können. Sämtliche Südtiroler Zeitun gen, die diese Erklärungen brachten, wurden kon fisziert, wie es überhaupt die Woche vor dem Kö nigsbesuche fast jeden Tag der einen oder anderen Zeitung passiert ist, die „Brixner Chronik' wurde sogar an einem Tage dreimal beschlagnahmt. Wie aus dem Erkenntnis des Kreisgerichtes Bozen, wo mit die Beschlagnahme jener Erklärung ausgespro chen wird, hervorgeht, war darin ausgefllhrt, „daß die italienische Regierung nur auf die der deut schen Bevölkerung feindseligen Kreise
und Blätter höre, daß eine planmäßige Verfolgung des deut schen Elementes und der Regierung betrieben wer de, die sich in den Schulerlüsten, den Entlastungen deutscher Beamte, der parteiischen Beurteilung bei Zusaintnenstößen zwischen Fascisten und Deutschen, der Nichteinlösung der Kriegsanleihe, der Verwi schung der deutschen Ortsbezeichnungen, der häu figen Konfiskation der hiesigen Blätter äußert.' Das italienische Königspaar langte am Don nerstag, den 13. Oktober, kurz vor 8 Uhr früh mit dem Hofzuge
. Sie Reise der Königs von Stallen noch SLdtirol. Was die Trientner Zeitungen schon längst an gekündigt und als heißeste Sehnsucht das Trentino ausgesprochen hatten, ist die letzten Tage in Erfül lung gegangen. Der italienische König bereiste mit seiner Gemahlin und zahlreichem Gefolge dasTren- tino und Südtirol. Im Trentino, vorab in Trient, wurde demsel ben, wie vorauszusehen war, ein festl. Empfang bereitet. Festlichkeiten zu veranstalten haben be kanntlich die Trientner von jeher los, daß muß
man ihnen lassen, man denke nur an früheren Empfänge des österr. Kaisers. An die Königsreise nach Südtirol hatte man italienischerseits keine hohen Erwartungen ge knüpft, schrieb doch schon im voraus die italienische Regierungszeitung „Tribuna', der König werde in Südtirol zwar mit Achtung, jedoch kühl empfan gen Werden... Die vier SiihttrolerMbLNM hatten einige Tage vorher Indien Zeitungen ^ Erklärung veröffentlicht, worin sie die Gründe dar legten, weshalb sie am Empfange des Königs nicht teilnehmen
auf dem Bozner Bahnhofe an. Die Spitzen der geistlichen und weltlichen Behör den, sowie Vertretungen der Schulen Bozens wa ren zum Bahnhof beordert worden. Wie der Be richterstatter der italienischen Zeitung „Liberia' seiner Zeitung meldete, hat sich die deusche Bevöl kerung der Kundgebung ferngehalten' dafür wa- ' ren aber die inBozen wohnenden Italiener, sowie die italienische Schule von Pfatten zum Empfange erschienen uild haben dem Königspaare begeistert „Evviva!' zugerufen. Auch eine Truppe Fascisten