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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 15.05.1902
Umfang: 8
, Schwaz, Zillertal, Wörgl, Kirchbichl, Kufstein. Jmst, Landeck, Matrei. Die Weninianer, welche es mit K. H. Wolf halten, haben vorher gegen den Parteitag protestiert und vom Besuch desselben abgewiegelt; dasselbe geschah von den deutschradikalen Studenten, mit Ausnahme der schöuererianischen Verbindung »Germania'. Die Alldeutschen Südtirols hatten als Bedingung für ihr Erscheinen gestellt, es dürfe nichts vom Streit zwischen Schönerer und Wolf geredet werden. Weil aber die Lantschnerianer

, daß er sich verpflichtet habe, an diesem Tag seine angekündigte Schrift gegen K. H. Wolf fertig zustellen. — Es sprach dann zuerst der berühmte Malik, der kürzlich in Steiermark erklärt hatte: er sei aus der Deutschen Volkspartei ausgetreten, weil er sich darin nur als „dummer August' vorgekommen sei. Hier in Innsbruck kritisierte er denn auch seine ehemaligen Parteigenossen nicht sehr glimpflich. Außerdem soll er über »Gewerbliches, Landwirtschastliches und Steuern' geredet haben. — Ihm folgte der lange Franko Stein

er. Er gab die ganze schmutzige Geschichte Wolfs zum besten Und sagte: Die Alldeutsche Partei würde ihre Grundsätze verraten, wenn sie sich auf den Stand punkt der Frau Tschan stellen und jene minder wertige Moral nehmen wollte, daß man einem Wolf alles verzeihen müsse. Redner erkenne Wolfs glänzende Begabung und seine Verdienste als Agitator im Dienste der deutschen Sache an. Aber Wolf fehlte der Mut, für seine Fehler auch Sühne zu geben und seine Person der Sache zu unterwerfen. Auf der von Dr. Tschan

einbe rufenen Bodenbacher Tagung habe er erklärt: wenn sich die Mehrheit der alldeutschen Abge ordneten auf seine Seite stelle, trenne er sich von Schönerer; oerfelbe Wolf sagte einige Tage daraus in Wien in der Hauptversammlung des Deutschnationalen Vereins : eher lasse er sich die Hand abhacken, bevor er sich von Schönerer trenne. Wenn Heute auch noch so viele Wolf zujubeln, Wolfs Stellung sei unhaltbar. Wenn man den früheren Wolf mit der heutigen Jammergestalt vergleiche, die im Abgeordneten

sich dagegen, daß man den Streit Wolf- Schönerer besprochen habe. Wolf könne sich mit dem Vertrauen der großen Massen der Wähler schaften und der alldeutsch Gesinnten zufrieden stellen. — Es wurde dann eine Resolution vor geschlagen, welche der Alldeutschen Vereinigung Dank und volles Vertrauen ausspricht und erklärt, an Schönerers Führung festzuhalten. Dem Wolf- Blatte „O. R.' wurde das Recht abgesprochen, sich alldeutsch zu nennen. Vor der Abstimmung sollen 80 den Saal verlassen haben; nur fünf Wolsianer

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Brixener Chronik
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Seite 6 von 8
Datum: 03.12.1901
Umfang: 8
Seite 6. Nr. 145. Dienstag, „Brixener Chronik.' 3. December 1901. Jahrg. XIV. in Prag fordern ließen, hat Wolf abgelehnt, nicht weil er ein Darllgegmr geworden wäre, sondern weil er für seine Haut fürchtete. Nun hat er sich wieder duelliert, diesmal mit einem Dr. Seidl, dem Schwiegersohne des alldeutschen Abgeordneten Dr. Tschan. Das Duell (auf Pistolen) ist unblutig verlaufe», es wurden nur Löcher m die Luft geschvssm. Aber für Wolf wäre es vielleicht besser gewesen, wenn er den Tod gefunden

hätte, denn nun ist er politisch und an der Ehre todt, und mit ihm ist über die ganze Partei der Stalldeutschen eine schwere Kcise gekommen. Allz. Wolf ist gezwungen worden, sein Mandat niederzulegen. Die Mandatsniederlegung deS Abg. Wolf rief in parlamentarischen Kreisen daS größte Auf- sehen hervor. Ueber die Gründe liefen die ver schiedensten Gerüchte herum. Die Parteigenossen Wolfs erklärten auf Befragen: Wolf wolle sich vom politischen Leben zurückziehen, um sich ganz der „Ostdeutschen

Rundschau^ zu widmen. Da gegen soll Thatsache sein, dass zwischen Wolf und den alldeutschen Parteigenossen seit Wochen frist jeder Verkehr abgebrochen war. Wolf soll mit einer dem alldeutschen Abg. Docior Tschan nahestehenden Dame Beziehungen unter halten haben, die zu dem Duell Wolfs mit dem Gatten jener Dame führten. Die Gegner schikden unversöhnt. Schönerer legte dem Abg. Wolf hierauf den Auskitt aus der alldeutschen Partei nahe, weil diese einen mit dem Makel eines unmoralischen Lebenswandels Behaf

teten nicht in ihrer Mitte dulden dürfe. Abge ordneter Wolf antwortete mit der Mandatsnieder legung und wird auch aus dem böhmischen Landtage auStreten. Die Affaire Wolf wurde durch ein Schreiben Dr. Seidels an den alldeutschen Verband ins Rollen gebracht. Wenn Wolf nicht freiwillig resigniert hätte, wäre er aus dem Parteiverbande ausgeschlossen worden. Die unmittelbare Ursache des Duells soll ein Brief voll der stärksten Beleidigungen gewesen sein, den Dr. Seidel an Wolf gerichtet hat. Wolf

musste sich schon deshalb fügen, weil Schönerer seit Jahren einen ehrenwörtlichenRevers besitzt, worin sich Wolf verpflichtet, der Führung Schönerers unbedingt zu folgen. Schönerer soll auf das entschiedenste die Ansicht vertreten haben, dass die Beleidigungen, denen Wolf vonseite deS Dr. Seidel ausgesetzt war, durch ein unblutiges Duell nicht gesühnt wurden, und dass es absolut nicht angehe, dass Wolf mit Dr. Tschan in einem Verbände verbleibe. In der Affaire, welche zum Duell führte, sind zwei gerichtliche

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 12.05.1902
Umfang: 8
einen Gastspiel-Zyklus, welcher den durchschla gendsten Erfolg aufzuweisen hatte. Die Leistungen der einzelnen Mitglieder waren für die dortigen Ver hältnisse durchgehends ausgezeichnete und fehlte es nicht an zahllosen Blumen- und Kranzspenden. Bei der Abschiedsvorstellung (4. d.) wurde allgemein der Wunsch laut, Direktor Klnrsch mi^. seinem Ensemble wiederzusehen. Am 1. Juni beginnt das Ensemble mit den Vorstellungen in Innsbruck. heit Wolf. Er könne die Alldeutschen Südtirols nur auf das Tiefste bedauern

' vorgehen und nie dürfe er bemackelte und ehrlose Menschen willkommen heißen, ohne das Recht auf den Tite Alldeutscher zu verlieren. Personen kultus treibe Wolf und nicht die Schönerianer, ge rade Wolf habe seine Person über die Sache gestellt. Klärung tut not, rief Dr. Oedl wiederholt, und gab nochmals seinem allergrößten Erstaunen über die Entschließung der Südtiroler Alldeutschen Ausdruck. Sonderbare Alldeutsche, meinte Dr. Oedl, die nicht einmal wissen, was alldeutsch sein heißt. Hierauf sprach Herr

