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Volksblatt
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Seite 5 von 10
Datum: 27.05.1882
Umfang: 10
noch seinen Wähler» i» Schluckenau erklärte: die liberale Partei könne a» eine Erweiterung des Wahlrechtes nicht denken, well sie dadurch einen Selbstmord begehen würde; das hinderte ihn nicht in dem Augen blicke, wo die konservative Partei energisch die Wahlreform in die Hand »ahm und für ihn die Gewißheit bestand, daß eine Erweiterung des Wahlrechtes durchgeführt werde, auch wenn er noch so heftigen Widerstand leistete, den Versuch zu wagen, die Vorschläge der con servativen Partei zu übertrumpfen. Damals

schien es, als ob die Liberalen in der Erweiterung des Wahlrechtes nicht weit genug gehen könnten, als ob fie am liebsten das allgemeine Wahlrecht einführe» wollten. Heute liegen die Dinge wieder ganz anders. Heute zeigt die liberale Partei ihr wahres Gesicht. Die liberalen Herrenhausmitglieder wollen von einer Erweiterung des Wahlrechtes überhaupt nichts wissen; sie bekämpfen dieselbe mit dem Aufgebot aller Kräfte. Er bärmlicher hätte die liberale Partei i» der ganzen Frage sich nicht benehmen könne

, um dies zu begründe», gar nicht auf andere Umstände hinzuweisen» wo ma» hinblickt, zeigt sich i» de» Reihe», die bisher sich zu der liberalen Partei rechnete», tiefe Gäh- rung, ei» großer Theil der Bevölkerung wendet ihr de« Rücke», well er sie viel zu sehr verjudet findet. Vor einigen Monaten ver kündeten die liberalen Blätter triumphirend, daß für den Antisemitis mus in Oesterreich kein Boden sich vorfindet. Vor einiae» Woche» gab der Großmogul der hiesige» liberale» Presse die Parole auS, jede a»tisemitische

Bewegung todtzuschweigen und gester» versammelte» sich über ein halbes Tausend der feinsten Bürger WienS, um offe» die Nothwendigkeit der Pflege praktischen Christenthums zu bekennen. Daneben laufen die Bestrebungen eine österr. VolkSpartei zu gründen, welche au» deutsche» Elemente« bestehen und den vo» de» Liberalm hochgehalte»en Nationalitätenhader zum Schweige» bringen will. Der Handwerkerstand hat sich längst überzeugt, daß vo« der liberale» Partei, welche nur die Interessen deS Kapitals

und der Großindustrie vertrete» hat, in einem Maße, daß für sie der Name: „VerwaltungS- rathS'Partei' geschichtlich geworden ist, absolut kein Heil für ihn zu erwarte« steht. Die Bauern haben alle Lockungen der Liberale» nicht zum Uebertritt in ihr Lager vermocht. Die Arbeiter stehen de« BörsenliberaliSmuL geradezu haßerfüllt gegenüber. Dürfen wir da nicht hoffen, daß unter diesen Umstände» die liberale Partei bald i» das Nichts zurücksinkt, wie sie eS »ach ihren Grundsätzen und »ach ihrer Thätigkeit vollauf

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 25.06.1895
Umfang: 8
frei geworden für den Kampf gegen den Liberalismus, für jenen Kampf, der ein Lebenselement für jede katholische Partei bildet, jenen Kampf gegen den gemeinsamen Feind, der umso nothwendiger ist, je gewaltiger und verderblicher die nächste Folge des Liberalismus, die Socialdemokratie, auf tritt. Es geht nun einmal nicht an, die Social demokratie bekämpfen wollen und zugleich die liberale Partei als eine „st aats er haltende' Partei anerkennen und sich mit ihr zu verbinden auf der Grundlage

der Gleichwertigkeit, die dem Liberalismus noch die Möglichkeit bietet, seine Grundsätze aufrecht zu erhalten und zu ver breiten. Diese Anschauung wird gerade durch das bekräftigt, was jetzt zum — Lobe oder zur Ent schuldigung der Coalition gesagt wird. Das einzige, was ihr nachgerühmt wird, ist: Die liberale Partei sei durch die Coalition geschwächt worden, Graf Hohenwart habe die liberale Partei in Schach gehalten und gezähmt. Es ist von großem Nutzen, dass man die Schwächung der liberalen Partei in dieser Weise

als ein erstrebens wertes Ziel hinstellt. Angenommen, dass Graf Hohenwart dieses Ziel durch die Coalition er reicht hat, so wird man doch auch so gerecht sein, der christlich-socialen Partei ein derartiges Verdienst außer der Coalition zuzuerkennen. Umso leichter wird man sich aber auch auf diesem Boden wieder finden. — Wird doch jetzt als glaub würdig (!) berichtet, Graf Hohenwart habe sogar die Unterstützung der Jungczechen (!) gesucht, um die liberale Partei zu schwächen, und die Jung ezechen seien

auf dem Wege, regierungsfähig zu werden. Noch eine andere Freiheit oder Unabhängig keit ist gegenwärtig außer Frage. Die conservative und die liberale Partei waren in der Coalition Regierungsparteien. Jetzt ist es auch die con servative Partei nicht. Es ist nun zwar leicht denkbar, dass eine ganze liberale Partei in einem Staate als Regierungspartei sich eines behaglichen Daseins erfreut, aber es wird in keinem con- fessionslosen modernen Staate vorkommen, dass eine ganze katholische Partei

, Weife für die liberale Partei zu fructificieren sucht, und mit einer gewissen Absichtlichkeit be tont, dass er der erste protestantische Minister des Innern in Oesterreich ist. Wir machen kein Hehl daraus, dass insbesondere der letztere Um stand in unseren Konservativen Kreisen Miss stimmung hervorgerufen hat. Aber wir müssen, um der Wahrheit die Ehre zu geben, auch an führen, dass während der Amtsführung des jetzigen Ministers als Statthalter, so viel wir wissen, trotz der mannigfachen kirchlichen

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 08.04.1896
Umfang: 4
Nr. 80. „Bozner Zeitung (Südtiroler Tagblatt'). Mittwoch, den 3. April t836. Aus dem Wege nach Damaskus. Die „Neue Freie Presse' ist auf dem Wege aus einem SauluS ein Paulus zu werden. Auch ihr dämmert nun die Erkenntnis aus, daß die liberale Partei nicht immer der Liberalismus ist. Was in diesen Blättern .-schon vor nun neun Iahren verirrten wurde, nämlich, daß die deutsche Partei den Unterströmungen, welche eine neue Zeit mit anderen Bedürf nissen und Anschauungen hervorgerufen

hat, sich anpassen müsse, das wird nun von der „N. Fr. Presse', jenem Or gane, welches am hartnäckigsten den modernen Anschauungen Widerstand leistete, in einem Osterarlikel ausgesprochen. „Einer Umgestaltung wird sich die liberale Partei unterziehen müssen; d e n n s i e i st a l t g e w o rd e n und wer alt wird, sagt Goethe, wird eines wichtigen Menscbenrechtes beraubt: von seinesgleichen beurtheilt zu werden.' Ja, wirklich ist die liberale Partei alt geworden, während der Liberalismus selbst jung geblieben

bei ihr ihren Sammel- und Zu stuchtSort finden, alle deutschen Minoritäten in den Ländern auf ihre Unterstützung rechnen können, jedes an irgend einem Punkte der Monarchie gesährdete deutsche Interesse muß von der ganzen Partei ausnahmslos und solidarisch als das ihrige betrachtet und mit den äußersten Mitteln vertheidigt werden, dann wird dem deutschen Volke auch dort das Vertrauen zur Partei wieder« kehren, wo es zum Theile schon verloren gegangen ist. Die deutsch-liberale Partei muß ferner liberal

