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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 24 von 114
Datum: 31.12.1921
Umfang: 114
KucliU'iit der ireinberühniten Biertet St. Magdalena und St. Jnstina, und z-ililceiche Einzel- Höfe winken anS dem g o:e» Rebengarten. Am Fuße der Leitach nun, hart neben dent Eisack fluß, stand einst ein Gasthaus, def'en Wirt ein „Pan ischer' irar: anstatt den trefflichen Leitacher Wein nn- verfälscht zum Ausschank zu bringen, mischte er ihn mit schlechteren Sorten oder mir Wasser und fehle ifjn so seinen Gästen vor. Bald ging unter den Fuhrleuten, die sich bekanntlich auf den Wein verstehen, das Gerede

, der Wirt am hkuntersweg bei kardann sei ein Panischer, und sie hielten eS ihm ror. Er aber beteuerte hoch und heilig, daß er den Wein so ausschenle, wie er ans feinen Gütern in der Leita.h wachse. fleißig ab und zu, süllte die Hninpen und lobte seinen , Wein. Tie Gäste !va e« jedoch anderer Meinung? sie schimpften über den Wirt rnid sagten, >vaS ihnen da I vorgesetzt werde, sei unmöglich echter Leitacher. Tem- gegenüber versickerte der Wirt ein übers andere Mal. daß der Wein überl>aupt gar nicht besser

sein könnte. „Mauder', schrie plötzlich einer der Gäste, „>r>aS tät wohl ein Wcinnörgele jagen, '.vcuil's diesen Wein trinken sollt'?' „Ich mein, eS rühiet ihn nicht au', berschte eku ! . anderer. ^ . „Oha! — 's Wörflefe >vär' tvvhl froh', prahlte der ^ . Wirt, „iveun's alnr si einen Weilt beläiu, tvie den dal' , Sv st litten sie hiil und her und tranle» alhuvell noch eins und es ivnrde Immer später. Endlich schlngö , E drüben in Mfubauu 12 Uhr. Einer der Flrhrleute trat auf die inoiidbeglänzte Straße hinails

und schaute nin- her. Ta sah er ein kleines, graues Ma»rndt tstans. konlineir. Flugs kehrte der Fuhriuaiiil tu die Gaststilbo zurück und rief: „Holla, Wirt, jeht gilt'Sk Ein Nörgele komitttl' I Der Wirt wollte das anfangs nicht recht glauben, i denn ein Nörgele ivar noch nie bei ihm gewesen? aber ' da trat auch rhon das kleine München ein und Web ! Neben dem Tü>Pfosten stehen. Es >var ein Kerlchen, so • I groß wie et« vierjähriges Kind, trug graue Kleidilttg und 'hatte einen verwachsenen Bart

, der aus Rebeugabcln l> ! zu bestehen schien. : „Zelt freut ln ich , daß bit kommst' erklärte 6er Wirt, „und dir wird's recht sein, wenn ich di« eisten guten Tropfen eittscheiilen tu, gelt?' a j Das Mäuttchett nickte. ' Ta ging der Wirt zum Faß hin, ließ einen großen ! Krug^voll laufe» rmd reichte ihn dem Zwerge. , Schwelgend sahen die Gäste ja; aber famit hatte j , . der Zwerg einen Schtttck getan, so stellte er den Krug * ' auf die nächste Bank und sagte verächtlich: *; „Solch dünnes und gepantschtes Zeug mag

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Bozner Nachrichten
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Seite 7 von 16
Datum: 21.05.1921
Umfang: 16
gewöhnlich zu dem Un glaublichsten und rufen immer allgemeines Schütteln der Köpfe hervor. Der Wirt hat die Gewohnheit, bei sol chen Gesprächen den Gästen immer ruhig zuzuhören. Nur wenn ihm die Reden allzu sehr wider den Strich gehen, fängt er a«, mit beiden Händen zu deuten und zu winken, als wollte er die ungesunde Weis heit von sich abschütteln. Wenn's ihm gar zu dick wird, so geht er kopfschüttelnd ^zu seinem Sessel in der Schank «nd setzt sich Zamstckg u. Sonntag, 21. u. 22. Mai 1921 stöhnend

nieder. Dieses Benehmen erregt stets den Zorn der Gäste» vor allem den des Herrn Oberförsters. Wenn der Wirt dann, wegen seiner beleidigenden Zweifelsucht scharf interpelliert wird, entschuldigt er sich immer sehr ausweichend: „Meine Herr'n, Hab' i denn was g'sagt? Wer kann sag'n, daß i was g'sagt Hütt'? Ka Wort Hab' i g'ssgt und sog' a kans. A' Wirt muaß gar viel anhsr'n können, ohne daß er was sagt!' „Dann beuteln S' a net mit 'n Kopf und red'n S' a net mit die Härld'!' verwies der Bürgermeister

. „Dsir Mensch tuat ja g'rad' so, als wenn unserans der größte Lugenschüppl war'!' sagte zornig der Herr Förster. Bei seinen WorteU glitt ein Aufleuchten über die Mge aller Anwesenden. „In Kopf wird ma do no beuteln dürf'n.' sagte der Wirt und ging in die Schank. f Als der LÄhrer aus einer Zeitung einen Bericht üher sehr erfolgreiche Experimente mit der Wünschelrute vorlas, fing der Wirt wieder sehr energisch mit den Händen zu, deuten und den Kopf zu schütteln an. Er erhob sich von seinem Sessel

und trat breit und schwer vor die Tafelrunde hin. „Das is alles a Schwindel — alles is a Schwindel, a dumme Spielerei, dö kan moralischen Wert hat,' sagte der Wirt, „i Hab' schon amal was g'hört davon, mit so aner Wünschelruat'n soll ma' 's Wasser im Boden finden und Gold und Eis'n— a solche Lug war no' net da! Die Leut' sun a bißl was unterwachsen! Glaub'n die Her ren vielleicht gar den Schwindel.' ! „In der Natur liegen gar viel geheime Kräfte,' begann der Herr Pfarrer. „Das ist eine uralte Sage

,' begann der Herr Lehrer, „schon im Mittelalter war das. bekannt, verstand'n hat 's halt niemand recht —' > , - kann ma das ganz leicht vorstell'«,' sagte der Kaufmann. . „D'ran muaß was sein,' sagte bedeu tungsvoll mit dem Kopf nickend der Post meister, „es Wird sonst net so viel g'schrie- ben darüber.' > „Und i glaub' 's net — i glaüb' 's amal net —', sagte der Wirt, „a Wirt muaß sich viel g'sall'n lass'n, aber was z' viel is — das is z' viel. Sie entschuldigen schon, meine Herren — aber daß g'rad

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 14.02.1910
Umfang: 8
, hat dort der 98jährige Maschinist Wagner seine Ehefrau GÄMorelieil-Listedcskk. Kreis- erichtes Boje» siir i>as JahrlM. H aup t g es ch w o r en e. Ägalhle Anton, Wirt, Schleis; Ambach Jakob, Privat, Bozen; Amonn Johann, Handelsmann, Bruneck-, Ascher Bernhard, Hausbesitzer, Lien; Bacher Josef, Bauer, Stilfs,; Bertold! Peter, Wirt, St. Pankraz-Ulten; Bewaller Franz, Krämer, Deutsch- nosen; Blaas Josef, Weinhändler, Kaltem; Bonell Josef, Bauer, Andcian; Bradlwarter Josef, Öeko- nom, Gries; Brunner Benjamin, Privat

. — Ei« Schiffsoffizier von Haifischen gefressen. Wie aus Hamburg berichtet wird, stürzte der erste Offizier des Dampfers „Plauen', Witt, bei Sydney ins Meer und wurde die Beute von Haifische. Großer Bergsturz. In dem abgelege- Ampezzo; Carli Alois, Maurermeister, Lana; Carli Joses, Besitzer, Burgstall; Carli Nndolf, Handels mann, Bozen; Dellago Franz, Kaufmann, Lana; Demetz Karl, Handelsmann, Bozen; Desaler Ludwig, Geschäftsführer, Bozen ; Dieffenbach Joses, Direktor, Bozen; Dorfer Josef, Oekonom und Wirt, Nals

