70.201 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Zeitungen & Zeitschriften
Neueste Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/NEUEZ/1929/02_06_1929/NEUEZ_1929_06_02_1_object_8161876.png
Seite 1 von 8
Datum: 02.06.1929
Umfang: 8
ist -wieder hier ein- getrvffen und gab offen zu, daß ihn das Wahlergebnis enttäuscht habe. Lloyd George tröstete sich damit, daß auch die anderen Parteien ihr Ziel nicht erreicht habe«. Er er klärte, daß eine königstreue Regierung die Ge schicke des Landes weiter verwalten müsse. Der Liberale Sir Herbert Samuel erklärte, daß die Schutzzollpolitik der jetzigen konservativen Regierung ihr Ende e reicht habe. Durch ein weiteres Wahlergebnis haben die Parteien nunmehr folgende Stärke: Konservative 263/ Arbeiter partei 288

der zur verhüllten Einführung des Schutzzolles einge fädelten Jntrignen und die offizielle Annahme einer weit e n e rgif ch e r e n Friedenspolitik von Sei ten Englands zu erwarten. Es scheine sicher, daß Sie kleine liberale Partei das Schicksal der anderen beiden Parteien in ihrer Hand halten werde. Trotzdem könne kein Liberaler die Wahlen ohne aufrichtige bittere E n t t ä u f ch u n g betrachten. Das Blatt hält es für sehr wahrscheinlich, daß das nene Unterhaus kein sehr langes Lebe

» haben wird. Auch die liberale „Daily Chroniele" tröstet sich damit, daß die liberale Partei im Unterhaus das Zünglein an der Waage sein werde. Das Blatt ist der Ansicht, daß auch die Arbeiterpartei daraus Anspruch hat. das Wort zu führen. Niemand brauche anzunehmen, daß. weil das neue Haus kein e r Partei eine a v s o l u i e Mehrheit gibt, seine Tage gezählt feien. Der „Daily Expreß" fordert, baß alle Pa r t e t e n die Nation über die Partei stellen. Die „Times" stellt zwei Tatsachen fest: Den unzw ei fel- basten Triumph

müsse erkennen, daß Lloyd G e o r g e dafür v e ra n t w o r t l i ch ist. Trotz dem die liberale Partei als Zünglein an der Waage den Ausschlag geben werde, habe sie so viel Ansehen.verloren, daß es ihr schwer fallen werde, diese Tatsache zu ihrem eigenen Vorteile zu verwenden. Rückwirkungen ans die Tagung des Böiker- buadrates. London, 1. Juni. (Pri'v.) Ueber die möglichen Rückwirkungen der Wahlen ans das Znsammentretcn des B ö l k e r b n n d r a t e s mel den die „Times", daß man im Augenblicke

, sämtliche in Innsbruck. Wiener Äüro: Wien,l.. Äiöelungengasse 4 (Gchillerhos), Fernruf B 22*4*29. ✓ Entgeltliche Ankündigungen lm redaktionellen Teile sind mit einem Kreuze und einer Nummer kenntlich gemacht. Auswärtige Anzeige,nrnnahmestelle: Desterreichische Anzeigen-Gesellschast A.-G.. Wien. Brandstätte 8. Fernruf v SZ5S5. Nr. 125. Innsbruck. Sonntag, den 2. Juni 1929. 17. Iahrg. Die Entwicklung der politischen Lage in England. Fn Erwartung einer KoMionsregiernng der Konservativen und Liberale

1
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1924/09_04_1924/TIRVO_1924_04_09_3_object_7632512.png
Seite 3 von 8
Datum: 09.04.1924
Umfang: 8
gegen 4.614.700 faszistischc Stimmen. Die Regierungsliste erhielt 356 Mandate, dazu kommen die 19 Man date der faszistischen Nebenlisten, zusammen 375; davon find 260 Angehörige der faszistischen Partei, 114 Liberale. Demokraten, Katholiken und Fach leute der Regierungsliste. Die ausgesprochenen Oppositionsparteien erhielten 129 Mandate. Die 180 Mandate der Minderheiten teilen sich folgen dermaßen aus: 39 Popolari, 26 Unitarier. 22 Ma ximalisten. 17 Kommunisten. 19 sadistische Ne ben - liste, 18 liberale

, 8 Vertreter der konstitutio nellen Opposition, 3 Demokraten, 6 Liberale und 2 Unabhängige. Rom. 8. April. (Stef.) Endgültige Wahlergeb nisse: Wahlbezirk Lombardei: Abgegebene Stimmen 1,110.483. nationale Liste 504.574. d. s. 45 Prozent; 23 Minoritätsmandate. davon Popo lari 8. Sozialdemokraten 6, Sozialisten 5. Kom munisten 3, faszistische Dissidenten 1. — Wahlbe zirk Calabrien und B a s i I i c a: Abgegebene Stimmen 339.117, nationale Liste 259.683. d. s. * 76 Prozent; 9 Minor itätsmaudate, davon Popo

