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Innzeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 07.01.1863
Umfang: 4
des Oberlandesgerichtsrathes Leonardi. „Es hat sich seit einigen Tagen die Ansicht ver breitet, und ich selbst war in der Lage, sie .mit eigenen Ohren hören zu müssen, — daß die Partei, welche sich die liberale nennt, eigentlich nicht eine liberale, son dern eine radikale Partei sei, daß sie eine extreme Richtung wolle, daß sie um gesetzliche Schranken sich gar nicht kümmere und also Zwecke verfolge, welche von jedem ehrlichen Manne verabscheut werden sollen und müssen. Das hat eben zur Folge gehabt, daß ich die Herrn

Komitömitglieder, obwohl ich eigentlich kein Mitglied des Komitö's bin, auf diesen Umstand auf merksam machte und ihnen die Prinzipien mittheilte, welche nach meiner Ansicht zum Wesen einer liberalen Partei gehören. Sie waren Alle einverstanden; ich trage also mit wenigen Worten diese Prinzipien vor. Die Partei, welche sich die liberale nennt, bekennt sich zu folgenden Grundsätzen: Sie erachtet als wahre Freiheit nur die g e s e tz- liche Freiheit, diejenige Freiheit nämlich, welche von der Vernunft

und durch ein auf verfassungsmäßigem Wege zu Stande gekommenes Gesetz eingeschränkt wird. Die Partei geht von der Ansicht aus, daß, so un möglich es ist, sich einen Kreis ohne Peripherie zu denken, es eben so unmöglich sei, sich eine Freiheit, eine vernünftige Freiheit ohne Schranken zu denken. — Die Frage ist nur: Wer zieht diese Peripherie um das Centrum? Die Vernunft. — Und auf welche Art? — Durch ein auf verfassungsmäßigem Wege zu Stande gekommenes Gesetz. Indem also die Partei, welche sich die liberale nennt

, sich zu allem dem unum wunden bekennt, was sich innerhalb dieser Peripherie befindet, und mit eben der nämlichen Wärme, mit eben der nämlichen Liebe alles pflegt, was innerhalb dieser Grenzen eingeschlossen ist, ebenso entschieden haßt sie, verabscheut sie, was außer diesen Grenzen zu stehen kommt; daher folgt, daß die liberale Partei die Ge setzlosigkeit, die Zügellosigkeit unbedingt und ohne alle Ausnahme verwirft. Ein zweiter Grundsatz ist der: Die liberale Partei betrachtet die sittliche Frei heit in dem so eben

, daß die sittliche Freiheit ver schiedene Benennungen annimmt, je nachdem es sich um das Verhältniß des Menschen zu seinen Mitmen schen, zum Ganzen (zum Staate) oder zu seinem Ge wissen handelt; man unterscheidet also im Sprachge- brauche eine bürgerliche Freiheit, eine politische Freiheit, eine religiöse Freiheit. Die liberale Partei betrachtet aber diese Benennun gen nicht etwa so, als ob sie gleichsam eben so viele Bruchtheile bezeichneten, sondern sie betrachtet dieselben als verschiedene Benennungen

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 16.03.1891
Umfang: 4
entsprechendes Pro gramm stützt, den Apstorm auch hartnäckiger Gegner Stand zu halten vermag. Den treffendsten Beweis für diese Behauptung hat die liberale Partei erbracht. Da war kein Mandat, das dieser Partei nicht streitig gemacht wurde, an manchen Orten hatte man mit Waffen gegen die liberale Partei angekämpft, die weniger von dem Muthe als von der Tücke der Angreifer zeugten — und dennoch ist es nicht gelungen, die liberale Partei organisation zu erschüttern. Ja gleich großer Zahl wie tn der vorigen

, kann und soll nicht geläugnet werde» — jeder Kampf ist eben mit Verlusten verbunden und gehen doch jedem C iege die hartnäckigsten verlustreichsten Gefechte voran! Die liberale Partei hat aber au Stelle der wenigen verloren gegangenen Mandate wieder neue gewonnen; auch der Umstand verdient volle Beachtnug, daß es keine kläglichen Minoritäten waren, welche die liberalen Mandatswerber dort erzielten, wo das Mandat nicht zu erlangn: war. Mit der achtunggebietenden Stellung, welche die liberale Partei im neuen Parlamente

ein nimmt, wächst aber auch deren Verantwortung In den wichtigsten, in das politische uno soziale Lebe» tief eingreifenden Fragen, wei den die An» träge der Liberale» mehr Beachtung und Berück» ichtigung finden als bisher und das Votum der Partei wird in den meisten Fällen den Ausschlag geben. Nun es mit der mehr defensiven Rolle der Deutschen in Oesterreich hoffentlich ein Ende hat, wird eS stch erweisen, welch tüchtige Mit-, arbeiter an der Förderung des StaatsintereffeS und der Begründung

voll zogen und allmählig beruhigen stch wieder die Gemüther, welche die Aergerlichkeitea der Wahl kampagne außer Rand und Band gebracht. Es lassen stch jetzt auch die Erfolge und die Nieder lagen auf ihre Tragweite abschätzen, denn der Ausfall ver Wahlen hat so recht die Hohlheit d?r Ph.asen dargethan, die von mancher Partei unter dem Scheine der Bollwerthig!eit w Umlauf gesetzt werden; es wurde aber auch klar, daß eine Partei, die sich auf ein abgeklärtes, den thatsächlichen Verhältnissen

Session ziehen die Liberalen auch diesmal inS Parlament ein und das Ansehen, welches die einzelnen Parteimit glieder genießen, sichert dei, deutschen Linken den denkbar größten Einfluß auf die Staatsgeschäfte. Die Zerfahrenheit und Rathlostgkeit, die fast sämmtliche andern.Parteien des. Parlaments keim zeichnet, haben die Führer mit Geschick von der liberalen Partei fernzuhalten verstanden. Dah trotz des engen Zusammenhaltes, trotz der stramme» Parteidisziplin MavdatSverluste vorgekommeu find

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 14
Datum: 27.05.1896
Umfang: 14
. Was wir dort erlebten, wiederholt sich hier im Kleinen. Geradeso wie der Catilina von Paris hzt der Mann, welcher jetzt Bizc-Liirgermeister von Wien werden soll, die letzten Ziele seiner Politik stets sorgfältig zu verhüllen gewußt. Daß eS sich ihm darum handle, die Juden zu ver drängen oder auszurotten, daS mögen kleine Kinder glauben; daS ist nur eine Lockspeise. Es handelt sich um «in« Gruppe von Personen, welche um ihrer Ehrsucht willen nicht etwa gegen die Juden oder gegen die liberale Partei

und die nächsten Wahlen werden wohl zu einer Theilung der noch immer hundert Mann starken Partei führen: in eine schärfere Gruppe, schärfe in nationaler und zugleich liberaler Beziehung, und in eine konservativ-liberale und national-abgeschwachte Gruppe, welche hauptsächlich aus den Großgrund besitzern bestehen und den Rathschlägen Chlumetzky'S folgen wird. Wie die Dessidenten, so verlangte neulich der deutsch-böhmische Führer und Vorstandsmitglied der Linken, Dr. Ruß, eine Neubildung der Partei

werde. Die Handelskammer stimmte in ihrer Resolution seiner Ansicht bei, daß die Bildung einer großen deutschen volkstümlichen Partei, die im ReichZrathe vor allem die Interessen deS deutschen Volkes wahre, ein Gebot dringendster Nothwendigkeit sei. Die Deutschen in Böhmen wollen vorangehen. Schon am nächsten Sonntag werden ihre Vertrauens männer in Prag zusammentreten, um die Reformation an Haupt und Gliedern zu berathen, deren die deutsch liberale Partei bedarf, wenn anders sie weiterbestehen