, Wirt, Klausen; Frank Karl, Buchhalter, Bozen; Franzelin Franz, Besitzer, Tra min; Fuetsch Daniel, Wirt, Virgen; Gallmetzer Peter, Hilber, Petersberg; Gamver Josef/Bauer. SchnalS; Ganner Franz, BäZerineister, Bozen; Garbislander'Georg, Wirt, Bozen; Garbislander Nikolaus. Wirt, Brixen; Gels Alois, Obsthändler, Zwölsmalgreien; Gesser Heinrich, Wirt, Terlan; Eötsch Josef, Hausbesitzer, Tra^. Anton, Postöffizial i. P., Bozen; E-Z1. Joses, Bauer, Görtschach, G risse mann Josef, EierS ; Gritsch Hermann

, Bäcker, Meran; GMer Josef, Wirt, Riffian; Guggenberg Franz, Zementfabrik, Brixen; Gutmann Hans Dr.> Advokat, Brixen ; Haller Rud., Wirt^Obcrlana; Hainpl Ferdinand, Hausbesitzer, Meran; Hanspetcr Anton, Fiaker, Gries; Hanny Johann, Besitzer, St. Michael; Häußler Paul, Bäcker, Sterzing; Harraser Josef, Holzhändler, Bruneck-. Hellweger Andrä. Bauer, St. Lorenzen; Hermeter Alois, Bauer, Wangen; Hillebrand Jak., Krämer, Nals; Hinteregger Georg, Wirt, Windisch- matrei; Hofer Andreas,-Bauer, St. Martin

; Hofer Jngenuin, Möbelhändler, Bozen; Holzer Anton, Kaufmann, Sexten; Holzknecht Alfons, Handelsmann, Neumarkt; Holzleitner M'ckael, Villabesitzer. Unter mais; . Huber Johann, Wirt, Dietenheim; Huter Johann, Bauer, KalS; Hütter Franz. Kleidermacher, Bozen; Jngruber Jgnaz, Oekonom, Schlaiten; ^ Alois, Kaufmann, Meran; Jug Valentin, Tischler, Bozen; Karbon Jgnaz. Wirt, Kastelruth; Karner Ainbros, Wirt, Glurns; Kasseroler Anton. Schloßbauer, Gufidaun; Kastl Franz, Besitzer, Tra min; Kastner Georg

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Alpenzeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 11.08.1928
Umfang: 6
, daß der Wirt immer eifriger wurde, um herauszufinden, ob jemand das Automobil gesehen habe. Es lag ihm offen bar daran, so hoch wie möglich in Asbjörn Krags Gunst zu stehen, besonders da dieser an gedeutet hatte, daß der Automobilklub am Renn jag vielleicht ein kleines Frühstück in seinem Hotel arrangieren würde. „Es hat heute nachts geregnet', bemerkte der Detektiv. „Ja', antwortete der Wirt, „es hat in Strö men gegossen'. Plötzlich beugte Asbjörn Krag sich herab und mchm eine Handvoll Erde

auf. „Sie benutzen hier draußen auf den Land straßen einen eigentümlichen Sand', sagte er. „von einer besonders schönen rötlichen Farbe. Wissen Sie, daß dieser Sand sehr selten ist?' »Ich habe davon gehört', antwortete der Wirt stolz. „Wir holen ihn dort drüben in der Sandgrnbe. Aber Sic finden ihn nur auf dem Wegstück von meinem Wirtshaus bis zum Bahnlvärterhaus, dort bei der Wegbivgung. Wir benutzen ihn, weil wir ihn so leicht her- schafsen können'. „Ah. so. bis zum Bahnwärterhaus', bemerkte Asbjörn Krag

, worauf er zu Falkenbergs Ver wunderung den Wirt nach dem Bahnwärter auszuforschen begann. Cr erfuhr, daß es eigentlich zwei Bahnwärter gab, einen für die Nacht- und einen für die Tageswache. Jetzt verstand Falkenberg, wo hinaus der Detektiv wollte, denn als der Wirt die Nachtwache erwähnte, fiel ihm wieder das Automobil des Vetters ein. „Ich werde die Nachtwache fragen', sagte der Wirt. „Wonach wollen Sie ihn fragen?' versetzte der Detektiv mit geheucheltem Erstaunen. „Nach dem grünen Automobil

Ihres Vet ters'. „Ach ja. Das wäre sehr freundlich von Ihnen'. Der Wirt ging zum Bahnwärterhaus, wäh rend Asbjörn Krag und Falkenberg stehen geblieben uud ihn erwarteten. „Sie besitzen eine wunderbare Gabe, die Leute zum Reden zu bringen', flüsterte Falkenberg. „Sie können die Leute durch das gleichMtigste Geschwätz zu allem bringen, was Sie wollen'. Asbjörn Krag lächelte. „Ich wollte, daß er den Bahnwärter fragen sollte', sagte er. „Aber auch wenn es sich ^e!gt. daß er das Automobil nicht gesehen

oder ge hört hat, so habe ich doch schon recht wertvolle Aufschlüsse erlangt. Das Automobil ist hier vor beigefahren'. „Woher wissen Sie das?' „Von dem rötlichen Sand, den ich auf den Gummireifen des Automobils gefunden habe. Sie haben ja gehört, wie der Wirt oben sag-e, daß dieser Sand nirgends anders als auf dem Wegstück zwischen seinem Wirtshaus und der Wegbiegung dort zu finden ist. Das Automobil hat also dieses Stück passiert. Das ist immer hin etwas'. k ! L „St'. Die Aufmerksamkeit der Herren rich

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 14.02.1937
Umfang: 8
Unterhalt Oe Kraftproben Skizze von Ernst W. Freißler. Den Gastwirt Georg Gröger nannten die Freun- . de» „Musklilaturschorschi' nnd Fernerstehende Bulach den „starken Wirt.' Das war nicht miß- «iver stehen — es gab weit und breit keilà zweiten ,,i>> ihn. Der Leginn seines Ruhmes verlor sich ' , .Halbdunkel der Legende, er war eben „schon .niuer' stark gewesen, wenn sich auch die „über menschliche Gewalt' erst in den Mannesjahren eingestellt hatte. Ge prächsweise legte er wohl

auch eine geballte ^aust auf den Tisch, groß wie ein mittlerer Kohl kopf oder er ließ die Stammgäste den prallen Me'ps suhlen, zu dessen Umspannung zwei gute Minneshände nötig waren. „Prost Schorsche!' mute dann ein Begeisterter, und die Gemeinde tat roh Bescheid. Wer brachte den ersten Mißton in den schonen Wohlklang? Natürlich eine Frau — wie hätte es anders sein sollen! Der Wirt war lange ledig geblieben, was niemand wunder nahm: wie hätte er auch so leicht die wirklich zu ihm passende Ge jährt», finden

bleiben. Der Sautanz wurde ein ungeheurer Erfolg die Wirtschaft drei Tage proppenvoll, ein Bieraus- schrank wie im August. D»nach hätte das Mäd chen gehen sollen, aber der Wirt fand mit einmal, die alte Anna sei nachgerade gar zu klapperig ge worden und könnte eine ständige Hilfe gut brau chen. So blieb die Neue. Die Stammgäste hatten nur zu loben: arbeitsam war die Marie, flink, bescheiden, anständig — und dabei oerstand sie einen Spaß und quietschte nicht gleich wie eine Türangel

, wenn einmal na ja! Das Mädel hatte alle Aufmerksamkeit so sehr auf sich gezogen, daß der starke Wirt darüber fast ein wenig ins Hintertreffen geriet. Vielleicht hü teten sich die Gäste auch, die Vorzüge des Haus herrn gar zu grell ins Licht zu rücken, denn wo jeder hofft, wird-keiner'gern gelobt. Der Wirt brachte sich selbst in Erinnerung, als eines Abends' spät ein alter Stammgast beim Be zahlen ein wenig zärtlich werden wollte: Da suhr Eröger unvermittelt hoch, hieb die Faust in die Tonbank/und brüllte „Schluß

