405.841 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Zeitungen & Zeitschriften
Der Arbeiter
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ARBEI/1916/08_06_1916/ARBEI_1916_06_08_1_object_7969038.png
Seite 1 von 4
Datum: 08.06.1916
Umfang: 4
angesan- gen in konsequenter Weise den kapitalistischen EigentumsbegriF von der schrankenlosen Herr schaft jedes Menschen über die ihm gehörenden Dinge in Handel und Wandel folgerichtig zur An wendung gebracht hätten. Tie liberalen britischen Gewaltherrscher, die uns bei Kriegsbeginn durch den Mund eines Ministers mit den englischen sil bernen Kugeln gedroht hatten, hätten in diesem Falle schon längst ihre deutschfeindlichen Ziele er reicht. Der kapitalistische liberale Eigentumsbegrifs

nun während der jetzigen Kriegszeit alle anerkennen,Saß der liberale und kapitalistische Eigentumsbegrifs in diese weder hirneinpaßt noch hineingehört, während der christliche besonders in dieser schweren Zeit seine volle Existenzberechtigung wiedergesunden hat. Ter kapitalistisch-liberale Eigentumsbegrifs und die damit verbundene schrankenlose Herrschaft des Eigentümers über sein Kapital paßte so recht in das „moderne" wirtschaft liche Leben der verflossenen Friedenszeit und be sonders in den gesamten Betrieb Lew

der Gesamtheit und des Staates sind nicht anderes als von der staatlichen Behörde durchgeführte Betätigungen des alten: christlichen Eigentumsbesitzes, der das Kapital , dem Menschen, nicht aber, wie der moderne Kapi-ß talismus die Menschen dem Kapitale dienstbar zu i machen sucht. Ter Krieg ist der größte Reaktio när, er reagiert, das heißt er wirkt auf das gesamte liberale Wirtschafts- und Staatssystem mittels der eisernen Folgerichtigkeit und Schneidigkeit der tat- = sächlichen

Staatsnotwendigkeiten berichtigend ein. : Da muß sich jeder fügen, wer im Staate leben und von dessen Heere und deren Regierung geschützt werden will, welche die durch den Krieg geschaffene politisch und wirtschaftliche Ordnung ausrecht er halten, und gleichzeitig dem Staat und der Gesell schaft gegen die feindlichen Mächte verteidigen. Wenn sich nun die liberale kapitalistische Wirt- schaftslehre und ihr Eigentumsbegrifs in cher.? Kriegszeit als so untauglich erwiesen hat, die Le- bensbedingungen des Staates und des Volkes

zu wahren, wenn uns der Krieg in der Lebensmittel- beschassung und in der Industrie, die hauptsächlich eine Folge der liberalen und kapitalistischen Wirl- schaftsordnuna während der vergangenen langen Friedenszeit ist, darüber ausklart, daß der liberale kapitalistische Eigentumsbegrifs und die daraus be ruhende früher als ununsitößlich angesehene Wirt schaftsordnung falsch und volksschädlich sind, so steht es unumstößlich fest, daß der liberale Kapita lismus auch in der Friedenszeit nicht taugt

1
Zeitungen & Zeitschriften
Neueste Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/NEUEZ/1929/02_06_1929/NEUEZ_1929_06_02_1_object_8161876.png
Seite 1 von 8
Datum: 02.06.1929
Umfang: 8
ist -wieder hier ein- getrvffen und gab offen zu, daß ihn das Wahlergebnis enttäuscht habe. Lloyd George tröstete sich damit, daß auch die anderen Parteien ihr Ziel nicht erreicht habe«. Er er klärte, daß eine königstreue Regierung die Ge schicke des Landes weiter verwalten müsse. Der Liberale Sir Herbert Samuel erklärte, daß die Schutzzollpolitik der jetzigen konservativen Regierung ihr Ende e reicht habe. Durch ein weiteres Wahlergebnis haben die Parteien nunmehr folgende Stärke: Konservative 263/ Arbeiter partei 288

der zur verhüllten Einführung des Schutzzolles einge fädelten Jntrignen und die offizielle Annahme einer weit e n e rgif ch e r e n Friedenspolitik von Sei ten Englands zu erwarten. Es scheine sicher, daß Sie kleine liberale Partei das Schicksal der anderen beiden Parteien in ihrer Hand halten werde. Trotzdem könne kein Liberaler die Wahlen ohne aufrichtige bittere E n t t ä u f ch u n g betrachten. Das Blatt hält es für sehr wahrscheinlich, daß das nene Unterhaus kein sehr langes Lebe

