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Tiroler Stimmen
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Seite 1 von 6
Datum: 24.12.1880
Umfang: 6
zu werden; 2. zur Vorbereitung des Aufstandes in Kroatien, ferner unter den Serben und Ru mänen eine Summe von 200.000 Franks; 3. zur Erhaltung von Agenten 100.000 Franks; 4. zu Beginn der Kampagne eine größere Anleihe. Im Verlaufe der Kampagne würde die revolutionäre Regierung sich durch Ausgabe von Banknoten die nöthigen Mittel verschaffen. Zur Anschaffung einer Banknoten- prefle verlangt Koffuth den Betrag von 200.000 Franks; 5. soll die italienische Regierung ungarische Uniformen für eine Truppe von drei

des Königs Viktor Emanuel eine Anleihe in der Höhe von zehn Millionen Franks. 8. Die ita- lienische Regierung wird ihren Einfluß aufwende», damit das Prinzip der Nicht-Intervention zu Gunsten Ungarns anerkannt werde. 9. Die italienische Regierung wird ihre Agenten in Konstantinopel und im Oriente anweisen, der ungarischen Regie rung in allen Dingen Vorschub zu leisten. Dieser Vertrag wurde im Beisein des Königs Viktor Ema nuel durch den italienischen Ministerrath berathen und angenom men. Cavour

zu Stande, deren Zweck gewesen wäre, Ungarn im Falle eines Krieges zwischen Italien und Oesterreich zu insurgiren. Die Bedingungen Kossuth's waren die folgenden: Er verlangte an dem Tage, da er vom Könige empfangen wurde: 1. Die sardinische Regierung möge dafür sorgen, daß sünszig- tausend Gewehre, zwei Batterien mit Munition, ferner zwei- bis dreitausend Säbel, so schnell als möglich nach den Donausürsten- thümern und nach Serbien gebracht werden, um dort von den Agenten Kossuth's übernommen

werden mit Oester reich einen Separatfrieden schließen. 2. Sowie die Verhältniffe eS gestatten, wird die Regierung des Königs Viktor Emanuel mit der provisorischen Regierung Ungarns in aller Form einen Allianzvertrag schließen. 3. Bei der künftigen Gestaltung Un- garns wird die konstitutionelle Monarchie zur Grundlage genom men werden und wird Ungarn bei der Wahl seines Königs die Bedürfniffe der europäischen Lage im Allgemeinen» besonders aber die Interessen des Königs Viktor Emanuel vor Augen halten

. 4. Italien muß eine vollständig ausgerüstete Armee von 30 biS 40.000 Mann nach Ungarn schicken zur Unterstützung der unga rischen Truppen. 5. Es wird schon auf italienischem Boden eine ungarische Legion gebildet. 6. Die italienischen Truppen werden auf dem Wege des adriatischen Meeres, die ungarischen Truppen durch Serbien und Rumänien nach Ungarn vordringen und gleichzeitig wird das Land sich zum Kampfe erheben. 7. Wenn der Krieg bestimmt ist, erhält die ungarische National- Regierung von der Regierung

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Bozner Zeitung
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Seite 45 von 54
Datum: 24.12.1880
Umfang: 54
22. Dez. Die Grundsteuer-Cenralcommisiion hol gestern ihre Arbeiten beendit, nachdem sie eine Re, iolution desäzlosseu liatte. weicht dahin geht, daß für den Fall, als sich in Ober-, Nieder - Oesterreich und Steiermorl. oder in anderen Ländern gewisse SchSrjen der Einschätzung zeigen sollten, die Regierung darauf Bedacht nehmen möge, dieselben i0uSjUgleiche». Der Präsident SectionSchef Baron Dist'.er danlte den Com- missionS-Mitgliedern sür ihre Mühewaltung und sprach die Erwartung

Heirathsgesuch^ Ein gebildeter Mann 32 Jahre alt, katholisch, in unabhängiger Lebensstellung mit. jährlich sicherem Ein,, kommen von 2—3000 fl. Witwer und Vater zweier Kinder, wiinscht sich mit^ii^exDame vonhllbschen Aeußern ,iank»'n Sbarakter kleMN^dispoM - 42 — lienische» Beamten hinreicht, die italienischen Elemente zu ermuthigen und den Deutschen die Meinung beizubringen, daß sie bei der Regierung keinen Schutz finden. Wie weit übrigens die Verwälschung beim Gerichte in Neumarkt bereits gediehen, mag

leider bei weitem nicht in diesem Maße zur Anwendung kommt. Was über die Verwälschung des Kreisgerichtes Bozen in öffentlichen Blättern geschrieben wurde, entspricht den thatsächlichen Verhältnissen nicht, denn wir haben dort ein'deutsches Präsidium und ausschließlich deutsches Raths kollegium. Auch wird der Gebrauch der fremden Sprache in der Regel nicht über die Grenze des nothwendigen geschäftlichen Verkehres ausgedehnt. Die Thatsache, daß dort junge italienische Justizbeamte die deutsche