!', daß ein Todes- schrecken über die Runde fiel. Von da an ließen es sich alle gesagt sein, daß der Wirt wegen der „Neuen' nicht viel Spaß verstand — wohl weil er selber allerlei' im Sinne hatte. Genaueres erfuhr niemand — der Wirt sprach so wenig wie je, nur lein G'rinsen bekam etwas Maskenhaftes. Merkwürdig genug, schien es der Maria nicht ganz recht zu sein, daß alle nun mit einem Schlage Io betonten Abstand hielten. Sie bekam eine Art, ài gen zu werfen, die man anfangs nicht an ihr gekannt

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Tiroler Volksbote
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Seite 10 von 16
Datum: 28.02.1895
Umfang: 16
5eite ^0. „Tiroler Oolksbote.' Nr. 5. muss hie und da ein wenig zuschauen, sonst setzt's arge Reden ab, und man muss „Mäuler' an hören, von denen du keinen Begriff hast.' So sagt der Wirt „zur grünen Katze'. Ich darauf: „Mein lieber Wirt „zur grünen Katze', nenne dich Wirt „zur katzgrauen Menschenfurcht'. Der Wirt „zu den zwei Habichtsnasen' sagt: „Ordnung muss sein. Ohne Ordnung kein Geschäft. Ordnung macht Reputation und gewinnt alle anständigen Leute als Gäste.' „Mein lieber Wirt

„zu den zwei Habichtsnasen', was für eine Zeitung hyckt denn da drüben zwischen zwei leeren Bier gläsern? Ist's die Lienznerin oder der Brunecker Trager? Glaub', im Sommer hab' ich gar die sogenannte „N. Fr. Pr.' in diesen Stuben herumlungern sehen.' „Aber, aber,' sagt der Wirt „zu den zwei Habichtsnasen', „das ist für die Fremden gewesen. Ich kann's doch nicht darauf ankommen lassen, alle Fremden zu verlieren, und die Einheimischen lesen die Zeitung nicht.' Ich darauf: „Meinetwegen, meinetwegen

; aber das sollst d' wissen, dass ich gerade nicht viel halte auf die Heftigkeit und Innigkeit deines christlichen Glaubens, weil du meinst, man müsse ein glaubens feindliches Zeitungsblatt halten und unterstützen, um in der Welt nicht zu kurz zu kommen. Nenne dich Wirt oder Hotliö „zum schwachen Christen glauben!' ^ Kommt der Wirt „zum wohlriechenden Schnupftabak' und erklärt: .Willst du emen braven Wirt kennen lernen, musst du mit mir ein Wörtlein reden und bei mir zusprechen. Ich kann's nie leiden

, wenn die Gäste unordentliche Geschichten machen. Da solltest du sehen, mit welchem Ernst ich die Hallunken zur Thür hinausliefere, und ich merk' mir die Kerle für ein anderesmal.' Ich darauf: „Ganz recht, aber wie -kommt's denn, dass bei deinen Dienstboten so wenig Ordnung ist, und dass man von deiner Kellnerin so und so zu reden weiß?' „Was kann ich dafür?' eifert der Wirt „zum wohlriechenden Schnupftabak', „ich kann nicht alles beaufsichtigen, und beim besten Willen kann man oft etwas übersehen

, und die „Kellnerin' soll zuerst selber für ihr Seelenheil bedacht sein. Meine zwei Augen können nicht auf alles achthaben.' „Leider nicht, mein lieber Wirt ,;zum wohlriechenden Schnupftabak', nenne dich Wirt „zur freiwilligen Blindheit' oder meinetwegen Wirt „zu mehreren fremden Sünden!' Dies und ähnliches hab' ich oft hören und sehen müssen auf meiner Wanderschaft. Aber Geduld, lieber Leser, das war nur die Geschichte vomWirt „zur grauenKatze'. zu den „zweiHabichts- nasen' und zum „wohlriechenden Schnupftabak

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 26 von 114
Datum: 31.12.1921
Umfang: 114
gestiegen war, da dachte der Wirt, diesmal wolle er sich die Gelegen heit nicht entgehen lassen. Darum Hub er an, des Langen und Breiten zu erzählen, wie eS ihm mit seinem Wein und seinen Trauben ergangen sei, und schlieMch frug ' er den Fährmann geradezu, was der wohl von der Ärche halte. Doch der Putz gab keine Antwort. Darob wurde dem Wirte recht unheimlich zu Mute, und.als daS Boot ans Land stieß beeilte er sich, aufS Ufer zu kom- lnen. 'Still und scheinbar nachdenklich blieb der Putz sitzend

dann sagte er plötzlich halblaut und langsam Vor sich hin: „Verkellert und vergoren nächstes Jahr wie neugeboren!' Nachdem er diese Eselhaften Worie gesprochen, ruderte ler wieder seewärts und tauchte aus einmal samt seinem Boote unter> Ter Wirt aber, der aUs der sonderbaren Antwort nichts zu mache» wußte und dem daS ganze Erlebnis mit den drei Seepützen nicht behagte. lief über Stock und Stein quer durch den Wald, bis xr endlich wieder den Weg erreicht batte, der nach Unterinn führt. Ohn« Aufenthalt

ging er durch seine Leiten» pe-pgeln und fand, daß al e Trauben schon «elf w rew Also ordnete ec daS „Mimmeic' an und brachte seine „Weimer' in die GÜrstander. Es >dauerte nicht lange, da stach der Wlrt eines' Mor- gettö daS erste Faß an, um ieineu Reuerr zu kosten^ „O Saggerai' — das reinste Regenwasser. Solch einen Schrecken hatte der Wirt sein Lebtag nicht verspürt. Wie -niedergeschmettert lehnte er sich an daS Faß. —» Da hörte er aus einer Kellerecke LeiseS Lachen. „O jbu Nörgele, du znichtSI

Wart', wenn ich dich erwilch'l' schrie er ingrimmig, denn er wußte genau, mit wem er es zu tun hatte. Nnd daS Nörgele, bas hinter den großen Stanbem im finstern Winkel bet d«r Toragel saß, lachte noch lauter und noch schadenfroher, bis der Wirt ganz tvild wurde und am liebsten alle Fässer zerschlagen und den nichtsnutzigen Wein in de» Eisackfluß gefchllttet hätte. Da erschien plötzlich ein alter Tagwerker ^ans Wlumau an der Kellertüre und bat um ein Giaöl Wein. „Sell magst haben', sagte

der Wir^ „aber schmecken wird er dir nicht!' „O mei' versetzte der ürm'e Teufel „mir ist er leicht gut genug.' ; . 'I ' '! i! Inzwischen hatte der Wirt einen Krug gefüllt und reichte ihn dem Tagwerker. Dieser nahm oaS Gefäß und trank, ohne abznsetzen, bis auch nicht mehr ein Trövfl darinnen war. Dann gab er den Krug mit einem freudigen ,MergeltS Gott!' zurück und fetzte .hinzu: „Söll' an Wein Hab' ich mein Lebtag' nicht getrunken^' „Du,, tveißt', meinte der Wirt, — „grad kür an Narren halten lass