Seite S Die deutsche Linke. Den Austritt der Abgg. Sueß, Wrabetz und späterhin Noske aus der Partei der Vereinigten deutschen Linken haben wir unseren Lesern mit getheilt. Sie haben die Geduld verloren, als mit der Entscheidung der Wiener Bürgermeisterfrage der Linken eine „Ohrfeige' versetzt wurde, welche an Derbheit nichts zu wünschen übrig ließ. Die Genannten sprachen im Donauklub vor einer großen Versammlung, deren wir ebenfalls in letzter Nummer schon kurz Erwähnung gethan

, unter stürmischem Beifall für ein energisches Vorgehen. Sueß entrollte in lehrreicher und interessanter Rede ein äußerst stimmungsreiches, voll Talent, Liebe und Temperament entworfenes Bild des Wirkens der deutsch-fortschrittlichen Partei in Oesterreich, ihrer ruhmvollen Vergangenheit und ihrer großen Anteil nahme an dem mächtigen Verjüngungsprozesse Oester reichs und gab als Grund zum Austritte aus derselben an, daß sich die Partei willig fügte, als die Steuer reform auf die Tagesordnung gefetzt wurde

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Der Burggräfler
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Seite 2 von 14
Datum: 16.07.1910
Umfang: 14
revolutionären Partei ihre Taktik zu erleichtern. Es mutz deutlich gesagt werden: Die jetzige liberale und radikale Partei Spanien» mit der Regierung schwimmt derartig im Schlepp tau der revolutionären Elemente, datz sie immer mehr revolutionären Charakter annimmt und bedeutende Gruppen der Liberalen sich allmählich von ihr loslösen. Josi Canalejas hat eine böse Erbschaft angetreten, die ihm noch viel bittere Sorgen bereiten wird. Seitdem Moret den internationalen Ferrerrummel in so kläglicher Weise

ausgenützt hat, um Maura und die Konservativen zu stürzen, ist die liberale Partei mit einem bedeutenden Ruck nach links ab gewichen und mutz sich mit notwendiger Konsequenz auf die Republikaner und Sozialisten, also die revo lutionären Massen, stützen. Ohne Konzessionen geht dies aber nicht, und so ist die liberale Re gierung gezwungen, der hungerigen, blutdürstigen Meute den „Pfaffen kn ochen' hinzuwerfen Canalejas mag noch jo lange beteuern, datz er keinen Kulturkampf will; er wird, wie schon gesagt

und Revolution. Die Regierung und die liberale Partei wird nur noch geschoben; die eigentlichen Drahtzieher sind die Feinde der Mo narchie und der Religion, die Ferreristen von Bar- relono, die Republikaner von Valencia und dle fanatische Gruppe der Freimaurer um Morote. Nicht oft und nicht grell genug können die Dienste beleuchtet werden, welche unsere deutsche liberale Presse dieser Gesellschaft leistet. Zwar darf er nach den Leistungen des Herbste« 1909 nicht mehr wun dern, daß dieselbe liberale Presse

' folgende Mitteilungen gemacht. Wer nicht seit Jahren die spanische Politik genau verfolgt hat und durch längern Aufenthalt im Lande selbst sich mit der verworrenen Lage der spanischen Politik etwas vertraut machen konnte, wird aus den jetzigen widersprechenden Nachrichten und Auffas sungen nicht ganz leicht Uug werden können. Es bedarf aber der Klarheit, um so mehr, je mehr die internationale liberale und radikale Presse mit bc- wutzter Absicht die Verwirrung noch vergrößert, um der spanischen

, durch die Macht der Verhältnisse dazu getrieben, denn seine roten Brüder werden ihm keine Ruhe lassen, bis er sie befriedigt hat. Man kann ihm zwar ruhig glauben, daß er keine große Freude über seine schlimme Lage empfindet, denn die Herr lichkeit kann nicht sehr lange dauern, da die kirchen feindlichen Gruppen viel energischere Maß regeln verlangen. Die Aufhebung einiger Ordens schulen kann nicht genügen, und mit begreiflicher Aengstlichkelt sieht die Regierung in dle Zukunft. Die liberale Presse Europas

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Der Burggräfler
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Seite 9 von 12
Datum: 01.04.1886
Umfang: 12
war. daß es also zu seiner Verwirklichung, wenn dieselbe überhaupt möglich war, vieler Zeit und bedeutender Kraft bedurfte. Jede Partei, auch die stärkste, hat aber noch immer viel mehr Zeit als Kraft zu ihrer Verfügung. Die liberale Partei hätte sich also eine gewisse Zeiteintheilung und Reihenfolge in der Ausführung der einzelnen Programmpunkte auferlegen sollen und es standen ihr von jeher zwei Wege offen, welche beide bis zu einem gewisseil Grade Aussicht auf Erfolg hatten. Sie hätte entweder die katholische Kirche einstweilen

können. Bei den Czechen, bei den Polen, bei den Sloveuen gab und gibt es heute noch eine namhafte liberale Partei, welche namentlich im Mittelstände stark vertreten ist. Allein meine Herren, angesichts der ungeheuren Tragweite eines Kampfes zwischen sterblichen Mensche» und ewigen Institutionell habeit die slavischen Ltberalen denselben vertagt, um das Volk, dessen Größe ihilen am Herzen lag, nicht zu zerspalten. Und ihre Besonnenheit hat gute Früchte getragen. Denn sie haben im Laitfe der Zeit die Vertragstreue

Volke in Oesterreich vindizireu. Und dort herrscht die liberale Partei seit Reaktivirung der Verfassung ununterbrochen. Ihre Beziehungen zu der katholischen Kirche sind nicht besonders freundlich; allein, meine Herren, welch' ungeheuerer Kontrast liegt im Verfahren zwischen hier und dort! Dort, meine Herren, ist man dem Konflikte mit der Kirche ängstlich aus dem Wege gegangen. Dort hat der bedeutende liberale Staatsmann Denk seiner zeit, als die Kulturhetze in ganz Europa Mode wurde

♦ Beilage ;n Uro. 27 des „ÄnrggrSfler' Weöe öes Abg. 'Urinzen Atois LichLenkein, gehalten in der Budgetdebatte des Abgeordnetenhauses am 22. v. M. Die Budgetdebatte, der Beginn einer parla mentarischen Kampagne, wenigstens ein bedeutender Abschnitt derselben, erscheint einer jeden Partei traditionell als ein willkommener Anlaß, um ihre Fahne zu entfalten. Auch unsere Partei, die Deutsch-Konservativen, sollte ihr Programm entwickeln, damit das Volk wisse, was es von uns zu erwarten Hai

die richtige Politik, welche ich unserer konservativen deutschen Partei wünsche. Mißverstehen Sie übrigens nicht nieine Absicht bei dieser Gelegenheit, meine Herren von der linken Seile des hohen Hauses.. Ich werde allerdings, indem ich Ihre Politik schildere, Sie auch verurtheilen, allein nickn um Sie abzukanzeln, denn Besiegte soll man nicht necken (Rufe links: Noch nicht besiegt!), auch nicht, um Sie zu bekehren, denn als Gegner muß ich wünschen, daß Sie in Ihren Fehlern verharren (Heiterkeit

