. Schönerer verlangt neuerdings wiederholt das Wort. Abgeordneter Wolf, der seit der früheren Unterbrechung, also seit dreiviertel Stunden, vor der Präsidententribüne Stand gehalten hat, unterbricht den Präsidenten in seiner nun folgenden Ennnciation fortwährend mit lauten Zwischenrufen. Die Rechte sucht vergebens Abgeordneten Wolf zur Ruhe zuZbringen. Als dieser nicht aufhört, schreit ihn der Präsident heftig an. Wolf haut heftig auf den Tisch des Präsidenten. Die Rechte ruft: „Schmeißt ihn herunter
, hinaus mit ihm.' Der Präsident, nachdem er es vergebens versucht hat, den Abgeordneten Wolf zur Ruhe zu bringen, um sprechen zu können, erklärt endlich, daß er die Sitzuug neuerlich suspendire, damit inzwischen der Präsidententisch von den Abgeordneten Wolf, Kittel und Steiner befreit werden könne. Abgeordneter Wolf ergreift nach der Suspendirnng der Sitzung die Präsidentenglocke und läutet heftig. Der Abge ordnete Potoczek will ihm die Glocke aus der Hand reißen; Wolf vertheidigt sich, der Zwicker
eine immer fürchterlichere. Von der Galerie bietet sich ein unbeschreiblicher Anblick dar. Der Menschenknäuel wird immer dichter, einzelne Abgeordnete verschwinden zeitweilig unter den Fäusten, die auf ihre Köpfe lostrommeln. Die Situation fängt an, einen lebens gefährlichen Charakter anzunehmen. Im Mittelpunkt der Raufenden steht der Abgeordnete Wolf. Gegen ihn wendet sich die erbitterte Wuth. Er wird bei den Haaren zu Boden gerissen, man wirft ihm die Präsi dentenglocke in's Geficht, man bearbeitet
gegen Wolf und Schönerer nicht zum Stillstand gebracht. Ununterbrochen wird auf sie losgehaut. Hofrath Schuklje arbeitet mitten unter den Kämpfenden. Abgeordneter Potoczek packt Wolf bei der Kehle. Man zerreißt ihm die Kleider, endlich ist es einigen Abgeord neten gelungen, ihn aus den gefährlichen Knäuel zu befreien. Er lehnt sich schwer athmend und todten bleich au die Wand, die Haare über's Geficht gezerrt, die Kleider zerrissen. Soviel Energie bringt er noch auf, um zu rufen: »Nächstens bring
. Die Heutige Sitzung begann Mittags um 1 Uhr «nd gaben in derselben mehrere Clubs Erklärungen ab, daß im Haufe Wache vertheilt sei. Die Abgeordneten Pfersche» Wolf und Schönerer sollen gerichtlich verfolgt werden. Mehrere Klatter wurde« hente wegen Angriffe gegeu den Präsidenten Abrahamowirx roustseirt. Beerdigungen. Am 26. Nov., ^5 Uhr: Franz Girardi, led. Wagenschreiber, 18 Jahre alt. Am 27. Nov., ^3 Uhr: Alois Seeber, verehl. Bindermeister, 53 Jahre alt. Esseeteu' und Wechsel'Tourse an der öffentl