe, gilt nur einer Partei, und das ist die liberale Partei, welche ich für das Unglück Oesterreichs halte.' (Es ist noch nicht lange her, dass

, als die ich mir gebildet, wie die Tiroler Schul gesetze zur Thatsache geworden; ich glaubte und glaube jetzt, die Haltung jedes katholisch-con- servativen Tirolers und der ganzen katholisch- conservativen Partei sei diese: 1. Da die Gesetze einmal zustande gekommen sind und Gesetzeskraft erlangt haben, so muss man mit dieser Thatsache rechnen und sich dessen immer klar bewusst sein. 2. Jeder katholisch-conservative Tiroler soll nach seinen Kräften beitragen, dass die Schule Tirols blühe und gedeihe in allem, was gut

, üt (das Recht auf die Spitze getrieben, verkehrt sich in die größte Härte und wird zum Unrecht), dort soll jeder einzelne und die ganze conservative Partei mit aller Kraft, mit allem Einflüsse, mit allen, selbstverständlich nur gesetzlichen Mitteln einstehen, um es zu verhindern. 4. In der öfter schon genannten Versamm lung wurde von „Nergeleien' gesprochen. Ueber diese Nergeleien hat Schreiber dieser Zeilen auch seine eigenen Gedanken. Es ist ja bekannt, wie zugeknöpft die Regierung, besfer gesagt

, der hoch liberale provisorische Hasner'sche Landesschulrath, selbst gegen die Landesvertretung war in Mit theilungen bezüglich Schule Und statistischer Daten, wie aber die liberale Presse und auch die liberalen Abgeordneten äußerst freigebig waren, mit Vor würfen von Schulfeindlichkeit, Hartherzigkeit gegen die armen Lehrer u.s.w. herumzuwerfen. Erst im Jahre 1890 kam man dort in der Nähe vom Rennwege in Innsbruck zur Einsicht, dass der conservativen Majorität kein Schulgesetzentwurf ausgeschwätzt

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Brixener Chronik
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Seite 6 von 8
Datum: 08.03.1898
Umfang: 8
Tag.' „Die Schädigung nationaler Interessen durch das Zusammengehen mit den „Czechen' (d. i. mit den Jungczechen) ist viel eher der liberalen Partei vorzuwerfen und nachzuweisen. Während die Jungczechen alles aufs heftigste bekämpfen, was deutsch ist, und selbst das Bündnis mit Deutschland in Frage zu stellen sich bestreben, um dafür die Abhängigkeit von Russland ein zutauschen, unterhält die liberale Partei mit ihnen die innigsten Beziehungen. Ihre Presse belobt sie als „eine wahrhast freisinnige

die liberalen Reichs rathsabgeordneten und die liberale Presse an klagen, welche fort und fort die Bestrebungen der Jungczechen unterstützten und förderten, von dem Tage, wo der Hass der Jungczechen gegen die katholische Kirche und deren Lehren sich öffentlich bemerkbar machte. Denn die moralische Unterstützung der Todfeinde des Deutfchthums in Böhmen kann sich nicht ohne schwere Schädi gung oer nationalen Interessen vollziehen, und dafür ist die liberale Partei und ihre Presse verantwortlich. So verdienen

. Was wir von den Zungczechen halten, ist den Lesern der „Chronik' hinlänglich bekannt. Wir haben die Zungczechen von Anfang an für eine radicalliberale Partei gehalten, für eine Partei, welche an Liberalismus hinter den Deutsch liberalen oder, wie sie sich jetzt nennen, hinter den Deutschforlschrittlichen um kein Haar zurück steht, ja dieselben eher noch übertrumpft. Wir konnten uns deshalb.auch für die parlamentarische Verbindung der Conservativeu mit den Jung ezechen ebensowenig erwärmen als seinerzeit für die Coalition

wird die damalige innige Freundschaft der Deutschliberalen mit den Jungczechen durch folgende Stellen beleuchtet: „Seit die Liberalen damit selbst ihre „Czechen' hatten, und zwar' jene, welche sie verdienen — die Todfeinde des deutschen Wesens, aber die Vertreter des nationalen, politischen und reli giösen Radicalismus — hat die liberale Presse den früher viel missbrauchten Vorwurf des Zu sammengehens der conservativen Abgeordneten mit den Polen und Czechen nicht wieder zn erheben gewagt, bis auf den heutigen

und volkstümliche Paxtei, deren Wachsthum und Erstarken mit innigster Freude Zu begrüßen wäre', nachdem schon früher, zur Zeit, als es sich um den Versuch handelte, nach dem sogenannten Villacher Programm eine Versöhnung Zwischen den deutschconservativen und den deutschliberalen Abgeordneten zustande zu bringen, dieselbe liberale Presse schier einstimmig die Erklärung abgegeben hatte, dass „man sich auf deutsch liberaler Seite eher mit allen nationalen Par teien, auch mit den Jungczechen, aussöhnen könne