lari 1, Demokraten 2. konstitutionelle Opposition 2, Liberale 2. Sozialisten 1. Sozialdemokraten 1. — Wahlbezirk Toscana: Abgegebene Stimmen 653.349, nationale Liste 473.670, d. s. 77 Prozent; 13 Minoritätsmandatc. davon Sozialdemokraten 2. nationale Minderheitsliste 5, Popolari 2. Re publikaner 1, Kommunisten 1. Sozialisten 2. — Wahlbezirk C a m p a g n a: Abgegebene Stimmen 610.345, nationale Liste 447.987, d. s. 73 Prozent; 16 Minderheitsmandate, davon konstitutionelle Opposition 4. Liberalen

nicht an Begeisterung und Opfermut fehlen. Gleichzeitig sei auch jener Männer, welche ehrlich mit- hslfen und nicht mehr unter den Lebenden weilen, in Ehren gedacht. Innsbruck, im April 1924. 304.600. Demokrattsch-Liberale 241.600. Oppositio, nelle Konstitutionelle 147.000, Republikaner 124.990, Demosoziale 104.900, Deutsche und Slawen 61.200, Bauernpartei 58.900. Disti- dentensaszisttzn 30.300. Zusammen ergäben die Listen der Minderheiten, ausgenommen die saszi» stische Nebenliste, die^ Ziffer von 2,515.500

. 7. April. (Reuter.) Der Oberpriester des Heiligtums von Wikh-Rankan (?) ist ermordet worden. Politische Tagesschau. Der gutgetroffene Ludendorff. Die sozialdemokratische Partei hatte am Sonn tag in Berlin eine Protestversammlung gegen das Münchner Urteil einberufen. Der bisherige sozial demokratische Reichstagsabgeordnete Dr. Levi hielt eine Rede, in der er über den General Lnden- dorsf sagte: „Ludendorft hat aus der Höhe des Glückes den Kopf verloren, er hat die deutschen Truppen im mer

3
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1898/08_07_1898/TIRVO_1898_07_08_2_object_7696385.png
Seite 2 von 4
Datum: 08.07.1898
Umfang: 4
men, wonach sich das Stärkeverhältniß der einzelnen Parteien annähernd so gestalten würde: Stimmen Abgeordnete Socialdemokraten 2,120.000 : 19.000 = 111 Centrum 1,330.000 : 19.000 --- 70 National-Liberale 1,160.000 : 19.000 ----- 61 Conservative 900.000 : 19.000 ----- 48 während jetzt die Socialdemokratie die drittstärkste und die Nationalliberalen die viert stärkste Partei sind. Auch diese Zahlenzusammenstellung spricht eine beredte Sprache. Wenn die Gegner anders schreiben, als in diesen Ziffern

Pete selbstverständlich auch die österreichischen bürger lichen Preßlakaien blasen, wenn sie den Erfolg der socialdemokratischen Partei dadurch verkleinern wollen, daß sie sagen, die Socialdemokratie habe nur 8 Man date gewonnen. Selbst wenn dem so wäre, so wäre es immer noch ein bedeutender Erfolg, wenn man ins Auge faßt, daß die socialdemokratische Partei lOlmal in die Stichwahl kam und daß der ganze reaktionäre Ordnungsbrei aufgeboten werden und sich gegen die selbe verbünden mußte

, um so viel wie nur möglich socialdemokratische Candidaten zu Falle zu bringen. Es sind aber nicht nur acht, sondern zwölf Man date, welche die socialdemokratische Partei eroberte, da sie im Jahre 1893 endgiltig mit 44 Mandaten aus dem Wahlkampfe hervorging, die letzten vier Mandate sich aber erst im Verlause der Reichstagsperiode eroberte. Es darf mithin die Hoffnung ausgesprochen werden, daß bei Ersatzwahlen zum künftigen Reichstag ebenfalls wieder einige Mandate der Socialdemokratie zufallen werden, so daß das „Schock

" wahrscheinlich voll wird. Doch nicht in den Mandaten liegt die symptomatische Bedeutung der letzten Reichstagswahlen, sondern in dem Stimmenverhältniß. Auf die stärkste Partei (den Mandaten nach), die Centrumspartei mit ihren 103 Mandaten, entfielen 1.330.000 Stimmen, die zweitstärkste Partei mit 62 Mandaten, die Conservativen, erhielt 900.000 Stim men, auf die drittstärkste Partei, die socialdemo kratische Partei mit 36 Mandaten, entfielen 2,120.600 Stimmen, während die viertstärkste Partei, die National

-Liberalen, mit 1,160,000 Stimmen blos 49 Mandate erhielt. Das Centrum bleibt also schon mit 790.000 Stimmen zurück und die Conservativen gar mit 1,220.000 Stimmen in der Minorität. Aus diesem Stimmenverhältniß ist zu ersehen, daß nicht eigentlich das Centrum und die Conservativen die stär keren Parteien sind, sondern daß den Wählern nach die Socialdemokratie die stärkste Partei im deutschen Reiche ist, welcher sich das Centrum als zweite und dann die National-Liberalen als drittstärkste Partei