Moor einige Worte für Wolf und meinte, trotz der langen Anklage des Dr. Berger sei er doch noch nicht ganz klar in der Sache Wolf und man wolle mit dem Urteil über einen so hoch verdienten Führer der Deutschen noch zurückhalten. Darauf antwortete Abg. Berger ziemlich erregt, daß es ihm äußerst sonderbar sei, daß es noch einen Menschen geben könne, der nach all dem über K. H. Wolf Gehörten sich noch kein Urteil über Wolf ge bildet habe. Für die Wahrheit der Anschuldi gungen bürge der Name

Dr. Vinzenz Berger. Zum Schlüsse wurde eine Entschließung verlesen, in der der Abg. Wolf als politisch tot erklärt wird und wonach die „Ostdeutsche Rundschau' aufzuhören habe, als Parteiblatt der Alldeutschen zu gelten. Für die Entschließung stimmten nur etwa die Hälfte der Anwesenden, aber frei und offen bei der Gegen probe für Wolf die Hand zu erheben, wagten nur fünf von den 250 Teilnehmern. Die Versammlung dauerte von 3 Uhr Nachmittag bis gegen 9 Uhr abends. TeltMMt uud neueste Nachrichten der ,FoM

und Arbeiterfrage in nationalem Sinne und Abg. Berger über den Streit zwischen Schönerer und Wolf und über „Los von Rom'. Sämtliche Redner ernteten langanhaltenden Beifall für ihre Ausführungen. Das Hauptinteresse des Tages bot die Frage der Stellungnahme zu dem Zwiste im alldeutschen Lager. Abg. Berger griff K. H. Wolf in der allerschärfsten Weise an und sprach ihm jedes Recht ab, noch fernerhin deutsche Wähler zu ver treten. Wolf sei ein politischer Abenteuerer u. dgl. In einigen Tagen werde gegen Wolf

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 26.06.1891
Umfang: 8
ungen durch das Eifackthal (Presse, Ziugerle); Maja- Frage (Tirol. Bote, Dr. Mazegger); Südtiroler Sommerfrischen (N. Wiener Tagblatt, Wolf); der Teufel von Saltaus (Deutsche Zeitung, Kursalon, Augsb, Abend-Ztg., Wolf); Reisebriefe aus Tirol von D. X. (Schweizerzeitung); Meraner Saltner (N. Wiener Tagblatt, Wolf); Meraner Brief (Deutsche Zeitung, A. v. d. P äff er); Meran (illnstr. Badeblatt, Wolf); Majentag in Meran (Tagesblatt in Löcdagen, Dr. Vogel); Klimatische Kurorte in Südtirol (Fremdenblatt

von X.j; Ausflug iu's Spronserthal (Tourist. Blätter von F. Plant); Meran (Wxeu IIsÄrä von Schweiger); „In Meran geheilt' (Bohemia R. Hebdin); Klimat. Kurorte Südtirols im Herbst und Winter (Fremdenblatt Dr. M. Vogl); Der Bergführer (Hyziea, Wolf); Schützenwastl (Frank. Kurier, C. Deutsch); Meraner Brief (Frank furter Presse, A. v. d. Passer); Edelweiß (Frank. Kurier, Erler); Meraner Landfchaftsbilder (Salzburger Fremdenblatt); Meraner Brief (Deutsche Zeitung, A. v. d. Passer); AuS Südtirol (Post

Berlin); Hara (A. Szegedi Naplo); Meran in Süd tirol (Cooks Weltzeitung, Wolf); Meraner Flora (Gärtner-Ztg., A. v. d. Passer); Die Vinstgauer Bahn (Deutsche Zeitung, Fremdenblatt und Münchener Allgemeine) Fastenzeit a harte Zeit (N, Wiener Tag blatt, Wolf); Im Mausoleum in Schönna (N. Wiener Tagblatt, Wolf); Ein Paradies der deutschen Alpen (Rheinisch Westfälische Zeituug, Willig erod); Meran (Tourist Berlin, Wolf); Englische Kirche in Meran (Llie vavos Knrier); Meran (Jllustr. österr. Badeblatt

, Wolf); Meran (Berl. Börsen-Kurier); Was die Kastanien erzählen (Deutsche Ztg., Hamb. Zeitung, A. v. d. Passer); Meran (Städtebilder, Zürich, Wolf); Etwas von den Meraner Bauern (Slädtebilder, Zürich, Wolf); Englische Kirche (Tire SiaMe London); Eine englische Kirche (T'Ire?amil)' (Zluu-ellmkn London); Allerlei von der Großfleischtagen (N. Wiener Tagblatt, Wols); Winter- und Frühlingsmilden (Für's Hans) ; Wie der Christt's Zahnweh gehabt hat (N.' Wiener Tagblatt und Belletrist. Journal Newyork, Wolf

); Sixl nnd Hertl in der Kumedi (N. Wiener Tagblatt, Wolf). Durch die Redaction der „Mer. Ztg.' gingen außerdem noch ca. 100 längere oder kürzere Notizen über Meran an auswärtige Blätter. ^Kaiserliche Spenden.s Der Kaiser hat sür die in Nothlage gerathenen Bewohner der Ort schaft Gaud im Martellthale eine Unterstütz ung von 500 fl. und feiner sür die Gemeinde Schlinig zur Kirchenrestanrirung und Herstell ung einer Sacristei 100 fl. aus seiner Prioatkasse gespendet. fAuszeichu ung.) Herzog Friedrich

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 16
Datum: 07.02.1912
Umfang: 16
i» allen Anzeigengeschäften. — Erscheint: DieuslaG Donnerstag and Samstag abend» S Uhr. —Schrijtleitung und Geschäftsstelle. Pfarrplakz Nr. 1 — Telephaw 4L. ». U MWoS, de» 7. FeSraar IM t. ' -:. Meran. ö.Februar, art kennen und Ueb«l lernte.' Daß man hiefür ner Mutter ein Produktengeschäft; 1878 ver- Meiän trauert um einen Mann, der zu Interesse fand, verdanken wir der tiefen künfh- heiratete er sich mit Frl. Amalie Burgmcmn den Besten gehörte. Schriftsteller Karl Wolf krischen Note, die in. Karl Wölfs Schriften

aus Innsbruck und wandelte sein Geschäft in weittmichtmehrunter uns. Am Samstag steckte. Ob dort Humor waltet — und >ver eine Korb-- und Spielwarenhmtdlung um. abenhs erlag er dem Schlaganfall, der ihn kennt nicht Wolfs goldene»!, Humor — oder Diese verkaufte er darauf und erwarb sich vor.-kurzemgetroffen.. / eine leise Mehmüt — wie das in. den letzte-- von Karl Hausmann die Villa Adelhaid, die Ms^Ml Wolf für die E Jahren öfters der Fall war — anklingt, er später in eine Pension umwandelte, 1904 Kl^rtes

bedeutete, brauchen wir wohl nicht immer verriet die Dichtung eine scharfe Be- starb ihm feine Gattin,, welche eine vorzügliche erst breit auseinandersetzen. Jedermann von obächtung. . Wolf schilderte stricht kalte Tat- Hausfrau gewesen, und verwaltete Karl Wolf uns weiß, wie innig der Name Karl Wolf fachen, er schaute den Menschen in das Herz die Pension seitdem mit seineu 3 Töchtern, mit Mem, was hier geschaffen wurde, ver- hinein und verstand es mit wenigen charakte- bis er sie im Vorjahre

, als er andauernd schmolzenist. Bis zur Ernennung eines ei- ristischen Sätzen anzudeuten, was dort vor-- zu kränkeln begann, seinem Schwiegersohne .. genen Verwalters leitete doch Karl Wolf alle geht, wie es lacht und jubelt, wie es weint Parisis käuflich abtrat. Gewaltig war die, .-Ker^g^m'mck-Feste deK Kurortes, so die 'und'jammert. Produktivität Wolfs auf literarischem Gebiete, -bekchmten AschmHumMge mrd auch den be- Und nun ist dieser rastlose Geist still, dieser Nachdem er anfangs der achtziger Jahre

