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Alpenland
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Seite 2 von 8
Datum: 19.07.1922
Umfang: 8
. (Korrbüvo.) In der gestrigen Fraktions. ützrrng der N. S. P. D. wurde mrt 38 gegen 17 Stimmen be schlossen, dem Gesetz zum Schutzeder Republik zuzustimmen und die Frage des Eintrittes in die Regierung einstlveilen vssen zu lasten. Annkchme der Finanzgesetzr. — Der Reichstag geht «ms Urlaub Rauen, 18. Juli. Aufnahme der eigenen Funkenstatiou. Der Reichstag nahm am Montag endgültig in dritter Lesung die Finanzgesetze, darunter das über die Avangsan- leihe, an und beschloß, nach der Dienstag-Sitzung

die Bemühung der Reichsregierung 'nn die Er- Tagung eines Moratoriums. Rauen, 18. Juli. Aufnahme der eigenen Funkenstation. Die deutsche Regierung überreichte in Rom, Paris, Lon. don und Brüssel den dortigen Regierungen eine Rote, in der mitMteilt wird, daß Deutschland aus den schon im Stnndungsgesuch Vargelegtrn Gründen die aus dem Aus gleichsverfahren fälligen Summen Wetter nicht mehr be zahlen kann. London, 18. Juli. fKorrLüro.) Der politische Mitarbeiter der „Times" mÄdet, -atz das Kcckrinett

. Man schätze den Betrag der Lieferungen, die in diesem ^ Zahw e in Frage rammen könnten, auf 200 MW- »ArPrArssdE ^ MckEgrsvrsn« DMlchlaKÄ min Ksütrolle. Paris, 18. Juli. (Havas.) Der Pariser Berichterstatter des „Echo de Paris" interviewte einen der angesehendsten Bank leute, der von Berlin zurückkehrte und sagte, der Bankiers- ausfchuß habe einen sehr durchdachten Plan betreffend die finanzielle Kontrolle Deutschlands ausgearbeitet. Die deut sche Regierung prüfe diesen Plan seit einigen Tagen

und werde ihn voraussichtlich mit den Bemerkungen der Reichs regierung der Reparationskommiion in dieser Woche Mit teilen können. Der Plan sehe eine Kontrolle über .Ein nahmen und Ausgaben, sowie üb« die lausenden Schulden vor. , London, IS. Juki. (Woff.) Auf eine Anfrage Kenwor- thys erklärte Lloyd George, die Vereinigten Staaten seien offiziell benachrichtigt worden, daß eine Sondermistion in Washington eintteffen wird, um mtt der vom Kon greß ernannten Unterkommission über die Frage der briti schen Kriegsschulden

an Amerika, ein Abkommen zu treffen. Mg. Ferrell richtete eine Anfrage an die Regierung, worin es heißt, die Reparationszahlungen seien nicht die ein zigste und wichtigste Ursache Kr die Entwertung der Mark. Hauptsächlich sei daran schuld, daß das deutsche Budget nicht ins Gleichgewicht gebracht wird. Ll oydGeorge erwiderte, er teile dre Ansicht Ferrells, daß das Wichtigste die Wieder herstellung des deutschen Finanzsyftems und das Gleichge wicht des deutschen Budgets fei. England behalte alles im AuHe

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 14
Datum: 20.05.1923
Umfang: 14
, daß es sich in der ganzen Frage nicht zur Seite stellen lasse. Die Antwort stellt zunächst fest, daß die englische Regierung am deutschen Angebot ein lebhaftes Interesse gehabt habe, da dasselbe aus Englands Anregung hin er logt sei. Sie fährt dann fort: „Ich kann Ew. Ex zellenz (der deutsche Botschafter) nicht verhehlen, daß die Vorschläge der deutschen Regierung eine große Enttäuschung sind und daß der un günstige Eindruck, den sie auf die englische Regierung wie auch aus die alliierten Regierun gen hervorgerufen

haben, derart ist, daß dies mei ner Ansicht nach die deutsche Regierung hätte voraussehen können und sollen. Diese Vorschläge sind weit davon entfernt, in der Form und im Inhalt dem zu entsprechen, was die eng lische Regierung vernünftigerweise als Antwort auf die Ratschläge erwarten konnte, die ich (der englische Außenminister Lord Curzon) bei mehreren Gelegenheiten der deutschen Regierung durch die Vermittlung Ew. Excellenz erteilt habe, wie auch auf die direktere Einladung, die ich in der oben erwähnten

Rede gemacht habe." Aus diesen Worten geht hervor, daß Lord Cur- zon dem deutschen Botschafter offenbar gute Rat schläge zur Lösung der Frage erteilt hat, die man aber in Berlin nicht berücksichtigt hat. Lord Cur- zon gibt dann die Gründe an, warum die englische Regierung das deutsche Angebot als ungenügend bezeichnen müsse. Es sind dieselben, die auch Frankreich angibt, nämlich das Angebot (30 Milli arden) sei zu niedrig und die Sicherheit für die Ausbringung dieser Summe sei eigentlich

an Deutschland gerichtet, in Wirklichkeit aber auf Frankreich und Belgien gemünzt. Es heißt: „Die englische Regierung ist ihrerseits überzeugt, daß Deutschland in seinem eigenen Interesse und Vor teil eine größere Bereitschaft zeigen sollte, um die Realitäten (Möglichkeit) in dieser Angelegenheit zu ergreifen und wenn Deutschland jede Ausflucht und jede Kontroverse (Streiterei) beiseite lassen würde, wäre sie (die englische Re gierung) bereit, von neuem Vorschläge zu prüfen, die eine mögliche Grundlage siir

zu künftige Diskussionen (Verhandlungen) abgeben könnten. Die englische Regierung ist bereit, an Seite ihrer Alliierten an einer solchen Diskussion teilzunehmen, mit denen sie in dieser Frage ein wirkliches Interesse teilt, das sie nicht die Absicht hat, auszugeben. Sie hat außerdem den Wunsch, einer Lage ein Ende zu bereiten, die eine internationale Ge fahr darstellt. Sie kann aber der deutschen Re gierung nicht verhehlen, daß der erste Schritt zur Verwirklichung einer solchen Hoffnung das Be kenntnis