und im Landtage die liberale Partei nennt, sich zu einer solcken Verjüngung aufraffen kvnrte. Die „N. Fr. Presse' sagt ja selbst, daß sie alt geworden ist und ein Greis kann sich nicht, beim besten Willen nicht, zum Manne zurückleben. Wenn die „N. Fr. Presse' eS ernstlich meint mit ihrem Ruf nach einer nationalliberalen Partei, so muß sie den Ruf nach neuen Männern erheben, nach Männern, deren GesichtSweite groß genug ist, um die moderne Welt zu überblicken, nach Männern, die nicht zu müde sind, um den Kampf

mit den feindlichen Mächten wirklich aufzunehmen und die eS ver schmähen, alles von der Gunst der Regierung zu erwarten, nach Männern, welche den Weg zum Volke wieder finden, den die deutschliberale Partei als solche verloren hat. Diese neu? liberale Partei wird nicht nur unbeugsam national, nicht nur unbeugsam freiheitlich und antiklerikal, sie wird auch sozial sein müssen. Sozial nicht im Sinne einer Gnade, welche die oberen Stände den unteren erweisen sich ein wenig mit deren Bedürfnissen zu befassen, sozial

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 16.08.1879
Umfang: 6
wie- der errichtet und mit der Wegräumung des Schuttes begonnen. Die Vorräthe im Taschli-Han brennen noch immer; die Verluste an baarem Geld in eisernen Kästen stellen sich immer höher. Deutsches Neich. Während die „Nordd. A. Ztg.' in der geschmackvollen Art ihrer Polemik so weit vorgeschritten ist, der liberalen Partei zu insinuiren: sie wolle den Reichskanzler durch den Abgeordneten Rickert ersetzen, beginnt die liberale Presse endlich mit der Auf stellung leitender Gesichtspunkte iür die im nächsten Monate

zu eröffnende Wahlkampagne. Die „Nat.-Ztg.' verlangt von jedem, der ein Mandat für den preußi schen Landtag durch die liberale Partei erlangen will: daß er sich gegen eine Verlängerung der Elats- und der Legislaturperiode erkläre, allen retrograden Bestre bungen auf dem Gebiete der Kirche und Schule Wider stand leiste, jede Rückbildung auf dem Gebiete der die Selbstverwaltung betreffenden besetze und insbesondere jede Verlümmerung der Verwaltungsiustiz bekämpfe und daß er für eine gute Ordnung in den Staats

, das wir zurückweisen, die ausgesührten Punkte den Parteigenossen zur Erwä gung, selbstverständlich ohne damit das Gebiet der in den Vordergrund zu rückenden Fragen irgendwie abzn- grenzen. Wir eral'ten es namentlich für selbstver ständlich, daß die liberale Partei die Mittel, welche die neue Steuerbeiastung an die Hand gibt, dazu benutzt, damit auch in der That den vorzugsweise belasteten Elementen die möglichste Er eichterung zutheil werde. Freilich wird sich dabei herausstellen, wie trügerisch die Versprechungen

, — die Trennung sollte ja nur von kurzer Dauer fein, und die Hochzeit gleich nach der Uebersiedlung gefeiert werden. Bis der Partei-Bewegung steht, spricht sich für eine mög lichst entschiedene Wahlparole aus. Sie schreibt: „Will die nalional-liberale Partei Opposition machen. gegen die hereinbrechende Reaction, so muß sie ein klares Programm haben, ein klareres als sie bisher hatte und bei ihrem Verhältnisse zum Fürsten Bismarck zu haben brauchte. Können die Führer der Partei

, daß das natio» nal-liberale Wahlcomite gesonnen ist, sich mit der Fort schrittspartei förmlich zn verbinden. Natürlich würden die wirklich noch zur national-liberalen Partei Gehöri gen überall da den fortschrittlichen Kandidaten unter stützen. wo derselbe die meiste Anwartschaft auf den Wahlsieg hat, und umgekehrt wird auch die Fortschritts partei so agiren; eine förmliche Allianz beider Frak tionen bei den Wahlen bleibt jedoch ausgeschlossen. Stalten. Aus Rom, 11. August, wird der „Pol. Korr.' geschrieben

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Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 8
Datum: 02.08.1905
Umfang: 8
Partei, in welchem es unter anderm heißt: „Die Bereinigung der siebennudsechziger Elemente soll zum Schutze des Ausgleichs erfolgen, das Projekt des Baron Banffy aber würde nichts weniger als diesen Schutz bedeuten, da es eine solche praktische Auslegung des Grundgesetzes bezweckt, die das ganze Ausgleichswerk gefährden uud dem Streben nach der Personalunion neue Stützen bieten würde. Dazu aber kann sich die liberale Partei nicht her geben. Graf Tisza hat ihr wohl freie Hand gegeben. Er konnte

dies anch mit Beruhigung tun, denu er ist überzeugt, daß seine Gesinnungsgenossen von dem durch die Bedingungen der Erhaltung und Sicherung des Ausgleichs vorgezeichueten Wege nicht abweichen werden. Die liberale Partei wird gern die Hand bieten zu jeder Entwirrung, die dieses vor Augen hält, sie kann sich aber keiner, wenn auch staats rechtlich gleichgesinuteu Partei anschließen, die durch ein unbestimmtes Gelübde an jene Koalition gebunden ist. die eigentlich doch nur eine radikale Änderung

der gegenwärtigen staatsrechtlichen Basis anstrebt.' Das „Neue Pester Journal' schreibt: „Worum es sich auch nach der Neugruppierung der Parteien handeln würde, das wäre die Durchführung eines Kompromisses bezüglich der Programmpunkte. Warum aber dieses Kompromiß nur dann möglich sein soll, wenn die Mitglieder der derzeitigen liberale» Partei ins Lager der Koalition übergehen und sich dort den Dissidenten oder den Bauffyauern anschließen, ist uns nicht recht ersichtlich. Ja, im Gegenteile

gegen die durch die liberale Partei verstärkte Koalition schwinden würde, ist fraglich, daß sie aber bei einer reinlichen Scheidung zwischen Unabhängigkeitspartei und l367er Parteien jede Basis verlieren wüßte ist gewiß. Wir meinen deshalb, daß über die Frage ob die Ralliierung der 1867er Parteien innerhalb oder außerhalb der Koalition erfolgen soll, nicht so leichthin entschieden werden darf. Da der Zweck der. selben nicht nur die spätere Verteidigung der 1367er Basis, sondern auch die Beilegung der jetzigen Krise

durch die selbstloseste Entsagung zu unterstützen bereit sei. „Budapesti Hirlap' nimmt mit Befriedigung von der Aufwallung Kenntnis, welche sich der Gemüter der liberalen Partei bemächtigt hat und erklärt, eine Auferstehung der liberalen Partei sei unmöglich, an eine solche glaubt selbst Graf Stephan Tisza nicht mehr. DaS Organ des Baron Banssy, „Pesti Hirlap', I behauptet, daß die liberale Partei selbst der Krone nnr einen Dienst erweisen würde, wenn sie sich je eher auslösen und das Zustandekommen