, um sich in der Po-- „Geschichten aus Tirol I' 1395 ; „Auszug giges zu. schaffen, war Karl Wolf in erster litik und in den großen Weltereignissen am zur Jfelschlacht' 1395; „Andreas Hofer' Linie dabÄ SV sehen wir ihn als Mtglied Läu^fenden zu erhakten. Und doch ist es so. 1396; „Drei Erzählungen' 1397; des-DirÄtoriums des früheren Sport- und Der unerbittliche Tod hat ihn uns genommen! „Tiroler Geschichten II' 1898; „Sixt irnd Rertnvereins, wir sehen ihn unter den Grün- Die Trauer um den Dahingeschiedenen ist Hartl' 1398

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Meraner Zeitung
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Seite 3 von 22
Datum: 30.11.1902
Umfang: 22
nur unter der Kuratel der Deutschen Volkspartei befähigt und bloß dann, wenn ein Kompromiß mit den Fnngtschechen zustande kommt. Das Gespenst des Absolutismus schreckt uur politische Kiuder, so lauge die Notwendigkeit besteht, den Reichsrat zn Delegationswahlen zu versammeln und den Kauonenbedarf im An- lehenswege zu decken. Wolf contrs Schalk. Wien, 27. November. Es ist nicht die Liquidation des radikalen Na- tionalismns in Deutschböhmen, was mit dein gegenwärtig zu Brüx geführten Prozesse einge leitet

wird. Für die Fortdauer des Radikalismus sorgen wirksamer als die berufenen nnd berufs mäßigen Agitatoreil die herrschendeil nationalen und Verwaltungsverhältnisse. Das „Heil Wols!', mit dem der ehemalige Contrapankcrnt Badenis beim Betreten des Brüxer Gerichtsgebäudes be grüßt wurde, und die Neignng des Verteidigers, die Mehrzahl der Geschworenen abzulehnen, deu ten daraus hin, daß ein großer Teil der deutsch- böhmischen Bevölkerung den Wahrheitsbeweis Dr. Schalks gegen Wolf anch dann nicht als erbracht anerkennen

wird, wenn er nach der Meinung Rechtskundiger wirklich erbracht werden würde. Die Partei Schönerer hat ihre Sache fast in ganz Deutschböhmen, einen Winkel im Erz- und Fichtelgebirge vielleicht ausgenommen, schon vor dem Prozesse verloren und sie gibt sich einer trü gerischen Hoffnung hin, wenn sie glaubt, durch den Schlamm, den sie in der Brüxer Verhandlung aufrührt, sich wieder erheben zu können. Diese neuntägige Verhandlung kann nur er geben, ob Wolf und der alldeutsche Parteisplitter der von Schönerer Unabhängigen

als Repräsen tanten und Führer der deutschböhmischen Volks- masscn noch möglich sind, oder ob ihre bisherige Führung auf die Deutsche Volkspartei übergehen wird, an welche die „Ostd. Rnndfch.' aus Grün den politischer Einsicht und das Schicksal ihres Begründers und ehemaligen Heransgebers viel leicht vorahnend, heute eine unzweideutige An näherung vollzogen hat. Wolf selbst übrigens gebührt, man mag über seine Seichtheit als Red ner und als Politiker nnd über seine menschlichen Schwächen höheren Grades

herrschenden Einpsinden kein Freisprnch Schönerers sein. Der alldeutsche Zwist hat in das wahre Wesen dieser trotz ihrer Unbe deutendheit so unheilvoll wirkenden Persönlich keit einen zu tiefen Blick gewährt, als daß im Volksempsinden auch nnr die geringste Sympathie Ranm sinden könnte für den „.Herrgott von Zwettl' und seine Kreaturen. politische Nachrichten. Meran. M. November. Ueber deu Skandal-Prozeß Wolf- Schalk kam nns, leider zn spät für die letzte Nummer, ein ungesähc drei Spalten langer tele

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Volksblatt
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Seite 1 von 14
Datum: 04.12.1901
Umfang: 14
nur lüftet sich der Schleier des über der Wolf-Moral ge- strauchelten K. H. Wols. Ueber die Vorgeschichte der Mandatsniederlegung erzählt die Prager „Bo- hemia': „Die Affaire Wolf wurde durch ein Schreiben ins Rollen gebracht, welches Dr. Seidl noch vor der Austragung des Duells an den Alldeutschen Verband gerichtet hat. Abg. Schönerer sei in der schroffsten Weise gegen Wolf vorgegangen, der, wenn er nicht freiwillig resigniert hätte, unbedingt aus dem Verbände ausgeschlossen worden wäre

. Die unmittelbare Ursache des Duells soll ein Brief voll der stärksten Beleidigungen gewesen sein, den Professor Seidl letzten Montag an Wolf gerichtet hat. Als Schönerer aus Friedrichsruhe zurückkehrte und er von dem Vorgefallenen Kenntnis erhielt, erklärte er sofort, dass Wolf aus dem öffentlichen Leben scheiden müsse. Wolf musste sich schon aus dem Grund fügen, weil Schönerer seit Jahren in dem Besitz eines ehrenwörtlichen Reverses ist, nach welchem sich Wolf verpflichtet, sich unbedingt der Führung

Schönerers zu fügen.' In der Affaire, wegen welcher das Duell durchgeführt wurde, follen zwei Klagen anhängig fein. Wie die „Morgenztg.' meldet, soll gegen Professor Seidl und den Abg. Wolf die strafgerichtliche Untersuchung eingeleitet worden sein. Als Secundant Wolfs fungierte u. A. Eduard Stransky, welcher bereits vom Unter suchungsrichter einvernommen worden sein soll. Der zweite Secundant Wolfs war Pacher. Die Zeugen Seidl's, Groß und Walz genießen als Abgeord nete die Immunität. K. H. Wolf

hat an seine Reichsraths- und Landtagswähler ein Schreiben gerichtet, in denen er ihnen aus „ganzem Herzen' ein Lebewohl zu ruft, so dass daraus sein endgiltiges Scheiden aus dem von ihm so arg vergifteten politischen Leben hervorgeht. Um Wolss Beute wird bereits gefeilscht. Die Fortschrittspartei wird, wie verlautet, für das durch den Rücktritt des Abg. Wolf freigewordene Mandat des Trautenauer Städtebezirkes den Land tagsabgeordneten Dr. Eppinger candidieren. Auch Professor Bachmann wird als Candidat genannt. Gottes

Mühlen mahlen langsam, aber entsetz- lich klein, wird sich dieser Parnell der Deutsch nationalen denken müssen. Schon früher wurde dieser deutsche Sitteuwächtcr in Prag in unange nehmer Weise überrascht. Endlich scheint aber das Maß voll geworden zu sein. Es liegen bisher zwar in den Blättern keine näheren Nachrichten vor, doch ist festgestellt, dass dieser Schritt nicht durch einen politischen Gegensatz zwischen Schönerer und Wolf zu suchen ist, wie selbst die „Ostdeutsche' la konisch erklärt