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Seite 2 von 8
Datum: 01.11.1894
Umfang: 8
Leite 2. Brixen, Donnerstag, „Brixsner Chronik.' November ^39^. Nr. 33. Idee oder Wahrheit ist es schlecht bestellt. „Glaubt etwa die „Brixener Chronik', wenn heute Neu wahlen ausgeschrieben würden, wären wir im stande, die liberale Partei so zu decimieren, wie es dieKatholiken inBelgien gethan ?' So das „Vtld.'. Nein, das glauben wir nicht; denn das bestehende Wahlgesetz ist für niemand so ungünstig zuge schnitten wie für die Katholiken und niemandem so günstig wie dem Liberalismus. Trotzdem

, welche, wie man sagt, den Liberalen den Garaus macht? Etwa das Parlament, in welchem gegen die Liberalen keine Majorität zustande zu bringen ist?' fragt das „Vtld.'. Zweifelsohne wird die Coalition, weil eben in ihr die liberale Partei dominiert, eine solche Wahlreform nicht votieren, überhaupt keine, die dem Liberalismus sonderlich wehe thut. Und eben deshalb können es noch immer viele nicht begreifen, warum denn gerade confervativerfeits den Liberalen die Coalition angetragen wurde, und zwar — zum Zwecke

. rasa zumachen und die Katholiken auf den Boden zu werfen. Die liberale Partei freilich wäre nicht mehr zu kennen gewesen. Und was ist es für ein Schaden, wenn einer imponierenden Gruppe von Katholisch- Conservativen und Christlich-Socialen einige Dutzend Socialdemokraten gegenüberstehen? Wenn diese gar so zu fürchten wären, hätte Windthorst dann am 26. November 1873, in der Cultur kampfszeit, den Antrag auf allgemeines Wahl recht einbringen können, und schon gar hätte v. Mallinckrodt im deutschen

des ge summten Volkes gibt. Ich halte es aber auch noch aus einem anderen speciellen Grunde für wünschenswert, dass wir diese Partei in unserer Mitte vertreten sehen, und dabei leitet mich be sondere Rücksicht auf die „liberale' Seite dieses Hauses. Ich halte es nämlich für äußerst wichtig, die Gelegenheit in ausreichendem Maße zu bieten, um den Beweis zu führen, dass die „liberalen' Parteien und die socialdemokratische Partei schließlich auf einem und dem selben Boden stehen und gewachsen

Haufen die Liberalen bei jeder Neuwahl zurück, und sie müssen auch auf die Verluste neuer Mandate sich gefasst machen. In dieser fatalen Lage ist es für den Libe ralismus ein großer Trost, dass das gegenwärtige Wahl-„Recht' ihm immerhin eine Parlaments vertretung sichert, die seinem Ansehen im Volke nicht entspricht, so zwar, dass die Katholiken jede Gelegenheit benutzen sollten, welche dieses künstliche Parlamentsdasein der liberalen Partei schädigt. Aber, „wer soll denn die Wahlreform votieren

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Seite 4 von 8
Datum: 25.11.1892
Umfang: 8
. Dem liberalen Abgeordneten Dr. Menger ist nun im Parlament förmlich die Missbilligung ausgesprochen worden, weil er die Czechen Hoch verräther genannthat. Mit 155 gegen 164 Stimmen wurde der Antrag angenommen, eine Majorität gegen die liberale Partei, die nun nicht mehr mit so großem Stolze sich als die anständigste, rein lichste und nobelste Partei rühmen kann. — Der Abgeordnete Menger soll dafür dadurch entschädigt werden, dass deutsch böhmische Gemeinden Ver trauenskundgebungen veranstalten. Es dient

das in erster Linie freilich nur dazu, den Streit zu verschärfen, Zwietracht zu säen. Die liberale Partei Niederösterreichs hat das Bedürfnis gefühlt, sich zu organisieren, um die letzten Bollwerke zu retten. In Wien wurde am 20. November eine große Versammlung abge halten, um die Ideen der Partei leuchten zu lassen und sich zum Kampfe gegen den -- Antisemitismus zu rüsten. Einige Aussprüche der Redner dürften interessieren. Professor Sueß sagte als Vorsitzender der liberalen Partei nach, dass

Juden, die an der Versammlung der liberalen Partei teilgenommen, in den Ohren geklungen haben mag! Verschiedene Bürgermeister aus Niederösterreich sprachen ihre Freude aus, dass die liberale Partei sich endlich aus ihrer Lethargie aufraffe. Selbstverständlich ließ es Edler v. Plener auch nicht fehlen, der liberalen Partei Weihrauch zu streuen. Ungarn. Der neue Ministerpräsident Doctor Wekerle hat seine Programmrede im Parlamente gehalten und sich dabei auch über die brennendste Frage Ungarns

ihre politischen Erfolge heute noch nicht bedeutend seien. Von dem Antisemitismus behauptete er, dass diese Bewegung sich, wie heute jedermann einsehe (!), nicht bloß gegen die Juden richte, sondern gegen jede Gestalt des Menschenthums. Ihr Gewerbe sei Zwietracht und deren Werkzeuge Verleumdung. Als Wahl-' spruch der liberalen Partei stellte er auf: „Nichts für uns, alles fürs Volk.' Endlich rühmte er, dass die Demokraten Schulter an Schulter mit den Liberalen kämpfen. — Wie „süß' wohl diese Rede den vielen

