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Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
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Seite 7 von 8
Datum: 24.04.1932
Umfang: 8
àtt Molk Von Vera Vernoy. Merano Ich blätterte im Tageblatt und ineine Au gen verweilten auf mannigfachen großen An noncen. Auf der Rückseite gaben schwarzumran- dete Anzeigen von dein Ableben verschiedener Menschen kund. Grosz lind klein, je nach der pe kuniären Lage — oder Empfindungsgrad der Angehörigen waren diese Anzeigen. Mein Blick fiel auf eine bescheidene Anzeige am Rande des Blattes gedruckt. Zweimal muß te ich sie lesen — dann begriff ick), das; auch mich diese Nachricht betraf. Wolf

Halbing-Rost war tot. Erschossen in sei nem Pensionszimmer. Am Morgen des heiligen Abend. Welche Tragik!! Erinnerungen standen auf um mich und versetz ten mich »im einige Jahre zurück. Wir saßen nebeneinander auf einer grünen Gartenbank in einer Laube, ganz von milden Wein umrankt. Ein Iunimorgen hell und klar. Das Blühen von Rosen, das Zwitschern von Vö geln um uns herum. Die Luft frisch von dein Tau der Nacht. Wolf streckte die Hand durch das Gitterwerk der Laube und brach eine Rose. Cc warf

. Wolf hatte in einer Villa Wohnung gefun den und diirfte den schönen Garten nach Gefal leil benutzen. Ich war gekommen, um den Mor gen mit ihm zu verplaudern, denn es gab keine Proben mehr. Wir waren viele Monate hin durch gute Kollegen, treue Kameradeil gewe sen. Uebermorgen würden wir uns Ade sagen — wer wußte ob wir lins wiedersehen wür den?? Und das Schicksal wollte es so wir sa hen uns nicht wieder. Oft waren wir Partner gewesen, in vielen Stückeil, hatten Erfolge ge teilt und auch maliche

Enttäuschungen, manchen Nerdruß. Dag hatte uns verbunden zu einer wahren Freundschaft. „Was machst Du nun Lisa? Willst Du wirk lich pausieren?' Fragte Wolf. Ich nickte zustimmend. „Die Sommermonate — ia. Vielleicht ein oder das andere Gastspiel. Und Du?' »Ich — ich habe gestern — ab Juli nach F. abgeschlossen. Schade, daß Du nicht mitkannst.' „Vielleicht ist es besser so — Wolf!' Er sah mich an — etwas verwundert. „Warum?' „Wegen Nelly!' „Nelly!' seufzte Wolf. Ich nahm seine gepflegte Hand

in die meine? „Warum? Ja — Du weißt wohl, daß Nelly ein wenig eifersüchtig ist. Du und ich. wir wis sen, daß sie keinen Grund dazu hat. Sie aber fühlt sich nicht sicher.' Wolf lachte, aber es klang gemacht. „Mein Gott — Nelly soll zufrie den sein, wenn ihr niemand gefährlicher wird, als Du Lisa. Sie geht auch einige Wochen zu ihrem Eltern, wir wären allein.' „Laß nur, Wolf. Es ist schon besser so. Ich will keinen Unfrieden zwischen Euch säen. Mark hat mir gestern erst gesagt: Du stellst Nelln über all

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Bücher
Kategorie:
Allgemeines, Nachschlagewerke
Jahr:
(1917)
Innsbrucker Adreßbuch ; 1917
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Seite 216 von 512
Ort: Innsbruck [u.a.]
Verlag: Tyrolia-Verl.
Umfang: 511 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Innsbruck;f.Adressbuch
Signatur: I Z 3.363/1917
Intern-ID: 587526
. M.-R.- Gymnasium, Haymongasse 2. Wolchowe Therese, Postofsizials-Witwe, Haymon gasse 2. Woldrich Eduard, Malermeister. Jnnstrahe 55. Woldrich Ferdinand. Hotelier/ Südbahnstr. 2. (372) Woldrich Franz, Maschinenschlosser, Jahnstr. 23. Woldrich Johann, Schneidermeister, Defreggerstr. 15. Wolf Adalbert, St.-B.-Schaffner, Defreggerstrahe 18 Wolf Adolf, Jurist. Marimilianstrahe 31. WoE Adolf, Privatbeamter, Gilmstrahe 6. Wolf Anna, Lampistenswitwe. Kapuzinergasse 37. Wolf Anton. St.-B.-Kanzteidiener. Kapuzinerg

. 19. Wolf Archangela, Deutschordens-Schwester u. Kin dergärtnerin. Egerdachstrahe 13. Wolf Franz, Bahnbediensteter. H., Bachgasse 5. Wolf Franz. R. v.. Dr., k. k. Statth.-Konzepts- Pràkant. Anichstrahe 4. Wolf Franz. Dr-, Zahnarzt, Atelier Anichstr. 13. Wohnung Karl Ludwigplah 6. (581) Wolf Franz Simon, St.-B.-Kanzleidiener, L strahe 62. Wolf Franziska, Private, Angerzellgasse 10. Wolf Franziska, Kindergärtnerin. Angerzellg. Wolf Hermine, Dlumengeschäftsinh-, Claudi (996 VI) Wolf Josef, Verkäufer

, Sillgasse 11. Wolf Josef. Metzgermeister. Marimilianstr. 31. Wolf Josef, S.-B.-Mag.-Diener, Amras 108. Wolf Josef Matthias, Architekt, Erlerstr. 16. (554)- Wolf Josefine, Private, Erlerstrahe 15. Wolf Karl, Hausbesitzer, Martahilfstrahe 40. Wolf Karl. L.-B.-Wagenputzer, Kirschentalg. 7. Wolf Leopoldine, Private, Eoethestrahe 3. Wolf Maria, Privat, Mühlau 81. Wolf Maria, Private, Kapuzinergasse 35. Wolf Maria, St.-B.-Hilfskraft, Leopoldstvahe 62. Wolf Maria, Haushaltungslehrerin, Müllerstrahe 21 Wolf

Maria, städt. Volksschullehrerin, Angerzell- gasse 10. Wolf Maria, Private, Sonnenburgstrahe 1. Wolf Michael. Portier, Museumstrahe 36. Wolf Paul, Hausknecht. Mentlgasse 6. Wolf Rudolf, Dienstmann. Riesengasse 11. Wolf-Domanig Julie, Professorswitwe, Speckbacher-- strahe 4. Wolfersberger Karl. Buchhalter. H., Höttinger- Au Nr. 49. Wolff Hermann. Ingenieur, Kaiser Wilhelmstrahe 3. Wolfgang Antonie, Privat, Herzog Friedlichst!- 19. Wolfgang Hugo, St.-B.-Adjunkt. Viaduktgasse Nr. 29. Wolfsegger Franz

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Zeitungen & Zeitschriften
Volksbote
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Seite 3 von 12
Datum: 23.04.1925
Umfang: 12
bellifch geworden fern? Mn ich 'auch noch schuld, daß ihn Ereines Feuer verbrennt, wie einstens mich. Habe ich ihm wilde LeiLmschaft mit auf den Leidensweg cjcge* ben, ö r c ihn verzehren wird?' Me unglückliche Mutter ncchni sich vor, mit allen Mitteln das drohende Unheil zu verhindern und die Geschwister von einander möglichst ferne zu halten. Das gelang ihr, aber in unerwarteter Weife: den kaum war Wolf einige Wochen helmgekcmrmeir, als der Krieg ausbrach. Jetzt mußte Haderland seine Werke

der Psy chologie und der Geschichte der Philosophie beiseite liegen und mit dem Gewehre um gehen lernen. In wenigen Wochen wurde er einbevufen. Selling und Artur waren mit dem aktiven Regiment sofort cmsmarschiert. Wolf mußte erst ausgebildet werden. Sein Umzug vom Seminar in die Kaserne ergab einen Unterschied wie zwischen Him mel und Hölle. Abscheulich war die Gesell schaft, mit der er leben mußte. Ehe Haberland ins Feld mußte, bekam er nochmals Urlaub, den er benutzte, sich zu oerabschleden