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Alpenland
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Seite 7 von 10
Datum: 18.06.1921
Umfang: 10
. „Ha uo, Gegenbauer," sagte der Riedlesmüller, der den größten Dorfstich besaß, 's Kalb mit der Haut fressen, hat halt auch keinen Zweck." „Noi. noi, wo doch's Leder so viel gilt/ lachte der Tannen hofer bistig. „Aber was meint Ihr, daß man tun soll?" fuhr der Gegenbauer auf. Keiner antwortete. Das Gespräch war wie abgeschnitten. Jeder wollte dem anderen das Reden überlassen. Endlich meinte der Wirt höhnisch von der Schenke her: „Vielleicht tät der Salmaser helfen..." „Der Moosnarr?" „Ha., wenn Ihr ihm halt recht

doch ändern." Heißer, hitziger wurden die Köpfe. Wo Menschen wohnen, menschelts auch. Schreien und Toben. Dann wieder ver stummten sie in Verlegenheit und starrten vor sich auf die Platte. „Man müßt halt mit ihm in Verbindung treten," sagte der Tannenhvser in eine solche Stille hinein. Das Schwei gen hielt an. Der Wirt schlenderte um den Tisch herum. „Ich Habs ja gesagt: Hinte« neinriechen müßt Ihr ihm — na wirds schon recht." i dem Mauch RößlMlrll" „Grad Hab ichs selbige dacht/ stimmte der Riedlesmüller

bei. „Wers gut meint mit 'm Dorf, der sorgt, daß die Sozia lisierung dahinten bleibt/ „Wohl, wohl,... wenn man nur wüßt. wie mans anstel len soll." „Wir müssen halt sachgemäß schassen im Torfmoor.... und der Salmaser weiß, wie mans macht/ „Der Hohenheimer... der Stehkragenbauer/ höhnte der Wirt. „Ha no... 's Weinpantschen lernt einer da freilich nit/ „Noi/ lachte der Gegenbauer, „das wird einem ange boren/ Der Wirt stieß einen Fluch heraus. „Lumpenseckl seid Ihr alle miteinander, Ihr! 's Best war halt

, Ihr macht eine Brttprozession zur Mooshütte hinauf!" „Da brauchen wir dich grad zu, uns das zu sagen/ „So machets doch!" Dann steckten die Bauern die Köpfe zusammen. Der Wirt schmunzelte. Er sah wie die Gläser hastiger zum Munde flogen. „'s muß einer hinauf und mit ihm reden," raunte der Tannenhofer. Da lag das Wort. Es lag da wie eine nackte Wahrheit; aber keiner wollte es ausnehmen und die Folge rung daraus ziehen. „Wenn du selber — —" .Ich?" „He ja, Tannenhofer, am besten schwätzen kannst

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Volksbote
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Seite 3 von 16
Datum: 08.06.1933
Umfang: 16
Bären', Hugo steckte seine Briefe wieder in bie Tasche und nahm eine unbefangene Haltung an, als er auf das Klingeln Martins die leich ten Tritte des Hausmädchens sich' nähern hörte. Das Mädchen trat ein, und Hugo gab demselben einen Auftrag an den Wirt, wor auf es sich schnell entfernte, um sich des Auf trages zu entledigen. Einige Minuten später erschien der Besitzer des „Braunen Bären', welcher augenschein lich in einem krittschen Augenblick gestört zu sein schien: denn er hielt den großen Löffel

!' „O.' sagte der Wirt, aufatmend, „es tut mir leid, Ihnen mit dem Essen keinen Appetit verschaffen zu können I' Und dabei runzelte sich sein Gesicht, was den jovialen Wirt er kennen ließ. „Was wünschen Sie nun, Sir, Wein oder Punsch?' „Wenn Sie etwas Zeit haben,' ward ihm zur Antwort, „so wünsche ich eine kleine Unterhaltung mit Ihnen!' „Gut, Sir,' antwortete der Wirt. „Die unten können warten, bis ich komme, oder Johann kann den Punsch fertig brauen. Wenn ich etwas für Sie tun kann, Sir

, so. wird es mich glücklich machen.' „Dann setzen Sie stch und beantworten Sie mir einige Fragen,' sagte Hugo lächelnd. Der Wirt warf sich in den Lehnstuhl, der ihm nahe stand. „Ich bin hier vollkommen fremd.' begann Hugo offen. „Ich komme von London und-bin Jurist, habe aber noch keine Anstellung. Mich verlangt nach meinen Studien nach etwas Ruhe und um diese zu genießen, bin ich hier- hergekommen. Ich bin ein Kunstliebhaber, Maler und Zeichner und werde hoffentlich einige Kopien von Ihrem lieblichen Orte mit heimnehmen

, welche dann die Wand meines 7-unggesellenzimmers zieren sollen.' „Sie hätten keine bessere Gegend als Wil chester dazu wählen können, Sir,' versetzte der Wirt. „Dieser Ort wird das „glückliche Tal' genannt, und In der Tat, er verdient diesen Namen. Die Berge ringsumher sind so schön als irgend welche in England. Einige sagen sogar, es seien die schönsten. Hier ist auch ein Bach, wir nennen ihn Fluß, Sir, — welcher so schön ist als irgend ein Fluß seiner Größe im vereinigten Königreiche, und in welchem Forellen

aus, daß dieses Wirtshaus schon Jahrhunderts alt sei und eine historische Bedeutung haben müsse. Wie ich habe sagen hören, hing er das Bild in einer Bildergalerie Londons auf.' «Haben Sie hier gute Familien?' fragte Hugo. „Mein Name ist Chandos. Existiert hier auch ein solcher Name?' Cr sagte dies mit scheinbarer Sorglosigkeit hinter welcher sich jedoch eine Aufregung, ja man kann sagen, eine gewisse Angst verbarg. „Chandos?' wiederholte der Wirt zerstreut. „Da sind Challoners und Chandlers und Champlins, den Namen

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Volksbote
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Seite 3 von 12
Datum: 13.08.1931
Umfang: 12
, als hinge seiner Seele Seligkeit davon ab; immer neue Opfer sanken zu Boden, aber immer aufs neue füllten sich auch wieder die ent standenen Lücken... Es war in der Tat eine Hölle, welche die verworfensten und schamlosesten Menschen umschloß, die sich unvernünftigen Tieren gleich gebärdeten... Der Wirt, ein dicker Armenier, kam zu den beiden Gästen und fragte nach ihren Wün schen. Sie bestellten Kaffee; als er in schmutzigen Täßchen vor ihnen stand, zwin kerte der Wirt listig mit den Augen und flüsterte

: „Esrar?' - Hassan erwiderte ebenso leise: „Jetzt nicht < — später!. Und in einem anderen Raume.' , Der Wirt verbeugte sich, so gut es seine , Körperfülle ihm gestattete, und sagte: „O — du bist ein großer Aga, am Ende sogar ein General oder ein Prinz, ich habe es dir gleich angesehen. Hier ist nicht der Platz! Komm» folge mir, o Erhabener! ... Ich habe einen Salon, wie ihn nicht einmal der Padischah besitzt. Du wirst dort den Perzückungstraum kosten.' „Später, du besorgter Kawedschi!' sagte Hassan

. „Ich werde dir, sobald es mir ge nehm ist, einen Wink geben —' „Stets zu deinen Diensten, Erhabener,' antwortete der Wirt und empfahl sich mit einem verschmitzten Lächeln. „Was meinte er mit Esrar?' fragte Leo. Hassan zündete eine Zigarette an, reichte Leo auch eine und sagte: „Mit dem Worte „Esrar', welches „Geheimnis' bedeutet, be zeichnet der Orientale die stärksten Narkotika, also Beng, Opium und Haschisch, deren Genuß zwar verboten ist, dem aber im geheimen Millionen frönen. Und seltsamerweise

' ist. Da er Verbindungen mit Brussa, Jzmid und Mossul hat, wo sich die berühmtesten Mohnpflanzungen befinden und die stärksten Narkotikas zubereitet wer den, ist es ihm ein leichtes, eine Menge Opium und Haschisch einzuschmuggeln und durch den Wirt hier zu verkaufen . . . „Cs ist schrecklich,' sagte Leo. „daß gerade mohammedanische Mönche das Volk absichtlich und aus Gewinnsucht vergiften und zugrunde richten. Warum wird ihrem verderblichen Wirken nicht Einhalt getan? Warum wer den sie nicht bestraft?' Hassan zuckte

. Er besitzt Equipagen und Pferde und geht nie ohne Diener aus. Am Hofe steht er in hoher Gunst und genießt das Vorrecht, bei der Thronbesteigung des Sul tans ihm in der heiligen Moschee zu Ejub das Schwert Osmans umzugürten.' Leo hatte staunend zugehört. „Das sind feltfazne Zustände,' sagte er. „Der Scheich dieser Orden steht so hoch — und seine Der wische sind die Verführer, die Totengräber des Volkes! „Schau!' unterbrach ihn Hassan, „eben versorgt der Wirt den schmutzigen Hammal mit Opium!' In der Tat