» haben wird. Auch die liberale „Daily Chroniele" tröstet sich damit, daß die liberale Partei im Unterhaus das Zünglein an der Waage sein werde. Das Blatt ist der Ansicht, daß auch die Arbeiterpartei daraus Anspruch hat. das Wort zu führen. Niemand brauche anzunehmen, daß. weil das neue Haus kein e r Partei eine a v s o l u i e Mehrheit gibt, seine Tage gezählt feien. Der „Daily Expreß" fordert, baß alle Pa r t e t e n die Nation über die Partei stellen. Die „Times" stellt zwei Tatsachen fest: Den unzw ei fel- basten Triumph

müsse erkennen, daß Lloyd G e o r g e dafür v e ra n t w o r t l i ch ist. Trotz dem die liberale Partei als Zünglein an der Waage den Ausschlag geben werde, habe sie so viel Ansehen.verloren, daß es ihr schwer fallen werde, diese Tatsache zu ihrem eigenen Vorteile zu verwenden. Rückwirkungen ans die Tagung des Böiker- buadrates. London, 1. Juni. (Pri'v.) Ueber die möglichen Rückwirkungen der Wahlen ans das Znsammentretcn des B ö l k e r b n n d r a t e s mel den die „Times", daß man im Augenblicke

, sämtliche in Innsbruck. Wiener Äüro: Wien,l.. Äiöelungengasse 4 (Gchillerhos), Fernruf B 22*4*29. ✓ Entgeltliche Ankündigungen lm redaktionellen Teile sind mit einem Kreuze und einer Nummer kenntlich gemacht. Auswärtige Anzeige,nrnnahmestelle: Desterreichische Anzeigen-Gesellschast A.-G.. Wien. Brandstätte 8. Fernruf v SZ5S5. Nr. 125. Innsbruck. Sonntag, den 2. Juni 1929. 17. Iahrg. Die Entwicklung der politischen Lage in England. Fn Erwartung einer KoMionsregiernng der Konservativen und Liberale

2
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Land-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/OBEWO/1908/02_05_1908/OBEWO_1908_05_02_2_object_8032019.png
Seite 2 von 18
Datum: 02.05.1908
Umfang: 18
, 3 Städte mandate, 6 Großgrundbesitz.) Katholisch-Kon servative 8 (2 Städiemandate, 4 Großgrund besitz, 2 Prälaten). Christlich soziale 25 (1 Prälat, 2 Städte, 22 Landgemeinden). Katholische Volkspartei Jtalienischtirvls 14 (1 Prälat, 1 Städte mandat, 12 Landgemeinden). National-Liberale Jtalienischtirvls 6 (5 Städte 1 Handelskammer). Tags darauf, am 28. April, erledigte der Landtag die Wahl des Landesausschusses, der sich nun zusammensetzt aus den drei Christlich sozialen Schraffl, Dr. Schöpfer

zweier von sämtlichen Abgeordneten der konservativen und christlichsvzialen Partei und des italienischen Klubs unterschriebenen Interpel lation betreffend den Wahr m und skandal und die Gleichberechtigung der katho lischen Studenten. Die erstere stützt sich auf das Erkenntnis des Wiener Oberlandesgerichtes be treffend die Konfiskation der Wahrmund-Broschüre, welches die „Landzeitung" schon in ihrer Nummer vom 18. April im Wortlaute abdruckte, und richtet an die k. k. Regierung die Anfrage, ob selbe

an, auf dessen Frozzeleien einige Worte zu erwidern. Er legte klar, daß Schraffl es für gut befunden habe, seine Darlegungen zu verdrehen. Nun schoß Schraffl mit rotem Kopf in die Höhe und schrie, er verwahre sich, daß man ihm Verdrehung vor- werfe. Echt fchrafflerisch! Erst andere Männer beflegeln und befrozzeln und dann den Beleidigten spielen. Das schönste leistete sich seine Partei aber bei der Abstimmung. Der Antrag Glatz beinhaltete u. a., daß die Steuer für Tresterbranntwein nicht erhöht werden solle

