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Tiroler Stimmen
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Seite 3 von 4
Datum: 28.04.1870
Umfang: 4
des Herrn Lehrers Anton Wolf von Berwang und auf Grund des Geständnisses der schuldigen Knaben. Das Nähere hier über enthält meine heute an die Redaktion der N. T. St. ab gehende Berichtigung des bezüglichen Schreibens des Herrn Wolf in Nr. 91 dieses Blattes. Die obengenannte Korrespondenz „Zwi schenthoren" läßt ferner die angeordnete Strafe durch einen Gerichts diener vollziehen, „der einst gewohnt war, Soldaten handfeste anf- zumeflen." Hierüber bemerke ich, daß der Amtsdiener

der k. k. Be zirkshauptmannschaft, der die Strafe vollzog, niemals Soldat war und nie Soldaten „aufmaß." — Die oben erwähnte Berichtigung desselben Herrn Bezirkshauptmanns gegen das Schreiben des Herrn Wolf ist uns gleichfalls heute zugegangen und lautet: „DaS Schreiben des Herrrn Anton Wolf, Landtagsabgeordnetm und Vor stehers der Gemeinde Berwang in Betreff der Bestrafung mehrerer Schulknaben daselbst und der Suspcnsion des Herrn Wolf von dem Lehreramte enthält Verschweigung wesentlicher Umstände, Unrichtig keiten

und Entstellungen. Der Sachverhalt ist folgender: Am 31. v. M. hielt der k. k. Herr Bezirksschulinspektor Dr. Egger die Schulvisttation in Berwang. Ungefähr eine Viertelstunde nach dem Beginne derselben entwichen plötzlich 7 Knaben aus der Schule, darunter Erhard Wolf, der Sohn des Herrn Lehrers Anton Wolf. Die übrigen Kinder, ungefähr 30 an der Zahl, folgten jedoch dem Beispiele nicht, und die Entweichung beschränkte sich auf jene 7 Knaben. Der Herr Lehrer versuchte nicht die Entweichung zu hindern. Der Herr

Schulinspektor berichtete mir hierüber mit dem Beifügen, daß er sowohl als Alle, mit welchen er über den Vor fall zu sprechen kam, sich der Ueberzeugung nicht verschließen kön nen, daß der Herr Lehrer Urheber oder Mit-Urheber dieses Ver suches zur Vereitelung der Schulvisttation war. Mehrere Väter schulpflichtiger Kinder in Berwang führten bei mir die nämliche Beschwerde gegen den Lehrer. Der Herr Lehrer Wolf hierüber am 4. d. M. von mir zu Protokoll vernommen, gab an, daß er die Entweichung

Lehrer der Vorhalt gemacht, ob er in dieser Entweichung nicht eine grobe Verletzung der Schulzucht, welche mit Strenge zu bestrafen sei, erblicke. Nach einigem Besin nen erklärt der Herr Lehrer: Allerdings, allerdings ist dies zu be strafen." — „Ferner beauftragte man den Herrn Lehrer, ohne allen - weiteren Verzug die entwichenen Knaben mit strenger Schulstrafe zu belegen und hierüber binnen 3 Tagen zu berichten." Ich lade hiebei den Herrn Wolf zur öffentlichen Erklärung

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Der Bote für Tirol
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Seite 4 von 6
Datum: 09.01.1871
Umfang: 6
nach heftigem Gefechte zurückgeworfen. Unser Verlust nicht unbedeutend. Bordeaux. 3m Kampfe am 6. an der Loire und Eher wurde die Abtheilung Jobley zurückge drängt, General Curlen nahm mit Unterstützung wieder alle Positionen, und drängte den Feind zurück, dessen Verluste erheblich sind. Herr Professor Wolf in Brixen. X Das Verhältniß zwischen dem hochw. Fürst bischof in Brixen, dessen Ordinariat und dem Prof. Wolf war und ist der Art, daß eS die Aufmerk samkeit von Viele» nach sich zieht

, und wir wollen auf die Kundgebungen jüngsten Datums zurückkom men. Wir zählen dahin, die „Einige Bemerkungen ans Brixen' in den „N. Tir.-St.' Nr. 266 und als Antwort darauf das Eingesandt in der Extra- Beilage zum „Tirolerboten' Nr. 279, welches Prof. Wolf geschrieben hat. Der Hauptgedanke der „Be merkungen', die auf den ersten Blick eine hochge stellte Persönlichkeit als Autor verrathen, ist der, daß die Klagen des Hrn. Wolf wegen erlittener Ungerechtigkeit von Seite des hochw. Fürstbischofs unbegründet, ja gar nicht erweisbar

seien, und daß Hr. Wolf diese statt in der Presse beim Diözesan- gerichte anbringen solle. Anf diese „Bemerkungen', auf die wir weiter unten noch zurückkommen werden, antwortet Prof. Wolf mit einer Reihe von That sachen, die auf die ganze Sachlage ein durchschla gendes Licht werfen. Wir wollen einige Schlag lichter herausheben und sie nnmeriren! 1). Pros. Wolf wurde willkürlich feiner Aemter enthohen und auf eine höchst nnmanirliche Weise aus dem-Seminar entfernt., , 2) Derselbe bat vorher

um Untersuchung und Protestirte nachher gegen seine Absetzung; beides umsonst. 3) Wurde er von höchster Seite als ein Mann gescholten, der nichts studiere und dessen man sich schämen müsse. (Prof. Wolf besitzt bekannterniaßen ein mehr als gewöhnliches biblisches Wissen, ist in der Geschichte und im kanonischen Rechte bewandert und hat in zahlreichen Artikeln und in einem Buche davon Zeugniß abgelegt.) 4) Wurde ihm gegen seinen Willen, also gegen das kanonische Recht ein Dekret auf definitive An stellung

ist, war keine Rede. Herr Wolf protestirte. 7) Aus der Antwort wurde eS uns auch klar, warum Prof. Wolf seiner Aemter enthoben wurde. Aus die Amtsenthebung hatten allerdings seine Ante- cedentien, d.h. seine . . . Doktrin über den beding ten Gehorsam oder über den pflichtwidrigen Unge horsam . . . einen nicht zu verkennenden Einfluß geübt.' AnS diesen Worten geht aber hervor, daß die betreffende Doktrin nicht der einzige ja nicht einmal der Hauptgrund der Amtsenthebung war. Wir glauben richtig zu urtheilen

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 23.10.1867
Umfang: 4
. Diese ward sehr bald in der Person 'der Ursula Wolf, 37 Jahre alt, von Tschengels gebürtig gesunden, welche obwohl Mut ter einer außerehelichen achtjährigen Tochter, dennoch der Anna Stieger als Schwiegertochter ganz recht war. — Am 28. Jänner l. I. trat Anna Stieger mit ge richtlicher Urkunde dem Sohne Johann Wielander ihren Hos unter den üblichen Bedingungen wegen ihrer Verpflegung:c. eigenthümlich ab und um Mariä- Lichtmeß stierten Ursula Wolf und Johann Wielander ihre Hochzeit. Einige Tage

nicht der beste, fei, und daß sie ein ganzes Jahr arbeiten könnte, ohne einen Lohn zu bekommen. Er theilte diese» Umstand der Mutter mit, worauf diese sogleich ihre Sachen einpackte, zur Hinterburg zurückkehrte LMgemeinschästlich Imit ihrem Sohne lebte. Was die Schwiegertochter Ursula Wolf anbelangt, so wird dieselbe als eine ruhige, friedfertige, arbeit same Person geschildert, und auch der Anna Stieger konnte nichts Schlechtes nachgesagt werden, dah-r kam es, daß zwischen beiden nie ein Streit vorkam

und daß beide, wenigstens dem Aeußern nach, in Frieden lebten.'' '' '' ' Am 7. Juni l. I. im Verlaufe des Nachmittags erkrankte ohne bekannte Ursache die uneheliche Tochter der Ursula Wolf, Namens Maria Wolf, welche mir Zustimmung des Johann Wielander und der Anna Stieger ins HaüS aufgenommen wurde. Am Abend desselben Tages verspürte auch Ursula Wolf Ueblich Feiten und Heide mußten sich im Verlaufe der nächsten Nacht und des nächsten Tages sehr oft erbrechen. Beide mußte» am 8. Juni (SamStag) das Bett hüten

