und das Verhalten des Völkerbundes bildet Gegenstand lebhafter, Kommentare von Seite der römischen Presse, welche die unklaren Widersprüche mit der Klarheit und Entschlossenheit der italienischen Thesen in Vergleich zieht. Das „Giornale d'Italia' hebt hervor, daß die Auslegung des Schreibens von Samuel Hoare an den französischen Botschafter in London, wenn sis in streng logischer Weise erfolgt, die italienische Einstellung rechtfertigt, aber Zweifel hinsichtlich des politischen englischen Kurses bezüglich
. An allen strategischen Punkten werden Truppen und Geschütze angesammelt, was von der einge- borenenen Bevölkerung nicht immer freudig auf genommen wird, da sie hinsichtlich ihrer Unabhän gigkeit Besorgnisse Hegt. Es ist'richtig, daß die hritaynMe Regierung erklärt hat, daß diese militärischen Maßnahmen nicht als Vorbereitung für einen beabsichtigten An griff aus Italien aufzufassen sind, wenn man aber das Ausmaß dieser militärischen Vorkehrun gen von Seite Englands und das Bestreben, mög lichst wenig Schiffe
in anderen Gewässern zu ha ben,, und dazu noch die offiziellen und offiziösen Erklärungen der englischen Presse verfolgt, kann mau nicht umhin anzunehmen, daß alle diese Vor kehrungen mit dem italiemsch-abessinischen Kon flikt in Zusammenhang stehen, Wie bekannt, hat die Regierung von Roma jene von London genau über ihre Absichten in der Kolonialpolitik infor miert, / , Zu dieser Verschärfung . kommt noch, daß die Engländer in Genf und auch sonst den aethiopi- schen Standpunkt vertreten haben und vertreten
und den Völkerbund soweit gebracht haben, daß er fast dem Negus den Rat gegeben hat, die all gemeine Mobilisierung anzuordnen und diese mit der Autorität, der Gensereinrichtung zu sanktio nieren. Augenscheinlich zielt die englische Politik darauf, hin, die italienische Aktion in Ostafrika einzustel len, nicht vielleicht um die Genferprinzipien zu verteidigen, sondern aus kolonialen und imperia listischen Besorgnissen und aus sehr konkreten In teressen, die andererseits, wenn sie rechtlich sind, Italien
garantieren, aber nicht bedrohen wird und wofür England alle seine ihm zur Verfügung stehenden Mittel bereitgestellt hat, um sich gegen jede Eventualität zu sichern.' Die „Tribuna' schreibt bezugnehmend auf die Tagesordnung der französischen Frontoffiziere: „Es war dies ein politischer Akt ersten Ranges, nicht nur um die französisch-italienische Freundschaft in ein klares Licht zu stellen, sondern, ganz Europa an seine Pflicht zu erinnern, der unaufrichtigen Politik des Völkerbundes entgegenzutreten