Amtssprache lernen, scheint uns in Rücksicht auf die Nationalitätsfrage im Grenzgebiete von keiner Bedeutung zu sein, so lange der Austausch ein gegen seitiger ist, denn der junge italienische Justizbeamte kann ebensogut verlangen, daß ihm nach Möglichkeit die Gelegenheit geboten werde, die deutsche Amts sprache zu erlernen, als dem Deutschen die italienische. Nun wissen wir aber, daß in Wälschtirol bei weitem nicht so viele deutsche Justizbeamte zur Ausbildung in der italienischen Amtssprache ver wendet

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 14
Datum: 24.12.1880
Umfang: 14
zu entrichten ist. Allfällige Verluste an der Umlage wegen Uneinbringlich keit werden aus dem Vorschußkonto bezahlt; v. durch einen jährlichen Zuschlag von 2 kr. auf lativen Thätigkeit immer, wieder der Stein unfrucht barer Debatten und verbitternder Zänkereien gereicht wird? Die Regierung fühlt sich frei von der Schuld an diesem unerquicklichen Zustande, sie hat alles Mögliche gethan, um die Linke zu veranlassen, un beschadet ihrer politischen Grundsätze, wenigstens in wirthschastlichen Fragen

, zu konstatiren, daß hiesige Blätter erzählen, daß sich unter den neuen Herrenhausmitgliedern auch mehrere, der Krakauer Fraktion angehörige Polen befinden, und daß die nen. Im Siege hat sie keine Mäßiguug offenbart, in der Niederlage kein Entgegenkommen; sie zeigte sich mißtrauisch gegen ihre besten Verbündeten, zän kisch gegen die von ihr selbst konstituirte Regierung, und wie sie ehedem gewesen, so ist sie bis auf diese Stunde geblieben. Heute findet sich die Verfassungs- Ernennungen erst nach Ablauf

. Innsbruck, 24. Dezember. ^ Bezugnehmend auf die von uns an anderer Stelle im Detail geschilderten Vorfälle in den Reichs- und Steiermark sowie bei den übrigen Ländern im ? hallen in Berlin am 17. ds. bemerkt die „Nordd. Reklamationsversahren besondere Schärfen bei der - Allg. Ztg.' : Die fortschrittliche Presse insinuire, daß Einschätzung herausstellen sollten, möge die Regierung j die anti-semitische Beweguug sammt allen ihren Aus darauf ' Bedacht nehmen, dieselben auszugleichen.' ! schreitungen

, ! lö-t worden sei. Die Regierung mißbillige die Aus sprach in seinem Namen und im Namen des Finanz- j schreitungen, wie sie in der erwähnten Versammlung Ministers den Kommissionsmitgliedern den lebhaste- ; vorgekommen, aus's Stärkste; fei sie deshalb aber be rechtigt, alle auti-semitischen Versammlungen zu ver- sten Dank für ihre Mühewaltnng uud zugleich die Hoffnung aus, daß das Reformwerk noch allseitige Billigung und Zustimmung finden werde. Nachdem noch Baron Apsaltrern dem Vorsitzenden und Graf Belrupt

nehmen, aufzulösen? Man möge nur einen Antrüg im Landtage einbringen, das Recht der Abhaltung der Volksversammlungen zu beschränken und die Aufsicht schärfer zu handhaben, die Regierung werde denselbcn in Erwäguug ziehen; nur verlange man nicht, daß der Schutz der Polizei blos sür die Fortschrittspartei und deren Klientel in Wirksamkeit trete. —- Dem Berliner Magistrat und dem Stadtverordneten^Kollegium ging eine Petition zu, welche eine Abwehr gegenüber von Vorgängen, wie sie in der ^anti

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 54
Datum: 24.12.1880
Umfang: 54
für alle übrigen europäischen Staaten, die sich mehr oder minder aufrichtig bemühten die po litischen Institutionen des JnselreicheS nachzuahmen. Die jetzigen Vorgänge in Irland zeigen die Schatten- seite - des konstitutionellen Dogmatismus. Wir haben schon auf dem Continente (Deutschland) Gelegenheit gehabt zu sehen, welche- Gefahren es mit sich bringt, wenn die Regierung und die Volksvertretung sich ent schließen. gegen eine besondere Classe lvon Staatsange hörigen, gegen eine religiöse oder politische