, wobei dieselben von Anna Stieger ganz gut gewartet wurden. Da am Sonntag, den 9. Juni, früh der Zustand der Ursula Wolf sich nicht gebesser hatte, verfügte sich Johann Wielander nach LaaS zu Hrn. Dr. Tinzl, der ihm eine Medizin für Ursula Wolf mitgab. Nachdem Ursula Wolf am 9 Junt Abends eine Suppe gegessen hatte, ersuchte !sie die Anna Stieger, ie möchte da» Taglicht auslöschen, dagegen das Oel- icht anzünden und brennen lassen uad forderte sie auf schlafen z« gehen, beisetzend, daß wenn sie, näm

- ich Ursula Wolf, etwas brauche, sie schon rufen werde. Anna Stieger löschte daS Taglicht aus, zündete aber das Oellicht nicht an und bemerkte, sie gehe heute nicht schlafen. Der Deutlichkeit wegen dürfte es nothwendig sein, die Schlaflokalitäten jedes Einzelnen zu beschreibe». Anna Stieger hatte ihre Schlaskammer zu ebener Erde, wo zugleich verschiedene Ackergeräthschasten, als: Schaufeln, Dreschflegeln :c. ausbewahrt waren. Bon »ieser Kammer führte eine 10 Stufen hohe Stiege durch eine Fallthüre

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 6
Datum: 18.01.1871
Umfang: 6
.4« ^24 .20 .SS 0.44 -. 0 »l. II. .10 ^.Zg ^.Sk '.»0 .SS 10 .20 .4Z ?. 4 7.24 ..44 S. 8.20 S.S2 S.4L S.S Berichtigende Erklärung» Seit geraumer Zeit nimmt der „Bote für Tirol und Vorarlberg' in seine Spalten Artikel auf, in welchen die Opposition des Herrn Wolf gegen seinen Fürstbischof mit immer größerer Gereiztheit vor die Oeffentlichkeit tritt. In diesen Artikeln wird immer wieder und wieder die laute Klage geführt, daß der Fürstbischof Herrn Wolf Unrecht über Unrecht zuge- ügt habe, und noch fortwährend zufüge

des Schul jahres 1370/71 ihn wieder als Professor einzusetzen, als er durch einen „verbrieften Bertrag- mit ihm so behauptet Herr Wolf — dieses Uebereinkom men getroffen habe. So apodiktisch hingestellte Be hauptungen, mögen sie auch das Gepräge der Un richtigkeit offen an der Stirne tragen, sind doch im merhin geeignet, jene in ihrem Urtheile zu beirren, die von der ganzen Sachlage keine nähere Kenntniß haben. Darum muß es endlich als dringende Pflicht erscheinen, dieser Irreführung der öffentlichen

Mei nung durch eine berichtigende Erklärung entgegen zu treten. WaS nun zuförderst die apodiktische Behauptung betrifft: „Das vatikanische Konzil — die oberste kirchliche Instanz — hat seinen Spruch vom 18. Juli 1870 gethan, und unser Brixener Streit ist ent- chieden', so ist Herr Wolf hierin thatsächlich ganz und gar im Irrthum; denn abgesehen davon, daß eine Theorie über den bedingten Gehorsam vom Papste dem Konzil zur Entscheidung nicht vorgelegt wurde, abgesehen davon, daß der Fürstbischof Vin

- zenz, gegen den jener „Spruch' gerichtet sein soll, schon vermyge der Aufgabe, mit der er im vatikani schen Konzil rücksichtlich der Glaubensentscheidung von der Jnfallibilität des Papstes betraut worden, gewiß in der Lage war. die wahre Bedeutung und Tragweite dieser Lehre richtig zu erfassen; abgesehen davon, daß das betreffende Kapitel der IV. Sitzung von der Pflicht des Gehorsams gar nicht handelt: befindet sich der Prozeß über die Schriften des Herrn Wolf, die auf fein Verlangen dem Urtheile

des römischen Stuhles unterbreitet wurden, noch ge genwärtig in der Schwebe, und wird in nächster Zeit in ein weiteres Stadium treten. Daß dem wirklich so sei, kann Herr Wolf zu jeder Stunde an ganz kompetenter Stelle erfahren, und eS wäre ihm offenbar ei« Leichtes gewesen, eS längst schou in Erfahrung zu bringen; denn da er in Prixen wohiit, und der Zutritt zum Fürstbischofs ihm ebenso wie jedem Anderen zu jeder Zeit offen steht, so dürfte er nur sich zu ihm hinbemühen, und ihn ersuchen, über den Stand

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 24.10.1867
Umfang: 4
: , 1. daß'Ursula Wolf eines gewaltsamen Todes durch Vergiftung mittelst Arseniks gestorben ist; 2. daß die' Kopfverletzung der Ursula Wolf eine sehr schwere ist und daß diese dazu beigetragen hat, den tödtlichen Ausgang zu beschleunigen und 3. daß die übrigen Verletzungen der Ursula Wolf leichter Natur sind. AuS dem unmittelbar nach der That vom 9. Juni AbendS von Anna Stieger beobachteten Benehmen glaubte die ganze Umgebung, daß selbe besessen oder wahnsinnig geworden sei, und Niemand

erwachten und wurden immer stSrker,'' bis dieselbe nach ' und'nach 'zusylgen- dem Geständnisse geschritten ist. Die Heirath ihres Sohnes Johann mit Ursula Wolf war ihr im Anfänge recht, weßhalb sie dem Sohne ibre Heimath überlasse» hat; später aber machten ihr die weichenden Kinder Vorwürfe, weil sie selbst sozusagen ans der Heimath vertrieben wvr- din seien. M?SHwie?gÄochter' selbst' hielt ihr oft vor, „es sei. nichts im. Hause, da sei bald gethan und alle könnten daid betteln gehn,,; man versperrte

ihr das Brod, während die uneheliche Tochter der Ursula Wolf dortselbst Zutritt, hatte. - L)iefes. Wädche». sagte, ihr einmal, daß, wen» ihr Sohn Franz komme, man diesen'und auch sie ävS dem Hause fortjage» werde. I Anna Stieger dachte sich oft, es wäre besser, wenn dieses Weib ihres SohneS nicht wäre,'dann könnte sie oder ihre Tochter beim Sohne bleiben. Am Frei» läg, dey ?. Ji^ni d. J. jätete sie mit ihrer Schwie- gertoch^er ErpapfÄ aus>e»s,' UM nizd dä^ habe ihr die Schwiegertochter von neuem

vorgeworfen« „es fei nichts da,' es fei nur eine Kuh da diese Reden hätten' sie gewaltig' erzürnt. h Ihre Schwiegertochter habe dann das Mittagessen gekocht, worauf mau sie zum Essen rief. Die Spei? sen beflavden m einer Suppe ,- welche schon auf den Tisch ai^getragen wilr^ und. in Nocken, welche in einer Pfanne. auf der' Bank 'waren. Die Schwizgertochter war in der Küche beschäftigt, die kleme Maria Wolf wurde. von^ der Auya. Miegex uny Masse/ geschickt, und so war diese allein, in der StübeZ

Platze die Speisen herausnimmt. Anna Stieger nahm mit den lzwei Fingerspitzen etwas von dem Pulver und streute es in die Pfanne aus den Platz, woraus die Schwiegertochter zu essen pflegte. Den Rest des Pulvers steckte sie zu sich. — Es wurde nun die Suppe gegessen und nach derselben stellte die Schwiegertochter die Nocken wie gewöhnlich auf den Tisch und aß von der Seite, wo das Pulver darauf gesät war. Aus her nämlichen Pfanne habe» auch oie kleine Maria Wolf, sowie Anna Stieger ge gessen