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 12.08.1927
Umfang: 8
auch daS englische Kapital aus sehr egoistischen Gründen mit diktatorischen Regierungssormen. Das Bündnis zwischen Diktaturen und englischer Hoch finanz kann« aus eine Formel gebracht werden, die eine bei nahe mathematische Exaktheit besitzt. Die Unterstützung der englischen konservativen Regierung und tocr Hochfinanz steht in geradem Verhältnis zu dem Grade und zu der Stärke des Faschismus in den betreffenden Ländern. Solange Po len noch den Schein der Demokratie wahrte, wurde es von England politisch

und finanziell bekämpft. Seitdem Pilsudski seinen Staatsstreich vom Stapel ließ, ist eine starke Annähe rung zwischen den beiden Ländern zu verzeichnen. Die pa zifistische Regierung Stambuliskijs in Bulgarien flehte um sonst um eine englische Anleihe an, die Mörderrogierung der Zankoff und Liaptscheff erhielt sie mühelos. Die Regierung des früheren und jetzign rumänischn Ministerpräsidenten Bratianu war äußerst reaktionär, doch nicht programmäßig faschistisch und zu stark „französisch orientiert". Sie wurde

alle Schlüsselindustrien 'des Landes unter englische Kontrolle. Der Gouverneur der Bank von England ist der eigentliche Finanzdiktator des Landes, ohne seine 'Zustimmung ist keine wichtige Maß nahme möglich. Als im Jahre 1926 Emil Bacher, ein Bör senspekulant von internationalen Format, der von englischen Banken große Kredite erhielt, zahlungsunfähig wurde, ge- währte die ungarische Regierung — trotz der Proteste der Opposition — den.englischen Gläubigern einen Riesenvor schuß von 200 Milliarden Kronen — 15 Millionen

an der Petroleumindustrie. In Litauen letzte sich das englische Kapital seit 'dem Staats streich fest. Griechenland ist eigentlich nur noch eine Filiale der englischen Banken, die dem Diktator Pangalos mehr hold waren, als der jetzigen halbdemokratischen Regierung. Um ihr Regime zu erhalten, stürzen' die Diktaturen ihre Länder in schwere Schulden. Die Völker wurden gezwungen, die Last dieser Anleihen, die ausschließlich zu ihrer Unter- drückung verwendet worden sind, noch lange Zeit, selbst nach dem Sturze

der Diktaturen, zu tragen. Die Gegenleistung des englischen Bankkapitals besteht in der prompten politischen Unterstützung seitens 'b-ex konser vativen Regierung. Es ist eine bekannte Tatsache, mit wel cher Beharrlichkeit England die ungarische Diktatur vertei digt. Zur Zeit der Frankenfälschungsaffäre schwankte zuerst die englische Regierung, es war für diese heiligen Gentlemen zuerst peinlich, sich für Geldfälscher einzusetzen. Eines schö nen Tages aber stellte sich Chamberlain unverhohlen aus die Seite

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 25.11.1924
Umfang: 4
erfolgt. «eziigsprel!« lim vorhinein zahlbar) Am Ott znmAbhole» monatlich K 16.000, mttgnstellmig K 18.000. Auswärts monatlich K 18.000. FürLndtirolmonatlich L8.—, sietteljchrlich L 24.- Rr. 274. Dienstag, den 25. November 1924. 12. Zahrg. MerotMidje BollmMeli für M Well. London, 24. November. (Priv.) Da die ägyptische Antwort als nicht genü gend erachtet wird, hat die englische Regierung Lord Allenbey neue Instruktionen erteilt. In einem K o m- m u n i g u e e an die Presse versucht die englische

Regierung ihre Haltung zu begründen. In dem Kommuniguee heißt es u. a., die englische Regierung habe folgende drei Forde rungen aufgestellt: 1. Entschuldigung wegen des Attentates und Bestrafung der Schuldigen: 2. Maßnahmen für die Aufrechterhaltung von Friede und Ordnung im Sudan. Aus diesem Grunde müsse, ägyptische Offiziere und Soldaten aus dem Sudan zurück gezogen werden. 3. Englische Interessen in Aegypten müssen gewahrt werden. In erster Linie müssen die englischen

, aber auch die anderen ausländischen Beamten in Aegypten beschützt werden. Zum Schluß wird in dem Kommuniquee erklärt, daß die englische Regierung die F ä h i g k e i t der ägyptischen Re gierung, das Land selbst zu regieren, überschätzt habe. Sie sei auf das tiefste e n t t ä u s ch r. Die Maß nahmen in Aegypten seien ergriffen worden, ohne daß dadurch an der Unabhängigkeit Aegyptens gerrchrr worden sei und ohne daß das Abkommen vom Jahre 1899 über den S u ö a n in irgendeiner Art verletzt wurde. Außerdem erfährt

man, daß die englische Regierung Lord Allenbey mit außerordentlichen Vollmachten ausge rüstet hat, damit er den Berhältnissen entsprechend jeder zeit vorgehen könne. Die kritische Lage der ägyptischen Bewegung. Berlin, 24. November. (Priv.). Zur Ablehnung des englischen Ultimatums in Kairo erfährt man in Berliner jungägyptischen Kreisen, daß die Ablehnung durchaus begrüßens wert sei, was schon aus dem Schüler- und Stützen- tenftreik als Antwort auf die englische Note hervor- gehe. Die gebildeten Kreise stünden

Kriegsschiffe. Die Hauptstadt Kairo wird von einer, nur von englischen Truppen besetzten alten Maurenfestung beherrscht. In Aegypten und im Sudan liegen zur Zeit 15.000 Mann englische Trup pen, die sehr gut ausgerüstet sind. Sie können in einem Tage aus Malta, in zwei bis drei Tagen aus Gibraltar und in vier bis fünf Tagen aus England wesentliche Verstärkungen erhalten. Sikuationsmeldungen. KB. Kairo, 23. November. Die ägyptische Regierung hat die A r m e e zur Verfü gung des Kommandanten der Polizei

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 3 von 12
Datum: 29.08.1920
Umfang: 12
Rußland einzulenken und die Grenzen des Versailler Vertrages zu re spektieren. Im gleichen Sinne hat auch Amerika Einspruch erhoben. Mit welchem Erfolg, ist zur Stunde nicht bekannt, doch kann Polen ohne die Entente nichts unternehmen. Die englische Ar beiterschaft hat bei ihrer Regierung bereits Ein fluß genommen und angefragt, unter welchen Bedingungen sie mit Rußland Frieden schließen will. Hier die Meldungen: SK sabotierten Lerhandlunx !. Die Polen verzögern die Verhandlungen. London, 27. Aug

zufriedenstellend bö-v antwortet werden. Die englische Regierung überläßt die Lösung des Problems den beiden Kriegsparteien. London, 27. Aug. (Reuter.) Die britische ; Regierung prüft gegenwärtig die Antwort der Sowjerregierupg. Gut unterrichtete englische Kreise sind der Ansicht, daß vorläufig ein Still-’ stand in der Aktion der britischen Regierung cintreten dürfte und daß die polnischen und ruß : fischen Delegierten in Minsk das Problem un- - tereinander lösen sollen. Die Polen werden die Versailler Grenzen