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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 11.03.1891
Umfang: 8
gegen Dr. Kronawetter durch, der mit 1141 Stimmen in der Minorität blieb. In der einzigen Stichwahl in Alsergrund drang der Kandidat der Deutschliberalen, Professor Wrabetz mit 2082 Stimmen gegen Professor Warmuth mit 1865 Stimmen durch. Die Großgrundbesitzer von Oberösterreich wählten drei conservative Abgeordnete; die liberale Partei enthielt sich der Wahl. Der fideicommissarische Großgrundbesitz in Böhmen wählte fünf conservative, der nichtfidei- commissarische 12 Conservative und 6 Liberale. Der Großgrundbesitz

Wälschtirol. (Zu den Städtewahlen.) In Trient wurde Baron Johann Ciani (liberal) mit 734 Stimmen gewählt. Der conservative Candidat Dr. German Conci erhielt 373 Stimmen. Neun Stimmen wurden zersplittert. — Ja Rovereto erhielt Baron Valerian Malfatti (liberal) 550 Stimmen, der con servative Candidat Prof. Theol. Josef Lange 240 und Ognibene 54 Stimmen. Beide Erwählte sind also National. Liberale. Im ersten Wahlkörper des adeligen Großgrundbesitzes wurde als Reichsraths'Abgeordneter gewählt

Se. Hoch würden und Gnaden Leo TreuinfelS, Abt des Benediktinerstiftes Marienberg. L. Im übrigen Oesterreich. Am 6. März fanden 23 Reichsrathswahlen statt. Es wählte der Großgrundbesitz in Mähren und Salzburg, die Handelskammern in Böhmen, G a- lizien und der Bukowina, die Städtebezirke Görz und Jstrien. Gewählt wurden 3 Jungczechen, 1 Alt- czeche, 8 Deutschliberale, 3 Polen, 3 vom Coroniniclub, 1 Deutschconservativer, 4 von der mährischen Mittel partei. Bei den Handelskammerwahlen in Böhmen ent

in Schlesien und in Krain wählte die 5 bisherigen liberalen Abgeordneten. Die Städte Klageufurt und Villach wählten deutschnational.Z In der „Oesterreich. Volksztg.' lesen wir u. A. fol gendes: „Wir stehen in Oesterreich an der Schwelle einer neuen Zeit. Wie die neuen Partei-Gebilde in ihrer Vollendung aussehen, kann wohl noch nicht gesagt werden. Die altczechische Partei, bekanntlich das Rückgrat der vor. Reichsrathsmajorität, liegt in Böh men vollständig zerschmettert am Boden, wie es wohl

noch keiner Partei anderswo derart geschehen ist. Von den bisherigen 38 czechischen Mandaten wurden nur die wenigen in Mähren für die Altczechen gerettet; aber auch hier wagt sich die Partei der „Alten' nicht mehr recht an die Oeffentlichkeit. Der alte Czechenführer Dr. Rieger, dessen Haus in Prag gegen das eigene fana- tifirte Volk polizeilich stark bewacht werden mußte, er griff am Dienstag in der vorigen Woche förmlich die Flucht nach Italien — behufs „Erholung'. Eine folche Parteizerstampfung in so engem

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Brixener Chronik
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Seite 3 von 8
Datum: 12.12.1901
Umfang: 8
selbst liberale und radikale Blätter gestanden: so sei im conservativen Blatte mcht einmal gegen Kirchenfeinde gekämpft worden: Ha fand kein Altconservatwer den ehrlichen Muth, diese Kampfesweise „beleidigend und lieblos' zu nennen. — Im „Tiroler Volksblatt' vom 7. De cember ist in einer Correspondenz aus Klausen vom 4. December folgender Satz enthalten: „Da er (Bürgermeister Gschwenter) auch ein guter 'Redner ist, so kann nur jener blinde Partei hass, der von der Profefforenclique in Brixen geschürt

wird, einen solchen Mann abweisen und dafür einen Beamten als Vertreter der Bürger erwählen. Wir wollen hoffen, dass der von der Professorenclique in Brixen angefachte Partei hass den Bürgern den Verstand nicht geraubt hat!' — Ist das ehrend und liebevoll? Wenn aber mitunter in der Hitze des Kampfes auch von christlichsoeialer Seite ein scharfer Ausdruck fällt, so sind die Herren Alt conservativen sofort „höchst beleidigt'. Warum so empfindsam und so ungleich, ja ungerecht im Maße? — Wenn den Führern der alteonserva

tive« Partei in Brixen das von ihnen durch «gesperrten Druck hervorgehobene Wort so im Wege ist, so machen wir sie auf ihre eigene Partei- Presse aufmerksam. Wir richten an sie die Bitte, ihrer Presse etwas die Zügel anhängen zu wollen; dann wird ganz von selbst vieles besser werden. Es wäre überhaupt nie so weit gekommen, wenn nicht der altconservativen Presse alles erlaubt wäre. -t- « Die Parteiverhältnisse des neuen Landtages stellen sich, soweit die deutschen Ver treter in Betracht kommen

, folgendermaßen: 22 Konservative, 10 Christlichsociale und 11 Liberale. Wälschtirol zählt, wenn der hochwst. Herr Propst Chini eingerechnet wird, 11 „National- clerieale' und 9 „Nationalliberale'. Liberale Blätter scheiden die Abgeordneten ohne Rücksicht ans Nationalität in „Clericale' und „Liberale' und zählen so 44 „Clericale' nvd 20 „Liberale'. Im Wahlbezirke Levieo-Borgo-Pergine wurden beim zweiten Wahlgang am Samstag 402 giltige Stimmen abgegeben, von denen auf Dr. Karl v. Bellat, Gemeindearzt in Bsrgo

, 272, auf Roman Joris 130 Stimmen entfielen. Dr. v. Bellat ist somit gewählt. Meran, 3. December. Der Wahltag vom 2. December ist hier ruhig verlaufen. Bon unserer Partei wurde gar keine Agitation insceniert. Es musste jeder mann einsehen, dass mit der Dummheit die Götter vergebens kämpfen. Die Altconservativen rückten mit allen alten Schlagern heraus, um die christlich- sociale Sache in möglichst schiefes Licht zu stellen. Monsignore Glatz hielt schon am Vortage der Wahl und am Wahltage

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Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 8
Datum: 24.03.1877
Umfang: 8
. die klerikalen 255 und S60 Stimmen ; bei der Wahl des Dr. Falk im März 1375 verfügte erstere Partei über 593, letztere über 265 Stimmen. Trient» 24. März. Von den 532 verzeichneten Wählern sind 311 erschienen. Hievon entfilen für Joh. Bapt. Tambosi 132. für Girolamo de P o m. peati 180 Stimmen, gegen Hofrath Johann Sar- tori, welcher 123 und KreiSgerichtSrath Karl Cle- menti. der 123 ^stimmen erhielt. Als definitiv gewählt erscheinen sohin die Herren J.B. Tambosi und Girolamo de Pom peati. Bei der letzten

Prof. Dr. Wil dauer mit 542 Stimmen gegen 369 Stimmen, welche auf Herrn v. Ricca boua entfielen. Bei den letzten Landtagswahlen waren in Hall 142 liberale und 39 klerikale Stimmen, in Ratten berg 44 liberale und 10 klerikale, in Kufsteiu 124 libe rale und 26 klerikale, in Schwaz 43 liberale und 131 klerikale, zusammen 358 liberale und 256 kleri kale Stimmen. Jmst» 24. Mär;. In Imst erhielt Tarnerl 86, Stubmayr 33; in Reutte Tamerl 38, Stubmayr 60; in Landeck Tamerl 29, Stub mahr 32 Stimmen. Reutte