und zwar >bei seinen geistlichen Freunden. Ws er wieder ««rückte, war Thil- derl tiefbetiibt. Me eine Befreiung war es ihr, als sie Wolf in der feldgrauen Uniform und nicht mehr im Priesterwck sah. Schmerz lich um ihr aber der Gedanke, Wolf könnte i»n Kriege fallen. Der Krieg war ihren Plä nen entgegengekommen, er konnte sie ober auch alle vemichten. Darm: zweifelte Thil- derl keimen Augenblick, daß Wolf nach der Freiheit des Kvivgslebens nie wieder den Zwang des geistlichen Berufs und der Aus bildung hiezu auf sich nehmen

auf freiem Felde, unter ihnen Wolf Haberland. Er war mitten inr Sturmlauf zusammengestürzt, er wußte nicht warum: er wollte sich wieder oinporraffen, aber sein linker Fuß hatte keine Kraft mehr. Blut drang durch seine Hose. Eine Kugel hatte ihn getrosten. Mt letzter Kraft kroch er an einen Feldrain und suchte Schutz gegen die Geschosse, die noch immer in seiner Nähe einschlugen. — Erst mit Anbruch der Dunkelheit kamen die Krankenträger und »holten die Verwundeten. Me wurden in das Dorf zurückgetragen

und in der Kirche auf Stroh gebettet. Mele wa ren da, die nur mehr kurz zn leben hatten. Sie riefen nach einem GeiMchen. Da der Feldpater in einem anderen Feldlazarett tätig war, bot sich Wolf an, den.Sterbenden beizustchen. Trotz seiner Schmerzen ließ er sich zu den Einzelnen tragen und half ihnen ihre Seelen zu bereiten, so gut er konnte. Cr muckte hier zum erstenmal an Stelle eines Priesters und erlöschende Augen dankten ihm für seine Dienste. Cr war so erMlt und er griffen von seinem Berufe

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Bücher
Kategorie:
Allgemeines, Nachschlagewerke
Jahr:
[1917]
Innsbrucker Adreßbuch; 1918
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Seite 224 von 515
Ort: Innsbruck [u.a.]
Verlag: Tyrolia-Verl.
Umfang: Getr. Zählung
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Innsbruck;f.Adressbuch
Signatur: II Z 278/1918
Intern-ID: 483095
, Jahnstr- 23. Woldrich Johann, Schneidermeister, Defreggerstr. 15. Wolf Adalbert, St.-B.-Schaffner, Defreggerstrabe 18 Molf Adolf. Jurist. Marimilianstrahe 31. WoF Adolf, Privatbeamter. Gilmstratze 6. Wolf Anna. Lampistenswilwe. Kapuzinergasse 37. Wols Anton, St.-B.-Kanzleid iener, Kapuzinerg. 19. Wolf Archangela. Deutschordens-Schwester u. Kin dergärtnerin. Egerdachstrabe 13. Wolf Franz, R. v., Dr., k. k. Statth.-Konzepts- Praktrkant. Anichstrahe 4. Wolf Franz, Dr-, Zahnarzt, Atelier Anichstr

. 13. Wohnung: Karl Ludwigplatz 6. (1082/Iv) Wolf Franz Simon, St.-B.-Känzleidiener, Lieben- eggstrahe 62. Wolf Franziska, Private. Angerzellgasse 10. Wolf Franziska, Kindergärtnerin. Angevzellgasse 10. Wolf Josef. Verkäufer, Sillgasse 11. Wolf Josef, Metzgermeister. Marimilianstr. 31. Wolf Josef, S.-B.-Magazinsdiener, Jnnstr. 77. Wolf Joses Matthias, Architekt. Erlerstr. 16. (554) Wolf Josefine, Private, Erlerstrahe 15. Wolf. Karl, Hausbesitzer, Mariahilfstrahe 40. Wolf Karl, L.-D.-Wagenputzer

, H„ Kirschentalg. 6. Wolf Leopoldme. Private. Goethestrahe 3. Wolf Maria, S.-B.Bahnbedienstetenswitwe, H„ Bachgasse 5. Wolf Maria, Privat, Mühlau 81. Wolf Maria. Private, Kapuzinergasse 35. Wolf Maria, St.-B.-Hilfskraft, Leopoldstrahe 62. Wolf Maria, Haushaltungslehrerin, Müllerftrahe 21 Wolf Maria, städt. Volksschullehrerin, Angerzell- gasse 10. Wolf Maria, Private. Sonnenburgstrabe 1- Wolf Michael, Portier^ Museumstrabe 36- Wolf Paul, Hausknecht, Mentlgasse 6. Wolf Rudolf. Dienstmann, Ritengane 11- Wolf

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Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Volksbote
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Seite 3 von 16
Datum: 06.02.1902
Umfang: 16
Nr. 3. „Tiroler Volksbote.' Gelte 3. folgenden Dinge durchaus nicht mit Freude, im Gegentheil, ich spreche mit Ekel darüber; allein sie müssen einmal ge sagt werden, damit ihr den Wolf kennt, wer er ist, und damit ihm auch die geziemende Ehre widerfahre, wenn er wieder einmal in unser Land einbrechen sollte; diese Dinge müssen einmal gesagt werden, damit ihr auch die Gattung unserer Alldeutschen im Lande richtig schätzen lernt, die noblen und feingebildeten Stadtherren, die mit ihrem Deutsch

- thum prunken, die Sippe mit dem liederlichen „ Scherer' - Blatt, sowie die Gevatterschaft von der .Südmark', die alle noch heute hinter Wolf herrennen und durch dick und dünn zu Wolf halten. — Und nun will ich die Wolss- geschichte etwas ausführlicher erzählen, soweit es der An stand erlaubt; manche Dinge lassen sich einfach nicht er wähnen. Schon im vergangenen Sommer haben verschiedene Zeitungen erzählt, dass man den Wolf aus einem öffent lichen Schandhause in Prag habe herauskommen sehen

— jedenfalls ein schlimmes Bild zum Wolfischen Leibspruche: „Durch Reinheit zur Einheit!' Ende November des verflossenen Jahres kamen andere Geschichten auf. Wolf ist verheiratet und hat als verheirateter Mann seine Frau verrathen, indem er einen Ehebruch begieng. Er hat seinen Freund, den alldeutschen Abgeordneten Tschan, verrathen, indem er dessen Tochter verführte. Er hat das arme Mädchen um Ehre und Gewissensruhe gebracht; er hat darauf d«m Mädchen zu einem Verbrechen gerathen

, daS ich hier nicht nennen kann. Er hat später das Mädchen zu einer Heirat mit seinem Freund bewogen, dem Professor Seidl, und hat dem Mädchen versprochen, es nach der Heirat oft zu besuchen; er hat sich bei der Heirat als Trauzeuge und später als Tauspathe bei Professor Seidl angetragen. DaS betrogene Mädchen, die spätere Frau Seidl, wurde immerfort von Gewissensbissen gequält, und da hat sie im November letzten Jahres alles ihrem Gatten eingestanden. Professor Seidl, der sich von seinem Freunde Wolf um Familienglück

und -Ehre betrogen sah. war fürchterlich erbittert. Er zog den Wolf zur Rechenschaft. Wolf sah, was er sich auf den Hals ge laden. Er erklärte sich zu allem bereit, wenn die ganze schmutzige Geschichte nur geheim gehalten würde. Er erbot sich so^ar dazu, sich zu erschießen, wenn nichts offenkundig gemacht würde. Professor Seidl wollte vom Vertuschen nichts wissen und gab dem Wolf den Namen, den er verdiente. Auf das hin forderte der freche Wolf den Seidl zum Duell (Zweikampf). Die beiden schössen