, ; ihrem vorherrschenden Wunsch, den Frieden auf der ganzen Welt wieder herzustellen, alles an dere hintanzusetzen und deshalb die Bedingung zurückzuziehen, nach der Polen Waffen und Mu nition für 200.000 Arbeiter vorzusehen hätte. Die Sowjetregierung fei der Ansicht- nunmehr die Wünsche der britischen und der italienischen Regierung erfüllt zu haben. Die englische Arbeiterschaft greift ein. London, 20. Aug. (Reuter.) Nachdem die' Suvjelregierung das englische Kabinett zunächst verständigt

hatte, daß sie der Zurückziehung der^ Friedensbedingungen betreffet die Aufstellung | einer aus Arbeitern zusammengesetzten Miliz; zustimme, hat der Aktionsausschuß der Arbeiter-: schuft die englische Regierung aufgefordert, dies Bedingungen bekannt zu geben, unter denen sie; bereit ist, mit Rußland Frieden zu schließen; - auch an die Sowjetregierung wurde die Auffor- ; derung gerichtet, ihre Bedingungen mitzuteilen. Me Kriegslage. Die allgemeine Mobilisierung in Rußland. Moskau, 27. Aug. Der erste Mobilisis-. rungstag

. Rohstoffe für Lesterreich. Versorgung der Industrie durch die Repara- tionskommission. Wien, 27. Aug. Amtlich wird verlautbart: ,Die Reparationskommission hat in ihrer Sit zung vom 24. ds. dem Ansuchen der österreichi- , scheu Regierung betreffend Lieferung von Roh stoffen für die österreichische Industrie seitens der ausländischen Kreditgeber willfahrt. Die Reparationskommission hat sich dahin ausge- ' sprachen, daß weder die Rohstoffe, noch die dar aus hergestellten Erzeugnisse der Requisition

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 2 von 16
Datum: 29.12.1927
Umfang: 16
bei den kommenden Wahlen in Eng- land die Arbeiterpartei und die Liberalen den Sieg über die Konservativen erringen, so wäre dies für Deuffchland und Oesterreich ohne Zweifek eine gewisse Erleichterung. Denn eine neue aus Liberalen und Arbeitervertretern zusammengesetzte englische Regierung würde für eine durchgreifende Revision der Pariser Friedensverträge allem Anschein nach zu haben sein. Cs wird zwar jede englische Regierung, mag sie heißen wie sie will, an den alten Ueberlieferungen der englischen

mit dem Bolschewismus retten zu können meinten.. Man munkelt, daß die englische Regierung für die kommenden Wahlen ähnliche Schlager in großer An zahl in Bereitschaft hat. In Frankr -eich ist die große Frage, welche durch die Neuwahlen zur Entscheidung gebracht werden soll, ob die Grundsätze PoincarSs die Mehrheit finden oder ob abermals eine Mehrheit der Linken aus den Wahlen her- vorgeht. Im ersteren Falle sind neue Feindseligkeiten gegen Deutschland zu erwarten, im letzteren Fall aber würde die Politik

. Mt ks»str>V«tir>t Ätgietu*# gestürzt würde. Denn die nachfolgende englische Regierung würde nicht mehr so wie die bisherige den französischen Standpunkt gegenüber Deutschland unterstützen. In Deutschland besteht der große Gegensatz zwischen den Rechtsparteien und den Linksparteien. Dieser Gegensatz bezieht sich auf die äußere und auf die innere Politik. Es ringen in Deuffchland monarchistische und republikanische Strebungen um die Oberhand, eben so gegenüber den Friedensverträgen die Erfüllungspolitik

es sich bei den kommenden Neu wahlen um die Frage, ob die konservative Regierung, die im jetzigen Parlamente üb^r eine sehr große Mehrheit verfügt, im Amte bleiben kann oder gestürzt wird. Nicht wenige Anzeichen sprechen dafür, daß die Konservativen bei den Neuwahlen unterliegen werden. Die konserva tive Regierung hat trotz ihrer großen Parlamentsmehr, heit nicht sonderlich viel zu leisten vermocht. Sie gilt als arbeiterfeindlich. Die Art, wie in England der große Streik der Kohlenbergwerkarbeiter unterdrückt worden

ist. zeigte tatsächlich nicht viel Arbeiterfreundlichkeit. Auch die auswärtige Politik der Konservativen hat bei zahlreichen Engländern keinen Beifall gefunden. Der Widerstand gegen die Abrüstung und die dadurch hervor- gerufene Spannung mit Amerika, der Bruch mit Ruß- land, die Gleichgültigkeit Englands bei der weiteren Durchführung der Locarno-Verträge haben der jetzigen konservativen Regierung viele Anhänger entfremdet, was bei mehreren Ersatzwahlen deutlich zum Ausdruck ge- kommen ist. Sollten

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 2 von 24
Datum: 05.04.1928
Umfang: 24
seine Wirkungen getan. Nun dauert es nicht mebr lange, daß in England abermals Neuwahlen stattfinoen. Die jetzige englische Regierung hat verlauten lassen, daß ihr für die kommenden Neu- wählen mehr als ein Schriftstück zur Verfügung stehe, das für die Arbeiterpartei nicht weniger bloßstellend wäre wie der Sinowjew-Brief. Die englische Arbeiterpartei beantwortete diese drohende Herausforderung mit der Anklage, der erwähnte Brief fei eine Fälschung und mit einer Fälschung hätten die Konservativen die letzten

Wahlen gewonnen. Die Angelegenheit kam im englischen Parlament zu Sprache. Die englische Regierung gab be kannt, wie dieser Brief in die Oeffentlichkeit gekommen ist: Nicht durch Beamte und nicht von Regierungs wegen, sondern durch einen Kaufmann, welcher das Schriftstück einer Zeitung übermittelte. Damit war aber eigentlich die Echtheit des Briefes noch nicht erwiesen. Denn dieser Kaufmann konnte ja ein Fälscher gewesen oder selber einem Fälscher zum Opfer gefallen sein. Die russische Re gierung

hatte vor Jahren der englischen Regierung die Einsetzung einer unparteiischen Kommission zur Unter suchung der Echtheit dieses Briefes vorgrMsgen. Den gleichen Vorschlag machte heuer die englische Arbeiter- Partei, aber die englische Regierung hat merkwürdiger weise beide Male es abgelehnt. Also gar so sicher schein: sie ihrer Sache doch nicht zu sein. Am 10. März l. I. ist das amerikanische Gesetz zur „Regelung der Ansprüche aus der Kriegszeit" in Kraft getreten. Es regelt

und überhaupt die Decadence aus fast allen Gebieten neben der Einbil dung von Fortschritt und Aufschwung sind die Momente, welche den Untergang des Abendlandes nicht mehr als eine Unmöglichkeit erscheinen lassen. Umkehr und Auf- erftehung von oen bisherigen verfehlten Wegen tun drin- gend not. Möge der Ostergedanke diese Umkehr be- schleunigen! Was gibt es Neues in der Welt? Ueber Oesterreich schwebt immer noch die Frage der Mietrechtsregelung. Die Regierung hat be- kanntlich den Handels