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Meraner Zeitung
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Seite 4 von 16
Datum: 23.05.1902
Umfang: 16
Seite 4 Meraner Jettung Nr. 62 Wolfs nachzuweisen. Ferner wird behauptet, Wolf habe ihm zur Verpfändung übergeben« Werthpapiere verkauft, obwohl er sich durch burfchenschaftlichen Handschlag verpflichtet hatte, dies nicht zu thun. Er habe Kautionspapiere wider die Abmachung verwerthet, den Gläubigern zur Täuschung unrichtige Bilanzen vor gelegt, und Wolfs Wechsel befänden sich in den Händen einer tschechi s ch e n Bank und eines jüdischen Ka p i ta list en. Wolf sei schon vor Jahren bereit

gewesen, sein Blatt gegen Bezahl ung der russischen Regierung zu Tiensten zu stellen. Wolf habe mit russischen Agenten verhandelt, und nur durch den Tod des russischen Botschafters Fürsten Lobanow in Wien wurde die Sache vereitelt, nachdem Wolf dem Agenten ein fürstliches Honorar versprochen hatte. Wolf habe Paufchaliengelder von kapitalistischen In stitutionen, darunter vom Zuckerkartell, an genommen und von einen, Ministerium verlangt. — Man schreibt uns zu der Broschüre aus Wien: „Nach ihren Pfingstgeschenkcn

kann man die deutschen Parteien Oesterreichs ziemlich untrüg lich bewerthen. Fortschrittler und Volksparteiler wählten vor drei Jahren ein selbst von einer nichtdeutschen Regierung anssührbares Staats programm als Pfmgstgabe für das deutsche Volk; die Alldeutschen beglückten das deutsche Volk und die (A>rcmic/no mit dem „Dossier Schalk'. Für vernünftige Leute besteht seit Mo naten keine alldeutsche und keine ostdeutsche Partei mehr. So wenig es Herrn K. H. Wolf bisher gelungen ist, einen einzigen der alldeutschen

Vor würfe wirklich zu entkräften, fo wenig vermag selbst der fanatifcheste Wolfhasser den arg mit genommenen Herausgeber der „Ostd. Rundschau' K. H. Wolf unter die sittliche Stufe der all deutschen Nerfolgungspolitiker stellen. Dr. Schalk sagt, Wolf sei bereit gewesen, seine Zeitung gegen Bezahlung in den Dienst der russischen Negierung zu stellen. Das hat sich schon vor Jahren zu getragen, zum mindesten aber zu einer Zeit, da die Alldeutschen Herrn Wolf brauchten und ihm ein freundliches Gesicht

deutsches Organ geblieben und K. H. Wolf dessen Herausgeber. — Wo bleibt der eiserne Besen gegen die pharisäische alldeutsche und ostdeutsche Gesellschaft, die sich einer Führerstellung in Oesterreich rühmt und bisher nur friedenstörend gewirkt hat?' — Die „Ostdeutsche Rund schau' reagiert ans die Schalk-Broschüre, indem sie erklärt, Schalk brauche sich nicht einzusetzen wegen Aufhebung feiner Immunität. Es sei das Einfachste, sein Mandat niederzulegen und als gewöhnlicher Sterblicher im Gerichts saal

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Volksblatt
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Seite 2 von 14
Datum: 18.01.1902
Umfang: 14
Seite 2 Tiroler Volksblatt. 18. Jänner 1902 Wolf wiedergewählt! Das Jnnsbrucker liberale Organ braucht nun nicht mehr zu jammern, Wolf hat wieder jene Ein nahmsquellen, auf die er nicht leicht hätte ver zichten können; denn die Wähler des Trautenauer Wahlbezirkes haben mit rund 300 Stimmen weniger als im Jänner v. I. den Exstudenten K. H. Wolf wieder zu ihrem Abgeordneten gewählt. Umsonst hat der deutschfreisinnige Abgeordnete Dr. Schücker am 14. d. in einer Trautenauer Ver sammlung

an das Ehrgefühl der Wähler appelliert. „Ihr Urtheil,' sagte er, „könne morgen nicht an ders lauten, als es das Gesetz der Moral fordert. Die Wählerschaft könne nicht einen Candidaten acceptieren, den die eigene Partei als unwürdig be zeichnet hat.' K. H. Wolf ist trotz alledem aus dem Schmutze, der durch Wochen vor und hinter ihm aufgewühlt wurde, als Triumphator hervorgegangen. Wolf braucht sich nicht zu erschießen; denn seine Wähler, ein Theil des deutschböhmischen Volkes, das, wie der genannte Dr. Schücker

Gesinnungsgenossen, welchen der letzte Rest von Begriffen über Ehre und Treue abhanden gekommen; auch Bozen beherbergt, wie das von uns gemeldete Telegramm an die Trau tenauer Alldeutschen bewies, solche Creatnren! Es ist gar nicht ausgeschlossen, dass sie heute ihre Häuser beflaggen und abends sich zu einem all deutschen Siegestrunk zusammensetzen. K. H. Wolf ist dem österreichischen Parlamente wiedergegeben und nicht in letzter Linie durch die Wahlmache eines Großtheils der k. k. Beamtenschaft des Trautenauer

Wahlbezirkes. Ja, unser Minister präsident, Herr Dr. v. Körber, hat dem Manne, von dem selbst ein Schönerer sich wegwendet, gleich sam einen stillen Geleitbrief zu seinem Siegeslauf gegeben, indem er laut „Schlesischer VolksM.' sich kürzlich bedauernd geäußert habe, dass die.alldeutsche Partei mit Wolf den „einzigen vernünftigen Menschen' verliere, mit dem man noch habe reden können. K. H. Wolf darf also aus Staatsmitteln fein Geschäft weiter betreiben, die blutigen Steuer- kreuzer

von Rein lichkeit Und die kupfernen und zinnernen Teller und Gefäße an den blendend sauberen Wänden funkelten lusH im Sonnenschein. Der Thälguter hieß 'seine durchgeführt, ein Scherbengericht werden, dem kein Sterblicher auch nur zwei Wochen selbst mit einer Wolssstirne Trotz zu bieten vermöchte. An die Abgeordneten desCentrums sei an dieser Stelle die Forderung gerichtet, nicht zu vergessen jener Pauschalverdächtigung, die K. H. Wolf in einer Trautenauer Versammlung gegen alle Abgeordnete

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Der Burggräfler
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Seite 6 von 8
Datum: 07.02.1912
Umfang: 8
B« BurggrSfl« tlctnen Erzählungen, dir in den verschiedensten Zeitungen und Kalendern erschienen. Seine Bücher fanden großen Absatz 2n der Reklame für den Kur» ort Meran war Karl Wolf ein Meister, nach Legionen zählten die Notizen, die er über Meran al» seinerzeiliger Kurhaurlnspektor versandte. Sein Hauptwerk war die Gründung de« Dolksschauspiele« im Jahre 1892, eine Attraktion für den Kurort Meran. Noch im Herbste 1911 leitete er die Aus führungen. Wolf schrieb für da« Dolkeschauspiel

die Stücke „Andrea« Hofer' (gemeinsam mit I G. Husterer), „Tiroler Helden', „Auszug zur dritten Jselfchlacht' und „Herzog Frirdel mit der leeren Tasche', von denen erster» die öftesten Aufführungen erlebte. Eine Autorität war Herr Wolf für tiroltsch- nationale Beranstaltungen, al» solche dürfte er unersetzlich sein. Wir können den „Neuen Tiroler Stimmen' nur vollständig beipflichten, die die«, bezüglich schreiben: „War da (in der Arrangierung von Festen und öffentlichen Aufzügen) seit Jahrzehnten

in Meran geleistet wurde, war wohl zumeist sein Werk. Bel Festzügen war Karl Wolf, auf einem Gaul reitend, wohl immer die typische Einleitung»- sigur. Eine Stärk« von ihm war auch die malerische Arrangierung von lebenden Bildern. Damit hat er schon in den Slebzigerjahren al« Leiter de« katho lische» Gesellenvereinttheater« geglänzt und viel belgetragen, diese Bühne in der Kurstadt und Um gebung so beliebt zu machen, daß volle Häuser eigentlich ein Erbstück derselben geworden

sind. Auch die Volksschauspiele verdanken einen Gutteil ihre« Renommee» den wunderbar malerischen und in ihrer Masseuwlrkung grotzartigen Schlußtableau». Karl Wolf verstand e», die richtigen Typen au» seinen Laudileuten herauszuholen.' Eine hervorstechende Charottereigeuschaft Karl Wolf« war sein großer Wohltätigkeitosinn, ein Erbteil seiner edlen Mutter, und seine Liebe zu den kleinen Leuten, für die er immer eine offene Hand hatte. Seine Liebenswürdigkeit im persönlichen Verkehre war sprichwörtlich