» 24. März. Bei der heute stattgehabten Landtagswahl erhielt der liberale Kandidat Stub- meier 60, der klerikale Kandidat Tamerl 38 Stimmen. VilS Abends. Landeck» 24. März. Bei der heutigen Abgeord netenwahl in Landeck erhielt Stubmeier (verfas sungstreu) 32, Tamerl 29 »Stimmen. Bils, 24. März. In. VilS erhielt Tamerl 34, Stubmaher 28 Stimmer». ES erscheint sohin der Kandidat der Verfassungstreue Herr Stubmahr 197 gegen 187 Stimmen gewählt. Im Jahre 1871 waren in Jmst 29 liberale und 180 klerikale

Stimmen, in Reutte 51 liberale und 45 klerikale, in Landeck 17 liberale und 47 klerikale, in Bits 22 liberale und 35 klerikale, zusammen 119 liberale und 307 klerikale Stimmen. Brisen» 24. März. In Prixen wurde gewählt v. Wörz mit 174, Dr. Gapp mit 73 Stimmen. Sterling. 24. März. In Sterzing erhielten von 75 abgegebenen Stimmen Josef Wörz 61, Dr. Gapp 12 und Johann Kofler 1 Stimmen. Klausen» 24. März. Von 55 Wahlberechtigten erschienen 52. Dr. Joses Ritter v. WSrz, Advokat, erhielt 46, Dr. Josef Gapp

, Advokat, 5, Dr. Josef Vogl 1 Stimme. Bruneck» 24. März. Der klerikale Kandidat R. v. Wörz erhielt 76, der liberale Kandidat Dr. Gapp 74, Franz Steg er 1 Stimme von 153 Stimmen, 2 Stimmen sind ungiltig. Lienz. 24. März. Von 145 gültigen Stimmen erhielten Dr. Joses Gapp in Lienz 108, und Dr. Josef Wörz in Sterzing 36 Stimmen. Jnnichen» 24. März. Von 72 giltigen Stim men erhielten Ritter v. Wörz 59, Dr. Josef Gapp 23. Sohin erscheint gewählt mit 452 Stimmen der Kandidat der Klerikalen Dr. v. Wörz

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 29.03.1862
Umfang: 6
wird. In Folge davon geht der Gesetzentwurf an die Kommission zu rück, damit dieselbe alle auf die fakultative Ablösung bezüglichen Bestimmungen daraus entferne. Dentschlund. Berlin. Die „Spener'sche Ztg.' ruft die liberale Partei vor allem zur Einigkeit und Mäßigung auf. In einem größeren Artikel sagt sie: Die große liberale Partei, weiche die allergnnstigste Lage vorfand, um im Einklang mit dem Thron und mit dem Volk ein nenes freisinnig regiertes, liberal-konstituirtes, mililär- kräftiges Preußen

wir Fraktionen Waideck, Schulze, Jmmermann, Bockum-Dolffs, Grabow auf treten, und diese Fraktionen, die sich unter einander nicht vertragen, die kaum zu einer einheitlichen Formel im Nothfall gelangen konnten, wollten die Vorschrift für die deutsche Einheit geben! Diese unerhörte Zer splitterung, diese Streitsucht der Fraktionen, diese Un fähigkeit, die gemeinsamen Gedanken auf das Nächste, was noth thut, zu richten, dieses Ausschweifen der Entwürfe und Richtungen hat die liberale Partei um die Herrschaft

gebracht, denn sie hat die Gegner stärker werden lassen. Möge sich die große liberale Partei in Preußen, möge sich diese politische Richtung, der aller dings die Zukunft Preußens gehört, nicht in stolzer Selbstgcrcchtigkeit verhehlen, daß sie durch ihre Un einigkeit diese Wendung möglich gemacht hat. Preußen ist, wie wir alle wissen, »och ein wesentlich bureau- kratischer Staat. Die Grundlagen englischer Selbst verwaltung, d. h. die Unabhängigkeit der meisten un tern Acrwaltungskreise

von den Ministerien, freiwillige Mitwirkung von 200,000 intelligenten und besitzenden Männern in der Lokalvcrwaltung, sind bei uns noch lauge nicht genügend ausgebildet, sondern gerade das wäre eine Sache, welche die liberale Partei auf das eifrigste anzustreben hätte. Die große liberale Partei hat für die nächsten Wahlen nur an eins zu den ken: wie sie einer jedenfalls stärker als bisher ans den Wahlen hervorgehenden Rechten mit einer mög lichst imposanten, einigen Linken gegenübertreten, und ihren Grundsätzen

aufzurichten, ward schwach und ohnmächtig durch Uneinigkeit und maßlose Fraktions- ' Zersplitterung. Kaum war man herrschende Partei, als man sich mit den Ministern und nnter sich zu streiten anfing, als man versuchte, sich in liberalen Forderungen zu überbieten, statt au das erste und nächste, an die Fundamentirung und Befestigung des neu gewonnenen Standpunkts, einträchtig und ge meinsam Hand anzulegen. Mit den Wahlen im vori gen Herbst war die traurige Zersplitterung unaushalt- fam vorgegangen: da sahen

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Volksblatt
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Seite 1 von 4
Datum: 05.06.1867
Umfang: 4
man um die Proteste der deutsch-liberalen Partei nicht viel geben zu dürfen, einmal deßwegen nicht, weil diese Proteste nur von einem winzig kleinen Theile der deutschen Bevölkerung in Oesterreich aus gingen, und fürs zweite deßwegen nicht, weil gerade diese protestirende deutsch-liberale Partei ihre völlige Regierungsunfähigkeit nach fünfjähriger parlamentarischer Wirthschaft selbst einbekennen mußte.— Es kam anders. Die wohlbegründete Erwartung patriotischer Österreicher fiel in dem Augenblick in's Wasser

Variationen behandeln. „Die Niederlage von Königgräß wäre unmöglich gewesen, tönt es neuerdings von der ^u'dncrbühne herab, wenn der Liberalismus in Oesterreich in Herr schaft geblieben wäre.' — Gedankenlose Leute, die so reden und schreiben; ^ute mit schwachem Gedächtnisse. Es war in den Juni-Tagen 1865, daß die deutsch-liberale Partei das ueuerdings beliebte Steckenpferd D Tod geritten hatte, nachdem sie den Reiter hatte in den Sand IMken lassen. — Aber hievon abgesehen, hat die deutsch-liberale Partei

die deutsch-liberale Partei den verdächtigen Ausdruck „Sistirungs'- Politik und „Sistirung der Verfassung' und indem die Partei so vorging, zeigte , sie, daß ihr das eigene Interesse mehr gilt als die Wahrheit. Denn was wurde durch das September- Manifest „siltirt'? Etwa die den Völkern feierlichst garantirte Ver fassung? Keineswegs; sistirt wurde» nur die Uebergrisfe der deutsch-liberalen Partei, die das Reich auf eine Sandbank getrieben hatten und dieß geschah, nachdem jene „Reichsvertretung' entlassen

der deutsch-liberalen Partei über Bord warf, um auf Grund der gegebenen und zu Recht bestehenden mannigfachen Verhältnisse eine Verfassung dem Reiche zu geben, daher erfand jene Partei, die so gerne „Volks vertretung' spielt, den verdächtigenden Ausdruck: ,,^istirungs'-Politik uud „Sistirung der Verfassung.' Wie man sich dem Glauben hingeben kann, mit einer Partei lasse sich die österreichische Verfassungsfrage lösen, und mit einer solchen Partei, wie Deutsch-Liberale einzig und allein, könne Oesterreich