- und Arbeiterkammern ihren Vor- schlag betreffs die Mietenregelung zur Begutachtung vorgelegt. Erst wenn die Begutachtungen alle eingehakt feien, werde die Regierung den eigentlichen Entwurf ausarbeiten, der im Parlament zur Behandlung kommen soll. Das ist scheinbar ein außerordentlich demo kratischer Vorgang, der einem sehr gefallen könnte, wenn man dahinter nicht zu stark die Verlegenheit der Regierung in diesem Punkte merken würde. Die Kammern geben naturgemäß ganz verschiedene Gutachten ab und die ganze

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 09.02.1922
Umfang: 4
er folgen. Sie darf aber auch das, nationale Emp- : finden nicht stören. In Südtirol gibt es genug Bahnstationen, in denen sich das Bahnzollamt uNterbringen läßt. Dorthin möge es verlegt werden, es wird den beiderseitigen Dienstinteoessen dort besser dienen können, als in Innsbruck. PMWe ZagessÄKK. Ser englische Kredit kommt! Non der Regierung bereits beschlossen. Lloyd Geo rge erklärte im Verlaufe der Adreßdebatte chn Unterhausi am Dienstag, daß angesichts der Gefahr, des vollkommenen Zusammenbruchs

Oesterreichs, eines ^ Zusammenbruches, der ganz Mitteleuropa bedrohen , würde, die Regierung vorgefchlagen habe, Oesterreich gegen i entsprechende Sicherheiten den noch freien Rest von zwei .Millionen Pfund Sterling von der vom Hause zur Sanierung Mitteleuropas bereits genehmigten Sum me von 10 Millionen Pfund Sterling vorzustrecken. Er glaube, daß Frankreich ebenfalls bereit fei, einen Vor. , schuß zu gewähren. 'Nach einer Reutermeldung habe die englische Regie rung in der Tat schon beschlossen

Berstzlebuns der Genueser Konferenz. Die Friedensverlräge «die Grundsätze des inlernationaken ! Rechtes von Europa". Die französische Regierung sitzt alle Hebel in Bewe gung, die Konferenz von Genua durch allerlei Einwände und bei den Haaren herbeigezogene Rechtsverwahrun- ( fordert sie mir in einer Rote an die englische Regierung nichts weniger als die Aufschiebung der WiMchaftskonfe- renz auf drei Monate. Darüber meldet der »Petit Parifien": Die französische Regierung hat in einer Rote an die englische

, 7. Febr. (Reuter.) Im Senat brachte Lodge eine Entschließung ein, wonach die Frist für die Tilgung der Verbindlichkeiten Oesterreichs an die United States Grain Corporation auf 25 Jahre erstreckt wird unter der Voraussetzung, daß die anderen Staaten, deren Schuldner Oesterreich ist, ähnliche Fristerstreckungen be willigen. * * Sie englische WntznistzmiÄ. Lloyd George würdigt die hysterische Furcht Frankreichs vor einer deutschen Revanche. —, England will aus den militärischen Bündnissen heraus

. Im englischen Unterhaus fragte der Arbeiter führer C tynes, weiches die Haltung der.briti- ; scheu Regierung gegenüber dev französischen Po litik sei. Die Arbeiterpartei sei überzeugt, daß die Sicherheit Frankreichs und seine Wohlfahrt in der Zukunft am bestell dadurch gesichert wer den, daß das Vertrauen der Welt erhalteil und ; indem durch die V e r e i n i g u n g, di er V ö k- ,ker eine Garantie gegen einen zukünftigen An- ! griff geschaffen werde, die durch ein Ueberein- 1 kommen zwischen Frankreich

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 28.04.1924
Umfang: 8
sich in ihrer Antwort bereit, die Entschließungen der Sachver ständigen als Ganzes anzunehmen und hofft, laß die Meparationskommistion die Gesetzentwürfe rer deutschen Regierung sorgfältig prüfen und beschleu nigt die notwendigen Maßnahmen durchführen werde, damit dann der empfohlene Plan im gegen seitigen Einvernehmen der Alliierten schnell durch geführt werden könne. Die belgische Negierung trete schon jetzt mit ihren Alliierten in Fühlung. Die englische Regierung drückt in ihrer Ant wort ihre Genugtuung

über den Beschluß der Re- parationskommistion aus und nimmt deren Emp fehlung, die unter die Zuständigkeit der alliierten Regierungen fallenden Entschließungen ut billigen, an. Sie erklärt, die Empfehlungen der Sachverstän digen stellen keine Herabsetzung der gesamten Repa rationsschuld Deutschlands dar; für die notwendi gen Abänderungen des Londoner Zahlungsplanes bedürfe es einer einstimmigen Entscheidung der Reparationskommistion. Zu einer etwa notwendi gen Sondervollmacht sei die englische Regierung bereit

. Die englische Antwort zählt sodann die Empfehlungen der Sachverständigen aus, die un ter die Zuständigkeit der alliierten Regierungen fallen, und bemerkt zur Empfehlung der Wieder herstellung der wirtschaftlichen und fiskalischen Hoheit der deutschen Regierung über das gesamte deutsche Gebiet, die englische Regierung sei bereit, den Empfehlungen der Sachverständigen volle Un terstützung zu gewähren und in Beratung mit den anderen interessierten alliierten Regierungen alle nötigen Schritte zu ergreifen

, um in kürzester Frist volle Wiederherstellung zu erreichen. Sollten ir gendwelche Punkte des Sachverständigengutachtens nach Ansicht der Reparationskommistion die Zu stimmung oder ein selbständiges Vorgehen der Alliierten erfordern, sei die englische Regierung zu allen erforderlichen Schritten bereit. Die italienische Regierung äußerte eben falls ihre Genugtuung über den Beschluß der Re parationskommistion und erklärt sich bereit, die Entschließungen und Grundsätze der Sachverstän digen in vollem Umfange

! Ein paar Milliarden sind verpulvert, aber die Erregung der Bun desangestellten ist damit nur gesteigert! Wirtschaft. Horano!"' Ob es angesichts solcher Tatsachen der „Anzei ger" nicht für klüger findet, zu schweigen, weil sonst der Dreck noch mehr stinken könnte? , Die Freien Gewerkschaften über die Besoldungsreform. Die Sektion der öffentlichen Angestellten inner halb der Gewerkschastskommission hat zu den von der Regierung bekauntgegebeneri Grundzügen der neuen Besoldungsordnung folgende Beschlüsse

