. Welche Höhe diese Ausschreitungen, welche einem zerstörungslustigen und scandalsüchtigen Mob ge¬ rade gelegen kamen, im weiteren Laufe der Woche erreichten, haben wir berichtet. Ein hervorragen¬ des Schweizer Blatt sagt, dass die Missstimmung gegen die italienischen Arbeiter, welche unleugbar in weiten Schichten und nicht bloß in Zürich be¬ steht, zum größten Theile von den Italienern selbst verschuldet ist. Das Blatt fährt fort : Wir schätzen
bei sich tragen, dass dieses Messer in der Luft blinkt, ohne dass die Ueberlegung folgen kann, dass das beleidigende Wort und das Messer bei den Italienern einander stets begleiten. Wir dürfen aus fester Ueberzeugung behaupten, dass ein Vorurtheit gegen die Italiener bei uns nicht besteht, und dass unserem Volke das Gesühl des Hasses gegen die italienische Nationalität voll¬ ständig fremd ist. Die Vorfälle in Zürich haben mit den Vorgängen in Aigues
man aus Zürich, dass gegen die Behörden im Publicum schwere Anklagen erhoben werden. Man beschuldigt sie, dass sie die Zustände mit den Italienern gekannt und doch keine Abhilfe ge¬ schaffen hätten. In Arbeiterkreisen höre man vielfach klagen, dass man die Einheimischen zu den Steuern streng heranziehe, die Italiener aber nicht besteuere, da ja keine Controle über sie ausgeübt werde. Jndirect die Behörden für die Ausschreitungen verantwortlich mache
hat, stetig Nahrung zuge¬ führt wird. Eine große Anzahl Italiener hat Zürich verlassen; viele Bauplätze sind dadurch verödet. Der durch die Demolierungen ange¬ richtete Schaden ist noch nicht sestzustellen, doch ist er keineswegs gering. Angesichts der sich wiederholenden Scandalscenen möchte man fast glauben, man habe es mit einer vorbereiteten Revolte zu thun, deren Organisateure nur ab¬ warteten, bis sich ein günstiger Moment zum Losschlagen bot
. Im Uebrigen steckt in dem Außersihler Jtalienerkcawll trotz aller gegentheiliger Argumentation auch ein Stücklein Aigues-Mortes. In Scharen haben die Italiener Zürich ver¬ lassen; die meisten Flüchtlinge zogen es vor, die Reise von einer entfernt liegenden Station anzu¬ treten, um nicht in Zürich unliebsamen Erfahrun¬ gen ausgesetzt zu sein Eine dieser Stationen war das an der Route Zürich-Luzern liegende Alt¬ stetten; von der Scenerie am dortigen