, in welchem es sich darum handelte, die Grundsätze des September-Manifestes durchzu führen. Das Iannuar Patent erschien zwar, aber es erschien nur um vorderhand in die Registratur zu wandern. Anstatt die gleich berechtigten Stimmen aller Königreiche und Länder zu hören, ward inseitig von der Regierung der s. g. Ausgleich mit Ungarn abge- ichlossen und die Partei, welche schon einmal vor den „Erfolgen' ihrer eigenen Thaten die Flucht zu ergreifen genöthigt war, welche lich selbst ein Königarätz im Hause

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 12
Datum: 02.12.1892
Umfang: 12
Seite Brixen, Freitag, „Vriseener Chronik.' 2. Politische Kundschau. Gesterreich-Uttgartt» Es gibt kaum einen ekelhafteren Stolz als den, welchen die liberale Partei im Parlamente gegenwärtig zur Schau trägt. Die ganze Geschichte Oesterreichs soll sich um dies eine Ereignis, dass Graf Taaffe die Liberalen beleidigt hat, drehen; alle anderen Fragen sollen zurücktreten, das Parlament ein halten mit seinen Berathungen, damit der Herr Ministerpräsident und die Liberalen Zeit finden könnten

', wie Dr. Lneger nach der berühmten Rede zu dem Grafen Taaffe gesagt haben soll. ,,Wer er soll's nur nicht zu laut sagen', soll darauf Taaffe gesagt haben, und da hat er Recht. DerHilsernf an die Jungczechen. Ach, dass sie doch Raison annehmen möchten — die Jungczechen, so klingt's zwischen den Zeilen einer katholischen Zeitung durch — dann wäre die Majorität ohne die Liberalen vorhanden. Ja, ganz gewiss, dann wäre die Frage gelöst, die liberale Partei trocken gesetzt

nur versucht), Graf Taaffe habe das Ma növer angestellt, um denHohenwarthclub zusammen zuflicken, auf dessen Zusammenbrechen ja die liberale Partei so große Hoffnungen gesetzt hatte. Und das habe Gras Taaffe nicht gethan aus purer Liebe zu den christlichen Gesinnungen seiner Ge treuen, sondern einzig, weil der Herr v. Plener den Kamm zu hoch trug und etwas stark an Ministerstühlen rüttelte und die Herren meinten, es gienge so leicht, den Herrn zu spielen gegen über dem Chef. Jedoch wir wollen zuwarten

, sich zu versöhnen. Ach, es wäre ja so ein heilloses unbegreifliches Unglück, wenn nicht alle Wünsche der Liberalen erfüllt würden und Graf Taaffe sich nicht hinneigen würde mit der ganzen Breitseite seiner Gunst! — Die neuesten Stufen in der Entwickelung des parlamentarischen Streites sind folgende: Schon wieder soll sich — es berichten das liberale Blätter — Graf Taaffe etwas bemüht haben, die Liberalen zu gewinnen und wirklich eine Majorität zu gründen, aber mit den Liberalen, den Polen, dem Coronini- club

in einer der schwierigsten (!), von lausend Zu fälligkeiten bedrohten (so!) finan- ciellenOperation, dem Wechsel der Währung und der Herstellung der Metalleirculation, stehe, von deren Gelingen auf Jahrzehnte hinaus das wirtschaftliche Wohl ab hängig i st'. (Das meinten wir auch immer, aber Dr< Steinbach bringt dies ja im Hand umdrehen fertig, und ohne dass das Volk was davon g'spürt!) In solcher Zeit, meint die „Neue Fr. Pr.', sei es doppelt, ja zehnfach zu beklagen, dass die „deutschliberale Partei in einen Ver

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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 14.03.1891
Umfang: 8
, von dem aller Orten das Volt sich abwendet. Vergleicht doch die Stimmenzahlen srüherer Wahlen in Bozen*) mit der heurigen und Ihr müßt zugeben: Der Liberalismus hat verloren; die katholische Volkspartei ist gewachsen und erstarkt. Noch ein solcher Sieg und Ihr seid verloren! — ' Mit Opfermuth und Ueberzeugungstreue eilten die katholischen Wähler zur Urne, sich ihrer Pflicht be> wußt, katholisch zu wählen. Ihr „Liberale' mögt sagen, was Ihr wollt: die Stunde wird sicher kommen, in der Ihr — möge es nicht zu spät

für Euch sein — erkennen werdet, daß es Gewissenspflicht jedes Katholiken ist, gegen einen Mann (dessen Persönlichkeit wir nicht richten wollen) zu stimmen, der auf Grund jenes Programmes ausgestellt ist oder sich jener Partei anschließt, welche kirchenfeindliche Institutionen, die con- fesstonslose Schule festhalten will. Nur der Grad der Dummheit wird für Manchen eine kleine oder größere Entschuldigung sein. — Wenn Ihr einst nicht unver schuldete Unwissenheit oder die Dummheit für Euch haben werhet, bann wahrlich

bald „fern von Madrid' versetzt würde, so erblickten wir in einer solchen dem Wunsche der „Bozn. Ztg.' entsprechenden Versetzung keine Ver setzung auS „Dienstesrücksichten', und soll dann die Wahl in Bozen ein Nachspiel im Parlamente finden, wo es keine Confiscation gibt! — Wenn man Beamte denuncirt und Gewerbetreibenden mit Entziehung der Kundschaft droht, so wollen wir gewissen Herren auch eine Perspektive eröffnen. Ihr „Liberale' von Bozen spielt nicht mit dem Feuer und Werst nicht mit Steinen

, wenn Ihr in einem gläsernen Hanfe wohnt! Es könnte uns sonst beifallen, der Land bevölkerung zu sagen, sie möge nicht zu gewissen „libe ralen' Advokaten gehen und nicht bei gewissen „libe ralen' Kaufleuten und Fabrikanten Maschinen. Geräthe, Wein, Schnaps, Kerzen, Tuch, Kleidungs..ücke zc. ?c>, kurz ihre Bedürfnisse einkaufen, damit diese „liberalen Größen' mit ihrem Verdienste und Gewinn dann nicht um so leichter und übermüthiger „liberale' Wahlagi tation -betreiben! — Wenn Ihr „Liberale' Euch nicht schämt

, m solcher Art gewissenstreue Beamte zu dennnciren und katholi schen Gewerbetreibenden gegenüber durch Drohung der Knndschastsentziehung GewissenStyrrannei zu üben, dann habt Ihr es Euch selbst zuzuschreiben, wenn wir anch Euch „Liberalen' — den Brodkorb höher hängen. — Die Geschichte der Wahlen in den verschiedensten Ländern hat die Freiheitsseindlichkeit des „Liberalismus' und die Gewissensbedrückung durch „liberale' Geld männer dargethan. Auch Bozen kann davon erzählen. Aber seine Wählerschaft

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 16.07.1879
Umfang: 8
Freitag) an uns abznliefer». Die Redaction. Politische Uebersicht. Jvlaild. D i'eReichSra th swa h len sind vollendet und es läßt sich daS Resultat der selben annähernd überblicken. DaS Ergebniß ist nach Krooländern, folgendes: Böhmen 44 Tschechen und Feudale, 48 Verfassungstreue; Galizien 58 Polen, S Verfassungstreue; Niederösterreich 33 Liberale, 4 Klerikale und Feudale; Oberösterreich 9 Liberale. 3 Klerikale; Salzburg 2 Liberale, 3 Klerikale; Steiermark IS Liberale, 8 Kleri kale; Körnten 9 Liberale