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 31.10.1920
Umfang: 4
, 30. Oktober. Die „B.-Z. am Mittag" meldet aus Paris: Die französische Regierung hat auf die an den Botschafterrat gerichtete englische Note, die von dem Entschluß, auf die Rechte des Artikels 18^ des Versailler Friedensvertrages in Bezug auf deutsches Eigentum zu verzichten, Mitteilung macht, geant wortet. Die französische Antwort betont, daß Artikel 18 von niemand angetastet werden könne, auch von keinem der Alliierten. Jede Revision oder Aende- rung setze eine allgemeine Verständigung voraus. Frankreich

8. Jahrgang -. ! /•!. - . IV* Folge 258 Innsbruck, Sonntag, den 31. Oktober 192V Beginnende Einsicht in England. Zugeständnisse an Denffchland bei wMschafiliche« Matz? «ahme». Der englische Verzicht auf die im FDieöensverLrag vor gesehenen Absperr- und Vergeltungsnnlßregeln gegen Deutschland, im Falle der Nichterfüllung seiner Ver pflichtungen, unö damit auch auf die Beschlagnahme deut schen Eigentums in England hat in Frankreich einen Sturm der Entrüstung hervorgerufen. Alle Pariser Blatter

sehen in dem Verzicht aus gewisse wirtschaftliche Forbrrrmgen an Deutschland ein Anzei chen der Entfremürmg unö Spaltung zwischen den bei den Bundesgenossen. Die Kluft und die Uneinigkeit zwi- schen dem nur aus rücksichtslose Verschaffung wirtschaftli cher Vorteile bedachten, die politischen Vorteile der spä teren Zeit aber übersehenden englischen HandelsgeisL und der französischen Politik vergrößere sich mit jedenr Tage. Schon darin, daß der englische Verzicht früher der deutschen Regiennig rmtg

-eteilt worden sei als Frankreich, liege ein böses Anzeichen der Entfremdung zwischen den Alliierten. Die französische Regierung werde beim Aus wärtigen Amt in London einen Protest erheben. Das ist die Sprache der französischen Presse. Das Gezeter in Frankreich war ja zu erwarten. Wäh rend England den Handel mit Deutschland zum beider seitigen Vorteil wieder aufleben lassen will und daher Deutschland eutgegenkomuÄ', geht Frankreich auf die Vernichtung Deutschlands aus, wobei es aber ganz übersieht

und überhaupt in solchen Maßnahmen bestehen, die !ne genannten Regierungen für durch die Umstände geboten erachten", hat die großbritannische Regierung durch ihre Botschaft dem Auswärtigen Amt am 16. Oktober eine Note zugehen lassen, wonach sie für den Fall der vorsätzlichen Nichterfüllung der deutschen Verpflichtungen unter Teil 8 des Friedensoertrages nicht beabsichtigt, von dem ihr nach Z 18 der Anlage 2 zu diesem Teil des Vertrages zustehenden Rechte zur Beschlagnahme des Eigentums deutscher Staatsange

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 4 von 20
Datum: 29.05.1930
Umfang: 20
Zugriffe ausgeschloffen find. Der Hochverrats- Prozeß gegen die Kroaten verfolgt offenkundig das Ziel, die bäuerliche kroatische Oppositionspartei auf lange Zeit hinaus ihrer Führer zu berauben. vchüffe auf de» Ministerpräsidenten vo» Malta. Zn Malta verfolgt die englische Regierung seit län gerer Zeit die Politik, in Amt und Schule anstelle der Sprache der Mehrheit der einheimischen Bevölkerung, welche die italienische ist, die englische Sprache zur Gel- tung zu bringen. Die italienische Presse bat

gegen diese Entnationalisierungsversuche langst leivenschaftlich prote- stiert. Auch die Kirche ist gegen die Versuche, die italie- Tiroler! Häuft das ctohtnrffa« ggywgate .Doglfanger Feigenkaffee nische Bevölkerung von Malta zu entnational«si-ren, auf- getreten. Dabei ist es nicht bloß zu Konflikten zwischen dem Erzbischof von Malta und dem Ministerpräsidenten für Malta Lord Strickland, sondern selbst zwischen der englischen Regierung und dem Vatikan gekommen. Erst vorletzte Woche erregte die Nachricht, daß die englische Regierung

verhaftet wurde, ist Nebensache. In sozialistischen Zeitungen liest man in diesen Tagen, die englische Arbeiter-Regierung sei es, welche von Schober die Entwaffnungsaktion gewünscht habe. Uns dünkt, daß die englische Regierung der Schuh ganz anderswo drückt, als ob in Oesterreich das Waffenrecht adgeändert oder nicht abgeändert wird. Die englische Regierung hat ihre innenpolitischen Schwierigkeiten, aber noch mehr auf außenpolitischem Boden. Die Schüsse, die auf Lord Sttickland, den Ministerpräsidenten

. Die Reso lution auf der Generalversammlung des Tiroler Bauern bundes, die sich gegen den Babnftandal wendet, war wirklich zeitgemäß und notwendig. Minister Vaugoin betonte mit Recht, daß da erstens der Staatsanwalt sich interessieren müsse und zweitens, daß bei diesem Betrieb ein starker Mann an die Spitze kommen muß, der mit dem eisernen Besen auskehrt. Die Regierung wollte das tun, aber da hat die ganze rote Gesellschaft und ihr liberaler Anhang dagegen geschrien. Die Gesellschaft hat ihr Interesse

ihren Gesandten beim Vatikan abberufen und einen Nachfolger erst dann ernennen wird, wenn die Malta-Frage geregelt ist, großes Aufsehen. Der englische Gesandte hatte mit Kardinulstaatssekretär Pacelli eine längere Unterredung. Der ^iatikan Hut sich aber ge- weigert, den Klerus von Malta zu verhalten, den Kampf gegen den Gouverneur Strictland einzustellen. Strick- fand hatte veranlaßt, daß die Italienische Sprache im Unterricht ausgemerzt werde. Run stnd in Malta Schüsse gefallen. Am Freitag, 23. Mai

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Neueste Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 04.07.1923
Umfang: 4
Haupt-, machten der Entente. Darum seien im Nachstehenden auch die Ausführungen des „Observer", die nun im Wortlaut vorliegen, vollständig wieüergegeben: Es ist ganz gewiß, daß eine mündliche Antwort nicht angenommen werden wiiröe. Man versteht in Frankreich noch nicht, wie nahe die englische Regierung in dieser An gelegenheit dem Ende ihrer G e ö n l ö gekommen ist. Als Lord C r e w e in der letzten Woche mit P o i n c ar e zu sammentraf, gab er die bekannte farblose Diplomatenhöf lichkeit