. Der Landeshauptmann er klärte diesen Punkt als abgelehnt. Das kam so. Von den Christlichsozialen waren so viele hinsus- gegangen, als es brauchte, um diesen Teil des Antrages zu Falle zu bringen. Die Nordtiroler Abgeordneten der christlichsozialen Partei waren zum größten Teil draußen. Die Südtiroler mit Schraffl getrauten sich daß nicht zu tun, sondern sie stimmten dafür. Dadurch, daß die andern draußen waren, war gesorgt, daß der Punkt zu Falle kam. Der Landtag nahm sodann den Antrag Schraffl auf Einsetzung

3
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1924/09_04_1924/TIRVO_1924_04_09_3_object_7632512.png
Seite 3 von 8
Datum: 09.04.1924
Umfang: 8
gegen 4.614.700 faszistischc Stimmen. Die Regierungsliste erhielt 356 Mandate, dazu kommen die 19 Man date der faszistischen Nebenlisten, zusammen 375; davon find 260 Angehörige der faszistischen Partei, 114 Liberale. Demokraten, Katholiken und Fach leute der Regierungsliste. Die ausgesprochenen Oppositionsparteien erhielten 129 Mandate. Die 180 Mandate der Minderheiten teilen sich folgen dermaßen aus: 39 Popolari, 26 Unitarier. 22 Ma ximalisten. 17 Kommunisten. 19 sadistische Ne ben - liste, 18 liberale

, 8 Vertreter der konstitutio nellen Opposition, 3 Demokraten, 6 Liberale und 2 Unabhängige. Rom. 8. April. (Stef.) Endgültige Wahlergeb nisse: Wahlbezirk Lombardei: Abgegebene Stimmen 1,110.483. nationale Liste 504.574. d. s. 45 Prozent; 23 Minoritätsmandate. davon Popo lari 8. Sozialdemokraten 6, Sozialisten 5. Kom munisten 3, faszistische Dissidenten 1. — Wahlbe zirk Calabrien und B a s i I i c a: Abgegebene Stimmen 339.117, nationale Liste 259.683. d. s. * 76 Prozent; 9 Minor itätsmaudate, davon Popo

lari 1, Demokraten 2. konstitutionelle Opposition 2, Liberale 2. Sozialisten 1. Sozialdemokraten 1. — Wahlbezirk Toscana: Abgegebene Stimmen 653.349, nationale Liste 473.670, d. s. 77 Prozent; 13 Minoritätsmandatc. davon Sozialdemokraten 2. nationale Minderheitsliste 5, Popolari 2. Re publikaner 1, Kommunisten 1. Sozialisten 2. — Wahlbezirk C a m p a g n a: Abgegebene Stimmen 610.345, nationale Liste 447.987, d. s. 73 Prozent; 16 Minderheitsmandate, davon konstitutionelle Opposition 4. Liberalen

nicht an Begeisterung und Opfermut fehlen. Gleichzeitig sei auch jener Männer, welche ehrlich mit- hslfen und nicht mehr unter den Lebenden weilen, in Ehren gedacht. Innsbruck, im April 1924. 304.600. Demokrattsch-Liberale 241.600. Oppositio, nelle Konstitutionelle 147.000, Republikaner 124.990, Demosoziale 104.900, Deutsche und Slawen 61.200, Bauernpartei 58.900. Disti- dentensaszisttzn 30.300. Zusammen ergäben die Listen der Minderheiten, ausgenommen die saszi» stische Nebenliste, die^ Ziffer von 2,515.500

. 7. April. (Reuter.) Der Oberpriester des Heiligtums von Wikh-Rankan (?) ist ermordet worden. Politische Tagesschau. Der gutgetroffene Ludendorff. Die sozialdemokratische Partei hatte am Sonn tag in Berlin eine Protestversammlung gegen das Münchner Urteil einberufen. Der bisherige sozial demokratische Reichstagsabgeordnete Dr. Levi hielt eine Rede, in der er über den General Lnden- dorsf sagte: „Ludendorft hat aus der Höhe des Glückes den Kopf verloren, er hat die deutschen Truppen im mer