; Krai» 2 Liberale. 5 Slovevea; Bukowina 6 Verfassungstreue, 3 Nationale; Mähren 19 Liberale 17 Tschechen und Feudale; Schlesien 10 Liberale; Tirol k Liberale. 10 Klerikale; Vorarlberg 1 Liberaler L Klerikale. Bei dem bisher noch nicht bekann ten Wahlresultat in Dalmatien dürften die Na tionalen 7, die Verfassungstreuen 2 Sitze er ringen und von den 12 Abgeordneten der Kü stenländer sind 7 Verfassungstreue, S Nationale und Klerikale zu erwarten. DaS ergibt 17k Liberale und eine 177 Mann statte

aus den verschi/densten Elementen zusammengesetzte Gegen partei^ somit völlige Gleichheit der Stimmen. Die Verfassungspartei hat b>i den diesjährigen Wahlen SV Stimmen eingebüßt, welche sich auf die einzelnen Kronländer folgendermaßen ver theilen: In Böhmen verlor die Verfassungs- Partei in den Landgemeinden I, im Großgrund besitz 10; in Galizien in den Landgemeinden 13; in Niederösterreich in den Landgemeinden 1, im Großgrundbesitz 2; in Oberösterreich in den Landgemeinden 1, in den Städten 1; in Steier mark

in den Landgemeinden 2; in Kärnten in den Landgemeinden 1; in Krain in den Land gemeinden 1, in den Städten 3; in der Buko. wina in den Landgemeinden 1, im Großgrund> besitz !; in Mähren in den Landgemeinden 1, im Großgrundbesitz 9; in Tirol in den Städten. 1; in Dalmatien in den Städten 1; in Summa S0 Sitze. Gewonnen wurde ein einziger Sitz in den Landgemeinden Schlesiens. Somit er gibt sich für die verfassungstreue Partei ein Gcsammtverlust von 49 Mandaten. Die „MontagS-Revue' meldet: Bezüglich der Demission

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Volksblatt
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Seite 5 von 8
Datum: 07.03.1883
Umfang: 8
und wlrtdfchastliche Verhältnisse seit dem Niedergang der liberale« Partei in steter B ssernng begriffe» feien. Die Wirkung dieser Rede war eine großartige; verblüfft hörte die Linke alle die Ausein andersetzungen, die HauSner mu feiner Ironie vor brachte. Die Redner, welche die Linke entsendet halte, hatten sich aber auch gar zu weit vorgewagt. Wie am ersten Tage, so trügen ihre Redner auch gestern eine Leidevschufllichkeit zur Schau, die blind machen muß« Ihr erster Redner war gestern Max Menger, ei» Advokat

und ein General-Redner; er redete sich in förmliche Wuth hinein, warf der Regierung Knebtlung des BereinSrechteS und der Pr.fse, sowie Ausbeutung deS Wahlgesetzes vor und theilte dabei, ohne eS selbst zu ahne», an die liberale Partei, der Oesterreich sein vorsükdfluthlicheS Wahlges.tz, sein engbegrenzteS VereinS- recht und sei» Paßgesetz verdankt, die allerschönsten Hiebe auS. AlS er der Regierung überdies vorwarf, daß sie in den Arbeitern durch ihre Haltung Hvffnun- ge» nähre, an deren Erfüllung er zweifle

». Das ist nun schon einmal Gewohnheit der Opposition und kann schli.ßlich, wen» die Ziffer» doch eine andere Sprache rede», leicht ertrage» werde». Die Rechte hatte gestern ei»e» glückliche» Tag. Ab geordneter Mattusch sprach ganz vonreffiich «nd eben falls durchaus sachlich über das Budget, versäumte darüber doch nicht, dem Abgeordnete» Menger zuzu- rufech daß die Rechte die Mängel der Vv» der liberale» Partei gegeben« Wahlgesetze einsehe und gerne die Hand zu einer entsprechenden Wählrefor» biete. Die Rede

, vergaß er ganz, daß die Linke erst kurz vorher durch die Ein bringung der sozial politische» Anträge Chlumrcky's Wukllche Bauernfängerei mit den Arbeiter» getrieben habe. Auch feine Ausführungen über den Werth deS österreichischen Parlamentarismus kehrten sich schließlich gegen seine eigene Partei, welche ja die Verfassung gegeben und durch die Wahlges.tze ihrer Parteiregierung selbst einen großen Ei»fluß zur Sicherheit ihrer ewige» Herrschaft allerdings schließlich ohne Elfolg, vorbehielt. Nögen nie

wieder die Zeiten kehren, in dir eine öster- aeichilche Regierung Lusser, genannt AuerSperg vor offe nem Parlamente erklärte, es wolle mit Freuden der Partei dienen. Nach Menger sprach Hofrath Beer, der einzige von allen liberalen Rednern, der eine gewisse NobUsse «nd Ruhe sich bewah te. Er hielt sich a» die Sache, be leuchtete die Ziffergruppe» deS Budgets und daru« muß seine Haltung anerkannt werde», anch wen» er die Tendenz »icht verbergen konnte, die Verhältnisse möglichst grau in grau zu male

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 20.12.1892
Umfang: 4
. Was aber den Vorwnrf des Treubruchs betrifft, welchen eine „angeblich liberale Persönlichkeit' des 1. WahlkörpeeS begangen haben soll, so kennen wir den Namen dieser Persönlichkeit und sohln deren Gesinnung nicht. So viel aber wissen wir, daß für die Haltung der liberalen Partei der Beschluß der Wählerversainnilung maßgebend war und naturge mäß sein mußte, und daß man mit einer einzelnen, mit keinerlei Mandat ausgestatteten Persönlichkeit nicht ein Wahlkompromiß schließen kann, welches für Andere bindend

ist. — Wenn der klerikalen Partei ein anderes Mal wieder an einem Kompromisse ge legenem sollte, so möge sie sich an das liberale Wahl komite und nicht hinter dessen Rücken an an geblich gemäßigt liberale Persönlichkeiten wenden: das wäre wenigstens loyal! Die liberale Partei gönnt den Klerikalen von Herzen eine Vertretung im t^emeinderathe, die Kompromisse sind aber nur dort am Platze, wo der Sieg für beide Parleitn unge wiß ist, nicht aber dort, wo eine Partei durch ein Kompromiß nur verlieren kann. Das mögen

, welche die klerikale Partei zu den Wahlen getroffen hatte, mit einiger Aufmerksamkeit verfolgte, wer die Mittel kennt, mit welchen diese Partei die Agitation zu be treiben Pflegt, wer die Kräfte sah, welche sich in den Dienst der klerikalen Partei stellten, mochte durch das Resultat der Wahlen allerdings einigermaßen überrascht worden sein. Wahlreden von verblüffen dem Inhalte, bei deren Dnrchlesnng man ebenso er staunt war, über den Muth des Redners seinen Zuhörern solche Kost zu bieten, als über die Geduld

der Zuhörer, welche sich das wahnsinnigste Zeug über Wahrheit und Irrthum, über Toleranz und Liberalismus, materiell s und geistiges Wohl von Rednern vorschwätzen ließen, von deren Bildungs stufe auch der politische Gegner etwas Gediegeneres erwartet hätte, — Wahlreden solcher Art wechselten mit einer Thätigkeit der klerikalen Presse, welche je der anständige Mann von was immer für einer Partei auf daö Tiefste bedauerte und verabscheute. Schmähen und schimpfen, poltern und toben, ver dächtigen

und verleumden, — das bildete vor den Wahlen den hauptsächlichsten Inhalt des heimischen Organes der Klerikalen, sowohl als der Korrespon denten von auswärtigen Blättern. Durch die muth- willigsten Wahlreklamationen und Rekurse wußte die klerikale Partei die Wahlen 3 Wochen zn verzögern, um Zeit zu gewinnen iür ihre Agitation. Und nun, da Alles vergebens war, da selbst ein de müthigendes Kompromiß mit einigen Malcon tenten der liberalen Partei, welches unsere Kle rikalen zwang, 4Männern von ausgespro- chen