, die kirchenpolitische, ausgesprochen. Das vollbesetzte Haus folgte der Entwicklung mit großer Spannung, die liberale Regierungspartei mit fortwährenden Beifallsrufen. Dr. Wekerle erklärte unter anderem: „Es wurden mit allerhöchster Genehmigung, jene Principien festgestellt, welche den die all gemeine Einführung der Civilmatrikel, die Reception der israelitischen Confession und die Freiheit der Ausübung der Religion betreffenden Gesetzent würfen als Grundlage dienen sollen. Diesen Principien entsprechend

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Seite 1 von 10
Datum: 28.12.1901
Umfang: 10
deren Gründung durch fast 34 Jahre angehörte, den Todtenschein aus zustellen und als alter Veteran selbst noch einer neuen Partei sich anjuschließen. Diese Aufgabe hat sich Professor Payr noch erschwert, indem er Hie nun gewesene liberale Partei in Tirol als eine ideale Partei hinstellte und ihr ein be geistertes Loblied sang: Ihre Mitglieder hätten gewetteifert, „die im echten Liberalismus zum unverkümmerten Ausdrucke kommenden allge meinen Menschenrechte zur Anerkennung zu bringen und alle Männer

, die wir bisher ver traten, besser, wenn wir uns dem neugegründeten Verein der Deutschen Volkspartei anschlichen'; ja, er erklärte: der „deutschliberale Verein habe keine Existenzberechtigung mehr', er habe „aus gelebt'. Wie reimt sich das zusammen? Sehr ein fach: der neue „Verein der Deutschen Volks partei' des Dr. Erler ist die alte liberale Partei mit einem neuen nationalen und volkSthümlichen Mäntelchen. Püy? selbst nennt den am 13. März 1898 eonstituierten .Deutschen VolkSverrin in Tirol

', welcher Liberale und Nationale um fasste, „eine verbesserte Auflage des deutschliberalen Vereins mit natio nalem Einschlagund volkstümlicher Bordüre, bestimmt, als Vorläufer dem Verein der Deutschen Volkspartei die Pfade zu ebnen'. Damit ist freilich von eompetenter Seite zuge geben, dass die deutschliberale Partei nie eine Volkspartei war und eigentlich anch nicht sein wollte. — Und um den noch übrigen Altliberalen, welche nicht schon früher die nationale Mause rung durchgemacht hatten, den Schritt

die eifrige Mitarbeit und Unterstützung der aufrichtige Dank ausgesprochen sei, im Eifer nicht zu erlahmen, zur Vervollkommnung der „Brixener Chronik' durch prompte Nachrichten, Beiträg e u. f. f. mitzuhelfen, sowie uns neue Freunde und Abnehmer zu gewinnen. Unser Programm ist das Programm der christlichsoeialen Partei in Tirol, das auch von conservativer Seite als katholisches Pro gramm anerkannt wurde. Es gilt, dasselbe auszubauen zur Besserung der Lage deö breiten Berufsclassen des Volkes, des Bauern

-, Gewerbe- und Arbeiter st an des. Wir fürs Volk! Das Vott wird dann auch für uns sein. Die SchrMetkmg. Das Ende der Mitmalen Partei in Tirol. Wie wir schon berichtet haben, hat der „Deutschliberale Verein sür Tirol' am 18. De cember l. I. sich freiwillig ins Grab gelegt. Es wurde in der letzten Vollversammlung im Hotel Stadt München' zu Innsbruck einhellig die Auflösung des Vereins beschlossen. Die Erb schaft tritt der von Dr. Erler gegründete .Verein der Deutschen Volkspartei in Tirol' an. Letzterer

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 20.11.1894
Umfang: 8
Erscheinungen,' so schreibt die „N. Fr. Pr.', „dieser von dem demagogischen Laienthum gegen die kirchliche Autorität und traditionelle Führung der katho lischen Partei ertrotzte Katholikentag, und seiner Entstehung entsprach sein Verlauf. Es war ein ' dreitägiges Siegesfest der Lanzknechte, welche die, ultramontane Partei aus dem Auswurfe der radi kalen Demokratie angeworben, über die Partei selbst; ein öffentliches Bekenntnis, dass binnen kurzer Zeit das Verhältnis sich total umgekehrt hat und die Kirche

sich ein Geheul auf allen liberalen Linien. Liberale Führer fühlen selbst, dass es abwärts geht, aber ihrer Gefolgschaft wollen sie weismachen, dass es ganz gut stehe. Blicken wir auf die Wahlen in den Städte- und Landgemeindebezirken Niederösterreichs. — Vor 20 Jahren war Niederösterreich mit einer einzigen Ausnahme (Dr. Härant) im Reichsrathe durch lauter liberale Abgeordnete vertreten. Zwei Aus nahmen abgerechnet (Bräuer und Dechant Renk), waren auch in den niederösterreichischen Ländtag von den Städten