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Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 29.11.1897
Umfang: 4
am!-Samstag Abends gab das Militär Feuer, wobei viele Personen tödtlich verwundet wurden. Man spricht von zehn Todten. Nachträgliches vom Samstag. Das Abgeordnetenhaus ! Umringt von Abgeordneten erzählt Wolf, wie er in den Saal gekommen. »Hoch Wolf!' ertönt es aus dem Munde mehrerer Abgeordneter. Dr. Lecher ruft: ,W olf ist wieder da, Oesterreich ist wieder in Gefahr!' Wolf Halle in einer der mittleren Bänke der Linken plag genommen. Da wird wildes Schreien vernehmbar: »Die Polizei ist da!' In der That

wird alsbald ein Lberkommissär sichtbar, der auf Wolf zuschreitet. Kittel, Lemisch, Glöckner, Nova! und andere Abgeordnete wollen ihn daran verhindern. Der Kommissär fordert Wolf auf, ihm zu folgen. Wolf weigert ich unter stürmischer Zustimmung der Umstehenden und bleibt anf dem Sige. Nun erscheint ein zweiter Lberkommissär im Saale, um seinem Kollegen Assistenz zu leisten. Wols rührt 'ich nicht vom Platze. Da Wolf nicht folgen will und die ihn umstehenden Abgeordneten nicht weichen wollen, tritr

wieder unter beispiellosen Lärm der Linken Wachmannschaft in den Saal und rückt gegen Wolf vor. Wolf wird aus der Bank gezogen und von zehn Wachleuten aus dem Saale getragen. Tiefe Be wegung bemächtigte sich aller im Saale Anwesenden. Ein Abge ordneter faßte den Fauteuil des Ministerpräsidenten Badeni und stülpte diesen schweren Stuhl auf die Ministerbanl um. Wolf erschien sodann gegen '/>l2 Uhr auf der Rampe, beglei tet von dem bekannten Detectiv-Inspektor Bauer, welch legrerer mit Stentorstimme nach einem viersigigen

Fiaker rief. Es »ar keiner vorhanden. .Ich muß einen haben!' schreit Bauer. Mi nuten vergiengen. ehe ein solcher erschien. Der Wagen wird von süns Polizisten umstellt. Wols wird von Wachmännern h o ch in der Luft getragen und ein Derectiv hielt ihn um die Mitte. Wolf wehrte sich mit Händen und Füßen. Er riß seinen Hul von, Kopfe und rief mit lauter Stimme: .Volk von Wien ! Mich haben sie verhaftet. Man verhaftet Eure Abgeordneten!' Nun wird er in denZWagen geschoben. Sofort reißt er den Wagenschlag

aus der anderen Seite auf. wo keine Wache steht. Es gelingt ihm, sich aus dem Wagen hinauszubeugen und neuerdings ruft er Volk von Wien, man verhaftet die Abgeordnelen!' Anf einen Wink des PolizeiiommissärS stürzen mehrere Polizisten zum Wa genschlage, schlagen denselben zu, während Wolf von der anderen Seite her auf seinen Sig niedergezogen wird. Die Scheiben des Wagens waren hiebei in Scherben gegangen. Zwei Detektivs steigen in den Wagen, in welchen Wolf un unterbrochen laut gegen seine Verhaftung prolestirl

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Zeitungen & Zeitschriften
Lienzer Zeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 16.07.1941
Umfang: 8
. Sie sah noch einmal auf die Unterschrift. In welch großen starken Buchstaben Wolf schrieb! Dann zer riß sie das Papier in kleine Stücke und warf sie über das Geländer, sah jedem einzelnen nach, bis es im Winde davonflatterte. Merkwürdig, genau so flogen damals in ihrem Traum die Papiere. Nur daß sie da mals immer größer und größer wurden. Das Schiff setzte sich in Bewegung. Mr. Wyatt stand einige Schritte neben Grete und überließ sie ihren Gedanken. Wolf Hessenkamp stand am Hafen. Der leise Lustzug

des Abends war versiegt, der faulige Brodem des Hafens hüllte ihn er stickend ein. Auf den Hausbooten vor dem Kai lag ein übeldampfender Haufen Unrat. Der stechende Geruch nahm Wolf fast den Atem. Wolf sprang von einem Boot auf das andere: er stürzte in den faulig weichen, verfilzten Absall, der Ekel würgte ihn an der Kehle. Einige schwarze Schweine, die bis zum Hals in dem Haufen wühlten, sprangen erschreckt auf das nächste Boot. Wolf mochte dreißig bis vierzig Boote über schritten

haben, als er einen Mann mit einer Papierlaterne winken sah. Wolf beeilte sich. Er verfluchte die Dschunkenkulis in ihren flatternden, blauen Mapoujacken, die mit ihrem eintönigen „ah jou' Wassereimer auf dem Rücken trugen und von einem Boot auf das andere stiegen. Aus einem Hausboot warfen sie einen Toten in das Wasser. Die träge, lehmige Flut klatschte auf. Der Lärm aus den tau fend Booten, das Kläffen der Hunde und Schreien der Weiber, das Girren einiger Saiteninstrumente, die Ausrufe der Hoat- schuinspieler

unter den Dschunkendächern, der Geruch nach saurem Wein, Opium und Schweiß — das alles stürmte zu gleicher Zeit auf ihn ein. Endlich hatte er das letzte Boot erreicht. „Sie kommen zu spät',- sagte eine Stimme. Wolf Hessenkamp erkannte unter der Papierlaterne seinen Freund Hellmann, einen deutschen Architekten, der in Hong kong und Schanghai seine Firma besaß. „Ich hade im Hotel nachgefragt. Sie ist abgereist. Man hat das Gepäck geholt.' „Natürlich ist sie abgereist, gab Hellmann zur Antwort. „Es wäre besser

. Aber Ent führung eines weißen Mädchens, nein, Mr. Camp, so ein Dummkopf ist Mr. Wyatt nicht. Warten Sie einmal die morgige Post ab und legen Sie sich ruhig schlafen, wenn Ihnen diese verdammte Hitze dazu die Mög lichkeit läßt. Am Morgen sieht alles ganz anders aus.' Um neun Uhr früh wurden die Schalter der Anglo China Bank geöffnet. Wolf Hessen kamp war schon vor der Öffnung der Schal ter in der großen Halle. Als die Schalter ge öffnet wurden, schob er dem Beamten einen Scheck über 300 Dollar

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 10
Datum: 24.05.1902
Umfang: 10
. In einer 14 Seiten starken Broschüre stellte der Abgeordnete Schalk tuenden Abgeordneten Wolf vor der ganzen Welt entehrenden Schmutzgeschichten zusammen und betitelt diese Zusammenstellung: „Warum ich Herrn Wolf für ehrlos erklärt habe?' In derselben wird nach Detailisierung der schänd lichen Seidl-Geschichte behauptet, Wolf habe die ihm zum Zwecke der Verpfändung von einem Freunde und Gesinnungsgenossen anvertrauten Wertpapiere heimlich verkauft und den Erlös für sich verwendet, ohne an Rückersatz zu denken

. Auch habe Wolf, um Geld für die „Ostdeutsche Rundschau' zu beschaffen, unrichtige (also falsche) Bilanzen und Gläubiger- Verzeichnisse vorgelegt. Von der Corruption der Börsenpresse, sagt Schalk, unterscheide sich das Blatt des Abgeordneten Wolf nur durch die Höhe der Paufchalien. Der Rassenantisemit Wolf habe persön lich Pauschalverträge mit der jüdischen Länderbank, mit dem Juden Taussig, mit der Staatseisenbahn gesellschaft, mit der Südbahn und mit einem Ministerium (gemeint ist wohl das Eisenbahn

ministerium) abgeschlossen. Das vom Zuckerkartell genommene Geld sei ihm bereits zugeflossen, bevor Herr Guttmann Verwalter der „Ostdeutschen Rund schau' geworden sei. Herr Wolf habe von allen diesen Pauschalen selbstverständlich nicht nur gemusst, sondern er habe sie zum Theile sogar erbettelt. Die furchtbarste aller wider Wolf in der uns vorliegenden Broschüre erhobenen Anklagen gipfelt in der Be hauptung, Wolf fei schon vor Jahren einmal bereit gewesen, sein Blatt gegen Bezahlung in den Dienst

einer sremden, und zwar der russischen Regierung zu stellen. Er sei mit einem Emissär dieser Regiernng Tiroler! Fordert nnd verbreitet in ,»V e r A iroler' in Unterhandlungen gestanden und habe sich ent schlossen, auf die Bedingungen einzugehen. Wie sehr Wolf aber, die Bedenklichkeit seiner Verhandlungen erkannte, gehe daraus hervor, dass er dem Gewährs mann dringeltd>a»ls Herz legte, >dem Chefredacteur der „Ostdeutschen', Herrn Sedlak, der von der ge planten Action beiläufig Kenntnis hatte, mitzutheilen