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 22.10.1869
Umfang: 6
m. i>. Würzer in. p. Ferrari in. p. Wildauer m. p. GaiSbacherin.x. Napoleon Pratom.x. Harum m. x. (Schluß folgt.) Aus dem Jnnthale, 19. Okt. (Prof. Wolf.) Mit einer gewissen Vorliebe finden wir in den „N.Tir.-St.' dieAdreffen verzeichnet, welche aus Anlaß eines vom Theol..Professor I. Wolf in Brixen Ihrem Blatte vom 3. August veröffentlichten Auf. satzeS, betitelt: „Kirchengeschichtschreibüng'.', an den hochwürdigsten Fürstbischof von Brixen von Seite des Klerus verschiedener. Dekanate erlassen worden.sind

. Darnach hätte der genannte Artikel tiefgehende Wellen im Lande, wenigstens unter einem Theil des Klerus, in Bewegung gebracht, und es dürfte nun die Leser des Blattes, welches indirekte einen Antheil an diesem Wellenschlag der Adressen hat, interessiren, hintendrein dock auch noch eine Stimme zu hören, welche bei dem in Szene gesetzten Sturm auf Prof. Wolf nicht mit geheult, sondern vom Anfang gegen diese Art und Weise der Widerlegung sich offen ausgesprochen hat. Es ist in diesem Lande geradezu

der lieblöse Brauch herrschend geworden, den MeinungSgegner, den man physisch nicht todtschlagen kann, moralisch zu vernich ten. Statt der Sache wird in der Regel die Person hergenommen. Nicht in diesem, sondern im entgegen gesetzten Sinne will ich mich auch zuerst mit der Per son des hochw. Herrn Wolf beschäftigen, bevor ich auf seine Sache übergehe. Ich erlaube mir nun in Betr. ff seiner Person einfach zu konstatiren, daß die- sem Mann Niemand im Lande einen nach jeder Rich tung vollkommen tadellosen

Lebenswandel bestreiten kann, und daß Diejenigen, welche die genannten Adressen unterschrieben haben, sich glücklich schätzen dürften, in moralischer, wie in intellektueller Bezie hung mit dem Verfolgten auf gleicher Höhe zu stehen. Wolf hat in Baden bewiesen, mit welch' hohen Opfern er für die Rechte der Kirche und für seine Ueberzeu. gung einzustehen die Kraft besitzt. Mit denselben Grundsätzen ist er in dieses Land zurückgekehrt, und man konnte von ihm erwarten, daß er sie hier nicht akklima» tisiren

, sondern — weil sie eben die richtigen find — daran festhalten werde. Wolf ist eben ein Charakter und «ine Erscheinung, die gerade in heutiger Zeit ihre ge rechte Würdigung finden sollte. Daß nun ein Mann Wie Wolf seine Ueberzeugung auch öffentlich aus» zusprechen wagt, kann nur bei Jenen Anstoß finden, die keine gegentheilige Meinung neben sich dulden wollen, oder bei Jenen, die charakterlos nach jedem Wind von Oben sich drehen. Hat Wolf Untirch- licheS geschrieben, warum widerlegt man ihn nicht? Wolfs Ansichten

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 8
Datum: 22.11.1869
Umfang: 8
. Herr Josef Wolf am 11. Oktober 1861 zur Theilnahme an der Heranbildung des DiöcesankleruS in'S Priester- Haus nach Brix-n berufen. In solcher Eigenschaft verwaltete derselbe anfangs 4 Jahre lang, nämlich bis zum Beginne des Schuljahres 1865— 66 das Amt eines SpiritnalS; vom 1. Oktober 1863 angefangen fupplirte er auch das kanonische Recht 5 Jahre lang im Seminar und nachdem er dasselbe mit Beginn des Schuljahres 1868—69 verlassen mußte, noch ein Jahr, bis ihm mit Beginn des gegenwärtigen

Schuljahres die Supplirung des kanonischen Rechtes ganz ab genommen wurde. Während dieser Zeit versah er auch 3 Jahre lang, nämlich vom Beginne des Schul jahres 1865 — 66 bis zum Beginne des Schuljahres 1868—69 die Stelle eines Studienpräsekten im Se minar. Herr Wols nahm also 8 volle Jahre lang Theil an der Heranbildung des DicesanklernS. Wäh rend dieser Zeit gingen beiläufig 150 junge Priester aus dem Seminar hervor, somit der sünste Theil des DiöcesankleruS; Herr Wolf war also deren Lehrer

der Vor- gesetzten beinahe um jeden Preis gewahrt werden müsse. Man konnte also erwarten, daß von dieser Seite die gegen Herrn Wolf gerichtete Adresse jenen jungen Priestern, deren Lehrer und Vorgesetzter Herr Wolf einst war, nicht werde zur Unterschrist vorgelegt werden. Es geschah jedoch das Gegentheil; ans Con- sequenz kann man da wohl keinen Anspruch machen. Es ist aber auch, abgesehen davon, gar nicht abzu sehen, wie es zur Wahrung des Ansehens der Vor gesetzten beitragen könne, wenn von Vorgesetzten

zu verdanken haben, über einen Mann und Priester, wie Herr Wolf, den Stab brechen können?! Das wären gediegene Nach bilder der Schulkuaben unseres hl. BiöthumS-Patrons Kafsian. Jene jungen Priester, welche sich ihrer Stel lung zu Herrn Wolf als Schüler zu ihrem ehemaligen Lehrer bewußt sind, müssen offen gestehen, daß sie eS mit ihrem Gewissen nicht in Einklang bringen konn ten, durch die Unterschreibung einer leider von Oben urgirten Adresse über die jedem Lehrer schuldigen Dankbarkeit und Pietät

sich hinn,?g;uset!en, und nicht blos ein Urtheil über ihren ehemaligen noch unbe scholtenen Lehrer auSzusprechen, sondern ihn geradezu zu verurtheilen. Es war also milde gesagt eine Takt losigkeit, die bekannte Adresse jenen jungen Priestern, deren Lehrer und Vorgesetzter Herr Wolf einst war, zur Unterschrift auch nur vorzulegen, geschweige denn die Unterschrift durch einen sanften moralischen Druck zu erleichtern, ohne daß vorher von kompetenter ^eits ein Urtheil über Herrn Wolf gesprochen worden

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Tiroler Stimmen
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Seite 1 von 4
Datum: 20.01.1871
Umfang: 4
Nummern sind porlosrei. ALanuskripte werden nicht zurückgestellt. Nr. 16 . Freitag 26. Jänner SS 7t, Berichtigende Erklärung. Unter diesem Titel bringt der „Tiroler Bote" folgenden vom hochwst. Ordinariat in Brixen zur Veröffentlichung ihm übersendeten Artikel in Bezug auf die Wolf'jche Angelegenheit: Seit geraumer Zeit nimmt der „Bote für Tirol und Vor arlberg" in seine Spalten Artikel auf, in welchen die Opposition des Herrn Wolf gegen seinen Fürstbischof mit immer größerer Gereiztheit

vor die Oeffentlichkeit tritt. In diesen Artikeln wird immer wieder die laute Klage geführt, daß der Fürst bischof Herrn Wolf Unrecht über Unrecht zugefügt habe und noch fortwährend zufüge, obwohl das vatikanische Konzil zu seinen Gunsten gesprochen habe, der Streit somit durch das Urtheil der obersten kirchlichen Instanz entschieden sei; denn durch die dogmatische Entscheidung von der Jnfallibilität des Papstes sei auch die Theorie vom bedingten Gehorsam, wie er sie gelehrt, und in Brixen allein gelehrt

, jene in ihrem Urtheile zu beirren, die von der ganzen Sachlage keine nähere Kenntniß haben. Darum muß es endlich als dringende Pflicht erscheinen, dieser Irreführung der öffentlichen Meinung durch eine berichtigende Erklärung entgegen zu treten. Was nun zuförderst die apodiktische Behauptung betrifft: „Das vatikanische Konzil — die oberste kirchliche Instanz — hat seinen Spruch vom 18. Juli 1870 gethan, und unser Brixener Streit ist entschieden", so ist Herr Wolf hierin that sächlich ganz und gar im Irrthum

zu erfaffen; abgesehen davon, daß das betreffende 4. Kapitel der lV. Sitzung von der Pflicht des Gehorsams gar nicht handelt: befindet sich der Prozeß über die Schriften des Herrn Wolf, die auf sein Verlangen dem Urtheile des römischen Stuhles unterbreitet wurden, noch gegenwärtig in der Schwebe, und wird in nächster Zeit in ein weiteres Sta dium treten. Daß dem wirklich so sei, kann Herr Wolf zu jeder Stunde an ganz kompetenter Stelle erfahren, und es wäre ihm offenbar ein Leichtes gewesen, es längst

schon in Er fahrung zu bringen; denn da er in Brixen wohnt, und der Zu tritt zum Fürstbischof ihm ebenso wie jedem Anderen zu jeder Zeit offen steht, so dürfte er nur sich zu ihm hinbemühen, und ihn ersuchen, über den Stand seiner Angelegenheit ihm Auf schluß zu ertheilen. Man sollte glauben, Herr Wolf hätte es als seine heilige Pflicht betrachten müssen, bevor er mit solchen Anklagen gegen seinen Bischof sich au das Publikum wendete, diesen Gang zu machen. Das aber ist eben das Traurige