und Landgemeinden nur liberale Abgeordnete gewählt. Eine kleine Wendung trat im Jahre 1885 ein. Da fielen schon in Wien liberale Größen, und wurden Dr. Lueger und Dr. Pattai gewählt. Eine furchtbare Niederlage erlitt aber der Liberalis mus bei den Landtagswahlen im Jahre 189V und bei den Reichsrathswahlen im Jahre 1891. Bei den Landtagswahlen wurden in Wien selbst fünf Sitze von den Antiliberalen gewonnen, und kamen außerdem Muth, Troll, Mayer, Bau mann, Jax u. s. f. in den Landtag; die Land gemeinden sind seit

erhielt im Landgemeindenbezirke bei der Reichsrathswahl der Liberale Pirko 174 „Briseener Chronik.' Stimmen, der Antiliberale Berger 142 Stimmen; auf Pirko entfielen daher 55 Procent und auf' Berger 45 Procent der Stimmen. Bei der Reichs rathswahl im Jahre 1891 aber erhielt Muth 237 Stimmen, Pitko 135 Stimmen; statt 55 Procent im Jahre 1885 musste sich im Jahre 1891 Pirko mit gut 36 Procent der Stimmen begnügen. Sieger war Muth mit mehr als 63 Procent der Stimmen. Muth starb, und es wurde vor kurzem

Wird. In Sachsen geht aber eine Petition herum, in der die schärssten Maßregeln gegen die Socia listen verlangt werden. Diese Petition, die in 1900 Ortschaften bereits 80.000 Unterschriften bekommen hat, geht von der Dresdener „Ordnnngs- . Partei' aus. „Ordnungsparteien' —so nennen sich die Gegner der.Socialisten sowohl in Deutschland als in Oesterreich. Auch die Liberalen zählen sich bazü, obwohl gerade sie den Grund zur Un ordnung gelegt, die Unordnung geschaffen haben. Es ist darum sehr bedauerlich, .dass

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Brixener Chronik
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Seite 1 von 8
Datum: 07.07.1891
Umfang: 8
bestreiten, dass Graf Taaffe in den letzten zwölf Jahren, mit einer sogenannten conservativen Parlaments majorität mit Hilfe oder beziehungsweise durch seine liberale hohe und niedere Bureaukratie eigentlich, wenn auch mehr unter der Hand die Geschäfte der liberalen Partei besorgt hat, daher auch keine Partei mit dem Ergebnisse dieses zwölfjährigen „conservativen' Regiments zufrieden ist, außer gerade die Liberalen und etwa noch das polnische Chamäleon, das gleich dem schlauen Hansel zu jenem Regiments

ich selbst, er kann es ja nicht, weil er mit der liberalen Partei ja nicht regieren kann, er wird lavieren, und die liberale Partei wird es auch, damit beide zum Ziele gelangen. Taaffe stellt seine Sache auf die Thronrede und die liberale Partei auch. Der Schwerpunkt der Thronrede liegt in den socialen Reformen. Die darin aufgestellten Titel sind eigentlich nichts anderes als Schlagworte, die erst zu deuten, leere Gefäße, denen erst der Anhalt zu gehen ist, und alles kommt darauf <tn, wer sie deutet, wer ihnen den Inhalt gibt. Die Katholiken

hält, wo man die größten Knödel macht. Ich denke die Koriphäen der Linken werden heute die Stellung des Grafen Taaffe zu ihrer Partei besser kennen, als der „Burggräfler', zumal, als „die augenblickliche innere Lage' es ihm gestattet, jenen die Hand zu reichen, die während der letzten zwölf Jahre seinem Herzen sichtlich viel näher standen, als jene, mit deren parlamentarischer Beihilfe er regierte. Dass er sich der liberalen Partei nicht ausliefern wird, das glaube

wollen die nationalökonomische und sociale Frage auf der Grundlage der christ lichen, eigentlich katholischen Religion lösen, sie erblicken die Lösung dieser weltbewegenden Fragen unr in der Wiederverchristlichnng der Gesellschaft, indem sie die breiten Volksschichten für christliches Denken, christliches Fühlen wiedergewinnen (con- fefsionelle Schule) und weiters die volkswirt schaftlichen und gesellschaftlichen Einrichtungen auf christlicher Grundlage auferbauen, beziehungs weise reformieren wollen. Wie aber die liberale

Partei und der mit ihr befreundete Graf Taaffe diese Reform gestalten werden, das lässt sich bei dem verbissenen Hasse dieser Partei gegen die Forderungen der katholischen Kirche, die eigentlich und selbstverständlich keine anderen sind, als die Forderungen der katholischen Religion, und bei der Gleichgültigkeit, wenn nicht Abneigung der Regierung des Grafen Taaffe gegen dieselben leicht denken. Es werden höchstens auf die Krank heitssymptome gerichtete Palliativmittel sein — nicht einmal fromme