4
Zeitungen & Zeitschriften
Kitzbüheler Bezirks-Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3077611-9/1907/03_02_1907/ZDB-3077611-9_1907_02_03_2_object_8420280.png
Seite 2 von 16
Datum: 03.02.1907
Umfang: 16
und den: Minister Dr. Albert Grafen Dzieduszycki der Orden der Eisernen Krone erster Klaffe verliehen. Tiroler Lokalbahnen. Der Staat unter stützt durch Hilfsgelder folgende Bahnbauten: Inns bruck—Scharnitz, Grießen — Lermoos — Reutte, Oberbozen—Klobenstein und Bruneck—Sand. Wahltermin. Die Neuwahlen sollen zwischen 5. und 10., wahrscheinlich am 7. Mai stattfinden. Deutsches Reich. Das Ergebnis der bisherigen Wahlen: bereits gewählt Stich wahlen beteiligt bisherige Partei stärke Konservative

. . . . 38 35 52 Deutsche Reichspartei . 12 15 22 Deutsche Resormpartei 1 9 17 6 Wirtsch. Vereinigung J 9 15 Zentrum .... . 89 28 104 National-Liberale . 17 60 51 Freisinnige Volkspartei 20 Freisinnige Bereinignng .[ 9 56 10 Deutsche Volkspartei 92 6 Sozialdemokraten . 30 79 Polen . 19 2 16 Andere Fraktionen . . 4 7 16 Zusammen . . 227 312 397 Die Hanptwahlen von 1903 hatten am 16. Juni genannten Jahres 213 endgiltige Mandate und 184 Stichwahlen ergeben. Es waren damals im ersten Gange gewählt worden: 31 Konservative

, 88 Zentrumsmitglieder, 14 Polen, 6 Reichspartei, 54 Sozialdemokraten, 4 Wilde, 6 Elsässer, 5 National-Liberale, 1 Däne, 1 Reformpartei, 3 Bauernbund. In die damaligen Stichwahlen traten ein: 37 Konservative, 122 Sozialdemo kraten, 24 Freisinnige Volkspartei, 65 National- Liberale, 11 Freisinnige Vereinigung. 4 Elsässer, 8 Polen, 16 Reichspartei, 1 Bund der Land wirte, 5 Antisemiten, 35 Zentrum, 10 Wilde, 6 Bauernbund, 8 Deutsche Volkspartei, 8 Welfeu, 8 Reformpartei. Die Stichwahlen. Stichwahlen sind be kanntlich

5
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1913/11_03_1913/TIRVO_1913_03_11_2_object_7606030.png
Seite 2 von 8
Datum: 11.03.1913
Umfang: 8
er den Katholizismus untergrabe, mit dem Tode bedroht. Der Briefschreiber nennt den Abg. Stapinski Volksverräter und er klärt, daß Stapinski dem Tode nicht entrinne; auch wenn ihn 60 Polizisten bewachen, werde ihn das Schicksal Schuhmeiers treffen. Die Polizei hat energische Nachforschungen nach dem Schreiber eingeleitet. FkonkreiA Der Rüstungswahnsinn. Heute soll die französische Kammer die Wehrvor lage in Verhandlung ziehen. Die sozialdemokrati sche Partei kündigt der Vorlage den schärfsten Kampf

an und wird ihn mit rücksichtsloser Wucht führen; sic wird in diesem Kampfe auch von den Syndikali sten unterstützt. Ob der Kampf von Erfolg sein wird, also die Einführung der dreijährigen Dienst zeit verhindert werden kann, ist sehr fraglich, denn das gesamte Bürgertum unterstützt, wie bei uns, die militärischen Forderungen und bekämpft unsere Partei wegen ihrer Haltung auf das infamste. Gleichzeitig wird mit allen Mitteln das Kleinbür gertum mit allen Mitteln gegen die Sozialde«rs- kratie aufgestachelt. Unsere Genossen

, die nun von den Patrioten Frank reichs des Vaterlandsverrates bezichtigt wird, ha ben die österreichischen Molochsfreunde wiederholt als das Muster einer vaterländischen und nationalen Arbeiterpartei belobt. — Der Krakeel der Patrioten wird die französische sozialdemokratische Partei nicht hindern, den Kampf gegen den Rüstungswahnsinn fortzusehen. öplmien. Die Kammerwahlen. Gestern fanden in Spanien die Wahlen in die Kammer statt. Nach den bis jetzt bekannt geworde nen Ergebnissen wurden in der Provinz 95 Libe rale

7
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Land-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/OBEWO/1901/11_05_1901/OBEWO_1901_05_11_2_object_8025697.png
Seite 2 von 10
Datum: 11.05.1901
Umfang: 10
bäuerliche Organisationen, die deutsch-slovenisch-liberale Landwirthschafts- gesellschast, und der Verband slovenisch-karho- lischer bäuerlicher Genossenschaften, die Gospo- d a r s k a S v e z a. An der Spitze der Sveza steht Dr. Schusterschic. Zwischen beiden Vereinigungen be steht ein durch den politischen Parteigegensatz ge nährter sc^rfer Konkurrenzkampf. Die „Landwirth- schaftsgesellschaft" in Krain hat von den Thomas- Werken in Prag den Alleinverkauf der Thomas- Schlacke übernommen und die Abgabe

der besagten Schlacke an die „Gospodarska Sveza" verweigert, so daß letztere die Schlacke nur von Görz beziehen konnte, wodurch ehr bedeutende Auslagen erwuchsen, die den Bezug vertheuerten, während die Landwirth- schafts-Gesellschaft in Folge von Subventionen die Schlacke ihren Mitgliedern sogar unter dem Preise liefern konnte. Hiedurch war die „Sveza" im Kon kurrenzkämpfe im Nachtheil. Um dichem Nachtheil zu begegnen und die Schlacke trotzdem wo möglich bil liger als der liberale Konkurrenzverein liefern