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Tiroler Stimmen
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Seite 1 von 4
Datum: 20.12.1870
Umfang: 4
zu zahlen hätte. Die konservativen Abgeordneten aber fanden, daß eine Schule wie diese vorgelegten Gesetze sie ver langten, dem Lande durchaus nicht von Vortheil ist und dazu noch viel, viel Geld kostet. Weil aber unsere konservativen Abgeordneten nie vergaßen, daß sie im Landhaase sitzen, um dort für die Jntereffen des Volkes zu sorgen, — darum sagten sie der Regierung offen uvd trocken: Rechtsanspruch des Herrn Wolf. n. Absolutismus, Gehorsamstheorie und gekränktes Recht bil den den Stoff

für die Abhandlungen des hochw. Herrn Wals. Ich will heute nur das Letzte näher ins Auge fassen. Inwiefern ist Herr Wolf in seinem Rechte verletzt worden? Nach seinen münd lichen und schriftlichen Aeußerungen zu schließen, glaubt er, daß ihm durch die Enthebung von der Pcofeffar und die Ausweisung aus dem Seminar ein großes Unrecht angethan wurde. Hat Herr Wolf den Artikel XVII des Konkordates nicht gelesen, wo es heibt: „Die Bischöfe werden die Vorsteher und Pcofefforen oder Lehrer gedachter Seminare ernennen

und wann immer sie es für noth wendig oder nützlich halten, wieder entfernen." Damit wäre die 'Sache schon abgethan. Jedoch gehen wir weiter. Wo in aller Wett frage ich, steht es geschrieben, daß zur Entfernung eines Sup plenten an einem f. b. Seminare ein kanonischer Prozeß noth wendig sei? Wolf war abrr nur Svpplent des kanonischen Rechtes. Für die Ausweisung aus dem Seminar gilt derselbe Artikel XVII. Zn dem ist die Stelle eines Epiritual oder Piäfekten in einem Konvikte ein reiner Vertrauensposten

, den der Bischof gibt und nimmt lediglich nach seiner Ueberzeugung und seinem Zutrauen. Also von einem gekränkten Rechte keine Spur. Die Rede könnte höchstens sein, daß die Art und Weise der Entfernung etwas un höflich war. Aber nach meiner Meinung hat am wenigsten Ursache darüber zu klagen der Mann, welcher nur von Recht und wieder von Recht redet, wenn auch das Recht kalt an ihm cx.qnirt wurde. Die Vorgesetzten des Herrn Wolf hatten Gründe genug zu dieser doppelten Entfernung. — Thatsache ist, daß Herr Wolf

im Seminar unter den Theologen Aufregung, Spaltung, Par theien herooirief, daß er sich als Reformator gerirte. Warum? Wegen etwas, was Herr Wolf selbst nicht wußte. Dies bezeugt er selbst. Im Jahre 1870, also lange nach den er wähnten Reibungen und Stürmen, lange nach der berühmten Kir- chengeschichtsschrelbung im „Boten" sagte Herr Wolf dem Schreiber dieser Zeilen : „Es war mir selbst nicht klar, was ich eigentlich wollte." Welches Vertrauen konnte Herr Wolf als Pcofeffar genießen, er, der direkt

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Volksblatt
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Seite 6 von 8
Datum: 16.07.1870
Umfang: 8
find 37 erschienen, darunter'waren aus Ersterer 14' aus Letzterer 7 Seelsorger. Beim rühmlich bekannten Sonnenwirth war daS Stell dichein aller Cönservativen. i ^ . ... ^^ '' '' Daher war bei dem witzigen Jmstervölklein hie Sage verbreitet, hak am H. Juli Abends' in Jmst eine große Sonnenfinsterniß statt- ßnuen werdet Bei der vorabendlichen Besprechung wurde mit allgemeiner Acclamation der schon im Dieputirteufeuep^ rühmlichst bewährte Herr Anton Wolf, Gemeindevorsteher in Berwang, und der hochw

ist, ist auch dieselbe Liebe ohne allen Widerspruch. Am S. erschienen um die bestimmte Stunde 9 Uhr Vormittag alle Y7 Wahlmänner im Saale der k.! k. Bezirkshauptmannschaft, wo wir vom k. k. Hrn. Bezirkshauptmann herzlich bewillkommt wurden. Dieser stellte nach einigen kurzen Bemerkungen die Anfrage, ok Ein oder Anderer der Wahlmänner etwas, zu sprechen wünsche. Da trat der hochw. Herr Josef Wolf von Brixen; ehemaliger Professor, der von seiner Geburtsgemeinde Ehenbichl bei Reutte zum Wahlmann bestimmt wurde hervor

so brüderlich die Hand gereicht und werden ihre Bruderschaft nie mehr verläugnen. Nicht wahr, ihr lieben Brüder aus dem Lechthale? Ihr werdet es bleiben und auch euren Kindern und Kindeskindern die Bruderschaft mit dem Jnn recht innig anS Herz legen. Hirr Wolf, sprach weiter: „Wir sind Wahlmänner und nicht Wahlweiber, sollen uns daher von Niemanden bestimmen und einen Deputirten aufdringen lassen.' - Dieß haben wir alle, bewiesen gegen die liberaler Seite uns vorgeschlagenen Kandidaten, wir hielten

unser Manneswort, keine Stimme wurde abtrünnig: Herr Wolf forderte von den Abgeordneten folgende 3 Eigenschaften: 1. „Er müsse haben eine tiefe Kenntniß, um die Dinge nicht bloß für die Gegenwart, sondern auch in ihren etwaigen Folgen für die Zukunft zu überschauen, I Diese! haben unsere conservatwen Abgeordneten immer gehabt, besonders in der brennenden Schulsrage und werden ihre Kenntniß gewiß« und sicher auch ferner an den Tag legen^ gegen welche die Liberalen eben nur aus Unkenntniß der Sache

und leistet. ' ^ Nach dem hochw. Hrn. Wolf sprach Hr. Georg Jäger von Lermoos. Der Beginn seiner Rede war eine Art Lamentation, daß die Conservatwen so großartig über 2 Candidaten sich geeinigt hätten, er schlage auch zwei vor, und zwar den Vorredner Hrn. Josef Wolf und Hrn. Karlinger, Vorsteher von Längenfeld. Hierauf erklärte er, daß er auch für unsere Candidaten stimmen werde, wenn ^ sie sich bestimmt über ihre Gesinnung aussprechen, ob sie Willens l seien, den künftigen Reichstag zu beschicken