, daß die englische Regierung eine öffentliche Erklärung über ihren Standpunkt abgeben wird. In dieser Erklärung werden zunächst die an Frankreich gerichteten Fragen veröffentlicht werden. Sehr wahrscheinlich wird die Erklärung besagen, daß nach der Auffassung der engli schen Regierung die Politik der französischen Regierung direkt zum Ruin Europas führen müsse. Weiter wird gesagt werden, daß die englische Regierung entschlossen sei, den wirtschaftlichen Ruin Deutschlands zu verhindern. Die letzten deutschen

Vorschläge vom 7. Juni sind immer noch nichtbeantwortet worden. Die englische Regierung ist entschlossen, darauf zu antworten und mit Deutschland Verhand lungen darüber zu eröffnen. Wenn Frankreich sich weigern sollte, daran teilzunehmen, so hätte die eng lische Negierung keinen anderen Ausweg mehr, als eine Sonöeraktion einzuleiten. Sie hat volles Verständ nis für die Folgen eines solchen Schrittes, aber die Methode der unbegrenzten Geduld, die bisher befolgt wurde, hat bewiesen, daß sie mehr Uebles

als Gutes schafft. Die englische Regierung ist darum ent schlossen, es diese Woche mit Frankreich zu einer Entscheidung kommen zu lassen. Im Falle der eben bezeichneten Entwicklung der eng lischen Politik ist es wahrscheinlich, daß man neue Me thoden für die Lösung der Reparationsfrage einschlagen wird. Es ist bis jetzt übersehen worden, daß die n e u t r a- l e n Staaten in ebenso vitaler Weise von wirtschaft lichen Cbaos berührt werden, das von Mdnkreich er zeugt wird, wie England, Italien und Belgien

auf und forderte mit etwas gereiztem Ton eine Antwort ohne weitere Verzögerung. Es werden keine weiteren Verhandlungen mehr zwischen P o i n c a r e und B a l ö w i n stattfinden, bis die französische Regierung schriftlich auf die englischen Fragen geantwortet ha ben wird. Wenn die französische Negierung sich w e i - g e r t, eine schriftliche Antwort zu geben, dann darf man sich schon innerhalb der nächsten Tage auf eine bedeu tungsvolle Entwicklung der englischen Politik gefaßt machen. Es ist wahrscheinlich

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Alpenland
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Seite 1 von 8
Datum: 26.08.1926
Umfang: 8
"wird'keine Haftung übernommen. - Abbestellungen nur mit Ende eines Kalendervierteljahres durch eingeschriebene Karte. - Der Anzeigenteil steht nur Deutschariern offen. 7 . Jahrgang Innsbruck/ Donnerstag/ Sen 26. stugust 1926 Folge Z 4 Bolschewismus in England. Von dipl. rer. oec. Friedrich C b e l i n g, Berlin. II. Tag Memorandum der englischen Regierung. Die englische Regierung hat sich in einem Me morandum gegen die russische Unterstützung ge- mndt. Die russische Regierung antwortete

hat die russische Regierung als Ersatz für Kohle Petroleum angeböten und Jah resabschlüsse getätigt. Inzwischen gehen russische Sendboten irr allen Seehäfen um, die Transport arbeiter irnd Seeleute gegen die Kohlenverfrachtung auszupulschen, angeblich zur Unterstützung der füMndcn Bergarbeiter. Rußland aber gewinnt Absatzgebiete für seine Brennstoffe. Tatsächlich ist es in einigen Fällen in Hamburg auch zur Wei gerung der Verladung von Kohle nach ftüheren englischen Absatzgebieten

Um die Fortführung der Kohlenproduktion zu ermöglichen und vor allem, um die Auseinander setzung mit den Bergarbeitern auf einen günstige ren Zeitpunkt zu verschieben, erklärte sich die Re gierung bereit, den Bergarbeitern die Löhne des Abkommens von 1924 zu garantieren und den Grubenbesitzern die Differenz auszuzahlen, jedoch nm bis 1 sh 3 d pro Tonne. Da die Regierung diese Aktion nicht über den 30. April 1920 ver längerte, war der Konfliktstoff gegeben. 3cach dem Zusammenbruch des Generalstreiks lehnten

die Bergarbeiter wider Erwarten des Ge- z rreralrates der englischen Gewerkschaften die Alls- : nähme der Arbeit ab und ließen fick aus die regie- ! rungs-, bezw. parlamentsseitigen Vermittlungs- Vorschläge nicht ein. Die Linkspresse behauptet, die englische Bergarbeiterschaft sei gewillt, den Kampf, wenn nötig, bis in den Oktober hinein durchzuhalten. (Dieser Wille ist nunmehr auch gebrochen worden. Die Schriftleitung.) Demgegenüber hat nun die englische Ra dierung Vorkehrungen getroffen, um den Kohlen

hat der englische Kriegsmini ster Wortbington Evans kürzlich in einer konserva tiven Versammlung in Cambridge erklärt, Eook sei die Seele des Kampfes und der „Gefangene Moskaus". (Die Arbeiter haben aber schließlich doch den Führern nicht gehorcht und haben die Arbeit ausgenommen, was nur vernünftig aewesen ist. D. Sch.) Moskau hinter dem Kampf. Das ist die Hauptlehre, die aus dem Kohlen- ftreik genau so wie aus dem Generalstreik zu zie hen ist: Hinter diesem .Kampf steht der unerbitt lichste politische Gegner

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 16
Datum: 28.05.1927
Umfang: 16
, die den imperialistischen Aspirationen des englischen Kapitalismus im fernen Osten die größten Hin derniste bereitet, zuspitzen. Durch den Abbruch der Bezie hungen zu Rußland ist der mrtraglose Zustand, wie er vor 1921, vor dem Abschluß des Handelsabkommens herrschte, -wieder eingetreten. Die englische Regierung begründet die sen verhängnisvollen Entschluß mit der angeblich von den Sowjetbehörden in England unterstützten kommunistischen Propaganda und mit der Tätigkeit sowjetrussischer Emissäre in Asien

, vor allem in China. Die aus der russischere «Handelsgesellschaft in London gewaltsam und unter Bruch der englischen Vertragspslichten entwendeten „Dokumente", vage Angaben des englischen Spionagedienstes, bilden die Unterlage dieser Behauptungen. Litwinow hat in seiner Protestnote gegen den Einbruch in die „Arcos" hervor gehoben, daß den russischen Beamten kein Verzeichnis der weggeführten Dokumente übergeben wurde, offenbar, damit die englische Regierung in das vom „Arco"gebäude weg- geführte Material

vollzogen. „Sin Sprung ins Dunkle und ln den Strudel". London. 26. Mai. Der Antrag der Arbeiterpartei, worin der Abbruch der Beziehungen zu Rußland bedauert und die Einsetzung eines Untersuchungsausschusses zur Prü fung -der bei der Arcos Vorgefundenen Schriftstücke gefor dert wird, wurde heute im Unterhaus mit 367 gegen 118 Stimmen abgelehnt. Der Antrag der Konservativen, worin die Entscheidung 'der Regierung, die Beziehungen zu Sow- jetvußland abzubrechen, gebilligt wird, wurde mit 357

gegen IN Stimmen angenommen. Ein Sprung ins Dunkle. London, 26. Mai. Im Unterhaus ergriff sodann Lloyd George das Wort und erklärte: Ich gebe zu. baß die Regierung nach der Durchsuchung im Ärcosgebäude gezwun gen war. irgend eine Aktion zu unternehmen. Sie hätte je doch nicht bis zur äußersten Grenze gehen dürfen. Bevor sie diesen endgültigen Schritt unternahm, hätte sie einen oder zwei Schritte vor dem vollständigen Abbruch der Beziehun gen tun müssen. Was ist der Zweck des Abbruches der Be ziehungen