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 7 von 8
Datum: 16.10.1917
Umfang: 8
zur Kabinettsbildung unter den an ihn gestellten Bedin gungen durchzuführen, wurde der liberale Partei führer Professor Eden mit der Kabinettsbildung be traut. Die Lage in Rußland. P e t e r s bürg, 14. Okt. (Pet. Tel.-Ag.) Der Kriegsminister, der aus dem Hauptquartier zurück- gekehrt ist, erklärte gegenüber Zeitungsoertretern, daß bre Armee-Organisation tatkräftig fortgesetzt werde. Seit der Bewegung Kornilows seien 20 hohe Kom ma nvostellen anderweitig besetzt worden, ohne daß die geringste Einflußnahme

von außen dabei stattgefun den hätte. Das endgültige Ergebnis der finnischen Wahlen. H e l s i n g f o r s, 14. Okt. (Pet. Tel.-Ag.) Die Landtagswahlen haben folgende endgültige Ergebnisse: 02 Sozialisten, 61 Mitglieder des bürgerlichen Blocks, 25 Agrarier und 21 Angehörige der Schwedischen Partei. Zur Landung der Deutschen auf Oesel. Stockholm, 14. Okt. Die Landung der Deut schen auf Oesel erregt in Schweden das größte Auf sehen. Die Morgenblätter betrachten die Meldungen von den deutschen Operationen

in der Ostsee und die Besetzung der Insel Oesel als ein Ereignis von ern ster Bedeutung, durch welches die russische Armee in Livland im Rücken und im weiteren Verlaufe auch Petersburg bedroht seien. Die Unruhe, die aus den ruffiscken amtlichen Berichten spreche, sei vollkommen begründet. Klaffenlotterie. Wien, 15. Okt. Bei der heutigen Ziehung ge wannen: 20.000 K die Nr. 110.090, 10.000 K die Nummern 41.075, 93.137, 98.109 und 109.877, 5000 K die Nummern 10.449, 40.459, 47.925 und 55.117. Aus der Partei

. Parteitag der Sozialdemokratie Deutschlands. Berlin, 14. Okt. Der sozialdemokratische Par teitag, die erste Gesamttagung der sozialdemokrati schen Partei seit Kriegsbeginn, ist heute in Würz burg zusammengetreten. Der Parteitag wurde vor mittags mit einer Massenkundgebung für einen Verständigungsfrieden emgeleitet, wobei Scheide mann vor der zahlreichen Zuhörerschaft die Haltung der Sozialdemokratie im Kriege rechtfertigte und betonte, daß nur ein Verständigungsfriede Deutsch land zum Heile gereichen

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Der Burggräfler
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Seite 2 von 8
Datum: 04.01.1908
Umfang: 8
, stand die liberale Partei vor einem unbedeckten De fizit von 452 Millionen Gulden, bezw. 904 Mill. Kronen. Das war die finanzielle Frucht des 1867er Ausgleiches mit Ungarn, den die liberale Partei ge stiftet, und der Dezemberversassung, die ihr die Herr- schaft gebracht. Als im Jahre 1879 die konservative Mehrheit die Regierung übernahm, waren die Staatskassen leer und alle Hilfsquellen erschöpft. Die Situation war eine solche, datz das „Vater land' am 8. Juli 1879 schrieb: „Man könnte fast glauben

, die liberale Parteiherrschast habe so ge- wirtschaftet, wie sie es getan, um jedermann den Appetit zu verderben, ihr nachzufolgen.' Die „N. Fr. Presse' hat nämlich damals gehöhnt: „Die liberale Partei, die acht Jahre lang in dem Kampfe gegen das Defizit sich aufrieb und angeblich als Regierungspartei ihre Sache schlecht gemacht hat, wird nun ruhig in den Zuschauerraum hinabsteigen und die anderen spielen lassen. Der Vorhang kann oufgehen. Wir wollen sehen, wie sie es besser machen.' Nun, Dr. Ritter

v. Dunajewski, dem als Finanzminister die schwierige Aufgabe zusiel, unter der heftigsten Opposition der damals noch sehr starken und mächtigen Partei der Liberalen dem Staate neue Einnahmequellen zu verschaffen, um das Gleichgewicht des Staatshaushaltes Herstellen zu können, zeigte den Liberalen und ihrem Organe, datz man und wie man besser machen kann.' Dabei darf man nicht vergessen, datz der „eiserne Ring', mit dem Dunajewski seine Finanzpläne durchsührte, nur zwei Stimmen mehr zählte, als die liberale

, während die Christlichsozialen eine sehr schwankende Haltung eingenommen haben. Eine Neuregelung erfuhren die Lehrergehaltc, welche mit den knappen Landcsmiitcln rechnen mutzte und daher die Wünsche der Lehrerschaft nicht befriedigte, wirtschaftliche Not stands- und Meliorationsangelegcnheiten wk-rden in grotzer Menge erledigt, nicht erledigt die Gesetzesvor- lagcn über die bäuerlichen Berufsgenossenschaften, welche die konservative Partei mit dem Großgrund besitz cinbrachte. Ebenso blieb unerledigt die Wahl» reformvorlagc

er folglos blieben, wurde ein Landtag in den letzten zwei Jahren nicht mehr einberufen und geschah die jährliche Bedeckung des Landeshaushaltes durch Ein- .-Steuern Und Umlagen im Detordnungs- ^ Wege. 1 ir Jahresschlutz brachte die Auflösung des Landtages und die Anordnung der Neuwahlen. Die Christlichsozialen haben für diese Wahlen bereits seit Jahren vorgcarbeitct und die Bauernbündler haben beschlossen, datz sie und die Christlichsozialen in den Landgemeinden keinen Kompromiß mit irgend einer Partei

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 29.03.1862
Umfang: 6
wird. In Folge davon geht der Gesetzentwurf an die Kommission zu rück, damit dieselbe alle auf die fakultative Ablösung bezüglichen Bestimmungen daraus entferne. Dentschlund. Berlin. Die „Spener'sche Ztg.' ruft die liberale Partei vor allem zur Einigkeit und Mäßigung auf. In einem größeren Artikel sagt sie: Die große liberale Partei, weiche die allergnnstigste Lage vorfand, um im Einklang mit dem Thron und mit dem Volk ein nenes freisinnig regiertes, liberal-konstituirtes, mililär- kräftiges Preußen

wir Fraktionen Waideck, Schulze, Jmmermann, Bockum-Dolffs, Grabow auf treten, und diese Fraktionen, die sich unter einander nicht vertragen, die kaum zu einer einheitlichen Formel im Nothfall gelangen konnten, wollten die Vorschrift für die deutsche Einheit geben! Diese unerhörte Zer splitterung, diese Streitsucht der Fraktionen, diese Un fähigkeit, die gemeinsamen Gedanken auf das Nächste, was noth thut, zu richten, dieses Ausschweifen der Entwürfe und Richtungen hat die liberale Partei um die Herrschaft

gebracht, denn sie hat die Gegner stärker werden lassen. Möge sich die große liberale Partei in Preußen, möge sich diese politische Richtung, der aller dings die Zukunft Preußens gehört, nicht in stolzer Selbstgcrcchtigkeit verhehlen, daß sie durch ihre Un einigkeit diese Wendung möglich gemacht hat. Preußen ist, wie wir alle wissen, »och ein wesentlich bureau- kratischer Staat. Die Grundlagen englischer Selbst verwaltung, d. h. die Unabhängigkeit der meisten un tern Acrwaltungskreise

von den Ministerien, freiwillige Mitwirkung von 200,000 intelligenten und besitzenden Männern in der Lokalvcrwaltung, sind bei uns noch lauge nicht genügend ausgebildet, sondern gerade das wäre eine Sache, welche die liberale Partei auf das eifrigste anzustreben hätte. Die große liberale Partei hat für die nächsten Wahlen nur an eins zu den ken: wie sie einer jedenfalls stärker als bisher ans den Wahlen hervorgehenden Rechten mit einer mög lichst imposanten, einigen Linken gegenübertreten, und ihren Grundsätzen

aufzurichten, ward schwach und ohnmächtig durch Uneinigkeit und maßlose Fraktions- ' Zersplitterung. Kaum war man herrschende Partei, als man sich mit den Ministern und nnter sich zu streiten anfing, als man versuchte, sich in liberalen Forderungen zu überbieten, statt au das erste und nächste, an die Fundamentirung und Befestigung des neu gewonnenen Standpunkts, einträchtig und ge meinsam Hand anzulegen. Mit den Wahlen im vori gen Herbst war die traurige Zersplitterung unaushalt- fam vorgegangen: da sahen