, dass . sich die' Verhandlungen? gänzlich zerschlagen haben. >Herr Wolf sei von der von einer sremden Regierung in Aussicht gestellten Subvention, die jähr lich viele Tausende betragen, sollte, sö entzückt, ge wesen, dass er dem Vermittler ein „fürstliches Honorar' versprochen habe. Nur durch den plötz lichen Tod des Fürsten Lobanoff soll die Ausführung vereitelt worden fein. Ferner habe sich der „Ehren mann' von Parteigegnern in zudringlicher Weife Geld erbeten. Weiter enthält die Broschüre

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Zeitungen & Zeitschriften
Volksbote
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Seite 3 von 12
Datum: 26.03.1925
Umfang: 12
« von Autoinobiten mit Hilfsmaterial abge- sandt. Besonders erschwert werdm Re Net- tungsarbeiten noch daRtrch, daß die meisten Waisserleitungon und Elektrizitätswerke sben- fallls vernichtet'sind und daher weder Wasser noch bei Nacht flicht vorhanden ist. Präsi dent Coolidge hat die Organisation der Hilfe leistung persönlich in die Hand genommen und an das amerikanische Rote Kreuz den Befehl gerichtet, seine gemeinsamen Hilfs quellen zu mobMsieven. Wolf Haberland. Erzählung von FerRnand Benz. (Fortsetzung

.) Artur und Seiling sahen mit großetr Au gen auf Wolf. Sie hatten ihn noch nie aus gelassen fröhlich gesehen, aber dieser Emst und diese Feierlichkeit war ihnen noch nicht bei ihm begegnet. Zum erstenmale dachten sie daran, was es heißt, einen Bemf wählen. Sie sahen, daß ein Beruf von einem Menscheit ungeheuer viel fordert, sogar das Leben. Das Säbelrasseln, das Einherstolzieren, das Be wundernlassen verblaßte vor ihrem Geiste. Sie sahen weißen Schnee auf der Erde und neben ihnen war er rot

von ihrem Blute. Sie schwiegen und dachten an den alten Schaf- toni und den großen Krieg, den er seit Jah ren prophezeite. Wolf aber stellten sie sich vor, wie er im schwarzen Talare einherschrei- tet, wie er sich nivderbeugt über bleiche Gesich ter der Sterbenden und wie ein-Lächeln huscht über Re Mienen der Kranken, wenn sie ihn sehen und seine ruhigen Worte hören. Langsam verlasch Re Glut des Himmels, schweigend erhoben sich die drei. Wolf pfiff und lockte zur Heimkehr. Als sie mit der Herde zum Pferche

kamen, war Thilderl bereits dort. Wolf streute noch rasch seinen Tieren rotes Salz in Re aufge stellten Rinnen, das sie gierig aufleckten. Dann trieb er sie in den Pferch. Die Freunde hatten bereits „Fräulein' Thilderl artig begrüßt und begannen, jeder mit eigenem Löffel bewaffnet, aus der ge meinsamen Schüssel zu essen. Es mundete ihnen vorzüglich und nach vielen Lobreden auf Thilderl und ihre Kochkunst mußte Wolf den Schlafraum aufsperren. Artur kramte in seinem Rucksacke und nach einigem Be mühen

mit dem Korkzieher konnte er der freundlichen Köchin einen Trinkbecher seinen Weines kredenzen. Sie trank ihn lachend, wehrte sich aber entschieden, ein zweites Glas zu nehmen, weil sie davon Kopfweh be käme. Sie trachtete aufs Heimgehen und lud die Studenten nochmals zum Uebernachten ein. Die leere Schüssel mit den Löffeln wurde zusammengepackt und Thilderl bis in die Nähe des Dorfes begleitet. Es begann stark zu dämmern. In weiter Ferne flammte ein Wetterleuchten auf. Wolf blickte sich um. Die Luft war dunstig

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Zeitungen & Zeitschriften
Lienzer Zeitung
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Seite 26 von 28
Datum: 20.06.1903
Umfang: 28
^ 1 Dulon, Herr Kandidat Klee und der pensionierte Major von Kuhlendorff!' Wolf verbeugte sich. „Speisezeit ist mittags zwei Uhr, abends acht Uhr!' „Einverstanden!' „So dürsten wir Sie heute abend schon erwarten?' „Ich werde erscheinen!' — Er verbeugte sich und schied. „Gott, welch ein hübscher und angenehmer Mann!' rief Therese hinter ihm her. „Tu hast recht!' bestätigte die Frau Doktor. „Wirklich ganz erwartungsvoll gestimmt, betrat Wolf das Haus am Abend wieder. Fränlein Therese führte

ihn in den hübschen Speisesalon. Zuerst ward ihm der Kandidat Klee, eine hochaufgeschossene Gestalt, vor gestellt. Wolf verbeugte sich lächelnd. Dann Herr Jules Dulon. „Aber wir kennen uns ja schon seit heut nachmittag!' lachte Wolf. „Ach, ja!' sagte der alte Herr. „Desto besser!' Der alte Major drängte sich nun heran und reichte ihm die Hand: „Ein alter Soldat geht stets vor! Major Neidhard von Kuhlendorfs ist mein Name! Ich hoffe, wir werden als gute Freunde zusammen Hause«!' „Ganz gewiß,' lachte Wolf, „es wäre

ja auch unklug, mit einem solchen gefährlichen Feinde anzubinden, der seinen Namen gewiß zu Ehren gebracht und manche Kuhle voll gemacht hat!' „Ja, in dem schleswigholsteinischen Kriege —' wollte der Ma jor beginnen, biß sich aber auf die Lippen und meinte dann: „Sie sind ein Wolf, hoffentlich nicht im Schafspelz!' Wolf lachte herzlich: „Gut pariert!' Indem traten drei junge Damen ein, welche Nichte Therese als Fräulein Rosa Gerrig aus Remscheid, Claire Meunier aus Straßburg und Ada Emmerenz aus Münster

vorstellte. Die ersten beiden waren hübsche Mädchen, aber die letzten —! Wolf stand fast der Atem still, so schön war dieses Frauenbild, wie ein Porträt der alten, klassischen Meister und geschmeidig wie eine Weidenrute. Als wäre der Blitz bei ihm eingeschlagen, so stand Wolf da, ehe er grüßend seine Ruhe wiederfand. Dann sagte er bei sich selbst: „Graziös wie eine Bachstelze!' Wolf bemerkte kaum, daß er ein schönes Ragout speiste und wie wenig. Er richtete seine Blicke immer wieder auf seine „Bach

stelze', bis der Klavierlehrer begann: „Da Sie aus der Großstadt Stuttgart kommen, wird Ihnen unser „Nest' wohl kaum gefallen?' „Ich schwärme nicht siir Großstädte, Herr Dulon! Sagen Sie, gab es uicht einen berühmten Flöten-Virtuosen und Komponisten Ihres Namens?' Der alte Herr errötete: „Ja!' sagte er. „Es war mein blinder Großonkel!' Wolf schauderte zusammen: „Welch ein Unglück! Und doch wie licht mußte es in seiner Seele sein! Er hat Herrliches komponiert!' Jules Dulon nickte stolz

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Volksbote
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Seite 2 von 12
Datum: 07.05.1925
Umfang: 12
', «ns ohne das andere ist ihm nicht denkbar. „Dankt dem da oben,' sagt er und wies mit der Hand zum Himmel, als Hunderte in Graudenz sein Auto sudelnd umdrängten, als sie auf die Bäume kleiterten, um den „Be freier von Ostpreußen' besser zu sehen. „Dankt dem da oben' —' dann fuhr er rasch davon. Wolf Habecland. Erzählung von Ferdinand Benz. (Fortsetzung und Schluß.) In vollendet schöner Rede behandelte der kluge Mezberger sein Thema. Alle Herzen hatte er ermähnt und erfreut. Zun: Schluß hieß es: „Verehrter Herr Primiziant! Ver giß nie

er aus, aber heilig« Freude leuchtete aus feinem fei nen Angesichte. Die beiden Schwestern aber hätten nicht um alles in der Welt dies«: Tag hergegeben, der ihnen so viel Freude beschert«. Sie dank ten in: stillen Artur und Selling, die ihnen Wolf in das Haus gebracht hatten, als hat-' ten sie geahnt, daß er einmal für ihren frühen Heimgang ein tröstender Freund :ver- den würde. Nach der Predigt begann das Hochamt. Begleitet von zwei Leviten, deren Dienst der Kaplan und der Benefizlat versahen, schritt Haberland

an den Altar, heiliger Gefühle voll. Die Orgel setzte ein, der Gesang erklang, Weihrauchduft schwebte in bläulichen Wölk chen über der Volksmenge wie ein Symbol der Heillgkeit. Klar und kräftig sang Wolf das Gloria, den ewig«: Jubelhymnus, den in der heiligen Nacht einst Engel anstimmten und den das Menschengeschlecht nie mehr v^xleryen wird- , Be: der Kommunion schritten zum Altäre der Hollerbauer im langschößigen Festrvck, Frau Hedwig und Thilderl im rauschenden Seidengewande, danach Lulu und Grete

waren sie einig, daß sie noch Wolfs Schäfer haus und seine Felsenburg besuchen müßten, wenn auch von letzterer nur noch Ruinen zu finden waren. Ganz verjüngt sah der Venefiziat Mez- bcrger aus. Er hatte heute den erfolgreichsten Tag seines Leb«:s. Er sah in Wolf seinen geistigen Sohn, den er von unten auf zur Wissenschaft erzogen hatte. Er war stolz auf diesen Schüler. Als die Unterhaltung in: besten Gange war, hinkte zur Tür herein die alte Zilli, die Wolf einst aufgezogen hatte. Sie war nicht inehr recht gesund