Partei Aus- nahmemaßregeln zu ergreifen, — der Frieden im Lande wird dadurch gefährdet, der Klassenhaß geschürt, die üblen Leidenschaften und Neigungen der Menge ent- fesselt. Und doch kann die Ergreifung solcher AuS- naymemaßregeln für die Regierung uns die Volks vertretung zu e ner unabweisbaren Pflicht werden, in dein Falle nämlich, wenn eine bestimmte Classe von Staatsangehörigen oder gar, wie dieS gegenwärtig in Irland der Fall ist, die Mehrheit einer ganzen Be völkerung

sich gegen die bestehenden Gesetze auflehnt und die Interessen, das Leben und daS Eigenthum der ruhigen Bürger gefährdet. Die englische Regierung hat. als die Bewegung in Irland bereits größere Dimensionen gewonnen hatte, sich entschieden geweigert. Vorschläge zu irgend welchen Ausnahmemaßregeln zu mache». Der StaatSsecretair für Irland, Herr Forster, hat noch im Sommer dieses JahreS behauptet, die Regierung sei vollständig >in der Lage, des AufstandeS Herrin zu werden und alle wei teren Ausschreitungen zu vermeiden

, ohne daß sie das Parlament um außerordentliche Vollmachten zu ersuchen nöthig hätte. Eine solche Ansicht war hervorgegangen auS der doktrinären Auffassung der constitulionellen Pflichten der Regierung und auS einem gewissen Partei- SchematiSmuS, der der liberalen englischen Regierung verbot, etwas zu thun, was sie, während sie sich in der Opposition befand, aus'S Schärfste und Nachdrück lichste verurtheilt hatte. Aber die Behauptung, daß die Regierung auch ohne Ausnahmemußregeln die auf ständische Bewegung in Irland

besiegen zu können in der Lage sei, hat sich als eine unbegründete erwiesen; Von Tag zu Tag hat die Bewegung größere Dimen sionen gewonnen und endlich ist man zu der Einsicht gekommen, daß mit den der Regierung zu Gebote stehenden Mitteln sich um so weniger ausrichten läßt, als die Geschworenen-Gerichte selbst die auf frischer That ertappten Anstifter der in Irland grassirenden Verbre chen friesprechen und notorische Verbrecher öffentlich ge feiert werden, während sich die ruhigen Elemente

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Bozner Zeitung
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Seite 43 von 54
Datum: 24.12.1880
Umfang: 54
Wien. 22. Dez. Die Grundsieuer-Cenralcommisiion ha, gestern ihre «rbeiten beend,t, nachdem sie eine Sie, solntion dkiäilossk« hatte, welche dahin geht, daß siir den Fall, als sich in Ober», Nieder - Oesterreich und Steiermark. «der in anderen Ländern gewisse Schärfen der Einschätzung zeigen sollten, die Regierung darauf Bedach» nehmen mdge, dieselben ^auszugleichen. Der Präsident SectionSchef Baron Distier dankte den Com- missionS-Mitgliedern für -ihre Mühewaltung und sprach die Erwartung

-Jahre ist eine prinzipielle Umkehr der maßgebenden Kreise wahrzunehmen. Man scheint den politischen Werth, den die Erhaltung des deutschen Volkscharakters in dieser Gegend dem ganzen Reiche bietet, vollkommen zu begreisen, denn die Regierung ist seit jener Zeil wenig stens auf dem Gebiete der Schule bemüht, das deutsche Element Südtirols zu kräftigen. Abgesehen von der schon erwähnten Gründung der deutschen Mittelschulen in der Metropole des Etschlandes, für deren Fortbestand und Kräftigung

jede österreichische Regierung sich intercssiren muß, arbeiten die Schnlbchörden an der Reorganisation der Volksschulen des bedrohten Gebietes mit einem Eifer, der die größte Anerkennung verdient und erzielen Erfolge, die geradezu Staunen erregen. Die Kinder in den verwälschten Ortschaften Branzoll und Pfatten sprechen im zweiten Schuljahre schon ganz ordentlich deutsch. Mehr als 60'/, der (wohl gemerkt der Mehrzahl nach sehr armen) Kinder besuchen auch die Sommerschule. Durch Gründung von deutschen Kindergärten

werden die Kleinen schon beim Beginne ihrer Denkthätigkeit an das deutsche Idiom gewöhnt und auf diese Weife der Unterricht auf ganz deutscher Grundlage aufgebaut. Ein Priester, der im vergangenen Jahre die Schule in Branzoll besuchte, sagte beim Fortgehen zu seinen Begleitern freudig erregt: „Wenn mit solchem Eifer gearbeitet wird, dann muß der Ort in fünf Jahren deutsch sein.' Die Regierung hat einen Schulaufsichtsbezirk gebildet, dem alle vom italienischen Elemente bedrohten Ortschaften einverleibt

sind, eine Maßregel, welche den Zweck wesentlich fördern wird, weil sie eine einheitliche Organisation und Leitung dieser Schulen ermöglicht. Der zweite Jnspektionsbezirk der Bezirkshauptmauuschaft Bozen umfaßt die rein deutschen Schulen, mit Einschluß des ladinischen Thales Gröden, von welchem wir schon bemerkt haben, daß die Bezirksschulbehörde ebenfalls mit Eifer und Erfolg arbeitet, um das Italienische aus der Schule zu verdrängen und das Deutsche neben dem ladinischen Idiom zum alleinherrschenden

