Meran hat feine Tätigkeit aufgenommen. ES wird ja viele geben, die meinen, unter den heutigen Ver hältnissen sei jede Werbetätigkeit für den Fremden- Verkehr zwecklos, da ja Fremde doch nicht kommen könne», oder doch nur in zu geringer Zahl. Ja es wird gewiß auch manchen geben, der unter Hinweis auf die jetzige italienische Regierung «eint, unter solchen, durch sie angeblich herbei- geführten, Verhältnissen könne sich gar kein Kur« betrieb wieder entwickeln. Dem ist aber nicht so. Daher müssen
von selbst ein. Es ergibt sich also, daß die italienische Regierung keine Schuld trifft, wenn Deutsche und Oester reicher Meran nicht oder kaum aussuchen. Run wird häufig geltend gemacht, die ita> lieniscke Regierung erteile die Einreisebewilligung nur ungern. Das trifft sicher nicht auf alle Fälle zu. Es gibt auch Fremde, die davon berichten können, daß sie gar keine anderen Schwierigkeiten gehabt haben, als die Erfüllung der zur Zeit allerdings noch bestehenden besonderen Vorschriften
. Ja. sind diese denn aber in Wirklichkeit über flüssig? Uns will es so scheinen, als tue die italienische Regierung recht daran, sich noch jeden Fremden, der ins italienische Gebiet reisen will, recht genau zu betrachten. Denn die revolutionären Strömungen bestehen heute einmal in der ganzen Welt stärker als früher. Es ist ganz natürlich, daß bei den bestehenden politischen Verhältnissen in Deutschland und Oesterreich, sowie in allen Ländern östlich von diesen Einreisende aus diesen Gebieten besonders leicht zn den revolutionären
Propagandisten der Tat gehören können, die sich die italienische Regierung aus leicht begreiflichen Gründen der Selbsterhaltung fernhalten will. Sie will sich mit ihren eigenen Volkskreisen über politische Forderungen auseinandersetzen, aber nicht mit Fremden, die das unklare Ziel einer Weltrevolution auch nach Italien lockt. Und darin muß auch Südtirol die italienische Re gierung unterstützen. A-^ch Südtirol hat ein In teresse daran, nach den Leiden des Krieges sich die Leiden der Revolution fernzuhalten
. Evolution, Entwicklung, nicht Revolution muß die Parole der Zukunft lauten. Die Südtiroler werden die italienische Regierung auf diesem Wege um so mehr unterstützen, je mehr sich diese bereitwillig zeigt, ihre Maßnahmen den Forderungen des Tages anzupassen und die besonderen Tiroler Verhältnisse zu berücksichtigen. Das kann sie offenbar auch auf dem Gebiet des Fremdenver kehrs tun. Es besteht nämlich nach wie vor für Fremde aus anderen Ländern, als den bisher genannten, die Möglichkeit, Meran