, daß keine Mutter teil genommen hat. O nein, die Mutter war da bei. Ganz vorne war die Mutter, ganz vorne, und hat sich gefreut an ihrem Herrn Sohn. Sehr gefreut hat sie sich, Hollerbäuerin! Was sagst du dazu?' Wolf bohrt« seine Augen auf die Spreche rin; ihm wollte der Atem stocken. Er schluckte krampfhaft. Sollte dieses Weib feine Mutter fein? Entsetzlicher Gedanke! Frau Hedwig hatte sich entfärbt. Sie ahnte etwas Furcht- 'barSs.das sitz beim Genick packte 'unü<mimmer los ließ. Die krumme Zilli aber fuhr

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Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 15.05.1902
Umfang: 8
, Schwaz, Zillertal, Wörgl, Kirchbichl, Kufstein. Jmst, Landeck, Matrei. Die Weninianer, welche es mit K. H. Wolf halten, haben vorher gegen den Parteitag protestiert und vom Besuch desselben abgewiegelt; dasselbe geschah von den deutschradikalen Studenten, mit Ausnahme der schöuererianischen Verbindung »Germania'. Die Alldeutschen Südtirols hatten als Bedingung für ihr Erscheinen gestellt, es dürfe nichts vom Streit zwischen Schönerer und Wolf geredet werden. Weil aber die Lantschnerianer

, daß er sich verpflichtet habe, an diesem Tag seine angekündigte Schrift gegen K. H. Wolf fertig zustellen. — Es sprach dann zuerst der berühmte Malik, der kürzlich in Steiermark erklärt hatte: er sei aus der Deutschen Volkspartei ausgetreten, weil er sich darin nur als „dummer August' vorgekommen sei. Hier in Innsbruck kritisierte er denn auch seine ehemaligen Parteigenossen nicht sehr glimpflich. Außerdem soll er über »Gewerbliches, Landwirtschastliches und Steuern' geredet haben. — Ihm folgte der lange Franko Stein

er. Er gab die ganze schmutzige Geschichte Wolfs zum besten Und sagte: Die Alldeutsche Partei würde ihre Grundsätze verraten, wenn sie sich auf den Stand punkt der Frau Tschan stellen und jene minder wertige Moral nehmen wollte, daß man einem Wolf alles verzeihen müsse. Redner erkenne Wolfs glänzende Begabung und seine Verdienste als Agitator im Dienste der deutschen Sache an. Aber Wolf fehlte der Mut, für seine Fehler auch Sühne zu geben und seine Person der Sache zu unterwerfen. Auf der von Dr. Tschan

einbe rufenen Bodenbacher Tagung habe er erklärt: wenn sich die Mehrheit der alldeutschen Abge ordneten auf seine Seite stelle, trenne er sich von Schönerer; oerfelbe Wolf sagte einige Tage daraus in Wien in der Hauptversammlung des Deutschnationalen Vereins : eher lasse er sich die Hand abhacken, bevor er sich von Schönerer trenne. Wenn Heute auch noch so viele Wolf zujubeln, Wolfs Stellung sei unhaltbar. Wenn man den früheren Wolf mit der heutigen Jammergestalt vergleiche, die im Abgeordneten

sich dagegen, daß man den Streit Wolf- Schönerer besprochen habe. Wolf könne sich mit dem Vertrauen der großen Massen der Wähler schaften und der alldeutsch Gesinnten zufrieden stellen. — Es wurde dann eine Resolution vor geschlagen, welche der Alldeutschen Vereinigung Dank und volles Vertrauen ausspricht und erklärt, an Schönerers Führung festzuhalten. Dem Wolf- Blatte „O. R.' wurde das Recht abgesprochen, sich alldeutsch zu nennen. Vor der Abstimmung sollen 80 den Saal verlassen haben; nur fünf Wolsianer

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Zeitungen & Zeitschriften
Volksbote
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Seite 2 von 12
Datum: 19.03.1925
Umfang: 12
der Loge. Man wird uns dann aber auch gestatten, das Wort zu wiederholen, das von der höchsten sittlichen Autorität gespro chen wurde: „Das ist nicht französisch.' Möge Gott die Müder beschützen, möge Er das Elsaß beschützen und Franfreich retten! ß Charles Joseph Ruch, Bischof von Straßbuvg. Wolf tzaberland. Erzählung von Ferdinand Benz. (Fortsetzung.) Tyras war vor sie hingesprungen und gab einigemal Laut, weil sie zu sehr an die Hürde preßten und sie einzudrücken drohten. Die Tiere Wichten sofort

zurück. Das Hundegebell aber hörten auch die Strohsackbrüder. Wolf sah. wie die Füße in Bewegung gerieten und half nach, indem er mit der Handfläche auf die Zehen der Träumer schlug. Run gab es Leben im Bett« des Wagens. Anfangs kann ten sie sich nicht aus. Erft als sie Wolf ver nahmen: „Zwei Uhr ists, höchste Zeit zum Pferch schlagen,' da krabbelten sie nacheinan der aus ihrer Kiste, reckten und dehnten sich, schüttelten einander wie Ringkämpfer und dann ging die Arbeit los. Wolf nahm

den Holzschlägel, lockerte den Pfahl der oberen Ecke durch Hin- und Herwippen und zog ihn aus der Erde. Den mittleren bearbeiteten Sei- ling und Artur gemeinsam. Die Seitenhürdo wurde weggenommen und anschließend an den bleibenden Pfahl der unteren Ecke neu aufgestellt. Artur mußte „ den Pfahl hatten, Wolf trieb ihn mit wuchtigen Schlägen in den Acker. Mit Eisenringen hängten sie die Hür den daran ein. Tyras hielt vor der gitterlosen Seite Wache und trieb die Schafe zurück, baß sie nicht streunen konnten

. Hierauf wurde die andere Längsseite geöffnet und die Schafe in das neue, bereits ferttg« Dreieck getrieben, die Pfähle herausgezogen und die dritte Seite verschlossen. Da immer eine Seit« stehen blieb, hatten sie nur noch die oberen Wand einzufügen und das neue Viereck, das noch bis-zum Morgen von den Schafen gedüngt werden sollte, war wieder fertig. Durch di« Arbeit waren alle drei aus dem Schlafe gekommen. Sie standen auf dem Acker beisammen in einsamer Nacht und ließen sich von Wolf den Zweck

der Hantierung erklä ren. Sie wußten nicht, daß die Getreidehalme dem Acker eine Menge Stoffe entnehmen und daß man alle diese Stoffe wiedergoben muß, wenn er nicht ärmliche Früchte bringen soll. Wolf wollte ihnen schon am nächsten Tage zeigen, wie des Hollerbauern Lecker reich sind und ihre Saaten üppig wachsen lasten können, well sie so viel Nährstoffe erhalten von Rindern und Schafen. Lange sahen sie der wandernden Mondsi chel zu. Di« beiden Städter hatten noch nie die eigenartige Feierlichkeit