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 31.08.1894
Umfang: 8
so enge verquickt, dass wir gar nicht hoffen können, die liberale Partei werde sich zur Bekämpfung des jüdischen Einflusses gebrauchen lassen, am allerwenigsten, wenn diese Partei auch künftig die größte des Parlaments bleiben wird. Im Kampfe gegen die Socialdemokratie scheint uns die liberale Partei ein sehr un zuverlässiger Bundesgenosse zu sein. Wer ist es denn gerade, ver die Arbeitermassen gegen uns aufhetzt? Doch der Judenliberalismüs. Und das Sympathisieren der tonangebendes jüdischen Presse

als mit diesen. Und was den Nadicalismus jener Partei anbelangt, so lehrt die Erfahrung, dass eine Partei umso gemäßigter wird, je mehr sie an Macht und Einfluss zunimmt. Das wären unsere Bedenken, gegen die im conservativen Grazer Organe entwickelten An sichten. Nach unserer Meinung sollen wir die liberale Partei in derselben Weise bekämpfen wie bisher. Hat sie noch Lebensfähigkeit — und wir unterschätzen unsere Oegner keineswegs dünn wird sie sich durch eigene Kraft behaupten, hat sie keine mehr, dann kann auch eine fremde Kraft

Seite Brixen, Freitag, „Brkxrnrr Chronik.' Z;. August ^89^. Nr. 70. Politische Rundschau. Oestcrreich-Mttgartt. „Conservative und Liberale', so überschreibt das „Linzer Volksblatt' einen Artikel, in welchem es der vor einigen Tagett gesungenen Lobeshymne des „Grazer Volksblatt' ans den Liberalismus entschiede» entgegentritt. Dieses sagt zu jenem Artikel des „Grazer Volksblatt' Folgendes: . „Mit diesen Ausführungen können wir uns in mehrfacher Hinsicht nicht befreunden. Sollen wir etwa für immer

mit der Socialdemokratie, es ist ja doch kein Geheimnis ! Die Behauptung, dass die Ge sellschaft in den Städten und Märkten, der Reich thum und die Intelligenz unentwegt auf Seite der liberalen Partei stehen werden, dürfte heute schon sehr anfechtbar sein. Was ferner die Deutschnationalen und Antisemiten betrifft, so ist ihrProgrannn im allgemeinen nicht schlechter, in vielen Punkten aber entschieden besser als das der Liberalen. Jedenfalls haben wir mit jenen mehr Be rührungspunkte

- rathsabgeordneten gewählt worden. Die „Kärntner Zeitung' fügt dieser Nachricht bei: Hoch die christliche Partei! Die „N. Fr. Pr.' bringt die Meldung so bescheiden, dass man sie fast über sehen muss, begreiflich!' . ' ' 's In Unterkärnten wurde der DeütHnationale Johann Tschernigg mit 161 von 165 Stimmen zum Reichsrathsabgevrdneten gewählt. Ungar». Das ungarische Magnatenhaus hält am 25. September seine erste Sitzung nach den Ferien ab. Auf der Tagesordnung dieser Sitzung befindet sich die Berathung der weiteren

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Volksblatt
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Seite 1 von 8
Datum: 28.09.1895
Umfang: 8
dieser Wahlen nicht nur die Herrschaft ihrer Partei in Wien, sondern deren Existenz in Oesterreich überhaupt abhänge.' — Die Wiener Gemeindewählen konnten darum, gar nicht einmal bloß localen Charakter haben. Es mußte darum aber auch der conservativen Partei in ganz Oesterreich viel daran liegen, daß die liberale Partei ihre Haupt position, nämlich ihre Stellung in dem Wiener Ge meinderathe, endlich einmal verliere. Darum schrieb auch das „Vaterland' damals: „Es gäbe hunder terlei Dinge, die angeführt

nicht gegen die liberale Gemeinde rath spartet kämpfen, weil es jene Elemente, mit welchen „wir in Betreff der sachgemäßen Behandlung der communalen Geschäfte vollkommen übereinstimmen', in den „beiderseitigen Schlachireihen ziemlich zahlreich vorhanden' fand, also bei den Liberalen ebenso, wie bei den Antiliberalen (siehe Nr. 88 vom 31. März 1895). Es konnte aber daher auch nicht mehr wünschen, daß eine „andere Partei' endlich einmal ans Nuder komme, s Es wollt- vielmehr aus beiden Theilen die vornehmeren, gemäßig

in der Provinz nach: und nur wenige liberale Blätter waren einsichtsvoll und ehrlich genug, die Gründe dieser cclatanten Niederlage näher zu unter suchen und auch aufzudecken. Eines der beliebtesten Schlagwörter der Judenblätter und ihres Anhanges bei Besprechung der Wiener Wahl resultate heißt: „socialrevolutionäre Elemente'. , Diese Elemente sollen sich nämlich der „N. Fr. Pr.' und dem—„Baterland' zufolge in denvereinigten antiliberalen Parteien vorfinden. Von der „N. Fr. Pr.' wundert

werdett könnten, zum Beweise dafür, wie nützlich es wäre/ wenn eine andere Partei die Geschäfte leiten würde,' Und weil „die Position der liberalen Partei im Gemeinderathe nur durch einen gemeinsamen Sturmangriff gewonnen werden' konnte, so forderte es die „christlichen Parteien' auf, „alle verfügbaren Kräfte heranzuziehen.' Das ist nun geschehen. Mit dem ^puerilen Sturmlauf' ist ernst gemacht worden. „Kehraus mit den Liberalen (!)', so überschrieb einst (2A. September 1890) das „Vater land