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 24.12.1880
Umfang: 8
- und endlich 16 vom Abgeordnetenhause gewählte Mitglieder. Man vergeffe nicht, daß die Regierung der konser vativen Koalition angehört. Die Negierung verfügt doch gewiß über ihre neun Stimmen unbedingt; die vom Herrenhause ge wählten Mitglieder, sechs an der Zahl, sind nach einer alten Erfahrung den Wünschen der Regierung stets zugänglich, und unter den vom Abgeordnetenhause Gewählten befinden sich die Polen Krzeczunowicz und Smarzevski, der Bukowinaer Zotta und die Ultramontanen Lienbacher und Doblhammer

, macht in Suma 20 von 30 Mitgliedern, auf welche die Liberalen keine, die Regierung aber einen entscheidenden Einfluß zu üben ver mag und unter dem Walten eines autonomistijch - polnischen Finanzministers nach allem, was man in der kurzen Zeit seiner ministeriellen Amtswirksamkeit schon erlebt hat, kaum zu üben unterlassen dürste. Die überwiegende Mehrheit der Zentral kommission ist also nicht von den Liberalen geleitet, sondern sie kann nach den Herzenswünschen der „konservativen" Partei beein flußt

werden. Kann man also, wenn man die Wahrheit nicht mit Füßen treten will, die Liberalen für die Beschlüsse der au tonomen Zentralkommiffton verantwortlich machen? Nein, ent schieden nein. Doch weiter! Angenommen — freilich nicht zugegeben — es bestände die Zentralkommission ausschließlich aus Liberalen, warum haben denn die konservativen Herren des Abgeordnetenhauses am letzten Sams tag der Resolution, in welcher die Regierung aus liberalen An trag aufgefordert werden sollte, ihren gesetzlichen Einfluß dahin anzuwenden

. Verantwortlich für die Unzukömmlichkeiten bei der Wahl bleibt jedoch in erster Linie das Ministerium Taaffe. Nicht nur daß vier Minister, die Abgeordnete sind, mit der Majorität stimmten, auch Taaffes Definition von der Selbständigkeit der Statthalter ist eine Unwahrheit, und er wäre der Erste gewesen, der aus dem allgemeinen Äufstchtsrechte der Regierung und der nur von ihrem Ermessen abhängigen Absetzbarkeit der Statthalter das Recht, einzuschrciten, hergeleitet hätte, wenn die Manöver des Statthalters

in Linz nicht der Regierung zum Vortheile ge reichten. Die legislative Thätigkeit der diesjährigen Reichsraths- Session besprechend, kommt die Gaz ta Narodowa zu dem Schluffe, daß die heimkehrenden polnischen Abgeordneten auf Alles eher, als auf einen begeisterten Empfang seitens ihrer Wähler, denen sie nur zu bedeutenden Lasten verholfen haben, gefaßt sein dürfen. Zum Tröste des „überlasteten" Galizien fügt das Blatt jedoch hinzu: Eines müsse man aber bedenken, daß unter einem verfaffungötreuen

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Bozner Zeitung
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Seite 27 von 54
Datum: 24.12.1880
Umfang: 54
Wien. 22. Dez. Die Grundsteuer-Cenralcommiflion hol gestern ihre Arbeiten beend,t, nachdem sie eine Re, ^owtion beschlossen hatte, welche dahin geht, daß für den Fall, als sich in Ober-, Nieder - Oesterreich und Steiermark. «der in anderen Ländern gewisse Schällen der Einschätzung zeigen solllen, die Regierung darauf Bedach« nehmen möge, dieselben iMSzugleichen. Der Präsident Sectionöches Baron Distler danlte den Com- missionS-Mitgliedern Mr ihre Mühewaltung und sprach die Erwartung

32 Jahre oll, katholisch, in unabhängiger Lebensstellung mit jährlich sicherem Ein« kommen von 2—300V Witwer und Valer zweie? Kinder, wünscht sich mit^iqer Dame von hübsche» Aeugern niit s anfte n Charakte r u nd klei nen d^sponibte- ^ — 24 — Die Schule von Tramin hat kein italienisches Kind „ von Kurtatsch „ 10 italienische Kinder unter 290 von Margreid11 „ „ 112 Die oberhalb dieser Gemeinde auf einem Mendelplateau gelegene Ort schaft Unterfennberg ist trotz der unmittelbaren Nähe des wälschen