zu können, machte Dr. Schustersch c der „Sveza" aus Eigenem eine geheime Spende von 2000 K, wodurch es ihr ermöglicht wurde, das Düngemittel thatsäch- lich billiger als der liberale Konkucrenzverein, und zwar unter dem Selbstkostenpreise abzugeben. Den nur durch dieses Opfer ermöglichten billigeren Abgabs preis begründete Dr. Schusterschic mit einer besonders günstigen Konjunktur und dem Konkurrenzverein wurde eine schlechte Wirthschaft vorgeworfen. Aus das eben dargelegte Vorgehen des Dr. Schusterschic bezog

8
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1955/19_08_1955/TIRVO_1955_08_19_1_object_7688411.png
Seite 1 von 6
Datum: 19.08.1955
Umfang: 6
die „Istiqlal“-Partei, die Bildung einer marokkanischen Regierung sowie administra tive und soziale Maßnahmen fordert. Grandval wußte, daß da s „französische Prestige“ mit seiner Rückkehr des früheren Sultan« auf den Thron unvereinbar war; es gelang seiner Verhandlungskunst, die marok kanischen Gesprächspartner davon zu über zeugen, daß der jetzige Sultan Ben Arafa, der von de r marokkanischen Bevölkerung gehaßt Frankreich wird sich glücklich schätzen können, wenn es am 20. August in Marokko

nicht zu den Werktätigen zu rück, sondern wird in zahlreiche Kanäle in Form von Gewinnen und Zinsen zu den Be sitzenden geleitet. Um seinen Besitz zu recht- fertigen und um sein Gewissen zu beruhigen, überwertet das Besitzbürgertum die privaten und staatlichen Sozialleistungen. Trotz allen schönen Beteuerungen sind die Werktätigen im allgemeinen am Wirtschaftsgewinn gar nicht oder nur sehr bescheiden beteiligt. Liberale Wirtschaftstheoretiker schreiben sich die Finger wund über die großen So zialleistungen

unserer Wirtschaftsordnung, daß nicht die Arbeit, nicht die Freiheit der Werktäti gen vor sozialer Not, sondern die Freiheit der Profiteure und Spekulanten als oberstes Ziel des Wirtschaften betrachtet wird. Da durch gebärt der Kapitalismus fortgesetzt Armut und Bedrängnis. Die liberale Wirt schaftsordnung fördert die materielle Un gleichheit, und darum muß sie auch für de ren Schäden aufkommen. Solange immer wieder neue Millionäre geboren werden, so lange dürfen von einer solchen Wirtschaft

11
Zeitungen & Zeitschriften
Neue Inn-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/INNZEI/1890/07_12_1890/INNZEI_1890_12_07_11_object_8307700.png
Seite 11 von 12
Datum: 07.12.1890
Umfang: 12
deut liberalen Principe und seinem Schoß kinde, beut Jndenkhnme, unangenehme Sache von dieser Partei noch tiefer in den Staub des Reichs- rathsarchives hineingedrückt und' die Wünsche der Nationalen, beit besonders Handel und Gewerbe schädi- geitden Hausierhandel und die freien Wattderlager einzuschränken, die Schundindustric durch gesetzliche Mittel einzudämmen, haben nur Spott und Lachen gefunden. Uebrigens hat sich ja auch der „liberale" -Manu, Herr Dannhanser mit Händen und Füßen

weiter den Säckel des armen geradezu wie ein Hohn, wenn die Libc- . die „erprobten Freunde des Gewerbes ie seine wahren Bedürfnisse kennen". Ein zum Bestenhalten des Steuerzahlers ist es, zn schreiben, sie wären im Reichstage „für die dringende Nothwendigkeit einer gerechten Vertheitung der sehr ungleich drückenden öffentlichen Lasten" eingetreten. Gerade die Börsenleibblütter der Partei haben jede hierzu von deutschnationaler Seite ausgehende Alt regung bekämpft; die Börsensteuervorlage aber wird als eilte

gegen die Einschränkung des Hausierhandels mit der Mehrheit seiner liberalen Freunde gewehrt mtb es waren nur die wirklich natiottat denkenden liberalen Kantmerräthe, die dein Beschlüsse zum Siege verhalfen. Die ''-Anträge wegen der Armeelieferungen halten wir für einen geradezu gegen das liberale- wirthschafl liche Princip in seinem heutigen • Börsenausdrucke Die heutige Nummer besteht aus 10 Seiten.