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Volksblatt
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Seite 6 von 8
Datum: 20.10.1888
Umfang: 8
wird, daß sich ein solcher Fall kein zweites Mal ereignet. Die Veränderungen im Cabinet Taaffe bereiten der liberalen Partei sehr unangenehme Stunden. Wie weit die Hoffnungsseligkeit bereits gediehen war, zeigt die Rede des Dr. Kopp, welche er selber in der vorigen Woche über die „poli tische Lage und die Aufgaben der Deutschen in Oester reich' gehalten hat. Dr. Kopp machte in dieser Rede besonders aufmerksam, daß die Uneinigkeit unter den liberalen Deutschen die Ursache gewesen sei, warum die ^liberale Partei die Herrschaft

in Oesterreich verloren ! habe. Es sei ein großer Fehler, daß die liberale Partei ! in der letzten Zeit nicht „regierungsfähig' hab? sein - wollen, da eine Partei, welche nicht die Macht erlangen ! wolle, keine politische Berechtigung habe. Auch in anderer Z Beziehung hat die liberale Partei gerade in der letzten Woche eine große Enttäuschung erlebt. Die liberalen i Blätter munkelten viel davon, daß ein Theil des böhmi- j fchen Großgrundbesitzes, insoweit er bisher mit der ! Regierung gegangen sei

zu können, die man gelegentlich recht hätte erweitern können. Man begreift vollkommen den Schmerz, daß die liberale Partei nun auch diese schöne Hoffnung mitbegraben muß. — Die liberale ungarische Presse ist von den Neuernennungen im Cabinet Taaffe durchaus nicht erbaut. Graf Taaffe, schreibt der „Pester Lloyd', scheint vorbehaltslos nach rechts hinüberrücken und sein Ministerium zu einer klerikalen Parteiregierung machen zu wollen. Prag, 15. Okt. (?. Johann Nep. Öhler 8.5.f.) Weil das „Tiroler Volksblatt' über diesen edlen

hat nicht nur die liberale, fondern auch die — officiöse Presse in Har nisch gebracht. Diese Thatsache ist für unsere Zustände überaus bezeichnend. Die offiziösen Blätter, gleichfalls von Juden geschrieben, fürchten nämlich in dem Grafen Schönborn den eifrigen Katholiken und zittern vor dem Jnslebentreten der konfessionellen Schule. Es ist unseres Wissens zum ersten Male der Fall, daß Regierungs organe gegen die Berufung eines Ministers remonstriren. Man sieht hieraus, daß die verbündeten Juden und Liberalen

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 8
Datum: 25.02.1874
Umfang: 8
, dem „Trentino', gelesen und lassen »nn diese in getreuer Über setzung folgen: Wien, 14. Febr. Wenn die Popu larität der Minister in England nach 5 Jahren ab genützt ist, so braucht man in Oesterreich hiezu höchstens nur 3 Jahre, mit dem Unterschiede jedoch, daß die englischen Minister ihre Niederlage im All gemeinen dmch ihre politischen Gegner zu erleiden haben, während in Oesterreich die Minister größten- theils von der eigenen Partei gestürzt werden. Mit welchen» Enthusiasmus wurde das liberale

des Ministeriums wurve sogar von. der föderalistischen Opposition anerkannt, und wenn diese nebst ihren treuen Alliirten, dem Ultramontanismus und den Feudalismus impotent gemacht wurden, so hat die liberale Partei dies nur ihrem Zusammen halten und dem politischen Takte der Regierung zu verdanken. — Man könnte daher glauben, daß die liberale Partei nach den sichtlichen Erfolgen, welche sie durch ihre Verbindung mit dem Ministerium er zielt hat, nachdem sie. zusammen eine große parla mentarische Schlacht

, sich solidarisch erklärt habe, und da diese So lidarität bis nun intakt gehalten worden, weil sie eines der Faktoren der erzielten Erfolge ist, die ohne dieser intimen Harmonie der verschiedenen Minister unmöglich gewesen wäre. — Es kann kein Zweifel bestehen, daß die Demission des Pretis oder Stre- mahers die augenblickliche Demission des ganzen Ministeriums zur Folge hat, und es braucht nicht viel Scharssinn um vorauszusehen, daß mit ihren Führern die liberale Partei nicht nur die kirchlichen Reformen

Staatsanwalts-Substitutcn in Bozcn ernannt. Nichtcuntlicher Theil. Politische Tagcs - Chronik. -K- Trient, 23. Febr. Die „Nazione' aus Rom bringt eine „das Ministerin», und die libe rale Partei in Oesterreich' überschriebene Wiener Korrespondenz, aus welcher wir wieder ein mal entnehmen, daß die österreichischen Verhältnisse im Auslande oft viel richtiger als bei uns im In nern beurtheilt werden. Wir haben diese Korrespon denz mit besonderer Befriedigung im hiesigen Or gane der national-liberalen Partei

Ministerium AnerSperg nach den traurigen föderalistischen Experi menten des Grafen Hohenwarth begrüßt! Die libe rale Partei, durch die Angst gewarnt, gab dem Mi nisterium Iiianos, und zum erstenmale sah man alle liberalen Fraktionen vereint und entschlos sen die Regierung zu unterstützen. Dieser Einigkeit ist es zu danken, daß die Wahlreform durchgeführt wurde, und damit das ewige Provisorium, welches dem Staate zum sichern Ruiu führte. geschlossen worden/'ist. — Die Umsicht, die Energie und die Ausdauer

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 16
Datum: 29.11.1892
Umfang: 16
bestimmen, sondern diese Organisation muss von selbst eintreten durch Kry stallisation.' „Es ist ferner erwähnt worden, dass sich die Dinge im hohen Hause nicht so ganz glatt gestalten wie in anderen Parlamenten, dass die liberale Partei eigentlich nicht liberal und auch die conservative nicht con- servativ sei. Es ist dies ja sehr natürlich. Wenn wir unsere österreichischen Verhältnisse betrachten, so können wir kein Parlament haben, wie es in England und vielleicht auch in anderen Ländern

ist, wo sich die Konservativen vollkommen von den Liberalen abschließen, weil bei uns noch etwas inzwischen liegt — ich weiß nicht, ob dies die Herren bemerkt haben — das ist die Nationalität. Diese macht es eben, dass sich die Conservativen nicht sammeln können und auch nicht die Liberalen, weil Liberale bei der einen wie bei der anderen Partei und entgegengesetzt vorhanden sind.' Ueber die schon viel verhandelte böhmische Sprachenfrage sagte der Herr Ministerpräsident: „Ich möchte die Aufforderung an sämmtliche Herren