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Zeitungen & Zeitschriften
Volksbote
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Seite 3 von 12
Datum: 30.04.1925
Umfang: 12
Donnerstag, den 30. AprT 1925. Bolksbste? Wolf Haberland. . Erzählung von Ferdinand Benz. (Fortsetzung.) Wer vorbeigmg, schaute himmter, ließ Mige spöttische Reden zurück und trottete lachend weiter. Me alten Dauern behaupte ten rundweg: „Der Wolf ist im Krieg ver rückt geworden.* , Nach der Felsenschicht kam Sand, durch mischt mit Geröll. Da ging es wieder leichter und rasch wuchs die Diese. Täglich dam der Dauer und fragte, ob der DM schon im Sand ersosfen fei. Der Sand ober war so trocken

, wie van der Bratröhre heraus. Unverdrossen aber gruben sie, und Wolf hatte schon einen ganzen Hügel aufgeschüt- «t..Der Dauer bewunderte im Stillen den arbeitsamen und zähen Studenten, der nicht Mehr nachgab, um keinen Preis. Zehn Meter war der Brunnen schon ti>ef und kein einziger Tropfen Wasser ließ sich sehen. Wolf gab nun selber alles verloren. Sollte er noch weiter umsonst. arbeiten las sen?. Noch «inen Tag probierten sie es. Der Sand hing sich schwer an. Wols zog und eine Fvoudemvelle durchjagte

und wollte Wols alle Auslagen ersetzen. Der aber Nahm nichts und war froh, -*Me Rückzahlung bleibenden Wertes gemacht zu haben. Der lsäimpbrunnen liefert seitdem köst liches Wasser und ist unerschöpflich. Glücklich ist der Hollerbauer und ganz Oedenhaid durch den Wasiserschmecker geworden. Jetzt konnten sich die Leute und die Kinder auch in heißen Sommern gründlich waschen und ungebetene Gäste mit viel Wasser und Seife vertreiben. . Mir spätere Zeiten wM aber Wolf die Wchserversorgnng noch praktischer

. / Der Hollerbauer wußte wohl, daß ihm Wolf einen großen Menst erwiesen hatte; denn der Hof war um viele Tausende mehr wert, als vorher. Der Dauer war durch Wolfs Erfolg ganz begeistert und bedauerte, daß Wols zum Studium gegangen. Zum zweitenmal 'bedauerte er das; jetzt nicht mehr, weil er an ihm durch das Studium einen treuen Knecht, sondern einen willkom- -menen Schwiegersohn verlor. Er hätte ihm und Thilderl sofort seinen reichen Hof über lassen, weil er der Ansicht war, daß ein Mann, der in kurzer Zeit

und behandeln? Sie fand jeden Ausgang versperrt. .Krank sah die Frau aus vor lauter Sorgen, die sich ihr nachts drük- kend auf dfe Änfft.setzten uick» moigens sich i Nr. 18. — Seine. 8. cm sie . Hirnen wie ein bleiernes Schleppge wand. ' Erst als die Ferien zu Ende gingen und Wolf seine Sachen einpackte, begann der Dauer vor sein« Frau und vor Thilderl: „Wolf, du brauchst eigentlich nicht mehr fort. BlÄb da, übexnimm den Hof mitsamt dem Thilderl, dann bist du ein gemachter Mann!' Wolf war überrascht

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 20
Datum: 14.05.1902
Umfang: 20
Merauex Zeikmg - Salzburger Schönererianer, gewählt. Es sprachen i Abg. M alik über Gewerbeförderung, über land wirtschaftliche Fragen und über unser Steuer- ^ wesen; Abg. Stein über Sozialresorm und Arbeiterfrage im nationalen Sinne und Abg. Berger über den Streit zwischen Schönerer und Wolf und über „Los von Rom'. Berger griff K. H. Wolf in der allerschärssten Weise an und sprach ihm jedes Recht ab, noch fernerhin deutsche Wähler zu vertreten. Wolf sei ein politischer Abenteurer

und dergleichen. In einigen Tagen werde gegen Wolf eine Schrift erscheinen, die ihm den Todesstoß geben würde. In derselben wird Wolf der Bestechlichkeit durch das Zuckerkartell geziehen und gezwungen werden, gerichtlich zu klagen. Wols soll gerichtsordnuugsmäßig ab gethan werden. Die Alldeutsche» seien strenge in der Beurtheilung der Moral anderer Parteien, sie müßten es auch in der eigenen Partei sein. Nach Verlesung der Entschließung der Südtiroler All deutschen (die wir bereits in der Sonntagsnummer

ein schlechtes Zeugniß sür die Moral derselben sei'. Durch Reinheit zur Einheit, sagte Dr. Oedl weiter, aber niemals dürse eiu Alldeutscher nach dem Spruche „Der Zweck heiligt die Mittel' vorgehen und uie dürse er bemakelte und ehrlose Menschen will kommen heißen, ohne das Recht auf den Titel Alldeutscher zu verlieren. Pcrsoncnknllus treibe Wolf und nicht die Schönererianer, gerade Wolf habe seine Person über die Sache gestellt. Son derbare Alldeutsche, meinte Dr. Oedl, die nicht einmal wissen

, was alldeutsch sein heißt. Hierauf sprach .Herr Moor einige Worte für Wolf und meinte, trotz der langen Anklage des Dr. Berger sei er doch noch nicht ganz klar in der Sache Wolf und man wolle mit dem Urtheil über einen so hochverdienten Führer der eDutschen noch zurück halten. Darauf antwortete Abg. Berger ziemlich erregt, daß es ihm äußerst sonderbar sei, daß es noch einen Menschen geben könne, der nach all dein über K. H. Wolf Gehörten sich noch kein Urtheil über Wolf gebildet habe. Für die Wahr heit

nnd Wolf Alles verzeihen. Ohne Schönerer wäre Wolf nichts. Mols war lein konsequenter Politiker, seine Meinuug richtete sich nach der Mehrheit. Ans die Seidl-Angelegen- heit gehe Redner wegen der anwesenden Damen nicht ein. Er erwähnt nur, daß Wolf Trauzeuge Seidls war und dem betrogenen Bräutigam den Brüderlich gab. sowie sich als Tauspathe anbot. Bei Besprechung der Ehrensache mit Abg. Dr. Schalk und der Z u ckerkartell - A u g e lege u- heit nannte Abg. Berger Abg. Wolf einen Aben teurer

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Bücher
Kategorie:
Allgemeines, Nachschlagewerke
Jahr:
[1914]
Innsbrucker Adreßbuch; 1915
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Seite 312 von 463
Ort: Innsbruck [u.a.]
Verlag: Tyrolia-Verl
Umfang: Getr. Zählung
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Innsbruck;f.Adressbuch
Signatur: II Z 278/1915
Intern-ID: 483096
49. ^ ^, Wolde Anna, Wärterin in der L-G.-Anstalt. SM'! 1» i Woldrich Eduard. Malermeister. Jnnstratze 55- j Woldrich Ferdinand. Hotelier, Südbahnstr. 2. (872) Woldrich Franz. Maschinenschlosser, Jahnstr. 23. 1 Woldrich Johann, Schneidermeister, Defreggerstr- là! Wolf Adalbert, St.-B.-Kondukteur, Defreggerstr-18! Wolf Adolf. Jurist. Bankstratze 2. j Wolf Anna, Lampistenswitroe, Kapuzinergasse 37- ! Wolf Anton. St--B.-Kanzleidiener. Kapuziners- 1A Wolf Archangela, Deutschordens-Schwester u> Kà dergärtnerin

, Egerdachstratze 13. I Wolf Benedikt. Maurer. Liebeneggstratze 1. ! Wolf Franz, Bahnbedienst ster, H., Bachgasse 5. ! Wolf Franz. R. v.. Dr., k. k. Statth.-Konzepts-, Praktikant. Anichstratze 4. .. . ^ Wolf Franz. Dr., Zahnarzt. Atelier Anichstr. 13*! Wohnung Karl Ludwigplah 6. (581) ,, j Wolf Franz Simon, St.-B.-Kanzleidiener, Leopà. strabe 62. . . ! Wolf Franziska, Private, Ängerzellgüsfe 10. i Wolf Franziska. Kindergärtnerin. Angerzellg. 10. Wölf Hermine. Blumengeschäftsinh., Claudiastr. H- , (996