12
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1910/21_10_1910/TIRVO_1910_10_21_1_object_7598334.png
Seite 1 von 10
Datum: 21.10.1910
Umfang: 10
der christlichsozialen Landtagsmajorität an den Statthalter wegen der Demonstration gegen die Teuerung beschäftigt. Die auf die neuerliche Fleisch preiserhöhung bezughabenden Beschlüsse gipfelten darill, daß die Partei gegen die neuerliche Preis erhöhung nicht allein eine Protestversammlung ab halten, sondern mit allen Mitteln darauf hinarbei ten soll, damit von den 800 Tonnen argentinischen Fleisches, welches die Regierung zur Einfuhr zuläßt, ein entsprechendes Quantum nach Innsbruck ein geführt

tragte Landtagswahlreform gegeben werden soll. Auf die Stufe der Altklerikalen, also jener Partei, welche die Volksmaffen gerade gut genug hält zum Steuerzahlen, als Ausbeutungsobjekte und Kano nenfutter, ist der stolze deutsche Freisinn von Inns bruck gesunken. Die deutschnationale Partei will den besitzlosen Volksgenossen öffentlich zum minder wertigen Heloten stempeln, zeigt sich als chauvini stische, bornierte, rücksichtslose Hasserin der Bolks- rechte, viel schäbiger, viel erbärmlicher

als die christ lichsoziale Partei. Wahrhaftig, das Bündnis mit den Konservativen und den „liberalen" Italienern, die Vereinigung mit allen, die das Volk hassen, krönt die Heuchelei jener Führer der deutschnationalen Partei, die in den letzten Wochen sich voll Heuchelei mit der Maske gleißnerischen Mitgefühls mit den besitzlosen Volks genossen herumtummelten und ihren Sprechapparat zum Ueberlaufen vollnahmen, was sie Großes für die armen Schichten des deutschen Volks vollbringen werden. Das Große liegt

und präzisierten am Mittwoch ihre Stellung. Zunächst lehnte der Prälat Zacher im Namen der konservativen „Partei" den Vorschlag Schraffls ab, weil mit dem allgemeinen, gleichen und direkten Wahlrecht in den Landgemeinden das „Prinzip" der Interessenvertretung nicht gewahrt wird und eine solche Wahlreform einen „Sprung ins Dunkle" be deute, denn es könnten die Steuer^ ^ger nicht mehr ihren „Willen" gegen die „Nichtsteuerträger" durch setzen. Offenbar befürchtet der feiste Prälat, daß nach einer Wahlreform

die Steuern nicht mehr rück sichtslos aus den Taschen des arbeitenden Volkes geholt werden können. Im übrigen ist es, gelinde gesagt, eine Anmaßung, wenn der von drei Kloster vorstehern gewählte Prälat sich das Maul von den Steuerträgern vollnimmt. Die Steuerträger haben bei der letzten Wahl der konservativen Partei nur zu deutlich gezeigt, daß sie sich für die konservative „Interessenvertretung" gründlich bedanken. Nicht ein einziges Mandat erhielten die Konservativen von Steuerträgern — das Mandat

13
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1949/11_08_1949/TIRVO_1949_08_11_2_object_7675876.png
Seite 2 von 4
Datum: 11.08.1949
Umfang: 4
, werden wir dafür sorgen, daß die unver meidlichen Opfer gerecht verteilt und die erreich ten Erfolge denen zugute kommen, die sie durch ihre Arbeit herbeigeführt haben! L&sung sSter belgischen Krise Brüssel, 10. August (Reuter). Die belgi sche Liberale Partei gab ihre Bereitschaft ke- kannt, mit den Ehristlichsozialen zusammen eine Zwei-Parteien-Koalition einzugehen. Damit scheint die 45 Tage alte belgische Kabinettskrise beigelegt Wie verlautet, wird der belgische Prinz regent seine Einwilligung zur Bildung

Volkszeitung Vor dem Krieg Import — jetzt Export von Webschützen Seite r Nr. 184 Es gibt nur eine Partei in Oesterreich, die durch ihre Politik diese Voraussetzungen zu er- füllen vermag und zu der vor allem die arbeiten, den Menschen das Vertrauen haben, daß sie sie erfüllen wird: Das ist die Sozialistische Partei. Sie allein wird die Autorität haben, ton den ar- beitenden Menschen dieses Lande- da§ Höchste an Arbeitsleistung zu verlangen. Kann es ernstlich jemand geben, der der Volkspartei

manches verhin- dern, was gegen die Interessen der Lohn- urid Gehaltsempfänger und der Kleinen Leute unter den Selbständigen gerichtet war; sie konnten vie les verbessern; sie können als Minderheit jedoch die Mehrheit nicht zwingen, ihre, das heißt die Politik der Minderheit, zu machen. Während die Volkspartei versucht, den furcht samen Bürgern dieses Landes einzureden, eine Stärkung unserer Partei bedeute die Gefahr der Volksdemokratie, wissen die Kommunisten ganz genau, daß eS nur ein wirklich

unüberwindbares Hindernis auf dem Weg zur Volksdemokratie gibt: Das ist eine starke Sozialistische Partei. Deshalb bekämpfen sie in erster Linie uns. des- halb versuchen sie mit allen Mitteln, uns zu schwächenl Die Volkspartei leistet den Kommu nisten in ihrer parteiegoistischen Verblendung da bei Schützenhilfe. In dieser Situation ist es unsere Aufgabe, dem österreichischen Volk den Weg zu weisen, der allein geeignet ist. es wieder einer besseren Zu- kunft entgegenzuführen und damit unsere Selb- ständigkeit

des Rohstoffes betrügt. Sozialisten bauen Wohnungen Salzburg. 10. August (APA). In An wesenheit von Bürgermeister Neumayr wurde die Spatenstichseier für den Vau von 96 Klein- wohnungen, die von der Stadtgemeinde Salz burg aus Stadtrandgründen errichtet werden, durchgeführt. Konferenz der Landesparteisekretäre der SPOe (SK.) Im Wiener Parteihaus der Sozialisti schen Partei fand am Mittwoch unter dem Vor sitz des Zentralsekretärs, Nationalrat Probst, eine Konferenz aller Landesparteisekretäre statt