Nonsthales ganz deutsch. Ihre Schule weist unter 41 Kindern nicht einen einzigen Italiener auf. Diese Ziffern sprechen wohl deutlicher als alle Worte die Versicherung aus, daß i» dieser Gegend das italienische Element bis heute nicht nur keine Fort schritte gemacht hat, sondern nicht einmal im Stande war, sich in nenncns- werther Weise seßhaft zu machen. Nicht so rein wie die Bevölkerung der Berge und deren Abhänge konnte sich jene des Thalgebietes ihre Sprache und Nationalität bewahren. In der Thalcbene

zwischen Bozen und Salurn hat sich das italienische Element nicht nur weite Lücken in der Bevölkerung geöffnet, es hat nahezu ganze Ortschaften in Besitz genommen. Im obern Abschnitte dieses Thalgebietes haben wir die Ortschaften Leifers mit St. Jakob, Branzoll und Auer am linken und Pfatten am rechten Ufer der Etfch. Die Bevölkerungsstatistik dieser Ortschaften ergibt die folgenden Resultate: Leifers mit St. Jakob und den deutschen Fraktionen Breitenberg und Seit 1493 Einwohner. 48 Gewerbetreibende

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Bozner Zeitung
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Seite 19 von 54
Datum: 24.12.1880
Umfang: 54
22. Dez. Die Grundsteuer.Cenralcommisiion hol gestern ihre Arbeiten beendlt, nachdem sie eineRe, ^vlution deschlosieu hatte, welche dahin geht, daß für den Fall, als sich in Ober-, Nieder - Oesterreich und Steiermarl. oder in anderen Ländern gewisse Schärfen der Einschätzung zeigen sollten, die Regierung darauf Bedacht nehmen mbge, dieselben «auszugleichen. Der Präsident SectionSchef Baron Dist'.er dankte den Com- misiionS-Mitgliedern für ihre Mühewaltung und sprach die Erwartung

werden können. Dieß gilt namentlich bezüglich der Sprache und Nationalität. Die Stadt Bozen war die Grenze, bis wohin der italienische Kaufmann, der Friauler und Venezianer, der Lombarde und Piemontese zog, um die Waaren der Deutschen in Empfang zu nehmen und seine Produkte an die selben abzugeben. Was Wunder, wenn in dieser Stadt nicht nur zur Markt zeit die italienischen Dialekte so gut wie die deutschen nesprochen würden, son dern auch zahlreiche italienische Familien sich hier niederließen

sichten, sich entwickelte. Diese für den Handel Bozens blühendste Periode der neueren Zeit scheint uns in Rücksicht auf die Nationalitätsvermischung die gefährlichste gewesen zu sein, denn der Kaufmann, der nach dem Grundsätze lebt „ubi beus, ibi xatria- ist nur allzusehr geneigt, ideale Güter ge^eu materielle Vortheile auszutauschen. In der That war das Italienische um diese Zeit nicht mehr bloß Geschäfts-, sondern Modesprache der besseren Stände und gehörte es zum vornehmen Tone, mit italienischem

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Bozner Zeitung
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Seite 13 von 54
Datum: 24.12.1880
Umfang: 54
Wien. 22. Dez. Dir Grundsteuer-Cenralcommisiion hol gefiern ihre Arbeiten beend« t, nachdem sie eine Re, ^olution beschlösse» hatte, welche dahin geht, daß siir den Fall, als sich in Ober», Nieder - Oesterreich und Steiermarl, «der in anderen Ländern gewisse Schärsen der Einschätzung zeigen sollten, die Regierung darauf Bedach! nehmen inbge, dieselben ^auszureichen. Der Prüsident SrctionSchef Baron Distler danlte den Com- missionS-Mitgliedern M ihre Mühewaltung und sprach die Erwartung

gesprochen wird, ist wohl auch nur das Etschland damit gemeint, wogegen die Italiener das Land bis zum Brenner und zum Toblacher Felde für ihre Nationalität in Anspruch nehmen. Auch im Flußgebiete der Etsch müssen drei Abstufungen gemacht werden, von denen die oberste, bis Meran reichend, in nationaler Beziehung dieselben Berhälinisse aufweist, wie das Eisack- und Pusterthal, daß nämlich in diesem Landestheile, dem Vintschgaue, das italienische Element unter der ansässigen Bevölkerung gar nicht vorkommt

, obschon zahlreiche Ueberreste in den Namen der Bewohner, in der Beschaffenheit und Bezeichnung der Wohnstätten und Hausgeräthe auf einstige romanische Ansiedlungen in dieser Gegend hindeuten. Auch der italienische Taglöhner meidet diese Gegend, wo das Angebot der Arbeit die Nachfrage weit übersteigt. An der Töll, wo die Etsch aus dem malerischen Felsenthore Vintschgaus in die Gefilde Merans hinabstürzt, beginnt der zweite Abschnitt des deutschen Etschthales, der bis zur Einmündung des Eisacks

in die Etsch reicht und schon merkliche Spuren italienischer Ansiedlung erkennen läßt. Meran, die Krone des herrlichen Burggrafenamtes mit seiner kern deutschen Bevölkerung, deren Intelligenz und bewunderungswerthe Ausdauer das verborgene Landstädtchen zu einem gefeierten und weltbekannten Kurorte gestaltete, weist in den Listen seiner Gewerbetreibenden schon italienische Namen auf, ebenso die angrenzenden Gemeinden, wohin noch der Kurbezirk reicht. Die Zahl ist aber gegenwärtig so minimal, daß man wohl

