heimkam, war : überrascht, als sie erfuhr, 'daß ihr Gatte schon seit .'bald zwei Stunden anwesend sei. Sogleich suchte . sie ihn auf. „Wolf, was höre ich? Du bist schon seit langem zu Hause? Wie kommt das? So erkläre mir doch!" ,/n Tag, Schatz," sagte 'der Oberst und erhob sich l ächtend und schwerfällig vom Stuhle, aus dem er mit so trübseligen Mienen saß, daß Nora sofort be sorgt fragte: „Um Gottes willen, Schatz, du bist doch nicht . etwa leidend?" „Aber woher denn, Nora," entgegnete der Oberst
du nicht zu sein. Ein paar Jährchen werde ich die Geschichte — ich meine den Dienst — schon noch au spalten." „Wolf, Wolf, sprich nicht so," jammerte Nora, und Tränen traten in ihre Augen. „Oh mein Gott, wie kannst du nur so etwas sagen?" Dann warf sie sich ihm in die Arme und flehte: „Schatz, ich Hab' ja nur dich auf der Welt. Ich beschwöre dich, laß den Dienst, wenn er dich so anstrengt! Zuerst komme doch ich in Betracht." Er machte sich saust los und erklärte energisch: „Nein, das geht nicht. Lieber geh' ich drauf
. Be denke doch die Karriere unserer Kinder, Nora! Du sagst nnr's ja auch immer. Lieber opfere ich mich." Gegen diese väterliche Großmut verwahrte sich Nora aber unter heißen Tränen. „Wolf, ich soll dir je gesagt haben, daß du dich opfern sollst, daß 1 mir die Karriere der Kinder lieber ist als dei-re Ge- ' Stellvertreter Oberlandesgerichtsrat Dr. Bruno Web hofer gestellt. Die Amtsräume und die Einlaufstelle be-, finden sich Schulstraße Nr. 1 (Gebäranstalt) bei den Ab teilungen in Streitsachen
Verhandlungen finden in London statt. Voraus setzung für das Gelingen des Planes ist, daß die sundheit. dein Leben? Oh, wie kannst du das nur sagen? Was sollte ich denn beginnen ohne dich? Wenn du mich liebst, nur ein wenig liebst, so bittest du sofort um Außerdienstsetzung und erhältst dich mir und den Kindern. Das ist deine Pflicht, ja, deine heilige Pflicht mir gegenüber. Wolf, wenn du es nicht selbst tust, so gehe ich zum Prinzen, tue einen Fußfall und sage ihm alles. Wolf, Wols!" Der Graf
ihn. „Mein Wolf! Und «du tust es auch, nicht wahr?" „Vielleicht," wiederholte er mit jenem wchmüti- gen und doch verheißenden Lächeln. Am nächsten Morgen wurde das EntlassungS- gesuch eingeveicht. Noras Zärtlichkeit hatte nach langem, hartem Kampfe diesen Sieg errungen. Pater Sanden überbvachte den Brief, den ihm Graf Rhonek sandte, sogleich, nachdem er ihn ge lesen hatte, in größter Erregung seinem Vorgesetz ten, dem hochwürdigen Pater Hüllmann. Um fünf Uhr hatte er seüie heutige Maipredigt beendet