, sie war eine der Ursachen seine« grotzen Einfluss» auf die Massen der Bevölkerung, der ihm beim Volksschausplele und bei den ver schiedenen nationalen Aufzügen gut zu statten kam. Auch in gemeinnütziger Weise beteiligte sich der Ver blichen«. Der Meraner Feuerwehr gehörte er über 40 Jahre an, davon fast zwei Jahrzehnte al» ver dienstvoller Oberkomwandant, welche Stelle er erst im Vorjahre wegen seiner angegriffenen Gesundheit zurücklegtr. Viel leistete Wolf seinerzeit für die Meraner Bürgerkapelle (bet deren ersten

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Volksbote
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Seite 5 von 16
Datum: 16.12.1920
Umfang: 16
oder der leibhaftige Vielfraß? Es flimmerte ihr vor den Wimpern. Und dort, ists ein Kofel in den Wie sen oder er? Es wurde ihr beinahe dunkel. Und aber weiter heroben, bald da, bald dort... Staud oder Stein oder Wolf? Es flirrte und tanzte noch arger vor ihren sonst blitzenden Sternen, Hudaß- gott... der Wolf! Hüpf' macht er zum Grausen, zehn Klafterweite und grad dem Dorf zu „O alle heiligen vierzehn Nothelfer, ich will gern derhoam bleiben und Meran Meran sein las sen, wenn ich guter davon kinnn.' Sie wandte

sich vom Fenster ab und zog bei der Stubentür das Schnapperle für, bis die Mutter von der Küche herein wollte. Ja. sie kam guter davon, die moore Kasperlutza. denn die etlichen Stauden u. Köfcl auf den Lahn wiesen haben sich bis heute nicht in den Wolf ver wandelt, und sie blieb fortan auch mit dem Herzen daheim bei der harten Arbeit, die ihr nach weni gen Jahren der Waache versüßte. Da konnte sie dann.jeden Herbst mit ihm Kobasköpf nach Meran führen und als „die letzten' von Vinfchgau ver kaufen. Roch vielen

andern und zwar allen gleichzei tig half der Wolf das Gewissen erforschen und heil sam Vorsätze fassen, auch den Spitzlingen vom Brosmartenlenz. die allemal murfelten. wenn die Brennsupp zu lauter, der Ribl lei grob gestupst und der Schwarzblent so schoanla geschmelzt war, daß ihn jeder Luftzug Verblasen Ion nte. Ganz jam merselig baten sie die Mutter um Verzeihung und gelobten Zufriedenheit mit der Kost, wenn der Lorgges heut an ihrer Tür vorbeisaust, ohne an- zuschnuppern. Und er ließ die unmäwen Rotzer nachta inkeit

. Jo jo. er ist's, freilich ist ecs. eijo. dachten sie im verschwiegenen Sinn, als der Malefizer ihnen jetzt in einer Lichtung seinen Kopf mitsamt der .ganzen Gestalt zuwandte und sie seine Farbe und die aufgespitzten Ohren gewahrten. Will das Lu der epper gar zurück statt fürwärts? Cell darf nit sein, wir sind Treiber, keine Jager, und mästen treiben. Alle Drei und der Halbe dazu fingen an zu schreien, zu brüllen, mutz ich sagen, als hätte es ihnen einer kommandiert. Da kehrte der Wolf sein Gfries

wieder ab und retirierte in die Au, aber durchaus nicht eilfertig. Er schien seine Lage auf ein neues überprüfen zu wollen. Inzwischen hatte das übrigeZentrum und vorab der linke Flügel, aus dem Lärm zu urteilen, einen bedeutenden Vorsprung gewonnen. Derawegen mußte» auch die auf dem Honserfcheibl und die rechts Anschließenden wieder anpacken, wollten sie nicht, daß der Wolf über die Scheibling oder gegen die Etsch zuriickgesprengt werde. „Jetzt auf und drauf', schrien sie einander zu, ,.sist gehts schief'. Der Seppoh

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Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Post
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Seite 3 von 16
Datum: 21.05.1909
Umfang: 16
Wolf, Meran, geleiteten Volksschauspiele in der Ausstellungshalle, musikalische und sportliche Veranstaltungen usw., wer- den zur Kurzweil viel beitragen. Um irrtümliche Meinungen zu vermeiden, wird bekanntgegeben, daß eine Ausstellung nicht stattfindet. Anfragen und Zuschriften sind entweder an das Landeskomitee der Tiroler Jahrhundertfeier (Land haus) oder an die städtische Verkehrssektion der Stadt- gemeinde Innsbruck zu richten. Ueber das Festprogramm selbst teilt die „Schützen-Zeitung

der städtischen Objekte einen besonderen Kredit gewährt hat. Ebenso ist großer Fackelzug, Zapfenstreich und Serenade des Tiroler Sängerbundes vor der Hofburg, dem sich ein großes Monstrekonzert am Ausstellungsplatze anschließt. Am 29. August, abends, ist für den Fall, daß Se. Majestät an diesem Tage in Innsbruck noch über nachtet, im Stadttheater die Aufführung von lebenden Bildern aus den Tiroler Freiheitskämpsen unter der Leitung des Herrn Karl Wolf-Meran in Gegenwart des Kaisers geplant. Seitens

in den Händen des Malers Egger-Lienz, Volksschriftstellers Karl Wolf-Meran und Bildhauers Bachlechner-Hall liegt. Dieser Teil des Festzuges soll mit der Gruppe „Das Kreuz" eingeleitet werden, wodurch auch das religiöse Moment der Tiroler Landesverteidigung vor hundert Jahren einen würdigen Ausdruck fände; im übrigen wird eine Andreas Hofer-Gruppe, Speckbacher-Gruppe und Haspinger-Gruppe mit dem Wirte an der Mahr usw. von vorgenannten Künstlern arrangiert. Die Oberleitung des Festzuges

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Meraner Zeitung
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Seite 6 von 16
Datum: 05.02.1902
Umfang: 16
befallen uud verstarb alsbald. Neueste Nachrichten und Telegramme. Abgeordnetenhaus. W ien, 4. Febr. Wolf leistete iu der heutigen Erösfmingssitzuug des Abgeordnetenhauses seine Angelobnng, die ohne Zwifchenfall abging. Da den allen Siv Wolfs Abg. Malik einnimmt, hat Wolf einen neuen Sik in den Reihen der deutschen Fortschrittsparlei in einer Bank mit Größl und Dr. Menger gefunden. Wolfs neuen Sitz hatte früher Abg. Nowak inne. Der Finauzmiuister, der Eisenbahn- und der .Handelsminister über mitteln