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Der Bote für Tirol
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Seite 6 von 8
Datum: 21.11.1870
Umfang: 8
solche Funde anch unserem Lande erball-^. schien. — - -'ii bnrgenreichsten Länder. Wolf- daß die Strecke von Meran , -'.2 mit Schlössern begabteste Gegend - 'i:. Leider sind viele Burgeu in diesem —g vernachlässigt worden und sind dem gäi-zlick^r: entgegen gegangen. So bildeten manch- Tcölösser in den Zwanziger Jahren ein an sehnliches Gebäude, die nun dachloS stehen, andere waren damals noch Ruinen, die der Umgegend Schmuck und Zierde verliehen, nnd nun sind sie bis auf die Grundmauern verschwunden. Desto

wieder gnt zu machen, bis jetzt ist das unseres Wissens nicht geschehen. ES scheint in jüngster Zeit ein nener Lehrsatz in die Moral gewisser Leute auf genommen worden zu sein, der lautet: „Hast Du dnrch die Presse die Ehre Deines Nächsten angegriffen, so mache sie uur wieder gut, weun Du dnrch eine be vorstehende Schwnrgerichtöverhandlnng in die Enge getrieben wirst, und dann erst am Vorabende der selben'. Die Nedaktion. Löbliche Nedaktion! Dnrch den Angriff des Herrn Wolf gegen Herrn Professor Grenter

verpflichtet. Erklärung. Die Extra-Beilage zum „Tiroler Boten' Nr.252 enthält einen von Herrn Wolf unterzeichneten Be richt über die Predigt, welche Herr Professor Greuter am 24. Oktober in der Domkirche in Brixen gehalten hat. Herr Wolf selbst bemerkt in seinem Berichte: „Die einzelnen dnrch die lange Nede zerstreuten Kraft- fprüche, sind mir Findlinge, aus denen der denkende Geist des Zuhörers ein Ganzes constrniren mnß.' Herr Wolf will daher zuerst „die Findlinge äußerlich ordnen' und dann „die innere

Zusammengehörigkeit gewinnen.' Er viudicirt somit sich das Necht, ans dem vorgefundenen Material als intelligenter Bau meister den änßern und innern Ban der Predigt zn constrniren. Daß bei einem solchen Vorgehen eine objektive Berichterstattung über Zusammenhang, Sinn und Bedeutung einer Predigt nicht wohl mehr möglich ist, dürfte jedem Einsichtsvollen klar sein. Indem nun Herr Wolf seinen Bau constrnirt, erhebt er gegen Professor Greuter offen wörtlich folgende Anklage: „Alle Köuige und Fürsten der Welt ruft

ergeht die indirekte Aufforderung zn- fehen, ob der Kaiser von Oesterreich die Beraubung des Papstes von seinem llvvjährigen Rechte zn Recht anerkenne oder nicht.' So die Anklage. Wie die An klage vorliegt, beschuldigt somit Herr Wolf den Pro fessor Greuter offen, das tirolische Volk unter einer „Bedingung' znr Nevolntion und zum Hochverrathe aufgefordert zu haben. Die Unterzeichneten, die sämmt lich diese Predigt selbst gehört haben, fühlen sich nun aber in ihren: Gewissen verpflichtet

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Volksblatt
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Seite 5 von 8
Datum: 21.05.1864
Umfang: 8
. Diese Taktik war von ihrer Seite eine große Ungeschicklichkeit, denn sie machte uns mit der Gefahr vertraut; bei mir war an die Stelle des ersten Schreckens eine Art von Fieber getreten, und ich war einer Lage sehr überdrüssig, welche ringsum Gefahr zeigte, ohne noch ein Kampf geworden zu sein. Endlich schlich ein Wolf so nahe heran, daß ich Georg fragte, ob es nicht dienlich sei, ihm eine Kugel in den Leib zu jagen. „Ja, wenn Sie gewiß sind , ihn augenblicklich zu todten.' — Warum

? — „Weil, wenn Sie ihn im Feuer todten, seine Kameraden ihn auffressen werden, gleich den Hunden in einem Stalle; aber,' murmelte er zwischen den Zähnen, „haben sie einmal Blut gekostet, so werden sie auch wild wie die Teufel.' — Wahrlich, die Bestie macht mir das (spiel so leicht, daß ich des Schusses gewiß bin. — So schießen Sie zu, denn einmal muß doch die ganze Ge schichte ein Ende nehmen.' Er hatte noch nicht ausgeredet, als schon mein Karabiner knallte und der Wolf auf dem Schnee sich krümmte. In demselben Augenblick

einen der Wölfe mit der Lanze durch stochen, aber wahrscheinlich keinen tödtlichen Fleck getroffen, denn der Wolf packte den Schaft mit den Zähnen, zerbrach ihn, und der arme David hielt nichts mehr als einen Stock in der Hand, währcnd ili demselben Augenblick der andere Wolf an dem Schnurwerke her'äuf- kletterte. Bevor David sein Messer ziehen koimte, sprang ich auf seinen Wagen hinüber und zerschmetterte dem Unthiere den Schädel mit einer Pistolenkugel; der andere Wolf wälzte sich noch mit wüthendem

, der von dem Gipfel der Lawine herab mitten in unser Gehege eindrang! Ich nahm' ihn auf das Korn, aber im Augenblick als der Schuß losging, stürzte .er sich mitten unter die Pferde, und siel, an den Hals des einen fest gebissen, mit diesem zusammen. Zu gleicher Zeit ließen sich zwei oder drei unserer Gefährten von ihren Wagen hinab, aber sogleich ertönte die Stimme des alten Georg: „Nur ein Wolf ist da, also bedarf es auch nur eines Mannes — alle Andern wieder auf ihren Posten!' Mir aber rief er zu: „Laden

Sie schnell, und schießen Sie nicht, außer wenn Sie des Treffens sicher siud!'^ Zwei Mann kletterten wieder auf die Wagen, und der dritte rutschte, mit dem Bauche am Boden und seinem langen Messer in der Hand, zwischen den Beinen der Pferde fort, welche vor Schreck zitterten, oder wie wahnsinnig' gegen die Wand anstürmten. Nach einem Augenblick sah ich eine' Klinge blitzen, die augenblicklich wieder verschwand; nun ließ der : Wolf das' Pferd los, welches ganz blutig auf seinen Hinterfüßen sich, ! bäumte

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Tiroler Stimmen
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Seite 3 von 4
Datum: 30.12.1870
Umfang: 4
und Truppen von Konstantinopel nach Arabien dirigirt. Korrespondenzen. Innsbruck, 29. Dez. (Ankunft Sr. Majestät.) Wir erfahren aus sicherster Quells, daß Se. Majestät der Kaiser am 2. Jänner früh von Meran abreisen und sich in Bozen einige Stunden aufhalten werde. Um 12 Uhr Mittag werden Se. Ma jestät mit Separat Zug nach Innsbruck abfahren. a Brixen, 19. Dezember. (An den „Taglöhner" im „Tiroler Boten." Extra-Beilage Nr. 279.) Zuerst muß ich dem Herrn Wolf anvertrauen, daß ich weder „Kanonist

, die in einem Schriftstücke als solche auftreten, im Handumdrehen in Ent lastungszeugen umzuwandeln? Meine Behauptung, daß die Mahilung, Rechtszustände in den Diözesen herzustellen, in der allge meinen Fassung an alle Bischöfe gerichtet sei, muß ich aufrecht er halten; selbstverständlich an alle Bischöfe, in deren Kirchensprengeln noch keine Rechtszustände vorhanden stad. Wenn Herr Wolf mit derlei Mahnungen wirklich etwas erreichen will, so muß er sich an die Betreffenden selbst wenden. Den „Tiroler Boten

" werden die selben schwerlich lesen. Herr Wolf war mit seiner „Antwort" nicht so glücklich mir die Ueberzeugung beizubringen, daß ihm Unrecht widerfahren sei. Was die Trümmer einer umgestürzten Lehr kanzel anbelangt, von denen Herr Wolf sagt, daß sie einen „Ge waltakt" voraussetzen, so muß ich ihm in diesem Punkte, aber nicht in seinem Sinne, Recht geben. Die Entfernung vom Lehr amts rührt von Einem her, der dazu Grund, Recht und Gewalt hatte, ohne daß er dem Herrn Wolf dafür verantwortlich

ist. Alle von ihm aufgeführten Thatsachen sind nicht von der Art, daß sie ein ihm zugefügtes Unrecht zu beweisen im Stande wären. Auf die Erfindung, „die richtige katholische Lehre über den kirchlichen Gehorsam in Brixen allein gelehrt" zu haben, mag sich Herr Wolf vom vatikanischen Konzil em Privilegium geben lassen. Andere Leute glauben, daß er mit der Hindeutung auf den Ausspruch des Konzils seinen bisherigen Standpunkt verrückt habe. Daß man den Vorgesetzten nicht in Allem gehorchen darf, weiß jedes unterrich tete