? Die Wirkung wird sicher die Verdoppelung und Verschärfung der Propaganda sein. Ghamberlain hat eine sehr unüberlegte und überstürzte Aktion unternommen, zu einer Zeit, wo sich die Lage zweifellos besserte. Hat die Re gierung, nachdem sie einmal mit Rußland gebrochen hat, erwogen, wie sie die Beziehungen wieder aufnehmen will? Me Regierung ist ohne Ueberlegung in ernste Schwierig keiten hineingoglitten. Sie hat in das unruhige Europa einen Zankapfel geworfen. Es ist ein Spvilng ins Dunkle

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Alpenländer-Bote
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Seite 2 von 14
Datum: 10.11.1929
Umfang: 14
— auf wie lange ist eine andere Frage — die sogenannte Arbeiterpartei. Es sind zwar keine Sozialdemo kraten nach unserem Sinne, aber immerhin tragen sie einen ähnlichen Namen. Und so ließ unsere So zialdemokratie im englischen Parlamente an den Außenminister, beziehungsweise an die englische Regierung durch vier englische Arbeiterabgeord nete folgende Fragen richten: Punkt 1 und 2 be trifft die Abrüstung Oesterreichs. Am 23. Mai hat Briand in einem Schreiben an den Völkerbund be hauptet, daß Oesterreich

noch nicht vollständig ab- gerüstet habe. Es wird nun gefragt, ob dies Schrei ben vom Völkerbund schon in Erwägung gezogen worden sei und ob die österreichische Regierung der englischen Regierung schon die Versicherung abge geben habe, daß sie die im Schreiben erwähnten ^.Sclbstschutzverbände" (Heimatwehr und Schutz bunds auflösen werde. Der Zweck der Anfrage ist offensichtlich der. die englische Regierung sollte er klären, und es auch tun, die Heimatwehr wird ent- ! waffnet und aufgelöst. Was die Sozialdemokratie

auf | innerpolitischem Gebiete nicht erzwingen kann, das ! Zollen die Engländer tun. Der englische Minister hat : zur Antwort gegeben, es sei diesbezüglich nichts geschehen, und auch zu oerstehen gegeben, er werde auch nichts tun. Die dritte Anfrage geht aufs Bangemachen hinaus. Es wird gefragt, ob die j englische Regierung in Anbetracht der Drohungen j mit Unruhen in Oesterreich — seitens der Heimat- , wehr ist gemeint — wegen der Verfassungsreform j nichts zu tun gedenke, da ja dadurch die Völker bundanleihe

in Gefahr sei und somit die Interessen der englischen Gläubiger und Steuerträger gefähr det seien. Henderson antwortete: „Ja. diese Seite der Situation, die die Verantwortlichkeit für die britischen Steuerträger berührt, wird von der bri tischen Regierung sehr genau verfolgt." Ich meine, die Heimatwehr sollte einmal eine Aktion veran stalten. um diese 600 Millionen aufzubringen und damit die Völkerbundanleihe abzuzahlen. Ich glaube, diese lumpigen 600 Millionen ließen sich in Oester reich wohl

aufbringen, da es sich um eine gut ver zinsliche Anlage handelt. Dann haben die Herren Engländer und Konsorten keinen Grund mehr, ihre Nase in unsere Angelegenheiten zu stecken. In der vierten Anfrage wird gefragt, ob im Hin blick auf die Erklärung der Heimwehr vom 30. Oktober, in der die Anwendung bewaffneter Gewalt angedroht wird, um gewisse Aenderungen der österreichischen Verfassung zu sichern, die briti sche Regierung beabsichtige, Vorstellungen bei der österreichischen Regierung zum Schutze

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Seite 1 von 4
Datum: 22.07.1920
Umfang: 4
tn sehr energischem Tone gehalten sein. Die englische Negierung wird verlangen, daß ihr die Sowjet- regieruttg klar ihre Absicht mitteilt und auf die Herstel- lung des Friedens zivischen Rußland und Polen, sowie zwischen Rußland und den Verbündeten besteht. Im Falle eiiter Weigerung würden die Verbündeten mit allen Mitteln Polen zuHilfe kommen. Englische Drohungen gegen Rußland. London, 21. Juli. (Priv.) Die englische Regierung erklärt für den Fall, als die Bolschewiken^ in Polen eindringen sollten, die wirt

schaftlichen Verhandlungen mit Rußland abzubrechen. England nnd Polens Schicksal. KB. London, 21. Juli. Bon Polen »vtrd England formell fordern, daß es um einen Waffenstill stand ansnche. * Das Schicksal der nach Griechenland geflüchteten Russe». KB. Moskau, 21. Juli. (Funkspr.) Die in Griechen, lauö weilenden, aus Sowjetrußland geflüchteten Ossi, ziere und Bürger, insgesamt gegen 70.000, haben die englische Regierung ersucht, bet der Sowjetregierung einzuschreiteu, um Amnestie zu erhalten, danrit

b e w u tz t war, stch ihrer jedoch durch eine nicht sehr würdige Hand lungsweise im letzten A u g e n b l i ck e e n t z i e h e n wollte. Die Gntenttz fit* Gesteereichs Recht. Befristete Arrffvrßst'NTMt an dis lschvHHfstzwMsche und die südslawische Regierung zur Mmmmg fr cy besetzte»! GeMzs. Wien, 21. Juli. (Priv.) Wie Ihr Wiener Vertreter erfährt, ist im Stüatöamt für A e u ß e r e s eine N o t e der Entente eingeirossen, die sich mit der Räumung von R a ö k e r s b u r g und F e! ö s ü e r g befaßt

