Somttsgs-Antkrhsltung Wolf Haberland. Erzählung von Ferdinand Benz. „Eine Woche, Papa!" sprach Artur. „Wenn aber schlechte Witterung einfällt, oder Gewitter euch überraschen?" warf die Generalin ein. „Das macht nichts, gnädige Frau, dann haben wir solange Platz im Schüferkarren," erklärte Wolf. Die höflichen Umgangssormen hatte er von Selling erschnappt. Sie wollten ihm anfangs nicht über die bäuerliche Zunge, weil er sich nicht erklären konnte, warum die Generalin eine „gnädige Frau
" ist und die Hollerbäurin keine. Aber später gefiel es ihm, mit derlei Phrasen aufwarten Zu können. „Sie sollen schauen, wie sie durchkommen. Wenn sie dabei einmal tüchtig nah werden, ist ein Bad er setzt." lachte der General. „Im Notfälle läßt uns der Schaftoni in seine Kammer, oder wir richten uns ein Lager in der Scheune, auf dem Heu, oder im Strohhaufen," sprach Wolf. „Der Schaftoni? Wer ist das?" fragten die Mäd chen. „Ein alter Schafknecht, der mich das Hüten lehrte. Er ist sehr gescheit. Er versteht von der Welt
und von den Menschen mehr, als z. B. der Herr Professor Dr. Reinbach," erwiderte Wolf. „Ach, der Gochs!" riefen Lulu und Grete, denen der Spitzname durch ihren Bruder geläufig war. „Also, Iungens, schaut auch meinetwegen die Natur von der Nähe an! Trachtet, daß ihr eure Pläne durchführt! Ein Mann muß immer das vol lenden, was er vorhat. Immer, auch wenn es ihm sehr sauer wird. Das ist die Pflicht des Mannes. Die Mädchen dagegen dürfen zur rechten Zeit Kehrt machen und im Laufschritt den Rückzug an- treten
, gediehen dabei zusehends und ersparten Geld. Dafür konnte:! die Hausfrauen allerdings beim nächsten Kaffeeklatsch nichts erzählen von den Reiseabenteuern, die sie überstanden hatten, wohl aber von Wonnetagen, die ihnen die Heimat schenkte, was jedoch in den Augen der Mehrzahl wertlos ist, weil bei ihnen erst hinter München die wahre Sommerfrische beginnt. Wolf war wieder in Oedenhaid. Toilderl hatte ihn abgeholt. Er übernahm wieder voll und ganz die Schafherde. Die Hollerbäuerin
wollte es nicht zulasten, aber Wolf bestand darauf. Er wollte nicht umsonst mitessen. Durch sein Eintreten konnte der Schafknecht ganz zu den Erntearbeiten verwendet werden, was dem Bauern einen Tag löhner ersparte. Dadurch erwarb sich Wolf das Recht auf seinen Unterhalt und verdiente zugleich von den Zuwendungen, die er während des Ähul- jahres empfangen hatte, einiges ab. Als er die nötigen Besuche bei den geistlichen Herren gemacht hatte, die sich über sein gutes Zeugnis freuten, ging er daran, seine Felsenburg