Gesetzentwürfe. Dr. Groß und Genossen interpellieren den Ackerbauminister betresss des Grubenunglücks im Jupiterschacht bei Brüx. Ein alldeutscher Parteitag in Innsbruck. Wien, 3. Febr. Wie hier in alldeutschen preisen verlautet, soll in nächster Zeit in Inns bruck ein alldeutscher Parteitag stattfinden. Wolf-Schönerer. Wien, 4. Febr. In den ..Unverfälschten Deuifcheu Worten' veröffentlicht Schönerer einen Artikel, in dem der Nachweis versucht wird, daß der von Schönerer betonte Zwiespalt der Mein ung

zwischen ihm und Wolf thatsächlich bestehe. Der Artikel führt aus: Im Jahre 1895 war Schönerer anläßlich der Wiener Gemeinderaths wahlen gegen ein Zusammengehen mit den Christ lichsozialen. Wolf verlangte aus antisemitischen Gründen das Zusammengehen, welchem Ver langen sich Schönerer schließlich fügte. lWV wollte Wolf die „Los von Rom'-Frage ans dem Wahlprogramm ausgeschaltet wissen, während Schönerer an dem Grundsatze festhielt, daß diese nicht religiöse, sondern nationale Frage offen auf gerollt

und auf das entschiedenste vertreten wer den müsse. Wolf schwärmte stets von einer großen Partei, wogegen Schönerer den Standpunkt ver trat, daß eine aus wenigen, aber unbedingt ver läßlichen Männern bestehende Partei zur Ver tretung der Ziele besser geeignet sei. Anch in der Wasserstraßensrage waren die Meinungen ge theilt. Bezüglich der Theilnahme der Alldeutschen an den Besprechungen mit den Ministern und anderen Parteien waren Wolf und Schönerer in der Regel gegentheiliger Meinung. Alle bis herigen Anträge

und Anregungen in Bezug aus die Sprachensrage gingen von Schönerer aus. Während Wolf lange Zeit nicht gegen die Zwei theilnng war, nahm Schönerer seit jeher, schon lttk? gegen die sprachliche Zweitheilnng Stellung. Der Artikel schließt: Aus vollem alldeutschen Gus'e müssen die Männer sein, die mit ihm das Volk den alldeutschen Endzielen zuführen sollen Bei auseiiiandergehenden Meinungen ist ein ge deihliches Zusammenwirken im alldeutschen Sinne aus die Daner unmöglich. Zur Lage. Wien, 4. Febr. Ein Kommunique

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Bozner Nachrichten
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Seite 1 von 8
Datum: 13.11.1897
Umfang: 8
in Mülzlau ertheilt. Kuratel wurde vom k. k. Kreisgericht Bozen über Aloisia Sparer inPigeno, Gemeinde Eppan, wegen Verschwendung verhängt ; Kurator Franz Sparer, Wirth in Frangart. Aus dem Abgeordnetenhause. Wien, 11. November. In der vorletzten Sitzung des österreichischen Abgeordneten- Zwischenrufe der Christlich-Sozialen, gegen die Schoenerianer in's stenographische Protocoll. Lueger verlangte ebenfalls die Aenderung des Protocolles; er erinnerte daran, daß Wolf die deutschen Bauern „Gebirgsttottel

?' genannt habe, und fügte hinzu: „Die Schoenerianer leugnen das, was sie thun, unter falschem Ehrenwort ab.- > Schneider: «Herr Präsident, Wolf rief Ihnen zu: „Sie Gauner! Sie Obergauner !' Das steht nicht im Protocoll. Dann wmde herübergerufen: .Christlich- Soziale Zuchthauscandidatm!- Diese seigm Teufel leugnen Alles weg!' Wohweyer sagte, Wolf habe noch einen Politischen Hosenschlitz gettagen, als Lueger schon gegen Ungarn auftrat. Die Schoenerianer streben jetzt die Herrschaft desSudenthums

an. Schoenerer zum Vorsitzenden: „Jetzt lassen Sie Irrenärzte holen!' Wohlmeyer sagte dann gegen Wolf, welcher in der Nachtsitzung gerufen hatte: „In St. Polten Wohlmeyer's Wohnort) verkehre kein anständigerMensch mit Wohlmeyer', in St. Pölten giebt's auch Heute von demselben Gelichter, wie Wolf. / (Lönn Sei den Schoeneriänetn.) Wolf: „Herr Präsident! Sind Sie taub? Soll man sich solche Frechheiten gefallen lassen!' Scheicher sagte, Wolf habe die christlich-sozialen Wähler .Trotteln' genannt. Wolf

: „Das ist eine freche Lüge!' Bielohläwek: „Wolf, der mit seiner Partei thatsächlich keine Ehre im Leibe hat, streitet Alles ab.' Wolf erwiderte, er habe die Christlich- Sozialen nicht beschimpft, wohl aber einzelne Mitglieder dieser Partei, die ihn pöbelhast beschimpft hätten, characterisirt; es sei eine Unterstellung, daß das Wort „Gebirgstrotteln' sich auf die Bauern bezogen habe. Den Ausdruck „Zuchthäusler' habe er nicht gebraucht, obwohl er auf ein früheres und gegenwärtiges Mitglied der christlich-sozialen

Partei ganz gut bezogen werden könnte. (Stürmischer Widerspruch bei den Christlich»Sozialen). Bielohläwek schreit: „Wolf lügt!' .Wolf nannte den Namen des früheren Abgeordneten Vergani, dem Unterschlagungen nachgewiesen seien, und Abg. Mittermayer. Vorsitzender Kramarz: „Der gesunde Sinn der Bevölkerung sollte sich dagegen sträuben, daß im Parlamente so gesprochen werde, wie dies hier geschehen ist.' Im Verlaufe der Sitzung vom 10. November wurde die Berathung über die Ministeranklage wegen

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 26
Datum: 18.12.1898
Umfang: 26
' Seite 2 nannten 26 Postulaten nichts bekannt. Er werde übrigens diese Anfrage dem Ministerpräsidenten zur Kenntniß bringen. Funke und Pergelt inter pellieren wegen der Verfügung der Prager Polizei direktion, durch welche es den farbentragenden Studenten verboten ist, in größerer Anzahl als zu dreien auf offener Straße zu erscheinen. Die vorgestrige Sitzung des Abgeordnetenhauses begann erst gegen 2 Uhr nachmittags. Während Justizminister Ruber Interpellationen beantwortete, betrat Abg. Wolf

, die selbigen Tags konfiszierte Nummer der „Ostd. Rundschau' in der Hand haltend, den Saal und rief: „Das ist eine Schur kerei und bodenlose Gemeinheit, wegen einer solchen Dummheit zu konfiszieren.' Dann wendete er sich zum Justizminister Ruber und rief: „Der BobieS, ihr Stellvertreter, ist ein Schurke!! „Zahlreiche Abgeordnete der Linken, an die Wolf die „Ostd. Rdsch.' vertheilt, eilten mit dem Blatt in der Hand gleichfalls zu Ruber, und riefen ebenfalls: „Das ist eine Gemeinheit!' Abg. Wolf warf

ein ZeitungSexemplar auf den Tisch RuberS und rief: „Der Bobies ist ein Verbrecher und Schurke!' Justizminister Ruber, der wegen des anhalteuden LärmeS nicht weiterlesen konnte, setzte sich. Minister- Präsident Graf Thun zeigte mehrere Jnterpella- tions-Antworten,die er verlesen wollte, unversuchte den Präsidenten, dieselben dem stenographischen Pro» tokolle einzuverleiben, da die Regierung an der Ver lesung gehindert werde. Stürmischer Widerspruch links. Die Abgeordneten Groß, Zeller, Bielohlawek und Wolf

Bielohlawek nennt das Vorgehen des Staats- anwaltes niederträchtig. Wolf bemerkt, der Präsi dent habe ihm gesagt, er werde ihm das Wort ent ziehen, wenn er aggressiv spreche. Schönerer: „Unverschämtheit !' Pole Wielowczyski zu Wolf: „Sie kompromittieren das Parlament. Wolf antwortend: „Haben Sie auch am 2. Dezember ein Kreuzel gekriegt?' Wolf: „Graf Thun ist der beste Agitator für uns Radikale und wird von ganz Europa wegen seiner Ungeschicklichkeit verlacht oder verachtet.' Der Präsident erklärt

, dem Verlangen des Ministerpräsidenten keine Folge geben zu können, da die Beantwortungen verlesen werden müssen. Wolf würdige trotz seiner Unbedeutendheit das Parlament herab, und es sei bedauerlich, daß er noch geschützt werde und ihm gegenüber keine schärferen DiSziplinarmittel zustehen; er rufe ihn zur Ordnung. Dann trat einigermaßen Ruhe ein. Gesundheitist der beste Schutz gegen Krank heit. Vorbeugen ist besser als hellen. Namhafte Vertreter der modernen Hygiene, welche auch die bakteriellen Vorgänge