14
Zeitungen & Zeitschriften
Unterinntaler Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/UIBO/1901/29_11_1901/UIBO_1901_11_29_2_object_8313977.png
Seite 2 von 24
Datum: 29.11.1901
Umfang: 24
Zur Landtagswahl in den unterinn- thalischen Städten. II. Selbstverständlich stellt auch die liberale Partei einen Candidaten für die unterinnthalischen Städte auf, die sie so lange als ihre Domäne be herrscht hat. Doch halt! Wir sagten: Die li berale Partei; das ist nicht ganz richtig. Eine liberale Partei gibt es eigentlich nicht mehr; die ist zu Grunde gegangen, an ihren eigenen Sünden gestorben. Zur liberalen Partei will sich heute Niemand mehr zählen; man würde das als eine Schande

empfinden. So sehr hat sie abgehaust, nicht blos in Tirol, wo sie nie recht lebensfähig war — außer in einigen Städten und Städtchen— sondern in ganz Oesterreich. Aber es ist der Fluch der bösen That, dass aus einer solchen immer Schlim meres entsteht. Wohl ist die liberale Partei elen diglich verkracht und zusammengebrochen; allein der schlechte Same, den sie ausgesäet, ist in die Halme geschossen und trägt nun seine Früchte. Statt der einen liberalen Partei gibt es nun deren mehrere

, die sich verschiedene, mehr oder weniger deutsch oder wohlklingende Namen geben, unter sich wie Hund und Katz in den Haaren liegen, aber in einem Punkt durchaus einig sind: im Hass gegen die kath. Kirche oder wie manche aus ihnen beschönigend sa gen, gegen den Clericalis mus, die clericale Partei. Das ist aber gehupft wie gesprungen. Außer dem unterscheiden sich diese Parteien noch in Bezug auf den Grad ihres Patriotismus. Die Social demokraten z. B., eine echte Frucht des Libera lismus und sein Schreckenskind

diese neue Partei ist und sein wird, das zeigt die ebenso 'lange, als kirchenseindliche Rede, welche der genannte Herr als Abgeordneter der nordtirolischen Städte am 14. November d. Js. im Reichsrathe zu Wien gehalten hat. Wir brauchen über diese Rede nichts zu sagen; wer sie gelesen hat. der hat genug daran. Nur das Eine wollen wir bemerken: Von einem Dr. E r l e r hätte man besseres erwarten sollen. — Außer dieser Partei, die ja nur die altliberale ist, wie sie leibte und lebte

, nur etwas verschlechtert, gibt es in Innsbruck eine Partei — sie hört aus den Namen des Vicebürgermeisters Dr. Wen in — diezwischen den Extrem-Radicalen oder Alldeutschen und den Erler-Leuten hin- und herpendelt. Sie weiß noch nicht, wohin sie sich wenden soll, und vielleicht gibt Die deutsche Krisis 1866 und die Legion Klapka. Von Prof. P. Max Straganz. s» Napoleon III. selbst äußerte sich später (in einem Schreiben an seinen Minister des Auswärtigen Drouyn de Lhuys vom 11. Juni) über diese Idee folgendermaßen

16
Zeitungen & Zeitschriften
Unterinntaler Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/UIBO/1895/22_11_1895/UIBO_1895_11_22_3_object_8310632.png
Seite 3 von 10
Datum: 22.11.1895
Umfang: 10
gemacht werden. Die liberale Partei kehrt entschieden geschwächt in den Landtag zurück. Sie hat zwar ihr enfant terrible, den Dr. Angerer, glücklich angebracht aber das Mandat der unterinnthalischen Städte, das sie sich nur vorübergehend entrissen glaubte, ist ihr definitiv und unwiederbringlich verloren gegan gen. Hinter ihr stehen nur mehr die autonomen Städte Innsbruck und Bozen, die dortigen Handels kammern und der adelige Großgrundbesitz, der letz tere auch nur so theilweise

, daß die italienischen Nationalen stützen helfen müssen, damit die liberale Herrlichkeit nicht zusammenbreche. Eine Änderung der Wahlordnung durch Herabsetzung des Census in den Städten, ein weiteres Umsichgreifen der Ideen der Gewerbepartei, ein kleiner Ruck im Wahlrecht des Großgrundbesitzes, eine Änderung im Verhält nisse zu den Italiener — und die liberale Partei Kreuzzug beginnen und aller Welt zurufen: Hütet euch vor diesem Feinde der Menschheit!" Was Andrew Clark in populärer Form darlegt, hat Dr. Strümpell