8
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Post
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIPOS/1900/19_09_1900/TIPOS_1900_09_19_2_object_7988671.png
Seite 2 von 8
Datum: 19.09.1900
Umfang: 8
des wirtschaftlichen Niederganges und fortwurstelnder Absolutismus. — Nicht eine einzige Hoffnung berechtigt zu einem andern Horoskop. Indes freuen sich verschiedene Leut chen auf verschiedene Verluste der christlich- socialen Partei. Gönnen wir ihnen dies Vergnügen, das ohnehin jedesmal nur bis zur Wahl dauert! Die unglaublichsten Dinge werden wieder über die „Erschütterung christlich socialer Mandate" gefaselt. Nicht weniger als 8—9 Mandate der christlichsocialen Partei werden todtgesagt. Wir möchten

hier feststellen, dass in Wien höchstens im Wahlkreis des bis herigen Abg. Mittermayer die Situation schlecht steht; ein Sieg der Gegner an diesem Platze würde kaum ein halber sein, da ja Mittermayer nicht der christlichsocialen Partei angehörte, wenn er auch ihrem Programme die Wahl zu ver danken hatte. Trotzdem also die Mandatsträger schaft Mittermayers sicher nicht für die christ lichsociale Partei gewirkt hat, sind auch in diesem Bezirke die Chancen für einen christlichsocialen Candidaten nicht ungünstige

. — Während also hier keine Einbuße zu erwarten ist, werden die Christlich- socialen, wie wir hören, in S ch l e s i e n in den Wahlkampf treten und zwar mit einem Candi daten aus ihrer Arbeiterpartei. Die Aussichten sollen für diesen Wahlwerber nicht ungünstig stehen. Auch in M i t t e l st e i e r m a r k dürfte sich eine christlichsociale Candidatur ergeben, ebenso wird sich die christlichsociale Partei dem Vernehmen nach in Tirol um einige neue Positionen bewerben. — Sonach steht zu er warten, dass die Christlichsocialen

9
Zeitungen & Zeitschriften
Unterinntaler Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/UIBO/1897/26_03_1897/UIBO_1897_03_26_3_object_8311352.png
Seite 3 von 12
Datum: 26.03.1897
Umfang: 12
sorgen wird, als es zur Zeit geschehen ist, da die liberale Partei noch die erste Violine in Österreich spielte oder da sie noch in solcher Zahl im Abgeordnetenhaus vertreten war, daß sie immer hin noch einen Hemmschuh bilden konnte gegen die Bestrebungen wahrer christlicher Volksfreunde. Schwie rige Aufgaben erwarten die neuen Abgeordneten u. darunter namentlich die harte Nuß des Ausgleiches mit Ungarn, das Dank dem übermüthigen und unpatriotischen Liberalismus, der zur Zeit mit Hil fe der Juden

nationalliberale Abg. Josef Kusar, in Adelsberg der Nationalüberale Dr. Ferjancic, und in Rudolsswerth Hofrath Suklje (Slovene) gewählt. — Im Görz'schen Städtebe zirk wurde Alfred Lenatti („italienisch-liberal", wie sein Vorgänger) gewählt. — In Istrien wurde der bisherige Abg. Dr. Rizzi wiedergewählt. Vom dritten Wahlkörper der Stadt Triest nebst Terri torium wurde der „italienisch-liberale" Mauroner mit 1882 Stimmen gewählt; der bisherige Abg. Nabergoj (Slovene) unterlag leider mit 1630 Stimmen, worüber

oder Deutschnationale gewählt, die sich aber noch in fünf Stichwahlen mit einander raufen mußten. — Der Großgrundbesitz in Mähren wählte am glei chen Tage im Wege des Compromisses 4 Liberale, 3 von der Mittelpartei und 2 Conservative. — Am Samstag 20. ds. war außer in Tirol auch Städte wahl in Niederöstsrreich. Es wurden sowohl in Wien als auch in den übrigen Städten die Can didaten der Christlich-Sozialen und der mit densel ben verbündeten deutschen Volkspartei gewählt; nur in der innern Stadt