Schulkind. Man braucht dazu keine eigene Lehrkanzel im „Tiroler Boten." Als „fallibel" ist der Bischof, mit Verlaub, auch schon vor dem vatikanischen Konzil dagestanden. Er hat dem Herrn Wolf gegenüber nie die Unfehlbarkeit, wohl aber das Recht in Anspruch genommen. Das Wort „Ehrabschneidung" veranlaßte Herrn Wolf zu behaupten, daß ich die Wahrheit der von ihm vor geführten „unläugvaren Thatsachen" anerkannt habe. Wenn diese

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Der Bote für Tirol
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Seite 4 von 8
Datum: 11.11.1870
Umfang: 8
Wider Wilhelm Seiche, 24 Zahre alt, lediger Kellner auö Wien, wegen Verbre chens des Diebstahls statt. nicht Behauptungen in den Mund kegea würbe. d!> ich in diesem Zusammenhange nicht gesprochen habe und die in gewissenhafter Nachahmung der „Gerech tigkeit und Bruderliebe des h. Franz vor SaleS' nur entstellt wurden, um mich der liberaler Emeute als Hochverrälher auf derKanzel zu denun. ziren. Nach Hrn. Wolf habe ich gesagt: Mögen nun für diesen Frevel an IIOQjährizem Rechte die Fürsten der Welt

und Unterricht, be treffend Schulangclegcnheiten. 3. Antrag des Finanzcomits'S zur Festsetzung deS Spiel- planeö für daS städtische Lottcrie-Anlehen. 4. Antrag deS Magistrates wegen kauföweiser Er ganz vorzüglich die Sache des katholischen Volkes. Herr Wolf läßt wich sagen: Wenn diese Beraubung Recht ist, wa« gilt dann noch für ein Recht? Unser Kaiser hat die Grafenkrone von Tirol nur 50V Jahre, also haben auch wir noch vollständiges Recht, diese Grafenkrone ihm zu nehmen. „Leg ab die Werbung

zur öffentlichen Kenntniß gebracht. Stadtmagistrat JnnSbru^? am 11. Nov. 1370, Deutscher Alpenverein. Mittwoch 16. Nov. 2 Uhr Nachmittags General-Versammlung der JnnöbruSer-Se5 »l» ^ncrrciinung der So Herr Wolf. Nun fordere ich aber alle dieTau- « » Schenkungsurkunde über 2000 fl., oegen Elise Wittwe von meinen Zuhörern auf, ob ich in obigem 455 sri t-ilin» ein bobeö Geistesprodukt deutschen Kunst-I E^ichlln,beLiehllltgötvi'lsegegklt ^66 5. 5. A/llllar'-Uct'at', UN! ONttvortLtö die sLaKnS°'z>a1'z^t?G-webids

! Ich habe mir es zum Grundsätze gemacht, auf noch so böswillige Bemerkungen, die man an meine öffent lich ausgesprochenen Worte anzufügen beliebt, keine Entgegnung zu schreiben; vorausgesetzt daß eS wört lich Sätze find, die ich als die von mir gesprochenen erkenne. Ich würde darum auch an daS Referat Ihres Correspondenten in Nr. 252 über meine Predigt in Vrixen kein Wort verlieren, wenn mir Herr Wolf vor lldll Jahren war — darum lege ab die Grafen krone, werde auch Du wieder der Du warst — wan ders zurück in die Schweiz

, und baue Dir aus den Ruinen von Habsburg eine Wohnung. So und nicht anders habe ich gesprochen. Ich ließ in stren ger Conseqnenz die Revolutionäre der Weltverschwö rung so reden. — Herr Wolf aber läßt wich und meine GefianungSgenvfsen diese Sprache führen. Eine solche Verdrehung der Worte mag zu einer „Denun-. ciation' gut passen — ein Beweis von einer „gerech ten u. frommen Franz von Sales-Natur ' ist sie nicht. Ueber alle übr-g-n Bemerkungen verliere ich kein Wort — werde Herrn Wolf

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Meraner Zeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 02.11.1870
Umfang: 6
Gericht so in Angst, daß der Arzt geholt werden mußte. — Ein fürchterlicher Sturm wüthete am 2K Nachts in Feldkirch, der vielen Schaden an Feu. stern, Dächern und Bäumen angerichtet und in der städtischen Steinwaldung 1000 Stämme ent wurzelt, niedergebeugt oder gebrochen hat. Eingesendet. Erwiederung. So u'.'gern wir auch den Schritt zur Oeffen Uchkeit thun, so nöthigt uns doch Hr. Schnei dermeister E. Wolf durch seinen in derMeraner Zeitung Nr. 87 enthaltene» höchst lächerlichen Artikel

zu einer Erwiederung, damit ein verehr!. Publikum, sowie der Arbeiterstand im Ganzen und Großen einen Einblick in unsere Situation erhält. Hr. E. Wolf wiederspricht die 14—16stündize Arbeitszeit und doch ist es >o, ja eine solche reichte oft nicht einmal hin. Wer nur irgend einmal eine Schneiderwerk» statte besichtigt hat, wird wohl leicht einsehen, daß die gebückte Haltung und die stete Anstren gung des AügeS, namentlich bei Verarbeitung von dunkeln Stoffen, sehr auf die Gesundheit deS Menschen einwirken müssen

. Kommen nun Festtage heran, wo sich andere Leute der Ruhe erfreuen, sv sitzen wir Tag und Nacht, um den Festanzng noch zu fertigen. Der Verdienst von 1 fl. bis 2 fl. S0 kr., mit welchem sich mancher durchschleppen mußte, t für einen Ort wie Meran gewiß zu kümmer» ch und bedürfte wohl einer geringen Ausbesser ung. Hr. E. Wolf, ohne unseren Tarif zu be achten, sagt: daß wir3—4fl. forderten, während unser Ansuchen nur 2—3 fl. beanspruchte. Ein ordentlicher fleißiger Arbeiter wird wohl in 12 Stunden

seinem Herr» Meister Genüge eisten können, wie es auch die human denkenden Herren gerne eingesehen haben. Dann ist eS auch uns vergönnt die Abcndftn! den wie andere Arbeiter zur Bildung und Erholung zu verwen den; wenn wir es auch nicht dahin bringen wolle» so schöne Gedichte wie Hr. E. Wolf an- ertigen zu lernen, so finden wir doch daS Be> dürfniß uns im Lesen, Schreiben und Rechnen zn bilden, damit wir in allen Fällen des LebenS uns znrecht finden können; denn die Schulbil- >ung ist bei einem Jungen

gewöhnlich nicht weit »er und wenn er mit 12 Jahren zum Geschäfte ommt, vergißt er gar leicht das Erlernte, weil die Arbeitszelt ihn an der Fortbildung hindert. Wenn Hr. E. Wolf bis jetzt nur Leute hatte» die am Billard ihre Werkstätte für gewisse Tage aufgeschlagen haben, so darf er wohl deßhalb nicht die Gesammtheit nehmen, denn in allen Schichten der Menschheit gibt es Ausnahmen und ist eS wohl Sache eineS Meisters selbst, solche Uebelstände zu beseitigen. Zur Beglückwünschung der Kunden unserer

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Bozner Zeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 04.02.1870
Umfang: 8
in der Gegend der Aßonyreßer Pußta von einem Wolf überfallen. Fischer war im» bewaffnet und halte nur eine Peitsche dei sich. Der Wolf hatte es sichtlich zunächst aus das Pferd abge sehen, das Fischer jedoch mit seinem weiten Mantel überdeckt hatte, so daß vor dem Mantel und den Peit schenhieben der anspringende Jsegrimm dem Rosse nicht beikommm konnte. Das währte so eine Weile sorr, diS F. zwei Jäger erblickte, auf die er zuritt, sich von dem einen seine Flinte erbat und nun dem Wolf nachsetzte