. Daß der liberale Club, ebenso wie der conservative ihre langjährigen Obmänner (Dr. Ritter v. Wildauer und Dr. Rapp) verlieren würden war vorauszuse tzen, da beide freiwillig resignirten. Daß Dr Ritter v. Graf feine verdienstvolle Thätigkeit im Landes- ausfchusse nicht werde fortsetzen können, daß Kirch- berger auf das Mandat feiner Heimathsstadt werde verzichten müssen, war schon längere Zeit sicher, da die Agitation gegen diese Herren schon lange erfolgreich begonnen war. Ebenso war an dem vollständigen

, „so ist es mir, als müßte ich zum äußersten schreiten meinen Beruf aufgeben, Alles verlassen und einen heiligen Verlust des Landesgerichtsrathes Baron Biegeleben) die conservative Partei treffen, sind ohne prinzipielle Bedeutung; höchstens der Wahlkreiswechsel des Ab geordneten Dr. Wackernell hat noch politrschen Bei geschmack. Fragt man nach dem Gesichte, das der neue Landtag im Ganzen zeigen wird, so ist dies vom früheren nicht unwesentlich verschieden. Vor Allem werden alle Bänke der Italiener leer

18
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1924/08_04_1924/TIRVO_1924_04_08_2_object_7631074.png
Seite 2 von 8
Datum: 08.04.1924
Umfang: 8
, Republikanische Partei 2 Stim men. Für den Volksentscheid stimmten mit Ja 276.132, mit Nein 445.678. München, 7. April. (Südd. Korrbüro.) Um 7 Uhr abends lag das Abstimmungsergebnis aus 159 Verwaltungsbezirken vor. 38 Verwaltunas-- bezirke stehen noch aus. Es wurden gezählt: Für Die vereinigte sozialdemokratische Partei 355.956, für den deutschen Block 61.568, für die national- liberale Landespartei 25.179, für die Kommunisten 179.323, für die deutsche Voltspartei 5087, für die Christlichsozialen 18.555

in Neapel und Heinrich Mol«; in Ca- ianzaro. Die neue Kammer werde keine Autorität für sich beanspruchen können und die Regierung werde selbst erkennen, daß jede Diktatur für sie schwere Gefahren birgt. Die liberale Wählerschaft sei durch die unerklärliche Haltung vieler ihrer Führer durch Apostasie und Desertion verwirrt worden. Die Wahlen haben das Verdienst, die Op- Position gereinigt zu haben. — „Popolo" schreibt, die privaten Nachrichten der Popolozentrale er geben. daß die Partei als die stärkste

des ehemaligen Zentrums ist, war bisher nahe an der Mehrheit. Bei den Wahlen am Sonntag hat diese 'üartei so viel eingebüßl, daß sie im kommenden Landtag nur regierungsfähig sein wird, wssnn sie eine Koalition aus breitester Grundlage ausrichten kann. Das Verdikt der Wähler über die Volks partei ist ein scharfes Urteil gegen ihre separatisti sche Teudentz. Die beantragte Verfassungsänderung mit großer Mehrheit verworfen. Wie bekannt, hat die Bayrische Dolkspartei eine Verfassungsänderung beantragt

in München-Stadt: Stimmberechtigte 408.772 Personen. Die Wahlbeteiligung betrug 73.6 Prozent. Es entfielen auf den Völkischen Block 104.972, auf die vereinigten sozialdemokrati schen Parteien 51.489, aus die Bayrische Volkspar tei 59.636, auf die Kommunisten 47.986, auf die vereinigte nationale Rechte 12.721, auf den deut schen Block 7642, auf die Deutsche Volkspartei 4155, auf den Bayrischen Mittelstandsbund Süd gau 2853, aus die Beamtengruppe Kratosiel 2839, auf die chvistlichsoziale Partei 2319

296.348, der völkische Block 185.943, die Sozialdemokraten 141.439, die Kommunisten 77.593, der bayrische Bauern- und Mittelstandsbund 62.012, Vereinigte rmtionale Rechte 57.275, Nationalliberäle Partei 48.062, Deutscher Block, 24.771, christlichsoziale Partei 12.089, Beamtengruppe Kratvffel 7597, Deutsche Volkspartei 4478, Gewevbelffte Unterfran ken 3814, Bayrischer Mttelstand Südgau 3168, Beamtengruppe Rickert 1628, Unabhängige So zialdemokraten 1216, heimatstreue Koburger 466, Mieterliste 305

19
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1898/24_06_1898/TIRVO_1898_06_24_2_object_7696381.png
Seite 2 von 4
Datum: 24.06.1898
Umfang: 4
Reichsrathes an seine Wähler eine Kundgebung gerichtet, die sich von denen aller bürgerlichen Parteien vortheil- haft abhebt. Hier wird nicht mit bombastischen Phrasen, chauvinistischen Seiltänzereien und Saltomortales dem Volke Sand in die Augen gestreut, sondern es wird rückhaltlos und ohne Rücksicht auf irgend eine oder die andere Partei dem Volke ungeschminkt die Wahrheit gesagt. Es ist kein leeres Stroh, wie es die bürger- liehen Parteien als Fortsetzung des genugsam in der letzten

ist, die einzige Partei der Armen und Unterdrückten, so haben die bürgerlichen Parteien, allen voran die christlich-sociale Partei, ver sucht, die Socialdemokratie beim Volke in Mißcredit zu bringen, indem sie sie als „k. k.", mit der Regie- rung verbündete Socialdemokratie bezeichneten. Während die bürgerlichen Parteien in nicht allzulanger Zelt ihre Gesinnung um ein Linsengericht hergeben werden, wird die socialdemokratische Partei bleiben, was sie nach ihrem Programm und ihrer Natur nach bleiben muß