: Die Schulfrage, obwohl sie sein Borredner so deutlich hervorge rufen hatte. Warum? Wollte Graf Taaffe etwa bloß die liberale Partei in ihrer Vertrauensseligkeit und ihrer Hoffnung, den Herrn Ministerpräsidenten von sich abhängig und sich verpflichtet machen zu können, täuschen? Bei den Liberalen hat er es jeden falls, wenn man den Wuthausbrüchen der führenden liberalen Blätter glauben darf, glücklich erreicht. Die „N. Fr. Pr. zählt auf, was die liberale Partei alles für den Grafen Taaffe in den letzten

ihr die Demüthigung erspart wird, um den nackten politischen Lebensunterhalt betteln zu müssen.' „Die Politik der freien Hand ist in Wahrheit nur die Freiheit für den Grafen Taaffe, seine Politik nach Belieben zu wählen.' Sollte jemand .noch. Zweifel darüber,.haben, dass das Blatt wohl weiß, was,es heißen würde, wenn die — liberale Partei noch länger dem Grafen Taffe aus Opportunist Folgschaft leisten wollte, der lese noch folgenden Satz: „ Die — Linke würde durch eine falsche und ganz unnütze Öpportnnität

Leite 2. Brixen, Dienstag, dürfe nicht daran denken; denn würden die Minister daran denken, so würden sie einen Staatsstreich machen wollen. Und er selbst schaue doch nicht so aus, als ob er einen Staatsstreich machen wollte. Die Liberalen hatten sich so große Hoffnungen auf ihre Partei gemacht; dagegen ließ Graf Taasfe deutlich merken, was er von den Parteien halte. „Eine Organisation der Parteien,' sagte er, „lässt sich nicht durch einen Ukas commandieren, lässt sich nicht durch einen Erlass

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 23.03.1897
Umfang: 8
Stimmen. Die Liberalen brachten es damals auf 317 Stimmen. (Brixen 56, Sterzing 12. Klausen 5, Kältern 21, Tramin 47, Bruneck 63, Jnnichen 21, Lienz 102.) Die liberale Partei hat zum Theil Wahlent haltung geübt, zum Theil durch Abgabe leerer Stimmzettel ihre Stärke markiert, so namentlich in Lienz. Ueberaus erfreulich ist der Wechsel, der in Lienz bei dieser Wahl zutage getreten ist. Dem Sieg der katholischen Partei in der V. Curie ist nun der bei der Städtewahl ge folgt. Das Verhältnis ist gerade

in der Stadt gewöhnt sind; wenn das Haushaltungsbudget in arge Mitleidenschaft gezogen wird, so gibt es wohl in ganz Zürich niemand mehr, der zu diesem Streicke heitere Miene zu machen vermöchte. Die ,,.N. Fr. Pr.' erhebt folgende Klage über die Wahlen: „Der gestrige Wahltag (17. März), der stärkste, der bisher zu verzeichnen war, hat auch den stärksten Verlust an ehedem der deutsch liberalen Partei zugehörigen Mandaten gebracht. Oberösterreich droht ganz dem Clericalisnms zu verfallen. Die Curie

des allgemeinen Wahl rechtes hat durchaus clerieal gewählt, die Land gemeinden waren von jeber ultramontan, der Großgrundbesitz ist es durch oiebekanntenPino'schen Verbesserungen der Wählerliste geworden, nur die Mehrzahl der Städte war zuletzt noch im Besitze der liberalen Partei. Auch dieser Rest ist verloren gegangen. Die drei oberöster reichischen StädtebezirkeWels, Ried und Freiftadt haben gestern Cleri eal e gewählt, das eine der beiden Linzer Mandate fiel heute an den Candidaten der so genannten

Gewerbepartei, die von der clericalen auch unter der Lupe nicht zu unterscheiden ist, und dass das zweite in der morgigen Stichwahl dem fortschrittlichen Candidaten zufallen werde, ist höchst zweifelhaft. In Salzburg ist von den beiden ehemals liberalen Mandaten das eine gestern, das zweite heute in der Stichwahl auf die deutsch-volkliche Partei übergegangen, in Schlesien wurden von den vier ehedem liberalen Städtemandaten zwei an dieselbe Partei abge geben; in Mähren wurde der bisher immer rühmlich

behauptete deutsche Städtebezirk Olmütz an die Czechen verloren, und in Mährisch-Trübau wmde ein Deutschnationaler gewählt; in Kärnten gieng der letzte noch liberal vertretene Städte bezirk St. Veit zur deutsch-volklichen Partei über. Verhältnismäßig die geringsten Verluste hatte gestern die Sache des Fortschrittes in Böh men zu verzeichnen. Von 15 deutschen Landgemeinden bezirken hat die deutsche Fortschrittspartei zwölf behauptet, sie hat vier Bezirke verloren und einen dafür gewonnen. Im ganzen

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 30.10.1873
Umfang: 6
derReichS- rathswahlen. Prag, 27. Okt. Auf die direkte Ansrage des „Pokrok', ob die Narodni Listy' gesonnen seien, eine eigene liberale Partei mit selbstständigem Pro gramm zu organisiren, erwidern die „Narodni', eine solche Organisirung vollziehe sich aus innerer Nothwendigkeit. Eine liberale selbstständige czechische Partei werde von selbst über Nacht orgauisirt da stehen. Pesth» 27. Okt. Der „Pesther Lloyd' erhält folgende Mittheilung über das neue Aulehen: Bis her haben zwischen dem Finanzminister

-X- Klaa-Nfurt. 26. Okt. (Zu den Wahlen.) Mit dem gestrigen Tage sind in Karnlen die Wah- len für den ReichSralh beendet worden und da« höchst erfreuliche wie für «ärnten sehr ehrenvolle Resultat derselben ist, daß alle 9 Abgeordneten, die unser «lpenland In den direkt gewählten ReichSrath ,u entsenden hat, der verfassungstreuen Partei an- gehören. Alle Anstrengungen, welche die sogenannte Rechtspartei' seit Monaten in Bezug auf die Wch- len der Landgemeinden und selbst der Städte ge than

auch der Groß grundbesitz zur Wahlurne. Die Bestrebungen der klerikalen Partei erwiesen sich auch in diesem Wechl- körper als resultatlos. Von 65 abgegebenen Stim me» erhielt der Kandidat der Verfassungspartei, der bisherige ReichSrathSabgeordnete Karl Frhr. v. Cnob- loch die Majorität (52 Stimmen), während auf den Kandidaten der Rechtspartei, dem Abte der Benedik tiner in St. Paul, nur 11 Stimmen fielen nnd 2 Stimmen sich zersplitterten. Sie sehen also, Körn ten kann zufrieden sein mit dem Resultate

zu übertragen. * — Berichte über die Wahlmännerwahlen vom 28. Oktober liegen bis Abends nur aus den Städten vor. In Berlin siegte die Fortschrittspartei, außer- dem siegten Liberale entschieden in Magdeburg, Wiesbaden, Wraudenz, Königsberg, Erfurt, Kassel, Liegnitz, Kiel, Elberfeld, HildeSheim, Stettin und Naumburg. Klerikale siegten in Münster; in K:b- lenz wurden gewählt 54 Liberale und 33 Klerikale, in Köln 2/, Liberale, in Posen 142 Deutsche und 50 Polen. Hannover, Göttingen, Dortmund, Schleswig wählten

liberal, Fulda 23 Liberale und 15 Klerikale; in BreSlau sind von 720 Wahlmän- nern 24 klerikal, in Osnabrück 81 Liberale und 11 Ultramontane, in Danzig 293 Liberale und 18 Ultramontane und Konservatire; in den schlesischen Provinzialstädten ist die Mehrzahl liberal. Dresden, 30. Okt. Der jüngstverstorbene König Johann von Sachsen, geboren den 12. Dezem- ber 1801, folgte seinem verstorbenen Bruder Friedrich August am 9. August 1854 auf dem Throne; er war vermählt seit 1322 mit Königin Amalie

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