Gar mannigfache Anregungen erhielten die deutschen Gegenden ans dem Lande, das namentlich seit Karls des Grossen Tagen unsere Lehrerin in der Kunst war, die bedeutende deutsche Kunst aber war auch nicht ohne Einfluss auf das italienische Trient, Im ganzen aber bleibt die Kunst deutsch bis zu der Grenze, wo Landschaft und Volk italienischen Charakter zeigen, wo auch sie dann italienisch wird. In sehr allgemeinen Zügen, jedoch immerhin deutlich erkennbar, zeigen sich die italienischen Anregungen
in Nordtirol, ja sie gehen noch weiter bis zur Mündung des Inn in die Donau. In Südtirol, namentlich von Brisen än werden sie stärker, noch mehr nehmen sie von Bozen ab zu. Wir beobachten eine zunehmende Annäherung an die italienische Kunst, am auffallendsten da, wo, wie beim Wohnhaus, die Gewohnheiten und Bedürfnisse des täglichen Lebens mitsprechen, da diese dem süd lichen Lande immer verwandter werden, man hier gern das Haus des nahe gelegenen Ortes, der nachbarlichen Stadt nachahmte. Auch die höhere
nach Deutschland. Das erklärt denn auch, wenn wir nach den Endpunkten unserer Strasse hinaussehen, dass Städte wie Augsburg, München oder Salzburg, ja durch Dürer selbst Nürnberg oft früher, namentlich aber konsequenter und historisch bedeutender an die italienische Kunst anknüpfen, ein anderes Verhältnis zu ihren Haupt orten, namentlich zu Venedig zeigen, als die Städte an der Brennerstrasse oder gar als die von diesen^ abhängigen Ortschaften etwa der Gegend von Brixen oder Bozen. Den grossen Gang