, einen, wenn auch noch so schmutzigen Handel einzugehen. Der deutsche Wähler weiß, was sein Stimmzettel werth ist, und immer mehr deutsche Wähler lernen erkennen, welcher Partei diese Stimm zettel gegeben werden müssen, um endlich mit der Junkerwirthschaft aufzuräumen. Der Zuwachs der socialdemokratischen Stimmen wirkt geradezu über wältigend. So hat zum Beispiel Gen. Zubei l im Wahl- kreise Teltow-Beskow-Charlottenburg 42.691 Stimmen erhalten gegen 31.424 im Jahre 1893. Gegen Zubeils Stimmenzahl haben die Gegner insgesammt

heran- gezüchet, das bei gewissen Gelegenheiten vortreffliche Dienste leisten muß. Da nun von den Liberalen doch etwas mehr Duldsamkeit und Unparteilichkeit zu erwarten ist, so hätte man sich der Hoffnung hingegeben, daß auch die Kinder jedem clericalen Einflüsse entzogen würden. Um nun die „Tiroler Stimmen" versöhnlicher zu stimmen, sie etwas duldsamer und ihnen die Gründung von Krippen durch liberale Frauen sympathischer zu machen, theilt ihnen das „Tiroler Tagblatt" mit, daß die Wartung

aus der stArbeiterzeitung" (fürchten sie nicht, in die Hölle zu kommen?) abzudrucken, in welcher dieselbe u. a. erklärt, „daß es widersinnig ist, einer inter nationalen Partei zuzumuthen, sie solle sich wegen der Sprachenverordnungen in die Sackgasse der Obstruktion verrennen. Die Socialdemokratie habe alle Ursache, dem Grafen Thun und seiner Regierung mit vollem Mißtrauen gegenüberzustehen, und wenn er fällt, so hat er dies schon wegen der völlig überflüssigen Gleis- pachiade und des thörichten Grazer Streiches

20
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Post
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIPOS/1903/10_10_1903/TIPOS_1903_10_10_2_object_7992102.png
Seite 2 von 12
Datum: 10.10.1903
Umfang: 12
Seite 2 Nr. 81 sandte ihn die Vaterstadt auch schon ins englische Parlament und schuf ihm damit die erste Staffel, die ihn emporführte zu politischer Macht und Be deutung. Joe Chamberlain trat im Parlament in die Reihen der liberalen Partei und wurde eines ihrer radikalsten Mitglieder, einer ihrer hitzigsten und erfolgreichsten Agitatoren. Wenn die liberale Partei im Jahre 1880 einen glänzenden Wahlsieg erfocht, so konnte mit Recht Joe Chamberlain darauf Hinweisen, daß die stürmische Gewalt

seiner Rede und die Unermüdlichkeit seiner Agitation es gewesen waren, die den Sieg an das Banner der liberalen Partei gefesselt hatten. Die Größe dieses Sieges bewog denn auch damals schon den geistvollen Führer der liberalen Partei, William Ewart Gladstone, den Bürgermeister von Birmingham als Handelsminister in das neugebildete liberale Kabinett aufzunehmen. So hatte der rote Josef ein Ziel erreicht, an das er selbst zehn Jahre früher kaum gedacht hatte. Damals verdammte Chamberlain den Burenkrieg

und Chamberlain ist kein Dummkopf. Wie sein Herr und Meister William Gladstone einst hochkonservativ und ein Führer der Torypartei gewesen war, um dann allmählich ins liberale Lager überzugehen und als ziemlich alter Mann der Führer der liberalen Partei zst werden, so hat der rote Joe im Jahre 1896 seinen alten Freund und Gönner verlassen und bildete, dem In stinkte nachgebend, daß das Volk von Gladstone nichts mehr wissen wolle, eine neue Partei, die Partei der liberalen Unionisten

soll dann seiner Bere chnung nach im Frühjahr in der englischen Haupt stadt, in London, stattfinden. Bis dahin muß das kranke Ministerium am Leben bleiben und Cham berlain beschwört daher seine Freunde, es bis dahin am Leben zu erhalten. Die liberale Partei steht allerdings schlecht gerüstet und in tiefer Feindseligkeit dem roten Joe gegenüber, allein sie hat durch den Abfall der Unionisten eine arge, wie es scheint, un heilbare Schwächung erlitten und besitzt in Campbell- Bannerman seit Februar 1899 wohl

, die sich mit der konservativen Partei zum Sturze Gladstones und zur Bildung eines neuen Ministeriums verband. Allein auch diesem neuen Ministerium wurde der rote Josef zum Verhängnis oder zum moralischen Dynamit, der es auseinandersprengte. Mr. Cham berlain erkannte mit seinem scharfen Blicke genau, daß das damalige englische Kabinett völlig siech und lebensunfähig sei, deshalb stieß er den halben Ka daver von sich und sprang abseits, um ungehindert dort wirken und wühlen zu können, wo die künftigen Neuwahlen gemacht

21