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 21.05.1902
Umfang: 8
zur Gewinnung der Wähler, auf den II. Mai anberaumt war. Bis dahin hatte der Wählerverein es tunlichst vermieden, seine unbedingte Unterwerfung unter Schönerer auszusprechen, um eine größere Beteiligung der Alldeutschen zu erzielen. Wie zweideutig vorgegangen wurde, beweist, daß allerdings das betreffende Ausschußmitglied, welches die Abgeordneten der Alldeutschen Vereinigung ein lud, an diese das Ersuchen stellte, die Streitsache Wolf-Schönerer nicht zu berühren, daß aber der Ausschuß und Vorstand

. Von fast allen Seiten gewarnt, den Streit zwischen Schönerer und Wolf nicht auf dem Parteitage zur Sprache zu bringen, scheint diese Tagung nur zu dem Zwecke abgehalten worden zu sein, um gerade dieses Thema sehr ein gehend zu besprechen. Die Bozner Alldeutschen, welche aus diesem Grunde dem Parteitage fern geblieben sind und deshalb von dem Vorsitzenden Dr. Odl aus Salzburg in schärfster Weise ange griffen wurden, haben in der vorigen Woche größten teils ihren Austritt aus diesem Vereine angemeldet

. Wie wir erfahren, dürste der „Deiitsche Wähler- Verein' wegen seines unbedingten Verhaltens zu Schönerer, in Tirol bald jeden Boden verlieren, was auch die letzten GemeinderatSwahlen in Inns bruck dieser Tage gezeigt haben. Die Bozner All deutschen haben wegen ihres vollkommen neutralen Verhaltens in diesem Personenstreite von zahlreichen Orten Tirols und Deutsch-Oesterreichs Zustimmungs- crklärungen erhalten. Schalks Broschüre. Die von dem Abg. Dr. Schalk schon vor längerer Zeit angekündigte, gegen K. H. Wolf

gerichtete Broschüre ist erschienen. Sie führt den Titel: „Warum ich Herrn Karl Hermann Wolf für ehrlos erklärt habe' und ent hält tatsächlich schwerwiegendes Material. Zunächst wird die bekannte Seidl-Äffaire eingehend besprochen, wobei auf Wolf in ethischer Beziehung ein ganz anderes Licht fällt als bisher; dann erzählt uns die Broschüre, daß Wolf seinerzeit mit der russischen Regierung unterhandelt habe, um sein Blatt gegen gute Bezahlung in deren Dienst zu stellen; durch den To > des Fürsten Lobanow

sei dieser Plan zer stört worden; wird schon hiedurch der Politiker Wols furchtbar gebrandmarkt, so geschieht dies noch in höherem Maße durch den Schlußabsatz der Bro schüre, worin es heißt, Wolf habe eines TageS „cynisch lächelnd einem Abgeordneten gerade einer von ihm besonders scharf bekämpften Partei eröff net, daß er nur gewisse Ereignisse abwarte, um das alldeutsche Narrengewand abzulegen'. Außerdem wirft Dr. Schalk dem Abg. Wolf Unredlichkeit in Geldangelegenheiten vor. Wer die Broschüre

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 31.03.1922
Umfang: 6
für das Leben des Königs zu beten. Der Primas hat hieraus angeordnet, daß in allen katholischen Kirchen Un garns für das Leben des Königs gebetet werde. Der Wiener Vertreter der exkaiserlichen Familie. Sektions chef Dr. Schager, teilt mit, daß von der ehemaligen Aristokratie zur Deckung der Reise Dr. Delugs nach Funchal 4.9 Millionen Kronen aufgebracht wurden. Das Kart-Wolf-Denkmal. In der „Siidttvöler LaNdeszeitmrg' vom 81. ds. äußert sich F. S. eingehend gu dieser Denbmalfroge. Im allgemeinen

kann man diesen Musftihnungen zustdnmen, zu einzelnen Punk ten Möchte ich folgendes bemerken: Es ist zu -wünschen und wohl auch zu erwarten, daß für Karl Wolf nicht ein Denkmal von der Art des Andreas Hofer- Monu-nrentes, fondern eine Denkstätte errichtet wird, welche der Eigenart Karl Wolfs entspricht. Schon bei der vorbereitenden Versammlung wogen Errichtung. eines Karl Wolf-Dentmales wurde dieser Gödanke «usdrüMick betont. Nicht ein Sdind- bild soll es werden, welches sozusagen mit Pflanzen garniert wird, fondern

bietet sich von dieser Stelle nach der herrlichsten Bergkette von Meran und Nach dom Küchelbevg mit Schloß Tiwl. Wer mit ebnom Büchlein von Karl Wolf in dieser Gedenkanlage sitzt, kann zu dem Gefühl kommen, daß er mit einem Blick alle die Gegenden ubevschajut, 'ln denen Wolf feine Eharaktergestalten loben läßt. Der schöne Rundblick von diesem Platze kann auch durch Neubauten nicht beeinträchtigt werden, weil das an stoßende Wiefengrundfkück mit einem Dauverbot belegt ist. Bon unruhigen

ist. Der Kurort Meran ist <Ä«n zu Dank verpflichtet, die art erkannten, ihn lieben und Können in feinen Dienst stylten: miß keine J~' esser, so ine EigeN» n lernten und ihr bestes bnen ist Meran ge- t'. Wäre es nicht besser, solch«'schöpferischen Kräfte willkom men zu heißen, statt ihr Schaffen von vorne- herein abzulehnen? — Zum Schluffe muß ich den Betrachtungen von F. S. bei stimmen: Cs wäre wirklich wünschenswert, wenn man Karl Wolf auf dem von ihm besonders gepflegten Gebiet der Bühnen

- und Darstellungskunst ehren könnte. Mer ich glaube nicht, daß eine Neugründimg zu diesem Zwecke lebensfähig wäre, auch wenn die Aufführung hiesiger Schriftsteller, «in- heimischer Dolksstücke usw. auf dem Programm stünde. Ich nwcht« jedoch den Vorschlag machen, das Theater des hiesigen Gesellenvereines „Karl Wolf-Bühne' oder „Karl Wolj-Thc^tsr' zu nennen, dem: auf diesem hat sich Wolf sa hervorragend be tätigt. Ihm würde eine gebührende Ehrung und 'das Theater hätte einen gut klingenden Namen und damit gewiß

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Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 07.07.1893
Umfang: 8
., Bromberg C. Stille. Berlin Eugen Schiiffer, Oberlehrer mit Fr., Danzig I. Haftreiter, München I. Schaisl, Berching Carl Schönlel», Beamter, Mönche Dr. jur. Alfred Wolf Eppinger, Wien F. Ftnzelberg, Leipzig S. Fritzsche, Leipzig Habsburger Hof: H. Colliner, Fbrkt. m. Fr , Deutsch land M. Steward, Rentier, mit Familie, England E. Mallmann, Fbrlt. mit Frau, Paris Frau M. Branger, Hoteliere, SchuiS Otto Gäbler, Fbrlt , München M. Mackie, Rentier mk Frau, Schottland Fr. Wchmann, Hotelier mit Frau, Riva Rlch

imprägnirt schien, und der noch widerlicher und unerträglicher gemocht wurde durch seine Vermischung witZ einem scharsen, säuerlichen Medizingeruch. »Der reine Höllendunst', murmelte Baron Wester- Holm, ein Fenster öffnend und mit tiefem Ausathmen den Kopf hinausstreckend. »Willst Du mich morden?' schrillte die Stimme der Gräfin. »Schließe sofort das Fenster, Wolf, und zieh' die Gardine zu, fest, ganz dicht, das Licht macht mir Kopsschmerzen.' »Aber der Qualm und die Hitze hier find ja geradezu