VI) . . ^ ■ Ì Wolf Johann, Privatier, Defreggerstratze 16. -ü Wolf Josef, Verkäufer, Sillgasse 11. Wolf Josef, Metzgermeister, Marimilianstr- 43. Wolf Josef, R. v.. Dr-, k. u. k. Geh. Rat u. 'SÄ Chef d- !. !. Minist, d- Innern a. D., Anichstr. 4. Wolf Josef, S.-B.-Magazinsdiener, Jnnstr. 1MH Wolf Josef, .Schuhmacher, Riesengasse 10. -'■'& Fenaterschutzgitter, - Fliegenachutzgilter.Fiissabstrelfgitter, Te!èpft©r2l2 - fertigt BEBNH: 'WEITHAS — Häripilfttr. 28

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Zeitungen & Zeitschriften
Lienzer Zeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 18.06.1941
Umfang: 8
Mittwoch, den 18. Juni 1941 »L lenzer Zeitung' Folge 44 — Seite 3 Nachdrucksrecht: Horn-Verlag, Berlin. VAS S»»V» »IM« „Nein, nein, nur eine kleine Front, die von der Phönix-Insel nach Norden zieht. Nur ein Gewitter.' Die Stewardeß bereitete wieder die Betten. Vorhänge wurden aufgerollt. Mr. Wyatt zog sich wieder in den kleinen Raum am Ende des Ganges zurück, in dem auf einem kleinen Tisch die Schreibmaschine stand. Grete und Wolf Hessenkamp waren allein in ihrem Abteil. Die Fluggäste

der anderen Seite hatten sich in den Rauchraum begeben. „Ich hätte dir so viel zu sagen, Wolf', Grete wandte ihm ihr Gesicht zu. „Es blieb so viel zwischen uns unausgesprochen.' „Es waren schwere Tage für mich, Grete', sagte er. „Verdammt schwere Tage, als deine Briefe seltener und seltener wurden und ich zum Schluß überhaupt keine Antwort mehr auf meine Briefe bekam. Dann fand ich mich damit ab. Ich mußte mich abfinden. Ich warf mich in die Arbeit.' Wolf Hessenkamp schwieg plötzlich. Er starrte aus den Spiegel

, der zwischen den beiden Sitzen auf der Gegenseite angebracht war. Grete wandte unwillkürlich ihr Gesicht diesem Spiegel zu. Er zeigte die Gestalt eines Mannes im Gange, den sie von ihren Sitzen nicht sehen konnten. Eine Gestalt, die nur Mr. Wyatt sein konnte. „Schließlich hatte ich genug mit mir zu tun', setzte Wolf Hessenkamp etwas lauter als früher fort. „Man verdient sein Gehalt nicht leicht in den Tropen. Es bleibt nicht viel mehr als zum Leben nötig. Es geht mir auch heute nicht viel anders. Möglich

, daß meine Ansprüche etwas gestiegen sind. Um Erspar nisse zu machen, sind die Zeiten vorbei. Das war einmal. Die Eingeborenen sind heute nicht mehr so dumm, um für uns Weiße Tag und Nacht zu schuften.' Das Aufflammen der Scheinwerfer unter brach das Gespräch. Grete stürzte an das Fenster. Die weißen Streifen tasteten das Meer unter dem Flug boot ab, blieben an zwei roten und einem grünen Licht hängen. Wieder einmal ver stummten die Motoren. „Wake-Island', sagte Wolf Hessenkamp. Zwei Scheinwerfer am Lande

unmöglich. Der „China Clipper' bleibt bis halb vier Uhr früh hier liegen.' Die Lichter in den Kabinen wurden aus geschaltet. Grete lag noch lange wach und dachte an die Worte, die Wolf Hessenkamp an sie ge richtet hatte. „Es war eine schöne Sache gewesen!' Was hat er damit gemeint? Hatte er es damals überwunden? Hatte er sich anders gebunden? Tausend Dinge gab es da zu fragen, und doch würde sie nicht eine einzige Frage stellen. Grete erwachte erst durch das Heulen der Motoren. Sie richtete

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Der Burggräfler
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Seite 3 von 12
Datum: 15.01.1902
Umfang: 12
des tz 14 er- gangcnen Auftrag zur Zahlung von Genossenschasts- beitrügen steht binnen 30 Tagen nach crsolgter Verständigung der R^curs an die politische Bc- zirksbehörde und in zweiter und letzter Instanz an die politische Landcsbehörde offen. Inland. rrnv Lha« Keine Partei hat so wenig Anstand genommen, private persönliche Verhältnisse in den Kampf der Parteien zu zerren, wie die Deutsch- radicalen. Nun steht Wolf selbst als ein „min derer Kerl' da. Scine Geschichten sind „Privat- sachcn' und „um diese — sagt

er — hat sich die Oeffentlichkcit und die Politik einen Teufel zu kümmern.' Warum füllt ihm dies erst jetzt ein? Der Burggräfler Die „Arbeiter-Ztg.' sagt darüber sehr gut: „Diese Auffassung mag Herrn Wolf im Augenblick sehr zweckmäßig erscheinen, sie ist aber dennoch nur in sehr beschränktem Umfang richtig. Wir wissen nicht, ob das, was das Aussiger Ehepaar Herrn Wolf vorivirft, wahr ist oder nicht. Aber wenn es war wäre, so wäre es zwar kein politisches, abcr ein Factum, das über den Charakter des Herrn Wolf sehr erschöpfende

und von der Oeffcntlichkeit nicht beurtheilt werden können. Aber die seine Unterscheidung zwischen Pcivatsachen und Politik haben doch unzuverlässige und zweideutige Charaktere ersonnen und in Schwung gebracht. Dass jemand in Privatsachen ein Schurke und dennoch im öffentlichen Leben ein Sitten Wächter sein könnte, wird von wurmstichigen Charakteren zwar gerne behauptet, es ist aber immer eine Behauptung zu sehr durchsichtigen Zwecken. Wie bemerkt, wir wollen nicht sagen, dass die Dinge, die gegen Herrn Wolf

jetzt aus gestreut werden, wahr sind, schon deshalb nicht, weil das Dinge find, die weder bewiesen noch ent kräftet werden können. Aber dass Herr Wolf der richtige Mann, das Volk zu führen und zu ver treten, auch dann bliebe, wenn er fähig gewesen wäre, im privaten Leben hässlichen Trcubruch zu verüben, wenn er sich in privaten Dingen als un zuverlässiger und leichtfertiger Mensch erwiesen hätte — das können wir nicht gelten lassen. So milde darf über sich nicht einmal Herr Wolf selbst urtheilen.' — Es ist ganz

. Die Partei spricht ihm die moralische Befähigung ab und zwingt ihn das Mandat niederzulegen, behält ihn abcr als Fabrikant der öffentlichen Meinung bei. Wolfs An- I änger unter den Wählern wollen nicht bloß in der treffe sondern auch imParlamente vonWolf vertreten ein, bieten ihm das Mandat neuerdings an und Volf nimmt das Anbot an, um sich wieder über Wasser zu bringen. Das gieng dem beleidigten Gatten wider den Strich und er übergab der Partei das Memorandum mit haarsträubenden Enthüllungen über Wolf

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Meraner Zeitung
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Seite 6 von 20
Datum: 01.12.1901
Umfang: 20
, welche die Erreichung des angestrebten Zieles nicht zu beschleunigen ver mögen. Die Rede wurde wiederholt von lärmen den Protestrufen unterbrochen. Nächste Sitzung Montag. Mandatsvrrzicht des Abg. Wolf. Wien, 29. Nov. Abg. Wolf legte sein Neichs- rathsmandat nieder. Als Grund giebt er an, daß er sich fortab ausschließlich der Leitung feines Blattes widmen wolle, doch hängt der Verzicht mit seinem letzten Dnell mit Professor Seidl zu sammen. Die Ursache des Duells ist sehr ernster und heikler Natur. Die gestrige