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 12
Datum: 02.12.1892
Umfang: 12
Seite Brixen, Freitag, „Vriseener Chronik.' 2. Politische Kundschau. Gesterreich-Uttgartt» Es gibt kaum einen ekelhafteren Stolz als den, welchen die liberale Partei im Parlamente gegenwärtig zur Schau trägt. Die ganze Geschichte Oesterreichs soll sich um dies eine Ereignis, dass Graf Taaffe die Liberalen beleidigt hat, drehen; alle anderen Fragen sollen zurücktreten, das Parlament ein halten mit seinen Berathungen, damit der Herr Ministerpräsident und die Liberalen Zeit finden könnten

', wie Dr. Lneger nach der berühmten Rede zu dem Grafen Taaffe gesagt haben soll. ,,Wer er soll's nur nicht zu laut sagen', soll darauf Taaffe gesagt haben, und da hat er Recht. DerHilsernf an die Jungczechen. Ach, dass sie doch Raison annehmen möchten — die Jungczechen, so klingt's zwischen den Zeilen einer katholischen Zeitung durch — dann wäre die Majorität ohne die Liberalen vorhanden. Ja, ganz gewiss, dann wäre die Frage gelöst, die liberale Partei trocken gesetzt

nur versucht), Graf Taaffe habe das Ma növer angestellt, um denHohenwarthclub zusammen zuflicken, auf dessen Zusammenbrechen ja die liberale Partei so große Hoffnungen gesetzt hatte. Und das habe Gras Taaffe nicht gethan aus purer Liebe zu den christlichen Gesinnungen seiner Ge treuen, sondern einzig, weil der Herr v. Plener den Kamm zu hoch trug und etwas stark an Ministerstühlen rüttelte und die Herren meinten, es gienge so leicht, den Herrn zu spielen gegen über dem Chef. Jedoch wir wollen zuwarten

, sich zu versöhnen. Ach, es wäre ja so ein heilloses unbegreifliches Unglück, wenn nicht alle Wünsche der Liberalen erfüllt würden und Graf Taaffe sich nicht hinneigen würde mit der ganzen Breitseite seiner Gunst! — Die neuesten Stufen in der Entwickelung des parlamentarischen Streites sind folgende: Schon wieder soll sich — es berichten das liberale Blätter — Graf Taaffe etwas bemüht haben, die Liberalen zu gewinnen und wirklich eine Majorität zu gründen, aber mit den Liberalen, den Polen, dem Coronini- club

in einer der schwierigsten (!), von lausend Zu fälligkeiten bedrohten (so!) finan- ciellenOperation, dem Wechsel der Währung und der Herstellung der Metalleirculation, stehe, von deren Gelingen auf Jahrzehnte hinaus das wirtschaftliche Wohl ab hängig i st'. (Das meinten wir auch immer, aber Dr< Steinbach bringt dies ja im Hand umdrehen fertig, und ohne dass das Volk was davon g'spürt!) In solcher Zeit, meint die „Neue Fr. Pr.', sei es doppelt, ja zehnfach zu beklagen, dass die „deutschliberale Partei in einen Ver

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Volksblatt
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Seite 2 von 10
Datum: 03.05.1890
Umfang: 10
Arbeiterbe wegung angenehm zu machen, ging so weit, daß der Abgeordnete Herbst den Antrag stellte, die gegen anar chistische Verbrechen gerichteten. Ausnahmsgesetze gerade jetzt aufzuheben, jene Gesetze, welche das „liberale' Bürgerministerium mit Herbst und dem Trinkgeldmanne Giskra an der Spitze zur Zeit der uneingeschränkten Herrschast der liberalen Partei geschaffen hatten. Noch bezeichnender - war die Rede des „liberalen' Hofrathes Exner, der gerade jetzt das allgemeine, directe Wahlrecht

, zum 1. Mai seit dem Bestände der liberalen Partei begehrte, die sich früher, auch der kleinsten Ausdehnung des Wahlrechtes hartnäckig widersetzt, hatte. Für Denjenigen, der mit den wahren Absichten, mit den letzten Zielen und Zwecken der liberalen Partei nur halbwegs vertraut ist, wird der innere Zusammen hang all' dieser Dinge sofort klar. Die liberale Partei fühlt, daß ihre Zeit vorüber, daß ihre Herrschast un- widerbringlich verloren ist, wenn die Dinge so bleiben un!> sich weiter entwickeln

Man- chesterthume wie bisher zur Ausbeutung überlassen wird. Da die liberale Partei über das gesammte mobile Ka pital versügt, hofft sie dann um so leichter durch^ Be stechung der ganz armen Bevölkerungsschichten ihre Leute bei den Wahlen durchzubringen. Das wichtigste Motiv für diese Haltung der liberalen Partei liegt aber in dem Umstände, daß sie in voller Abhängigkeit vom capitalistischen Judenthume sich befindet, daß sie zu einem bloßen Werkzeuge iu der Hand des letzteren herab gesunken

und herbei geführt wurde. Jede Brganisatzon. Ästet GeÜt und über eigenes Geld verfügt die österreichische Arbeiterpartei gewiß nicht. Man weiß nun auch, woher das für diese Organisation erförderliche GM herAkomrnen ist. Wir wollen nun nicht behaupten, daß die liberale Partei die so' bedauerlichen l^cesse angeordnet hat. Aber die durch die „Aufklärung' der liberalen Neuschule unö durch den Einfluß der verlotterten Judenpresse entsittlichte und' verthierte Völksmasse, die an keinen. Gott und keine Ewigkeit

hat, daß trotz 'all' der von der judenliberalen Partei der Socialdemokrätie beigesellten, jüdischen Führer die alte Antipathie der Massen gegen den Bürger Sem nicht zu beseitigen ist. Aber mindestens den einen Vortheil haben diese nicht genug zu bedauernden Ausschreitungen für die juden liberale Partei gehabt, daß sie der Judenpresse und ihren parlamentarischen Partisanen Gelegenheit zu den erbärmlichsten Denunciationen gegen den Antisemitismus geben. Und dafür läßt das Großjudenthum es sich gerne gefallen

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 20.12.1892
Umfang: 4
. Was aber den Vorwnrf des Treubruchs betrifft, welchen eine „angeblich liberale Persönlichkeit' des 1. WahlkörpeeS begangen haben soll, so kennen wir den Namen dieser Persönlichkeit und sohln deren Gesinnung nicht. So viel aber wissen wir, daß für die Haltung der liberalen Partei der Beschluß der Wählerversainnilung maßgebend war und naturge mäß sein mußte, und daß man mit einer einzelnen, mit keinerlei Mandat ausgestatteten Persönlichkeit nicht ein Wahlkompromiß schließen kann, welches für Andere bindend

ist. — Wenn der klerikalen Partei ein anderes Mal wieder an einem Kompromisse ge legenem sollte, so möge sie sich an das liberale Wahl komite und nicht hinter dessen Rücken an an geblich gemäßigt liberale Persönlichkeiten wenden: das wäre wenigstens loyal! Die liberale Partei gönnt den Klerikalen von Herzen eine Vertretung im t^emeinderathe, die Kompromisse sind aber nur dort am Platze, wo der Sieg für beide Parleitn unge wiß ist, nicht aber dort, wo eine Partei durch ein Kompromiß nur verlieren kann. Das mögen