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Volksbote
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Seite 5 von 8
Datum: 18.08.1938
Umfang: 8
wertet, ist kennzeich nend für die ganze Art seiner Darstellung. Die Frage, ob der Kaiser seine Kirchenpolitik aus politischen oder nur aus religiösen Grün den betrieben habe, bezeichnet er in dieser» Form als falsch. Denn es war für das römi sche Staatswesen seit jeher kennzeichnend, Die reiche Witwe Der Reisende, der im Gasthof ,Lur guten Trift' eingekehrt war. hatte die Illustrierte liegen gelassen. Der Wirt holte die Lesebrille hervor, setzte sich an den Fensterttsch und be gann darin

interessiert zu blättern. Mitten drin stutzte er, rückre die Brille und hielt das Blatt vor die Nase. „Ja, was ist denn das!' rief er. „Albina, da schau her, dag ist doch der Roder Hans!' Die Wirtin kam aus der Küche herbei, trock nete das der Hans, die Unterschrift laut: „Der Bergführer Johannes Roder rettete unter eigener Le bensgefahr zwei Studenten, die sich verstiegen hatten, das Leben.' „Das freut mich für'n Hans', sagte der Wirt. „Der wird Augen machen, wenn er sich abgebildet sieht. Meinst, datz

er daheim ist?' „Ich mein' schon.' sagte das Weib, „meines Wissens hat er heut' kerne Tour gehabt.' „Dann gib her,' sagte er, nahm seiner Frau das Blatt aus der Hand, stülpte den Hut auf und lief davon. Im Roder-Anwesen, das abseits vom Orte liegt, schlug der Hund an. und als die Garten tür knarrte, kreischte der Hahn auf dem Dunghaufen. Der alte Rover trat aus dem Schuppen. Der Wirt bot die Zeit. „Ist der Hans da heim?' fragte er. „Geh nur hinein,' sagte der Alle, „der Hans ist drinnen.' Und der Wirt

ging hinein. Der Hans sah auf der Bank und steckte schnell einen Brief in die Hosentasche. „Störe ich,' fragte der Wirt. „Das nicht,' sagte Hans, „aber wag führt dich her?' „Ich dachte, datz dich dieses hier interessieren wird!' Der Wirt zog die Illustrierte hervor, schlug sie auf und legte sie auf den Tisch. Hans wollte seinen Augen nicht trauen. „Da hört sich doch alles auf', sagte er be troffen. „Kannst du dir vorstellen, Wirt, wie mein Bild in die Zeitung gelangte?' „Sehr einfach.' sagte

dieser^ „jemand hat es halt vingeMcktl' „Was du nicht sagst! .Jemand hat es halt eingeschickt!' Drese Weisheit kann ich mir sel ber vom Hosenboden abwischen!' „Na also,' sagte der Wirt, „dann frag' nicht so dumm.' Hans lenkte ein. „Entschuldige,' sagte er. „aber der heutige Tag hat's in sich. Alles hat's auf mich abgesehen! Ich weiß kaum mehr, wo mir der Kopf steht. Erst kam der Vorsteher und sprach von einem Ehrenabend, den die Gemeinde mir geben will. Dann kam der Postbote mit einem Einschreibebrief

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Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
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Seite 6 von 12
Datum: 24.09.1933
Umfang: 12
Nachrichten der französischen Presse berichten, ist Rigoulot einer der bekann testen Vielfraß — er bezeichnet sich naturlich als Wunstler -7 der neben seinen Eßrekorden auch Speisekarten für sechzig für sich allein bestellt hätte. Cßkunstler ist. Er hat sich durch seine Fahiykei- Der Wirt war von dieser Eßti »en aus gastronomischem Gebiete bereits einen gerührt, und sagte, ' '' ehr bedeutenden Namen erworben, so daß sich » ' ogar die Zeitungen mit ihm beschäftigen. Von einer jüngsten Großtat berichtet

er in einer Pariser Zeitung: Da verschlang es dem Wirt fast die Rede. Er blickte vom Mann auf die Schüsseln, von den Schüsseln auf den Mann und schüttelte nur den Kopf. Der Lufoner aber sagte: „Heut hon i mr amal gnua gößn und iatz bische so guat und bringsche mr die Rechnung.' Der Wirt meinte, daß er nicht die geringsten Zweifel hege, daß er zu wenig gehabt hätte, er wäre aber neugierig, warum er für zwölf be stellt habe. Da meinte der Bauer, die Wirtin hätte die Knödl kleiner

, das Eingemachte, der Salat und der Doppeliter Wein auf den Tisch und pünktlich traf auch der Bauer von Lu son ein. Er erklärte, die andern werden schon nachkommen und die Wirtin solle sich weiter keine Sorgen machen lind sich auch zum Mittag essen setzen. Nach beiläufig einer Stunde, als der Wirt glaubte, daß die Gäste von Luson ihre Mahlzeit beendet hätten, trat er in die Extrastube. Am Tische erblickte er aber nur den Bauern, der das Mittagessen angeschafft hatte, sonst aber keine Seele

zur Schau gestellt und alt und jung war voller Staunen und Bewunderung und die Fischer voller Stolz und Selbstbewußtsein. Es gab eine lange Beratung, wie dieser glückliche Fang ge feiert und die Beute vertilgt werden sollte und die Fischer beschlossen, ein tüchtiges Fischessen, an dem auch die Frauen teilnehmen sollten, beim Kreuzwirt zu veranstalten. Es wurde der Wirt herbeigeholt und man erteilte ihm die ent sprechenden Anordnungen. Der Wirt warf einen verächtlichen Blick auf den Fisch und meinte

: „Zwanzig Personen sollen an dem Essen teilnehmen mit dem Fischi da, den ißt ja einer allein.' Da war das Staunen an den Fischern und sie erklärten, den Fisch herzugeben und die ganze Zeche auch für die Jäger zu zahlen, wenn einer alleili imstande wäre, den Fisch zu essen. Der Wirt erklärte, man solle nnr ihn sorgen lassen, und der Fischfraß wurde für den Freitag abends festgesetzt. Der Kreuzwirt machte am folgenden Tage einen Gang nach Luson zum Bauern, der ein Mittagessen für fünfe vertilgt

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 6 von 8
Datum: 13.11.1902
Umfang: 8
Seite 6 „Der Tiroler' Donnerstag. 13. November 190:- Heschworneii-Liste der Sei dem k. L. Kreisgerichte m Mozeu zu den? Heschwornenamte Berufenen für die vierte ordent liche Schmurgerichtsperiode des Jahres 19V2. Haupt-Geschworne: Matthias Angermair, Hausbesitzer, Untermais. Jakob Baumgartner, Wirt, Schrambach. Martin Dietl, Wirt, Göflan. Alois Dinzl, Goldarbeiter. Bozen. Andrä Baron Dipauli, Gutsbesitzer, Kältern. Lorenz Duca, Agent, Bozen. Josef Ferrari, Annoncen-Jnstitutsinhaber, Bozen

. Lambert Fraß Produktenhändler, Bozen. Johann Helf, Restaurateur, Meran. Franz Gerber, Gebbauer, Leifers. Johann Grub er, Bauer, Völlan. Friedrich Graf Hartig, k. k. Kämmerer, Bozen. Jngenuin Hofer, Möbelfabrikant, Bozen. Willibald Hofmann, Buchhändler, Lienz. Josef Kemenater, Lederhändler, Bozen. Peter Kinigadner, Wirt, Brixen. Franz Kleewein, Wirt, Sterzing. Matthias Kröll, Uhrmacher, Bozen. Matthias Mayr, Ramlhofbesitzer, Rentfch. Dr. Leopold Molinari, Advokat, Lienz. Franz Mumelter, Handelsmann