(!) und Unbedenklichkeit (!) im Gebrauche auch der zweifelhaftesten (!) Mittel für ihren Zweck sich vollständig die Wage gehalten haben.' Wir möchten denn doch bezweifeln, ob diese Ausdrucksweise glücklich gewählt, und — ob mit einer derartigen Gleichstellung der Antiliberalen und Liberalen der conservativen Partei oder auch nur jenen Conservativen, die „im antiliberalen Lager ziemlich zahlreich vertreten sind und einen so hervorragenden Antheil an dem großen Erfolge der Antiliberalen Haben' (Vaterland' Nr. 256

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 04.10.1892
Umfang: 8
liberale Partei hat kein Schutzdach gegen den Sturm gehabt, darum suchte sie Schutz bei dem wett er kundigen Kronawetter. Ach, sie würden nicht bei sammenbleiben, wäre der Sturm nicht! Das hat man sehen können bei der Wählerversammlung in der inneren Stadt, wo der wetterharte Mann sich seinen liberalen Wählern vorgestellt hat. Er selbst, sagte er, habe seine Candidatur nicht aufgedrängt, sondern eine so intelligente Wähler schaft (bei der es Vermessenheit wäre, sich auf zudrängen

) habe ihn zu ihrem Vertreter gewählt. — Trotzdem habe aber die liberale Partei nicht kapituliert (weil er halt so eine Größe ist, wahr scheinlich !), beide Parteien seien darin einig, dass jeder Schritt des bereits Errungenen mit äußerster Mühe zu vertheidigen sei. (So groß die Gefahr, so gewaltig der Sturm.) Er selbst habe immer der freiheitlichen Richtung angehört (das der eine Regenschirm, der über beide Parteien ausgespannt ist). Aber nun kam der Mann schon ins Gedränge. Zuerst zog er los gegen die Hofministerien

Seite Brixen, Dienstag, Politische Rundschau. Oesterreich-Ungarn. Ein traulich Paar unter einem Regenschirm könnte man die Ver einigung der Deutschliberalen mit dem rabuli stischen demokratischen Kronawetter nennen. Der Sturm hat sie zusammeng ewettert. Der Sturm, den die Christlich-Socialen gegen die jüdisch-liberale Herrschaft erregt haben. In dem vornehmsten Stadttheil Wiens, „in dem hervorragendsten Wahlbezirk' der Reichshauptstadt wüthet der Simm, und die officiös-regiernngslüsterne

, er stelle ihn jedoch wegen seines freiheitlichen Sinnes als Kandidaten auf. Das ist die Geschichte von dem Kronawetter, dem letzten Nothhelfer der jüdisch-liberalen Partei in dem vornehmsten Stadttheil Wiens. Das hat mit ihrem Treiben die christlich-sociale Partei gethan. — Noch greller tritt dieses Missverhältnis aus einem anderen Berichte der „N. Fr. Pr.' zutage. Auch einige gewerbliche Wähler (wieviel, wird nicht gemeldet) hielten eine Wahlbesprechung, um gegen die Aufstellung eines clerical-feudalen

Ungarns der Huldigung des Revolutionärs entgegengewirkt habe.—Erfreulicher ist das Vorgehen eines Frauen Vereines. Katholische und calvinische Frauen hatten eine Versammlung und beriethen darüber, ob an einem Hospital barmherzige Schwestern angestellt werden sollten. Mit leidenschaftlicher Heftigkeit stemmte sich die calvinische Partei, an ihrer Spitze die Frau des gewesenen Ministerpräsidenten Koloman Tisza, gegen den Beschluss, aber sie unterlag. Mit mehr als 300 Stimmen siegten die wackeren

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 19.10.1894
Umfang: 8
. — Die „N. Fr. Pr.' füllte zu gleicher Zeit ihre Spalten (nicht weniger als sieben) mit dem Berichte über die Versammlung der Vertrauensmänner des deutschen Volkes (!) in Böhmen. Von den 800. Geladenen waren 300 „zahlreich' erschienen, um die liberale Partei, die immer Weh«., zu,,. zexbrKckM' begannt,- „Hoher zusammenzuflicken. Die Errichtung einerslovenischen Unterrichtsanstalt in Cilli wurde in langen Reden als Schmerzensanliegen der Partei behandelt. — Die Herbstsession des Abgeordnetenhauses ist am Dienstag eröffnet

der Clericalen. Die Liberalen hatten ihre Kraft offenbar sowohl im Kampfe gegen die Clericalen, wie gegen die Socialisten überschätzt.' „Das neue Wahlrecht hat die clericale Herrschaft nicht erschüttert, den Socialisten eine Genug thuung verschafft, den Liberalen aber einen furcht baren Schlag versetzt.' Seit 44 Jahren hat es für Belgien (d. h. für die liberale Partei) keinen verhängnisvolleren Tag gegeben als den gestri gen.' „Ein neues Belgien ist an Stelle des alten aus der Wahlurne emporgestiegen