, welche die klerikale Partei zu den Wahlen getroffen hatte, mit einiger Aufmerksamkeit verfolgte, wer die Mittel kennt, mit welchen diese Partei die Agitation zu be treiben Pflegt, wer die Kräfte sah, welche sich in den Dienst der klerikalen Partei stellten, mochte durch das Resultat der Wahlen allerdings einigermaßen überrascht worden sein. Wahlreden von verblüffen dem Inhalte, bei deren Dnrchlesnng man ebenso er staunt war, über den Muth des Redners seinen Zuhörern solche Kost zu bieten, als über die Geduld

der Zuhörer, welche sich das wahnsinnigste Zeug über Wahrheit und Irrthum, über Toleranz und Liberalismus, materiell s und geistiges Wohl von Rednern vorschwätzen ließen, von deren Bildungs stufe auch der politische Gegner etwas Gediegeneres erwartet hätte, — Wahlreden solcher Art wechselten mit einer Thätigkeit der klerikalen Presse, welche je der anständige Mann von was immer für einer Partei auf daö Tiefste bedauerte und verabscheute. Schmähen und schimpfen, poltern und toben, ver dächtigen

und verleumden, — das bildete vor den Wahlen den hauptsächlichsten Inhalt des heimischen Organes der Klerikalen, sowohl als der Korrespon denten von auswärtigen Blättern. Durch die muth- willigsten Wahlreklamationen und Rekurse wußte die klerikale Partei die Wahlen 3 Wochen zn verzögern, um Zeit zu gewinnen iür ihre Agitation. Und nun, da Alles vergebens war, da selbst ein de müthigendes Kompromiß mit einigen Malcon tenten der liberalen Partei, welches unsere Kle rikalen zwang, 4Männern von ausgespro- chen

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Volksblatt
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Seite 6 von 8
Datum: 20.10.1888
Umfang: 8
wird, daß sich ein solcher Fall kein zweites Mal ereignet. Die Veränderungen im Cabinet Taaffe bereiten der liberalen Partei sehr unangenehme Stunden. Wie weit die Hoffnungsseligkeit bereits gediehen war, zeigt die Rede des Dr. Kopp, welche er selber in der vorigen Woche über die „poli tische Lage und die Aufgaben der Deutschen in Oester reich' gehalten hat. Dr. Kopp machte in dieser Rede besonders aufmerksam, daß die Uneinigkeit unter den liberalen Deutschen die Ursache gewesen sei, warum die ^liberale Partei die Herrschaft

in Oesterreich verloren ! habe. Es sei ein großer Fehler, daß die liberale Partei ! in der letzten Zeit nicht „regierungsfähig' hab? sein - wollen, da eine Partei, welche nicht die Macht erlangen ! wolle, keine politische Berechtigung habe. Auch in anderer Z Beziehung hat die liberale Partei gerade in der letzten Woche eine große Enttäuschung erlebt. Die liberalen i Blätter munkelten viel davon, daß ein Theil des böhmi- j fchen Großgrundbesitzes, insoweit er bisher mit der ! Regierung gegangen sei

zu können, die man gelegentlich recht hätte erweitern können. Man begreift vollkommen den Schmerz, daß die liberale Partei nun auch diese schöne Hoffnung mitbegraben muß. — Die liberale ungarische Presse ist von den Neuernennungen im Cabinet Taaffe durchaus nicht erbaut. Graf Taaffe, schreibt der „Pester Lloyd', scheint vorbehaltslos nach rechts hinüberrücken und sein Ministerium zu einer klerikalen Parteiregierung machen zu wollen. Prag, 15. Okt. (?. Johann Nep. Öhler 8.5.f.) Weil das „Tiroler Volksblatt' über diesen edlen

hat nicht nur die liberale, fondern auch die — officiöse Presse in Har nisch gebracht. Diese Thatsache ist für unsere Zustände überaus bezeichnend. Die offiziösen Blätter, gleichfalls von Juden geschrieben, fürchten nämlich in dem Grafen Schönborn den eifrigen Katholiken und zittern vor dem Jnslebentreten der konfessionellen Schule. Es ist unseres Wissens zum ersten Male der Fall, daß Regierungs organe gegen die Berufung eines Ministers remonstriren. Man sieht hieraus, daß die verbündeten Juden und Liberalen

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Der Burggräfler
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Seite 2 von 16
Datum: 28.09.1895
Umfang: 16
rühmende Ziel der Erhaltung des Klein bürger- und des Bauernstandes realisiren! wollen, eine solche, daß ernstliche Einwen-! düngen dagegen nicht ausbleiben konnten. I Die ganze Haltung der Partei ist einem gewissen Korporatio.nssozialismus günstig, der mit der gesummten Entwicklung der Neuzeit im Widersprüche steht und, was schlimmer ist, zum Staatssozialismus füh- j ren muß. Denn wer anders, als derI Staat würde den einzelnen Arten der Ge-! nossenschaften die Grenzen ihrer Befugnisse

zahlen zu können. Was würde überhaupt aus un serem landwirthschaftlichen Leben werden, wenn der Bauer seine Dienstleute nicht mehr um seinen Tisch versammelte, son dern seinen Grund und Boden durch Tag- löhner bearbeiten lassen müßte, die mög lichst viel Vortheile für Frau und Kinder zu erringen trachten würden? ; So kann man denn mit Fug und Recht behaupten, daß die christlichsoziale Partei, welche überhaupt mehr die Interessen der ! städtischen niederen Klassen, als diejenigen der bäuerlichen

Bevölkerung berücksichtigt,! kaum die Eigenschaften ausweisen dürfte, von welchen die Konservativen nicht ab- - sehen dürfen, wenn sie mit einer Partei ein eigentliches Bündnis schließen wollen. A. ’ i Inland. ' Das Wiener Geinriudewahlergrbrris im 3. Wahlkörper liegt nun in Ziffern vor., Ein Blick auf diese Ziffern zeigt uns die Nieder lage des Liberalismus in ihrer ganzen nieder em näheres politisches Verhältnis zu Leu ten zu treten, welche der katholischen Kirche mehr oder weniger als Gegner gegenüber

zu können? Ebensowenig wie die Jungczechen kön nen die übrigen ultraslavischen Parteileute die extremnational gesinnten Slovenen und Kroaten als politische Elemente gel ten, mit denen ein Bündnis möglich er scheint. Die Bildung eines aus zisleitha- nischen und ungarischen Gebieten zusam mengeschweißten Großkroatiens kann un möglich von einer Partei gutgeheißen wer den, welche, wie es die konservative thut, möglichst ausgedehnte Hochachtung des hi storischen Rechtes auf. ihre Fahne geschrie ben hat. Wie könnten

unsere Konserva tiven mit Leuten Hand in Hand gehen wollen, welche das Königreich Dalmatien aus dem Verbände der österreichischen Kronländer zu reißen beabsichtigen und somit entschlossen sind, die diesseitige Reichshälfte abermals zu schwächen? Was sodann die Christlichsozialen anbe langt, so gibt es allerdings Punkte, hinsichtlich deren eine gewisse Ueber einstimmung zwischen den von ihnen vertretenen Grundsätzen nnd' denjenigen der konservativen Partei besteht. Beide Fraktionen streben

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 30.10.1873
Umfang: 6
derReichS- rathswahlen. Prag, 27. Okt. Auf die direkte Ansrage des „Pokrok', ob die Narodni Listy' gesonnen seien, eine eigene liberale Partei mit selbstständigem Pro gramm zu organisiren, erwidern die „Narodni', eine solche Organisirung vollziehe sich aus innerer Nothwendigkeit. Eine liberale selbstständige czechische Partei werde von selbst über Nacht orgauisirt da stehen. Pesth» 27. Okt. Der „Pesther Lloyd' erhält folgende Mittheilung über das neue Aulehen: Bis her haben zwischen dem Finanzminister