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 54
Datum: 24.12.1880
Umfang: 54
rung. Such? jetzt noch weigern sich einzelne Mitglieder des CabinetS. ihre Zustimmung dazu zu geben, daß die Regierung das Parlament um den Erlaß, von Ausnahmemaßregeln angeht, und vor den WeihnachtS- ferien kann von der Einbringung einer diesbezüglichen Bill nicht mehr die Rede sein. Inzwischen nimmt aber die irische Bewegung immer weitere und immer gefährlichere Dimensionen an. Irische Gutsbesitzer weigern sich, das sonst so begehrte Ehrenamt eine? SherisS anzunehmen, ^veil

sie durch den Ausfall der Pachten nicht in der Lage find, die mit diesem Amt verbundenen Ausgaben zu decken, und weil die Lässigkeit der Regierung eS ihnen unmöglich mache» würde. Ruhe und Ordnung in ihrer Grafschaft aufrecht zu erhalten. In allen geschäftlichen Verhält- Nissen Irlands herrscht die vollständige Deroute. Die Zahlung für gelieferte Waare steht ganz und gar im Belieben der Landliga. Wenn irgend ein Kaufmann derselben mißliebig ist. so wird er »geboycottet*. daß heißt, ruinirt

und kann selbstverständlich keine Zahlun gen leisten. Man könnte sich Angesichts dieser Thatsachen fragen, ob in Wirklichkeit das ganze Land von dem revolutio- nären Geist erfüllt ist. DaS ist. so weit die Nach» richten aus Irland hierüber irgend einen Ausschluß geben, keineswegs der Fall. Die Majorität der Be völkerung ist in Irland, 5wie überall, friedlich gesinnt. Aber diese Majorität wird von einer energischen und vor keinem Mittel zurückschreckenden Minorität derartig terrorisirt, sie sieht sich von der Regierung

so völlig ohne Schutz und Hilfe gelassen, daß sie nicht in der Lage ist, ihre Gesinnungen zum Ausdruck zu bringen und den Ansprüchen und Drohungen der revolutionä ren Propaganda irgend welchen Widerstand zu leisten. Dadurch werden die »Unterlassungssünden der Regie rung auf's Grellste illustrirt. Man braucht kein Freund einer „starken Regierung um jeden Preis' zu sein, — und man wird doch nicht umhin können, das Verhol- ten der englischen Regierung in Bezug auf die irischen Zustände aus's Tiefste

in amtlicher Form an das kaiserliche Cabinet gelangt ist, hat letzteres im Interesse der Erhallung der Gemeinsamkeit der euro päischen Verhandlungen sich -geneigt erklärt, eventuell, wenn die anderen Mächte zustimmen, darauf einzugehen, dabei jedoch die Vorbedingung gestellt, daß zunächst die beiden betheiligten Mächte, die Pforte und Griechenland, zu befragen wären, ob sie sich dem Schiedsspruch der übrigen zu fügen bereit seien. Zugleich hat die Kaiser liche Regierung vorgeschlagen, die Kabinette möchten

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Bozner Zeitung
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Seite 12 von 54
Datum: 24.12.1880
Umfang: 54
sympathisirte, ist bekannt, es dürfte daher für die Negierung bei fortdauernder Konsequenz die 'Ausgabe ebenso leicht als erfolgreich sein, das italienische Element ganz zu verdrängen und die deutsche Sprache neben der ladinischen zur alleinherrschen den zu machen, was in Gröden allerdings viel eher erreicht werden wird als in Enneberg, weil dort die Schulbehörde mit viel mehr Eifer arbeitet und auch die Bevölkerung mebr Entgegenkommen zeigt, als im letztgenannten Bezirke. Die nördliu.e Grenzmark

des geträumteu italienischen Zukunftsreiches bildet im Eisackgebiete der Sprengel der Bezirkshauptmannschaft Brixen, von Klausen bis zur Höhe des Brennerpasses und bis Viutl im Pnsterthale reichend. Wenn wir nun in diesem Bezirke die Bevölkerung uns ansehen, so finden wir auch keine Spur von italienischen Ansiedlungen. Nicht blos die Grund besitz- sondern auch Gewerbelisten weisen nicht mehr italienische Namen aus, als dit Bezirke des Junthals oder anderer deutscher Gegenden. In den Gewerbelisten fanden

wir 2 Wirthe, l Schuster, i Schlosser, 1 Sagschneider, A Krämer, und 1 Zuckerbäcker — in einem Bezirke von 25186 Einwohnern. Von der italienischen Arbeiterbevölkeruug kommen in die Gegend außer halb der Franzens feste fast ausschließlich nur gewerbliche Lohnarbeiter, insbe sondere Maurer, Holz- und Bergarbeiter, wogegen im Bezirke von Brixen zu gewissen Jahreszeiten auch zur Bodenkultur italienische Arbeiter verwendet werden, die aus dem Ladinischen, dem Fassathale und andern benachbarten italienischen