. Als er jedoch den Schuß abfeuern wollte, versagte daS Gewehr. D«r Wolf erneuerte jetzt wieder seine Angriffe, der Oekonomiebeamte wußte jedoch mit dem Gewehrkolben so gut zu monövnren, daß der Wolf weder ihn, noch das Pferd packen konnte. Unglücklicher Weise aber ging bei diesem Kampfe das- Gewehr los und entlud sich in die Luft uad tiefe» Moment dem'tze der Wolf, um auf den Sattel deK Pferves hinaufzuspriozen und F. einen Biß in die linke Hand, welche die sZügcl hielt, zu versetzen. F. v.rlor jedoch

seine Geistesgegenwart nicht und es ge lang ihm, durch mehrere gut gezülle Stöße den Wolf aus dem Saitel zu schleudern, der dann, des Sam pfes überdrüssig, langsam in den Wald zurück? adle. Der ganze Kampf hatte beinahe >ine Stunde gewährt. 5*5 (Ein seltsamer Proceß) wird nächstens vor dem Zuchtpolueigericht in Bologna gegen den Mag- netiseur d'Annco zur Verhandlung kommen. Eine Dame, die Ursache zu Zweifeln an der Treue ihre» Mannes zu haben glaubte, wendete sich, von Elfer sucht gequält, an die von Amico

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Der Bote für Tirol
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Seite 4 von 6
Datum: 14.11.1870
Umfang: 6
, um ein solches Verfahren zu bezeichnen.' — Herr Prof. Greuter wirst uns „empörende Per fidie' vor. Um uns derselben schuldig machen ge konnt zu haben, hätten wir entweder selbst mit Ab sicht die Worte des Predigers entstellen oder den Bericht des Herrn Domdenefiziaten Wolf in der vollen Ueberzeugung aufnehmen müssen, daß Herr Professor Greuter nicht so gesprochen habe, wie Herr Referent berichtet. Keines von beiden war aber der Fall, und wenn Herr Professor Greuter auf die Ehre seines Nächsten noch etwas hält

Charakter des Herrn Dombenesijiat-n Wolf schließt einen so niedrigen Verdacht, als habe er absichtlich die Unwahrheit geschrieben aus, und die Intelligenz desselben schützt ihn vor der Vermuthung, als habe er die Worte des Predigers und den Sinn seiner Rede nicht richtig aufgefaßt. — Herr Professor Greuter hat TagS vorher eine ähnliche Predigt in der Pfarrkirche zu Abfam gehalten und fügte seinen leidenschaftlichen Expektoratlonen gleichsam als Schild für dieselben ein kräftiges „Verzeih' mlr 'S Gott

' hin;u. Wäre nun derFall ganz undenkbar, daßMon- stgnore zu Brixen in dieselbe Begeisterung gerathen sei wie zu Absam und daß er im oratortschen Rap- tus wirklich so gesprochen habe, wie Herr Dornten«- fiziat Wolf berichtet, wenn auch Monfignore anfänglich die Absicht gehabt haben mag, so zu sprechen, wie er in seiner ..Offenen Abwehr' geschrieben hat. Ist dieser Fall gänzlich undenkbar? DaS sind Erwä gungen , .die uns Monsignore nicht verargen wrd. Weiler können wir in die Frage, wer von beiden Herren

Recht hat, ob Wolf, ob Greuter, nicht ein- gehen, weil wir selbst die Predigt nicht gehört haben. Herr Wolf wird Mannes genug sein, seine Angaben zu vertreten. Angenommen aber, Herr Greuter habe wirklich so gesprochen, wie er in feiner „Offenen Abwehr' gesprochen zu haben behauptet, und habe die fragliche Aeußerung wirklich den Männern der Revolution in den Mund gelegt, so ist dieses doch immer noch nicht der Ton, in welchem an geweihter Stelle das Verhältniß zwischen Monarchen und Volk behandelt

von Sa-- leS-Natnr fei oder nicht, darüber zu entscheiden ist Herr Greuter jedenfalls kein kompetenter und un- parteiischer Richter. Brixen am 12. Nov. 1870. Wolf. Für die Abgebrannten in Trient. Uebertrag 132 fl. 58 kr. Von einem Unbekannten 5 fl. — kr. Zusammen 137 fl. 58 kr. Klcdakto» Älritlin — Herausgegeben von der TNaquev'sljb«» UntverfitätS-B'rHhandlunz. — Druck der Äuchdruckerei.

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 8
Datum: 16.02.1870
Umfang: 8
Theolo gie-Professor Wolf in Brixen noch zur Stunde nicht vor das neu eingesetzte geistliche Gericht gestellt worden? Oder haben ihn etwa schon jene unzähli gen Adressen — verurtheilt? So frägt ein Korre spondent des „Tirolerboten.Die Antwort darauf ^^gewiß leicht zn treffen, wknn man die Dinge nimmt, wie sie eben find, und nicht so, wie sie sein — sollten; und sie lautet entschieden: Ja. Er ist schon durch jene Adressen verurtheilt, und hätte sei tens des geistlichen Gerichtes nur Schlimmes

herrscht. Vielleicht wären die Richter in frag licher Sache ein freies, unbefangenes Urtheil abzu geben gar nicht mehr fähig. Sie wären es nicht mehr, wenn sie ihre Unterschrift unter eine Adresse gesetzt hätten, woran kaum Jemand zweifeln möchte. Ich lebe der Ueberzeugung, daß während ein großer Theil des Diözefan-KlernS die von Brixen ans überall in Szene gesetzte Adresse gegen Professor Wolf entweder nicht unterschrieb, oder darin mit Umgehung des wahren Kernes der Sache nur Ge horsam

gegen den Oberhirten gelobte, ohne Herrn Wolf zu verurlheilen (welcher jedenfalls Ungehor sam nie und nimmer weder mündlich noch schriftlich lehrte), der Apparat des geistlichen Gerichtes ihn mit Stimmeneinhelligkeit vernrtheilen würde. Zu Gunsten dieser Behauptung einen „Deduktions schluß, oder gar einen.Traditionsbeweis'zu erbrin gen, wäre für Niemanden eine leichtereAnfgabe, als für den mannhaften Priester Professor Wolf, der als ein Nathan oder Johannes der Täufer auftrat, nun aber für seine begeisterten

. Es ist mir das Wörtchen entschlüpft, eS seien Adressen gegen Wolf von Brixen aus in Szene gesetzt wor den. Für dieses Wort habe ick einzustehen; be schränke mich aber zu dessen Erhärtung nur zwei Momente anzuführen. Ein SußcreS und ein inne res. Eine Adresse gegen den Artikel Wolf im „Tiroler boten', 3. August 1369, setzt Lesung dieses Blattes voraus. Oder nicht? vsrurtheilt man auch Unge- kannteS? Vielleicht. Nun aber ist jeder Dlözefan- priester beflissen, den Vorgesetzten gegenüber den Schein zu wahren, al« kenne

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 8
Datum: 06.12.1869
Umfang: 8
die Anwesenden zu machen Pflegt. Der Fall, sich selbst die Stimmen zu geben, war bei den Wahlen der Gemeindevertretungen an der Tagesordnung. ? Vom Qu'sack. (Zur Lage des Hochw. Hrn. Prof. Wolf.) Bereits hat Vorarlberg und daSJnnthal bewiesen, daß sie ein wahres Wort lieben; nun will ich „och zeigen, daß auch der Eifack klares Wasser führe. Wie die „N. T. St.' sattsam meldeten, soll allerorts eine „gewaltige Entrüstung und Empörung' die Köpfe so Mancher in Hitze gebracht haben, als jenes be kannte Eingesandt

vom Hochw. Herrn Wolf in die Sonne zu blicken sich erkühnte. Dieses ist wohl er klärlich, denn ein dürrer Baum fängt gleich Feuer, wie man zu sagen Pflegt. Doch eö gibt das unr ein allzu trauriges Zeugnis; von der Fassungskraft so man cher Herren ab, da ja der Grund dieser Aufregung Wohl nur in nnrichtigem Verständniß des Artikels lag. Da konnte man wahrhaftig so ein recht lebendiges Bild vom Pfingstfeste in Jerusalem erhalte«. DaS Dom kapitel »lachte damals unserem Hochwürdigften Fürst bischof in Gala