-X- Klaa-Nfurt. 26. Okt. (Zu den Wahlen.) Mit dem gestrigen Tage sind in Karnlen die Wah- len für den ReichSralh beendet worden und da« höchst erfreuliche wie für «ärnten sehr ehrenvolle Resultat derselben ist, daß alle 9 Abgeordneten, die unser «lpenland In den direkt gewählten ReichSrath ,u entsenden hat, der verfassungstreuen Partei an- gehören. Alle Anstrengungen, welche die sogenannte Rechtspartei' seit Monaten in Bezug auf die Wch- len der Landgemeinden und selbst der Städte ge than

auch der Groß grundbesitz zur Wahlurne. Die Bestrebungen der klerikalen Partei erwiesen sich auch in diesem Wechl- körper als resultatlos. Von 65 abgegebenen Stim me» erhielt der Kandidat der Verfassungspartei, der bisherige ReichSrathSabgeordnete Karl Frhr. v. Cnob- loch die Majorität (52 Stimmen), während auf den Kandidaten der Rechtspartei, dem Abte der Benedik tiner in St. Paul, nur 11 Stimmen fielen nnd 2 Stimmen sich zersplitterten. Sie sehen also, Körn ten kann zufrieden sein mit dem Resultate

zu übertragen. * — Berichte über die Wahlmännerwahlen vom 28. Oktober liegen bis Abends nur aus den Städten vor. In Berlin siegte die Fortschrittspartei, außer- dem siegten Liberale entschieden in Magdeburg, Wiesbaden, Wraudenz, Königsberg, Erfurt, Kassel, Liegnitz, Kiel, Elberfeld, HildeSheim, Stettin und Naumburg. Klerikale siegten in Münster; in K:b- lenz wurden gewählt 54 Liberale und 33 Klerikale, in Köln 2/, Liberale, in Posen 142 Deutsche und 50 Polen. Hannover, Göttingen, Dortmund, Schleswig wählten

liberal, Fulda 23 Liberale und 15 Klerikale; in BreSlau sind von 720 Wahlmän- nern 24 klerikal, in Osnabrück 81 Liberale und 11 Ultramontane, in Danzig 293 Liberale und 18 Ultramontane und Konservatire; in den schlesischen Provinzialstädten ist die Mehrzahl liberal. Dresden, 30. Okt. Der jüngstverstorbene König Johann von Sachsen, geboren den 12. Dezem- ber 1801, folgte seinem verstorbenen Bruder Friedrich August am 9. August 1854 auf dem Throne; er war vermählt seit 1322 mit Königin Amalie

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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 20.06.1891
Umfang: 8
ausschließenden Weise die Stellung der judenliberalen Partei zur Regierung zu präzisiren. In dieser seiner Rede erklärte er, daß die liberale Partei eS um jeden Preis vermeiden werde, in die Opposition gegen das Kabinet Taaffe gedrängt zu werden. Sie hätte auch anläßlich der Verhandlungen mit dem Grafen Taaffe die Ueberzeugung erlangt, daß man sie nicht in die Opposition drängen wolle, und darum sei sie gerne bereit, an der gemeinsamen Arbeit mit dem Kabinet Taaffe theilzunehmen. Wenn man bedenkt, in welch

heftiger Weise durch 12 Jahre die liberale Partei und deren Presse das gegenwärtige System befehdet hat, wie dasselbe stets als der Inbe griff der Feindseligkeit gegen das Deutschthum und die Staatseinheit hingestellt wurde, dann muß man über diesen Gesinnungswechsel, für den sich nicht der geringste sachliche Grund anführen läßt, billig erstaunt sein. DeS Räthsels Lösung liegt aber sehr nahe. Die Herren Judenliberalen haben gerade in letzter Zeit, wo sie sich mit den festesten SiegeShoffnungen trugen

', gab Namens seiner Partei in ziemlich feierlicher Weise die Erklärung ab, daß die liberale Linke für diese Post stimmen werde. Diese Stellungsnahme der Judenliberalen ist um so bedeutungsvoller, als sie vollständig freiwillig erfolgte und bei früheren Budgetberathungen stets von liberaler Seite die Verweigerung des DipositionSfondS ausdrücklich damit motivirt wurde, daß in der Bewilligung desselben ein entschiedenes Vertrauensvotum für die Regierung zu erblicken wäre. Die Hoffnung, sich allein

ist, daß eS auf jede politische Partei angewendet werden könnte. ES wäre deshalb auch eine politische Unklugheit ersten Ranges, wenn die deutschconservativen Abgeordneten sich etwa dazu herbeilassen würden, diesem Gesetzentwurfe, der bei einer demnächst eintretenden Verschiebung in den Regierungskreisen nur zu leicht gegen sie selber zur Anwendung gebracht werden könnte, ihre Zustimmung zu geben. Schon die Haltung, welche die liberale Partei in dieser Frage einnimmt und die entschieden als geschickt bezeichnet werden muß

, daß es Ausgabe der Partei sei, unentwegt an dem Kampfe gegen die deutschen Antisemiten und die deutschen Konservativen festzuhalten und nicht zu ruhen, bis dieselben vollständig zurückgedrängt seien. Damit machte der gute Mann in der nachdrücklichsten Weise seine EhrfurchtSbezeügung vor den Brod- und Austrag gebern der Partei, vor dem jüdischen Geldprotzenthum. Und beim Bankette ergriff Herr v. Chlumecky, der ja die lange ministerlose Zeit so schwer empfindet, das Wort, um in einer jeden Zweifel

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 25.06.1903
Umfang: 8
ist nämlich nicht mmder Szell, nur in etwas anderer Form, der Mann Börse, der Mann des Liberalismus. Man und wünschte, daß er die liberale Partei diese, nicht um Ungarn oder um die handelt es sich—, man hoffte und wünsch t?, liberale Partei ebenso wie sein Vorgänge ^^uhalten und ihre Herrschast im Lande sichern Tirol,», werde; einige Blätter teilten zugleich mit der Nachricht von seiner Berufung schon die ganze Ministerliste mit; sie meldeten, daß die Opposition, besonders die UnabhäugigkeitsparA ganz

bestürzt sei, daß der Präsident des Reichstags, .Graf Apponyi, nicht bloß das Präsidium, sondern sogar das Mandat nieder legen werde, daß somit die liberale Partei viel geeinigter und stärker dastehen werde. Und siehe, nichts von alldem ist eingetroffen. Stephan TiSza hat kein Ministerium zusammengebracht; nur den einzigen, den Honved- (oder LandeSverteidi-! gungS-Minister Fejeroary, dessen Verbleiben im Kabwett der Kaiser verlangt hat, nur diesm konnte er für sein Kabinett gewinnen

wurde. Ein Kabinett Khuen-Hederoary wird aber sür Ungarn zum allermindesten dasselbe bedeuten, wie das Kabinett Badeni sür Oesterreich. Daß eS ihm gelingen werde, die bestehende Krise zu beseitigen, davon ist keine Rede, schon deshalb nichts weil die Frage „Was wird nun kommen?' noch etwas anderes bedeutet/ nämlich: - 2. welche Parteigestaltung in Ungarn wird eS nun abgeben? In letzter Zeit hat es nämlich in Ungarn eine sehr große liberale Partei gegeben, die seit dem Eintritt der Nationalpartei

. Mittwoch 1. Theobald E., Verena I. Hört, ich will gehorsamst sagen,. Was euch in die Seele schneidet: Jeder zollbreit guten Namens Wird von eurem Stolz beneidet: Seb. Brunner. Die poktische Lage in Ungarn. Wien, 20. Juni 1903. Wie die Geschicke Oesterreichs durch Böhmen so werden die Geschicke der Gesamtmonarchie durch Ungarn bestimmt, wenigstens seit dem Jahre 1848. Ungarn oder vielmehr die dort herrschende Partei hat eS verstanden, die Monarchie Nicht zur Ruhe kommen zu lassen und seit 18K7