Sitzung der All deutschen Vereinigung verlies sehr stürmisch. Abg. Tschan, der Schwiegervater Seidls, bestand aus dem Rücktritt Wolfs, gegen welchen anch Abg Schönerer sprach. Der Verzicht erregt großes Aufsehen. Als ihn der Präsident im Hause offi ziell mittheilte, ertönten laute „Hört! Hört!'- Ruse. Abg. Wolf legte auch sein böhmisches Land tagsmandat nieder. Wien, 30. Nov. Die Mandatsniederlegung Wolfs rief in den parlamentarischen Kreisen das größte Aufsehen hervor. Ueber die Gründe kur sieren

verschiedene Versionen. Die Parteigenossen Wolfs erklären auf Befragen, Wolf wolle sich vom politischen Leben zurückziehen, um sich ganz der „Ostd. Rundschau' zu widmen; dagegen ist es Thatsache, daß zwischen Wolf und den All deutschen Parteigenossen seit Wochenfrist jeder Verkehr abgebrochen war. Wolf soll zu einer dem Alldeutschen Abgeordneten Tschan nahestehenden Dame Beziehungen unterhalten haben, die zu dem Duell Wolfs mit dem Gatten jener Dame geführt haben. Die Gegner schieden ^unversöhnt. Schö

nerer legte Wolf hierauf den Austritt aus der Alldeutschen Partei nahe, weil diese einen mit dem Makel unmoralischen Lebenswandels Behafteten nicht in ihrer Mitte dulden dürfe. Wolf ant wortete mit der Maudatsniederleguug. Er wird auch aus dem böhmischen Landtag austreten. Die Affaire Wolf wurde durch ein Schreiben Dr. Seidls an den Alldeutschen Verband ins Rollen gebracht. Wenn Wolf nicht freiwillig resigniert hätte, wäre er aus dem Parteiverbande ausge schlossen worden. Die unmittelbare Ursache

des Duells soll ein Brief voll der stärksten Beleidig ungen gewesen sein, deu Seidl an Wolf gerichtet hat. Wolf mußte sich schon deshalb fügen, weil Schönerer seit Jahren einen ehrenwörtlichen Re vers besitzt, in welchem sich Wolf verpflichtet, der Führung Schönerers unbedingt zu folgen. Schö nerer soll auf das entschiedenste die Ansicht ver treten haben, daß die Beleidigungen, denen Wolf von Seite Seidls ausgesetzt war, durch ein un blutiges Duell nicht gesühnt würden und daß es absolut nicht angehe

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 8
Datum: 17.06.1890
Umfang: 8
Trinkhalle, wird allgemein bewundert und bildet eine Sehenswürdigkeit. — Theodor Waldbachs „Allerlei ans Gieshübl-Puch stein in Wort und Bild' gefällt allgemein und ist die 1. Auflage beinahe schon vergriffen. Bis nun besuchten den Curort im heurigen Jahre 110 Per sonen d. h. Badegäste und über 5000 Passanten. Tirolisch-vorarlbergische Bibliographie zum Jahre 1339 und theilweise zu 1888. (Schluss aus Nr. US) 504. Wolf. Karl. Der Dorflump. Eine Tiroler Geschichte. In: „Meraner Zeitung.' 1LS9. Nr. 5. 505

. Wolf, Karl. Der Gaber ruckt zu den Schützen ein! In: „Meraner Zeitung.' Jg. lSv!Z. Nr. 105 ff. 500. Wolf, Karl. Der „Holzer'. In: „Mcraner Zei tung.' Jg. 1880. Nr. IIS. 407. Wolf, Karl. Der Schisser vom Achensee. Eine Ge- fchichte aus den Tiroler Bergen- In: „Meraner Zei tung.' I8SS. Nr. 165. svs. Wolf, Karl. Der Schützen-Veteran. In: „Schützen- Zeitung.' 1889. Nr. 1!«. 509. Wolf, Karl. Die Glocken von Allerheiligen- In: „Meraner Zeitung-' Jg- 1889. Nr. 252. 510. Wolf, Karl. Die Ratschkathl

. In: „Mcraner Zei tung.' Jg. 1889. Nr. 140. 511. Wolf, Karl. Eine Geschichte aus den Meraner Ber gen. In: „Meraner Zeitung.' Jg: 1859. Nr. 234. 512. Wolf, Karl. Heimwehe. Eine Tiroler-Geschichte. In: „Mcraner Zeitung ' Jg. 1889. Nr. 33. 513. Wolf, Karl, 's Bettl - Anderle. Eine Geschichte aus dem Ultenthale. In: „Meraner Zeitung.' Jg. 1888. Nr. 84 ff. 514. Wolf, Karl, 's Bettlstudentl. In: „Meraner Zei tung.' Jg. 1889. Nr. 222 sl. 515. Wolf, Karl 's Stulser Jörgele und der Ortler Obe lisk. In: „Mcraner

Zeitung.' Jg. 1888. Nr. 172. 510. Wolf, Karl. Unsere liebe Frau an der Quelle. (Er zählung.) In: „Mcraner Zeitung.' Jg. 1889. Nr. 207 ff. 517. Wolf, Karl. Was so gebräuchlich ist. Aus dem Bnrg- grafenamte. In: „Bote für Tirol.' Jg. 1889. Nr. 16. 518. Ein Codex des Oswald v. Wolkcnstein. In: „Wiener-Zeitung.' Jg. 1889. Nr. 59. 519. Zingerle, Jgnaz. Zwei Bruchstücke der Reimchronik des Rudolf von Ems. In: „Zeitschrift für deutsche Philologie.' Bd. 21 (I888j. S. 257. v. Vermischtes. 520. Obrist

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Volksbote
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Seite 5 von 8
Datum: 08.09.1938
Umfang: 8
-' und Damenschuhe entwendet, ferner Sandalen, Pantoffel und Schuhkreme. Die Diebsbeute ist allem Anscheine nach mit einem Lastwagen fortgeführt worden. Die Firma erleidet einen Schaden von 13.000 L. MUfllA ln den Afhesla - Papierhandlungen. Wolf h. Glanvell und unsere Berge Von Dr. Hans Kiene, Bolzano. Dis italienischen und deutschen alpinen Zeitschriften erinnern ihre Leser zur Zeit daran, daß vor 50 Jahren, im Sommer 1888, einer der verdienstvollsten Erschließer der Dolomitenwelt, einer der hervorragendsten

Pioniere des Klettersports, ein Bergsteiger von höchsten Qualitäten seine Tätigkeit be gann: Dr.Biktor Wolf v. Glanvell, jener junge Grazer Universitätsprofessor, welcher durch die Vielseitigkeit seiner Touren, durch die Gefährlichkeit seiner alpinen Unter nehmungen, ebenso wie durch seine wissen- schaftlich-erschließerische Arbeit in den Ber gen, bald eine der führenden Persönlichkeiten im Alpinismus der damaligen Zeit gewor den ist. Wenn wir heute jene Männer anfzählen, die als Wegbereiter

des alpinen Sports in unseren Dolomiten die größten Berdienste und Erfolge aufzuweisen haben, dann nen nen wir Wolf-Glanvell neben Schulz und Merzbacher, Purtscheller und Santner, neben Dr. Christomannos und Paul Grohmann, den Brüdern Zsigmondy, Dr. Helversen, Oskar. Schuster, Witzenmann, Baron Cötvös und den Engländern Ball, Wood und Tuckett mit in der ersten Reihe. Nicht nur als kecker Draufgänger in den schwierigsten Felsen, wie Georg Winkler, die Führer Jnnerkofler, Siorpaes und Dimai

, sondern zugleich als intellektueller Bergsteiger, der höchste körper liche und sportliche Qualitäten mit den seiner Bildung entsprechenden geistigen verband, ist Wolf-Glanvell zu verdientem Rufe ge kommen und hat zu einer Zeit, in welcher die Detailkenntnis der einzelnen Gebirgs- gruppen sich erst Bahn brach, in hervor ragender Weise an dieser geographischen Aufgabe des Alpinismus mitgearveitet. Im Grunde seines Wesens jedoch ist Wolf- Glanvell als Bergsteiger Sportsmann ge- wesen und Zeit seines Lebens

Gefährten aus den akademischen Kreisen hierin Führer zu sein und sich Berggebiete zu suchen, in wel chen damals noch alpine Lorbeeren in Hülle und Fülle zu erobern. Neutouren in Masse zu holen waren. An der Spitze der Grazer alpinen Vereinigung „Gilde, zum groben Kletterschuh', welcher manch namhafte Berg steiger, wie Günther Freiherr v. Saar, Karl Domenigg, Dr. Felix König, Leo Betritsch und andere angeyörten, hat Wolf-Glanvell es verstanden, Graz zu einer Stadt von alpinem Ruf zu machen und die alpine

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