, das absolutistische Brixner System zu bekritteln. — Dadurch bat also der Klerus Parthei geuoinnicu gegen Hrn. Prof. Wolf. Auf diese Weise wurde ein abstoßendes Benehmen d°v. hciligen Fraktion gegenüber dein Renitenten bewerkstelligt; man verfährt ja mit Hrn. Prof. Wolf fast wie mit einem Aussätzigen. (Das Lager der Fraktion, es sei das nnr nebenher bemerkt, scheint auch weibliche Polizeimannschast zu bergen, die, wie die Erfahrung lehrt, nicht selten rapportiren geht.) Dieses Verhältniß wird, wie sich erwarten

nicht mit jedem einzelnen Geistlichen ausmachen taun, allein dastehen, will er nicht gezwungen werden, neben dem großen Krieg noch manch' kleine Gesechte liefern zn müssen. Unter diesen Umständen wird man eS verzeihlich und erklärlich finden, wenn ich sage: Brixen ist dem Hrn. Prof. Wolf beinahe eine Danielische Löwengrube geworden. Bei dieser Gelegenheit erinnere ich mich lebhast der Worte des Hochwürdigsten Fnrst- BischofS, die er bei seiner AbschiedSrede im Dom am 28. Nov. d. IS. auSsprach, indem er sagte

: „die Ge rechtigkeit ist ein Grundpfeiler der menschlichen Ge sellschaft.' Er nannte vier Ungeheuer, die gerade in unserer Zeit ihr Unwesen treiben, nnd Eines dieser vier ist die Ungerechtigkeit, die der Hochwürdigste Bischof treffend an den Pranger stellte. Nun frage ich, wer findet darin eine Gerechtigkeit, wenn man Hrn. Prof. Wolf bereits drei Monate als einen Menschen hin stellt, den Alles fliehen soll, ohne auf Gruud ciuer rechtlichen Uuterfnchnng dazu berechtigt zu sei»? Wenn man nnsern Hochwnrdigsten

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 30.10.1867
Umfang: 4
Zirkularschreiben an die ausländischen Agenten an, welche den Charakter der französischen Intervention im Sinne des „Moni- teür' darlegt. Aus dem Gerichtssaale. * Bozen, 18. Oktober. (Ein Meuchelmord.) Vorsitzender: K.-G.-Präses Ze rin; Oeffentlicher An kläger: Staatsanwqlt-Subst. Dr. v. Eccher; Ber theidiger Dr. v. Larcher. (Fortsetzung.) Zeugin Franzista Blaas, geb. Wolf, gibt die>elben Angaben; wie ihre Vorgängerin; auch habe sie von der Alten gehört, als ihre Schwester Ursula am Samstage sich erbrechen

h'ätU'däÄsch geworden sei.' 'AS er-ds^gn Händen und Füßen gebundene Me ftagte, ob sie die Urschl geHaut HM, antwortete^ sie:..AmFseitag haben mi die Tuifel nimmer. Hatt' (in Ruhe gelassen). Fr an zisk a Wolf, neuerlich vorgerufen, gibt an, daß sie ,m Kasten der Schwester in der obern Schub lade eine Schachtel gesunden' habe, in der. sich zwei Pulver befanden, qed?r sie noch Anna SUeger weiß aber, daß .Ursula Wolf' diese gebraucht habe. Der Zeuge I oh an y Wi el äud e r,' Sohn der Anna Stieger, wird vön

öfters beklagt habe und warum, daß ie nämlich verdammt sei, antwortet er: „Ja, wegen den Kindern.'' Er verlangt für gehabte Auslagen einen Ersatz von 2tX) fl. Die kleine Maria Wolf stellt in Abrede, daß sie zur „Nanl' gesagt habe, wenn der Franz komme, er und sie gejagt werden, oochgibt sie zu, daß sie bei dex „Nanl' nicht schlafen wollte; es sei nicht wahr, daß sie zu Andern gesagt habe, mit der Alten geh i nöt, auch bei dex Arbeit habe sie mit derselben nie gestritten uud habe dieses auch bezüglich

, daß durch die Arsenikvergiftuug allein der Tod der Ursula Wolf erfolgt wäre, wie Anna Stieger die erste Vergiftung so schlau vornahm, daß sie selbk aus der vergifteten Pfanne aß, daß sie nicht unter deql ^M e»N?x Ge WHkrapjheit. gehan delt habe, datz sie mit einem großen Äufwande von Heuchelei nod Darstellungskunst ihr teuflisches Vor haben, mit Ruhe und Kaltblütigkeit in wiederholten verschiedenartigen Angriffen vollführte. Nach den Ge ständnissen, welche Anna Stieger über ihr Vorleben ab legte, habe die Relizion

« Falle treffen alle diese Momente ein, weßhalb die Strafe nach ß. 136 St. G. B. au»zu sprechen ist. Der StaatSanwalt führt als erschwerende Um- stände an, daß : t. die Handlung sich zu einem der schweren Mor desarte», nämlich zum Meuchelmorde durch Gift qualifizirt; 2. die besondere Hartnäckigkeit, womit Anna Stieger ihr Ziel Verfolgte; sie wiederholte die Giftmischung und überdies versetzte sie der Ursula Wolf im Schläfe, also tWscher Weise, einen lebensgefährlichen Streich auf. den Kopf

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Volksblatt
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Seite 7 von 8
Datum: 23.08.1862
Umfang: 8
das Innere füllt, das Geläute der großen Glocken, welche von der Höhe des Thurmes im wogenden Schalle in weite Fernen ru'en, vollenden würdig das Ganze. Deutsche Mei ster haben diese Baukunst erfunden, vervollkommnet und in andere Lander verpflanzt, wo, wie z.B. in Frankreich, herr liche Dome stehen; selbst den berühmten Dom in Mailand bat ein Deutscher entworfen, den die Italiener Henrico da Gamnndia nennen; es war Heinrich Arler von Gmünd in Schwaben. ^ Der Wolf. Noch jetzt halten sich die Wölfe

werden, als gesunde. In Gegenden, wo sie ihre Schluchten und Gänge haben, richten sie im Um kreise von zwei Stunden keinen Schaden an, damit ihre Lagerstätte nicht entdeckt nnd überfallen werde. Gegen den Wolf, der einmal angeschossen ist, wüthen die andern Wölfe, die ihn, durch sein Blut gereizt, erwürgen. Die Wölfin wirft 4—10 Junge, unter denen sich meistens ein Bastard befindet, der feiner und hundsmäßiger gebaut ist. Dieser zeigt sich, - wenn er erwächst, als der ärgste und furchtbarste Feind seiner Brüder

ein Wolfsgrub und Wolfsthurn. Wölfe und Bären Hausen auch im tirolischen Landgerichte Enneberg und zwar im Nant-Thale, in den Hochalpen Pfanues, SenneS und Fodaravelda, in Campill und in Wälschellen. Und im Laufe des Monats Dezember 1830 wurde bei Alä und bei Marling ein Wolf erlegt, und wenige Tage später tödtete man^ zu Obergaden im Landgerichtsbezirke von Schlanders ebenfalls eine Wölfin. Oeffentliche Blätter erzählen von dem Ulrichskirchlein beim Bad Ilstern im Pusterthale folgenden tragisch-komischen

Vor fall: Ein Bäuerlein trieb eine Ziege zu Markt, und zwa an dieser Kirche vorbei. Er trat hinein, um einige Vater unser zu beten und band indeß die Ziege an der Kirchthür fest. Da schoß plötzlich ein Wolf aus dem nahen Walde in blinder Wnth auf das Thier zu, welches sich aber durch einen geschickten Seitensprung rettete^ so daß der Wolf an ihm vorbei in das Kirchlein rannte. Unglücklicherweise schlug aber durch diesen Seitensprung die Kirchthüre zu, und man denke sich den Schrecken des armen Bauern

, der sich plötzlich mit einem so furchtbaren Gesellschafter zusammen eingeschlossen fand. In seiner Angst rannte er die Stiege des Glocken- thurmes hinauf und ließ sich cnn Glockenseile an der Außen- Seite des Thurmes herunter. Der Wolf suchte sich durch Zerbeißen der hölzernen Kirchthüre zu befreien, und wirklich hatte er schon eine betiächtliche OeMung hinein genagt, als die herbei eilenden Nachbarn ihn erschlugen. Vermischtes. (Der Präsident Lincoln.) Ein mglisches Blatt gibt folgende Schilderung Lincolns

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