, Bozen. Karl Mutschlechner, Wirt, Toblach. Franz Oberhofer, Wirt, Gufidaun. Alois O b ex er, Wirt, Sterzing. Anton Pattis, Sagschneider, Bozen. Josef Peer, Wirt. Schluderns. Matthias Perathoner, Wirt, St. Christina, Gröden. Josef P ern er, Wirt, Tiers. Josef Pirch er, Wirt, Kuens. Albert Polt, Kaufmann, Welsberg. Josef Straßer, Wirt, Sillian. Josef Wachtler, Handelsmann, 'Bozen. Johann Wieland. Bauer, Theis. Bernhard Wörndle, Bäcker, Eppan. Johann Zelger, Bauer, Deutschnoven, Joses Zelger, Bauer

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Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Nachrichten
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Seite 1 von 10
Datum: 27.01.1923
Umfang: 10
Viertel St. Magdalena und St. Justina, und zahlreiche Einzelhöfe winken aus dem großen Rebengarten. Am Fuße der Loitsch nun, hart neben dem Hijackfluß, stand einst ein Gasthaus, dessen Wirt «5» „Pantscher' war; anstatt den trefflichen Lei- tacher Wein unverfälscht zum Ausschank zu brin gen. mischte er ihn mit schlechteren Sorten oder mit WaFer und sehte ihn so seinen Gästen vor. Bald gmg unter den Fuhrleuten, die sich bekanntlich auf des Bein verstehen, das Gerede, der Wirt am Kun- terSweg bei Kardaun

sei ein Pantscher, und sie biel- es ihm vor. Er aber beteuerte hoch und heilig, daß er den Wein so ausschenke, wie er auf seinen in der Leitach wachse. Spät abends, in einer mondhellen Herbstnacht, sayen einst drei Fuhrleute bei dem selbigen Wirte und ließen sich vom „Neuen' geben. Der Wirt ging fleißig ab und zu, füllte die Krüge und lobte seinen Wein. Die Gäste waren jedoch anderer Meinung; sie schimpften über den Wirt und sagten, was ihnen da vorgesetzt werde> sei unmöglich echter Leitacher

. Dem entgegen versicherte der Wirt ein übers andere Mal, daß der Wein überhaupt gar nicht besser sein könnte. ^ „Mander', schrie plötzlich einer der Gaste, „was tat Wohl ein Weinnörgele sagen, wenn's diesen Wein trinken sollt'?' „Ich mein, es rühret ihn nicht an,^ versetzte ein anderer. „Oha!— 'sNörgele war' wohl froh,' prahlte der Wirt, „wenn's alm so einen Wein bekäm, wie den da!' So stritten sie hin und her und tranken alle weil noch eins und es wurde immer später. End lich schlugs drüben in Kardaun

12 Uhr. Einer der Fuhrleute trat auf die mondbeglänzte Straße hin aus und schaüte umher. Da sah er ein kleines, graues Manndl talaus kommen. Flugs kebrte der Fuhrmann in die Gaststube zurück und rief: .„Holla, Wirt, jetzt gilt's! Ein Nörgele kommt!' Ter Wirt wollte das ansangs nickt recht glauben, denn ein Nörgele war noch nie bei ihm gewesen; aber da trat auch schon das kleine Männchen ein und blieb neben dem Türpfosten stehen. Es war ein Kerlchen, so groß wie ein vierjähriges Kind, trug graue

Kleidung und hatte einen verwachsenen Bart, der aus Rebengabeln zu bestehen schien. „Sell freut mich, daß Du kommst,' erklärte der Wirt, „und Dir wirds recht fein, wenn ich Dir einen guten Tropfen einschenken tu, gelt?' Das Männchen nickte. Da ging der Wirt zum Faß hin, ließ einen gro ßen Krug voll laufen und reichte ihn dem Zwerge. Schweigend sahen die Gäste Zu; aber kaum hatte der Zwerg einen Schluck getan, so stellte er den Krug auf die nächste Bank und sagte verächtlich: ..Solch dünnes

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Brixener Chronik
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Seite 3 von 8
Datum: 20.11.1902
Umfang: 8
Baumgartner, Wirt, Schrambach. Martin Dietl, Wirt, Göflan. Alois Dinzl, Goldarbeiter, Bozm. Andrä Baron Di Pauli, Gutsbesitzer, Kältern. Lorenz Duca, Agent, Bozen. Josef Ferrari, Annoven-Jlistitutsinhaber, Bozen. Lambert Fraß zun., Produkenhiindler, Bozen. Johann Gels, Restaurateur, Meran. Franz Gerber, Gebbauer, Leifers. Johann Gruber. Bauer, Völlan. Friedrich Graf Hartig, k. k. Kämmerer, Bozen. Jngenuin Hofer. Möbelfabrikant, Bozen. Wilbald Hofmann, Buchhändler, Lienz. Josef Kenunater, Lederhändler

, Bozen. Peter Kim- gadner, Wirt, irixen. Franz Kleewein, Wirt, Sterzing. Matthias Kröll, Uhrmacher, Bozen. Matthias Mayr, Ramlhosbesitzer, Rentsch. Doktor Leopold Molinari, Advokat, Lienz. Franz Mumelter. Handklsmann, Bozen. Karl Maisch- lechnec, Wirr, Toblach. Franz Oberhofer, Wirt, Gufnaun. Alois Obexer. Wirt, Sterzing. Anton Pattis, Sagschneider, Bozen. Josef Peer, Wirt, Schluderns. Matthias Perathoner, Wirt, Sankt Christinn, Gröden. Josef Perner, Wirt, Tiers. Josef Pircher, Wirt, Kuens. Albert

Pölt. Kauf mann, Welsberg. Josef Straffer, Wirt, Sillian. Josef Wachtler, Handelsmann, Bozen. Johann Wieland, Bauer, Theis. Bernhard Wörndle, Bäcker, Eop m. Johann Zelger, Bauer, Dmtsch- nooen. Josef Zelger. Bauer, Kampenn. — Ergänzungsqeschworene: Jgnaz von Aufschuaiter, Besitz r. Gries. Heinrich von Grab- mayr, k. k. Lmdesgerichtsrat a. D., Bozen. Esuard v. Leurs, sürstl. Campofraueoscher Se kretär, Bozen. Anton Mumelter, Wemhändler, Bozen. Dc. Wilhelm Pf ff. Advokat, Bozen. Johann P llon. P ioat

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Bozner Nachrichten
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Seite 3 von 10
Datum: 27.01.1923
Umfang: 10
, und er beschloß, danach zu handeln. Gleich am nächsten Tage ging er durch seine Lei- tenpergeln und fand, daß alle Trauben schon reif waren. Also ordnete er das „Bimmen' an und brachte seine „Weimer m die Gärstander. Es dauerte nicht lange, da stach der Wirt eines Morgens das erste Faß an, um seinen Neuen zu kosten. „O Saggera!' — das reinste Regenwasser. Golch einen Schrecken hatte der Wirt sein Lebtag nicht verspürt. Wie niedergeschmettert lehnte er sich an das Faß. — Da hörte er aus einer Kellerecke leises

um ein Wein. „Sell magst haben', sagte der Wirt; schmecken wird er Dir nicht!' „O mein,' versetzte der arme Teufel, „mir ist er leicht gut genug.' Inzwischen hatte der Wirt einen Krug gefüllt und reichte ihn dem Tagwerker. Dieser Nahm das Gefäß und trank, ohne abzusetzen, bis auch nicht mehr ein Tröpfl darinnen war. Dann gab er den Krug mit einem freudigen „Vergelts Gott!' zurück . und setzte hinzu: „Söll' an Wein Hab' ich mein' Lebtag nicht getrunken.' „Du!' meinte der Wirt, — „grab für Narren haben laß

' ich mich auch nicht!' „Ach was, für Narren haben! Fällt mir gar nicht ein! Ich sag's noch einmal: ein sakrisch guter Wein war's, und dergelt's Gott dafür!' ; Dabei lupfte der Alte das Kappl und ging sei ner Wege. l Und wieder lachte das Nörgele in der Ecke. Der ^ Wirt aber begriff, daß es da nicht mit rechten Din gen Zugehe, und auf einmal schöpfte er wieder Hoff nung; denn er dachte, vielleicht schmecke der Weilt nur ihm nicht, aber anderen Leuten wohl. Doch darin täuschte er sich gewaltig. Ms er nämlich zum ersten