15
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1898/08_07_1898/TIRVO_1898_07_08_2_object_7696385.png
Seite 2 von 4
Datum: 08.07.1898
Umfang: 4
men, wonach sich das Stärkeverhältniß der einzelnen Parteien annähernd so gestalten würde: Stimmen Abgeordnete Socialdemokraten 2,120.000 : 19.000 = 111 Centrum 1,330.000 : 19.000 --- 70 National-Liberale 1,160.000 : 19.000 ----- 61 Conservative 900.000 : 19.000 ----- 48 während jetzt die Socialdemokratie die drittstärkste und die Nationalliberalen die viert stärkste Partei sind. Auch diese Zahlenzusammenstellung spricht eine beredte Sprache. Wenn die Gegner anders schreiben, als in diesen Ziffern

Pete selbstverständlich auch die österreichischen bürger lichen Preßlakaien blasen, wenn sie den Erfolg der socialdemokratischen Partei dadurch verkleinern wollen, daß sie sagen, die Socialdemokratie habe nur 8 Man date gewonnen. Selbst wenn dem so wäre, so wäre es immer noch ein bedeutender Erfolg, wenn man ins Auge faßt, daß die socialdemokratische Partei lOlmal in die Stichwahl kam und daß der ganze reaktionäre Ordnungsbrei aufgeboten werden und sich gegen die selbe verbünden mußte

, um so viel wie nur möglich socialdemokratische Candidaten zu Falle zu bringen. Es sind aber nicht nur acht, sondern zwölf Man date, welche die socialdemokratische Partei eroberte, da sie im Jahre 1893 endgiltig mit 44 Mandaten aus dem Wahlkampfe hervorging, die letzten vier Mandate sich aber erst im Verlause der Reichstagsperiode eroberte. Es darf mithin die Hoffnung ausgesprochen werden, daß bei Ersatzwahlen zum künftigen Reichstag ebenfalls wieder einige Mandate der Socialdemokratie zufallen werden, so daß das „Schock

" wahrscheinlich voll wird. Doch nicht in den Mandaten liegt die symptomatische Bedeutung der letzten Reichstagswahlen, sondern in dem Stimmenverhältniß. Auf die stärkste Partei (den Mandaten nach), die Centrumspartei mit ihren 103 Mandaten, entfielen 1.330.000 Stimmen, die zweitstärkste Partei mit 62 Mandaten, die Conservativen, erhielt 900.000 Stim men, auf die drittstärkste Partei, die socialdemo kratische Partei mit 36 Mandaten, entfielen 2,120.600 Stimmen, während die viertstärkste Partei, die National

-Liberalen, mit 1,160,000 Stimmen blos 49 Mandate erhielt. Das Centrum bleibt also schon mit 790.000 Stimmen zurück und die Conservativen gar mit 1,220.000 Stimmen in der Minorität. Aus diesem Stimmenverhältniß ist zu ersehen, daß nicht eigentlich das Centrum und die Conservativen die stär keren Parteien sind, sondern daß den Wählern nach die Socialdemokratie die stärkste Partei im deutschen Reiche ist, welcher sich das Centrum als zweite und dann die National-Liberalen als drittstärkste Partei

18
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1901/18_01_1901/TIRVO_1901_01_18_1_object_7486273.png
Seite 1 von 4
Datum: 18.01.1901
Umfang: 4
, Heiliggeiststraße. — Bozen: Hans Münster Gärbergasse 5. H Junsbruck, Fveitag, 18 . J änn er 1 001 . IX. Jahrgang Die nächste Nummer der Volks-Zeitung er scheint am Douuerstag den 24. Jan.., abends mit dem Dalum des sorgenden Tages. Die Laudesconfrreuz der socialdemokr.atischen Partei in Tiro findet am 24. und 25. März statt. Die Tagest ordnung wird später bekannt gegeben werden. Sie LandeL-parteivertretuttq. Die Neuwahlen. Für drei Stimmen prostituirt. „Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm" heißt