; alle anderen, die er anging, haben ihm ewe Absage erteilt. Nicht bloß diese; ein sehr beträchtlicher Teil der liberalen Partei. 80—1l)0 Mann, haben einen förmlichen Absagebrief geschrieben. Die Unabgängigkeitspartei, anstatt bestürzt zu sein, hob Yen Kopf wegen dieses Miß erfolges ihres Gegners nur um so höher; und der unbequeme Apponyi erklärte, nachdem kein Ministerium existiere, müsse er das Präsidium behalten und die zwei Vizepräsidenten, mit ihm stehen und fallen zu wollen. Apponyi ist eben ein schlauer Fuchs

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 8
Datum: 23.11.1880
Umfang: 8
. Man verfolgte aus beiden Seiten dasselbe Ziel mit der gleichen Energie, ohne jedoch auch den gleichen. Er folg zu erzielen. Insbesondere die liberale Partei ließ es an Parteitagen, Wähler-Versammlungen, an großen Parteiredeu und sonstigen Kundgebungen nicht fehlen, nm das ersehnte Ziel, nebst alldem, was es einschloß, zu erreichen. Prüft mau das Resultat dieser Bemühungen ohne Voreingenommenheit, so zeigt es sich, daß dasselbe ein sehr geringes ist. Trotz der volltönenden Versicherungen, die man in Möd

- ling, Brunn, Karlsbad und zuletzt in Wien vom Stapel ließ, ist es unverkennbar, daß die liberale Partei nichts weniger als fest gefügt ist. Wie ein schriller Ton töueu durch die stolzen Reden von der erreichten Einigkeit der Partei die Worte Walters« kirchen's, Zschock's und Kronawetter's hindurch und zeigen die Kluft, welche die einzelnen Fraktionen der Partei von einander trennt. Einig ist man blos in der Bekämpfung der Regierung und in Ausfällen gegen dieselbe. Damit bleibt man freilich

angeschwärzt hat, unwahrer Weise von der Regierung plötzlich auf hohe Posten berufe» läßt. Bei einer derartigen Vorgangsweise ist es wahrhaft nicht zu verwundern, daß die Sympathie, die man im Auslande der liberalen Partei entgegengebracht, nach und nach erkaltet. Die liberale Partei tritt sonach in die neue Session des Reichsrathes weder gestärkt,, 'noch mit eine i kräftigeren Rückhalt ein. Ihre Reihen sind vielmehr durch das Ergebniß der Ergänznngswahlcn und durch den Kampf unter sich gelichtet

einem Grundsatze treu, an dem man seit Bestehen der Partei jeder Regierung gegenüber festgehalten hat. Ein solcher Grundsatz mag dem und jenem passen, den Wünschen der Masse der Bcvöikernng entspricht er aber nicht. Diese will von der Thätigkeit der gesetz gebenden Körper ein greifbares, ihren Interessen wirklich entsprechendes Resultat haben. Alles andere perhorreszirt sie. Es kann daher auch nicht Wunder nehmen, wenn die konservative Partei im Volke an Anhängern gewinnt, denn sie setzt, im Gegensatze

zur liberalen Partei, auf ihre Fahnen populäre Ziele. Derjenige, der nur für hohe oder nationale Politik eintritt, findet auf Seite der deutschen Bevölkerung wetlig mehr als Gleichgiltigkeit. denn diese wünscht vor Allem eine Besserung ihrer materiellen Verhält« nisse. Wie wahr dies ist, hat sich gelegentlich des 'jütlgsten deutfch-österreichifchen Parteitages gezeigt. Wohl werden die oppositionellen Blätter nicht müde, den Erfolg dieser Partei-Versammlung als einen glänzenden hinzustellen, und derjenige

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 8
Datum: 20.12.1880
Umfang: 8
Parlament tarischen Kampfmittel Gebrauch gemacht und damit infolge der geringen Bedeutung der Vorlage eine parlamentarische Waffe abgestumpft hat, dcr man sich nur im äußersten Falle bedient. Das Ausland erkennt also die Gefährlichkeit des Vorgehens dcr liberalen Partei und eiu angesehenes Berliner Blatt, die „Nationcil-Zritung', kommt bei seinen Betrach- tnngen zu einem nichts weniger als für die liberale Partei günstigen Resultat. Sie sagt: „DaS ist das Eigenthümliche der österreichischen Zustände

, daß jede Partei ihren ganzen Scharfsinn darauf konzentrirt, wie sie einem gegnerischen Ministerium ein Bein stellen will, und daß sie so wenig Zeit hat, darüber nachzudenken, was sie selbst thnu will, wenn sie zur Regierung kvmmt und wie sie vie gebotene Gelegen heit ausnützen will. Daß die liberale Partei in Deutschland anders verfahren hat. daß sie Maßregeln, deren fachliche Beiechtigung sie anerkennt, jedem Ministerium bewilligt, daz ist es, was ihr von Seite der überlegenen Freunde in Oesterreich

viel Mitleid und Spott eingetragen hat. Wir wollen heute da rüber nicht rechten; die liberale Partei hat hüben und drüben keine Seive gesponnen. Vor den Augen aber liegt die Thatsache, daß die deutschliberale Partei in Oesterreich vor einem gewaltigen Zersetzungspro- zesse steht; eine Bewegung, welche mit' unseren agra rischen eine gewisse Aehnlichkeit hat, ' hat sich in den deutschen Kronländern erhoben und die Bauern fassen in ihren Versammlungen Beschlüsse, ans denen her vorgeht, daß sie weder liberal

. Bozen am 15. Dezember 1380. Für den Ausschuß der Advokatentammer der Präsident: Dr. Karl v. Hepperger. Äich tamtlich ^ r Ll) eil. Politische Tages - Chronik. Inland Innsbruck, 20. Dezember. » Zur parlamentarischen Lage schreibt einer unserer Wiener Berichterstatter unterm 17. De zember : „Das Vorgehen der liberalen Partei in der Debatte über das provisorische Budgetgesetz wird von allen ruhig denkenden Kreisen des In- und Auslandes scharf kritisirt. Außer einer verhältniß mäßig geringen Anzahl

von Parteiorganen . findet sich Niemand, der das Verfahren der Minorität bil ligt. Selbst liberale Organe des. Auslandes kön nen nicht umhin, zu bemerken, daß der Kampf, den die Minorität die letzten Tage gegen die Regierung geführt hat, ohne greifbaren Anlaß, mit Gewalt herbeigezogen wurde und schon deßhalb nicht zu bil ligen sei. Die Verweigerung des provisorischen Bud gets, wird von diesen Organen insbesondere aber noch aus dem Grunde als nicht opportun anerkannt, weil damit die Opposition von dem stärksten

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Brixener Chronik
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Seite 9 von 12
Datum: 13.01.1912
Umfang: 12
. Heute gelte aber der Kampf der Liberale» in erster Linie der klerikalen Partei. Eine andere liberale Wortführerin, die „Neue bayerische Landes- zeituug', schrieb unter dem 14. November 1911; „Es ist Zeit, daß der frische Luftzug, der die katho lischen Staaten Frankreich, Spanien, Portugal, Italien und Belgien durchweht, endlich auch Bayerü durchdringe.' Und der echt liberale „Mannheimer Generalanzeiger' schrieb einst den Satz: .DaS Kulturideal ist die Freiheit, nicht die Autorität

österreichischen Verhältnisse nicht ganz ohne Einfluß bleiben wird. Bei den heurigen deutschen Reichslagswahlen handelt es sich um nicht mehr und nicht weniger als um den Austrag des Welt anschauungsstreites zwischen zwei großen Partei gruppen. Auf der einen Seite finden wir Zentrum und Konservative als die Vertreter des positiven Christentums. Diesen gegenüber stehen der L i b e r a l i s - mus und die Sozialdemokratie als die Ver teidiger der materialistischen Auffassung. Unseren Lesern wird eine kurze