zum Umkommen', wandte der Neffe ein. »Hitze?!' kreischte die Gräfin Befferttz. »Kalt, entsetzlich kalt ist es hier! Schüre das Feuer, Wolf, lege Holz auf, mehr, immer mehr! Ich friere, friere, die Hände, die Füße, wie ein Eisstrom geht es mir durch den ganzen Körper. Lege noch mehr Feuer auf! Ich will warm werden! Und gieb mir dort noch die Pelzdecke. Ach — die Kälte, die fortwährende Kälte — und die Langeweile! Erzähle, Wolf, Viel, sehr viel, Amüsantes!' III. Das Lockenköpfcheu auf dem schlanken Halse

leicht vorgebeugt, die blauen. großen Äugen weit geöffnet, ein süßes, selbstvergessenes Lächeln um die Lippen, so saß Eva da und lauschte athemlos dem, was Vetter Wolf erzählte. Und er sah unter den etwas schweren Lidern, die beständig wie ermüdet halb die Augen deckten, hin nach dem süßen Kindergesicht, und je mehr dieses im Eifer des ZuHörens erglüht, mit um so größerer, ihm selbst verwunderlicher Wärme entrollt er die bunten Bilder von dem, was er im märchenhaften Süden erschaut. Gräfin Besseritz

aber gibt ihrem Stuhl einen ärgerlichen, ungeduldigen Ruck. »Hör' auf mit Deine» hundertmal gedruckten Reise» beschreibungen, wenn Du nichts Besseres zu sagen weißt. Du bist langweilig geworden, Wolf, entsetzlich lang weilig. LieS mir vor, Eval' DaS junge Mädchen wacht auf wie aus einem Traum, und seine Brust hebt unhörbar ein sehnsüchtiger Seufzer. Dann rückt eS seinen Stuhl an die grün verschleierte Lampe und beginnt zu lesen. ES ist ein französischer Roman, eines der geistreich frivolen Mach werke

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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 25.05.1907
Umfang: 8
, die Deutschen Volksparteiler Chiari, Stein wender, die Freialldeutschen Wolf und Pacher, der Sozialdemokrat Pernerstorser, weiters Graf Stern berg. Unterlegen sind: Dr. v. Bärnreiter, Eppinger, Schalk. . Pyrrhussieg. Herr Dr. Perathoner ist als Sieger mit Hilfe der Sozialdemokraten aus derStichwahl hervorgegangen. Die Höflichkeit gebietet zu gratulieren, aber es fällt schwer, aus dem Glückwunsch die Ironie zu bannen. Wer hat eigentlich gesiegt? Ist der Wahlkreis Bozen-Meran liberal, sozialdemokratisch

. Die Christlich-Sozialen für Wolf. In Trau- tenau wurde der berüchtigte Abg. Wolf mit Hilfe der Christlich-Sozialen gegen einen Liberalen ge wählt. Die Herren Dr. Geßmann und Weißkirchner schloffen mit Wolf ein Kompromiß und ließen im „Deutschen Volksblatt' und anderen christlich sozialen Blättern wörtlich erklären: „Die Christlich- Sozialen sind infolge des mit der Leitung der frei alldeutschen Partei geschlossenen Kompromisses ge zwungen, Mann für Mann für Herrn Karl Wolf zu stimmen, und auch mit vollster

Kraft für ihn zu agitieren. (!!!) Die Herren Abgeordneten Hosrat Dr. Geßmann und Dr. Weiskirchner (!) richten aus diesem Wege den dringenden Appel an die Gesinnungsgenossen des Trautenauer Wahl kreises. sich fest an das Kompromiß zu halten. Es ist eine Ehrensache (?) der christlich-sozialen Wähler, sich strenge an die von Seite der Partei leitung ausgegebene. Parole zu halten.' Diese Stellungnahme der Herren Geßmann und Weiß kirchner für den Apostaten Wolf hat in der christ lich-sozialen Partei

recht unangenehm berührt. Auch die „Reichspost' verurteilt das Eintreten sür Wolf, sie bleibt aber in der Wiener christlich-sozialen Presse vereinzelt. , Dafür aber äußert sich das „Vaterland' sehr entschieden und das „Volks blatt für Stadt und Land' des Herrn Sichert schreibt mit Recht: Mit Trauer und Entrüstung haben Hunderte christlich-sozialer Katholiken die Ausforderung gelesen, denn selten ist eine unmög lichere Aufforderung an überzeugte Katholiken ge stellt worden. Um irrigen Meinungen

, entschieden das Wolf kompromiß — das hoffentlich trotzdem diesem Ehren mann nichts helfen wird (Es hat aber sehr genützt! denn Wolf wurde gestern mit christlich-sozialer Hilfe gewählt. D. R.) — zu verurteilen. Die christlich, soziale Partei ist heute die mächtigste Gruppe des Abgeordnetenhauses, wenigstens soweit deutsche Mandate in Betracht kommen. Ihre Grundlage und ihr Rückgrat sind die katholischen Wähler, die begeistert dem Rufe des großen Volksbürgermeisters gefolgt sind. Auf die Stimmung

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Der Burggräfler
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Seite 2 von 8
Datum: 29.05.1907
Umfang: 8
Abgeordneten zu dem Dr. Ebenhoch'schen Plan ab gewartet «erden. Der Sieg des berüchtigten Apostaten K. H. Wolf bei der Stichwahl im Trautenauer Städtebezirk hat um so größeres Aufsehen erregt, als derselbe erfolgte durch die werktätige Unter stützung der Christlichsozialen über Anordnung von deren derzeitigen maßgebenden Führern, Hofrat Dr. Geßmann und Dr. Weiskirchner. Dieses Wahlkompromiß mit den Feialldeuischen (Apostaten partei) mit Einschluß der Wahl des K. H. Wolf wird vielfach

auch von christlichsozialer Seite be dauert. Die „Reichspost' half sich aus der Ver legenheit, indem sie erklärte, vom Kompromisse „nichts zu wissen', dafür traten die beiden anderen führenden Parteiblätter „Deutsches Volksblatt' und „Deutsche Zeitung' um so entschiedener für Wolf ein an der Hand der Abmachungen der vorhin ge nannten Führer. Das „Volksblatt f. St. u. L.' benützt das Stichwahlbündnis der christlichsozialen Abgg. Dr. Geßmann und Dr. Weiskirchner mit dem Freialldeutschen Karl Hermann Wolf zu folgender

Auslassung: „Karl Hermann Wolf ist die wider lichste Persönlichkeit, die je die politische Aufmerk samkeit auf sich lenkte. Zuerst war Wolf ein Re dakteur des Vergani'jchen „Deutschen Volksblattev'. Dann ging er zu den Feinden Verganis, gründete die „Ostdeutsche Rundschau' und bekämfte seinen ehemaligen Chef. Als Preßherold Schönerers fuhr Wolf nach Berlin, unterhandelte mit den Leitern des reichsdeutschen „Alldeutschen Verbandes' und des „Evangelischen Bundes' bezüglich des An schlusses

der habsburgischen Länder an das Hohenzollernreich. Als praktisches Re sultat veranlaßte Karl Hermann Wolf in Oesterreich die Los von Rom>Bewegmng. In bübischer Weise verdächtigte dieser Abgeordnete den katholischen Klerus. Im Parlamente immuni sierte Wolfdie berüchtigtenGraßmannbroschüren und beschimpfte nicht nur den großen Kirchenlehrer Alphonsus, sondern erklärte auch das Bußsakra men t als eine Quelle römischer Urmoral. Feierlich trat Wolf mit seiner Familie aus der ka tholischen Kirche aus. Wolf stand

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