- mentaren versehen, vollinhaltlich zum Abdrucke gebracht. Was natürlich Herrn Dr.' Drexel und seinen Trabanten Loser nicht hinderst wird, sich vor den Arbeitern als Förderer der Arbeiter schutzgesetzgebung aufzuspielen. Die Arbeiter, die sich als Anhänger der christlichsocialen Partei aus spielen, meisten es ja doch nicht. Das falscheSpiel und die große Masse ist zu indifferent, um auf das Treiben der christlichen Volksretter zu achten. Was den schwarzen Brüdern am unangenehmsten ist, ist der Umstand

selbst nicht, irgendwelchen Widerspruch. Jehly hat vor einiger Zeit seinem Genossen Engel ange- rathen, er möge einen Preis dafür ausschreiben, ob es noch einen ungeschickteren Politiker geben könne als Engel. Wir glauben, daß dieser Preis dem Jehly zufallen müßte. Bis zu den nächsten Wahlen wird er seine Partei vollständig ruinirt haben. Die lachenden Erben sind dann vorläufig die Anhänger Engels. Wie lange es dauern wird, bis die Christ lichsocialen dieses Erbe zu Tode verwaltet haben, ist freilich fraglich

19
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Land-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/OBEWO/1907/18_05_1907/OBEWO_1907_05_18_1_object_8031198.png
Seite 1 von 16
Datum: 18.05.1907
Umfang: 16
-Meran der liberale Partei führer Dr. Perathoner mit dem von Konservativen und Christlichsozialen unterstützten Meraner Vize bürgermeister Huber in die engere Wahl. In Welschtirol sind auch drei Liberale in die Stich wahl gelangt. Im sogenannten Kurortewahl kreis unterlag der bekannte altliberale Dr. v. Grabmayr gegen den christlichsozial-konservativen Kompromißkandidaten Atanas v. Guggenberg. In Innsbruck 11 kam der Liberale Thurner nicht ein mal in die Stichwahl; dort werden sich bei der selben

auftreten. Bisher hatte Tirol statt 25. nur 21 Mandate. Hievon waren 14 deutsch, 7 italienisch. Der po litischen Richtung nach waren: 9 Deutschkonser vative, 2 Christlichsoziale, 3 liberale Deutsche, 4 klerikale Italiener, 3 liberale Italiener. Bei den Wahlen vom 14. Mai vermochte also vorläufig kein einziger Freiheitlicher durchzudringen. Die deutschkonservative Partei ist bis auf einen Ver treter ganz verschwunden. Die Christlichsozialen zählen jetzt 12 Mandate, gewinnen also 10, die Italienisch

sind frankiert an die Administration der „Tiroler Land-Zeitung" zu senden. — Zuschriften ohne Unterschrift werden nicht angenommen. Handschriften nicht zurückgestellt. — Offene Reklamationen sind portofrei. M 20. Imst, Samstag, den 18. Mai 1907. 20. Jahrgang. Die Reichsratswahlen. Der Ausfall der Reichsratswahlen zeigt zwei für uns hochbedeutfame Momente. In Tirol haben die Wahlen eine fast vollständige Ausschal tung der konservativen Partei von der Teilnahme an der großen politischen Arbeit gebracht

Mandatsanfall aus Galizien zu hoffen, wo die Hauptwahlen erst am 17. Mai abschließen. Die Sozialdemokraten werden demnach als stärkste Partei in der Zahl von 80—100 Ma nnindas neue Abgeordneten haus einziehen. Das ist also das Resultat des neuen Wahl rechtes, welches man unseren leichtgläubigen Bauern gegenüber als ein Gottesgeschenk hin gestellt hat! Was die Wendung der Dinge in Tirol an langt, so wird sie jedermann begreiflich sein, der die Art und Weise kennen lernte, in welcher die Gegner

der unterlegenen Konservativen die Wahl vorbereitet haben. Es wurde eine künstliche Un zufriedenheit in die breiten Wählermassen hinein getragen, gegen die bewährten konservativen Kräfte mit offenkundiger Lüge und Betrug agitiert und beim leichtgläubigen Volke die sichere Hoffnung auf ein kommendes besseres Erdenleben für den Fall des Sieges der christlichsozialen Partei erweckt. Indem ein Teil der Geistlichkeit dieses unehrliche Treiben mit allen Mitteln unterstützte, die Kon servativen aber ihre ganze

21