Gegenden über das Gebirge herüberkommen, einige Wochen oder auch den ganzen Sommer hindurch als Taglöhner arbeiten uud mit dem ersparten Lohne wieder heimwärts ziehen, eine Arbeiterbewegung, die, ohne die geringsten nationalen Spuren zurückzulassen, den dortige» Grundbesitzer«« durch den C-satz stabiler Dienstboten in wirthschaftlicher Hinsicht wesentliche Vortheile bringt. Im ganzen Pusterthale — einem Bezirke von ungefähr 60.000 Einwohnern — fanden wir 15 italienische Gewerbslente, die sich rasch

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Seite 16 von 54
Datum: 24.12.1880
Umfang: 54
Grundbesitzern 8 Italiener, die aber die deutsche Sprache im Dialekte so geläufig sprechen, wie ihre Muttersprache. In der Schule von Terlan finden wir unter Kindern 6 Italiener, deren Eltern theils Bauleute (landwirthschastlichc Arbeitsunternehmer) theils Taglöhner sind, in Vilpian sind unter 35 Schulkindern 5 Italiener, deren Ellern gleichfalls der Arbeiterklasse angehören. Mag nun aber auch unter der seßhaften Bevölkerung dieser Gegend das italienische Element von dem wiedererwachenden Nationalbewußtsein

eine ausführliche Besprechung erfahren werden, ist hier der allerdings auch an anderen Orten vorkommende Umstand maßgebend, daß viele große Gnterkomplexe vorkommen, deren Eigenthümer entweder ganz abwesend oder doch nicht im Stande, die Wirthschaft mit ständigen Dienstboten zu betreiben, auf die Leistungen der Taglöhner angewiesen sind. Da aber diese Klasse von Arbeitern hierzulande in so geringer Anzahl vorhanden ist, daß sie den Be darf nicht im entferntesten zu decken vermag, so kann die italienische Einwan

derung solchen Besitzern aus wirthschaftlichen Gründen nur wünfchenswerth sein. Sollte nnter ihnen auch die italienische Aktionspartei vertreten sein, so dürften allerdings auch nationale Motive mitwirken, die uns aber keine Besorgnisse ein- zuflöseu vermögen, nachdem wir wissen, daß das italienische Element unter der seßhaften Bevölkerung zurückweicht. Die nächste Ortschaft in der Richtung gegen Bozen ist Moritzing, auf einer mäßigen Erhöhung des Straßenzuges, am Scheidepunkte zwischen dem oberen

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Seite 29 von 54
Datum: 24.12.1880
Umfang: 54
Wien. 22. Dez. Die Erundsteuer-Cenralcommission hol gestern ihre Arbeiten beendlt, nachdem sie eineRe, ^olution beschlösse» hatte, welche dahin geht, daß siir den Fall, als sich in Ober-, Nieder - Oesterreich und Steiermork. oder in anderen Ländern gewisse SchSrjen der Einschätzung zeigen sollten, die Regierung darauf Bedarfe! nehmen mdge, dieselben «auszugleichen. Der Präsident SectionSchef Baron Dist'.er dankte den Com- missivnS'Mitgliedern für ihre Mühewaltung und sprach die Erwartung

Heirathsgesuch. Ein gebildeter .tqthojisch^ iq unabhängiger Lebensstellung mit jährlich sicherem Ein kommen von 2—30ül> fl. Witwer und Vater zweier Kinder, wünscht sich mit^er Dame von hübschen Aeußer« j — 26 — selbstständigen deutschen Bauernstandes führte an dein einen Orte, wie in Bran- zoll, Psatten und zum Theile in Salurn zur Bildung von großen Güterinassen, deren Besitzer, da sie deutsche Arbeiter nicht mehr bekamen, italienische Pächter, Bauleute und Taglöhner heranzogen. Vielen von diesen gelang

sind.' In seiner 1849 erschienenen Beschreibung der Stadt Bozen und ihrer Umgebung erzählt Beda Weber, daß ihm anf der Reise von Leifers ab wärts überall fremde Physiognomien begegnet seien, und daß das italienische Element, wie ihn Kundige versicherten, „in reißendem Fortschritte begriffen' sei. Von Branzoll sagt er: „In der ganzen Gemeinde zählt man etwa 500 Seelen, größte »theils Italiener, welche mit Schiff- und Floßdienst — ihr Leben fristen.' Ueber Neumarkt schreibt der kundige nnd phantasiereiche