Male einem semer Gaste Neuen vorsetzte, da stand der Gast ganz empört auf und sagte: lieber wolle er Eisackwasser trinken, als solch einen Wein. Abermals war der Wirt ganz entsetzt. Am näch sten Tage versuchte er's wieder. und am dritten Tage zum letztenmale, denn die Gäste schimpften ganz unbändig und drohten, nie mehr bei ihm einzukeh ren. Ter Wirt wußte sich keinen Rat mehr. Llls er aber am Abend einer Karrnerin ein Glas neuen Wein schenkte, da versicherte das Weib hoch und» heilig, besseren

Wein habe sie nie getrunken. Nun ging dem Wirte ein großes Licht auf; er forschts nach, und aus der ersten Ahnung wurde bald Gewiß heit. Der Wein war nämlich gar seltsam beschaf fen: wenn der Wirt ihn verschenkte, so schineckte er wie der köstlichste Leitacher, — wenn der Wirt ihn aber selber trank oder den Gästen vorsetzte, dann schmeckte der Wein wie lauteres Regenwasser. Das hatte das Nörgele getan. — Was blieb dem Wirte anderes übrig, als den ganzen Wein, den er in selbigem Herbste eingekellert

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Tiroler Volksbote
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Seite 2 von 18
Datum: 11.06.1905
Umfang: 18
Seike 2. ^Tiroler Volksboke.^ Zlkhvg. XUI. „Aber sie fragen halt doch auch noch Zeitungen.' wandte schüchtern der Wirt ein. „Gut,' versetzte der Bauer, „dann bestellt Ihr Euch gute katholische Zeitungen ... wenn Ihr selber keine loißt, dann geht nur zum Pfarrer oder Kooperator, die werden Euch schon Aufschluß geben... Es gibt ausgezeichnete katholische Blätter, auch große, die ebensogut, wenn nicht besser geschrieben sind als die Judenware... So oft nun ein Fremder Zeitungen ver langt, reicht

Ihr ihm diese guten Blätter und Ihr werdet sehen, daß unter hundert kaum einer ist, der nur ein Wörtlein sagt, daß ihm die Blätter nicht gut genug sind. Was übrigens die Fremden in Tirol suchen und gern sehen, das ist der viel gepriesene Charakter der Tiroler und der biedere Tirolersinn ... Wenn die Fremden nun merken, daß ein Wirt seinem Charakter und seiner Religiosität in allen Stücken treu bleibt, auch in bezug auf die Blätter und Schriften, so gefällt ihnen das außerordentlich; sie fühlen

, den wir oft haben... Es wäre auch für unser Volk ein großer Nutzen, denn die guten Fremden würden auch einen guten Ein fluß auf unsere Leute ausüben.' „Aber es kommt halt doch hie und da einmal ein Fremder, welcher durchaus andere Zeitungen haben will, so z. B. die Münchener Neuesten Nachrichten',' erklärte der Wirt. „So, hie und da einmal einer!' erzürnte sich der Birn baumer, „und wegen dieser einzelnen weißen Raben müßt Ihr den ganzen Korb voll dieses Judenschundes halten und ausleLen

und dazu nicht einmal ein einziges katholisches Blatt? ... Und wir anderen sollen schön die Augen zumachen und uns die Finger ablecken? ... Ihr seid mir ein schöner Wirt!' „Aber, was soll ich denn machen, wenn einer diese Blätter durchaus verlangt?' fragte der Wirt. „Einfach sagen, wir Tiroler wären gute katholische Christen und als solche wär' uns das Judenfutter zu schmutzig,' sagte der Birnbaumer. „Wenn er seine liberale Kuhhaut schon haben wolle, möchte er sie sich selbst bestellen ... Und wenn Ihr schon meint, Ihr müßt

!' „Das käme ja gerade heraus,' fuhr der Wirt etwas ge reizt empor, „als ob ich kein ehrlicher Mann und kein ordent licher Christ mehr wäre... Das lasse ich mir nicht sagen!... Ich erfülle meine Christenpflichten wie jeder andere, halte Ord nung in meinem Haus und es kann mir niemand etwas Schlechtes vorwerfen.' „Nur ein bißl langsam, Herr Wirt,' sagte der Birnbaumer mit Festigkeit; „Ihr erfüllt Eure Christenpflichten? — Nicht alle! — Wenn Ihr Euren Katechismus nicht ganz ausgeschwitzt habt, so müßt

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Neueste Zeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 09.11.1913
Umfang: 8
hat. Na stachst und der Tote ü net slra g'fahrn. Anidi i an seiner Stell ^EMatt's a net tan." e Oper "Na sonst was!" widersprach ihm Prax- nur ei umrer, „was denn hältst g'macht?" m, W »No mein," entgegnete ruhig Anterhueber, men h „umdraht hätt' i mi af d'andri Seitn — 'inger r woaßt so mit'n G'sicht nach unten " »2s a 's Beste, wann mans so macht — rgemch aber net erst alser Toter," warf der Wirt ein. „Na aber den Schenste is mir passiert af Friedhof," nahm Nastapil das Wort, „da 3nnsbch siech rch am Grab

! dann mueß mein Alte, die ma bis dato mit lauta Bub'n daher- kemma is, von heunt an blaue Aug'ngläser tragn." „Anglaubti", sagte Wurzinger, „'s is überhaupt nimmer schön, was all's vur- kummt. Grad so wia mit den Schilder maler, der wegn Verletzung des Arheber- rechts verurteilt wurd'n is. Ma sollts net für mögli halten — a Schildermaler — und mueß Straf a' no zahln, er soll eahna was mal'n!" „Es san ja zwoa g'west", ergänzte der Wirt die Rede Wurzingers, „ein Kapell meister aus Pradl

durcheinander! Da fiagt ma si nur, zu was denn eigentli der „dumme Kerl von Wien" nach 3nnsbruck herkummt, wo ma do den Nastapil da hab'n!" „Na wahr is's schon", bestätigte Anter hueber, „den Schneider mueßt ma so auf- treten lass'n, das gab a Theater!" „Halt ja", warf Wurzinger dazwischen, „und a ausverkaufts Haus gab's wieder amal ab!" „Des kennt unsa Direktor Thurner schon brauch'n", ließ sich der Wirt vernehmen, „nix als leere Häuser, er kann geb'n, was er will, nix ziacht!" „O bitte meine Herrn

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 7 von 10
Datum: 21.06.1902
Umfang: 10
SamStag, 21. Juni 1S02 „Der Seite 7 Wie der Wirt „Zum letzten Keller' zu einer zweiten Kuh gekommen ist. Seewinkel ist die. NachbarSpfarre von Kräh winkel und liegt fünf Stunden hinter Pfiatdichgott, wo sich d' Füchf gute Nacht sag n und 'S paar Ochsen um drei Zehner z' krieg'n iS, und dabei red n die Leut' dort noch, daß ihr Vieh n Preis hat. Ist mir recht, daß ich diesen Ort auch kennen lerne, wird sich der Leser denken, aber wo liegt denn Seewinkel? Ja, siehst, lieber Leser, das darf

ich nicht verraten, aber daS kann ich schon sagen, daß in einem Orte, wie in Seewinkel, wo man n Guckkasten fürn Heustadl anschaut, sonderbare Leute zu treffen sind. Da sehen wir beispielsweise beim Wirt „Zum letzten Heller' den Gigerz Michel und Gagerz Naz, den Birnklauber Servaz, Kerfchgeist Bonifaz und Schwammerlsupp'n Pankraz, also drei Azi, wies beim Kalendermachen im Buch steh n, was ich an die große Glocke hängen will, denn das sind lauter Leute, die gescheiter sind, als man'S bei uns daheim trifft. Beim

er, „haben die Kugeln lei nur pfiffen um mich her, aber troffen hat mich keine.' „Hab' ich'S nicht g'sagt', dachte sich Michels Mutter, „daß beim Militär z'erst immer aus. die Hohen schießen. Aber na, Gott sei Dank, nit jede Kugel is troffn, sonst hätt' ich mein Michel nimmer geseh n. Vermeint haben sie ihmS die Schlakra . ' Als der Michel eines TageS beim Wirt „Zum letzten Heller' saß und prahlte, wie mutig er sich beim Militär gehalten, höhnte der HundSbratl Lex: „Eine Lettfeig'n bist, ich verwett' ein Fassel

tu' ich'S auch nit daß der Michel die Courage hat, beim Schinder angerl zwischen elf und zwölf Uhr Mitternacht zu bleiben.' > mischte sich der Gespräch. Eine Heller-Wirt, wett du mit dem Birnklauber,' I „Warum laßt du dich so schnell ins Bockshorn eiferte der Servaz und hernach raunte er dem Wirt jagen?' hänselte man hierauf den Burschen beim Wirt, etwas ins Ohr. „Weil'S gei . . . geisterthat!' gestand mitkläg-- „Jch hab' nur eine Kuh, wie soll ich die ver- licher Miene Michel. Daß eS der Schwammerl Pan