des Wahlrechtes das gleiche Schicksal blühen würde? Man begreift das Interesse der Liberalen an der Coalition, die ihnen künstlich ein Dasein verschafft. Die „N. Fr. Pr.' gestattet sich folgende Aeußerung: „Die liberale Partei werde sich endlich entschließen müssen, aus ihrem Tabernakel, wo sie sich anbetete, herauszutreten und zum Volke zu gehen, wie es die Clericalen und Socialisten thun.' Rußland bereitet sich vor, die Mand schurei für sich zu rauben, wenn China zer fällt. — Jüngst wurden die Bauern

der ch r i st e n f e i n d l i ch e l i b e- rale Capitalismus in den Sand gestreckt worden ist. Hier in Wen ist er zuerst über wunden woxden, und unsex Sieg ist das Signal gewesen für den Befreiungskampf, zu welchem sich weit und breit das christliche Volk erhebt. Jeder Streiter, die Mannschaft und die Führer haben ihre Pflicht wacker erfüllt. Einer aber that und thut mehr als seine Pficht.' Dr. Lueger dankte unter brausendem Beifalls, und indem er der christlich-socialen Partei wünschte, dass sie siegest möge über Capitalismus, Judäis- mus

' jetzt, wo er sich eingelebt hat, umso wirksamer fungieren'. Die Coalition ist also jedenfalls nicht mehr als bloßer Nothbehelf anzusehen, wie anfangs die Parole lantete. - , Steiermark. Im Städtebezirke Bruck-Leoben wurde bei der Reichsrathswahl der liberale Candi- dat Lorber mit 767 Stimmen gegen den Deutsch nationalen Walz, der 687 Stimmen erhielt, ge wählt. Nach dem Grundsatze, der Liberalismus müsse vor allem gebrochen werden, scheint man nicht überall vorzugehen. — Was die Nieder lage der Liberalen bedeutet hätte

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 03.10.1893
Umfang: 8
war als Gastredner geladen. Domprediger Doctor Kern hielt die Schlussrede. — Der Katholisch politische Verein im Böhmerwald hielt am gleichen Tage in Schüttenhofen eine Versammlung unter dem Präsidium des Vereinspräsidenten Chotek. Der liberale Abgeordnete Professor Sueß hat am 22. September in Wien in einer Ver sammlung über das allgemeine Wahlrecht sich ausgesprochen, und zwar so, dass die Liberälen ihm wenig Dank wissen werden. Er hat sich da gegen erklärt, weil die liberale Partei dann weg geschwemmt

, wenn sie ihnen wieder vorgelegt wird. Jedoch hat die liberale Partei wenig Aussicht, eine so radicale Reform durch zuführen, besonders wenn ihr hochbetagter Führer vor den Neuwahlen sterben sollte. Original-Correspondenzen. (Wdruck miserer Orig.-Correspondenzen nur mit Quellenangabe gestattet.) Sillian, 27. September. Neulich kaufte ein irrsinniger Bursche von Vierschach hier einem Kartitscher Bauern, der ihn als halbzurechnungs fähig kannte, ein Paar Ochsen um sl. 300 ab. Der Bursche trieb gegen Jnnichen und verkaufte

würde von der politischen Bildfläche. Die Arbeiter würden üb er die Bürgerschaft siegen, die durch so lange Z eit die alleinige Vertreterin und Vorkämpferin der Freiheit gewesen. Das „Vtld.' bemerkt darüber: „Es war eine Art Gra bgesang, welchen er dem Liberalismus ansti mmte. Er gab den bitteren Empfindungen darüber Ausdruck, dass die agrarischen Gruppen aufrecht bleiben, während die liberalen geschwächt werden, so dass die Regierung den ersteren preis gegeben ist. Und um das liberale Unglück voll ständig

demokratischen Partei ist und in einer Versamm lung des Dr. Adler einen Vortrag über „Karl Marx als Lehrer' gehalten hat. Ungarn. In den Straßen Budapests wurden am 27. und 28. September massenhaft Pro- clamationen socialistisch-communistischen Inhaltes vertheilt. Dem Inhalte nach scheinen es aber eher Kundmachungen eines verrückten Menschen gewesen zu sein. Deutsches Reich. Am 28. September ist in München derbairische Landtag mit einem feierlichen, in allen Pfarrkirchen gefeierten Festgottesdienste

und liberale Reden führten. Hoffentlich hat der liberale Denkmals-

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 6
Datum: 05.11.1901
Umfang: 6
wie die Riesenstädte der antiken Welt vom Boden Oesterreichs verschwunden ist, als ob sie niemals existiert hätte? Der Grund davon ist der vermessentliche Hochmuth, die Erbsünde, die im Paradiese entstand, und die alles Unheil in die Welt und unter die Menschen, ja sogar in den hochheiligen Himmel gebracht hat. Diese hochmögende, mit gewaltigem Pathos, mit den vornehmsten Namen, Würden und Titeln austretende liberale Partei ver schmähte es, herabzusteigen zum Volke. Die Hünen der politischen Gesellschaft