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Bozner Zeitung
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Seite 7 von 54
Datum: 24.12.1880
Umfang: 54
l Wien. 22. Dez. Dir Erundsteuer-Cenralcommiflion hol gest«» ihre Arbeiten beendlt, nachdem sie «ineRe, iowtion drsiblosse« holte, welche dahin geht. daß sttr den Fall, als sich in Ober-, Nieder - Oesterreich und Steiermor!, oder in anderen Ländern gewisse SchSrsen der Einschätzung zeigen sollten, tie Regierung darauf Bedacht nehmen nibge, dieselben ivuSzugleichen. Der Präsident SectionSchef Baron Dist'.er danlte den Com> misiionS-Mitgliedern für ihre Mühewaltung und sprach die Erwartung

eine italienische Schulkarte, wo die Xorie'no, Carniobc- und Liuli«.' als Grenze gegen Oesterreich angegeben, das Etschthal mit Glurns, nnd Lolöllno, das Eisackthal niit (Brixen), <üi-iu.--u (Klausen) und das Piisterthal mit Bruneckcn als Hauptorten dem Königreiche Italien ein verleibt sind. Diese Karte wurde herausgegeben in Turin von einem „k>iilc.rv l^iavvt'äitor' äi Ltaiuxe ävlla I^nmiZIia.' In Oesterreich scheint sich das Volk mit der Annahme zu trösten, daß nur die Jrredenta in Italien diese Hetzereien

, ist das Rationalitätenprinzip, das sie berechtigen soll, nicht blos das ursprünglich deutsche, nunmehr aber leider verwälschte Gebiet jenseits der Talnrncr Klause, sondern auch das deutsche Südt.'rol in Anspruch zu nehmen, angeblich, weil auch auf diesem Gebiete die Mehrheit der Bevölkerung italie nisch sei, der es in wenigen Jahren gelingen werde, d.rs deutsche Idiom wenig stens aus dem Etschthale vollständig zu verdrängen. 5) Die Ueberzeugung, daß das „territorlo italiauo' das italienische Gebiet über haupt nnd das Trentino insbesondere

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Volksblatt
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Datum: 24.12.1880
Umfang: 16
zum Ausbruche kommen und das einmal entfesselte Element leicht in andere Länder überschlagen kann. Erlauben Sie daher, Hochw. Redakteur, Ihnen etwas ^ Näheres Wer eine äußerst merkwürdige Sitzung deS französ. Senates zu berichten. In einer der letzten Sitzungen des französ. Senates war die Berathung über das Aus- gäbenbudget für das I. 1881 an der Tagesordnung, und da ist es einmal Getvöhnheit/ die ällgememeine Politik /her Regierung des Weitern zu erörtern! ^ Der Senator De-Gavardie übernahm

dieses,/ Und hielt vordem Senate eine Strafpredigt, welche nicht weniger als vier' Stund« dauerte, und für den Präsidenten der Republik und für die Minister wahrhaft e erdrückend war. Nachdem er alle Uebechriffe, alle Scandale, alle Verletzungen deS Gesetzes alle Ver brechen der Regierung durch lauter Thatsachen beviiesen, dm Senatoren vor die Äugten gelegt hMe, ^wqr tS ihm ein ÄHteS,, schlagend dar- zuthun,' daß „nach der Mdankung MacÄ?ähon'sdie größte Un ordnung in 'allen K^MMgSzweigel^' ÄKeriffe»' Habe, '.mch

. daß .in dm lMm 15 MÄai«' von den t^uManisch«'MNst^ MHbrSÜche begangm, mehr Tyrannei geübt würde, W Während dep, 15 Jahre der revolutionären Juli-Regierung (Ludwig Philipp^ünd' der 15 Jahre der kaiserlichen Diktatur Napoleon's M.' Die Aufregung zu beschreiben, welche diese Rede in den Senatoren^ bewirkt hatte, ist unmöglich. Die „Linke' (in Ermanglung anders Gründe der Wider legung) stampfte - mit . dys Füßen, heulte, zeigte die Fäuste, schleuderte Insulten und Herausforderungen auf die „Rechte

eine namentliche Abstimmung vor, welche 123 Stimmen für und 111 gegen das Wort ergab. De-Gavardie konnte nun seine Rede zu Ende bringen, und sagte zum Schlüsse: „J^h danke dem ,Senate für seine Güte, und um ihm 'besser meinen Dank' auS- zusprechen, nehme ich mir selbst das Wort^und,erlaube mir nur noch, ihm meine Zufriedenheitauszudrücken.daßdieFreHeitdesWM^ der Rednerbühne gewahrt , wurde, und üaß ich nocheinmal den Wider willen gegen eine Regierung, aussprechen kann, welche seit 15 Monates die willkürlichste

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