, die Jugend- und Arbeitervereine gründeten. Nach dem Siege Preußens über Oesterreich wollten nun die Muralen die katholische Kirche dem Protestantismus unterjochen. Dieser Plan führte zur politischen Einigung der Katholiken im Jahre 1870. Sie schloffen sich zur Zentrumsfraktion zusammen, einer konstitutionellen Partei mit konservativerTendenz. Ihr Programm enthält folgende Punkte: Autonomie der Staaten und Aufrechterhaltung des föderativen Charakters des Reiches. Politik des sozialen Fort schritts

, daß jede liberale Kirchenpolitik die evangelische Kirche schädigt. Während die Konservativen dem Parlamentarismus im all gemeinen nicht besonders günstig gegenüberstehen, sind die Liberalen, deren Wähler fast aus schließlich den bürgerlichen Ständen (meist Ange hörige der freien Berufe) angehören, Anhänger einer Parlamentarischen Regierung. Schon zur Zeit Bis marcks zerfielen sie in zwei Lager; es bildete sich eine gemäßigte Rechte und eine fortschrittliche Linke. Merkwürdig ist, daß gerade

die Fortschrittspartei zum Hort des Doktrinarismus und der aristokrati schen Tendenzen in der liberalen Partei wurde. Die gemäßigte Rechte gab sich im Jahre 1866 unter Bennigsen den Namen nationalliberale Partei. Von den Nationalliberalen löste sich in den achtziger Jahren die freisinnige Bereinigung ab, während sich die früheren Fortschrittlichen in der freisinnigen Volkspartei vereinigten. Die äußerste Anke ist radikalerer Natur und nennt sich süddeutsche Volks- Partei. Diese drei liberalen Fraktionen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 18.11.1947
Umfang: 4
Einzelpreis 35 Grosdien Sozialistisches Tagblatt für Tirol Redaktion; Innsbruck, Maximilians traSe 7. Tel. 2450 Verwaltung: Maria - Theresien - Straße 40 Tel 2047 Eigentümer: Sozialistische Partei Österreichs, Landesorganisation Tirol Redaktionelle Einsendungen werden in der Schriftleitung übernommen Bezugsbedingungen : monatlich S 6.80, in Durch die Post oder Träger den Verschleißstellen S 6A0 Nummer 263 Innsbruck, Dienstag, 18. November 1947 45 fahrgang Zwischen Saslilstei and Kommunisten

i der christlich-demokratischen Partei eine Rede, m der | er die Sozialistische Partei Saragats dazu aufforderte, | ehestens in die Regierung einzutreten. Die neuen Landarbeiterorganisationen — keine Vertretung der Arbeiterschaft j Wien, 17. Nov. (APA). Mit einem Referat | des Präsidenten wurde heute die erste Tagung der Gewerkschaft der Land- und Forstarbeiter abge schlossen. Heute gebe es, wie Präsident Böhm aus führte, noch Hunderttausende, die nach ihrer Klassenlage zur organisierten Arbeiterschaft

aller Parla mente" zu reformieren und zu modernisieren, fü gen sich bald den hergebrachten Regeln. Tradi tion und Respektierung überlieferter Formen sitzt tief im englischen Wesen; die Engländer bringen das Kunststück zuwege, unter Beobach tung alter Formen und Formalitäten die tatsächr liehen Verhältnisse oft radikal umzugestalten. Unter der Maske der unveränderlichen Tradition geht unablässig der Kampf um die Macht vor sich. Durch Jahrhunderte rangen „Konservative," und „Liberale" auf dem Boden

des Parlamentes* Diese Auseinandersetzungen gehören der Vergan genheit an, ebenso die Rededuelle brillanter par lamentarischer Persönlichkeiten. Winston Chur chill ist. noch ein Ueberlebender dieser Periode. Mit dem Aufstieg der Arbeiterschaft und ihrer Partei begann eine neue Aera. Heute ist die Arbeiterpartei an der Macht;' sie verfügt über eine derart eindeutige Mehrheit von Abgeordneten im Unterhaus, daß sie auf die Wünsche der Opposition kaum Rücksicht zu neh- - men brauchte. Aber das widerspräche

der eng lischen Auffassung über Demokratie. Auch inner halb der eigenen Partei herrscht nicht jene uni forme Geschlossenheit, die man meistens auf dem Kontinent vorfindet. Der einzelne Abgeordnete hat große Freiheiten und im allgemeinen ist die freiwillige Disziplin wirksamer als Zwang von „oben". Die schärfsten Kritiker der Außenpolitik der Regierung befinden sich innerhalb der Regie rungspartei; neben den unentwegten Befürwor tern einer Ostorientiernng um jeden Preis, die man in der Regel

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Der Bote für Tirol
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Seite 6 von 10
Datum: 02.07.1903
Umfang: 10
141'-5 gehöre und sich infolge dieser langjährigen Mit gliedschaft einen Veteranen der Partei nennen könnet Seine bisherige Wirksamkeit, die schon einen ziemlich langen Zeitraum umfasse, habe ihre Wurzeln in der liberalen Partei. Ans die ser Partei habe er stets Kraft geschöpft, so oft er sich zu irgend . einem Schritte entschlossen habe. In allen seinen Handluugeu habe er sich aus die liberale ^Partei gestützt, welche die verfassüugsmäßige Mehrheit des Landes gebil det habe. Es sei begreiflich

, daß die Mehrheit der Nation sich seit vielen Jahren für diese Partei erklärt habe, die die gegenwärtige Ent wicklung des Landes so mächtig gefördert habe. Das Land sei dnrch die Politik dieser Mehrheit das geworden, was es ist. Der Liberalismus, welcher die feste Basis dieser Partei bildet, sei in der geschichtlichen Überlieferung der Nation tief begründet, und dieser Umstaud erkläre die Herrschaft der liberale» Partei, die deu Willen der Majorität der Nation ausdrücke. Wenn er die Bildung des Kabinetts

übernommen habe, so habe er dies im Interesse jener Prinzipien getan, zu welche» sich die Partei bekenne. Er identifiziere sich mit dem Willen der Partei und eiu untrüglicher Beweis hiefür sei die Art, wie er seiu Kabinett gebildet habe, und der entschlossene Wille der jetzigen Regierung, die liberale Richtung der früheren Regierung iu allem beizubehalten. (Lebhafter, anhaltender Beifall.) Er hofft, das; dies die Billigung der Partei finden werde. (Lebhafter Beifall und Eljen-Rufe.) Der Ministerpräsident

er es sür seine Pflicht, hervorzuheben, daß er die Erklärungen der frühere» Regierung in ihrem ganzen Umfange und in ihrer Form akzeptiere nnd ihnen beipflichte. (Lebhafter anhaltender Beifall.) Als seine Hanptpflicht betrachte cr die Festlegung und Befestigung des ungarischen Staates uach jeder Richtung, wie dies aus dem Charakter des Staates naturgemäß hervorgeht. (Lebhafter, begeisterter Beifall.) Er werde das brüderliche Verhältnis mit Kroatien pflegen, nne dies die Partei stets getan habe. (Beifall

geben können, für immer verstummt und das, was Lajos erzählen konnte, war nicht viel. - schwindenden Jahren verblaßten allmählich die frühesten Kindhcitscriuucrttugcn des Slowakenjungen; nur jene grausige Novembernacht lebte in unverwischbarer Klarheit in ihm fort. Er versank darüber oft in ein grübelndes Sinnen, gramme übereinstimmen, so sei zn einer ge deihlichen Wirksamreit iwch anszerdem' volles gegenseitiges Vertrauen nnerläßlich. Er wende sich mit Vertrauen an die Partei u«d bitte

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