. KB. Budapest, 20. Juli. (Uug. Tel.-Kvrr.-Bur.) Das neue Kabinett stellte sich gestern abends der Regierungs partei vor. Mimsieryräsideut Graf Teleckv gab tn kurzen Umrissen das Programm der Regierung be kannt. Er führte u. a. aus: Ich iibernelMe in einem sehr schweren Augenblicke die Leitung der Geschäfte: denn sowohl die innere wie die äußere Lage lastet schwer auf uns. Die erste Aufgabe der Negierung wird es sei»», in jeder Hinsicht Ordnung im Lande zu schaffen. Das Parteiprogramm r»»ache

die Angelegenheit Bela Kn ns. Gegenüber Oester reich wünsche ich festzustellcn, daß ich n t ch t geneigt bin, den Standpunkt geltend zu machen, auf Grund des sen sich die österreichische Regierung jeder Verant wortung entzieht, sowohl in der Angelegenheit öes Boykotts als auch der Freilassung Best» Knns. (Zustim mung.) Am Boykott nehmen auch hochgestellte B e a m t e der östererichischen Regierung teil: dagegen ist ein Teil der östererichischen Regierung und der öster reichischen Oeffentlichkeit — leider

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 12
Datum: 01.10.1922
Umfang: 12
den Engländern gegen über eine Sprache, wie wenn sie es mit dem ge schlagenen Griechenland oder noch einer kleineren Macht zu tun hätten. Die englische Antwort darauf ließ nicht auf sich warten. England er klärte folgendes: „Nach der Ansicht der englischen Regierung wurde die Erfüllung deb türkischen Forderungen den völligen Verlust der Ergebnisse des letzten Weltkrieges, bedeuten. Die englische Regierung hält die Freiheit der Meer engen (Dardanellen) als für die Weststaaten von unbedingter

werden. Die englische Regierung wünscht, daß irgendwohin sofort eine Konferenz berufen werde, auf der entschiedene Schritte zur Herstel lung eines dauerhaften Friedens mit der Türkei gemacht iverden. Doch scheine es unmög lich, eine solche Konferenz einberufen zu können, da von der Möglichkeit eines Angriffes der türki schen Truppen auf die neutrale Zone gesprochen wird. Wenn die Alliierten gezwungen würden, Konstantinopel zu räumen, so würde das ein äußerst gefährliches Ereignis fein, da die Rückwirkungen

Mächte gewandt. Die britische Regie rung hat die Absicht, sich auch an die jugoslawische, rumänische und griechische Regierung mit dem Ersuchen zu wenden, sich an der wirklichen Verteidigung der neutralen Zone zu beteili gen, da auch sie daran stark interessiert seien. Auch den Dominions (englischen Ueberseebesitzun- gen) sei aufgetragen worden, ihre Kontingente zur Verteidigung zu stellen. Sobald es notwendig sein wird, wird die englische Regierung das dem kom mandierenden General Harrington

. Ungarn arbeitet sich aus Eigenem heraus, Bulgarien nicht minder, obwohl beide mindestens so tief in der Tinte saßen wie wir; wir aber haben uns in diesen vier Fahren statt heraus-, noch immer tiefer ins Elend hineingear beitet, weil es das Volk und die Regierung bis dato unterließ, die zielführenden Mittel anzuwen- den. um eine wirkliche Besserung herbeizuführen. Sicher ist natürlich auch, daß wir den ganzen Be trag nicht auf eimnal und sofort bekommen wer- ! den. Für die Gelder werden nämlich

Lebensnotwendigkeit und ist bereit, zur Erhaltung derselben jedes Opfer zu bringen. Erfreulich sei, daß die französische und italienische Regierung den englischen Standpunkt teilen. (??) Die Frage von Konstantinopel sei etwas anders. Vor zwei Jahren wurde beschlos sen, den Türken Konstantinopel nicht zu nehmen und bei der Londoner Konferenz im Jänner 1921 wurden die Vertreter der Türkei verständigt, daß Konstantinopel Zurückgegeben wird, wenn die anderen Fragen in zufriedenstellender Weise ge regelt

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 12
Datum: 05.04.1925
Umfang: 12
Serbiens auf. Dem Beispiel Miß Durhans folgte der englische Schriftsteller und Geschichtsforscher Seton Watson. Auch er war einer der wärmsten Freunde der Südslawen und einer der eifrigsten Verfechter ihrer politischen Forderungen. Er hat die Jahre vor dem Kriege Ungarn und die südslawischen Gebiete Oesterreichs gründlich bereist und neben bei für die englische Regierung Erfahrungen und Beobachtungen gesammelt, die ihr im Kriege sehr zu statten kamen. Er hat auch unter dem Namen Seotus Viator mehrere

habe, was sich dort vorbereitet, hatte ich das Gefühl, als wäre ich von etwas geschlagen worden, und als man mir dann die erste Mitteilung auch von anderer Seite be-? [tätigte, wurde ich von schwerer Sorge befallen." Das Zeugnis des Ljuba Jovanovic läßt keinen Zweifel übrig. Nach seiner Feststellung haben Mit glieder der serbischen Regierung von den Vorbe reitungen für das Attentat genau, nicht nur beiläu fig gewußt und dennoch geschah nichts Ausreichendes zu dessen Verhinderung. Die Aussage des serbi schen Staatsmannes

, ja verhindere die kulturelle, wirtschaftliche u. politische Entwicklung jener Völker. Als dann Oesterreich-Ungarn das bekannte Ulti matum an Serbien gerichtet, sah die englische Welt darin nichts anderes als den Schlußpunkt der österreichischen Vergewaltigungspolitik gegen Serbien. Wohl hatte Oesterreich-Ungarn eine ausführliche Begründung jenes Ultimatums abgefaßt und nach England geschickt, worin die Mitschuld Serbiens an der Bluttat vom 28. Juni 1914 dargetan wurde. Aber es war eines der tragischen

Geschehnisse der Kriegsvorgeschichte, daß diese österreichische Auf klärungsschrift erst in englische Hände kam. als der Krieg bereits ausgebrochen war und die ein mal entfachte Kriegsleidenschaft jede nüchterne Ueberlegung unmöglich machte. Uebrigens hatte der gewesene serbische Gesandte Bogiecewiec das alles schon im Jahre 1919 aus führlich dargelegt. Das Schriftchen wurde aber dazumal weder bei uns noch in England genügend beachtet, man steckte noch zu tief in den bekann ten Vorurteilen

und im Siegesrausch. Jetzt endlich — nach mehr als 10 Jahren — scheint bei den Engländern die Ernüchterung ein- zutreten. Als die oben mitgeteilten Enthüllungen in den englischen Zeitungen erschienen, wirkten sie wie ein Donnerschlag aus die englische Oefsentlichkeit und brachten in manchen, die bisher zu den eifrigsten Serbenver teidigern gehörten, einen förmlichen Gesinnungs- umsHwung hervor. Eine bekannte Vorkämpserin für Serbien und die christlichen Balkanvölker war Miß (Fräulein) Durhan. Auf großen Reisen

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