Oesterreichs waren nicht so besonnen und einsichtig wie jener Hüne in der Volkssage, der das Geständnis ablegte: Es sprießt das Mark der Riesen aus Bauernmark hervor, Der Bauer ist kein Spielzeug, da sei uns Gott davor. So hoch empor sie gestiegen war und so hoch, so unerschütterlich sie dazustehen schien, so stürzte die liberale Partei doch jämmerlich zu Boden und zer schlug in Scherben, da sie in ihrem Ueber muthe die treuen und starken Schultern des Volkes verschmähte, da sie die Massen des Volkes

mussten diesen „privilegierten' Herren neuerlich beweisen, dass man das Volk nicht unge straft ignoriert. Aber wozu greifen wir denn so weit in die Vergangenheit zurück! Bleiben wir bei unseren Zeiten! Die älteren Politiker waren noch alle Zeitgenossen jener durch Geburt, Geist und Geld so glänzenden und unseren Kaiserstaat völlig be herrschenden Partei — der liberalen Partei. Was war denn die Ursache, dass diese mit Recht stolze und große, dass diese völlig dominierende Partei heute fast so spurlos

als qualitativ mind erwer thig ver- verachtete, da sie erklärte, das Programm der Partei sei längst bekannt, und es sei völlig unnöthig, dasselbe in Punkte zu gliedern, dem Volke in die Hand zu geben, dem Volke verständlich zu machen. Das Volk hat sich auf das hin allmählig von der liberalen Partei abgewendet, hat sie immer mehr im Stiche gelassen und endlich völlig vergessen. Denn das Wort, das einem österreichischen Prinzen von be zaubernder Volksthümlichkeit auf den Denkstein ge setzt wurde

, ist ein wahres Wort: Unvergessen lebt im Volke, wer des Volkes nie vergaß. — Die wachsende Unpopularität der liberalen Partei nutzten die Radikalen aus und führten das Volk in den politischen Sumpf, bis endlich muthig und treu ein Mann sich erhob und an die Spitze einer gewaltigen, einer ganz erstaunlichen Volksbewegung trat mit dem Banner, auf dem das Kreuz stand, in der Faust. Er wurde der Begründer einer großen, christlichen Volkspartei und fand auch in unserem vom Radika lismus leider Gott so surchtbar

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 08.10.1901
Umfang: 8
vor einigen Jahren eine SchM herausgegeben hat, in welcher er das Duell in den schärfsten Ausdrücken verurtheilt. Die Wahlen in Ungarn haben verschiedene Überraschungen gebracht. Sie haben zwar die herrschende liberale Partei nicht gestürzt, aber doch geschwächt; sie gewann 16, verlor aber zugleich 53 Bezirke und zählt bisher 257 Abgeordnete. Unter ihren durch» gefallenen Candidatsn finden sich mehrere theure Häupter: vor allem der greise calvinischs Staats mann Coloman Tisza, ehemaliger Minister- Präsident

mit den Kossuthianern: sie verabscheuen zwar vorgeblich die hochverrathe» rischen Ziele der letzteren, aber begrüßen sie als wackere Bundesgenossen im Kampfe gegen die katholische Kirche. Daher haben die liberalen Blätter gegen die Siege der Kossuthianer nichts einzuwenden. . Bis 5. October wurden 257 Liberale, 74 Anhänger Kossuths. neun Parteigänger Ugrons. elf Parteilose, 20 Mitglieder der VolksMtei, fünf Nationalitätencandidaten und ein Demokrat gewählt. Die liberale Partei gewinnt 16 uno verliert 53 Bezirke

und Führer der nach ihm benannten starken Gruppe der liberalen Partei, der gegen den Kossuthianer Barabas in Großwardein unter legen ist. Dis katholischen Wähler haben zn dissem Durchfalls des alten Kirchenfeindes wesentlich beigetragen- Ferner find dmchgesaMn der frühere Just-zminister Plosz und der duell- wüthige Gajari. Tisza soll sich geäußert haben', er werde einen Club der Durch gefallenen gründen. — Hingegen ist Apponyi, dessen Durchsall vom Telegraph schon gemeldet war, Sieger ge blieben

sind außer den ersten Opfern noch vier Verletzte gestorben; ihre Geister werden Herrn v. Szell noch lange an dis „reinen' Wahlen erinnern, die er vielleicht gewollt, aber nicht erzielt hat. Dis «Reinheit' dieser Wahlen beweist auch der liberale Abgeordnete Graf Karaesovyi. der sich seine Wahl eine halbe Million kosten ließ. Tramig ist, dass katholische Priester und Adelige gegen die Volkspartei für die Liberalen eingetreten sind.. Zwei Geistliche, die als Liberale candidierten, sind verdienterweise

durchgefallen. Trotzdem daher die Volkspartei einen äußerst schwierigen Stand hatte, hat ste nicht nur ihre Mandate behauptet, sondern fünf neue erobert. Rakovszky wurde sogar doppelt gewählt. Am meisten Fortschritt hat die Kossuth -Partei auszuweisen, die in Ungarn das ist, was bei uns die Alldeutschen sind. Die Kossuthianer haben 29 Mandate neu gewonnen und neun verloren; sie besitzen nun deren 74. Wie bei uns me Judenliberalen mit den Alldeutschen, so liebäugeln jenseits der Leitha erstere

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