-- wetten?' meinte schelmisch der Wirt. „Der Michel kraz war, der den Buben „angeisterte', hat freilich knnnt^S am End- doch auShalt'n beim Schinderangerl, niemand erfahren — und der Heller-Wirt bekam dann wär die Kuh hin.' die Kuh. „No also, so machen wir'S so,' schrie der Birn- > Der Michel nahm sich vor, nie mehr in seinem klauber, der schon fuchtig war, daß man an dem Mute seines Michel zweifelte, „ich schenk' dein Heller- Wirt meine beste Kuh, wenn'S mein Bub beim Schinderangerl nit zwischen elf

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 14.11.1937
Umfang: 6
. Das Gericht in Warschau ver urteilte das Ehepaar zu 7 Jahren Gefängnis. Aber sie werden einander treu bleiben — schließ lich haben sie es 6Wma! amtlich versichert. Ter!IDann, cler jelneverlauste Heiteres Geschichtchen aus alter Zeit Von Ilse E. Tromm-Lind ström. An einer verkehrsreichen Landstraße in Süd schweden lag einst ein vielbesuchter Gasthof. Der Wirt zeichnete sich besonders vurch seine große Ge sprächigkeit aus. Er war sehr neugierig und steckte seine Nase in alles, was ihn durchaus

nichts an ging. Eines Abends kam der Handelsreisende Grönk vist mit seinem Wagen. Der Knecht spannte die Pferde aus und führte sie in den Stall, während Grönkvist, müde und hungrig wie er war, die Gaststube betrat. Er setzte sich auf die Ofenbank und bestellte sein Abendessen. Kaum hatte er sich jedoch niedergelassen, als auch schon der Wirt her beieilte und ein Gespräch mit ihm begann. „Na. wie gehen die Geschäfte?' fragte er neu gierig, „Es ist wohl heutzutage nicht so leicht, sich durchzuschlagen

, oder wie meint Ehr?' „Oh, ich kann gewiß nicht klagen'', antwortete Grönkvist. „Ich bin ganz zufrieden. Geht es wei ter so fort, so kann ich mein Geschäft bald an den Nagel hängen...' „In was macht Er denn?' fragte der Wirt be flissen. „In Nasen!' sagte Grönkvist lächelnd. Er trank sein Bierseidel aus und blinzelte zu dem Gastgeber hinüber. „Was meint Er? In Nasen? Das ist ja merk würdig! In richtigen Menschennasen sogar?' „Ja, natürlich!' „Na, das muß Er mir näher erklären!' „Gerne, komm Er nur her

. Er, Mattsson, zum Beispiel, hat eine ganz vortreffliche Nase. Ich bin auf der Jagd nach solchen Dingern. Für eine der artige Nase gebe ich gute Preise...' Der Wirt befühlte seine Nase, aber er fand nichts Besonderes an ihr. Er sah dümmer aus als gewöhnlich. „O Himmel, bewahre mich vor einem solchen Geschäft! Am liebsten will ich meine Nase für mich behalten.' Grönkvist unterbrach ihn mit einer energischen Handbewegung. „Sei Er nicht dumm. Mattsson. Ich gebe Ihm dreihundert Reichstaler dafür! Nie mals mehr

mächte.. „Würde Er dann meine Nase abschneiden?' e der Wirt zaghaft. o denkt'Er hiii? Wie würde ich so grausam sein können? Wie würde sich Mattsson übrigens ohne Riechorgan behelfen können?' Der Wirt stierte verständnislos auf den Gast. „Er würde sie nicht abschneiden und mir doch so viel Geld ausbezahlen?' „Gewiß, ich werde Seine Nase nur nach Sei nem Tode fordern, denn dann ist es für mich Zeit genug. Ich brauche sie nicht früher. Nun, geht Er auf meinen Handel ein?' „Was nach meinem Tode

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 30.08.1936
Umfang: 8
hinzunehmen. Also sagte der Kellner: „Mein Herr, mäßigen Sie Ihr Betragen, ich lehne sonst die Bedienung ab!' — Da fuhr der Fremde vom Stuhl, schwoll kollernd rot, hieß den Ober einen dreisten Patron, dessen Crmahnunzen man sich verbitten müsse, — kurzum: Der Auftritt wurde so geräuschvoll, daß der Wirt kam, ohne freilich seine Schlichtungsversuche ob dieses Haders durchsetzen zu können: Der feine Gast griff nach Schal und Mantel,. In<Me„sich diq Röhre auf den Schädel und wand sich mit einem heftigen

„Pfui Teufel' durch die Drehtür. Der Pause voller Bestürzung und Groll folgte ein neuer Streit, sozusagen der Krieg unter Brü dern. Wie das so oft ist im Leben: Ein Fremd ling dringt ein, legt Feuer an, verläßt das Haus und freut sich des Brandes der andern! Diesmal also ließ sich' der Wirt den Hergang berichten, genau und Wort um Wort, bis er sei nem Kellner nicht ohne wütende Geste die Be lehrung gab: „Es sei, wie es wolle, Sie haben die meiste Schuld! Jawohl, Gustav, ein Kellner darf

keine Widerworte geben, diese Beherrschung ge hört zu seinem Beruf!' „Der Mann hat mich aber gekränkt. Hat meine Ehre angegriffen...' „Gustav, das Geschäft geht vor, das Wohl des Hauses ist Ihre erste Pflicht!' „Aber...' „Nichts aber. Merken Sie sich: Der Gast hat immer recht! Sie kapieren: Immer! — Wer er setzt mir.jetzigen Schaden?' .-»Der..Gayymed„schlpixg, pflückte seine..Nitmmer.' vom Frack, legte sie auf einen Teller, um sie dem Wirt so appetitlich zu servieren, wie man ein Pa stetchen zu reichen pflegt

. Und sagte dabei: „Be- daure, dann muß ich dieses Haus verlassen, leben Sie wohl!' — Stieg hinauf in sein Zimmer, packte' den Koffer, und da der Wirt ein bockiger Recht haber war, ging auch die Aushändigung des Zeug nisses ohne lange Schwierigkeit vonstatten. Am nächsten Tag — das Wetter strahlte — kam wieder ein feiner Herr ins Wirthaus, wieder trug der Mann, ein anderer als der von gestern, einen seidenen Schal, trug auch einen Zylinder nebst kinohaft feudalem Mantel. So etwas von Taille

, so etwas von Schnitt, der Wirt haf nur mit den Fingerspitzen dem Gast aus der Robe, so empfind sam knisterte die nobel modellierte Hülle. Den Wirt kränkte es kaum, daß der Besucher ihn keines Blickes würdigte, daß er vielmehr mit abgewen detem Kopf in den Sessel sank, um eine Portion Krebsschwänze, fetner eine Fasanenkeule zu ver langen, vielleicht auch Kalbsmedaillon mit Sauce bearnaise... Jetzt erst erkannte der Wirt, die Augen auf reißend, seinen entlassenen Kellner. Wo hatte der Kerl die feinen Klamotten

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